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{"created":"2022-01-31T14:44:37.183564+00:00","id":"lit20009","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stawraky, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 89: 381-407","fulltext":[{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"nach der fermentativen T\u00e4tigkeit de\u00bb Blutes\nund der Gewebe bei Pankreaaexatlrpation.\nI. Mitteilung. ;\n\u25a0v'.' Uber das Antitrypsin.\nVi\tVon\t'\n\u25a0v. W. Stawraky.\n(Aus dem chemischen Laboratorium des Kaiserlichen Instituts f\u00fcr experimentelle\nMedizin zu St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 2. Februar 1914.)\nDie Lehre von den Antifermenten beginnt im Jahre 1877 mit den Beobachtungen Hammarstens1) \u00fcber die hemmende Wirkung des Labferments durch Pferdeblutserum. In den letzten Dezennien des vorigen Jahrhunderts wurde die hemmende Eigenschaft verschiedener K\u00f6rpers\u00e4fte und des Blutes gegen die verdauende Wirkung des Trypsins von verschiedenen Forschern festgestelt.\n(Matthes,2) Fermi,3) Fermi und Pernossi,4) Hahn,5) Camus und Gley6) und andere.)\nSeit jener Zeit hat man dieser interessanten Frage die Aufmerksamkeit zugewendet, aber erst im ersten Dezennium dieses Jahrhunderts beginnt ein systematisches und fruchtbringendes Studium und namentlich verdanken wir es M\u00fcller und Jochmann,\") welche im Jahre 1906 ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig\n*) Zit. nach Eisner, Zeitschr. f. Immun I., Heft 5. \u25a0\t-\t; \u25a0 \u2022\n1900,\n*) Zentralbl. f. d. med. Wissenschaften, 1894, Nr. 4.\n8) Zentralbl. f. Physiologie, 1895, Bd. 8, Nr. 21.\n4) Zeitschr. f. Hygiene, 1894, Bd. 18.\t!\n6) Berl. klin. Woch., 1897, Nr. 23.\ne) Comptes rendus de la Soci\u00e9t\u00e9 de Biologie, 1897.\n\u2019) M\u00fcnch. Med. Woch., 1906, Nr. 29, S. 41.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIX.\t27","page":381},{"file":"p0381s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Berichtigungen ,\nzu Bund 89 von Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie:\nSeite 382, 11. Zeile von oben lies \u00abTrebing\u00bb statt \u00abTrebling>. Seite 382, 4. Zeile von unten lies \u00ab Trebln g* statt \u00abTrebling\u00bb. Seite 384, 14. Zeile oben lies \u00abbeim Inaktivieren bei 8 \u00f6\u00b0 in . . . ..\u00bb statt \u00ab beim Aufkochen in ........ \u2666","page":0},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"382\tW. Stawraky,\neinfaches Verfahren zur Bestimmung der hemmenden Wirkung vorgeschlagen haben.\nDie meisten Arbeiten \u00fcber den Antitrypsingehalt des Blutes unter verschiedenen pathologischen Verh\u00e4ltnissen ber\u00fchren die Frage \u00fcber die Natur, die Eigenschaften und die Bildung des hemmenden K\u00f6rpers.\nVerschiedene pathologische Prozesse beeinflussen den Antitrypsingehalt des Blutes, doch ist es heute sichergestellt, da\u00df diese Ver\u00e4nderungen keineswegs spezifisch sind. Bei Diabetes soll der Antitrypsingehalt gew\u00f6hnlich vermindert sein. (Marcus,1)2) Wiens,3) Brieger und Trebling4) und andere.) Die Pankreast\u00e4tigkeit steht bei der Antitrypsinbildung offenbar nicht an letzter Stelle.\nK. Meyer5) versuchte die Antitrypsinverminderung bei Diabetes durch St\u00f6rung der Pankreast\u00e4tigkeit zu erkl\u00e4ren \u2014 \u00abparallel mit der innersekretorischen Funktionsst\u00f6rung des Pankreas w\u00e4re eine Verminderung der Trypsinsekretion und von dieser abh\u00e4ngig eine herabgesetzte Antitrypsinbildung anzunehmen\u00bb.\nC o b 1 i n e r \u00ae) beobachtete bei Pankreasexstirpation beim Hunde 14 Tage* * nach der Operation eine Verminderung des Antitrypsins und fast vollst\u00e4ndiges Verschwinden desselben kurz vor dem Tode. Diese interessante Tatsache deutet auf die hervorragende Rolle des Pankreas bei der Antitrypsinbildung und auf einen Zusammenhang des Hemmungsk\u00f6rpers mit Trypsin.\nCobliners Versuche beziehen sich leider nur auf einen Hund, bei dem keine totale Pankreasexstirpation ausgef\u00fchrt wurde. K. Meyer gelang es nicht, den Versuch Cobliners zu wiederholen, da die operierten Tiere zu fr\u00fch fielen.\n\u2018) Marcus, Berl. klin. Woch., 1908, Nr. 14, S. 689.\n*) Marcus, Zeitschr. f. experim. Pathol, u. Therap., 1909, Bd. 6.\n8) Wiens, Deutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. 91, 1907.\n*) Krieger u. Trebling, Berl. klin. Woch., 1908, Nr. 22.\n;\t6) K. Meyer, Biochem. Zeitschr., Bd. 40; Berl. klin. Woch., 1909,\nNr. 23, S. 1064.\n\u00c4) S. Cob 1 iner, Biochem. Zeitschr., Bd. 25.","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 383\nMir gelang die totale Pankreasexstirpation* an Hunden, an denen ich ihren Einflu\u00df auf den Lipoidgehalt des Blutes und der Organe aufzukl\u00e4ren versuchte, und deshalb schlug Frau Prof. Dr. N. Sieber mir vor, an diesen Hunden au\u00dferdem den Einflu\u00df der Pankreasexstirpation auf die Funktion einiger Fermente aufzukl\u00e4ren. Ich hatte die Aufgabe, den Antitrypsingehalt des Serums bei Hunden zu verschiedener Zeit nach Pankreasexstirpation zu verfolgen und denselben in den Organen der zu verschiedener Zeit durch Blutentnahme get\u00f6teten Versuchstiere zu bestimmen.\nDiese Untersuchungen umfassen 3 Gruppen :\n1.\tnormale, durch Blutentnahme get\u00f6tete Hunde (Kon-trolltiere); .\n2.\tdurch Blutentnahme am 6. oder 9. Tage nach totaler Pankreasexstirpation get\u00f6tete Hunde ;\n3.\tdurch Blutentnahme nach totaler Pankreasexstirpation zum Schlu\u00df ihres Lebens get\u00f6tete Hunde.\nBevor ich zum Hauptteil meiner Untersuchungen \u00fcbergehe, will ich kurz \u00fcber meine zur Aufkl\u00e4rung der Antitrypsinnatur angestellten Versuche berichten.\nDurch die eingehenden Forschungen von K. Meyer1)2) und H. K\u00e4mmerer3)4) m\u00fc\u00dfte die fermentative Natur des Antitrypsins allgemein anerkannt sein, und doch gibt es noch heute V ertreter der Ansicht (E. R os en tha\u00ef5)), da\u00df die hemmende Eigenschaft des Blutes durch Eiwei\u00dfabbauprodukte bedingt wird. Sogar von Paul Th. M\u00fc 11 er*) sehen wir diese Ansicht vertreten : \u00abviel wahrscheinlicher ist es, nach den Untersuchungen von Rosenthal, da\u00df es sich dabei um hemmende Antifermentwirkung von Eiwei\u00dfabbauprodukten, speziell von 'Aminos\u00e4uren handeln d\u00fcrfte\u00bb.\n*) K. Meyer, \u00dferl. Win. Woch., 1909, Nr. 23 n. Nr. 42.\n*) K. Meyer, Fsl. Serol, Bd. 7, II, S. 471, 1911.\n*) K\u00e4mmerer, Arch. f. Win. Med., Bd. 103, 1911.\n4) K\u00e4mmerer, M\u00f6nch. Med. Woch., Nr. 34, 1913.\n*) Rosenthal, Fsl. Serol., Bd. 6, S. 285, 1910.\nfl) Paul Th. M\u00fcller, Vorlesungen \u00fcber Infektion und Immunit\u00e4t, Jena 1912, S. 443.","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"o84\tW. Stawraky,\nIch mu\u00dfte also die Thermolabilit\u00e4t kontrollieren und aufkl\u00e4ren, ob der hemmende K\u00f6rper des Serums dialysabel ist.\nIst die Thermolabilit\u00e4t des Antitrypsins sichergestellt?\n\u2022 Nach Achaitne,1) Hahn,2) Jochmann und Kantoro-wicz,3) Chiarolonza,4) J\u00fcrgenson,5 *)^ K\u00e4mmerer, \u2022) K. Meyer und anderen ist das Antitrypsin thermolabil und wird bei 65\u00b0\u201470\u00b0 im Laufe einer lh\u20141 Stunde vernichtet.\nEisner,7 *) D\u00f6blin,\u00bb) Bauer9 *) und Rosenthal13) dagegen fanden das Antitrypsin thermostabil.\nWodurch w\u00e4ren diese widersprechenden Angaben zu erkl\u00e4ren ?\nD\u00f6blin empfiehlt, das Serum in verd\u00fcnntem Zustande (Vio, l/ioo, Wiooo) durch Aufkochen zu inaktivieren, da dasselbe beim Aufkochen in unverd\u00fcnntem Zustande gelatin\u00f6s wird und die Verd\u00fcnnung eines solchen Serums schwierig ist. Ich will ebenfalls das Inaktivieren in verd\u00fcnntem Zustande empfehlen, halte aber das Aufkochen des Serums zu diesem Zweck f\u00fcr durchaus ausgeschlossen, da durch Erw\u00e4rmen bis zur Siedehitze die Eiwei\u00dfk\u00f6rper des\nS\u00e9rums stark denaturiert werden und vollst\u00e4ndige Ver\u00e4nderung der physikalischen Eigenschaften der Seruml\u00f6sung eintritt. Die zur Inaktivierung bis zur Siede-hitze erw\u00e4rmten Seruml\u00f6sungen (1:500) zeigten immer nach Zusatz der verd\u00fcnnten Essigs\u00e4urel\u00f6sung eine bald auftretende, sichtbare Tr\u00fcbung, die beim Inaktivieren durch Erhitzen bis 68^ nach Zusatz derselben Essigs\u00e4uremenge immer fehlte. Besonders veranschaulichend war der Vergleich einer durch Auf-\n*) Achalme, Ahnales de l\u2019inst. Pasteur, Bd. 15, 1901.\n*) Hahn, Berl. klin. Woch., 1897.\n*) Jochmann u. Kantorowicz, Zeitschr. f. klin. Med., Bd. 66.\n4) Chiarolonza, Mediz.-naturwiss. Arch., Bd. 2, 1910.\n\u2022) J\u00fcrgenson, Russ. Inaug.-Dissert. 1910.\n*) K\u00e4mmerer u. Mogulesco, Zeitschr. f. Imm.-Forsch., Bd. 12.\nT) Eisner, Zeitschr. f. Immunit.-Forsch., Bd. 1, S. 680.\n\u2019) D\u00f6blin, Ibidem, Bd. 4, $. 229.\n\u2022) Bauer, Ibidem, Bd. 5, S. 186, 1910.\n*#) 1. c.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 385\nkochen inaktivierten Seruml\u00f6sung (1:100) mit einer durch Erhitzen bis 68\u00b0 inaktivierten und einer rohen Serumlosung nach Zusatz gleicher Mengen Essigs\u00e4ure. Das erste Probiergl\u00e4schen (aufgekocht) zeigte eine starke Tr\u00fcbung, die beiden anderen absolut keine. Das Aufkochen bedingt also in diesem Falle eine Aggregation der ultramikroskopisch sichtbaren Kolloidteilchen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Serums, deren Aggregate unserm unvollkommenen Auge doch noch unsichtbar bleiben, und erst Essigs\u00e4ure bedingt die sichtbare Tr\u00fcbung, die zu Fehlschlu\u00dffolgerungen f\u00fchrt, da sie nicht als Folge einer hemmenden Kraft angesehen werden kann, sondern durch Ver\u00e4nderung der physikalischen Eigenschaften der Seruml\u00f6sung erkl\u00e4rt werden mu\u00df. Wir haben also hier eine aus zwei Phasen bestehende Reaktion: eine durch Aufkochen bedingte Aggregation ultramikroskopisch sichtbarer Kolloidteilchen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper, deren Aggregate unserem unvollkommenen Auge doch noch unsichtbar bleiben und eine durch Essigs\u00e4urezusatz bedingte zweite, sichtbare Aggregation (Ausflockung). Beim Inaktivieren durch Erhitzen bis 68\u00b0 kommt es wohl nicht zu einer aus zwei Phasen bestehenden Reaktion. :\nBei Untersuchung der hemmenden Eigenschaft des Serums gegen die verdauende Wirkung des Trypsins nach der Caseinmethode von Gross-Fuld mit verschieden inaktivierten Seren (1:50) erwies es sich, da\u00df das durch Erhitzen bis 68\u00b0 im Laufe 1 Stunde inaktivierte Serum seine hemmenden Eigenschaften vollst\u00e4ndig verloren und im ersten Probiergl\u00e4sehen volle Verdauung des Caseins durch Trypsin stattgefunden hatte. Das durch Aufkochen inaktivierte Serum zeigte dagegen eine scheinbare \u00abHemmung\u00bb sogar im vierten Gl\u00e4schen, was uns zu einer Schlu\u00dffolgerung f\u00fchren w\u00fcrde, da\u00df das Aufkochen eine Aktivierung des Antitrypsins verursacht. Nicht eine Hemmung haben wir, sondern eine sichtbare Aggregation Das rohe Serum zeigte eine Hemmung im zweiten Gl\u00e4schen (Tab. I). Die Tr\u00fcbungen im Versuch mit dem aufgekochten Serum waren","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"W. Stawraky,\n3\u00bb\t3\n/-I K*\tN\u00bb\n_C: '\ni O\u00ee\n\nen\nK\u00bb\nO\nP\no\nce o*\nO O\nr\u00bb \u2022*\nO ;\nO\nO\ntO\nto\np *\nO\nH\nO\n# .\np .\nCA\n\u25a0: O\n\u00bb\n\u00abW\nCn\n- ce\nP\n>; o\n-, es \u25a0\ne\nO ;\n\u00a9\nCD\nO\u00bb\nn\nsi\n\u00a9\nCA\nO\nc\n\u00a9\nO \u00a9\nto\n(A\n\u00ab\nP\n\u00eeflt\n\u00a9\n03\t0\u00bb\n03 Cn\nto\nCO\n03\nen\n\u201c et '\n\u00a9\no\no\nen cn\n2 to P\nos en\nto\n\u00a9 \u00a9\nen\n. p:\nC\nm\nXX\n\u00abw\nT a h\u00e9 li\u00e9 I. \u2014. Normales Hundeserum","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 387\nimmer bedeutend intensiver und zum Verdauen dieser durch Aufkochen stark denaturierten und koagulierten Eiwei\u00dfk\u00f6rper sind offenbar gr\u00f6\u00dfere Trypsinmengen erforderlich; dadurch w\u00e4re auch das Verschieben der fertigen Probiergl\u00e4schen in diesem Versuche um zwei nach rechts dem rohen Serum gegen\u00fcber zu erkl\u00e4ren. Derartige Versuche mit verschieden inaktivierten Seren wurden mit Kaninchen-, Hunde- und Menschenserum angestellt. Das Menschenserum stammte von einem an Magenkrebs Leidenden und zeigte einen erh\u00f6hten Antitrypsin-gehalt ; ein solches wurde deshalb gew\u00e4hlt, um den durch verschiedenes Inaktivieren bedingten Unterschied nach Verweilen im Thermostaten und Zusatz der Essigs\u00e4ure m\u00f6glichst veranschaulichend zu zeigen. Von den vielen untersuchten Seren seien hier nur zwei in vorstehenden Tabellen angef\u00fchrt:\nBei jedem Versuch wurde das Volumen immer bis auf\n5 ccm mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gebracht und immer ein und dieselbe Reihenfolge der Mischung eingehalten (Seruml\u00f6sung, Trypsinl\u00f6sung, physiologische Kochsalzl\u00f6sung und Casein-l\u00f6sung). W\u00e4hrend der Abmessung der L\u00f6sungen stand das Gestell mit den Probiergl\u00e4schen in einem kalten Wasserbade, kam dann auf *12 Stunde in einen Wasserthermostaten (37\u00b0) mit bestimmtem Niveau und vor Zusatz der Essigs\u00e4ure wieder auf eine bestimmte Zeit in dasselbe kalte Wasserbad. Wir sehen\nin dieser Tabelle, da\u00df 0,5 ccm des 1:50 mit physiologischer NaCl-L\u00f6sung verd\u00fcnnten, aufgekochten Serums ohne Casein- und Trypsinl\u00f6sung nach Essigs\u00e4ure-Zusatz eine sichtbare Tr\u00fcbung geben. Das Inaktivieren darf also niemals durch Auf* kochen oder Erhitzen \u00fcber 70\u00b0 geschehen, da schon bei einer Temperatur von 73\u00b0 eine geringe Tr\u00fcbung entsteht, die durch Zusatz von Essigs\u00e4ure deutliche Ausflockung zeigt, also eine aus zwei Phasen be-\nstehende Reaktion darstellt und durch vollst\u00e4ndige Ver\u00e4nderung der urspr\u00fcnglichen physikalischen Eigenschaften bedingt ist. Ich habe in allen meinen Versuchen eine vollst\u00e4ndige Inaktivierung des Antitrypsins des Blutes beim Erhitzen im Laufe 1 Stunde bis 68\u00b0 beobachtet und mich also \u00fcberzeugt, da\u00df","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388\tW. Stawraky,\ndasselbe thermolabil ist, und da\u00df es seine hemmende Eigenschaft gegen die verdauende Wirkung des Trypsins bei 68\u00b0 vollst\u00e4ndig verliert. Die dieser Beobachtung widersprechenden Angaben sind durch Fehlschlu\u00dffolgerungen aus den mit aufgekochtem Serum angestellten Versuchen zu erkl\u00e4ren* d. h. wir haben in diesem Falle keine Hemmung, sondern eine durch die schon erw\u00e4hnten physikalischen Ver\u00e4nderungen bedingte Tr\u00fcbung. (Ausflockung der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper.)\nDer Einflu\u00df der Dialyse auf die hemmende Eigenschaft des Serums.\nRosenthal fand, da\u00df beim Dialysieren von 2 ccm Serum im Laufe von 5 Tagen dasselbe seine hemmenden Eigenschaften gegen die verdauende Wirkung des Trypsins fast vollst\u00e4ndig verliert und da\u00df das Dialysat hemmend wirkt. Durch diese Versuche war die kolloidale Natur der die hemmende Eigenschaft des Blutes bedingenden Stoffe widerlegt und ihre Kochbest\u00e4ndigkeit f\u00fchrte diesen Forscher zum Schl\u00fcsse, da\u00df die hemmende Eigenschaft des Blutes durch Eiwei\u00dfabb\u00e4uprodukte bedingt wird; Schwankungen in der hemmenden Eigenschaft werden seiner Meinung nach durch Schwankungen im Gehalt von Eiwei\u00dfabbauprodukten bedingt.\n\u00dcber die von Rosenthal angewandte Methodik wissen wir nur, da\u00df er sich an die Angaben von D\u00f6blinl) hielt, der allerdings zu entgegengesetzten Resultaten gelangte, das Antitrypsin als nicht dialysabel fand und dasselbe f\u00fcr ein kochbest\u00e4ndiges Kolloid h\u00e4lt. Wodurch w\u00e4ren diese widersprechenden Angaben zu erkl\u00e4ren ?\nDie beiden Forscher benutzten offenbar wohl Fischblasen, unter denen sehr selten defektlose zu finden sind, und nur eine nicht defektlose Membran kann bei gleicher Methodik, wie es bei diesen beiden Forschern der Fall, zu solchen widersprechenden Schlu\u00dffolgerungen f\u00fchren.\nK. Meyer benutzte zu seinen Dialysierversuchen die von\n') D\u00f6blin, Zeitschrift f. Immunit.-F. u. exp. Ther., Bd. 4, S. 224.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpalion. I. 383\nder Firma Schleicher und Sch\u00fcll hergestellten Dialysierh\u00fclsen und fand wie Weinberg und Rubinstein1) und Dublin das Antitrypsin des Blutes nicht dialysabel. Zu meinen Dialysier-versuchen benutzte ich die von Schleicher und Sch\u00fcll nach Abderhalden hergestellten Dialysierh\u00fclsen Nr. 579 A und pr\u00fcfte dieselben auf ihre Undurchg\u00e4nglichkeit f\u00fcr Eiwei\u00df (5% H\u00fchnereiwei\u00dfl\u00f6sung in steril. Wasser) und dann auf ihre Durchg\u00e4nglichkeit f\u00fcr Pepton (l\u00b0/o Seidenpeptonl\u00f6sung H\u00f6chst in steril. Wasser). Zum Nachweis von Eiwei\u00df im Dialysat bediente ich mich der Biuretreaktion, von Pepton der Nin-hydrinreaktion. Nur so geeichte H\u00fclsen kamen zum Gebrauch. Der ganze Versuch wurde m\u00f6glichst steril angestellt. Dialysiert wurden von mir (2 ccm) Hunde- und Menschensera (Magenkrebs) im Laufe von 5 Tagen bei einer Temperatur von 2\u20143 Grad ohne jeglichen Zusatz irgend eines Antiseptikums. Das zur Kontrolle dienende Serum wurde im selben K\u00fchlschrank ohne Antiseptikum steril aufbewahrt und Versuch sowie Kontrolle zum Schlu\u00df mit steriler physiologischer Kochsalzl\u00f6sung im Me\u00dfkolben bis 100 ccm angef\u00fcllt, d. h. eine Seruml\u00f6sung von 1:50 hergestellt. Bei Bestimmung der hemmenden Eigenschaft gegen die verdauende Wirkung des Trypsins nach der Gaseinmethode von Gro\u00df-Fuld konnte ab-solut kein Unterschied zwischen vielen dialysierten und nicht dialysierten Seren festgestellt werden. Die Dialysate zeigten nicht die geringsten Spuren einer Hemmung gegen die verdauende Wirkung des Trypsins. Die im Laufe von 5 Tagen dialysierten Sera verloren ebenso wie die nicht dialysierten ihre hemmende Eigenschaft vollst\u00e4ndig beim Erhitzen im Laufe einer Stunde bis 68\u00b0. Meine Beobachtungen best\u00e4tigen den Befund Kurt Meyers und anderer, die das Antitrypsin nicht dialysabel fanden.\nEs k\u00f6nnte ja m\u00f6glich sein, da\u00df das Dialysat Eiwei\u00dfabbauprodukte enth\u00e4lt, deren Gehalt aber offenbar zu gering ist, um eine hemmende Wirkung gegen die verdauende Kraft des Trypsins zu bedingen. Jedenfalls gelang es mir niemals im","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"Dialysat eine positive Biuret- und Ninhydrinreaktion nach Abderhalden zu erhalten.\nDa die Thermolabilit\u00e4t und Nichtdialysierbarkeit des Antitrypsins sichergestellt sind, haben wir keinen Grund, die fermentative Natur des Antitrypsins zu leugnen.\nWeinberg und Rubinstein1) beobachteten eine Inaktivierung des Serumantitrypsins unter dem Einflu\u00df von ultravioletten Strahlen und zeigten, da\u00df die Zeitdauer dieses Einflusses proportioneil dem Grade der Zerst\u00f6rung ist, wobei eine totale Inaktiviernng erreicht werden kann. N. Sieber2) berichtet \u00fcber die hemmende Wirkung ultravioletter Strahlen auf verschiedene Fermente. Derartige Beobachtungen k\u00f6nnen die fermentative Natur des Antitrypsins best\u00e4tigen.\nDie Ansicht \u00fcber das Antitrypsin als Lipoid-Eiwei\u00dfverbindung und alle Thesen von Schwarz,8) welcher sogar die Eiwei\u00dfnatur des Antitrypsins leugnet, sind von Kurt Meyer, Cobliner und anderen gen\u00fcgend \u00fcberzeugend widerlegt, und deshalb will ich nur den nach Schwarz existierenden Zusammenhang zwischen der hemmenden Eigenschaft des Blutes und dem Lipoidgehalt desselben kurz besprechen.\nNach Schwarz findet bei Kaninchen unter dem Einflu\u00df von Schilddr\u00fcsenzufuhr eine Zunahme des \u00c4therextrakts um das dreifache statt ; nach Kurt Meyer wurde bei diesen Versuchen eine koloss\u00e4le Antitrypsinsteigerung beobachtet ; nach subcutan zugef\u00fchrtem Phosphor wurde bei Kaninchen gleichfalls eine Steigerung des \u00c4therextrakts und des Antitrypsins konstatiert.\nLeider ist die von Schwarz zur quantitativen Fett- und Lipoidbestimmung angewandte Methodik: \u00c4therextraktFon und Wiegen des \u00c4therextrakts, veraltet. Kumagawa und Suto\n\u2018) Weinberg und Rubinstein, C. r. de Soc. de Biolog., Bd. 71,\nS. 258.\n*) N. Sieber, Russki Wratsch, 1913, Nr. 18.\n8) Schwarz, Wiener klin. Woch., Nr. 38, S. 1151. \u2014 Berliner klin. Woch.. 1909. Nr. 48.","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 391*\nzeigten, da\u00df man durch \u00c4therextraktion weder zu einer, sogar zu vergleichenden Zwecken anwendbaren, quantitativen Extraktion gelangt, noch den Extrakt Wiegen kann, da er nicht nur aus Lipoiden besteht, sondern eine ganze Menge von Stoffen enth\u00e4lt, die keineswegs zu dieser Gruppe geh\u00f6ren.\nLattes1) konnte nach der Verseifungsmethode von Ku-magawa und Suto bei Phosphorvergiftungen nur eine geringe Lip\u00e4mie konstatieren. Ich fand bei denselben Versuchen nach der Extraktions- und Verseifungsmethode \u00f6fters keine Steigerung des Fettgehalts des Blutes. Ein Zusammenhang zwischen der hemmenden Eigenschaft des Blutes und dem Lipoidgehalt desselben fehlt oft, wie es auch bei Diabetes der Fall ist, wo Lipoid\u00e4mie mit Antitrypsinabnahme beobachtet wird.\nIn n\u00e4chstfolgender Tabelle ist das Verh\u00e4ltnis zwischen dem Fett-, Cholesterin- und Phosphatidphosphorgehalt und dem Antitrypsinindex bei dfei pankreaslosen Hunden dargestellt, wobei bei deutlich ausgesprochener Lip\u00e4mie und Lipoid\u00e4mie eine bedeutende Antitrypsinabnahme beobachtet wurde. Nur deutlich ausgesprochene F\u00e4lle sind hier ber\u00fccksichtigt, da die ausf\u00fchrliche Mitteilung bald erfolgt.\nTabelle III.\nLipoidgehalt des Blutes und die Zahl der Antitrypsineinheiten.\nAuf 100 g frisches Blut berechnet in g\tHund VII\t\tHuh\td IX\tAm o. Tag Operation an perfor. gefallen\u00ab\te nach der bei einem Peritonitis m Hund\n\tVor der Operation\tAm20.Tage nach der Operation\tVor der Operation\tAm 6,Tage nach der Operation\tVor der Operation\tAm\u00e4.Tage nach der Operation\nH\u00f6here Fetts\u00e4uren\t0,329\t0,361\t0,346\t0,902\t0.368\t0,460\nCholesterin\t0,066\t0,132\t0,102\t0,252\t0,092\t0,126\nPhosphatid- phosphor\t0,019\t0,028\t0,024\t0,036\t0,021\t0,028\nAntitrypsin- einheiten\t400\t153\t500\t133\t500\t400\n') Lattes, Arch. f. exper. Pharmak. u. Pathol, 8. 06. 1911.","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\tW. Stawraky,\nIn F\u00e4llen deutlich ausgesprochener Lipoidsteigerung fand bei allen pankreaslosen Hunden eine Abnahme der hemmenden Eigenschaft des Blutes statt.\nDie lipoidreichen Organe erwiesen sich, wie das aus weiterem zu ersehen ist, nicht als antitrypsinreich.\nEs ist jedenfalls kein Grund vorhanden, die hemmende Eigenschaft des Blutes einer Lipoideiwei\u00dfbin-dung zuzuschreiben und diese Eigenschaft durch Absorption des Ferments durch den Lipoideiwei\u00dfkomplex zu erkl\u00e4ren.\nDas Milieu, in dem die fermentative Wirkung verl\u00e4uft, ist nat\u00fcrlich nicht ohne Einflu\u00df auf die Energie des Ferments, Verschiedene Forscher (Bayliss1) und andere) berichten \u00fcber die hemmende Eigenschaft der Peptone, Albumine und Aminos\u00e4uren gegen die verdauende Wirkung des Trypsins. Es k\u00f6nnte ja auch m\u00f6glich sein, da\u00df Lipoide einen hemmenden Einflu\u00df gegen die verdauende Wirkung des Trypsins aus\u00fcben k\u00f6nnen (Schwarz und K\u00fcttner2)), wenn dieselben in gr\u00f6\u00dferen Mengen vorhanden sind. Die sehr bedeutende hemmende Energie des Serums kann wohl kaum chemisch durch die in Vioo ccm Serum (wie es in Antitrypsinversuchen der Fall ist ) enthaltenen geringsten Spuren von Salzen, Lipoiden oder Lipoideiwei\u00dfverbindungen bedingt und erkl\u00e4rt werden. Wenn ein solcher Einflu\u00df der Lipoide und \u00e4hnlicher Verbindungen sogar m\u00f6glich ist, so ist es doch nicht ausgeschlossen, da\u00df der Organismus bei Eintritt oder \u00dcberschwemmung mit artfremden oder arteigenen, doch f\u00fcr ihn sch\u00e4dlichen Stoffen (Fermenten) Schutzfermente\u2014Antifermente bildet.\nZur Bestimmung der h\u00f6heren Fetts\u00e4uren wurde de* Alkoholextrakt nach der von Kumagawa und Suto modifizierten Verseifungsmethode verseift und die h\u00f6heren Fetts\u00e4uren nach Reinigen durch \u00c4ther und Petrol\u00e4ther gewogen. Das Cholesterin wurde nach Windaus als Digitoninverbindung bestimmt. Zur Phosphatidphosphorbestimmung wurde das in\n') Bayliss, Arch, des scienc. biol., 1904, Supl. XI, S. 261.\n*) K\u00fcttner, Diese Zeitschrift, Bd. 50, S. 472.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I 393\nabsoluten Alkohol aufgenommene Blut im Laufe von 12 Stunden auf dem Sandbade in einem Hei\u00dfextraktionsapparate,!) wie derselbe seit l\u00e4ngerer Zeit in unserem Laboratorium im Gebrauch ist, mit absolutem Alkohol extrahiert, der Alkohol abdestilliert, der Extrakt 24 Stunden in einem Vakuumexsikkator \u00fcber Chlorcalcium getrocknet, dann in frisch \u00fcber Natrium destilliertem, absolutem \u00c4ther aufgenommen, durch ein Asbestfilter filtriert, der \u00c4ther abdestilliert und im R\u00fcckstand der Phosphor nach Neu mann ermittelt.\nDie aus Versuchen in vitro gezogenen Schlu\u00dfz\u00fcge von Ein il Neisser und K\u00f6nigsfeld*) \u00fcber die Existenz eines Zusammen-\nZuckergehalt des Blutes wurden von Kurt Meyer3) widerlegt, indem er durch seine Versuche beim experimentellen Adrenalin* diabetes zeigte, da\u00df die hemmende Eigenschaft des Blutes sogar bei sehr bedeutender Hyperglyk\u00e4mie unver\u00e4ndert bleibt. Die von diesen Autoren in vitro beobachtete Hemmung des Antitrypsins oder Aktivierung des Trypsins kann offenbar nicht ohne weiteres ins Leben \u00fcbertragen werden. Die \u00f6fters konstatierte \u00dcbereinstimmung zwischen dem durch den Harn ausgeschiedenen Zucker und der Hyperglyk\u00e4mie ist lange nicht\nobligatorisch. Eine ganze Reihe von verschiedenen Forschern haben schon darauf hingewiesen, da\u00df \u00f6fters keine \u00dcbereinstimmung zwischen der durch den Harn ausgeschiedenen Zuckermenge und dem Zuckergehalt des Blutes existiert (Naunyn,*) Noorden,4 5) Liefmann und Stern,6) Hesse und Mohr7) und andere). Bei pankreaslosen Tieren ist diese Nicht\u00fcbereinstimmung sehr stark ausgesprochen (H\u00e9don,8) Mohr *) und andere).\n*) H. Thar, Biochem. Zeitschr., Bd. 58, S. 503.\n*) Neisser u. K\u00f6nigsfeld, Zeitschr. f. klin. Med., Bd. 72. s) K. Meyer, Biochem. Zeitschr., Bd. 40.\n4) Naunyn, Der Diabetes Melitus, 1906, S. 189.\n*) Noorden, Handbuch des Stoffw., Bd. 2.\n\u2022) Liefmann u. Stern, Biochem. Zeitschr., Bd. 1, S. 299.\n7)\tHesse u. Mohr, Zeitschr. f. exp. Pathol, u. Ther., Bd. VI, 1909\n8)\tH\u00e9don, Arch. f. Physiol., 1892, S. 245. \u2014 C r. de la Soc. de\nBiol., Bd. 71, 1911.\t^\n\u00ae) Mohr, Zeitschr. f. exp. Pathol, u. Ther., 1907, Bd. 4,","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"^94\tW. Stawraky,\nAntitrypsin als Antiferment (bei pankreaslosen Hunden).\nBevor ich zu diesem Teil meiner Mitteilung \u00fcbergehe, will ich kurz \u00fcber die Operation der totalen Pankreasexstirpation und der postoperativen Periode berichten. Operiert wurden von mir zu diesem Zweck 17 Hunde in diesem Laboratorium und 12 f\u00fcr eine andere Aufgabe im Laboratorium von Prof. Medwedjew in Odessa. Von 29 Tieren \u00fcberlebten 13, die \u00fcbrigen fielen am 3.\u20145. Tage an einer Peritonitis, wobei dieselbe in den meisten F\u00e4llen von einer Duodenumgangr\u00e4n verursacht wurde. Wer mit diesen Operationen bekannt ist, wei\u00df, da\u00df chirurgische Erfahrung und Gewandtheit einen oft im Stich lassen, da\u00df die Zahl der nicht \u00fcberlebenden Tiere bedeutend und da\u00df oft die schlechter oder ungl\u00fccklicher operierten Tiere \u00fcberleben, andere dagegen gl\u00fccklich und sehr schnell operierte doch verloren gehen (Duodenumgangr\u00e4n). Schon Minkowski1) hat darauf aufmerksam gemacht, da\u00df bei Pankreasexstirpation haupts\u00e4chlich die dem Darme der L\u00e4nge nach ziehenden Pan-kreatico-Duodenalgef\u00e4\u00dfe nach M\u00f6glichkeit zu schonen sind; von dieser sehr m\u00fchsamen, aber durchaus notwendigen Arbeit, d. h. von der Schonung dieser Gef\u00e4\u00dfe ist der Erfolg der Operation abh\u00e4ngig. Blutungen wurden sorgf\u00e4ltig vermieden. Der Pankreas wurde nach M\u00f6glichkeit nicht traumatisiert und die Durchschneidung aller Gef\u00e4\u00dfe wurde immer zwischen Ligaturen ausgef\u00fchrt. Die Wunde wurde schichtweise vern\u00e4ht (Dreischichtnaht). Der Bauchschnitt, sowie die ganze Operation wurden m\u00f6glichst aseptisch unter Einhaltung aller Vorsichtsma\u00dfregeln ausgef\u00fchrt. Zur Narkose dienten Chloroform und Morphium. Die Kontrolliere wurden 8 Tage vor T\u00f6tung durch Blutentnahme ebenfalls einer 2 st\u00e4ndigen Chloroformnarkose ausgesetzt. Bei weiteren Pankreasexstirpationen halte ich mich an die von J. Pawlow vorgeschlagene und von 0. Cohnheim angewandte operative Methodik.8)\nVon 8 zu diesem Zwecke benutzten Hunden kam es nur bei 2 (Nr. VI und X) zu einer Primaheilung der Wunde, bei den \u00fcbrigen fand Eiterung der Haut-, seltener der Muskeln\u00e4hte\n') Minkowski, Arch. f. exper. Pathol, u. Pharmak\u00f6l., Bd. 31,1893 *) Otto Cohnh\u00e9im, \u00dcber Glykolyse. Diese Zeitschrift, Bd. 47.","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 395\nstatt ; die Wunden wurden t\u00e4glich mit einer verd\u00fcnnten Wasser-stoffsuperoxydl\u00f6sung gewaschen und heilten, da den Hunden die M\u00f6glichkeit gegeben wurde, dieselben durch Auslecken zu drainieren, gew\u00f6hnlich nach 10\u201412 Tagen.\nW\u00e4hrend der Versuchszeit wurde das Blut* immer mit einer sterilen Spritze 18 Stunden nach der letzten Verabreichung der Nahrung aus der Vena jugul, entnommen, deiibriniert und das durch Absetzen und Zentrifugieren erhaltene Serum am selben Tage untersucht. Get\u00f6tet wurden Versuchs- und Kon-trolltiere immer 24 Stunden nach der letzten Verabreichung der Nahrung durch Blutentnahme aus der art. fern:, wobei bei keinem einzigen Versuchstier weder Pankreasreste noch eine Peritonitis konstatiert wurden.\nDie zur Antitrypsinbestimmung n\u00f6tigen Organe wurden m\u00f6glichst steril fein zerschnitten, auf sterile Petri-Schalen verteilt und in einem Vakuumexsikkator schnell getrocknet, dann in sterilen M\u00f6rsern verrieben und in sterile Gef\u00e4\u00dfe zur Herstellung von Extrakten \u00fcbertragen. Der Wassergehalt auf diese Weise pr\u00e4parierter Organe betrug durchschnittlich 5\u20148 \u00b0/o. Zum Nachweis von Fermenten resp. Antitrypsin wurde in jedem einzelnen Falle der Wassergehalt eines jeden Organs bestimmt und dementsprechend 24 Stunden^Extr\u00e4kte mit sterilem Wasser im Verh\u00e4ltnis 1:50 (auf konstante Trockensubstanz berechnet) bei einer Temperatyr von 3\u20145 Grad hergestellt.\nDie von diesen durch Blutentnahme get\u00f6teten Hunden erhaltenen Organe wurden nicht durch Durchsp\u00fclung von den letzten Blutmengen befreit, da derartige Durchsp\u00fclungen bei Vergleichsversuehen, wie es in dieser Arbeit der Fall, zu gr\u00f6\u00dferen Fehlern f\u00fchren k\u00f6nnen als die, die durch Verh\u00e4ltnis- ' m\u00e4\u00dfig geringe und mehr oder weniger gleiche, in den Organen enthaltene Blutmengen bedingt werden k\u00f6nnen.\nDie Antitrypsinbestimraung wurde nach der Casein^ methode von Gross-Fuld ausgef\u00fchrt und nach Wohlgemuth in der von Hirata1) beschriebenen Weise berechnet ; zu 2 ccm Caseinl\u00f6sung mit der genau zur vollen Verdauung erforderlichen versetzten Trypsinmenge werden steigende Volumina der Seruml\u00f6sung hinzugetan und festgestellt, welche\n') Hirata, Biochem. Zeitschr., Bd. 27.","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"W. Stawraky,\nreine Serum- oder Organmenge gen\u00fcgt, um Hemmung der Verdauung von 2 ccm Gaseinl\u00f6sung durch die vordem festgestellte verdauende Trypsinmenge hervorzurufen.\nDie in Kubikzentimetern oder Grammen ausgedr\u00fcckte reine Serum- oder Organmenge ist die zur Hemmung erforderliche Zahl der Antitrypsineinheiten, welche dann auf 1 ccm Serum oder 1 g trockene Organsubstanz berechnet wird.\nDas Serum wurde immer 1:200 mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung verd\u00fcnnt. Die 24 Stunden-Organextrakte (1 :50) wurden gleichfalls mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung 1: 250 verd\u00fcnnt (der Wasserextrakt also um das F\u00fcnffache). Die verdauende Trypsinmenge (Merck) wurde immer am selben Tage festgestellt, wobei von einer L\u00f6sung (0,03\u20140,05 g pro 100 ccm) gew\u00f6hnlich 0,3\u20140,5 ccm erforderlich waren. Das Gemisch der Versuche wurde in k\u00fchl gestellten Probiergl\u00e4schen hergestellt, dann f\u00fcr 30 Minuten in einen Wasserthermostaten bei 370 \u00fcbertragen, nachdem wieder gleich in ein k\u00fchles (6\u20148 \u00b0) Wasserbad zur\u00fcckgebracht, 3 Tropfen der Essigs\u00e4urel\u00f6sung hinzugetan und die Hemmung nach 3 Minuten festgestellt. Vom reinen Serum wurden gew\u00f6hnlich folgende Mengen zum Versuch entsprechend folgenden Antitrypsineinheiten genommen:\nReine Serummenge in ccm *)\t0,01\t0,0075\t0,005\t0,004\t0,003\t0,0025\t0,002\t0,0015\nEntsprech. Zahl der Antitrypsineinheiten\t100 . '\t153\t200\t250\t333\t400\t500\t666\nGr\u00f6\u00dfere Schwankungen der Antitrypsineinheiten kamen selten vor und deshalb gen\u00fcgte eine solche Reihe von 8 Probiergl\u00e4schen gew\u00f6hnlich. Von trockenen Organen kamen gew\u00f6hnlich folgende Mengen zum Versuch :\nMengedes trockenen Organs in g *)\n0,00480,00\u00bb 0,0024 0,001\u00ab\n0,00t\n0,0004\n0,0032\n0,0024\nEntsprech. Zahl der Ant itry psineinheiten\n160\n200\n277\n416\n625\n1000\n1250\n1660 2500\n3120\nBei diesen Versuchen gen\u00fcgten 9 Probiergl\u00e4ser.\n*) Agemessen in Verd\u00fcnnungen 1:200.\n\u2022) Abgemessen als Extrakt 1:250.\n4160\n5000","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes Und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 397\nMeine Untersuchungen umfassen folgende Gruppen von > Versuchstieren :\ni 1. I, II, III gesunde Hunde.\n2.\tIV, V operierte Hunde (pankreaslos) get\u00f6tet am 6. und 9. Tage nach der Operation.\n3.\tVI, VII, VIII operierte Hunde (pankreaslos), Dauerversuchstiere, get\u00f6tet am 20., 22. und 37; Tage nach der Operation.\n4.\tIX, X operierte Hunde (pankreaslos), mit deutlich ausgesprochener Gelbsucht, get\u00f6tet am 6. und 9. Tage nach der Operation.\n5.\tXI operierter Hund (pankreaslos), mit unterbundenem Duct, choled., get\u00f6tet am12. Tage nach der Operation (siehe umstehende Tabelle).\nAus Tabelle IV geht hervor, da\u00df schon kurz nach der Exstirpation eine Antitrypsinabnahme des Serums stattfindet und da\u00df dieselbe bei einigen Tieren (IX und II) schon am 3. Tage sehr bedeutend ist und am 10. bis auf die H\u00e4lfte der urspr\u00fcnglichen Norm sinkt. Eine vollst\u00e4ndige Abnahme der hemmenden Eigenschaft des Blutes wurde niemals, sogar bei Hunden, die zur Zeit der gr\u00f6\u00dften Schw\u00e4che get\u00f6tet wurden, beobachtet.\nBei den gelbs\u00fcchtigen Hunden (IX und X) fand keine Antitrypsinsteigerung statt ; bei dem Hunde XI mit unterbundenem G\u00e4llengang und Hund VIII mit deutlich ausgesprochener Gelbsucht wurde nur in den ersten Tagen nach der Operation eine bedeutende Steigerung der hemmenden Eigenschaft des Blutes konstatiert; am 20. Tage konnte beim Hunde VIII im Harne kein Gallengehalt mehr festgestellt werden, und am 36. Tage, wo dieser Hund (VIII) get\u00f6tet wurde, war auch das Serum gallenfrei und der Gallengang zeigte absolut keine Ver\u00e4nderungen.\nEs findet also unter dem Einflu\u00df der Pankreasexstirpation eine zum Lebensschlu\u00df steigende Abnahme der hemmenden Wirkung des Blutes statt, ohne da\u00df dieselbe sogar zur Zeit der gr\u00f6\u00dften Schw\u00e4che vollst\u00e4ndig verschwindet. Auf einen Gallenausgu\u00df reagiert der Organismus offenbar nur in den ersten Tagen durch eine Steigerung der hemmenden Eigenschaft des Blutes.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIX.\t28","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"W. Stawraky\n< <\n& 2 o\nTabelle IV.\nDie Zahl der Antitrypsineinheiten des Blutes vor und nach der Operation.","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 399\nVon Interesse sind die Antitrypsinbestimmungcn an, am zweiten und vierten Tage nach der Operation an einer durch eine ausgesprochene Duodenumgangr\u00e4n verursachten Peritonitis, eingegangenen Hunden, wobei in diesen F\u00e4llen eine kolossale Resorption von Zersetzungsprodukten stattfindet.\nTabelle V.\nAntitrypsineinheiten im Serum.\nTag der Operation\tExitus\tVor der Operation\t2. Tage\tAm 3. Tage | 4. Tage nach der Operation\t\t5. Tage\n1912 24 /IV.\t26./IV.\t500\t500\t\u25a0 \u2022 .\u2022 ....\t\t\n27./II.\t4./III.\t400\t\\ ' \u2014 \u25a0 ;\t500\t\t400\n23./III.\t26./III.\t666\tj&i \u2014\u2018 -g|\t\t500\t\nEs w\u00fcrde\t\talso bei den an einer\t\t\tPeritoni\ttis ein-\ngegangenen Hunden niemals eine Steigerung der hemmenden Eigenschaft des Blutes beobachtet;\nDie folgenden Tabellen umfassen die Bestimmungen der hemmenden Eigenschaften der Organextrakte. Die Antitrypsinbestimmungen in den Organen der gelbs\u00fcchtigen Hunde sind in besondere Tabellen zusammengefa\u00dft. Der Gewichtsverlust w\u00e4hrend der postoperativen Periode ist sehr bedeutend (der Hund VIII wog vor der Operation 22 Kilo, am Tage der T\u00f6tung '11,20 Kilo, der Hund VII 21,15\u201411,18 Kilo). Fortsetzung des Versuchs war mit der Gefahr verbunden, die Tiere pl\u00f6tzlich in der Nacht zu verlieren, da sie bei so bedeutendem Gewichtsverlust schon stark abgeschw\u00e4cht waren.\nAus dieser Tabelle (VI) geht hervor, da\u00df die hem-mende Eigenschaft der Organe pankreaslo'ser Hunde gegen die verdauende Wirkung des Trypsins stark vermindert ist. Besonders veranschaulichend ist Tabelle VII, in der die Versuchstiere in 4 Gruppen eingeteilt sind, und die die Mittelwerte der Antitrypsineinheiten bei gesunden Hunden und bei Hunden nach der Pankreasexstirpation enth\u00e4lt, wobei in der zweiten Rubrik die Zahl der Antitrypsineinheiten bei\n28*","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"W. Stawraky,\nDie Zahlen der Antitrypsineinheiten, das Gewicht\n\t\u00dc- T3 q 3\t\u2022b*C c c 5;\t\u25a0\t3 *>.2\tbfi . -,** bfi H c\t\tLeber\t\tNieren\t\t\t\tMilz\t\tLungen\t\t\t\n\t\u00dc\u00dc \u25a0\t3 2\t^ c 2\tc 5\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\ti-: 13 *3\t5 a. \u2014 w\t' o M : \u25a0o \u00b0 r b\tca 3 b\u00bb3 a s-\u201c c\t. bi -\u20225 JZ X \u2022J c\t\u25a0 -\u201eje. ' :' C> s \u00df \u25a0 Jr*\tS*\" tn c\tW- \u2022 c, \u2022c .** \u25a0\u25a0\u00c4*\ts? r&JS V \u25a0\tx \u2022 ,s c t/3 \u00f6 E-.s\tu e JS \u00ab.\t' -\u2022 o^i c.S a\t; I \u2022; :S. c 73 4/ o-r;\t1 \u2022-\t' \u00bb \u2022 m\u00bb\u2018 ! c.S o\t.\u00a3 c 73 O Cu-\u00df\tt XS't\n\ts E - 3 \u25a0 SS;\t-x: Sb cs 2 H =\t\u00a3 \u00ab 4> -3 P u g\t'S w 'S *-\u2022r \u25a0 \u00ab * -o \u00bb \u00a3L.V\t\u25a0- ei # Sb i>\u00b1 r.\u00ab C tn\tN \u00cf C \u00e4- 1 '\u2022 X\tf.ts x a\u00bb \u2022mm \u2022 f* \u00df C 'IN < ft).\tc \u25a0Jm -O' O *\u2022' lz\tJS N V c \u00a35 \u00bb tn\tXT\u00ae S3 C c 'S <\t\u2022r S \u2022f. St c-o tn 4) \u2022o\tu s v C o es \u00bbf \u00bb\t: ^ \u00bb 'du \u2022S3.C C 4> <<\tt! B w st 'i 5 \u00bb j w\tz c 25 \u00a3\u00ab tn\tb*'\u00a3 \u2022Sl e a <\ta \u2018 4) J oc ; 'S\n\u00a3 c 'mm m* '\tI .\t\u2014\t22,700 \\ ..\t.\t: . : \u25a0 \u2022 .. \u25a0\t\u2022\t'\u2022\tV\t382\tvAi 31,3\t2500\t57,0 53,5\t' 23,8\t1660\t47,5\t23,8 2500\t\t103.0 82.0\t22,22500\t\t96,\nX ,\t\t\t\u2022 >' \u2022... \u2019 V*\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n-c c\tu -,\t\u2014\t11,750\tv\t' ' \u25a0 \u2022 ' Z*7v \u2022 \u2022.\t235\t21,3\t4160\t24,9 21,5\t23,7\t3120\t29,7\t22,0\t2500\t45,0 34,3\t22,4\t5000\t71,\n3 tn <U O;\tIII\t\u2014 \u2022\t16,00\t\t249\t27,8\t2600\t31,8 30,5\t23,9\t3120\t35,6\t22,4\t3100\t65.0 43,5\t21,6\t4160\t94,\nO -3\tiv\t6\t13,400\t9,500 ..\t360\t43,3\t500\t32,0 31,5\t25,4\t1660\t20,8\t24,01000\t\t72,9 59,2\t\t1660\t77,\nC 3 X\tV\t9\t12,400\t9,200\t246\t37,0\t500\t45.5 42.5\t25,3\t1000\t18,0\t24,41000\t\t82\t24,5\t1250\t82,\n\u00ab rt\t\u00a51\t20\t16.400\t12,000\t540\t52,4\t416\t48,2 46,0\t28,4\t1000\t30,0\t22,2\t625\t60,3 53,0\t23,9\t1000\t82,\n4>.. L- c\tVII\t22\t21,150\t11,180\t465\t30,4 .\t625\t44.5 42.5\t26,8\t625\t34,0\t26,3\t625\t65,0 49,5\t22,8\t416\t94,\n6*-\tVIII\t37\t22,00\t11,200\t490\t56,0 \u25a0 \u2019\t277\t38,2 36,5\t26,4\t625\t15,0\t23,5\t416\t56,0 47,2\t23,1\t625\t90,\nAl a=\tIX\t6\t22,200\t17,200\t540\t39,3\t416\t48.0 47.0\t22,7\t1250\t33,0\t23,7\t625\t107,0 82,0\t21,0\t1250\t84,\nlose s\u00fcoh\tX\t\u00bb\t16,400\t12,200\t\u25a0180\t41,0\tf 625 1-:V :\t.\t\u25a0\u25a0 T\u201c-\t1250 : - \u2018 \u25a0 \"\t\u25a0 r\u2014\t\u25a0 \u2014\t1000\t\t\u2014\t1660\t\u2014\n*) \u00dcberall auf trockene Substanz berechnet.\nMittelwerte der Antitrypsineinheitcn in Gewebei\n\tLeber\t\t\tNieren\t\t\t\tMilz\t\t1\t-dinge\t\t2\n\tAntitrypsin- einheiten\tl x O ;\u00abz- :rt \u00ab \u20222 Z Z 8 \u25a0 s N\t\u2022l= cu i\u00a3 \u2018\u25a0g \u00ab C\u00d6\tc _ *M . 5 w O-C. \u00abJ S\u00bb AJ - .5 < \u00d6\t\u00a3 \u25a0 9m \u25a0 X o c K \u00c4-'W- g \u2022\u00a7 > -p* 9 N\tAntitrypsinabnahme in \u00b0/\u201e j\t.. i . C ' ' \u2022p\u00bb \u00f6 \u00ab o Q\u00ab mm \u00a3\u2022 \u2018J mm JZ Z5 \u2022 C <'s\tVerh\u00e4ltnis /\u25a0 zu 100 der Normj\tAntitrypsin- I abnahme in \u00b0/0 i\tAntitrypsin- einheiten\tVerh\u00e4ltnis zu 100 der Norm\t\u25a0 Antitrypsinabnahme in %\tCu ^ A ix *C3 C\nBsunde Hunde . *\t3050\t100\t, \u2014\t3630\t100\t\u25a0\u2014\t2700\t100\t\u2022\u00abU\t3886\t100\t\u00bb \u2022\t194C\n1\u2018ankreaslose Kurz-Versuchstiere\t500\t16,4\t83,6\t1330\t36,6\t63,4\t1000\t37,0\t63,0\t1455\t37,4\t62,6\t1121\ntbs\u00fcchtige. pankreas-\u00bbse Kurzversuchstiere\t520\t17,4\t82,6\t1250\t29,0\t71,0\t938\t34,8\t65,2\t1455\t37,4\t62,6\t125(\nl'ankreaslose Dauerversuchstiere\t739\t14,4\t85,6\t750\t2Q,7\t79,3\t555\t20,8\t79,2\t680\t17,4\t82,6\t41(","page":400},{"file":"p0400_0401.txt","language":"de","ocr_de":"400\nW. Stawraky,\n:le\nDie Zahlen der Antitrypsineinheiten, das Gewicht der Hundt tier Organe und der Gehalt der Trockensubstanz.\nNieren\nMilz\n\u00a9\u2022\no -t*\n5\t\\\nQJ\nIV\n22,700 \u2014\nI\n. ' j ' \u201c \u2022\n11,750\t\u2014\nI.* 4-\n16.00\ti ;\n13.400\t9,500\n\u25a0 - I-\n12,400' 9,200\n16.400\t12,000 21,150 11,180\n22.00\t11,200\n2500'^\u20199 23,8\n23,8 2500 \u00f6Jn 22,2 2500\n249 27,8 360 43,3\n246 37,0 540,52,4\n465 30,4\n: 4\n49056,0\n^;|i2a,93i20\nm\n22,02500\n22,43100\nLungen\n343^2)4 5000\ntP-e\n4160\n96,0 20,31660\n71.7\t\u00ff I\n\"i:;\n94.8\t22,5 25fid\n59*2\n82\n60,3\n53.0\n65,0, 49,5\n56.0 47,2\n1660 24,51250\nIX\t6 ; 22,200\u201817,200\nc aJ ~ \u2022\n!S 'll \u25a0? ; V\n-\u00a3\u25a05! A\n35 \u25a0\n9 16,40012,200 480\n89,3\u00ab 416 41,0' 625\n48.0\n47.0\n22,71250 33,0 23,7 1250\n\u2014 - 1000\n21,0 1250 84,0 \u2014 1660\nGehirn\nT\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I.\nHerz\nu i\tI\ns' 'IS c - i s 5\t\u00ab\u25a0\nl i -. I M\ni j tji\u00bb e *\tc\u20185\n\u00fc I s <\n[80,022.7 16\n[ vb ):\u2022 ''\np.2 22,2.1660\n\u2018\u20225,422.53100\nMuskel\ns.s ;\n\u00abh. \u2022\nNeben-\nnieren\nSchild-\ndr\u00fcsen\n\u25a0 JZ Jz\n-- rz tr?\nW O\nUnterkieferspeicheldr\u00fcsen\n104.2 24\n03,9 24,2j 1250 000\n10.0\t21.9 500\n:\tI \u2019\tV;.\n94,6 21,8 41\u00ae\u2019*1419,4| 500\n82.0\t20,4: 500\n77,2 29,0 1\u00ab<|\n82,0 22,0 1*25\n' !\n82,019.9 416\n26,7 1250\n25,21660\n\u25a0T-j'f;\n'\n23,84160 1,91000\n0,87\n0,95\n0,60\n0.65\n1,55\n5,5 < 5.3\nHalslymph-\n\u25a0fi \u00ae\np.\u00c4\n1,4\nHoden\n(Testicul.)\nc\nR.S\nf^.\u00df r Z\u00bb X \u25a0\u00ab < \u25a0\n20,02500\n\u25a0 V. . i\t-\nH\u00fcndin\n2500\n90,0 22,9 416\n0,98\n0,89\n0,84\n0,71\n500\n277\n-\t2500\n28,4\n1,75\n277\n12,2\n10,8\n8,6\nH\u00fcndin\nM\n. v y\n2i,6 \u00e9ii\n\u2014 \u2014 11251\n[34,020,9\n- 20,8\n1000\n1250\n0,9\n0,87\n1,24\n1000\n28,2\n2500\n2500\n1,42\nH\u00fcndin \u25a0 ! \u2014 ! looo\n*) \u00dcberall auf trockene Substanz berechnet.\nMittelwerte der Antitrypsineinheiten in Geweben (Organe:!6' gesunden und pankreaslosen Hunden.\n\tLeber\t\t\tNieren\t\t\t\tMilz X\\ .\t\t; 1\tjunge\t\t^ Gehirn J\t\n\tAntitrypsin- einheiten\tVerh\u00e4ltnis zu 100 der Norm\t\u20225.5 e,. i;6 e 2 <* es\t.5 c_ a. .-2\u2019 \u00dc :JS- 3 .5 < \"\tE *\u00bb w o \u00df Z a\u00ab m N\t\u00abs51 *5.5 s - iE 3JB B w bf\tAntitrypsin- einheiten\tVig \u2019 tm CD \u00a9 \u00dfZ, \u20225\u00ab . .Im' :c\u00f6 \u00a3 JG T3 tm' \u00c4 o x \u2022 ' G , N\t= \u2022 e \u2022\u00a3\u00df \u00abi.B B. u*g \u20223 4= B a\tAntitrypsin- einheiten\tVerh\u00e4ltnis zu 100 der Norm\t-2 \u2022 \u00a9 |b du >.\u00ab * E B \u00ae *f\t\u25a0tJ ll 1*1 s s\t; e 1 k .\t\u00bb ao o : 1 a Z / il S \u00ab- -J i| k \u00a9\t'Z\"\u2019l .g, ^ i] ^ ^ <5- \u25a0 S\u2019 .\t\u201c*1\nGesunde Hunde . .\t3050\t100\t\t3630\t100\t\u25a0\u2014\t2700\t100\t\t3886\t100\t\t1940\t100 -\nI\u2019ankreaslose Kurz-Versuchstiere\t500\t16,4\t83,6\t1330\t36,6\t63,4\t1000\t37,0\t63,0\t1455\t37.4\t62,6\t1125\t55,2 44.8\n(\u00bbelbs\u00fcchtige, pankreaslose Kurzversuchstiere\t520\t17,4\t82,6\t1250\t29,0\t71,0\t938\t34,8\t65,2\t1455\t37,4\t62,6\t1250\t64.036.0\nTankreaslose Dauer-: Versuchstiere\t739\t14,4\t85,6\t750\t20,7\t79,3\t555\t20,8\t79,2\t680\t17,4\t82,6\t416\t21,8 7S.2\nHerz\nMuskel\nNeben-\nnieren\nc \u2022-\nHZ\nSchild-\ndr\u00fcsen\n\u00dfZ\nUnterkiefer-\n.Speicheldr\u00fcsen\n>S\n160100 \u2014 2356 100 \u2014 1520\n125 52,0\n937\nHalslymph-\ndr\u00fcse\n...f\nHoden (Testicul i\n100\n1000 42,5 57,5|\u2014 - - 810 62,5 37,5 2500 24,3 75,7 47,8 52,8 810 53,4 46,6 1000 76,8 23,2 2500 24,3(75,7 485.20,6 79,4 390 26,183,3 680 52,3 47,7 1360 13,2(86,8\n- i * pi\n- 19,260100 - 27001100 ! \u2014 2500100\n' I \u25a0 !\u25a0\n66,9 1250 50,50\n23,1 66,9 11,089,0\nlOOOj 40 ;60 277 11,1 88,9","page":0},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"402\tW, Stawraky,\ngesunden Hunden mit 100 bezeichnet ist; die Mittelwerte f\u00fcr pankreaslose Hunde stehen niedriger in derselben Rubrik und sind zu 100 dieser Einheiten bei gesunden Tieren berechnet, ln der dritten Rubrik steht die in Prozenten berechnete Antitrypsinverminderung.\nWir finden in der Tabelle VII schon am 6.-9. Tage eine 40\u201465\u00b0/o erreichende Abnahme der hemmenden Eigenschaft der Organe und konstatieren dieselben Ver\u00e4nderungen bei gelbs\u00fcchtigen Hunden. Bei zum Schlu\u00df ihres Lebens get\u00f6teten Hunden wurde eine 80\u2014 90% erreichende Abnahme der hemmenden Eigenschaft der Organe konstatiert. Alle diese Werte k\u00f6nnen nat\u00fcrlich nicht als absolut angesehen werden, best\u00e4tigen aber doch die Tatsache, da\u00df unter dem Einflu\u00df der Pankreasexstirpation eine sehr bedeutende Verminderung der hemmenden Eigenschaft der Organe stattfindet, und da\u00df es nicht zum vollst\u00e4ndigen Verschwinden dieser Eigenschaft sogar bei zur Zeit der gr\u00f6\u00dften Schw\u00e4che get\u00f6teten Tieren kommt. Da die Methodik der Antitrypsinbestimmung verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig subjektiv ist, k\u00f6nnen die Zahlen nat\u00fcrlich nicht als absolut aufgefa\u00dft werden und gelten bei Vergleichsversuchen nur zu H\u00e4nden ein und desselben Forschers.\nDie Dauervers\u00fcchstiere wurden zur Zeit ihrer \u00e4u\u00dfersten Schw\u00e4che, bei einer bis 50% erreichenden Gewichtsabnahme und voller Appetitlosigkeit, Tr\u00fcbung der Sklera, Eiterung der Augen und einem 4\u20148\u201410% erreichenden Zuckergehalt des Harnes (spez. Gew. 1,050-^1,060) get\u00f6tet.\nAlle Symptome sprachen daf\u00fcr, da\u00df die Tiere am Schl\u00fcsse ihres Lebens standen, und da\u00df ein Fortsetzen der Versuche mit der Gefahr, dieselben zu verlieren, verbunden war. Die Hunde wurden, wie schon erw\u00e4hnt, zur Zeit der gr\u00f6\u00dften Schw\u00e4che get\u00f6tet; ich will nat\u00fcrlich nicht behaupten, da\u00df es nicht zum vollst\u00e4ndigen Verschwinden des Antitrypsins kommen kann, wenn die Tiere vor dem nat\u00fcrlichen Tode stehen, ln der Schilddr\u00fcse fand im Vergleich zu den anderen Organen eine geringere Antitrypsinverminderung statt.\nVon bedeutendem Interesse ist die von mir konstatierte, auffallend starke, im Vergleich zu den anderen Organen hem-","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 403\nmende Eigenschaft der Gland, submaxillar, (Unterkieferspeicheldr\u00fcse), \u00fcber die ich hier vorl\u00e4ufig nur kurz berichte, ohne jegliche Schlu\u00dffolgerungen aus dieser Beobachtung zu ziehen.\nNeben den Antitrypsinbestimmungen wurde von mir au\u00dferdem der Fett-, Cholesterin- und Phosphorgehalt der Organe pankreasloser Hunde bestimmt, wobei es sich erwies, da\u00df der Fettgehalt ohne jeglichen Einflu\u00df auf die hemmende Eigenschaft der Organe gegen die verdauende Wirkung des Trypsins ist. In diesen Organen, wie es mit der Leber der Fall ist, findet unter dem Einflu\u00df der Pankreasexstirpation eine kolossale Steigerung des Fettgehalts statt; wir haben statt 2,5 bis 4\u00b0/e einen Fettgehalt von 20\u201430\u201440\u00b0/o (die Trockensubstanz betr\u00e4gt ca. 56\u00b0/o; der nach Kumagawa und Suto hergestellte \u00c4therextrakt 41,3\u00ab/o), und hier kommt es nat\u00fcrlich zu einer starken Ver\u00e4nderung der chemischen Zusammensetzung der Organe (auf Kosten infiltr. Fettes) und einer dadurch bedingten Verminderung (Leber) der hemmenden Eigenschaft, da wir in einem aliquoten Teil trockner Substanz viel weniger stickstoffhaltige Verbindungen und bedeutend mehr Fett haben. Auf alle diese Ver\u00e4nderungen will ich in einer n\u00e2chst\u00e8n Mitteilung zur\u00fcckkommen, hier aber sei nur erw\u00e4hnt, da\u00df in allen Organen, wo eine bedeutende Fettinfiltration stattfindet, zugleich eine Abnahme d\u00e8s Phosphor- und Stickstoffgehalts konstatiert wurde, wobei das Verh\u00e4ltnis des Stickstoffs zum Phosphor dasselbe blieb, wie bei gesunden Tieren bei einem Fettgehalt von 2,5-\u20144\u00b0/o (Leber).\nBei pankreaslosen Hunden findet also in de* Leber eine bedeutende Abnahme stickstoffhaltiger Verbindungen auf Kosten einer kolossalen Fettinfiltration statt, und es ist selbstverst\u00e4ndlich, da\u00df die zu Fermentbestimmungen im Verh\u00e4ltnis 1:50 hergestellten Extrakte bedeutend schw\u00e4cher in ihrer hemmenden Eigenschaft sein m\u00fcssen, da die zur Herstellung benutzte Trockensubstanz des Organs (Leber) bis zur H\u00e4lfte aus Fett besteht. Aus diesem Grunde sind Ferment bestimmungen in Extrakten der Leber nicht fehlerfrei. Die in den anderen","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"404 \u25a0\t\u25a0; W. Stawraky, '\ti\u2018\nOrganen konstatierten geringeren Ver\u00e4nderungen im Fettgehalt sind bei Berechnung der fermentativen Eriergfe dieser Organe nicht von wesentlicher Bedeutung.\nAuf Grund meiner Beobachtungen will ich sagen, da\u00df Phosphor- und Stickstoffbestimmungen, sowie verschiedene quantitative Analysen von Organen und Geweben, sogar bei Berechnung der fermentativen Energie durch Fettbestimmungen begleitet sein m\u00fcssen, da ein nicht ber\u00fccksichtigter Fettgehalt zu Fehlschlu\u00dffolgerungen fuhren kann. Bei verschiedenen Vergleichversuchen, haupts\u00e4chlich bei Zunahme der Trockensubstanz, sind Fettbestimmungen unentbehrlich.\nDie unter dem Einflu\u00df der Pankreasexstirpation konstatierte, sehr bedeutende Verminderung der hemmenden Eigenschaft der Organe gegen die verdauende Wirkung des Trypsins bleibt bei Ber\u00fccksichtigung des Fettgehalts der Organe und\nkommt nicht zum vollst\u00e4ndigen Verschwinden sogar zum Schlu\u00df \"des Lebens.\nAuf Grund meiner Untersuchung kann ich sagen, da\u00df der Pankreas f\u00fcr das Antitrypsinschicksal des Blutes und der Organe resp. Gewebe von wesentlicher Bedeutung ist. Fehlt dieses Trypsinlaboratorium \u2014 so findet Verminderung der hemmenden Eigenschaft gegen die verdauende Wirkung des Trypsins statt. Es ist kein Grund vorhanden, die Existenz eines wahren Anti-ferments Trypsin gegen\u00fcber zu leugnen. Der Reiz zur Antitrypsinbildung wird haupts\u00e4chlich durch Trypsin gegeben. Nach Kurt Meyer ist Trypsin ein Antigen und das Antitrypsin sein Antik\u00f6rper.\nDa der Organismus bei Pankreasexstirpation die hemmende Eigenschaft des Blutes und der Organe nicht vollst\u00e4ndig verliert, so k\u00f6nnen wohl verschiedene Quellen f\u00fcr die Bildung von Antifermenten gegen proteolytische Fermente angenommen werden. Der Reiz zur Bildung von Antifermenten (Antitrypsin) kann ebenso durch Leukoprotease (Poggenpohl) *) oder freige-\n\u2018) Poggenpohl, Arch, de Med. exper. et d\u2019Anat. ped., Bd. 21, Nr. 6, 1909.","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 405\nwordene Gewebsproteasen gegeben werden. (K. Meyer, Braunstein).l)\nNichts spricht heute f\u00fcr die Existenz im Organismus von S\u00e4ugetieren spezifischer Antifermente gegen diese verschiedenen proteolytischen Fermente. Es k\u00f6nnte m\u00f6glich sein, da\u00df unter verschiedenen pathologischen Verh\u00e4ltnissen der Heiz zur Anti-fermentbildung durch eins dieser proteolytischen Fermente gegeben wird und da\u00df der Organismus seine Schutzstolle dann gegen das betreffende Ferment resp. gegen Leukoprotease, Gewebsproteasen oder Trypsin richtet. Ich will annehmen, da\u00df das Leukoferment, Gewebsproteasen und haupts\u00e4chlich das Trypsin f\u00fcr das Antitrypsinschicksal von wesentlicher Bedeutung sind.N^Das Antitrypsin ist ein Heaktionsprodukt des Organismus gegen diese als Antigene funktionierenden Tryptasen.\nDie Frage, ob das Normal- und Immunantitrypsin identisch sind, steht heute offen, jedenfalls spricht nichts dagegen, dieselbe, wie Kurt Meyer es meint, zu bejahen.\nWas die Frage anbetrifft, ob der Organismus die F\u00e4higkeit besitzt, Antifermente gegen k\u00f6rpereigene Stoffe zu bilden^ so finden wir Best\u00e4tigungen daf\u00fcr in den Mitteilungen von Metallnikoff2), Adler,3) K. Meyer und Uhlenhut.4) Auch theoretisch k\u00f6nnte nichts dagegen ausgesetzt werden, da der Organismus doch gegen manche Stoffe, unabgesehen davon, ob sie k\u00f6rpereigen oder fremd sind* Schutzmittel bilden mu\u00df, wenn diese Stoffe ihm sch\u00e4dlich werden.\nWas die Frage nach der Trypsinimmunisierung anbetrifft, so ist dieselbe verschieden beantwortet, wobei das vielleicht dadurch erkl\u00e4rt werden kann, da\u00df von verschiedenen Forschern verschiedene Pr\u00e4parate angewandt wurden (Trypsin rein, Pankreastrypsin).\nDie Frage, ob der Organismus die F\u00e4higkeit besitzt und ob er mit einer Antitrypsinsteigerung reagieren mu\u00df, ist durch\n*) Braunstein, Med. Ovotp., 1909, Bd. 11 ; Deutsche Med. Woch., 1909, S. 13 ; Bioch. Zeitschrift. Bd. 27.\t'\n*) Metallnikoff, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 138, S. 14.\n3) Adler, Zeitschr. f. Immunt\u00e4tsf., 1909, Bd. 3. *.\n\u25a0*) Uhlenhuth (Festschrift f. R. Koch, 1902) zit. nach K. Meyer, Bioch. Zeitschr., Bd. 23, 1910.","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"' 406\tW. Stawraky,'\nUnterbindung der Pankreasg\u00e4nge nicht gel\u00f6st (Zunz), *) da wir nicht wissen, ob es sich um eine Aktivierung des Trypsinogens handelt und ob eine \u00dcberschwemmung mit Trypsin, welches den Heiz bedingt, stattgefunden.\nDie Pankreasexstirpation bedingt eine bedeutende Verminderung der hemmenden Eigenschaft, was auf einen Zusammenhang des Antitrypsins mit der Trypsinresorption deutet. Da das Antitrypsin ein Reaktionsprodukt des Organismus gegen verschiedene proteolytische Fermente ist, so m\u00fc\u00dfte man es nach Oppenheimer2) als Antitryptase bezeichnen. Ob das Antitrypsin (Antitryptase) ein wahrer Antik\u00f6rper im Sinne der Immunit\u00e4tslehre ist und im Trypsin resp. Leukoferment und in den Gewebsproteasen sein Antigen hat, steht offen. Verschiedene Forscher versuchten die Immunit\u00e4tserscheinungen durch fermentative Vorg\u00e4nge zu erkl\u00e4ren, wobei der Einflu\u00df verschiedener Intoxikationen und Infektionen auf die fermentative Energie des Blutes und der Organe r\u00e9sp. Gewebe sichergestellt ist. \u00abBei an Pankreasdiabetes leidenden Menschen und pankreaslosen Tiefen finden wir eine verminderte Resistenz der Gewebe darin, da\u00df entz\u00fcndliche (infekti\u00f6se) Erkrankungen leicht zur Eiterung oder Gangr\u00e4ne f\u00fchren\u00bb (Naunyn). Die Rolle des Pankreas bei Bildung wahrer Antik\u00f6rper ist noch nicht aufgekl\u00e4rt.\nSchlu\u00dffolgerungen.\n1.\tDie fermentativen Eigenschaften des Antitrypsins sind nicht widerlegt.\n2.\tDas Antitrypsin des Blutes wird in Verd\u00fcnnungen 1:10, 1:100, 1:500 bei 68\u00b0 im Laufe einer Stunde vollst\u00e4ndig inaktiviert.\n3.\tDie Inaktivierung des Antitrypsins bei einer Temperatur von 73\u00b0 und h\u00f6her, oder durch Aufkoch\u00e9n der L\u00f6sung, f\u00fchrt zu Tr\u00fcbungen und zur vollst\u00e4ndigen\n*) Zunz, Bull, de l'acad\u00e9mie de M\u00e9d. Belgique, 1905, 1909 (zit. nach Rosenthal).\n*) Die Fermente, IV. Aufl.; Bd. 1, S. 474.","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. 407\nVer\u00e4nderung der physikalischen Eigenschaften der L\u00f6sung und zu dadurch bedingten Fehlschlu\u00dffolgerungen.\n4.\tDas Antitrypsin ist nicht dialysabel* und geh\u00f6rt deshalb zu den Kolloid\u00e8n.\n5.\tBei pankreaslosen Hunden findet bei Fett- und Li po id zu na hm e ein e Antitr ypsin veTmi nderung st att\n6.\tNichts spricht heut\u00e9 f\u00fcr die Auffassung des Antitrypsins als eine Lipoideiwei\u00dfverbindung. -\n7.\tUnter dem Einflu\u00df der Pankreasexstirpation\nfindet bei Hunden eine kurz nach der Operation beginnende Abnahme der hemmenden Eigenschaft des Blutes und aller Organe statt, die am 10. Tage der postoperativen Periode schon sehr bedeutend ist und ihr Maximum zum Schl\u00fcsse des Lebens erreicht, aber nicht vollst\u00e4ndig verschwindet.\tv f\n8.\tDer Reiz zur Antitrypsinbildung- wird vom Trypsin gegeben ; von nicht geringerer Bedeutung sind offenbar das Leukoferment und die OeWebsproteasen. Das Antitrypsin ist ein Reaktionspr\u00f6dukt des Organismus gegen diese proteolytischen Fermente und mu\u00dfte als Antitryptase (Oppenheimer) bezeichnet werden.\n9.\tdjei Gelbsucht findet dazwischen nur in den ersten Tagen eine bald vor\u00fcber gehe n d e An titry psi n-steigerung des Serums statt.\n10.\tDie Unterkieferspeicheldr\u00fcse (Gland, submax.) zeigt im Vergleich zu den anderen Organen auffallend starke hemmende Eigenschaften gegen die verdauende Wirkung des Trypsins.","page":407}],"identifier":"lit20009","issued":"1914","language":"de","pages":"381-407","startpages":"381","title":"Zur Frage nach der fermentativen T\u00e4tigkeit des Blutes und der Gewebe bei Pankreasexstirpation. I. Mitteilung: \u00dcber das Antitrypsin","type":"Journal Article","volume":"89"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:44:37.183570+00:00"}