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{"created":"2022-01-31T15:56:58.487512+00:00","id":"lit19966","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thomas, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 88: 465-477","fulltext":[{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus.1)\nVon\nKarl Thomas.\n(Der Redaktion zugegangen am 2\u00df. November 1913.\u00bb\nI. Das Verhalten der Arginase zur f-Guanidylbutters\u00e4ure und e-Guanidylcaprons\u00e4ure.\n\u00dcber die Multersubstanz des Kreatins hat man bis heute nur Vermutungen. Kreatiri und Arginin sind die einzigen Guanidyl-s\u00e4uren, die im K\u00f6rper Vorkommen. Es lag nahe, diese miteinander in Verbindung zu bringen. Jaff\u00e92) gab Kaninchen subcutan3 4) Argininnitrat; die Kreatinmenge im Harn wurde nur sehr wenig gr\u00f6\u00dfer, die in den Muskeln blieb gleich. Zu einem sicheren Ergebnis war also auf diesem Wege nicht zu gelangen. Einige Jahre sp\u00e4ter machte Knoop1) dann wieder auf diese Beziehungen aufmerksam. Der Abbau des Arginins bis zur Guanidylessigs\u00e4ure w\u00fcrde ganz im Einklang stehen mit den Gesetzen \u00fcber den Abbau von Amino- und Fetts\u00e4uren im tierischen Organismus; die Umwandlung der Guanidylessigs\u00e4ure in Kreatin durch Methylierung im Tierk\u00f6rper haben bereits Jaff\u00e9,5) Dorner6) und Czernecki-Salkowski7) beobachtet.\n*) Dis Untersuchung wurde im Fr\u00fchjahr 1911 im physiologischchemischen Institut in T\u00fcbingen begonnen, im Winter 1912/18 im physiologischen Institut in Greifswald und darnach im Kaiser-Wilhelm-Institut f\u00fcr Arbeitsphysiologie fortgesetzt.\n*) Diese Zeitschrift Bd. 48, S. 480, 1906.\n3)\tBei oraler Darreichung von Arginin (oder argininreichem Eiwei\u00df) ist die Ausscheidung des Gesamtkreatins nicht vermehrt (Jaff\u00e9, van Hoogenhuyze und Verplo\u00e9gh, Diese Zeitschrift. Bd. 46, S. 415, 1905).\n4)\tDesgl., Bd. 67, S. 495, 1910.\n\u2022) 1. c.\n6)\tDesgl., Bd. 52, S. 225, 1907.\n7)\tDesgl., Bd. 44, S. 294,1905; s. hierzu die Bemerkung von Jaff\u00e9, diese Zeitschrift, Bd. 48. S. 453.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"*66\tKarl Thomas,\nAuffallend ist bei dieser Annahme allerdings, da\u00df Guanidyl-essigs\u00e4ure trotz ihrer Schwerl\u00f6slichkeit, trotzdem sie nur zu wenigen Prozent der Methylierung anheimf\u00e4llt und zum gr\u00f6\u00dften Teil unver\u00e4ndert wieder ausgeschieden wird, bisher als normaler Bestandteil des Organismus noch nicht aufgefunden worden ist. Neubauer1) f\u00fchrte noch mehr Wahrscheinlichkeitsgr\u00fcnde daf\u00fcr an, da\u00df Arginin als Muttersubstanz des Kreatins zu gelten hat. Er weist auf das Fehlen der Arginase im Muskel hin und darauf, da\u00df die anderen Annahmen experimentell nicht zu st\u00fctzen sind. Er h\u00e4tte noch auf die schwere Angreifbarkeit des Guanidinkomplexes im Tierk\u00f6rper (Pommerrenig)2) hinweisen k\u00f6nnen und darauf, da\u00df das Fleisch aus argininreichen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern besteht (Osborne),3) und da\u00df die Arginase nur Arginin, keine anderen Guanidinderivate, z. B. auch nicht Kreatin und Guanidylessigs\u00e4ure spaltet (Dakin).4)\nEine Guanidyls\u00e4ure mit gerader Anzahl von C-Atomen m\u00fc\u00dfte nach dieser Anschauung die gleiche Reaktionsf\u00f6lge im intermedi\u00e4ren Abbau geben, wie das Arginin. Ich begann daher meine Arbeit besonders im Hinblick auf die spezifische Wirkung der Arginase mit der Guanidylbutters\u00e4ure und Guani-dylcaprons\u00e4ure.\nVor kurzem erschien eine Arbeit von 1 n o u y e.5) Er durch-sp\u00fclte \u00fcberlebende Leber mit Arginin und fand stets eine Zunahme des Gesamtkreatins, allerdings in so geringem Grade, da\u00df auch er einen endg\u00fcltigen Beweis f\u00fcr die Bildung des Kreatins aus Arginin nicht beibringen konnte.\nEine ausf\u00fchrliche Kritik der bisherigen Arbeiten zu dieser Frage gab v. F\u00fcrth6) und vor allem Riesser.7)\n*) \u00dcber den Abbau der Aminofetts\u00e4uren in Abderhaldens Handlexikon der Biochemie, Bd. 4, S. 385, 1911.\n*) Hofmeisters Beitr. zur Physiol, und Path., Bd. 1, S. 561, 1902. s) Americ. Journ. of Physiol., Bd. 24, S. 437, 1909.\n*) Journ. of Biol. Chem., Bd. 3, S. 435, 1907. s) Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 71, 1902.\n\u00b0) v. F\u00fcrth, Probleme der physiol, u. pathol. Chemie, Bd.2, Vorlesung 31.\n7) Diese Zeitschrift, Bd. 86, S. 415, 1913 (bes. S.431ff ).","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 467\nDarstellung der e-Guanidyl-n-caprons\u00e4ure.\ne-Amino-n-caprons\u00e4ure wurde nach den Angaben von Ad. Baeyer1) und Wallach2) unter Benutzung der Angaben von v. Braun3) aus Cyklohexandn (Poulenc Paris) dargestellt. Die Uralagerung des Oxims in Lactam erfolgt mit der vorgeschriebenen2) Schwefels\u00e4ure in guter Ausbeute, wenn h\u00f6chstens 3 g Oxim auf einmal verarbeitet werden, 100 g Keton geben ungef\u00e4hr 35 g e-Leucin.4) Cyanamid wurde aus Kalkstickstoff nach F. Baum5) gewonnen und aus trockenem \u00c4ther umkry-stallisiert. \u00c4quimolekulare Mengen von Aminos\u00e4ure und Cyanamid werden in m\u00f6glichst wenig Wasser gel\u00f6st und mit einigen Tropfen Ammoniak deutlich alkalisch gemacht. Sie bleiben einige Wochemunter zeitweisem Zusatz von neuem Cyanamid bei Zimmertemperatur stehen. Bereits nach wenigen Tagen beginnt sich die schwer l\u00f6sliche Guanidylcaprons\u00e4ure abzuscheiden. Die Krystalle werden abgesaugt, mit. Wasser gewaschen und abgepre\u00dft. Beigemengtes Dicyandiamid wird durch Auskochen mit 96\u00b0/oigem Alkohol entfernt (Kontrolle durch das in Alkohol schwer l\u00f6sliche, in langen feinen Nadeln krystalli-sierende Silbernitratdoppelsalz). Die Ausbeute an Guanidylcaprons\u00e4ure betr\u00e4gt bis zu 90\u00b0/o der Theorie. Das Produkt ist noch leicht gelblich (nach Kjeldahl 23,78\u00b0/oN, her. 24,28\u00b0/o). Wird die w\u00e4sserige L\u00f6sung des Chlorhydrats mit Ammoniak oder fixem Alkali versetzt, so f\u00e4llt auch bei \u00dcberschu\u00df an Alkali die freie c-Guanidylcaprons\u00e4ure aus. Mikrokrystalline Nadeln zu Drusen vereinigt. Kein Schmelzpunkt, ln Wasser, auch in der W\u00e4rme sehr wenig l\u00f6slich, bei Zimmertemperatur ungef\u00e4hr 1 : 1400. Die durch F\u00e4llung mit Natronlauge aus dem Chlorhydrat erhaltene S\u00e4ure schlie\u00dft hartn\u00e4ckig Kochsalz ein.\n\u2022) Liebigs Ann. der Chem., Bd. 278, S. 102.\n*) Desgl., Bd. 312, S. 187, 1900.\n3)\tChem. Ber., Bd. 40, S. 1839.\n4)\tz. B. wurden bei einer Darstellung entsprechend 100 g Keton erhalten 78,1 g Oxim = 62 g Lactam = 28,3 g reines e-Leucin. Die Mutterlaugen k\u00f6nnen ohne weitere Reinigung auf Guanidylcaprons\u00e4ure verarbeitet werden.\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. 26, S. 330, 1910.","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nKarl Thomas,\nDeshalb wurde die S\u00e4ure durch Umkrystallisieren aus warmer Salzs\u00e4ure in das Ghlorhydrat \u00fcbergef\u00fchrt\n28 g e-Guanidyl-n-caprons\u00e4ure wurden in 150 ccm konzentrierter Salzs\u00e4ure warm gel\u00f6st, nach dem Abk\u00fchlen fielen feine, rein wei\u00dfe Nadeln aus; \u00fcber Kaliumhydroxyd im Vakuum getrocknet betrug die Ausbeute 23,2 g oder 68,4- \u00bb/\u00ab der Theorie. Durch Einengen der Mutterlauge bei m\u00e4\u00dfiger W\u00e4rme werden weitere, noch ziemlich reine Fraktionen des Chlorhydrats erhalten.\n0,1501 g = 0,2212 g C02\t=\t40,19*70 C (ber.\t40,07\u00b0/o\tC)\n= 0,1030 > H*0\t= 7,68\u00b0/o H ( *\t7,69\u00b0/o\tH>.\n0,1954 g nach Kjeldahl\t=\t20,03> N (ber.\t20,06\u00b0/o\tN).\n0,3304 \u00bb in schwefelsaurer L\u00f6sung mit Silbersulfat gef\u00e4llt, geben 0,2266 g AgCl = 10,97 > CI (ber. 16,91 \u00b0/o CI).\n0,3242 g geben 0,2218 g AgCl = 16,93 \u00b0/o CI (ber. 16,91 \u00b0/o CI).\nSchmelzpunkt 165\u00b0, scheinbar ohne Zersetzung, denn die Schmelze erstarrt zu einer Krystallmasse vom gleichen Schmelzpunkt, auch mit konzentrierter Salzs\u00e4ure bleibt die Substanz unver\u00e4ndert. Das Ghlorhydrat ist in Wasser sehr leicht l\u00f6slich, leicht l\u00f6slich in hei\u00dfem Alkohol, weniger in kaltem. Bei Zimmertemperatur l\u00f6sen 100 g 99,6\u00b0/o Alkohol 2,188 g. Aus der nicht zu verd\u00fcnnten w\u00e4sserigen L\u00f6sung des Ghlorhydrats f\u00e4llt auf Zusatz von 33 \u00b0/o iger w\u00e4sseriger Goldchloridl\u00f6sung das Goldsalz in schiefen Oktaedern, fr\u00e9i von Krystallwasser, Schmelzpunkt 166\u00b0, wenig l\u00f6slich in kaltem Wasser, leicht l\u00f6slich in hei\u00dfem Wasser, sehr leicht l\u00f6slich in Alkohol.\n0,0932 g geben 0,0359 g Gl\u00fchr\u00fcckstand = 38,52 \u00b0/o Au.\nBerechnet f\u00fcr C7H1502NsHAuCl4 = 38,43\u00b0/o Au.\nBeim Zusatz von Platinchlorid zum Ghlorhydrat wird keine F\u00e4llung erhalten.\nDurch doppelte Umsetzung mit Silbernitrat wird das Nitrat erhalten, derbe Prismen/ziemlich wenig l\u00f6slich in kaltem Wasser, Schmelzpunkt 154\u2014155\u00b0, \u00fcber 170\u00b0 Zersetzung.\n0,1551 g Substanz = 31,9 ccm N, 21\u00b0, 763 mm, 33 \u00b0/o Kalilauge ; gef. 23,63 \u00b0/o N. Berechnet f\u00fcr C-Hl406N4 = 23,78\u00b0/o N.\nGuanidylcaprons\u00e4ureacetat, durch Umkrystallisieren der freien S\u00e4ure aus hei\u00dfem Eisessig erhalten, d\u00fcnne 6 eckige Tafeln, wird bei Ber\u00fchrung mit Wasser, bei schwachem Erw\u00e4rmen an der Luft oder im Vakuum, gespalten, daher kein Schmelzpunkt.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 469\n\u2022\t\u2022. i .\t\u2022\t;\nDie saure w\u00e4sserige L\u00f6sung wird nicht gef\u00e4llt durch Silbernitrat, dagegen durch Phosphorwolframs\u00e4ure und vollst\u00e4ndig durch Quecksilberacetat und Soda in alkoholisch w\u00e4sseriger L\u00f6sung.\ne-Guaipdylcaprons\u00e4ure und Leberpre\u00dfsaft.\n.Das dem durch Entbluten get\u00f6teten Tier sofort entnommene Organ wurde durch die Fleischhackmaschine gegeben, mit Kieselgur verrieben und auf der Buchner-Presse ausgepre\u00dft. Nach Toluolzusatz wird der Saft bei 37\u00b0 gehalten.\nDie jetzt folgende Aufarbeitung geschah in allen Versuchen sinngem\u00e4\u00df in gleicher Weise:\n. Nach Ans\u00e4uern mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure bis zu eben kongosaurer Reaktion wird erw\u00e4rmt, das halbe Volumen 96\u00b0/oigen Alkohols zugesetzt, filtriert und sorgf\u00e4ltig mit hei\u00dfem Wasser ausgewaschen. Darauf wird Filtrat und Waschfl\u00fcssigkeit im Vakuum bei 40\u00b0 Badtemperatur eingeengt, reines Baryum-carbonat im \u00dcberschu\u00df zugegeben und im Vakuum bis zur Trockne eingedampft. Der R\u00fcckstand wird 3mal mit 99,6 \u00b0/oigem Alkohol ausgekocht (= Alkoholextrakt I). Die L\u00f6sung des R\u00fcckstands in w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure wird wieder* im Vakuum zur Trockne eingedampft, und wieder mit 99,6 \u00b0/oigem Alkohol ersch\u00f6pft (= Alkoholextrakt II). Der R\u00fcckstand enth\u00e4lt jetzt nur noch wenige Milligramm N. Die Alkoholextrakte werden im Vakuum eingeengt, die R\u00fcckst\u00e4nde mit wenig Wasser aufgenommen, wenn n\u00f6tig mit Tierkohle entf\u00e4rbt und bei Zimmertemperatur im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure bezw. Kaliumhydroxyd eingeengt. In den Alkoholextrakt I mu\u00dfte Harnstoff \u00fcbergegangen sein.. Er wurde mit nitritfreier konzentrierter Salpeters\u00e4ure gef\u00e4llt. Das Nitrat \u2014 nach Salkowski1) auf Beimengungen von Hypoxanthin- und Kaliumnitrat gepr\u00fcft \u2014 wird in Wasser gel\u00f6st und mit \u00fcbersch\u00fcssigem Baryum-carbonat zur Trockne verdampft, mit Alkohol ausgezogen, der Alkohol verjagt, nochmals mit absolutem Alkohol aufgenommen und mit der entsprechenden Menge alkoholischer Oxals\u00e4ure gef\u00e4llt. Der oxalsaure Harnstoff wurde durch Zersetzungspunkt\n*) Hoppe-Seyler-Thierfelder, 8. Aufl., 1909, S. 653.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXVIII.\t32","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470-\nKarl Thomas,\nund Bestimmung seines N-Gehaltes nach t\u20142 maligem Um-krystallisieren aus Alkohol und Wasser identifiziert.. Der R\u00fcckstand des Alkoholextraktes II wird, wenn n\u00f6tig, mit Tierkohle entf\u00e4rbt und der freiwilligen Krystallisation \u00fcberlassen. Tritt diese nach einigen Tagen ein, so wird das Chlorhydrat der zugesetzten Guanidyls\u00e4ure auf Ton abgepre\u00dft. Die Mutterlauge, beim Umkrystallisieren der abgepre\u00dften Krystalle gewonnen, wurde mit dem R\u00fcckstand, der aus dem Tonteller herausgel\u00f6st wird, vereinigt und noch einmal wie eben angegeben behandelt. Tritt keine freiwillige Krystallisation mehr ein, so wird die eingeengte L\u00f6sung mit einigen Tropfen Salzs\u00e4ure und 33\u00b0/oiger w\u00e4sseriger Goldchloridl\u00f6sung versetzt. Von allenfalls ausgeschiedenem schwer l\u00f6slichem Aurat der Guanidyls\u00e4ure wird abfiltriert ; das Filtrat wird mit Schwefelwasserstoff behandelt und eingedunstet, aus ihm wird entweder direkt durch alkoholisches Platinchlorid die entsprechende Aminos\u00e4ure zu gewinnen versucht oder besser aus der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung dieser Fraktion.\nVersuch I. Hund. Aus 235 g bluthaltiger Leber werden 50 ccm Pre\u00dfsaft gewonnen. 25 ccm davon mit 30 ccm destilliertem Wasser und 2,00 g e-Guanidylcaprons\u00e4ure 20 Stunden bei 37\u00b0 nach Zusatz von Toluol. Reaktion wird dabei lackmussauer. Es wurde erhalten:\na) Kein Harnstoffnitrat,1) b) 0,78 g e-Guanidylcaprons\u00e4ure-chlorhydrat (Schmelzp. 165\u00b0), aus dessen Mutterlauge 1,34 g Chloraurat, nach dem Umkrystallisieren 1,19 g vom Schmelzpunkt 153\u2014157\u00b0 (statt 166\u00b0), zwei weitere unreine Fraktionen vom Chloraurat 0,20 g,2) c) keine Aminos\u00e4ure.\nEs werden also 57\u00b0/o der zugesetzten Guanidyls\u00e4ure unver\u00e4ndert zur\u00fcckgewonnen und keine Spaltungsprodukte aufgefunden.\nVersuch 2. Hund. Leberpre\u00dfsaft mit 3,00 g e-Guanidyl-caprons\u00e4ure und Toluol unter zeitweiligem Sch\u00fctteln und Ab-\n\u2018) An dieser Stelle wurden 0,107 g eines kaliumnitratreichen Gemisches erhalten, das kein Hypoxanthin enthielt und bei 220\u00b0 noch unver\u00e4ndert war.\n*) Wurde schon bei 130\u00b0 weich und war bei 150\u00b0 geschmolzen.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 471\nstumpfen der sauren Reaktion durch Soda. 20 Stunden bei 37\u00b0. Es wurde erhalten:\na) Kein Harnstoff, b) 1,40 g t-Guanidylcaprons\u00e4ure-chlorid sowie 0,3 g einer stark mit anorganischen Chloriden verunreinigten zweiten Fraktion. Letztere wurde als Chlor-aurat, erstere durch Schmelzpunkt (165\u2014166\u00b0) und Mischprobe, Chloraurat und Analyse nach einmaligem Umkrystalli-sieren aus Alkohol und Trocknen \u00fcber P,05 bei 80\u00b0 im Vakuum identifiziert.\n0,3071 g gaben mit Silbersulfat in schwefelsaurer L\u00f6sung 0,2073 g AgCl,\ndas Filtrat verbraucht nach Kjeldahl 43,40 ccm n/io-Sfiure.\nGef. = 16,70\u00b0/o CI Ber. = 16,91 \u00b0/o CI.\n19,78 \u00b0/o N\t20,05\u00b0/o N.\nEs wurden also gegen 40\u00b0/o der zugesetzten Guanidyls\u00e4ure wieder gewonnen und keine Spaltprodukte aufgefunden.\nLeberpre\u00dfsaft, d.h. in diesem Falle Arginase, spaltet e-Guanidylcaprons\u00e4ure nicht.\nY-Guanidylbutters\u00e4ure und Leberpre\u00dfsaft.\nDie Darstellung der r-Guanidylbutters\u00e4ure erfolgte nach Kutscher1) durch Anlagerung von Cyanamid an die Aminos\u00e4ure. Zum Nachweis benutzte ich ebenso wie Kutscher das Chlorhydrat und Chloraurat; hierf\u00fcr ist aber auch die freie S\u00e4ure geeignet, denn sie f\u00e4llt aus hei\u00dfem Wasser beim Abk\u00fchlen mit 2 Mol. Krystallwasser; schon im nicht evakuierten Exsikkator verwittern die Krystalle rasch. Auch Kutscher hatte offenbar ein wasserhaltiges Pr\u00e4parat zuerst in H\u00e4nden gehabt;* *) die \u00fcbrigen Guanidyls\u00e4uren von C2\u2014C\u201e sind nur wasserfrei bekannt.\n0,753 g lufttrockene Substanz verloren beim Trocknen 0,1526 g an Gewicht, daraus berechnet sich ein Wassergehalt von 20,26\u00b0/o, w\u00e4hrend Guanidylbutters\u00e4ure -f- 2 H,0 19,90\u00b0/\u00ab erfordern. Die wasserfreie Substanz enthielt nach Kjeldahl 28,65\u00b0/\u00ab N statt der berechneten 28,97\u00b0/\u00ab. Auch bei anderen Pr\u00e4paraten von t-Guanidylbutters\u00e4ure wurde der gleiche KrystallWassergehalt gefunden.\n\u2018) Chem. Ber., Bd. 43, 3, S. 2882, 1910.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 32, S. 415, 1901.\n32*","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\tKarl Thomas,\n1,3540 g lufttrockene Substanz verlieren bei Zimmertemperatur im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure 0,2692 g oder 19,88\u00b0/\u00ae Hs0.\n0,1302 g unter den gleichen Bedingungen 0,0254 g oder 19,51\u00b0/\u00ab.\n0,9813 g bei 100\u00ae 0,1903 g oder 19,39\u00ae/\u00ae.\nVersuch I. Der Versuch wurde mit dem gleichen Pre\u00df-saft der Hundeleber und in genau gleicher Weise unter Zusatz von 2,00 g x-Guanidylbutters\u00e4ure wie bei Versuch I unter Guanidylcaprons\u00e4ure angesetzt. Erhalten wurden :\na)\t0,978 g Harnstoffnitrat (Rohprodukt); daraus 0,30 g Harnstoff, identifiziert als Oxalat.\n0,1017 g verbrauchen nach Kjeldahl 19,05 ccm \u201c/\u00bb\u00ab-S\u00e4ure = 26,22> N Ber. f\u00fcr (C0N,H4)8C804H, = 26,67\u00ae/\u00ab N.\nb)\t0,34 g Aminobutters\u00e4ure (Rohprodukt). Sie wurde in Methylalkohol gel\u00f6st, von Anorganischem abfiltriert und mit \u00c4ther bis zur Tr\u00fcbung versetzt. Nach einigem Stehen im Eisschrank fielen 0,157 g wei\u00dfe Nadeln aus, die sich bei 189\u00b0 zersetzen. (Schmelzpunkt der reinen T-Aminobutters\u00e4ure 202\u00b0.) Zur Identifizierung wurden sie in das Platinat \u00fcbergef\u00fchrt. Ausbeute 0,24 g, Schmelzpunkt 211\u00b0, keine Depression bei der Mischprobe mit dem Platinat der synthetischen y-Aminobutter-s\u00e4ure, das sich nach Abderhalden1)^ aber bei 220\u00b0 zersetzt. Deshalb wurde nochmals aus w\u00e4sserigem \u00c4thylalkohol um-krystallisiert und im Vakuum \u00fcber P205 getrocknet, Ausbeute 0,09 g, der Schmelzpunkt \u00e4nderte sich aber nicht ; die Analyse nach Wallach8) ergab zu niedrige Werte:\n0,0805 g geben 0,1067 g AgCl und 0,0241 g Pt Gef. = 29,94\u00b0/\u00ab Pt (ber. 31,65\u00ae/\u00ab)\n\u00bb = 32,79\u00ae/\u00ab CI ( > 34,47\u00ae/\u00ab)\nPt : CI gef. 1 : 6,019.\nVon der zugesetzten Guanidyls\u00e4ure wurde also nichts wiederg\u00e9funden; von den Spaltprodukten wurden vona Harnstoff 38\u00b0/o der Theorie, von der Aminos\u00e4ure nur ll\u00b0/o isoliert.\nVersuch 2. Kaninchen,. Pre\u00dfsaft von Leber und Niere; ca. 20 Stunden bei 37\u00b0 unter Zusatz von l,Ogy-Guanidylbutter-s\u00e4ure und Toluol ; Reaktion zum Schlu\u00df lackmussauer, Eiwei\u00df zum Teil ausgefallen. Aufarbeitung wie oben ; erhalten wurde :\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 299, 1912.\n\u2022) H. Meyer, Analyse und Konstitutionsermittelung. 2. Aufl., 1909, S . 291.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 473\na) Kein Harnstoff, b) 0,84 g r-Guanidylbutters\u00e4urechlor-hydrat (= 67\u00b0/o der Theorie). Aus der Mutterlauge konnte noch eine Spur y-Guanidylbutters\u00e4urechloraurat, aber c) keine Aminos\u00e4ure erhalten werden.\nDie Guanidyls\u00e4ure war also nicht gespalten worden; da die Arginase auch in der Leber vom Kaninchen vorkommt, mu\u00df sie durch die offenbar rasch aufgetretene saure Reaktion des Pre\u00dfsaftes unwirksam geworden sein.\nVerbuch 3. Wurde in gleicher Weise und mit den gleichen Mengen desselben Pre\u00dfsaftes, wie unter Versuch 2 bei der e-Guanidylcaprons\u00e4ure angegeben, unter Zugabe von 3,00 g f-Guanidylbutters\u00e4ure angestellt. Erhalten wurde :\na) 2,09 g Harnstoffnitrat (Rohprodukt); darauf 1,56 g oxalsaurer Harnstoff. Zersetzungspunkt 180\u00b0, N-Gehalt nach Kjeldahl 25,90\u00b0/o, nach einmaligem Umkrystallisieren aus Alkohol 26,19\u00b0/o (berechnet 26,67 \u00b0/0 N). b) Keine Guanidyls\u00e4ure; an ihrer Statt wurden 0,04 g eines Chloraurates erhalten, das sich ohne vorheriges Schmelzen zwischen 170 und 210\u00b0 zersetzte, c) Keine Aminos\u00e4ure; in der letzten L\u00f6sung, in der sie enthalten sein sollte, waren nur noch 33 mg N.\nDie Guanidyls\u00e4ure war also gespalten worden. Von den Spaltungsprodukten konnte aber nur der Harnstoff (als Oxalat zu 71,8 \u00b0/o der berechneten Menge) isoliert werden.\nEs ist also der Schlu\u00df erlaubt: Die Guanidylbutter-s\u00e4ure wird durch Leberpre\u00dfsaft in Harnstoff und T-Aminobutters\u00e4ure gespalten. Die Aminobutters\u00e4ure wird offenbar weiter abgebaut.\nSowie neue Mengen der Guanidylbutters\u00e4ure dargestellt sind, soll der Versuch mit einem gereinigten Arginasepr\u00e4parat wiederholt werden. In einem Vorversuch mit einer kleinen Menge Guanidylbutters\u00e4ure und wirksamer Arginase (durch Alkohol-\u00c4therf\u00e4llung aus Leberpre\u00dfsaft erhalten) wurde unver\u00e4nderte S\u00e4ure zur\u00fcckerhalten.\nT-Guanidylbutters\u00e4ure und Muskelpre\u00dfsaft.\nWenn die y-Guanidylbutters\u00e4ure durch die im Leberpre\u00dfsaft vorhandene Arginase gespalten worden ist, so darf","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"J\n474\t' Karl Thomas,\nMuskelpre\u00dfsaft, der dies Ferment wahrscheinlich nicht enth\u00e4lt,1) sie nicht spalten.\nVersuch 1. Kaninchen frisch entblutet. Pre\u00dfsaft aus der quergestreiften Muskulatur mit 1,0 g Guanidylbutters\u00e4ure und Toluol 20 Stunden bei 37\u00b0. Reaktion zum Schlu\u00df lackmussauer, Eiwei\u00df zum Teil ausgefallen.\nDie Aufarbeitung geschah in gleicher Weise wie bei dem Leberpre\u00dfsaft, nur mu\u00dfte auf die Gegenwart von Kreatin (bezw. Kreatinin) R\u00fccksicht genommen werden. Aus dem bei niederer Temperatur eingeengten Alkoholextrakt I krystallisierte das Kreatin im Laufe einiger Tage und wurde durch Abpressen auf Ton entfernt. Schied sich aus dem mit Wasser aufgenommenen R\u00fcckstand weiteres Kreatin ab, so wurde es auf gleiche Weise abgetrennt und hierauf der Rest mit konzentrierter Salpeters\u00e4ure auf Harnstoff gepr\u00fcft. Isoliert werden konnte:\na) Kein Harnstoff, b) Keine Guanidyls\u00e4ure. c) Keine Aminos\u00e4ure.\nVersuch 2. Hund, in \u00c4thernarkose entblutet. Der Pre\u00dfsaft aus 750 g Fleisch der Hinterbeine wurde in 3 gleiche Teile geteilt.\nNr. 1 erhielt keinen Zusatz, Nr. II erhielt 3,0 g Guanidylbutters\u00e4ure, Nr. III 3,0 g Arginincarbonat, alle 3 Teile au\u00dferdem Toluol und Soda nach Bedarf zur Neutralisation entstandener S\u00e4ure; sie blieben 20 Stunden bei 37\u00b0 stehen. Erhalten wurde: a) kein Harnstoff, b) Guanidylbutters\u00e4ure, c) keine Aminos\u00e4ure.\nIn dem neutralen Alkoholauszug* *) waren von der zugesetzten S\u00e4ure 1,2 g enthalten, obwohl sie in reinem Zustande in Alkohol unl\u00f6slich ist ; da\u00df Guanidylbutters\u00e4ure vorlag, wurde nach einmaligem Umkrystallisieren aus Wasser durch die Bestimmung des Krystallwassergehalts und des Stickstoffs bewiesen, ferner dadurch, da\u00df das Chlorhydrat der Substanz den richtigen Schmelzpunkt (188\u00b0) und Chlorgehalt (19;63\u00b0/o statt 19,53 \u00b0/o) zeigte.*\n\u2022) Kossel und Dakin, Diese Zeitschrift, Bd. 42, S. 183, 1905.\n*) Hier konnte die offenbar von Anfang an im Pre\u00dfsaft vorhanden gewesene kleine Menge Kreatin dieses Mal nicht nachgewiesen werden; offenbar war sie mit der reichlichen Menge Guanidylbutters\u00e4ure ausgefallen und durch diese verdeckt worden.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"liber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 47o\nAus Alkoholauszug II krystallisierte kein Chlorid, erst nachdem er mit PWS gereinigt war, fielen mit Goldchlorid aus der PWS-F\u00e4llung 0,2 g \u00d6l, die in der K\u00e4lte bald fest wurden. Nach einmaligem Umkrystallisieren aus Wasser schmelzen sie bei 185\u2014187\u00b0 nach vorherigem Sintern bei 178\u00b0, nach nochmaligem Umkrystallisieren aus w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure und Trocknen \u00fcber Kaliumhydroxyd im Vakuum bei 193-195\u00b0. Die Krystalle hatten das Aussehen vom Chloraurat der Y-Guanidylbutters\u00e4ure, der Goldgehalt war aber 2\u00b0/o zu hoch.\n0,1715 g = 0,0692 g Gl\u00fchr\u00fcckstand = 40,35% Au (bex. 38,43% Au).\nAlso Muskelpre\u00dfsaft hat die t-Guanidylbutters\u00e4ure nicht gespalten, obwohl der verwendete Pre\u00dfsaft offenbar nicht frei von Arginin war.\nIn einem Kontrollversuch mit dem gleichen Pre\u00dfsaft konnte n\u00e4mlich zugesetztes Arginin nicht wieder zur\u00fcckgewonnen werden, dagegen wurden 0,719 g Harnstoffnitrat (Rohprodukt) ') gewonnen ; er wurde identifiziert als oxalsaurer Harnstoff; nach einmaligem Umkrystallisieren aus Alkohol enth\u00e4lt er 23,46% N, nach nochmaligem Umkrystallisieren aus Wasser 25,96% N (ber. 26,67%).\nDa die Arginase in vielen Organen , (z. B. auch in den Lymphdr\u00fcsen) nach Kossel und Dakin vorkommt, so wurde der Versuch mit Pre\u00dfsaft von Muskeln wiederholt, die durch sorgf\u00e4ltiges Pr\u00e4parieren und Zerschneiden so vollst\u00e4ndig wie m\u00f6glich von anh\u00e4ngendem fremden Gewebe befreit waren.\nVersuch 3. Hund, in \u00c4thernarkose entblutet. Aus96Qg gereinigten Muskeln werden 450 ccm Pre\u00dfsaft erhalten; 40 ccm davon bleiben mit 3,91 g Y-Guanidylb\u00fctters\u00e4ure + 260 ccm destilliertem Wasser + 10 ccm Toluol 18 Stunden bei 37\u00b0 stehen, die im Anfang entstandene S\u00e4ure wird durch Soda gebunden, die Fl\u00fcssigkeit reagiert zum Schlu\u00df eben alkalisch gegen Lackmus. Die Aufarbeitung geschah wie fr\u00fcher, nur wurde bei den Vakuumdestillationen, die zur Bereitung der Alkoholausz\u00fcge n\u00f6tig sind, das \u00fcberaus starke Sch\u00e4umen durch\n*) *n der gleichen Menge des gleichen Pre\u00dfsaftes ohne Zusatz von Arginin 0,013 g Substanz. Beim Aufarbeiten mit Harnstoff wurde ein schmieriger R\u00fcckstand erhalten, der keine Biuretreaktion gab.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nKarl Thomas,\nZugabe einiger Tropfen von rohem Maschinen\u00f6l verhindert. Der erste schwefelsaure w\u00e4sserige Auszug enthielt 1,286 g N (der Pre\u00dfsaft allein 0,201 g nicht koagulierbaren N); in den ersten Alkoholauszug gingen davon 0,104 g. Harnstoff wurde nicht gefunden. Der beim Auskochen mit Alkohol verbliebene R\u00fcckstand wurde mit w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure aufgenommen und im Vakuum wieder zur Trockene verdampft. Er wurde darauf 3 mal mit Alkohol ausgezogen, aber offenbar nicht ersch\u00f6pft, denn der dabei gebliebene R\u00fcckstand enthielt noch 0,321 g N. Die alkoholischen Ausz\u00fcge ergaben nach dem Einengen 2,32 g Y-Guanidylbutters\u00e4urechiorhydrat, die in die freie S\u00e4ure \u00fcbergef\u00fchrt und durch N-Bestimmung identifiziert wurden. Die Mutterlauge davon enthielt noch 169 mg N ; sie gab mit G\u00f6id-chlorid keine krystallinische F\u00e4llung, sie wurde durch F\u00e4llen mit Merc\u00fcriacetat und Soda in w\u00e4sserig alkoholischer L\u00f6sung gereinigt (wobei ein Verlust von 4 mg N entstand) und nach Entfernung des Quecksilbers eingeengt. Auf Ton abgepre\u00dft wurden 0,09 g braungef\u00e4rbte Krystalle erhalten, die in wenig w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st mit konzentrierter Goldchloridl\u00f6sung ein Goldsalz geben, das bei 198\u20141996 schmolz und die Mischprobe mit y-Guanidylbutters\u00e4urechloraurat bestand.\nAngenommen, der im R\u00fcckstand f\u00fcr die Aufarbeitung verloren gegangene Rest von 321 mg N ist dort als Guanidyl-butters\u00e4ure (= 1,1 g) vorhanden gewesen, so sind von der zugesetzten S\u00e4ure 3,0 g oder 80\u00b0/o wiedergefunden worden. Eine Spaltung war nicht nachzuweisen.\nEs ist also der Schlu\u00df erlaubt: y-Guanidylbutter-s\u00e4ure wird durch den Pre\u00dfsaft reiner Muskeln nicht gespalten. Damit gewinnt die Annahme, da\u00df der Muskel Arginin abbaut, ohne die Guanidingruppe zu spalten, an Wahrscheinlichkeit, besonders wenn man bedenkt, da\u00df Arginase nur die w-Guanidyls\u00e4ure spalten kann, die als n\u00e4chstes Zwischenprodukt bei einem derartigen Argininabbau entstehen k\u00f6nnte.\n\u00dcber das Verhalten der beiden Guanidyl- und Aminos\u00e4uren im Stoffwechsel und das des Arginins und der Y-Guanidyl-butters\u00e4ure speziell im Muskelstoffwechsel wird demn\u00e4chst berichtet werden.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus. 477-\nErgebnis.\n1.\tEs werden die Darstellung und die Eigenschaften der c-Guanidylcaprons\u00e4ure mit ihrem Chlorid, Chloraurat und Nitrat beschrieben.\n2.\tLeberpre\u00dfsaft spaltet die e-Guanidylcaprons\u00e4ure nicht.\n3.\tLeberpre\u00dfsaft spaltet die t-Guanidylbutters\u00e4ure in Harnstoff und r-Aminobutters\u00e4ure.\n4.\tMuskelpre\u00dfsaft spaltet die y-Guanidylbutters\u00e4ure nicht und enth\u00e4lt wahrscheinlich keine Arginase.\ni","page":477}],"identifier":"lit19966","issued":"1913","language":"de","pages":"465-477","startpages":"465","title":"\u00dcber die Herkunft des Kreatins im tierischen Organismus","type":"Journal Article","volume":"88"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:56:58.487517+00:00"}