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{"created":"2022-01-31T14:42:31.316576+00:00","id":"lit19994","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Hans","role":"author"},{"name":"Heinrich R\u00f6se","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 255-271","fulltext":[{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe.\nV. Mitteilung.\nVon\nHans Fischer und Heinrich R\u00f6sc.\n-Der Redaktion zugegangen am 81. Dezember I91S.)\nWir haben uns zum Ziel gesetzt, zun\u00e4chst die Konstitution der Bilirubins\u00e4ure, des bimolekularen Abbauproduktes des Bilirubins, klarzustellen, da von der restlosen Aufkl\u00e4rung dieser Verbindung am ehesten ein Einblick in die Natur des Gallenfarbstoffes erwartet werden konnte.\nman neben wenig Kryptopyrrol (I) in reichlicher Menge Iso-phonopyrrolcarbons\u00e4ure,l)\nI\t'\t11\t: '\nC -C\u2014C,H.\tCH,C\u2014C\nj ii.\t1! II\nCN/C-CH3\tHCX/C\nNH '\tNH\nUI\nCH,C\u2014\u2014C\u2014CH,\u2014CH,\u2014\nCH,y CH\nNH -\t\\\nf\u00fcr die Formel II bezw. Ill zur Diskussion stehen.\nDurch Oxydation, mit Bleisuperoxyd z. B., erh\u00e4lt man aus der Bilirubins\u00e4ure Methyl\u00e4thylmaleinimid IV und H\u00e4matins\u00e4ure2) V\t* * .\n\u2018) Chem. Ber., Bd. 45, S. 3274.\n*) Chem. Ber., Bd. 45, S. 1579; vgl. auch Piloty und Thann^ hauser, Ann., Bd. 390, S. 191.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIX.\t18","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Fischer und Heinrich Rose.\nIV\nCH3C C-C*H6 0-=Cv >G\u20140\nCH,C ~C\u2014-CH,\u2014CH.\u2014\n0=Cv X=0\nw\u00e4hrend die Oxydation mit salpetriger S\u00e4ure neben Methyl-\u00e4thylmaleinimid (IV) und H\u00e4matins\u00e4ure (V) das Oxim der Phonopyrrolcarbons\u00e4ure1) (VII) an Stelle der zu erwartenden isomeren S\u00e4ure liefert.\nEine Erkl\u00e4rung f\u00fcr diesen Befund konnten wir fr\u00fcher nicht geben. Neuerdings haben wir nun festgestellt, da\u00df Tri-methylp\u00ffrrolpropions\u00e2ure (VI)\nVI\tVII .\nch3c\u2014c-ch2-ch;--cooh\tgh,c.- c\u2014ch.-ch1-.cooh\n. iJ\t| i \u25a0 ; - '\nII 'V;\nCHXv X\u2014GH,\nC=NOH\n\u25a0 0=\nNH\t. NH\nbei der Oxydation mit salpetriger S\u00e4ure ebenfalls das Oxim der Phonopyrrolcarbons\u00e4ure gibt, mithin offenbar der Propions\u00e4urerest einen entscheidenden Einflu\u00df auf die Struktur des Oxims aus\u00fcbt.\t-\nWenn nun die Bilirubins\u00e4ure, wie oben ausgef\u00fchrt, nicht das ihrer Struktur (festgestellt durch reduktive Spaltung) entsprechende Oxim, sondern das der Phonopyrrolcarbons\u00e4ure gibt, so ist hieraus der Schlu\u00df zu ziehen, da\u00df die Pyrrol-s\u00e4ure in der Bilirubins\u00e4ure in tetrasubstituierter Form vorhanden ist, also in Form von Trimethylpropions\u00e4ure (VI), mithin mit der Base durch eine CH2-Gruppe verbunden ist. Demnach kommt der Bilirubins\u00e4ure die Formel VIII zu,\nVIII\nCH3C\u2014-C-C*H& CH.C\u2014C-CH2~CHt-C\u00d6OH\nX/C\u2014-CHg-\n1\nNH\n*ex/c-.cH3\nNH\nIX\nC,H6G\u2014C\u2014CH3 GHjG-^ lG\u2014CH,\u2014CHj\u2014COOH\nCH,CX/C\nNH\n0\u2014-CX^C-CH NH\n\u2018)\nZeitschrift, Bd. 73, S. 225 u. Chem. Ber., Bd. 45; S. 8274.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe. V.\n257\ndie wir1) schon fr\u00fcher zur Diskussion gestellt, aber als wenig wahrscheinlich bezeichnet hatten, weil die Bilirubins\u00e4ure sich als resistent gegen Natriummethylat erwiesen hatte, das Reagens, das sonst viele Pyrrole, die durch CH2-Gruppen verkn\u00fcpft sind, auseinandersprengt.2)\nDieser Einwand ist nun beseitigt, denn es ist uns gelungen, auch bei der Bilirubins\u00e4ure die Aufspaltung zu erzwingen und zwar mittels Kaliummethylat, mit dem sie ja auch beim H\u00e4min bewerkstelligt wurde\nEntsprechend den aufgestellten Formeln wurde Trimethyl-pyrrolpropions\u00e4ure (VI) erhalten, neben sehr wenig Tetramethyl-pyrrol (hiervon wird weiter unten die Rede sein). Das Resultat ist also im Prinzip das gleiche wie bei der. energischen Reduktion: \u00abVerschwindend kleine Basenfraktion, bedeutende S\u00e4urenfraktion, ein Ergebnis, dem Formel VIII der Bilirubins\u00e4ure Rechnung tr\u00e4gt im Gegensatz zu der zuerst aufgestellten isomeren Formel IX, bei der kein Grund daf\u00fcr vorhanden ist, da\u00df wenig Base, dagegen viel S\u00e4ure entsteht.\nDadurch, da\u00df bei VIII der Sauerstoff einseitig die Base belastet, Wird diese offensichtlich hinf\u00e4llig. Im Einklang damit steht die Verg\u00e4nglichkeit des nach Benary3) gewonnenen Oxy-pyrrols X,\t^ / x\n\u2014C-C00-C,H5\nHCv vG-CH,\nNH\n\ndas durch Natriummethylat zerst\u00f6rt und durch Eisessig-Jodwasserstoff h\u00f6chstens in Spuren zu dem zugrunde liegenden Pyrrole reduziert wird.\nKann so an der Konstitution der Bilirubins\u00e4ure kein Zweifel mehr sein, so fragt es sich nun, ob man die gewonnene Erkenntnis ohne weiteres auf das Bilirubin \u00fcbertragen kann, mit anderen Worten, ob die Bilirubins\u00e4ure ein prim\u00e4res Spaltungsprodukt des Gallehf\u00e4rbstoffes ist oder nicht.\n\u2019) Diese Zeitschrift, Bd. 84, S. 267.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 83, S. 50.\n3) Benary und Silbermann, Chem. Ber., Bd. 46, S. 1363. .","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"Es ist uns nun gelungen, durch Einwirkung von Natrium-methylat auf Bilirubin wie Hemibilirubin eine sch\u00f6n krystal-lisierende, gelb gef\u00e4rbte S\u00e4ure zu erhalten, die in den n\u00e4chsten Beziehungen zur Bilirubins\u00e4ure steht; denn durch Beduktion mit Eisessig-Jodwasserstoff l\u00e4\u00dft sich die neue S\u00e4ure leicht in Bilirubins\u00e4ure verwandeln. Sie ist also ein Oxydationsprodukt dieser S\u00e4ure von der Formel XI\n'\t* XI\nCH^C^C-aH. CH,C C-CH2-CR,-COOH\n()=J:V/C CH 4JUS\nNH\tNH\nund wir haben f\u00fcr sie den Namen Xantobilirubins\u00e4ure1) vorgeschlagen.\nSehr Wahrscheinlich ist diese S\u00e4ure schon Vor uns von Pilot y und Thannha\u00fcscr*) beobachtet worden, aber nicht als Spaltungs-Produkt des Bilirubins, wie Piloty3) neuerdings in den Berichten auseinandersetzen will, sondern als sekund\u00e4res Oxydationsprodukt der Rilirubins\u00e4ure. Der K\u00f6rper der genannten Autoren besitzt keinen Schmelzpunkt, und es erscheint nicht ausgeschlossen, da\u00df verschiedene K\u00f6rper vorliegen. (Vgl. hierzu die Ausf\u00fchrungen in den Ber. d. d. chem. Ges.4))\nDie Xantobilirubins\u00e4ure haben wir auch direkt aus Bilirubins\u00e4ure5) unter den gleichen Bedingungen wie aus BiIirubin erhalten, so da\u00df die Bilirubins\u00e4ure zweifellos ein prim\u00e4res Spaltungsprodukt des Bilirubins ist und ihre Konstruktion eine Grundlage f\u00fcr die Aufstellung einer Bilirubinformel bilden mu\u00df.\nHierf\u00fcr ist nun von der gr\u00f6\u00dften Wichtigkeit die Kenntnis der Molekulargr\u00f6\u00dfe des Bilirubins. Diese direkt festzustellen, ist noch nicht gelungen, dagegen ist es in hohem Ma\u00dfe wahrscheinlich, da\u00df es die gleiche Molekulargr\u00f6\u00dfe besitzt wie das Hemibilirubin und \u00fcber dessen M\u00f6lekulargr\u00f6\u00dfe sind wir sehr genau orientiert. Ihm kommt die doppelte Molekular-\n\u2018) Chem. Ber., Bd. 46, S. 439.\n*) Piloty und Thannhauser, Chem. Ber., Bd. 45, S. 2393. s) Piloty und Will, Chem. Ber., Bd. 46, S. 2608.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":", Zur Kenntnis der Gallenfaibstoffe. V.\t259\ngro\u00dfe wie der Bilirubins\u00e4ure zu und es ist eine zweibasische S\u00e4ure. Theoretisch k\u00f6nnte man sich daher leicht vorstellen, da\u00df das Hemibilirubin durch Verkettung zweier Molek\u00fcle Bilirubins\u00e4ure entst\u00fcnde, so, da\u00df die beiden COOH-Gruppen nicht miteinander in, Beziehung treten.\t-\nZwei Schwierigkeiten treten hier jedoch entgegen. Erstens besitzt das Hemibilirubin eine freie CH-Gruppe, w\u00e4hrend der Bilirubins\u00e4ure diese Eigenschaft nicht zukommt, und zweitens ist die maximale Ausbeute an Bilirubins\u00e4ure 30\u00b0/o, so da\u00df es ausgeschlossen erscheint, da\u00df die Bilirubins\u00e4ure mehr wie die H\u00e4lfte des Hemibilirubinmolek\u00fcls ausmacht.\nNach der Molekulargr\u00f6\u00dfe des Hemibilirubins und nach Analogie mit dem Blutfarbstoff, der nach den Feststellungen\nvon Fischer und Hahn1) vier Pyrrolkerne enth\u00e4lt, ist es die\nwahrscheinlichste Annahme, da\u00df auch das Hemibilirubin vier Pyrrolkerne besitzt, eine Annahme, die auch ohne Heranziehung der Analogien mit dem Blutfarbstoff recht viel Wahrscheinlichkeit f\u00fcr sich hat.\nDa, wie bereits bemerkt, das Hemibilirubin im Gegensatz zur Bilirubins\u00e4ure eine freie CH-Gruppe enth\u00e4lt, so kann der Pvrrolkern, der im Hemibilirubin die Methingruppe tr\u00e4gt, f\u00fcr die Bilirubins\u00e4ure nicht in Betracht kommen.\nWeiterhin ist das Hemibilirubin, wie ausgef\u00fchrjt, eine zweibasische S\u00e4ure, also kann nur eine Carboxylgruppe durch die Bilirubins\u00e4ure gedeckt werden, w\u00e4hrend die zweite zu einer anderen Atomgruppierung geh\u00f6ren mu\u00df.\nEs ist uns nun gelungen, die Anwesenheit eines dritten und vierten Pyrrolkerns direkt zu beweisen.\nErhitzt man die Bilirubins\u00e4ure mit Natriummethylat unter bestimmten Bedingungen, so erh\u00e4lt man Xantobilj-rubins\u00e4ure (XI); Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure (VI) konnte daneben nicht nachgewiesen werden. Unterwirft man hingegen Bilirubin der gleichen Behandlung, so erh\u00e4lt, man neben Xantobilirubins\u00e4ure in reiehrlicher Menge die Trimet hyl-pyrrolpropions\u00e4ure (VI). Wir schlie\u00dfen hieraus, da\u00df diese Saure nicht dem Bilirubins\u00e4urerest entstammen kann, sondern aus\nl) C.hem. Ber.. Bei. \u00ab>. S. 2308.\t;","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Fischer und Heinrich R\u00f6se.\neinem besonderen Pyrrolkern hervorgeht. In \u00e4hnlicher Weise gelang auch der Nachweis des 4. Pyrrolkerns.\nDurch Anwendung des reaktionsf\u00e4higeren Kaliuramethy-lats ist es gegl\u00fcckt, die Bilirubins\u00e4ure zu sprengen unter Bildung von Trimethylpyrroipropions\u00e4ure (VI). Als basischer Bestandteil konnte sehr wenig Tetramethylpyrrol isoliert werden, das ja, wie fr\u00fcher1) festgestellt wurde, ein sekund\u00e4res .Abbauprodukt der entstandenen Pvrrols\u00e4ure ist. Wesentlich ist, da\u00df Anzeichen f\u00fcr das Vorhandensein von Phyl 1 o-pyrrol nicht da waren. Anders beim Bilirubin. Als wir diesen Farbstoff mit Kaliummethylat unter genau den gleichen Bedingungen behandelten, gelang es, in relativ reichlicher Menge Phyllopyrrol XII\nXII\n0H\u00c4C C-C.ll\n;\u25a0 \u25a0 '\ti! li\t/\nCHjiC^C-CH,\t\u2018\nNH\t.\t\\ '\nnachzuweisen, das folglich nicht der Bilirubins\u00e4ure, sondern einem besonderen Pyrrolkerne seine Entstehung verdanken mu\u00df.\nWill man nun die erhaltenen Resultate f\u00fcr die Aufstellung einer Strukturformel des Hemibilirubins und Bilirubins verwerten, so mu\u00df diese in erster Linie dem Entstehen der Bilirubins\u00e4ure Rechnung tragen, mithin die Struktur dieses Spaltungsproduktes in sich tragen. Weiterhin mu\u00df sie eine Erkl\u00e4rung daf\u00fcr geben, warum die Ausbeuten an Pyrrolen beim Gallenfarbstoff im Gegensatz zum Blutfarbstoff so gering sind und warum der G\u00e4llenfarbstoff gegen die Einwirkung der salpetrigen S\u00e4ure hinf\u00e4llig ist.\nDer entscheidende Unterschied zwischen den beiden Farbstoffen liegt zweifellos im Sauerstoffgehalt, der beim Bilirubin um 2 Atome reicher ist als beim H\u00e4min, und in der Art der Bindung des Sauerstoffs mu\u00df die Ursache f\u00fcr das grund~ verschiedene Verhalten der beiden Farbstoffe liegen.\nWir glauben, da\u00df die folgenden Konstitutionsformeln f\u00fcr das Hemibilirubin den bis jetzt erhaltenen experimentellen\nl) Diese Zeitschrift. Bd. 88, S. 67.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Zar Kenntnis der Gallenratbstoffe. V.\n26t\nResultaten Rechnung tr\u00e4gt, wobei wir F\u00fcr die Verkn\u00fcpfung der vier Pyrrolkerne die Gruppe\t,\u2022\n\u2022 w \" / c\\\nannehmen, die Willst\u00e4tter und Max Fischer1) k\u00fcrzlich f\u00fcr Chlorophyll und H\u00e4min vorgeschlagen haben.\nHemibilirubin C33H4\u00efN406.\n\u25a0 ; \u2018 1 ; ' \u2019\u2022\nCftCC CH* CH3C C-C2H,\nHOCx/C \", NH NH\nc\n/ \\\nNH\nNH\n11\nCOOH\u2014CHe\u2014HjC\u2014C\u2014 - CCH, HX-C\n-ch3 :-ch2-gh#-\nh\nCAC \u201cG CH, CHSC-C-CSH\nvh\nHCv X\tCv yCOH\nNH \\\t/ Y\u201e\nNH /\tV NH\nOHC/xC\tC/XC-CH.\nc CH3 CHX\u2014C\u2014CH,\u2014CH\u00bb\u2014C\nCOOH-CH8-CH3-C-\nDie beiden isomeren Formeln enthalten 2 H-Atome weniger, wie wir seiner Zeit f\u00fcr das Hemibilirubin berechneten^ indessen ist eine derartige Differenz bei hochmolekularen Pyrrolen analytisch kaum nachweisbar.\nDie f\u00fcr das Hemibilirubin aufgestellte Formel stellt diesen als Farbstoff dar. Es ist nicht sicher, ob das Hemibilirubin schwach gelb gef\u00e4rbt ist, wobei aber zu bemerken ist, da\u00df es sich schon an der Luft au\u00dferordentlich schnell oxydiert. Die frisch hergestellte, reduzierte Bilirubinl\u00f6sung dagegen ist in der Regel vollst\u00e4ndig farblos. Wir sind mit dem genauen Studium dieser Verh\u00e4ltnisse zurzeit besch\u00e4ftigt und\n*) Willst\u00e4tter u. Max Fi sehe r, Diese Zeitschrift, Bd.87, S. 423","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\tHans Fischer und Heinrich Rose.\ninsbesondere auch damit, ob sich neue Argumente beibringen lassen daf\u00fcr, da\u00df die \u00abacide* und \u00abnicht acide\u00bb Form des Hemi-bilirubins, besonders der gro\u00dfe Unterschied im Schmelzpunkt durch 2 isomere Formen bedingt ist, die die Theorie verlangt.\nSollte es sich beim Hemibilirubin in der Tat um einen farblosen K\u00f6rper handeln, so w\u00fcrde eine um 2 Wasserstoffatome reichere Formel (an der Kohlenstoffbr\u00fccke) diesen Verh\u00e4ltnissen Rechnung tragen.\nDas Bilirubin selbst w\u00fcrde dann durch folgende Strukturformel dargestellt :\nBilirubin C33H3,,N403.\nCH,-~HC\u2014G\tC CH3 CH,C\tC-CH-CH.\nr\t'H ff-v-i..v.' -.ji: \u2022: -\n'\tI il : ; i - ;i HI i\u00ef ' &\nc\\ /c\tCv XOH\n/\t/ Yh\n\\ NH / V NH\nV^::; c/Nsc\tc/N\u00ee-ch,\t...\n*1! \u00ab I\tll iv ||\nCOOH\u2014CH2\u2014CHi\u2014C-----C-CHS CH3C\tC-CHa-CH-(:OOH\nMan k\u00f6nnte f\u00fcr das Bilirubin auch folgende Formel in Betracht ziehen,\n<H,=rH-C C-CHs CHaC-----C-CH^CHs-COOH CH3C----C-CHMJH. OHsC CVOUrrH. \u00bb\nN\tNH\n0\nNH\nOH\u00ab\nNH\ndie gleichfalls die meisten experimentellen Resultate erkl\u00e4rt, aber f\u00fcr das Hemibilirubin allerdings nur das Entstehen einer Form vorsieht.\nDie weitere experimentelle Arbeit in analytischer und besonders synthetischer Richtung kann hier nur Klarheit schaffen.\nWir schlie\u00dfen mit der 33 Kohlenstoffatome enthaltenden Hemibilirubinformel auch auf 33 Kohlenstoffatome im Bilirubin. Vergleiche hierzu unsere Ausf\u00fchrungen dieser Zeitschrift, Bd 84, S. 264 ; auch f\u00fcr den Blutfarbstoff slehen wir noch auf dein dort betonten Standpunkt und halten die folgende Strukturformel,\nstoffbr\u00fccke f\u00fcr diskutabel.\n","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der fiallenfarbsfofle V.\t268\nH\u00e4min C34li.,0I\t\u00ab40*FcCI.\t\nG\u2014C\tD -CH. \u25a0\tif ,, \u2022\tch3c\tc\u2014ci i\u2018i.\ti\t1 CH.\np\tr\tte~( f\\/L ^ / N\t. *\tr\ti\tvc\\/c. \u00e4mi\tI \u2022\nN c/ V.\tx\tN\t\u00b0 yc/Nr\t1\tv\nH*C-i,,C-(^ t: CH, U\u00df^ C- G-CiL-GlL-\nBesonders m\u00fcssen wir jedoch hier gleich betonen, dal) die Formulierung der Vinvlgruppen in der H\u00e4minformel eine \u00c4nderung erfahren mu\u00df, Weil sonst der prinzipielle Unterschied im Verhalten von Bilirubin und H\u00e4min gegen Natriumamalgamf) nicht erkl\u00e4rlich ist.\t'\nHierauf, wie auf die Er\u00f6rterung der Konstitution des H\u00e4mins, soll in einer sp\u00e4teren Mitteilung eingegangen werden.\nDie f\u00fcr das Bilirubin aufgestellten Formeln erkl\u00e4ren gut das Entstehen des Hemibilirubins. Bei der Behandlung mit Natriumamalgam lagert sich zun\u00e4chst Wasserstoff an die Vinylgruppen an unter gleichzeitiger (feung der Sauerstoffbr\u00fccke. Hierdurch entsteht eine freie Methingruppe (die \u00abUrobilins hildung\u00bb k\u00f6nnte dann von hier aus sekund\u00e4r durch Oxydation analog der Indigobildung aus Indoxyl eint re ten) und die Bildung der \u00c4thylgruppen (aus den Vinylresten) bewirkt dann, da\u00df man bei der Oxydation des Hemibilirubins Methyl\u00e4thylmalein-imid erh\u00e4lt, w\u00e4hrend Bilirubin nur H\u00e4matins\u00e4ure liefert.\nBei der Reduktion mit Jodwasserstoff-Eisessig tritt ebenfalls zun\u00e4chst \u00d6ffnung der S\u00e4uerstoffbr\u00fccke ein neben Reduktion der Vinylgruppen, wahrscheinlich jedoch vorwiegend im Sinne der Hemibilirubinformel I ; hierdurch erkl\u00e4rt es sich, da\u00df Pyrrolkern I fast v\u00f6llig verschwindet, w\u00e4hrend II zum Teil be-\nstehen bleibt und als Isophonopyrrolcarbons\u00e4ure gefa\u00dft wird, indem die Kohlenstoffbr\u00fccke\t. '\nan der Doppelbindung gesprengt wird. So ist es verst\u00e4ndlich, da\u00df Pyrrolkern III -{- IV als Bilirubins\u00e4ure erhalten bleiben.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 82, S, 07.","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"2U*\tHans Fischer und Heinrich R\u00f6se,\nNatrium- bezw. Kaliummethylat wirkt in analoger Weise wie der Jodwasserstoff ein. Beweise hierf\u00fcr haben wir schon beim Blutfarbstoff1) erbracht, indem wir dort Aufsprengung zu Phyllopyrroi und tetrasubstituierter S\u00e4ure2) erzielten. Ganz analog erfolgt hier Aufsprengung, wobei III und IV als Xanto-bilifu bin s\u00e4u re beobachtet werden, w\u00e4hrend II Trimethyl-pyrrolpropions\u00e4ure gibt und I Phyllopyrroi.\nDa\u00df I hier in besserer Ausbeute erhalten bleibt, als bei der Reduktion mit Jodwasserstoffs\u00e4ure, daf\u00fcr spricht auch ein experimenteller Befund, wonach Indigo\nC11\tCH\tCH\nI !!\n</c\\/\nCH NH\nC=0 0=C\nL-. \u25a0 j;\n:h\nC\\/\u20acH\nNH CH\n4 2\nHG%/C CH NH\nC\u2014CH;t\ni\u2014CR.\ndurch Natriummethylat in Dimethylindol3) \u00f6bergef\u00fchrt wird.\nAuch die Einwirkung der salpetrigen S\u00e4ure erkl\u00e4rt sich zwanglos durch die Angriffsm\u00f6glichkeit an den Stellen, die den* Sauerstoff tragen.\nExperimenteller Teil.\nI. Nitrit oxydation von Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure.\n7 g Pikrat der genannten S\u00e4ure wurden in der \u00fcblichen Weise mit 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure zerlegt und die erhaltene L\u00f6sung der S\u00e4ure bei ca. 50^ mit einer konzentrierten Natriumnitritl\u00f6sung behandelt. Zuerst trat tiefe Dunkelf\u00e4rbung ein, dann schnell Aufhellung. Nach l\u00e4ngerem Stehen wurde aus-\n>i Diese Zeitschrift, Bd. 87, S. 38 und Bd. 88, S. 9.\n*) Bis jetzt hatten wir von tetrasubstituierter S\u00e4ure nur eine geringe Ausbeute erhalten und uns daher mit einer gewissen Vorsicht \u00fcber die Bindungsart der S\u00e4uren im Blutfarbstoff ausgesprochen. Dadurch, da\u00df wir neuerdings die erhaltenen Rohs\u00e4uren nach der Ver-esierung der fraktionierten Destillation unterwerfen, haben wir die Ausbeute auf das 5 fache steigern k\u00f6nnen, und als Nebenprodukt den Ester der Phonopyrrolcarbons\u00e4ure erhalten, so da\u00df kein Zweifel bestehen kann, da\u00df die Verkettung der Basen und S\u00e4uren ira H\u00e4min eine analoge ist.\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 84, S. 254,","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe. V. . 26fr\nge\u00e4thert und der \u00c4ther verdunstet. Es hinterblieb in kugelf\u00f6rmigen Gebilden ein Oxim, das, aus wenig Wasser urii-krystallisiert, bei 243\u00b0 schmolz in \u00dcbereinstimmung mit dem Schmelzpunkt des \u00d6xims der Phonopyrrolcarbons\u00fcure. Der Mischschmelzpunkt gab keine Depression; von einer Analyse\nmu\u00dfte Abstand genommen werden, da die Ausbeute nur 0,05 g betrug.. .\tV\nII. Bilirubins\u00e4ure mit Kaliummethylat.\n5,3 g Bilirubins\u00e4ure wurden mit einer L\u00f6sung von 50 g Kalium in 200 g absolutem Methylalkohol 5 Stunden auf 219 bis 220\u00b0 erhitzt. Der Druck stieg bis auf 43 Atmosph\u00e4ren (Tabelle I). Nach dem Erkalten w\u00e4ren noch 8 Atmosph\u00e4ren\n\u25a0\t. .\t' - i. . -\nBilirubins\u00e4ure mit Kaliummethylat.\nZeit\tTemp.\tDrue*\t\u00d6lbad\tZeit\tTemp.\tDruck\t\u00d6lbad\n1245\t138\u00b0\t10\t273\u00ab\t355\t218\u00ab\t35\t276*\n100\t160\u00b0\t14\t294\u00b0\t410\t217*\t35\t276\u00ae\nna\t185\u00b0\t20\t308*\t425\t216\u00ab\t35\t279\u00ae\nl 30\t207\u00b0\t20\t319\u00ae\t440\t217\u00ab\t36\t282\u00b0\n143\t219\u00b0\t34\t292*\t515\t219\u00b0\t37,5\t286\u00ab\n2 05\t221\u00ae\t34\t276\u00ae\t5 35\t220\u00ae\t40\t288\u00b0\n220\t220*\t33\t279\u00ae\t5W\t222\u00ae\t40\t285\u00b0\n230\t219\u00b0\t33\t280*\t6 05\t222\u00ae\t41\t284\u00ab\n255\t219\u00ae\t34\t280*\t620\t223\u00ae\tm\t286\u00ae\n310\t219\u00b0\t34\t280\u00ae\t635\t223*\t43\t286\u00ab\n325\t219\u00b0\t35\t279*\t645\t223\u00b0\t43\t286\u00ae\n3 40\t218*\t35\t278\u00b0\t\" \u25a0 - . y\\ \u25a0 \"\t\t\u2022Y- ,\u2022\t:\t\nvorhanden. Die Reaktionsmasse roch stark nach Ammoniak. Sie wurde mit Wasser aufgenommen und mit Dampf destilliert, das Destillat mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt und der \u00c4ther im Vakuum abgedampft. Der R\u00fcckstand wurde mit 5 ccm 10\u00b0/\u00abiger \u00e4therischer Pikrins\u00e4urel\u00f6sung aufgenommen. Beim Stehen in Eis schieden sich etwas \u00fcber 0,1 g Pikrat vom Schmelzpunkt 114\u2014115\u00b0 aus. Nach dem Umkrystallisieren Schmelzpunkt 118\u2014120*.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aldehydreaktion war negativ. Das Gemisch mit Phyllo-pyrrolpikrat aus Bilirubin fing an bei 102\u2014103\u00b0 stark zu sintern und war bei 105\u00b0 geschmolzen, also eine erhebliche Depression. Es ist kein Zweifel, da\u00df hier Tetramethylpyrrol-pikrat vorlag; dieses entsteht aus der gleich zu erw\u00e4hnenden Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure, und es ist interessant, da\u00df auch seiner Zeit *) bei dem aus Phonopyrrolcarbons\u00e4ure neben Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure erhaltenen Tetramethylpyrrolpikrat der richtige Schmelzpunkt nicht erreicht werden konnte.\nDas ausge\u00e4therte Destillat reagierte alkalisch und verbrauchte zur Neutralisation ca. 7 ccm n/i-H3S04.\nDie alkalische mit Dampf destillierte Mutterlauge wurde mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert bis zur eben deutlichen Reaktion auf Kongorot und ausge\u00e4thert. Der \u00c4therr\u00fcckstand wurde, wie beim Bilirubin beschrieben wird, mit siedendem Wasser behandelt. Nach dem Aus\u00e4thern der w\u00e4sserigen L\u00f6sung und Verdunsten des \u00c4thers hinterblieben 2,3 g eines Sirups, aus dem mit 30 ccm lO\u00b0/(viger Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in \u00c4ther 0,75 g Pikr\u00e4t der Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure erhalten wurden. Schmelzpunkt nach dem Umkrystallisieren aus Alkohol 126\u2014127\u00b0.\n0,1584 g Substanz gaben 19,4 ccm N (15\u00b0, 721 mm).\n1 'ieH1809N4. Berechnet: N = 13,66. Gefunden : N = 13,62.\nIII. Verhalten von 3-Oxy-4-Carb\u00e4th\u00f6xy-5-Methylpyrrol gegen Reduktion mit Eisessig-Jodwasserstoff und Natriummethvlat.\nBei der Behandlung des nach den Angaben von Benary (1. c.) gewonnenen Oxypyrrols mit Eisessig-Jodwasserstoff konnte kein a-Methylpyrrol nachgewiesen werden. Nach dem Erhitzen des Oxypyrrols mit Natriummethylat auf 220\u2014230\u00b0 war starker Ammoniakgeruch wahrnehmbar, Tetramethylpyrrolpikrat konnte nicht aufgefunden werden.\nEine unserer weiteren Aufgaben wird die sein, a-0xy-pyrrole einer n\u00e4heren Untersuchung zu unterziehen.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 53, S. 67.","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe. V.\t207\n1V. Gewinnung von Xantobilirubins\u00e4ure aus Bilirubin\nund Bilirubins\u00e4ure, siehe Chem. Ber., Bd, 46, S. 439.\nV. Totale Reduktion von Bilirubin.\n25 g Bilirubin wurden \u00fcber Nacht mit 450 ccm Eisessig und 170 ccm JodwasserstolTs\u00e4ure (spez. Gew. 1,96) unter Riick-llu\u00df zum Sieden erhitzt. Danach wird das ausgeschiedene Jod mit Jodphosphonium reduziert und das S\u00e4\u00fcregemisch im Vakuum im siedenden Wasserbade m\u00f6glichst schnell abdestilliert. Der R\u00fcckstand wurde in Soda aufgenommen und- mit Wasserdampf behandelt. Es ging ca. 1 g eines \u00d6les \u00fcber, das mit \u00c4ther isoliert wurde. Mit 10\u00b0/oiger Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in \u00c4ther versetzt schieden sich 0,2 g Kryptopvrrolpikrat vom Schmelzpunkt 135\u2014136\u00b0 *) aus. Nach einmaligem Umkrystal-lisieren stieg er auf 139\u2014140\u00b0. Zur Analyse wurde im Vakuum \u00fcber P805 getrocknet.\n0,0864 g Substanz gaben 12,6 ccm N (19\u00b0, 717 mm) CuH,AN4. Berechnet: N = 15,91. Gefunden: N = 15,86.\nDie \u00e4therische Mutterlauge des Pikrates wurde mit Natronlauge von der Pikrins\u00e4ure befreit und die L\u00f6sung der Pyrrole sodaalkalisch mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure bis zum Verschwinden der Aldehydreaktion ausgekuppelt. Die \u00e4therische L\u00f6sung wurde im Vakuum eingedunstet. Der \u00f6lige R\u00fcckstand besa\u00df einen sellerie- und terpenartigen Geruch. In 50\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure l\u00f6ste er sich nicht. Mit Nitrit bei gew\u00f6hnlicher Temperatur oxydiert war kein Oxim zu beobachten.\nDie mit Dampf destillierte sodaalk\u00e4lische Fl\u00fcssigkeit wurde bis zur schwach kongosauren Reaktion mit Salzs\u00e4ure versetzt und ausge\u00e4thert. Der \u00c4ther im Vakuum abdestilliert, zum Schlu\u00df im siedenden Wasserbade, und der restierende Sirup (ca. 13 g) mit 110 ccm \u00e4therischer Pikrins\u00e4ure gel\u00f6st. Beim Stehen in Eis krystallisierten 7,6 g Pikrat der Isophon\u00f6pyrrol-\nt) Bemerkenswert ist, da\u00df hier direkt nahezu der richtige Schmelzpunkt des Kryptopyrrolpikrats erreicht wurde, w\u00e4hrend bei der Isolierung aus K\u00f6rper II (Chem. Ber., Bd. 45, S. 3277) dieser erst nach 3maligem Umkryslallisicrcn erreicht wurde. Die Ausbeute an Bo h pik rat betrug mehr als das Doppelte. Die Beobachtung soil weiter verfolgt werden.","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"2f>8\tHans Fischer und Heinrich Rose,\ncarbons\u00e4ure. Eine Probe aus Alkohol umkrystallisiert schmolz bei 152\u2014153\u00b0. : v\nVI. Totale Reduktion der Bilirubins\u00e4ure.\n5 g Bilirubins\u00e4ure *) wurden mit 110 ccm Eisessig und 40 ccm Jodwasserstofis\u00e4ure (1,96) \u00fcber Nacht unter\" R\u00fcckflu\u00df gekocht, am andern Tage wurde das freigewordene Jod mit Jodphosphonium reduziert und das S\u00e4uregemisch im Vakuum abdestilliert. Dann wurde sodaalkalisch mit Dampf destilliert. Es gingen 0,3 g \u00d6l \u00fcber, daraus ca. 0,05 g Kryptopyrrolpikrat, Schmelzpunkt 138\u00b0. Mischschmelzpunkt derselbe.\nDie Mutterlauge wurde von der Pikrins\u00e4ure befreit und sodaalkali.sch mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure ausgekuppelt. Der \u00c4ther hinterl\u00e4\u00dft eine betr\u00e4chtliche Menge eines terpenartig riechenden \u00d6les, das sich in 50\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure nicht l\u00f6ste. Mit Nitrit oxydiert entstand auch hier kein Oxim.\nDie sodaalkalische L\u00f6sung, aus der die. Basen (vgl. oben) mit Dampf abgetrieben waren, wurde mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert und ausge\u00e4thert. Der sirup\u00f6se \u00c4therruckstand wurde mit hei\u00dfem Wasser behandelt. Darin war ein betr\u00e4chtlicher Teil unl\u00f6slich. Er wurde abfiltriert, in Chloroform gel\u00f6st und mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure a\u00fcsgekuppelt. Die Chloroforml\u00f6sung wurde mit Petrol\u00e4ther versetzt. Beim Stehen krystallisierte Bilirubins\u00e4ure aus.\nDas w\u00e4sserige Filtrat wurde nach dem Erkalten und Filtrieren ausge\u00e4thert. Aus dem ersten \u00c4therextrakt schieden sich weitere Mengen von Bilirubins\u00e4nre in Form von farblosen, dreieckigen Bl\u00e4ttchen ab. Schmelzpunkt 180\u00b0. Die Aldehydreaktion war nahezu negativ. Nach dem Verdampfen des \u00c4thers wurde der R\u00fcckstand mit 95 ccm 10\u00b0/oiger \u00e4therischer Pikrins\u00e4ure versetzt und ca. 1,4 g Isophonopyrrolcarbons\u00e4ure-pikrat vom Schmelzpunkt 150\u00b0 erhalten, w\u00e4hrend von der Base nur 0,05 g isoliert werden konnten, wie oben ausgef\u00fchrt.\nVII. Gewinnung von Trimethylpyrrolpropions\u00e4ure . aus Bilirubin durch Natriummethylat, siehe Ghem. Ber. Bd. 46, S. 439.\n*) Die Ausbeute bei der Gewinnung dieser S\u00e4ure aus. Bilirubin wurde inzwischen auf 30> gesteigert.","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der GallenfarbstofTe. V.\t269\nli\t^ :\n25 g Bilirubin mit Kaliummelhylat.\nZeit\tTemp.\tDruck\t\u00d6lbad\tZeit\tTemp.\tDruck\t\u00d6lbad\n1230\t150\u00b0\t14\t302\u00ab\t416\t218\u00ae\t44\t276\u00ae\n1246\t165\u00b0\t19\t290\u00ab\t430\t218\u00ae\t44\t276\u00ae\n100\t193\u00ab\t25\t283\u00bb\t445\t217\u00bb\t44\t272\u00ae\n117\t204\u00ae\t30\t280\u00bb\t500\t216\u00ae\t44\t271\u00bb\n1 34\t209\u00ae\t32\t280\u00bb\t515\t215\u00ae\t44\t270\u00ae\n1 46\t212\u00ab\t34\t280\u00bb\t530\t214\u00ae\t43\t268\u00ab\n200\t214\u00ae\t36\t280\u00bb\t546\t213\u00ae\t' 42 -1\t274\u00bb\n, 216\t216\u00bb\t37\t280\u00ae\t600\t214\u00ae\t45\t299\u00ae\n230\t217\u00ae\t39\t280\u00ae\t612\t222\u00bb\t50\t302\u00bb\n260\t218\u00ae\t40\t279\u00ab\t6 30\t226\u00ae\t52\t281\u00bb\n300\t218\u00ae\t41\t. 279\u00ae\t646\t225\u00bb\t52 \u25a0\t276\u00ae\n315\t218\u00ab\t42\t279\u00ae\t700\t222\u00bb\t50\t272\u00bb\n3 30\t218\u00ae\t42\t278\u00ab\t715\t220\u00ae\t50\t270\u00bb\n345\t218\u00ae\t42\t277\u00bb\t735\t218\u00bb\t48\t268\u00bb\n400\t218\u00ae\t42\t276\u00ae\t\t\t\t\nVII. [Bilirubin mit Kaliummethylat (Tabelle U).\nm -\t50 g Kalium wurden in 200 g Methylalkohol (absol.) ge-\nl\u00f6st und 25 g fein gepulvertes Bilirubin einger\u00fchrt. Da, wo die Masse mit der Luft in Ber\u00fchrung kam, trat teilweise Gr\u00fcnf\u00e4rbung ein. Sie wurde in einem versilberten Kupfertiegei im Autoklaven 5 Stunden auf ca. 218\u00b0 erhitzt. Hierbei stieg der Druck bis auf 52 Atmosph\u00e4ren. Nach dem Erkalten waren noch 9 Atmosph\u00e4ren vorhanden. Der Inhalt roch stark nach Ammoniak. Der Dampfdestillation unterworfen ging ein Pyrrol \u00fcber, das dem Destillat mit \u00c4ther entzogen wurde. Nach dem Verdampfen des \u00c4thers wurde der krystallisierte R\u00fcckstand im Vakuum bis 180\u00b0 \u00d6lbadtemperatur destilliert. Das \u00fcbergehende \u00d6l erstarrte wieder in den f\u00fcr das Phyllopyrrol charakteristischen rechtwinkligen Platten. Es wurde mit 10 ccm 10\u00b0/oiger \u00e4therischer Pikrins\u00e4ure in das Pikrat \u00fcbergef\u00fchrt (D\u00bb8 g), das bei 104\u2014105\u00b0 schmolz. Der Schmelzpunkt \u00e4nderte sich nicht mehr beim Umkrystatlisiereri. Zur Analyse wurde im Vakuum \u00fcber P205 bei gew\u00f6hnlicher Temperatur getrocknet.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"c h e r und H e i n r i c h Rose\n0,1814 Substanz gaben 24,9 ccm N (17\u00b0, 727 mm). (:i5His\u00fc7N4 Berechnet: N = 15,30. Gefunden: N = 15,26.\nBeim Sch\u00fctteln der bei der Dampfdestillation im Kolben zur\u00fcckbleibenden alkalischen Fl\u00fcssigkeit mit \u00c4ther wurde dieser stark angef\u00e4rbt und hinterlie\u00df nach dem Abziehen eine betr\u00e4chtliche Menge eines dunklen Sirups. Beide L\u00f6sungen flueres-cierten stark nach Gr\u00fcn,\nDie alkoholische L\u00f6sung wurde mit Salzs\u00e4ure schiwach anges\u00e4uert und ausge\u00e4thert. Der sirup\u00f6se \u00c4therr\u00fcckstand wurde mit siedendem Wasser \u00fcbergossen, vom Ungel\u00f6sten filtriert und das Filtrat nach dem Erkalten und eventuellen Filtrieren ausge\u00e4thert (5,8 g Sirup). Mit 50 ccm 10\u00b0/\u00abiger \u00e4therischer Pikrins\u00e4ure versetzt krystallisierten ca. 3 g Pikrat der Trimethyl-pyrrol-propions\u00e4ure vom Schmelzpunkt 125\u2014126\u00b0 aus.\nLs konnte nun der Einwand gemacht werden, da\u00df hier das Phyllopyrrol wegen der gro\u00dfen, angewandten Bilirubinmengen isolierbar war, w\u00e4hrend ein Versuch mit einer geringeren Menge, wie z. B. bei der Bilirubins\u00e4ure (II) negativ verlaufen w\u00fcrde.\nLs wurden deshalb 5,3 g Bilirubin (Tabelle III) genau\n111.\n\u2022 5,3 g Bilirubin mit Kaliummethylat.\nZeit\tTemp.\tDruck\t\u00d6lbad\tZeit\tTemp.\tDruck\t\u00d6lbad\n11 20\t135\u00ae\t7\t168\u00ae\t230\t217\u00ae\t33\t280\u00ae\n1195\t159\u00b0\t12\t206\u00ae\t245\t216\u00ae\t34\t285\u00ab\nH BO\t180\u00ae\t18\t307\u00b0\t300\t217\u00ae\t35\t287\u00b0\n12\u00b05\t200\u00b0\t24\t296\u00ab\t315\t218\u00ae\t35\t287\u00ae\n12 io\t203\u00b0\t25\t295\u00ae\t3 30\t219\u00ae\t36\t289\u00ae\n12 25\t211\u00ae\t28\t293\u00ae\t346\t221\u00ae\t37\t289\u00ae\n1245\t216\u00ae\t30\t285\u00ae\t400\t221\u00ae\t38\t289\u00ae\n100\t217\u00ae\t31\t285\u00ae\t415\t222\u00ae\t39\t289\u00ae\n115\t217\u00ae\t31\t285\u00ae\t480\t222\u00ae\t40\t289\u00ae\n180\t217\u00ae\t32\t284\u00ae\t460\t222\u00ae\t40\t288\u00ae\n145\t218\u00ae\t33\t282\u00ab\t500\t222\u00ae\t40\t287\u00ae\n200\t217\u00ae\t33\t281\u00ae\t550\t221\u00ae\t42\t287\u00ae\n2 15\t217\u00ae\t33\t280\u00ae\t605\t221\u00ae\t42\t286\u00ae","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe. V.\t271\nwie bei II geschildert, verarbeitet, und auch hier konnte Phyllo-pyrrolpikrat gefa\u00dft werden.\nDie Rindergallensteine, aus denen das Bilirubin fur die vorliegende Untersuchung gewonnen wurde, sind tait Hilfe von Mitteln aus dem allgemeinen Fond zur F\u00f6rderung chemischer Forschungen (Leo-Gans-Stiftung) der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft angeschafft, wof\u00fcr ich auch an dieser Stelle meinen ergehensteh Dank ausspreche.\n4\\\n\n\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physioi. Chemie. LXXXIX.\t19","page":271}],"identifier":"lit19994","issued":"1914","language":"de","pages":"255-271","startpages":"255","title":"Zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe. V. Mitteilung: \u00dcber die Konstitution der Bilirubins\u00e4ure und des Bilirubins","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:31.316581+00:00"}