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{"created":"2022-01-31T12:44:48.957366+00:00","id":"lit20004","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Weil, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 349-359","fulltext":[{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Studien (Hier den GthaK\nNervensubstanz an Aachenbestandteilen. >)\nVon\nArthur Weil.\n(Aua dem physiologischen Institute der Universit\u00e4t Halle a, $.) (Der Redaktion zugegangen am 28. Januar 1914.)\nWenn man die bis jetzt erschienenen Untersuchungen \u00fcber die Aschenbestandteile des Gehirns \u2014 \u00fcber die peripheren Leitungsbahnen fehlen ausf\u00fchrlichere Angaben -\u2014 \u00fcberblickt, so f\u00e4llt sogleich die gro\u00dfe Differenz zwischen den Angaben der einzelnen Autoren auf.* 2) Eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr diese Unterschiede der Analysenresultate, die wohl kaum durch eine mangelhafte Methodik entstanden sind, geben meine unten ver\u00f6ffentlichten Analysen der grauen und wei\u00dfen Substanz: S\u00e4mtliche Autoren, mit Ausnahme von Koch und Thudichum, untersuchten die gesamte Hirnsubstanz, ohne in Grau und Wei\u00df zu trennen ; sie ber\u00fccksichtigten nicht, da\u00df beide eine verschiedene Zusammensetzung haben, und deshalb erhielten sie bei der nicht \u2022 einheitlichen Probeentnahme stets wechselnde prozentuale Verh\u00e4ltnisse von Grau zu Wei\u00df in den einzelnen Proben und damit verschiedene Analysenresultate. \u2014 Eine weitere Fehlerquelle liegt in der Art der Berechnung ; meistens wurden die gewonnenen absoluten Zahlen nur auf die wasserfreie Gehirnsubstanz bezogen; man erhielt dadurch, ebenso wie bei der einseitigen Umrechnung auf das lebendfrische Organ ein falsches Bild von der prozentualen Zusammensetzung ; erst durch die Kombination beider und durch den Vergleich mit dem Prozentgehalt der Asche an den einzelnen Bestandteilen gewinnt man eine Vorstellung von den Beziehungen zwischen Zentralorgan und Leitungsbahnen.\nAls erster ver\u00f6ffentlichte Geoghegan3) vier Aschenanalysen von alkoholextrahierten menschlichen Gehirnen, welche\n\u2018) Preisarbeit der medizinischen Fakult\u00e4t der Universit\u00e4t Halle a. S. Eingereicht .am 8. VIII. 1913; am 27.1.1914 mit dem Preis ausgezeichnet.\n*) Vgl. A. Weil, Die Chemie des Gehirns, Zeitschrift f\u00fcr die ges. Neurol, u. Psychiatrie, Abt. Refer.. Bd. 7, S. 1, 1913.\n3) E. Q. Geoghegan, \u00dcber die anorganischen Gehimsalze nebst einer Bestimmung des Nucleins, Diese Zeitschrift, Bd 1, S. 330, 1877/78.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0850.\tArt hu r Weil,\nabsolut unbrauchbar sind. Die f\u00fcr die Oxyde angegebenen Werte wurden von mir auf die Elemente umgerechnet, und ich erhielt so die folgende Tabelle:\nTabelle I.. ;.\n1000 g frische Substanz enthalten nach Geoghegan :\nCa . . .\t0,005\t0,020\t0,014\t0,020\nMg . . .\t0,016\t0,068\t0,060\t0,072\nP . . .\t0,457\t0,313\t0,658\t0,455\nS . . .\t0,076\t0,034\t0,045\t0,044\nCI . . .\t1,2\t0,43\t1,32\t1,06\nNa . . .\t1,00\t0,45\tMl\t0,78\nK . .\t1,63\t0,58\t1,77\t1,52\nFe . . .\t0,0024\t0,022\t0,022\t0,007;\nDie \u00fcbrigen in der Literatur zerstreuten Werte stelle ich in zwei weiteren Tabellen zusammen.\nTabelle II.\n100 g irische Substanz enthalten g Asche :\nBeobachter\tGesamt- hirn\tGrau\tWei\u00df\tR\u00fccken- mark\tNerven\nAbderhalden u. Weil1) u.2)\t\t1,53\t2,38\t1,91\t1,07 (Rind)\nGeoghegan3). . . . . . . F\u00f6rster4) ...... . ,\t0,64*) 1,58\t\t\u25a0\t\u2022*\u2014-\t; -r*'\t\nMasuda3) . . . . . . . . Petrowsky\u00ae) . . . . . .\t1,47\t2,6\t1,8\t\t\u2014\nThudichum7) .\t\t1,0\t1.7\t\t\nVolkmann8) , . . ... .\t1,41\t\u2022 ' \u25a0\t\t\t\n') E. Abderhalden und A. Weil, Vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Gehalt der verschiedenen Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren, I. Mitteilung, Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 207, 1912.\n*) Dieselben, II. Mitteilung, Diese Zeitschrift, Bd. 83, S. 425, 1913.\ns) E. G. Geoghegan, \u00dcber die anorganischen Gehirnsalze nebst einer Bestimmung des Nucleins, Diese Zeitschrift, Bd. 1, S. 330, 1877/78.\n*) J. Forster, Versuch \u00fcber die Aschebestandteile der Nahrung, Zeitschrift f. Biologie, Bd. 9, S. 363, 1873.\n\u2022) N. Masuda, Beitrag zur Analyse des Gehirns. Biochem. Zeitschrift, Bd. 25, S. 161, 1910.\n6)\tD. Petrowsky, Zusammensetzung der grauen und wei\u00dfen Substanz des Gehirns, Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. 7, S. 367, 1873.\n7)\tJ. L, W Thudichum, Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen und der Tiere, T\u00fcbingen 1901.\n\u2022) Nach Vierordt, Anatomische, physiologische und physikalische Daten und Tabellen, Jena 1888.\n9) Nach Extraktion mit \u00c4ther und Salzs\u00e4ure.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Studien verschiedenartiger Nervensubstanz an Aschenbestandteilen. ot>l\nTabelle III.\n1000 g frische Substanz enthalten\nBeobachter\tK\tNa \u2022r-\tCa\tMg\tFe\tf\tS CI 1\t\nv. Bibral) . . ...\t\u25a0 . : \u25a0 . \u2018\t\u2014 ;\t\t_\t\u25a0\t3,47\t\t\u25a0\t,\nForster*i . . ... . .\t\u2014\t; \u2014\t\u2022 \u2018 --\t. \u25a0' '\t0,07\t2,6\t\u2022 \u25a0\t\n. , ..\t. \u25a0\u2022\u2022\u2022.\t. \u2022/\u2022 .y'\t.\t\u25a0 /. Koch*) . .... . .\t.\t. \u2014.\tV \u2014 :\u25a0\t\t\t\t0,73 * 1 48**\t7\u201c *\nKutanin4; . . . . .\t\t' \u2014\t\t*\t\t3,04 \u00a7\t\t' ;\t\nLan gl o is u. Ri c h et5)\t\u00c4\t\u2014\t\t: \u2014\t\t\u25a0 \u2014\t\u2014\t1,39\nMagnus-Leyy*7 . .\t\t0,85\t0,11\t0,23\t0,08\t\u2014-\t. \u2014 ;\t1,30\nMasudaT) .... .\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tt j _\t2,6\tr\u2014\t.\nNencki *) . . .\t\u2014\t\tV \u201c\t\t. r\u2014,\t\t1 \u2014 \u25a0\u25a0\t1,41\nNovi9) . . . . . . .\t3,93\t0,90\t'\t\t\t\u2014\t\u2014 :\t1,28\nSchulz *\u00b0)\t\t\t\t\t\t/,\t' \u2022_\t1,29\t\nSimon\u201c). . . ...\t\t\u2022 __\t\u2014\t\t\t3,64 \u00a7\t\t- \u00a7\nThudichum \u2018*) . . .\t0,60\t0,82\t. '\t' :\u2022 ' .; \u25a0'\t\t\t\t\nWahlgren1,1) . ...\t\t\t\t\u2014\t\u25a0 \u2014. : -\t\u25a0 \u25a0: \u2014\t\u25a0 \u2014 -\t,1,40\nZaleski14) . . . . .\t\u2022\t\u25a0 \u2014\t\u2014\t\u2014\t0,083\t\t\t\u2014\nDurchschnitt. . . . ,\trf4\t0,86\t0.11\t0,23\t0,078\t2,9\t1,29\t1,36\n4) V. Bibra, \u00dcber das (\t\t\tJeliir\tn, Annal.\t\td. C\ttiemie,\tNeue\nmsm\n\u2666Grau\n$K\u00e4lber-\nBd. 9, S. 201, 1853.\n*) \u00abL F\u00f6rster, Versuch \u00fcber die \u00c4schebestandteile der Nahrung. Zeitschrift f. Biolog., Bd. 9, S. 363, 1873.\n3)\tW. Koch, Zur Kenntnis der Schwefelverbindungen des Nerven-systems. Diese Zeitschr., Bd. 53, S. 496, 1907 u. Bd. 70, S. 94, 1910.\n4)\tM. Kutanin, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der chemischen Zusammensetzung des Gehirns bei verschiedenen Tieren, Dissertation, Berlin 1910.\n\u00f6) Langlois u. Richet, Chlorgehalt der Organe, Journ. de Physiol, e! de Pathol, g\u00e9n\u00e9r., 1900, S. 471.\n6) A. Magnus-Levy. \u00dcber den Gehalt normaler menschlicher Organe an Chlor, Calcium, Magnesium und Eisen, sowie an Wasser, Eiwei\u00df und Fett, Biochem. Zeitschr., Bd. 24, S. 363, 1910.\n\u2019) N. Masuda, Beitrag zur Analyse'd\u00e9s Gehirns, insbesondere \u00fcber den Cholesterin und Fetts\u00e4uregehalt, Biochem. Zeitschr., Bd. 25, S. 161,1910.\n*) M. Nencki u. E. 0. Schoumow-Simanowsky, Studien \u00fcber das Chlor und die Halogene im Tierk\u00f6rper, Arch. f. exp. Pathol, u. Phar-makol., Bd. 34, S. 313, 1894.\n9) J. No vi, Einflu\u00df des Chlornatriums auf die chemische Zusammensetzung des Gehirns, Arch. f. die ges. Physiol., Bd. 48, S. 320, 1891.\nIW) H. Schultz, \u00dcber den Schwefelgehalt menschlicher und tierischer Gewebe, Arch. f. die ges. Physiol., Bd. 54, S. 56.1, 1893.\n\") Fr. Simon, Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns, Diese Zeitschrift, Bd. 72, S. 463, 1911.\t\u25a0\u25a0 ./:/'\u25a0\n'*) J. L. W. Thudichum, Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen und der Tiere, T\u00fcbingen 1901.\n,s) V. Wahlgren, \u00dcber die Bedeutung der Gewebe als Chlordepots, Arch. f. exper. Pathol, u. Pharmak., Bd. 61, S. 97, 1909.\nM) St. Zaleski, Das Eisen der Organe bei Morbus maculosus Werlhoffii, Arch. f. exper. Pathol, u. Pharmakol., Bd. 23, S. 80, 1881.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"3i)2\tArthur Weil,\nBei meinen eigenen Untersuchungen interessierte mich zun\u00e4chst die Frage: Wie unterscheiden sich Zentralorgan und Leitungsbahnen in bezug auf ihre anorganischen Bestandteile? Gleichzeitig aber suchte ich die Beziehungen zwischen dem Nervensystem des Menschen und der h\u00f6her organisierten Tiere festzustellen. Zu diesen vergleichenden Untersuchungen w\u00e4hlte ich die nerv\u00f6sen Organe von Bindern, weil sich die meisten der bisher ver\u00f6ffentlichten Arbeiten \u00fcber\ndie Chemie des Gehirns mit diesen besch\u00e4ftigen, und weil ich mir das n\u00f6tige Material stets lebensfrisch am hiesigen Schlachthof von gesunden Tieren besorgen konnte. Schwieriger war es, einwandfreie menschliche Organe zu erhalten; ich gelangte aber durch das liebensw\u00fcrdige Entgegenkommen der pathologischen\nSudenburg in den Besitz von vier Gehirnen, die bei der Sektion keine pathologischen Ver\u00e4nderungen gezeigt hatten; es handelte sich in allen vier F\u00e4llen um Organe erwachsener m\u00e4nnlicher Indi-\nviduen, von denen drei an akuten Infektionskrankheiten zugrunde gingen (II und III der Tabellen an Pneumonie, IV an Typhus abdominalis) und einer (I) durch einen Ungl\u00fccksfall ad exitum k\u00e4m ; das menschliche R\u00fcckenmark und die peripheren Nerven stammen von zwei F\u00e4llen von Peritonitis.\nAuf Grund eingehender Analysen s\u00e4mtlicher anorganischen\nBestandteile der Rinde und wei\u00dfen Substanz des Gehirns, des gesamten Kleinhirns, sowie des R\u00fcckenmarks vom Menschen und Rinde gewann ich folgende Tabellen, welche Durchschnittszahlen der im experimentellen teil ausf\u00fchrlich wiedergegebenen Analysenwerte sind. (Siehe folgende Tabellen.)\nIch habe schon in der Art der Zusammenstellung der einzelnen Elemente die wichtigsten Ergebnisse meiner Untersuchungen zum Ausdruck gebracht : Man mu\u00df die anorganischen Bestandteile der Nervensubstanz in zwei Gruppen teilen; auf der einen Seite Calcium, Magnesium. Phosphor, Schwefel und Chlor; auf der anderen Seite Natrium, Kalium und Eisen. Die lebendfrischen Organe: Grau und Kleinhirn \u2014 Wei\u00dfe Substanz des Gehirns und R\u00fcckenmarks enthalten die Elemente der ersten","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Studien verschiedenartiger Nervensubstanz an Aschenbestandteilen. 353\nTabelle IV.\n1000 g le be n d frisch e Substanz enthalten :\n\tGrau\tMer Gehirn Klein* hirn\tisch ,-i Wei\u00df\tR\u00fccken- mark\tGrau\tHind Gehirn Klein- L hirn\t\tR\u00fccken- mark\n1. Ca .\t0,104\t0,103\t0,142\t0,179\t0,132\t0,128\t0,163\t0,321\n2. Mg . . ;\t0,196\t0,203\t0,260\t0,380\t0,230\t0,227\t0,411\t0,483\n3. P. . . .\t2,39\t2,58\t4,21\t5,48\t2,54\t2,83\t4,33\t5,17\n4. S. .\t.\t0,56\t0,61\t0,92\t0,85\t0.59\t0,60\t0,98\t1,04\n5. CI . . .\t1,13\t1,08\t1,51\t1,52\t1,23\t1.41\t1,76\t1,30\nSa. von 1\u20145\t4,380\t4,576 ;\tt:\t7,042\t8,409\t4,722\t5,195\t7,644\t8,314\n6. Na .\t2,03\t2,20\t2,25\t2,01\t1,05\t1,18\t1.44\t1>34\n?. k ; . .\t3,45\t3,49\t3,38\t3.61\t3,40\t3,05\t2,50\t2,81\nH. Fe . . .\t0,068\t0,050\t0,064\t0,055\t0,048\t0,057\t0.074\t0,051\nSa. von 6\u20148\t5,638\t5,740\t5,694\t5,675\t4,498\t4,287\t4,014\t4,001\nGesamtasche\t9,918\t10,316\t12,736\t14.084\t9,220\t9,482\t11,658\t12,315\nWasser . .\t833\t815\t702\t644\t820\tJ 800\t712\t631\nStickstoff.\t16,5\t17,2\t17,1\t15,9\t16,1\ti 15,8\t[ 16,9\t14,7\nTabelle V.\n1000 g wasserfreie Trockensubstanz enthalten:\n\tGrau\tMer Gehirn Klein- hirn\tisch Weil\u00bb\tR\u00fccken- mark\tGrau\tRind Gehirn Klein- I ... hirn | \"KU\u00df\t\tIt\u00fccken- mark\n1. Ca\t.\t0,62\t0,56\t0,48\t0,70\t0,73\t0,64\u2019\t0,57\t0,87\n2. Mg . .\t1,17\tUi\t0,87\t1,48\t1,28\t1,14\t1,42\t1,31\n3. P. . . ..\t14,30\t13,95\t14,12\t21,4\t14,1\t14,2\t15,1\t14,0\n4. S.\t3,35\t3,30\t3,08\t3,32\t3,28\t3,00\t3,41\t2,82\n5. CI , .\t6,76\t5.85\t5,07\t5,94\t6,82\t7,05\t6,12\t3,52\nSa. von 1\u20145\t26,20\t24,77\t23,62\t32,88\t26,21\t26,03\t26,62\t22,52\n6. Na .\t.\t12,16\t11,89\t7,52\t7,85\t5.85\t5,90-\t5,00\t3,64\n7. K .\t20,65\t18,85\t11,35\t14,10\t18,9\t15,3\t8,7\u00ab\t7,10\n8. Fe . , .\t0,35\t0,27\t0,55\t0,22\t0,27\t0,29\t0.20\t0,14\nSa. von 6\u20148\t33,16\t31,01\t19,42\t2217\t25.02\t21,49\t13,90\t10,88\nGesamtasche\t59,36 55,78 1 43,14 | 55,05\t\t\t\t51,23\t47,52\t40,52\t33,40","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\tArthur Weil,\nTa be li\u00e9 V I. - - Zusammensetz un g d er As che.\n100 g Gesamtasche enthalten: *)\n\t\u25a0 \u00e8S Grau ;; ... ; \u2022 \tMensch Gehirn Klein-j him WeiR\t\tR\u00fccken- mark\tGrau\tRind Gehirn Klein-]. \u25a0 . him ! Wci\u00df\tR\u00fccken- mark\n1. Ca . >\t1,0\t1.0\tm\t1\t1,3\t1,4\t1,3 1\t1,4\t2.6\n2. Mg . .\t1,0\t2,1\t2,0\t\u25a0 2,7\t2,5\t2.4\t3.5\t3.9\n\u00e0 p ., .\t24,1\t25,0\t32,8\t39,0\t27,5\t29,9\t37,3\t41,9\n4 S . . .\t5,6\t5,9\t7,1\t6,0\t6,4\t6.3 |\t8,4\t8.6\n5. CI. . .\t11,4\t10,5\t11,8\t10,8\t13,3\t14,9 1 15,2\t10,5\n6. Na .\t20,8\t21,2\t17,6\t14,2\t11,4\t12,4 ! 12,3\t10.9\n7. K . ,\t34,8\t33,7\t26,3\t25,6\t37,0\t32,2 1 21,4\t21.2\n8. Fe . .\t0,6\t0,6\t1,3\t0,4\t0,5\t0,6 t 0,5\t0.4\nGruppe in Verschiedenen Mengen, dagegen gleiche Mengen der zweiten Gruppe* Berechnet man dagegen auf die wasserfreie Substanz, so ergibt sich, da\u00df Zentralorgan und Nervenfasern gleiche Mengen der ersten und verschiedene Mengen der zweiten Gruppe enthalten. \u2014 Oder mit mit anderen Worten : Zentralorgan und Leitun gsbah nen enthalt en a b s olut gleiche Mengen von Ca, Mg, P, S, CI; die Differenz in der elementaren anorganischen Zusammensetzung beider beruht nur auf dem verschiedenen Wassergehalt, ist also nur eine Verschiedenheit der Konzentration. Na, K, Fe dagegen sind,in beiden in gleicher Konzentration, aber in verschiedenen absoluten Mengenverh\u00e4ltnissen vorhanden, ebenso wie die einzelnen Aminos\u00e4uren oder wie der gesamte Stickstoff, wie ich vor kurzem zusammen mit Abderhalden2) \u25a0 zeigen konnte. '\nAls zweites bemerkenswertes Resultat ergibt sich aus meinen obigen Tabellen IV\u2014VI die \u00c4hnlichkeit zwischen\n*) Die Summe aller anorganischen Bestandteile, 1\u20148 der Tabellen IV und V, gleich 100 gesetzt.\n*) E. Abderhalden und A. Weil. 1. c.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Studien verschiedenartiger Xervensubstanz an Asrhenbestandteilen. oOf>\nder Asche des Menschen- und Rindergehirns und zwischen der wei\u00dfen Substanz des R\u00fcckenmarks\nbeider; die entsprechenden Nervensubstanzen enthalten dieselben anorganischen Restandteile, tri it Ausnahme des Natriums, in denselben Mengenver-\nh\u00e4lt nissen. Hieraus, sowie aus dem gleichen Stickstoffgehalt und aus der \u00c4hnlichkeit im Gehalt an extrahierbaren Stoffen,\ndie von Linnert*) nachgewiesen wurde, schlie\u00dfen zu wollen, da\u00df die chemische Zusammensetzung beider gleich sei, und da\u00df die psychischen Differenzen durch die quantitativen Unter-\nschiede im Verh\u00e4ltnis der Rinde, die beim menschlichen Gehirn bedeutend st\u00e4rker entwickelt ist, zur wei\u00dfen Substanz zu\nerkl\u00e4ren seien, ist selbstverst\u00e4ndlich eine Utopie.\nDrittens zeigen die Zahlen der Tabellen eine deutliche\n\u00dcbereinstimmung in der absoluten Zusammensetzung von Rinde und Kleinhirn; es mag dies wohl an der Art\nder Pr\u00e4paration liegen, da ich stets die Markforts\u00e4tze k\u00fcrz abschnitt und haupts\u00e4chlich den Kleinhirnmantel verarbeitete. Die \u00c4hnlichkeit zwischen der wei\u00dfen Substanz des Gro\u00dfhirns und der des R\u00fcckenmarks ist nicht weiter\nauff\u00e4llig, da ja beide Leitungsbahnen sind.\nSchlie\u00dflich noch einige Bemerkungen zu Tabelle VI : Wie sich beim Vergleich der Gesamtasche aus Tabelle IV mit Tabelle II ergibt, sind die Werte hierf\u00fcr bis jetzt stets zu niedrig angegeben, und nur wenige entsprechen ann\u00e4hernd der Wirklichkeit, wenn man noch dazu ber\u00fccksichtigt, da\u00df ich stets die Analysen auf die reinen Elemente und nicht auf die bei der Veraschung entstehenden Verbindungen berechnet habe. Da man bei der trockenen Veraschung ohne Zusatz von Natriumcarbonat nie Verluste an P, S und Gl vollst\u00e4ndig vermeiden kann, habe ich \u00fcberhaupt auf die Bestimmung der Gesamtasche verzichtet und habe nur das prozentuelle Verh\u00e4ltnis der einzelnen Verbindungen zueinander aus der Summe der Einzelbestimmungen berechnet.\n\u2019) K; Linnert, Vergleichende chemische Gehirnuntersuchungen, Biochem. Zeitschr., Bd. 26, S. 44, 1910.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Weil,\nExperimenteller Teil.\nKine absolute Trennung von grauer und wei\u00dfer Substanz ist mit unseren heutigen Hilfsmitteln nicht gut m\u00f6glich; man kann aber bei Verwendung gen\u00fcgender Substanzmengen eine praktisch ausreichende Trennung schon dadurch erzielen, da\u00df man nach dem Abziehen der Hirnh\u00e4ute mit einem Skalpellstiele vorsichtig die Rinde abschabt und die wei\u00dfe Substanz in schmalen, prismatischen Streifen herauspr\u00e4pariert. Eine gute Kontrolle f\u00fcr die Reinheit ist die Bestimmung des Wassergehaltes (im Durchschnitt: Grau 84%, Wei\u00df 70%). Da bei der sorgf\u00e4ltigen pr\u00e4parativen Trennung eine vollst\u00e4ndige Ausn\u00fctzung des vorhandenen Materials nicht m\u00f6glich war, erhielt ich von einem Gehirn meist vier bis f\u00fcnf Portionen zu 20 bis g : nachdem die frische Substanz zun\u00e4chst gewogen, dann blutfrei gewaschen war, veraschte ich zwei bis drei dieser Portionen nach der Neumannsehen Methode, den Rest trocken, bei der Bestimmung von S mit Zusatz von Na2COa, und NaNo\u2019 bei der Analyse von Na und K ohne diesen.\nCalcium bestimmte ich nur als CaS04 durch F\u00e4llung mit Alkohol aus dem S\u00e4uregemisch nach den von Hans 1 iah1) verbesserten Vorschriften Arons,2) da die anfangs zur Kontrolle ausgef\u00fchrte Titration des Oxalats unzuverl\u00e4ssige und wechselnde Resultate gab. \u2014 Magnesium und Phosphor wurden als Ammoniummagnesiumphosphat gef\u00e4llt und als Magnesiumpyro-phosphat gewogen. Schwefel bestimmte ich als BaS04. Eisen wurde titrimetrisch bestimmt, nach den Angaben Hanslians1) durch Ausf\u00e4llen mit Zinkphosphat, L\u00f6sen des Niederschlages in Salzs\u00e4ure und Titration des aus KJ in Freiheit gesetzten Jods durch geeichte Natriumthiosulfatl\u00f6sung unter Zusatz * von St\u00e4rke als Indikator ; ich erhielt so etwas niedrigere Werte, als bis jetzt f\u00fcr Eisen, das als Phosphat gef\u00e4llt und berechnet war. angegeben wurden (vgl. Tabelle III). Natrium und Kalium wog ich zuerst als Chlorid, nachdem alle \u00fcbrigen Aschebestandteile aus dem salzsauren Extrakt der trocken veraschten Substanz\n\u25a0) K. Hans li an, Handbuch der biochem. Arbeitsmethoden, Bd. 7. \u25a0*) H. Aron. Handbuch der biochem. Arbeitsmethoden, Bd. 1","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Studien verschiedenartiger Nervensubstanz an Aschenbestandieilen. 357\ndurch BaCl2, NH3 und (NH4)2GOs gefallt waren. Durch wiederholtes Abrauchen mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure wurden die Chloride in die Sulfate \u00fcbergef\u00fchrt, als solche wiederum gewogen und das 'Verh\u00e4ltnis von K und Na nach der Gleichung berechnet: Pro*\nzentgehalt des Chloridgemisches an NaCl = 21554 X ~l\n\u2018 ' \u00ab .\n\u2014 2ol8,9 (g, Gewicht der Sulfate, g das der Chloride).1)\nZur Bestimmung des Chlors bediente ich mich einer von mir konstruierten Vorrichtung, die aus einem Jenaer Kjeld ah l-Kolben mit eingeschliffenem Aufsatz bestand : in den letzteren war ein d\u00fcnnes Glasrohr mit Hahn eingeschmolzen, das bis etwa 5 cm vom Boden des Kolbens entfernt war, und ein zweites gebogenes k\u00fcrzeres von nur etwa 10 cm. Dieses, k\u00fcrzere war durch einen paraffinierten Gummischlauch mit einem zweiten gebogenen Glasrohr verbunden, das durch einen Gummistopfen in eine mit \"/lo-Silbernitrat gef\u00fcllte Saugflasche tauchte; diese stand schlie\u00dflich mit einer Wasserstrahlpumpe in Verbindung. Das zweite l\u00e4ngere Rohr wurde ebenfalls mit einer wie oben beschickten Saugflasche verbunden, um die angesaugte Luft salzs\u00e4urefrei zu erhalten. Nachdem die Substanz und das S\u00e4uregemisch in den abgek\u00fchlten Kolben gef\u00fcllt waren, begann ich langsam zu erhitzen und die gebildeten D\u00e4mpfe abzusaugen ; nach mehreren Stunden entfernte ich schlie\u00dflich die letzten Salzs\u00e4ure- und Salpelers\u00e4ured\u00e4mpfe durch energisches Kochen. Die n ! io-AgNOs-L\u00f6sung wurde mit \u2018Vio-Rh\u00f6danammonium und Eisenalaun als Indikator zur\u00fccktitriert.\nDie So erhaltenen Werte, deren Durchschnittszahlen die Tabellen IV und V enthalten, stelleich in den folgenden Tabellen zusammen. Die hier mit angef\u00fchrten Analysen peripherer Nerven vom Menschen habe ich oben nicht ber\u00fccksichtigt, da es schwer gelingt, die Nerven von \u00e4lteren Leichen, im Gegensatz zu frischen Pr\u00e4paraten, frei von Bindegewebe zu erhalten, so da\u00df die Resultate bei den kleinen Mengen, die mir zur Verf\u00fcgung standen, nicht eindeutig ausgelegt werden k\u00f6nnen.\n*) F. W. K\u00fcster. Logarithmische Rechentafeln f\u00fcr Chemiker, Leipzig 1911. Tabelle 10, S. 42.\nlioppe-Seyier\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIX.\t\\\t25","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Weil\nTabelle VII.\n\t\tMensch\t\t\t\tRind\t\n\tI\th\t111\tIV\tI\t\u00bb\tui\nCa\t. . ;\t0,106\t0,095\t0,112\t0,110\t0,146\t0,118\t0,133\nMg\t\t0,202\t0,191\t0,200\t\t0,232\t0,213\t0,247\nP .y -\t2,64\t2,42\t2,47\t2,14\t2,55\t2,62\t2,47\n\t\u25a0\t\u2014-\t0,59\t0,52\t0,61\t0,67\t0,54\t0,56\nCI\t%\t1,08\t1.13\t1,19\tv' J-\t\u2014\t1,35\t\u25a07 /\t:7\t1,11\nNa. . . . .\t1,09\t\t V\t7; 7~^ 'V\t2,98\t0,76\t1,33\t\u2014 .'7'7\nK . . . . .\t2,87\t\u25a0 \u2014\t'.-rr\t4,02\t3,44\t3,35\t\nFe.\t0,061\t0,059\t0,053\tv...: \u2014 V\t0,052\t0,044\t\nN .\t...\t7f%.v\tf-'l-f-r:'1-:;\t17,9\t16,5\t\t\t16,1\nH,0 .\t. ,\t815\t\t\t845\t831\t825\t815\nTabelle VIII.\n1000 g frische wei\u00dfe Substanz dies Gehirns enthalten;\n\tI\tMensch \u201c i \u2022\u00bb i\t\tIV\t. r \\\tRind u\t111\nCa ... .\t0,146\t0,138\t0,14\u00b0\t0,151\t0,180\t0,147\t0,161\nMg . ...\t0,390\t0,225\t0,211\t0,216\t0,386\t0,435\t\u25a0:7\np . . ; . .\t4,25\t4,27\t.4,08\t4,12\t4,29\t4,42\t4,27\ns . . * . .\t1,03\t. '\t0.91\t0.83\t1,02\t\u25a0\t\u201d7\\7-7-\t0,95\ncii\t\u25a0. /\t1,58\t1,40\t1,55\t\u2014 .\t1,69\t1,85\t1,74\nNa . . . .\t\u2014\t2,17\t\t2,33\t1,25\t1,63\t\nK . . . . .\t- \u2014\t3,86\t\t2,91\t2,16\t2,89\t\t\t \u25a0\nFe .... .\t0,067\t0,061\t0,059\t0,068\t0,066\t0,082\t7 ^ i-^ 7 . H\nN .\t17,1\t\"7;.\t18,0\t\u2014\t:-r\t. 77r\u2014, :7\t16,9\nH\u201e0 ....\t\u2014\t679\t708\t726\t727\t720\t699","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Studien verschiedenartiger Nervensubstanz an Aschenbestandteilen. 359\nTabelle IX.\n1000 g frisches Kleinhirn enthalten :\n\tI.\tMensch 1 \u00ab\u2022\tIII.\tRind\t\n\u00abi \u2022\t\u2022\t\u2022\t0,100\t0,112\t0,098\t0*135 \u2022\t0,121 0,233\nMg .\t.\t0,140\t0,186\t0,284\t0,221 \u2022\t\nP ......\t2,50\t2,74\t2,48\t2,71\t2,95\n\t0,67\t0,53\t0,62\t\t0,72\n<:i . ....\t1,14\t1,02\t\t1,41\t\nNa. . . . .\t1,92\t\t2,48\t1,18\t\nK. ; \u2022 ; - \u2019\u2022 * v \u2022\t3,26\t\u2014\t3,72\t;;\t3,05\t\nFe . . . . .\t0,046\t0,053\t' . .\t. \u2022\u2022 V \u25a0 \u25a0\t0,057\nN . . \u2022. . .\t\t16,4\t17,9\t\t15,8\nJFIjO . . . .\t809\t'\u25a0 820\t\u2014\t794\t813\nTabelle X.\n1000 g frische Substanz enthalten:\n\t\tMensch\t\t. Rind\t\n\tR\u00fcckenmark\t\tPeripherc\tR\u00fccke\tnmark\n\tI.\tII\tNerven\tI.\t\nCa. i,. . . .\t0,162\t0,196\t0,198\t0,296 '\t0,346\nMg. . . . .\t0,320\t0,441\t\u2014-\t0,457-\t0,508\nP . . . . .\to,3o\t5,61\t3,71\t5,38 -\t4,96\nS . . . . .\t0,85\t\u2014 \u25a0'\t\t0.93\t. 1,14\nCI . ... .\t1,30\t1,74\t\u25a0;v - \u25a0\t1,34\t1,27\nNa. . . . *\t2,01\t\t\t;\t1,58\t1,12\nK \u2022 . . . .\t3,61\t\u25a0\" \u2018V\u2014' ; ;\t3,95\t2,31\t2,94\nFe . ... .\t'.--v : '\t0,055\t0,051\t\t0,061\nN .\t- ' \u2014\t15,9\t\t14,5\t14,8\ns o \u2022 \u2022 \u2022 - \u2022\t625\t644\t658\t635\t627","page":359}],"identifier":"lit20004","issued":"1914","language":"de","pages":"349-359","startpages":"349","title":"Vergleichende Studien \u00fcber den Gehalt verschiedenartiger Nervensubstanz an Aschenbestandteilen","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:44:48.957372+00:00"}