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{"created":"2022-01-31T14:34:50.180425+00:00","id":"lit20036","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henze, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 91: 230-232","fulltext":[{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen des Trimethylaminoxyds bei Cephalopoden.\nVon\nM. Henze.\n(Au\u00ab der chemisch-physiologischen Abteilung der zoologischen Station zu Neapel.) (Der Redaktion zngegangen am 2. Mai. 1914.)\nGelegentlich der Mitteilung1) \u00fcber den Nachweis des Betains unter den Muskelextraktivstol\u00efen der Cephalopoden wurden einige stickstoffhaltige Substanzen erw\u00e4hnt, die als Pikrate isoliert worden waren.\nBei der neuerdings wieder aufgenommenen Untersuchung gelang es, eine dieser Verbindungen als Trimethylaminoxyd zu charakterisieren. Das Triraethylaminoxyd bildet einen nicht unbetr\u00e4chtlichen Teil der stickstoffhaltigen Extraktivstoffe, ohne jedoch an die M\u00e8ngen von Betain und Taurin heranzukommen, die mit ihm vergesellschaftet sind. Die Verbindung ist bereits fr\u00fcher einmal von Suwa2) aus den Muskeln eines Haies (Acan-thias vulgaris) isoliert worden, soda\u00df ihr allgemeinere physiologische Bedeutung zukommen d\u00fcrfte. Betont sei noch, da\u00df das Trimethylaminoxyd in v\u00f6llig frischen Muskeln gefunden wurde, also nicht etwa sekund\u00e4r gebildet worden ist.\nDie Isolierung des Trimethylaminoxyds gelingt am schnellsten auf folgende Weise. Die eiwei\u00dffreien, nur Salzs\u00e4ure enthaltenden w\u00e4sserigen Muskelextrakte werden am besten im Vakuum zum 'dicken Sirup eingeengt und mit Alkohol extrahiert. Der Extrakt wird nochmals verdampft und der R\u00fcckstand wiederum mit 96\u00b0/oigem Alkohol ausgezogen. Auf diese Weise werden soweit als m\u00f6glich die anorganischen Salze sowie\n\u2018) M. Henze, \u00dcber das Vorkommen des Betains bei Cephalopoden. Diese Zeitschrift, Bd. 70, S. 253.\n*) A. Suwa, Untersuchungen \u00fcber die Organextrakte der Selachier. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 128, S. 421 und ibid. Bd. 129, S. 231.","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen des Trimethylaminoxyds. bei Cephalopoden. 231\ndas Taurin und Betainchlorhydrat entfernt. Nach Abdestillieren des Alkohols wird der Testierende und mit Wasser aufgenommene Sirup, den man eventuell einer Reinigung mit Tierkohle unterwirft, mit einer w\u00e4sserigen Natriumprkratl\u00f6sung versetzt. Die Verd\u00fcnnung hierbei soll so stark sein, da\u00df in der W\u00e4rme keine F\u00e4llung erfolgt, vor allem aber beim Abk\u00fchlen keine Tr\u00fcbung durch andere \u00f6lig ausfallende Pikrate eintritt. Nach etwa 24 st\u00e4ndigem Stehen hat sich dann ein sch\u00f6n krystallisierendes Pikrat ausgeschieden, welches infolge seiner Schwerl\u00f6slichkeit in Wasser leicht zu reinigen ist. Die Mutterlaugen enthalten neben etwas Betainpikrat ein Gemenge anderer Pikrate, deren Trennung nicht ganz einfach ist. Durch fraktionierte Krystal-lisation erh\u00e4lt man daraus das schon fr\u00fcher erw\u00e4hnte Pikrat vom Fp. 215-220\u00b0 (Zersetzungsp. 225\u00b0). Es hat arginin-\u00e4hnliche Eigenschaften, ohne damit identisch zu sein. Das dann noch Testierende Pikrat scheidet sich immer nur als d\u00fcnnfl\u00fcssiges \u00d6l ab.\nDas Trimethylaminoxydpikrat krystallisiert in langen gelben Nadeln, die. zwischen 198\u2014202\u00b0 schmelzen.\nAus dem Pikrat wurde in bekannter Weise das Chlorid dargestellt, das aus Wasser in sch\u00fcnefi gro\u00dfen luftbest\u00e4ndigen Krystallen anschie\u00dft, die wasserfrei sind und sich bei 217 bis 220\u00b0 (Suwa 205\u2014210\u00b0) zersetzen, aber sich vorher etwas br\u00e4unen.\n0,1426 g Substanz lieferten 0,1828 g AgCl.\nDas t iltrat des AgCl (das CI wurde mit\u2018AgS04 gef\u00e4llt) verbrauchte nach nach der Kjeldahl-Veraschung 12,70 n/l0-HCl.\nBerechnet f\u00fcr (CH8)3NO \u2022 HCl : CI = 3,18% N = 12,6%\nGefunden:\tCI \u2014 3,17?/\u00ab\tN = 12,47\u00b0/\u00ab\nDas aus dem Chlorid dargestellte Platinat, krystallisiert aus Wasser in tiefgelben rhomboedrischen Krystallen, die zwei Molek\u00fcle Krystallwasser enthalten, die sie bereits im Exsikkator verlieren. Die Verbindung zersetzt .sich bei 245\u2014247\u00b0.\n0,1604 g Substanz gaben 0,0588 g Pt.\nBerechnet f\u00fcr ((CH3)3NO) \u2022 H2PtCl6: Pt = 34,8%\nGefunden:\tPt = 34,79 \u00b0/o\nFerner wurde noch das Chloraurat analysiert, welches aus Wasser gut krystallisiert und sich erst \u00fcber 250\u00b0 zersetzt.\n16*","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232 Henze, \u00dcber Vorkommen des Trimethylaminoxyds bei Cephalopoden.\n0,2174 g Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) gaben 0,1024 g Au.\n0,2004 \u00bb\t\u00bb\t(\t\u00bb\t>\t110'*) verbrauchten nach Kjeldahl\n4,90 ccm n/io-HCl.\nBerechnet f\u00fcr (CHs)sNOH AuC14 : Au = 47,5 \u00b0/\u00ab N = 3,4\u00b0/o Gefunden:\tAu = 47,1 > N = 3,42\u00b0/\u00bb\nAls weiterer Beweis f\u00fcr die Konstitution der vorliegenden Verbindung sei dessen leichte \u00dcberf\u00fchrbarkeit in Trimethylamin angef\u00fchrt. Ein Teil des salzsauren Salzes wurde mit Zinkstaub in alkalischer L\u00f6sung reduziert. Beim Abdestillieren geht, schon am Geruch kenntlich, Trimethylamin \u00fcber, das als Platinsalz charakterisiert wurde. Von dem in Alkohol sehr schwer l\u00f6slichen Platinat gaben bei der Analyse:\n0,2016 g = 0,0752 g Pt.\nBerechnet f\u00fcr ((CHs),NO)2PtC.l6: Pt = 37,28%\nGefunden :\tPt = 37,30\u00b0/\u00ab.","page":232}],"identifier":"lit20036","issued":"1914","language":"de","pages":"230-232","startpages":"230","title":"\u00dcber das Vorkommen des Trimethylaminoxyds bei Cephalopoden","type":"Journal Article","volume":"91"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:50.180430+00:00"}