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{"created":"2022-01-31T14:31:57.448311+00:00","id":"lit20003","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Palme, Herman","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 345-348","fulltext":[{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Eine Methode zur elektrolytischen\nim Harn.\nvon Qiie\u00e9keillier\nVon\n. Herman Palme. ^\n-Ix.\t\u2022'\t'V.:\t\u25a0 , \u25a0 \"V \u25a0\t^\tV:':\u2019-v V ~\n(Aus der chemischen Abteilung des pharmazeutischen Instituts Stockholm.) (Der Redaktion zugegangen am 23. Januar 10U.)\n7 Von den bisher beschriebenen Methoden zur Bestimmung von kleinen Quecksilbermengen in gro\u00dfen Volumina des Untersuchungsmaterials zeichnen sich die meisten weder durch Einfachheit noch Genauigkeit aus. Eine eingehende Kritik der \u00e4lteren Methoden ist von Schumacher und Jung1) gegeben worden. Diese Verfasser haben auch eine neue Methode zur kolorimetrischen Bestimmung des Quecksilbers ausgearbeitet, * *) und au\u00dferdem ist von E. J\u00e4necke3) eine Methode beschrieben worden, bei welcher das Quecksilber, an einen Golddraht elektrolytisch ausgeschieden, gewogen wird. Die beiden letztgenannten. Methoden sind zwai^ ganz einfach, aber beide brauchen zur Konzentrationsf\u00e4llung die Amalgamationsmethode. Wie es mehrere Verfasser gezeigt haben, bewirkt diese Methode keine quantitative Abscheidung des Quecksilbers. Viel g\u00fcnstiger gestaltet sich die F\u00e4llung durch Schwefelwasserstoff nach Zusatz von Kupfersulfat, welche Methode von P. E. Raaschou4) verwendet worden ist. Dieser Verfasser bestimmt sodann die Quecksilber-menge durch mikroskopische Messung der in eigenartiger Weise dargestellten Quecksilberkugeln.\nBei der von mir erprobten Methode wird das wie oben erhaltene Gemenge aus Kupfer- und Quecksilbersulfid nach dem ! Auswaschen in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure durch Zusatz von\n\u2018) Z. anal. Ch., Bd 41, S. 462.\t\u2022\n*) Z. anafc Ch., Bd. 41, S.\n8) Z. anal. Ch., Bd. 43, S. 547.\n*) Z. anal. Ch., Bd. 49, S. 172.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"846\tHerman Palme.\nBrom oder Bromwasser gel\u00f6st, und nach der Entfernung des \u00fcbersch\u00fcssigen Broms wird sowohl Kupfer als Quecksilber elektrolytisch an eine Platinkathode abgeschieden und gewogen. Das Quecksilber wird sodann durch Erhitzen im Kohlendioxydstrom entfernt. Die Gewichtsdifferenz gibt die Menge des Quecksilbers an.\nBei der Bestimmung von Quecksilber im Harn ist es bekanntlich n\u00f6tig, die organische Substanz in irgend einer Weise zu zerst\u00f6ren. Gew\u00f6hnlich wird dies durch Kaliumchlorat und Salzs\u00e4ure bewirkt ; ich ziehe jedoch die Anwendung von Schwefels\u00e4ure und Kaliumpermanganat vor. Zu diesem Zweck wird je 1 Liter Harn mit 50\u201475 g konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt und beinahe bis zum Sieden erhitzt, wonach in kleinen Portionen gepulvertes Kaliumpermanganat zugesetzt wird, bis dessen Farbe sofort nicht verschwindet. Anfangs reduziert sich das ausgeschiedene Mangansuperoxydhydrat zu Manganosulfat, aber nach einiger Zeit ist es nicht mehr m\u00f6glich, es in L\u00f6sung zu bringen. Das nicht gel\u00f6ste Mangansuperoxydhydrat wird in der Weise entfernt, da\u00df man der sauren Fl\u00fcssigkeit Oxals\u00e4ure oder besser Wasserstoffsuperoxyd zusetzt, das gelegentlich als 15 \u00b0/o ige L\u00f6sung verwendet wird. Etwa \u00fcbersch\u00fcssiges Wasserstoffsuperoxyd wird durch Erhitzen zerst\u00f6rt und verdampftes Wasser ersetzt. Danach wird 0,1\u20140,2 g Kupfersulfat, das in Wasser gel\u00f6st ist, zugesetzt, und nach dem Erkalten leitet man durch die klare Fl\u00fcssigkeit w\u00e4hrend wenigstens 40 Minuten Schwefelwasserstoff. Den Niederschlag l\u00e4\u00dft man etwas absetzen und filtriert durch ein kleines Papierfilter oder am besten durch ein kleines Asbestfilter, wobei sich ein gew\u00f6hnlicher Goochscher Tiegel gut verwenden l\u00e4\u00dft. Sodann wird der Niederschlag mit schwefel wasserstoffhaltigem Wasser ausgewaschen und nebst dem Filter mit einigen Kubikzentimetern verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure und ca. 5 ccm ges\u00e4ttigtem Bromwasser in einer Porzellanschale unter gelindem Erw\u00e4rmen behandelt, bis die schwarze Farbe des Sulfidniederschlages v\u00f6llig verschwunden ist. Wenn die zugesetzte Bromwassermenge ungen\u00fcgend ist, mu\u00df mehr davon, oder n\u00f6tigenfalls einige Tropfen Brom zugesetzt werden. Die L\u00f6sung wird danach filtriert, der in der Schale befindliche","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Zur elektrolytischen Bestimmung von Quecksilber im Harn. 347\nAsbest oder die Filterreste mit einem Glasstabe ausgepre\u00dft und mehrmals mit klein\u00e8n Mengen verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure ausgewaschen. Aus der bromhaltigen Fl\u00fcssigkeit kann das Brom mittels Durchleitens von Kohlendioxyd entfernt werden.\nDie L\u00f6sung, deren Volumen nach den Umst\u00e4nden, insbesondere nach der Menge der verwendeten Waschfl\u00fcssigkeit, verschieden sein kann, wird sodann in einer gen\u00fcgend gro\u00dfen, am besten mattierten Platinschale elektrolysiert. Die Stromdichte betr\u00e4gt ca. 0,1 Amp. pro Quadratdezimeter, und die Elektrolyse wird \u00fcber Nacht ausgef\u00fchrt. Dabei wird das Kupfer als zusammenh\u00e4ngende Schicht ausgefallt, und anwesendes Quecksilber damit amalgamiert. Nach beendeter Elektrolyse wird die Schale mit dem Amalgam zuerst mit Wasser gewaschen und schlie\u00dflich mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet. Nach einigem Aufbewahren im Exsikkator, der mit Kalihydrat beschickt ist, wird die Schale mit dem Amalgam gewogen.\nDanach wird die Schale mit einem durchl\u00f6cherten Deckel aus Porzellan oder besser aus Platin oder Nickel bedeckt. Genau wie beim Gebrauche des Roseschen Tiegels wird ein kr\u00e4ftiger, trockener Kohlendioxydstrom hineingeblasen, und die Schale w\u00e4hrend einiger Minuten erhitzt, jedoch nur eben bis zur schwachen Rotglut. Man l\u00e4\u00dft im Kohlendioxydstrom erkalten und wiegt nochmals. Der Gewichtverlust gibt direkt die Quecksilbermenge an.\nAnstatt einer Platinschale kann man eine aus Platihblech oder Platindrahtnetz angefertigte Kathode benutzen, wobei die Elektrolyse in einem Glasgef\u00e4\u00dfe ausgef\u00fchrt werden kann. Der Kathode gibt man dabei eine solche Form, z. B. die eines Zylindermantels, da\u00df sie in ein Glasrohr hineingeschoben werden kann, in welchem sie beim Durchleiten von Kohlendioxyd erhitzt wird. Wenn man das Glasrohr am einen Ende kapill\u00e4r a\u00fcszjeht, kann man die Quecksilberkugeln dorthin \u00fcbertreiben und sie nach dem Abschneiden der Kapillare unter dem Mikroskop nachweisen oder eventuell in Quecksilberjodid in \u00fcblicher Weise \u00fcberf\u00fchren.\nBei den ausgef\u00fchrten Versuchen habe ich einem Liter Harn eine bekannte Menge Quecksilber teils in anorganischer,","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348 Herman Palme, Bestimmung von Quecksilber im Harn\nteils in organischer Bindung z\u00fcgesetzt und sodann wie oben verfahren. Dabei ergaben sich folgende Werte, die als Belege angef\u00fchrt werden.\n\tZugesetzt mg Hg\tVerbindung\tGefunden mg Hg\n: l.\t0,8\tAnorganisch\t0,6\n\u00bb\t\t\t\n\t4,\u00bb\ti -,\t1,6\n3.\t3,7\t\t3,7\n\t11,3\t>\t11,1\n\u25a0 : ; \u2022\u00d4.\t. 0,6\tOrganisch\t0,5\n6. \u2022 'im:.\tM\t/'I;,'\t0,9\n/.\t.c 3,6\t\t3,6\nV:;; ::;,8;V VV\t20,0\tV-\t-V/: \u25a0 19,7\nAu\u00dferdem sind viele Sekrete von Hunden und Kaninchen nach dieser Methode untersucht worden. Diese Versuche sind von Herrn Professor J. Almkvist an dem hiesigen Karolinschen Institut angestellt worden, um die Abscheidungsweise des Quecksilbers zu erforschen. Die chemischen Untersuchungen sind von mir ausgef\u00fchrt, und hat sich dabei die Methode als zuverl\u00e4ssig und leicht ausf\u00fchrbar bew\u00e4hrt.\nStockholm, im Dezember 1913.","page":348}],"identifier":"lit20003","issued":"1914","language":"de","pages":"345-348","startpages":"345","title":"Eine Methode zur elektrolytischen Bestimmung von Quecksilber im Harn","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:31:57.448317+00:00"}