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{"created":"2022-01-31T15:22:10.259008+00:00","id":"lit19993","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Gudzent, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 253-254","fulltext":[{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"F. .G u d z e n t, Zur F rage der Anomalie der Harns\u00e4urel\u00f6slichkeit. 258\ndem Me t h y 1 p y ri d y I a m mon tu m p 1 a t i n c h 1 o ri d ist. Da w ir nun durch eigene Versuche haben feststellen k\u00f6nnen, da\u00df der normale Froschharn keine Spur von Methyl-pyridylammoniumhydroxyd enth\u00e4lt, und da nach der subcutanen Injektion des Pyridins die genannte Base im Froschharne ausgeschieden wird, so glauben wir uns zum Schlu\u00df berechtigt, da\u00df der Organismus des Frosches bef\u00e4higt ist, die Methylierung des zu gef\u00fchrten Pyridins auszuf\u00fchren.\nZur Frage der Anomalie der Harns\u00e4urel\u00f6slichkeit (kolloide Harns\u00e4ure).\nVon\t. \u25a0>\nP. Gudzent.\ni Der Redaktion zugegangen am l(\u2018>. Dezember 1913. i\nSchade und Boden1 * *) haben in dieser Zeitschrift unter obigem Titel eine Arbeit ver\u00f6ffentlicht* in der sie die M\u00f6glichkeit des Vorkommens einer intermedi\u00e4ren Kolloidform der Harns\u00e4ure im Blut bewiesen zu haben glauben. Lichtwitz*) hat alsbald auf eine Reihe Widerspr\u00fcche und vor allem darauf hingewiesen, da\u00df keinesfalls der Beweis f\u00fcr eine kolloidale Zwischenform in w\u00e4sserigen L\u00f6sungen erbracht ist, und der Schlu\u00df \u00fcber di\u00e9 M\u00f6glichkeit dieses Vorkommens im Serum darum hinf\u00e4llig Wird. Die Entgegnung von Schade und Boden*) vermag diese .Hinweise von Lichtwitz nicht \u00fcberwiegend zu widerlegen. Inzwischen hat dun auch Kohler4) durch einwandfreie experimentelle Nachpr\u00fcfung dargetan, da\u00df eine kolloide Form der Harns\u00e4ure im Sinne Von Schade und Boden nicht existiert.\nGelegentlich anderer Studien konnte ich nun eine Beobachtung machen, die ebenfalls gegen die Annahme von Schade und Boden spricht.\nDie Ultrafiltration gestattet bekanntlich unter gewissen Voraussetzungen, die Kolloide von ihrem L\u00f6sungsmittel zu trenn\u00e7n.\n*) Bd. 88, H. 5.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 84. H. 6.\n:\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 86, H. 8.\n4) Zeitschrift f. klin. Medizin, Bd. 78, H. 3 und 4.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"2;H\tF. Gudz ent, Zur Frage der Anomalie der Harns\u00e4urel\u00f6slichkeit,\nich machte folgenden Versuch: .\nEine gepau nach Vorschrift von Schade und Boden hergestellte L\u00f6sung w\u00fcrde mittels Ultrafiltrierapparates von Bechold und Ziegier diirth ein doppeltes 7V#0/\u00bb Filter (bezogen von Schleicher und Sch\u00fcll) unter 2 Atmosph\u00e4ren Druck filtriert. Die Filtration wurde, nachdem etwa 3 der L\u00f6sung durchfiltriert war (in 1\u20142 Minuten) .unterbrochen und nun in gleichen Mengen des filtrierten und des nicht filtrierten Anteils der N-Geliall nach Kjeldah1bestimmt. \u2014 Niemals wurde aber eine Differenz im Harns\u00e4uregehalt (aus dem N-Gehalt berechnet) d e r be i d e n Proben g\u00e9f\u00e4n d en.\n' \u25a0.\t\\\t' Versuch 1.\t,\nL\u00f6sung wird genau wie auf Seite 861 der angegebenen Arbeit von Schade und Boden hergestellt. Zusatz entsprechender Mengen von, Kochsalzl\u00f6sung gab die beschriebenen Gallerte Von der klaren L\u00f6sung ergaben:\n20 ccm unfilt riert \u2014 0,092 g \u00db 20 \u00bb filtriert = 0,095 * U\nVersuch 2.\nDie Konzentration der L\u00f6sung wurde geringer gew\u00e4hlt. Zusatz von Kochsalzl\u00f6sung gab die beschriebene Gallerte. 20 ccm unfiltriert = 0,051 g \u00dc 20 \u00bb filtriert\t= 0,050 \u00bb U\nEine Reihe weiterer Versuche fielen trotz Variation der Konzentration im gleichen Sinne aus.\nMit den von Lichtwitz, K\u00f6hler und mir erbrachten Gegenbeweisen gegen die Folgerungen von Schade und Boden fallen auch\ndie Einwendungen, die di\u00e8se Autoren gegen meinen Nachweis der Existenz zweier physikalisch-chemisch verschiedener Formen der Urate (Lactam-und Lac timform) erhoben haben.\nIch bemerke jedoch noch hierzu, da\u00df der Gegenbeweis f\u00fcr die Annahme von Schade und Boden, es k\u00f6nnte bei der Entstehung dieser, beiden Formen das Kolloid im Spiele sein, von mir schondamals durch Verfolgung der Leitf\u00e4higkeit der L\u00f6sungen beider Formen erbracht wurde. Wie Kohler1) es des n\u00e4heren auseinandergesetzt hat, ist die Beweisf\u00fchrung mit dieser M\u00e9thode absolut einwandfrei, da Leitf\u00e4higkeit tind L\u00f6slichkeit nicht parallel gehen k\u00f6nnen, wenn man eine vollst\u00e4ndige oder teilweise kolloidale L\u00f6sung vor sich hat.\nln meinen damaligen Versuchen gingen beide Werte aber durchaus parallel.\n, t Auch die f\u00fcr das Gichtproblem aus den Untersuchungen von Schade und Boden gezogenen Folgerungen k\u00f6nnen deswegen nicht mehr zu Recht bestehen bleiben.\n*) Zeitschr. f; klin. Med., Bd. 78, 11. 3 und 4.","page":254}],"identifier":"lit19993","issued":"1914","language":"de","pages":"253-254","startpages":"253","title":"Zur Frage der Anomalie der Harns\u00e4urel\u00f6slichkeit (kolloide Harns\u00e4ure)","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:22:10.259014+00:00"}