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{"created":"2022-01-31T14:35:50.181542+00:00","id":"lit19983","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Knoop, F.","role":"author"},{"name":"Georg Landmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 157-159","fulltext":[{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des Pseudoleucins.\n'\tVon\t.\nF. Knoop und Georg Landmann.\n(Aus der medizinischen Abteilung des chemischen Laboratoriums zu Freiburg i. B.) ^ (Der Redaktion zugegangen am 23. Dezember. 1913.)\nVor l\u00e4ngerer Zeit haben wir in der Absicht, die physiologische Synthese einer aliphatischen Aminos\u00e4ure an einem atypischen Isomeren des Leucins zu pr\u00fcfen, die Trimethylbrenz-traubens\u00e4ure verf\u00fcttert und gehofft, so zu einer homologen Aminocaprons\u00e4ure zu kommen, deren Entstehung aus dem verfutterten Material einem Zweifel nicht begegnen konnte. Es w\u00e4re eine Pseudobutylaminoessigs\u00e4ure zu erwarten gewesen, die als Eiwei\u00dfspaltst\u00fcck bisher nicht gefunden worden ist.\nDie Isolierung einer solchen Substanz aus dem Harn gelang nicht sogleich ; aber ein weiterer Verfolg der Frage hatte unser Interesse verloren, als Embden und Mitarbeiter durch Leberdurchblutungsversuche die aufgeworfene Frage - in unserem Sinne positiv beantworten konnten, und gerade zwei isomere Leucine auf dem dargelegten Wege aus den entsprechenden a-Ketons\u00e4uren synthetisch gebildet fanden. Wir lie\u00dfen deshalb die Versuche liegen.\nDie zu erwartende Aminos\u00e4ure hatten wir uns indessen synthetisch dargestellt, um ihre unbekannten Eigenschaften vorher studieren zu k\u00f6nnen. Nun sind durch neue Befunde von Abderhalden die isomeren Leucine wieder von gr\u00f6\u00dferem Interesse geworden, und wir ip\u00f6chten deshalb von den abgebrochenen Versuchen die Notizen \u00fcber die Pseudobutylamino-essigs\u00e4ure ver\u00f6ffentlichen \u2014 vielleicht kann die Kenntnis dieses \u00abPseudoleucins\u00bb bei der Identifizierung der isomeren Amino-caprons\u00e4uren von Nutzen sein.\nPinacolin wurde nach den Angaben von Gl\u00fccksmann1) \u00bb mit Permanganat in alkalischer L\u00f6sung zu Trimethylbrenz*\nl) Mon. H. f\u00fcr Chemie, Bd. 10, S. 771.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"F* KnoQp und Georg Landmann,\ntraubens\u00e4ure oxydiert. Die Ausbeute entsprach seinen An-gaben. Die S\u00e4ure liefert ein Oxim, das sich leicht aus\u00e4thern und aus Chloroform umkrystallisieren l\u00e4\u00dft, aus dem Petrol\u00e4ther den Rest f\u00e4llt. Es enth\u00e4lt ein Molek\u00fcl Krystallwasser, mit dem es bei 85\u201486\u00b0 schmilzt ; vakuumtrocken schmilzt es hei 121\u00b0 unter Zersetzung.\n0,5408 g verlieren im Vakuum 0,0645 g. .\nv C6Hu03N \u2022 H80. Ber,: 1 Mol. H*0 : 11,0%. Gef.: 10,7%.\n0,2138 g vakuumtrockene Substanz verbrauchen nach Kjeldahl\n14,8 ccm n/io-Sc\u00e4ure.\n(:r.HuOsN. Bcr.: 9,66\u00b0/o N. Gef.: 9,60\u00b0/o N\nDie Reduktion des Oxims wurde durch Kochen mit Zink-staub in 50\u00b0/oiger Essigs\u00e4ure unter R\u00fcckflu\u00df vorgenommen. Das Zink wird mit H2S entfernt, zur Trockene gedampft und das Leucin aus konzentrierter w\u00e4sseriger L\u00f6sung durch Aceton in derben trapezf\u00f6rmigen Bl\u00e4ttern gewonnen, die vielfach die Form eines halben regul\u00e4ren Sechseckes haben. Sie legen sich gerne zu Sechsecken oder zu dichten manschettf\u00f6rmigen Krystall-b\u00fcndeln zusammen. Leicht l\u00f6slich in Wasser, schwerer in Alkohol, unl\u00f6slich in Aceton, \u00c4ther usw., neigt zur Bildung \u00fcbers\u00e4ttigter L\u00f6sungen. Kein Schmelzpunkt, bei 250\u00ab beginnt fiie Substanz unzersetzt zu sublimieren und sich in derben Krystallen oberhalb der Schwefels\u00e4ure im Schmelzr\u00f6hrchen anzusetzen. Das Sublimat zeigt bei erneutem Erhitzen die gleichen Erscheinungen. Ausbeute nur 40\u00b0/o der Theorie. Bei der Reduktion des Oxims mit Aluminiumamalgam in 50 % Alkohol stieg die Ausbeute auf \u00fcber 80\u00b0/o der Theorie.\n0,159 g liefern 0,320 g C03 und 0,151 g H80.\n0,1787 g verbrauchen nach Kjeldahl 13,5 ccm \"/.\u00ab-S\u00e4ure.\nC6H1302N.\tBer.:\t54,97%\tC.\tGef.:\t54,96%\tC.\n9,99%\tH.\t10,66%\tH\n10,69%\tN.\t10,58%\tN.\nDas Naphthalinsulfoderivatl)krystallisiert\taus alkoho-\nlischer L\u00f6sung bei Zusatz von hei\u00dfem Wasser bis zur Tr\u00fcbung in langen nadelf\u00f6rmigen Prismen. Bei 200\u00b0 beginnt die Substanz zu erweichen und ist bei 203\u00b0 geschmolzen.\n') Dargestellt wie von Abderhalden und Weil, Diese Zeitschrift. Bd. 88, S. 273 (1913).","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des Pseudoleucins.\t159\n0,206 g verbrauchen nach Kjeldahl 6,8 ccm \u00bb\u2018/to-S\u00e4ure\u2019 Ll6H19N04S, Ber.: 4,4\u00b0/o N. Gef.: 4,6\u00b0/\u00ab N.\nSch\u00e4rfer als das Naphthalin- schmilzt das p-Toluolsulfo-derivat, es charakterisiert deshalb vielleicht besser als Derivate, die ein in die Lange gezogenes Sintern oder einen Zersetzungspunkt zeigen.\nE- Fischer und Bergmann haben das p-Toluolsulfo-chlorid neuerdings1) als billiger und wegen des Vorzuges empfohlen, da\u00df sich nach der Spaltung Sulfo- und Aminos\u00e4ure leichter trennen lassen.2)\nDas nach ihren Angaben gewonnene Derivat krystallisiert aus Alkohol bei Wasserzusatz in kurzen Rechtecken, die bei 226\u00b0 schmelzen und in Alkohol, \u00c4ther, Aceton leicht, in Wasser schwer l\u00f6slich sind.\n0,146 g verbrauchen nach Kjeldahl 5,8 ccm n/io'S\u00e4ure.\nC,3H1004NS. Ber.:4,91\u00b0/\u00abN, Gef.: 6,08\u00b0/o N.\t/\nDas Nitrat ist sehr leicht l\u00f6slich in Wasser und Alkohol. Ls f\u00e4llt aus der absolut alkoholischen L\u00f6sung mit trockenem \u00c4ther in feinen Nadeln, die bei 151\u00b0 nicht gerade scharf sich zersetzen.\n') Liebig, Annalen d. Chem., \u00dfd. 398, S. 117 (1913).\nP Das k\u00e4ufliche Pr\u00e4parat ist oft nicht rein. Zur Reinigung lass\u00e9 man die L\u00f6sung in 1 T. Aceton unter R\u00fchren in Eiswasser eintropfen, dabei scheidet sich die Substanz sofort in Krystallen ab,\nDie vorstehenden drei Arbeiten wurden mit einer Unter St\u00fctzung der wissenschaftlichen Gesellschaft zu Freiburg i. B ausgef\u00fchrt.","page":159}],"identifier":"lit19983","issued":"1914","language":"de","pages":"157-159","startpages":"157","title":"Synthese des Pseudoleucins","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:35:50.181547+00:00"}