Open Access
{"created":"2022-01-31T14:57:05.505379+00:00","id":"lit19958","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henriques, V.","role":"author"},{"name":"A. C. Andersen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 88: 357-369","fulltext":[{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion.\nVon\nV. Henriques und A. C. Andersen.\nMit einer Abbildung im Text.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Kopenhagen).)\n(tyer Redaktion zugegangen am 30. Oktober 1013.)\nDie Frage vom Schicksal der Proteine im Organismus ist trotz der zahlreichen Untersuchungen der sp\u00e4teren Jahre als bei weitem noch nicht gel\u00f6st zu betrachten. Da\u00df der Organismus bei Ern\u00e4hrung mit vollst\u00e4ndig abgebauten Proteinen in N-Gleichgewicht kommen, ja da\u00df sich dabei sogar N im K\u00f6rper ablagern kann, mu\u00df als sicher bewiesen betrachtet werden; damit ist aber nat\u00fcrlich nicht dargetan, wie weit die Spaltung bei normaler Ern\u00e4hrung geht. Wir wissen tats\u00e4chlich nicht, ob die Darmwand unter gew\u00f6hnlichen Verh\u00e4ltnissen Albumosen und Peptone in gr\u00f6\u00dferen Mengen aufsaugt, oder ob diese Stoffe, um aufgenommen zu werden, erst abgebaut werden m\u00fcssen.\nAuch unsere Kenntnisse des Schicksals der absorbierten Spaltungsprodukte sind sehr mangelhaft. Werden die absorbierten Stoffe bereits in der Darmwand zu Proteinen des Blutes aufgebaut, oder findet diese Synthese in anderen Organen statt, oder findet sie in einem Organismus, der kein Protein ablagert, \u00fcberhaupt in gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfe statt?\nSolange man nicht imstande war, die Abbauprodukte der Proteine im Blut nachzuweisen, war man zun\u00e4chst geneigt, die Synthese der Proteine in die Darmwand zu verlegen; nachdem es aber gelungen ist,1) Aminos\u00e4uren im Blute nachzuweisen, namentlich nach Aufnahme gr\u00f6\u00dferer Mengen Protein, ist man\n*) Folin and Denis, Journ. of biolog. Chemistry, Bd. 11. \u2014 D. van Slyke and G. Meyer, Journ. of biolog. Chemistry, Bd. 12.","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"V. Henriques und A. C. Andersen,\ngeneigter, eine Synthese au\u00dferhalb der Darrawand anzunehmen \u2014 wenn eine Synthese \u00fcberhaupt stattzufinden braucht.\nUnter den vielen Versuchsmethoden, die in Anwendung gebracht worden sind, um diese f\u00fcrs Verst\u00e4ndnis der Bedeutung der Proteine recht wichtigen Fragen zu entscheiden, hat die parenterale Zufuhr eine nicht geringe Rolle gespielt. Man benutzte entweder subcutane oder intraven\u00f6se oder intraperitoneale Injektion sowohl genuiner als mehr oder minder abgebauter Proteine. Ein entscheidendes Resultat erreichte man aber nicht. Als bestes Verfahren bei parenteraler Injektion Von Proteinen oder deren Spaltungsprodukten ist die intraven\u00f6se Injektion zu bezeichnen; bisher ist es aber nicht gelungen, solche Injektionen l\u00e4ngere Zeit hindurch fortzusetzen, was durchaus erforderlich ist, wenn man die Bedeutung der genannten Stoffe f\u00fcr den N-Umsatz klarlegen will.\nDie l\u00e4ngste Versuchszeit bei Injektion von Proteinspaltungsprodukten mit gleichzeitiger Bestimmung des N-Umsatzes finden wir bei Buglia,1) der Hunden 7 Stunden lang Proteinspaltungsprodukte injizierte und darauf den gleichzeitig ausgeschiedenen Harn, sowie den Harn der danach folgenden Zeit untersuchte.\nUm nun der L\u00f6sung der Frage vom Ort der Proteinsynthese n\u00e4her zu kommen, haben wir eine Reihe Versuche mit parenteraler Ern\u00e4hrung angestellt ; die Nahrungstoffe wurden durch Injektion in die Vena jugularis oder in die Milzvene zugef\u00fchrf, und die Zufuhr wurde ununterbrochen fortgesetzt, bei einigen Versuchen bis auf 20 Tage. Die zugef\u00fchrten Nahrungsstoffe waren Traubenzucker, Natriumacetat, Salze sowie lange Zeit erst mit Trypsin und dann mit Erepsin verdaute Proteine (Muskeln).\nDie Versuche ergaben, da\u00df sowohl Zucker als Acetat im Organismus verbrannte, und da\u00df das Tier nicht nur in N-Gleichgewicht kam, sondern (im Laufe von 18 Tagen) sogar recht bedeutende Mengen Stickstoff ablagerte und an Gewicht zunahm.\nEs wurde in folgender Weise verfahren: Als Versuchstier benutzten wir haupts\u00e4chlich Ziegenb\u00f6cke, bei einigen Versuchen\n*) Zeitschr. f. Biologie, Bd. 58, 1912.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 359\nauch Hunde. Es wird bei durchgef\u00fchrter Antiseptik eine Glaskan\u00fcle in die Vena jugularis eingelegt. Die Kan\u00fcle ist mit einem 15 cm langen d\u00fcnnen Gummischlauch versehen, der mit einer Klemmschraube verschlossen ist. Nach Einf\u00fchrung der Kan\u00fcle wird ein steriler Verband angelegt, an dem der Gummischlauch inwendig fixiert wird. Darauf wird das Tier in einem Versuchskasten angebracht, und es wird unter dem Bauch des Tieres ein Gummibeutel mit Ablaufr\u00f6hre zur Einsammlung des Harns angebracht. Damit das Tier sowohl stehen als sich auch niederlegen kann, wird sein Kopf mittels eines \u00abKopfzeuges\u00bb fixiert, das zu beiden Seiten mit Metallringen versehen ist, die an zwei im vorderen Ende des Kastens angebrachten Stangen auf- und abgleiten k\u00f6nnen.\n' Bei diesen Vorkehrungen kann das Tier den Kopf auf und ab bewegen, aber nicht seitw\u00e4rts drehen, so da\u00df keine Verschiebung des Verbandes stattfinden kann.\nDie Nahrungsfl\u00fcssigkeit wird durch Erw\u00e4rmung in str\u00f6mendem Wasserdampf1) sterilisiert und ist in einer Mariotte-schen Flasche angebracht, die so eingeteilt ist, da\u00df man 25 ccm ablesen kann.\nVon der Flasche f\u00fchrt eine R\u00f6hre zu einem Tropfapparat hinab, der in der beigegebenen Figur veranschaulicht ist. Die Hinzutr\u00f6pfelung kann mittels einer Klemmschraube oder eines wie in der Figur angebrachten Glashahns reguliert werden. Vom Tropfapparat geht ein langer Gummischlauch aus, der mit der in der Vene angebrachten Kan\u00fcle in Verbindung gesetzt wird. Der Schlauch wird so angebracht, da\u00df er nicht straff wird oder in die Klemme kommt, wenn das Tier sich erhebt\n*) Bei einigen unserer ersten Versuche wurden die Nahrungsfl\u00fcssigkeiten bis 20 Minuten bei 110\u00b0 autoklaviert. Bei diesem hohen W\u00e4rmegrad riskiert man indessen, da\u00df Tryptophan und andere wichtige Aminos\u00e4uren sich spalten, weshalb wir mit der starken Erw\u00e4rmung aufh\u00f6rten und uns mit einer Erw\u00e4rmung auf 100\u00b0 begn\u00fcgten, welche Temperatur sich als f\u00fcr unseren Zweck gen\u00fcgend erwiesen hat. \u2014 Da\u00df das Tryptophan bei Erw\u00e4rmung auf 110\u00b0 wahrscheinlich zerst\u00f6rt wurde, schlie\u00dfen wir daraus, da\u00df sich bei unseren ersten Versuchen kein N-Gleichgewicht herstellen lie\u00df, w\u00e4hrend ein solches bei den sp\u00e4teren Versuchen leicht zustande kam.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nV. Henriques und A. C. Andersen,\noder sich niederlegt. Man mu\u00df nat\u00fcrlich daf\u00fcr sorgen, da\u00df, wenn die Hinzutr\u00f6pfelung beginnt, keine Luft in die Vene eintritt.\nBei einiger \u00dcbung lernt man bald die Zutr\u00f6pfelung so einstellen, da\u00df sie 24 Stunden hindurch gleichm\u00e4\u00dfig verl\u00e4uft. Einmal am Tage wechselt man die Flasche mit Nahrungs-stoffen, und gleichzeitig mi\u00dft man die im Laufe der 24 Stunden ausgeschiedene Harnmenge.\nEin Mi\u00dfstand bei den Versuchen ist es, da\u00df sich in der zur Injektion benutzten Vene mitunter Thromben bilden. Meist wird ein solcher Thrombus an Ort und Stelle bleiben, und wir haben nie Infarkte in der Lunge angetrofTen; jedoch m\u00fcssen einige eigent\u00fcmliche Erscheinungen (Zwangsstellungen des Kopfes), die wir an zwei unserer Versuchstiere beobachteten, wohl aus kleinen Embolien erkl\u00e4rt werden, wenn es uns auch nicht bei der Sektion gelingen wollte, deren Sitz nachzuweisen.\nDie Thrombenbildung bewirkt, da\u00df die Injektionsfl\u00fcssigkeit zuletzt nicht ins Gef\u00e4\u00df hinein kann ; die Zutr\u00f6pfelung h\u00f6rt auf. In dem Falle mu\u00df man die Kan\u00fcle herausnehmen und weiter unten an der Vene oder in eine andere Vene einf\u00fchren, entweder in die Vena jugularis der anderen Seite oder in die Milzvene.\nAuf die Thrombenbildung wird wohl auch die oft eintretende Temperatursteigerung der Versuchstiere zur\u00fcckzuf\u00fchren sein. Eine Eiterbildung nach der Operation haben wir nicht bemerkt.\nM\u00f6glicherweise l\u00e4\u00dft sich die Thrombenbildung durch Zusatz von Citraten oder Hirudin zur Injektionsfl\u00fcssigkeit verh\u00fcten; bestimmtes dar\u00fcber k\u00f6nnen wir aber noch nicht aussagen ; es unterliegt jedoch keinem Zweifel, da\u00df die Versuche sich, wenn es gelingt, die Thrombenbildung zu hindern, sehr lange werden fortsetzen lassen.","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 361\nDer osmotische Druck der injizierten L\u00f6sungen mu\u00df nach der Zusammensetzung derselben sehr gro\u00df sein ; in einem Versuch lie\u00df sich eine Gefrierpunktserniedrigung von 2,45\u00b0 feststellen. Es ist m\u00f6glich, da\u00df die Thrombenbildung leichter auszuschlie\u00dfen w\u00e4re, wenn die injizierten Fl\u00fcssigkeiten mit dem Blute isotonisch hergestellt werden k\u00f6nnten, was sich z. B. in der Weise aust\u00fchren lie\u00dfe, da\u00df nur die StickstolTverbindungen zur Injektion gelangten, w\u00e4hrend die anderen verwendeten Substanzen per os gegeben w\u00fcrden. Derartige Versuche haben wir jedoch noch nicht angestellt.\nSchwer ist bei der angef\u00fchrten Versuchsmethode die Bestimmung der in den Darm entleerten Sekretmenge. Bei der Ziege wird die Menge der Exkremente fortw\u00e4hrend abnehmen, es wird aber doch eine Woche oder mehr verlaufen, bevor die Exkremente zellulosefrei sind. Wenn dies der Fall ist, wird die Exkrementmenge in eine gleichm\u00e4\u00dfige weiche Masse reduziert sein, die nur wenig Gramm wiegt. Man mu\u00df daher berechtigt sein, anzunehmen, da\u00df der N-Verlust w\u00e4hrend der ersten Versuchstage \u00e4hnlicher Gr\u00f6\u00dfe ist wie w\u00e4hrend der letzten Tage.\nBevor wir zur Besprechung der einzelnen Versuche \u00fcbergehen, ein paar Worte \u00fcber die angewandten N-haltigen Nahrungsstoffe. Diese wurden durch Verdauung von Kalb-, Ziegenoder Hundefleisch hergestellt. Zur Verdauung wurde Pankreatin (Rhenania) angewandt, sp\u00e4ter wurde Darmschleimhaut entweder von einem Hund oder einer Ziege zugesetzt. Bei dieser Verdauung gelang es jedoch keine vollst\u00e4ndige Spaltung der Proteine zu erzielen, indem in den L\u00f6sungen stets 10\u201415\u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs (in Prozenten von Total-N) vorhanden war. Ob es \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist, bei Verdauung mit Trypsin + Erepsin eine vollst\u00e4ndige Spaltung zu erzielen, ist unserer Meinung nach zweifelhaft ; m\u00f6glicherweise kann man eine vollst\u00e4ndige Spaltung erzielen, wenn man vor der Trypsineinwirkung Pepsinsalzs\u00e4ure anwendet, was wir jedoch nicht versucht haben, und wir glauben, da\u00df dies kaum zum Ziele f\u00fchren w\u00fcrde, da es bisher nicht gelingen wollte, bei Trypsin-Erepsin-Verdauung von Witte-Pepton einen vollst\u00e4ndigen Abbau zu erzielen. Es","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nV. Henriques und A. C. Andersen,\nliegen Bestimmungen von Abderhalden und Rona vor \u00fcber den Grad des Abbaues bei Fermentverdauung von Fleisch; sie zeigen, da\u00df der Abbau vollst\u00e4ndig sein kann; wie die Verdauung stattfand, ist aber nicht detailliert angegeben.\nDa uns darum zu tun war, ein vollst\u00e4ndig abgebautes Protein zu versuchen, untersuchten wir den von der Fabrik vorm. Meister Lucius & Br\u00fcning, H\u00f6chst a. M. in den Handel gebrachten Stoff : \u00abErepton. Vollst\u00e4ndig abgebautes Fleisch nach Prof. Dr. Abderhalden*. Es wurde die Menge des peptidgebundenen N in zwei verschiedenen Proben bestimmt; sie betrug 15,2 bezw. 12,3 \u00b0/o vom Total-N. Der Spaltungsgrad des untersuchten Ereptons entspricht also recht genau der von uns bei Trypsin-Erepsin erzielten Spaltung.\nBei einigen Versuchen benutzten wir als N-haltigen Nahrungsstoff Witte-Pepton. Bekanntlich wird eine schnelle Injektion einer gr\u00f6\u00dferen Menge dieses Stoffes starke Vergiftungssymptome bewirken; wir glaubten indes, da\u00df die ganz langsame Injektion, die wir benutzten, m\u00f6glicherweise bewirken w\u00fcrde, da\u00df die Vergiftungssymptome sich nicht einstellten. Es ergab sich denn auch, da\u00df ein ca. 25 kg wiegender Ziegenbock 6 Tage lang eine Injektion von ca. 30 g Witte-Pepton pro Tag ertrug, wohingegen die Injektion von gr\u00f6\u00dferen Dosen in zwei F\u00e4llen nach bezw. 7 und 2 Stunden den Tod bewirkte. Bei Versuchen mit Witte-Pepton mu\u00df man daher mit der. Dosis sehr vorsichtig sein, w\u00e4hrend die Injektion von fast vollst\u00e4ndig verdautem Fleisch in keinem Falle Vergiftungs-symptome ergab.\nDer injizierte Zucker war, wie erw\u00e4hnt, Traubenzucker. Ein einziges Mal versuchten wir Rohrzucker, der erst durch Erw\u00e4rmung auf dem Wasserbade mit Weins\u00e4ure invertiert wurde, worauf wir die Fl\u00fcssigkeit neutralisierten. Beim Stehen wurde diese Fl\u00fcssigkeit aber wieder sauer, was zur Folge hatte, da\u00df das Versuchstier an S\u00e4ure Vergiftung starb. Die Reaktion der Injektionsfl\u00fcssigkeit spielt naturgem\u00e4\u00df eine sehr bedeutende Rolle. Wir neutralisierten bei allen sp\u00e4teren Versuchen die L\u00f6sungen in der Weise, da\u00df sie auf gew\u00f6hnliches Lackmuspapier unbedeutend alkalisch reagierten. Bei einigen der ersten","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 363\nVersuche trat der Tod unzweifelhaft wegen der schwach sauren Reaktion der Injektionsfl\u00fcssigkeit ein.\nIm Ham wurde bestimmt: 1 Total-N (Kjeldahl),\n2.\tAmino-N (teils Henriques-S\u00f6rensen, teils van Slyke),\n3.\tpeptidgebundener N (durch Spaltung im Autoklav mit S\u00e4ure und darauffolgende Formoltitrierung), 4. Ammoniak (Abdestillation im Vakuum) und 5. HarnstofT-N (die Hypobromitmethode. >) Ferner wurde die Zuckermenge durch Titrierung nach Bang bestimmt.\nWir werden hier nicht jeden einzelnen von uns an-gestellten Versuch vornehmen, sondern uns mit einem begn\u00fcgen, den wir an einem zu Anfang des Versuches 15,5 kg wiegenden Ziegenbock anstellten (siehe folgende Tabelle).\nAm 29./9. 1913 wurde eine Glaskan\u00fcle in die Vena ju-gularis eingelegt, und die Zutr\u00f6pfelung von Nahrungsfl\u00fcssigkeit begann um 12 Uhr Mittag. Die Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit bestand aus 300 g Glukose, 100 g Na-Acetat, 15 ccm Salzl\u00f6sung,2) in gew\u00f6hnlichem Wasser gel\u00f6st, so da\u00df das Gesamtvolumen 3000 ccm betrug.\nAm 30./9. hatte die Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit eine \u00e4hnliche Zusammensetzung; jedoch wurden statt 300 g\u2019 Glukose nur 275 g angewandt.\nAus der Tabelle wird hervorgehen, da\u00df der N-Verlust im Harn an den beiden Tagen, wo die Eintr\u00f6pfel\u00fcngsfl\u00fcssigkeit N-frei war, bezw. 5,88 und 4,52 g betrug.\nAm 1/10. bestand die Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit aus 275 g Zucker, /5 g Na-Acetat, 15 ccm Salz samt 800 ccm einer L\u00f6sung von Verdauungsprodukten, die durch Trypsin-Erepsinverdauung aus Ziegenfleisch hergestellt waren. Die L\u00f6sung enthielt 15,9\u00b0/o peptidgebundenen N. Die Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit wurde durch Zusatz von gew\u00f6hnlichem Wasser auf 2500 ccm vermehrt.\nSchon im Laufe dieses Tages wird die N-Bilanz positiv, und diese positive Bilanz3) h\u00e4lt sich die folgenden 18 Tage,\n*) Hier\u00fcber siehe Marie Krogh, Dies\u00e9 Zeitschr., Bd. 84.\n*) Die angewandte Salzl\u00f6sung hatte folgende Zusammensetzung: 60 g IsaCl, 20 g KU, 10 g CaCl\u201e 5 g Mgtll* -}- 6 HsO, Wasser bis auf 500 ccm.\n3) Die angegebene Bilanz ist an und f\u00fcr sich nicht korrekt, denn es wurde auf eine etwaige Ausscheidung im Darme keine R\u00fccksicht genommen. Von der Gr\u00f6\u00dfe dieses N-Verlustes sp\u00e4ter ein N\u00e4heres.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXVIII.\t25","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"\u2019) Das Wechseln der Nahrungsl\u00f6sungen usw. geschah t\u00e4glich um 1 Uhr.\n*) Die erste Temperatur ist abends, die zweite morgens am folgenden Tage gemessen. .3) Ein wenig 1 harn (h\u00f6chstens 100 ccm) ist verloren gegangen.\n364\nV. Henriques und A. C. Andersen,\nH\u00e4H\u00e4h\u00e4H\u00e4h\u00e4H\u00e4H\u00e4H\u00e4H\u00e4\t-PtO mm i'i I i i 1 i 1 \u2018i 1 i i 1 1 'i j tt 00 sj 05 p! 4h W M k o 9 00 Nl OJ C' iM\u00ee M K o ^ HJ H\u00e4\tH\u00e4 H\u00e4 H\u00e4 H\u00e4 H\u00e4 \"h*\tH\u00e4\t*Hk\t\"l\u00dc ppooooocooooooooooo*\t\tDatum *)\n.Sjgssgg&\u00e4 \u00c7C 05 Hk 50 C5 \"OO\t'S 1 1 1 1 1 1 1 g ggggggt oo y: 4*. 'oo \"ce \"\u00ee\u00fb Xi k\tHjfcKWiKWMWCOWW\u00f4\u00eeM b p\tp\tp\tp p\tp\tP\t00\tj\u00a9\tOO\t00 00 K 05\tXj\tXj\u00bb\t\"\u00a9l \"\u00a9l\tX*\tX*\t\"\u00e7\u00a9\tX\u00a9\tXk\t~05 X\u00a9 J\t1\ti\ti T\ti\ti\ti\ti\tT\ti i 5 g\tg\tg\tg \u00e8\tg\tg\t8\tg\t8\tg g\tTem- peratur des Tieres *)\nM )0\tM\t\u00bb\tKi\t.\tM |8\tM\tKi\tM\t.\tbatOMMMhStCM S\tS\tS\t9?\t55\tl*3\t*\tmm b \u00ff ioo to *4\tO\tO'\tO\ti\tO\tO\t\u00d6i\tCJi \u00dc< \u00d6< M 5 O' M O\t\tMenge der injizierten Fl\u00fcssigkeit in Liter\nM IO IC/ w M K M k W I\u00bb m m t\\5 . M IO tC M M tO \u00bboio & 8 i 8 8 3 2 8 8 1 \u00a3 g \u00a7 3 8 \u00a3 ca ca\tco w s-/\t^Jr\t\tDiurese in Liter\nIO IO IO IO IO | IO IO IO IO IO 1 KIOtOIOtOtOHIO Sig s si s s s s sis ! s s ! \u00a7il\t\tGli Eingabe in g\nfe Si8 S 5 3 S S K 3 S s 1 \u00a3 3 K \u00ce3 \u00ceS \u00e8\t\tikose Ausgeschieden in g\nX .N N\t.x\t1\t00\t00\t00\t<I oo\t|\t00 00\t\u00abJ\tX\t\u00a9\tO' O. vl O\u00bb\t4j.\tgo\t1\tK)\tX*\tW\t\"\u00bb X*\t|\tb b\t\u00ae\tH*\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 O K \u00abO ii\u00bb\tUt\tX\t\u00a9\tO\tO\tHk \u00dcI\tH* \u00ae\tW\tli\u00bb\t\u00efi\t\u00a9\t\tEingabe in g\np \u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00c7j!\u00a9Oi\u00a9 | \u00a9 \u00a9 Ot'Oi l\u00ff, Oi a '\u00a3 S3 8 3\u00a3g\u00a33 g\u00a32 1 3 3 g S S g\t\tStickslo 1 Ausgeschieden :im Harn in g\n+ + + +\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+ + + +\u2022!\u2022 *1* J-* J-* P J\"* p\u201d |\tJ-* JO J\\5 I p I i-k ^ i-k O i^\u00bb \u00dc\u00ab os p* bo X\u00a9\tX\u00a9\t\u201cos\too\t's\u00a9\tX*\tX*.\t~\u00a9\tXi X\u00a9 o \"bi o> ~x H \u00a9 vJ n|\t\u00a9\tCi'\t4\u00bb-\tG5\t>\u00a3\u2022\t00\tO\t00C\u00a9C5O\u00abK>QD\t\tff Bilanz in g\nooxoovioooooooooo<ioooooooooooooooo^co >*05 HXWMi\u00c7.l-OMHMX\u00fcio;Swo;?j\u00fci\t\tVert in Harn- stofF- N\n\u00c7js*\t**\t|\tJC\tJ-*.\th*\to X\tCO\t1\t00\t\"\u00ee\u00a9\tX*\t'os 05\tW \u2022\t\u2022\t00\tOO\t\teil\u00fcng d< \u00b0/o des ( Am-moniak-N\njfr\u00bb\t' w\t|\tZX\t\u25a0 t\t05\t1-k\tK5 S\t^\t*\tg\u00bb\tg;\t.o:\tco X\t05\tx\tX\t\t\u00efs Harnst jesamtsti Amino- s\u00e4ure- N\n9,40 11,21 10,38\t\t.ickstoffs ckstoffs Peptid- gebundener N","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 365\nan denen die Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit in allem Wesentlichen dieselbe war wie oben unterm 1./10. angegeben.\nWas die Zuckerverwertung im K\u00f6rper betrifft, wird man aus der Tabelle ersehen, da\u00df die Zuckermenge im Harn \u2014 mit Ausnahme des ersten und der drei letzten Versuchstage \u2014 sehr gering war, was also bedeutet, da\u00df der Zucker so gut wie ganz verbrannte; von einer fortw\u00e4hrenden Ablagerung so gro\u00dfer Mengen Zucker wie die t\u00e4glich injizierte Menge kann nat\u00fcrlich nicht die Rede sein.\nOb das zugef\u00fchrte Na-Acetat im Organismus verbrannt ist, haben wir nicht direkt ermittelt, aber die gro\u00dfe Menge Kohlens\u00e4ure, die fortw\u00e4hrend im Harn vorhanden war, scheint darauf zu deuten, da\u00df jedenfalls ein wesentlicher Teil des Acetates verbrannt ist.\nBetrachtet man die Zahlen der mit dem Harn ausgeschiedenen prozentuellen Mengen der verschiedenen N-haltigen Stoffe, so sieht man, da\u00df das Ammoniak-N an den beiden ersten Tagen, wo kein Stickstoff zugef\u00fchrt wurde, 0,6 \u00b0/o des Total-N betrug. Diese Zahl stieg an den beiden ersten Tagen nach der N-Zufuhr auf 1,1 \u00b0/o, vom 3./10 bis 10 /10. (hier f\u00e4nden die Bestimmungen in einer Mischung von Harn der einzelnen Tage statt) auf l,98\u00b0/o und vom 10./10 bis 13./10. no\u00e7h auf 2,88\u00b0/o. Es zeigt sich also, da\u00df die in Prozenten von Total-N ausgedr\u00fcckte Ammoniakmenge zunimmt, w\u00e4hrend die Ammoniakmenge im Harn fortw\u00e4hrend gering ist.\nDie Menge der Aminos\u00e4uren nimmt recht bedeutend zu, von 2,3 bis auf 6,58; \u00fcbrigens zeigt der Versuch, da\u00df die Hauptmasse der zugef\u00fchrten Aminos\u00e4uren in Harnstoff umgewandelt ist.\nDie Menge von peptidgebundenem N wurde gegen Schlu\u00df des Versuches in 3 Versuchsperioden bestimmt und betr\u00e4gt, wie aus der Tabelle ersichtlich, ca. 10\u00b0/o; dies deutet darauf, da\u00df ein Teil der injizierten Polypeptide, ohne verwertet zu werden, durch den Organismus passiert.\nVergleicht man die Zahlen von \u00abinjiziertem N\u00bb mit den Zahlen der mit dem Harn ausgeschiedenen N-Menge, so zeigt es sich, da\u00df \u2014 vom N-Verlust durch den Darm abgesehen \u2014\n25*","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"366\nV. Henriques und A. C. Andersen,\neine Stickstoffretention stattgefunden hat. Um entscheiden zu k\u00f6nnen, ob diese Retention tats\u00e4chlich besteht, m\u00fcssen wir vom N-Verlust durch den Darm etwas wissen. Wie erw\u00e4hnt, ist es w\u00e4hrend der ersten Tage nicht m\u00f6glich, sich von diesem Verlust einen Begriff zu bilden, da die ausgesehiedenen Exkremente von der vor dem Versuch aufgenommenen Nahrung herr\u00fchren.\nDie Untersuchung der sparsamen Darmentleerungen vom 10./10. und den folgenden Tagen ergibt folgenden N-Verlust:\nRechnen wir also mit einem t\u00e4glichen N-Verlust von 0,1 g, so mu\u00df also von den in der Tabelle aufgef\u00fchrten Zahlen desN-Absatzes 0,1 abgezogen werden, was f\u00fcr die aus dem Versuche zu folgernden Schl\u00fcsse ohne Belang sein wird.\n\u00dcbrigens soll aus dem Versuchsprotokoll noch folgendes angef\u00fchrt werden : 7./10.10 Uhr abends war der Verband am Halse na\u00df geworden. Der Verband wurde ent-im Mittel = 0,1\tfernt. Die Vene war stark throm-\nbosiert, weshalb die Kan\u00fcle herausgenommen und darauf in die rechte Vena jugularis eingef\u00fchrt wurde. Am 10./10. 8 Uhr abends stockte der Einlauf. Die Kan\u00fcle wurde herausgenommen, einige Thromben aus der Vene entfernt und die Kan\u00fcle wieder eingelegt.\n13./10. Im Laufe der Nacht war die Kan\u00fcle undicht geworden, so da\u00df ein Teil der Eintr\u00f6pfelungsfl\u00fcssigkeit in den Verband ausgesickert war. Am 14./10. 11 Uhr vorm, wurde die Kan\u00fcle herausgenommen. Das Peritoneum wurde unmittelbar unter dem Rippenbogen an der linken Seite dicht neben der Golumna ge\u00f6ffnet; die beiden untersten Rippen wurden durchgeschnitten,, wodurch die Pleura ge\u00f6ffnet wurde. Die Milz, die bei der Ziege straff angeheftet ist, wurde mit den Fingern abgel\u00f6st und durch die Schnitt\u00f6ffnung herausgef\u00fchrt. Die Vena lienalis wurde frei pr\u00e4pariert, und es wurde eine\nTag\tN in den Faeces\n10.-11. Okt.\t0,23\n11.-12. *\t0,16\n12.-13.\t>\t0,09\n13.-14.\t\u00bb\t0,06\n14.\u201415.\t\u00bb\t0,06\n15.\u201416.\t*\t0,23\n16.-17.\t\u00bb\t0.02\n17.-18.\t\u00bb\t0,02\n18.-19.\t\u00bb\t0,07","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 367\nGlaskan\u00e4le eingef\u00fchrt, wonach die Milz entfernt wurde. Darauf wurden das Peritoneum und die Haut mit Seid\u00e7nsuturen geschlossen und die Injektion um 12 Uhr wieder eingeleitet.\nVor der Einf\u00fchrung der Kan\u00fcle in die Milzvene wurde das Tier gewogen; das Gewicht betrug 15,6 kg; vom Anfang des Versuches an hatte das K\u00f6rpergewicht also um 100 g zugenommen. Dazu ist jedoch zu bemerken, da\u00df die Gewichtszunahme relativ h\u00f6her anzusetzen ist, da das Tier, indem es in den ersten Tagen eine bedeutende Menge Exkremente ausschied, einen Gewichtsverlust erlitten hat, der mit Verlust an Gewebe nichts zu schaffen hat.\nWie oben erw\u00e4hnt, wurde zur Injektion verdautes Ziegenfleisch benutzt. Da dies gegen Ende des Versuches ausging, wurde an den beiden letzten Tagen Kalbfleisch benutzt. Wie aus der Tabelle ersichtlich, bewirkte dies keine Ver\u00e4nderung der Stickstoffablagerung im K\u00f6rper.\nAuch andere Versuche mit Ziegen, wo wir verdautes Kalbfleisch benutzten, zeigen, da\u00df verdautes .Fleisch einer anderen Tierart imstande ist, eine reichliche N-Ablagerung im Organismus zu bewirken.\nWie aus den angef\u00fchrten Zahlen der Rektaltemperatur ersichtlich, wird diese in der Regel sinken, so oft die Kan\u00fcle entfernt und in eine neue Vene eingef\u00fchrt wird. Es liegt daher nahe, anzunehmen, da\u00df anderseits die Temperatursteigerung mit Vorg\u00e4ngen in den gebildeten Thromben in Verbindung steht.\nDas Tier starb am 19./10. 4 Uhr nachm. Die Sektion ergab nichts Abnormes in den Lungen und der Leber. Die Kan\u00fcle in [der Milzvene lag gut, und es f\u00e4nden sich in der Vene keine Thromben. Dagegen ging von der Vena jugularis dextra eine m\u00e4chtige Thrombenmasse aus, die ganze Vena cava sup. f\u00fcllend. Der Thrombus endigte unten am rechten Atrium. Die Intima hatte hier normales Aussehen.\nAus den angef\u00fchrten Versuchen1) geht also hervor, da\u00df\n*) Au\u00dfer Versuchen mit Ziegenb\u00f6cken stellten wir 2 Versuche mit Hunden an. Diese Versuche dauerten 5 Tage; da starben die Tiere. W\u00e4hrend der letzten 4 Tage wurde verdautes Hundefleisch und Traubenzucker injiziert und die N-Ablagerung war sehr bedeutend (von 1,6\u20144 g t\u00e4glich).","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"368\tV. Henriques und A. C. Andersen,\n\u00e8s m\u00f6glich ist, durch intraven\u00f6se Injektion nicht nur einN-Gleich-gewicht, sondern auch l\u00e4ngere Zeit hindurch eine N-Ablagerung herv\u00f6rzubringen. Man ist daher berechtigt, zu schlie\u00dfen, da\u00df die Darmwand f\u00fcr die Proteinsynthese von keiner Bedeutung ist. Dagegen l\u00e4\u00dft der Versuch nicht ersehen, wo die Synthese stattfindet, ob die Mitwirkung der Leber erforderlich ist, oder ob alle Gewebe imstande sind, die einzelnen Aminos\u00e4uren zu Proteinen zusammenzukn\u00fcpfen.\nAu\u00dfer zur Entscheidung der Frage von der Bedeutung des Darmes f\u00fcr die Proteinsynthese wird die von uns angegebene Methode zur L\u00f6sung vieler anderer wichtigen Fragen in betreff des N-Umsatzes im Organismus benutzt werden k\u00f6nnen. Es wird zurzeit eine sehr lebhafte Diskussion dar\u00fcber gef\u00fchrt, inwiefern Stoffe wie essigsaures Ammoniak \u00f6der Harnstoff imstande sind, das N-Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Namentlich die neuesten Versuche von Grafe1) deuten darauf, da\u00df Schweine bei F\u00fctterung mit Harnstoff als einziger Stickstoffquelle in N-Gleichgewicht kommen k\u00f6nnen. Nur in geringem Ma\u00dfe ist bei solchen F\u00fctterungsversuchen die Frage von der Bedeutung der Darmbakterien herangezogen worden, und doch wissen wir von Versuchen mit Wiederk\u00e4uern, welch gro\u00dfe Bolle eben die Darmflora f\u00fcr den Aufbau von \u00abPflanzenamiden\u00bb zu Protein spielt.\nEs unterliegt keinem Zweifel, da\u00df man durch intraven\u00f6se Injektionen von Harnstoff oder von Ammoniumacetet imstande sein wird, zu entscheiden, ob die Wirkung dieser Stoffe im Organismus auf einem Einflu\u00df von den Bakterien im Darmkanal beruht, oder ob wirklich die Zellen des Organismus imstande sind, den Stickstoff des Harnstoffs auszunutzen, was a priori im h\u00f6chsten Grade unwahrscheinlich ist. Wir hoffen in n\u00e4chster Zukunft die Resultate einiger Versuche hier\u00fcber mitteilen zu k\u00f6nnen.\nAber auch auf anderen Gebieten wird die angewandte Versuchstechnik zu wichtigen Aufschl\u00fcssen f\u00fchren k\u00f6nnen, z. B. \u00fcber das Verhalten des Kreatins und Kreatinins im K\u00f6rper, das Verhalten der Harns\u00e4ure usw.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 86, S. 347 (1913).","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion. 369\nResum\u00e9.\n1.\tEs wird eine Methode angegeben, bei der es m\u00f6glich ist, Tiere l\u00e4ngere Zeit durch intraven\u00f6se Injektion von Nahrungsstoffen zu ern\u00e4hren. So ist es mit dieser Methode gelungen, einen Ziegenbock tagelang durch fortw\u00e4hrende Injektion am Leben zu erhalten.\n2.\tMit der angegebenen Methode ist es gelungen, durch Injektion von fast vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch (ca. 15\u00b0/o peptidgebundenem Stickstoff) + Glukose, Na-Acetat und Salzen eine bedeutende N-Ablagerung zu erzielen.\n3.\tEs mu\u00df als durch diese Versuche erwiesen betrachtet werden, da\u00df die Proteinsynthese im Organismus stattfinden kann, ohne da\u00df das abgebaute Protein das Darmepithel zu passieren braucht.","page":369}],"identifier":"lit19958","issued":"1913","language":"de","pages":"357-369","startpages":"357","title":"\u00dcber parenterale Ern\u00e4hrung durch intraven\u00f6se Injektion","type":"Journal Article","volume":"88"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:57:05.505385+00:00"}