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{"created":"2022-01-31T14:44:50.569475+00:00","id":"lit20045","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thannhauser, S. J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 91: 329-335","fulltext":[{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Studien \u00fcber den NucteinstoffWechsel.\nI. Mitteilung.\nVerdauung der Hefenucleins\u00e4ure durch menschli\u00f6hen Duodenalsaft. Isolierung der Triphosphonucleins\u00e4ure.\nVon\nS. J. Tliannhauser.\n(Aus der II. medizinischen Klinik zu M\u00fcnchen.)\n(Der Redaktion zugegangen am 9. Mai 1914.)\nBei der sauren Hydrolyse der echten Nucleins\u00e4uren nach Kossel1) wird das Polynucleotidmolek\u00fcl in seine Baustein\u00eb \u2014 Basen, Zucker, Phosphors\u00e4ure \u2014 zerlegt. Bei der alkalischen Hydrolyse nach Levene bleibt die Basenzuckerbindung bestehen, Phosphors\u00e4ure wird abgespalten. Die von Levene2) und seinen Mitarbeitern in einer Reihe, von grundlegenden Arbeiten beschriebenen Purin- und Pyrimidinzuckerverbindungen werden von ihm Nucleoside genannt.\nF\u00fcr den Nucleinstoffwechsel im Organismus ist es von weitgehender Bedeutung, ob die echten Nucleins\u00e4uren bereits im Darm analog der sauren oder alkalischen Hydrolyse aufgespalten werden oder ob durch die fermentative Aufspaltung im Darm gr\u00f6\u00dfere Bruchst\u00fccke des Polynucleotidmolek\u00fcls entstehen, die es durch ihre Eigenschaften wahrscheinlich machen, da\u00df sie zur Resorption gelangen. Bei der fermentativen Aufspaltung der Polynucleotide mit Organbrei konnten nach den\n*) A. Kossel, Diese Zeitschrift. Bd. 3, \u00a3. 291 (1879); B\u00e4. 4 (1880); Bd. 7, S. 15 (1882); Bd. S. 37,\t177\n*) P. A. Levene und W. A. Jacobs, B. B., Bd. 42, S. 335, 1198 und 2469 (1909). \u2014 P. A. Levene und W. A. Jacobs, B. B., Bd. 43 S. 3150 (1910).","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nS. J. Thannhauser,\nUntersuchungen von Jones1) und Schittenhelm2) Amino-und Oxypurine, nach den neueren Arbeiten von Jones3) auch Nucleoside isoliert werden. Diese Versuche k\u00f6nnen jedoch f\u00fcr eine Beurteilung der fermentativen Ver\u00e4nderung des Nuclein-s\u00e4urcnmolk\u00fcls im Darm nicht herangezogen werden. Fermentversuche mit Darmsaft wurden von Levene und Schitten-helm4) angestellt. Verwendet wurde Ileumsaft von Hunden. Levene5) verdaute die Natronsalze der Thymusnucleins\u00e4ure, Hefenucleins\u00e4ure und Guanyls\u00e4ure. Hierbei beobachtete er bei der Thymus- und Hefenucleins\u00e4ure und besonders bei letzterer eine Abnahme der Bechtsdrehung, ferner konnte er abgespaltene Phosphors\u00e4ure nachweisen. Nach der Verdauung des thymus-nucleinsauren Natrons war es nicht mehr m\u00f6glich, die freie Thymusnucleins\u00e4ure durch ChlorwasserstofTs\u00e4ure zum Ausfallen zu bringen. Hefenucleins\u00e4ure war nach der Einwirkung von Darmsaft durch Eisessig nicht mehr f\u00e4llbar. Bei der Verdauung der Polynucleotide konnte Levene weder Nucleoside noch freie Purinbasen nachweisen, w\u00e4hrend er aus dem Verdauungsgemisch der Guanyls\u00e4ure (Mononucleotid) Krystalle isolierte, die Levene als Guanosinkrvstalle anspricht. Schitten-lielm unterwarf ebenfalls Thymus- und Hefenucleins\u00e4ure der Verdauung durch Darmsaft. Durch fraktioniertes Ausf\u00e4llen des Verdauungsgemisches mit Bleiessig und durch Kjeldahlisieren\n*) Jones und Partridge, Diese Zeitschrift, Bd. 42, S. 343 (1904). \u2014 Jones, Diese Zeitschrift, Bd. 45, S. 84(1905). \u2014 Jones u. Austrian, Diese Zeitschrift, Bd. 48. S. 110 (1906). \u2014 Jones und M\u00fcller, Diese Zeitschrift, Bd. 61, S. 395 (1909). \u2014 Jones und Winternitz, Diese Zeitschrift, Bd. 60, S. 180 (1909).\n*) Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. 45, S. 121 (1909); Bd. 46, S. 354 (1905); Bd. 63, S. 248 (1909). \u2014 Schittenhelm und Schmid, Diese Zeitschrift, Bd. 50, S. 30 (1900). \u2014 Schittenhelm und Wiener, Diese Zeitschrift, Bd. 77, S. 77 (1912).\n3)\tJones, Journ. of biol. Chem., Bd. 9, S. 109 (1911). \u2014 Jones und W. Amberg, Diese Zeitschrift, Bd. 73, S. 407 (1911).\n4)\tSchittenhelm, London u. Wiener, Diese Zeitschrift, Bd. 70. (1910); Bd. 72, S. 459 (1911); Bd. 77, S. 86 (1912).\n*) Levene und Medigrecean\u00fc, Journ. of biolog. Chem., Bd. 9, S. 375 (1911).","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Studien \u00fcber den NucleinstofTwcchsel. I. 331\nder Bleiniederschl\u00e4ge glaubt Schittenhelm Nucleoside im Verdauungsgemisch nachgewiesen zu haben.\nIn den von mir angestellten Versuchen wurde Hefe-nucleins\u00e4ure mit menschlichem Duodenalsaft dreimal 24 Stunden verdaut. Der Darmsaft war mittels der von Rosenberger1) modifizierten Einhornschen Duodenalsonde von gesunden Menschen gewonnen. Die Verdauung wurde unter Toluol bei 37\u00b0 vorgenommen. In der Verdauungsfl\u00fcssigkeit konnte ich weder Nucleoside noch freie Purinbasen nachweise'n, freie Phosphors\u00e4ure ist vorhanden. Es ist mir jedoch gelungen, aus dem ^ erdauungsgemisch eine Substanz zu isolieren, die nach den erhaltenen analytischen Daten noch ein Polynucleotid ist und sich nur um einen Phosphors\u00e4urezuckerkomplex von der urspr\u00fcnglichen Nucleins\u00e4ure unterscheiden d\u00fcrfte. Dieser K\u00f6rper w\u00e4re das erste, bisher erhaltene hochmolekulare Spaltst\u00fcck einer echten Nucleins\u00e4ure. Die aus der Analyse berechnete Bruttoformel ergibt C32H49P3N15023. m dem K\u00f6rper noch drei Phosphoratome enthalten sind, m\u00f6chte ich ihn Triphospho-nucleins\u00e4ure benennen. Die Substanz selbst ist wie alle Nuclein-s\u00e4uren nicht krystallisiert, gibt aber ein einheitlich sch\u00f6n krystallisiertes Brucinsalz. Die freie S\u00e4ure ist hygroskopisch, mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet ist sie luftbest\u00e4ndig und haltbar. Die chemische Einheitlichkeit der freien Triphosphonudein-s\u00e4ure ist durch eine konstante optische Aktivit\u00e4t und eine konstante Titrationsacidit\u00e4t bei Substanzen, die aus verschiedenen Darstellungen gewonnen waren, erwiesen. Die Friphosphonucleins\u00e4ure dreht im Gegensatz zur urspr\u00fcnglichen Hefenucleins\u00e4ure nach links (\u201419,6\u00b0). Sie ist, im Wasser spielend l\u00f6slich, in allen anderen L\u00f6sungsmitteln unl\u00f6slich. Aus w\u00e4sserigen L\u00f6sungen wird sie mit Alkohol als schneewei\u00dfes Pulver gef\u00e4llt ; durch Eisessig ist sie nicht f\u00e4llbar. Das'Baryumsalz der Triphosphonucleins\u00e4ure ist in Wasser l\u00f6slich. Diese Eigenschaft des Baryumsalzes erm\u00f6glicht es, die Triphosphonuclein-s\u00e4ure aus dem Verdauungsgemisch von der unver\u00e4nderten Hefenucleins\u00e4ure zu trennen. Bei der ammoniakalischen Hydrolyse der Friphosphonucleins\u00e4ure im Autoklaven konnte ich Guanosin,\n*) M\u00fcnch, med. Wochenschr., S. 1354, 1913.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nS. J. Thannhauscr,\nAdenosin und Gystidin isolieren und analysieren. Ein Uracil-komplex konnte bisher nicht nachgewiesen werden.\nExperimentelles.\nGewinnung von menschlichem Duodenalsaft.\nDer Patient schluckt abends eine Stunde nach dem Essen die Duodenalsonde bis zur Marke 80. Der Patient wird in rechte Seitenlage gebracht und die Sonde mit einem freien Spielraum von 10 ccm an der Wange des Patienten befestigt. Die Duodenalsonde mu\u00df aus einem am R\u00f6ntgenschirm sichtbaren Gummi hergestellt sein und ein Metallkopfst\u00fcck tragen. Am anderen Morgen \u2014 der Patient bleibt n\u00fcchtern \u2014 wird vor dem R\u00f6ntgenschirm kontrolliert, ob die Sonde tief genug im Duodenum sitzt; dann wird mit der Aspiration von Duodenalsaft begonnen. Die Aspiration geschah in dem von Rosenberger1) angegebenen Aufnahmegef\u00e4\u00df. Eine Viertelstunde vor und w\u00e4hrend der Aspiration l\u00e4\u00dft man mehrere Schluck Wasser trinken. Der Duodenalsaft ist goldgelb und reagiert gegen Lackmus alkalisch. Saft, der gegen Lackmus nicht deutlich alkalische Reaktion zeigte, wurde f\u00fcr die Verdauungsversuche nicht ben\u00fctzt.2)\nVerdauung von Hefennucleins\u00e4ure und Darstellung der Triphosphonucleins\u00e4ure.\n10 g Hefenucleins\u00e4ure (B\u00f6hr in g er) werden in einem Erlenmeyer mit 80\u201490 ccm Duodenalsaft \u00fcbergossen und noch ca. 200 ccm destilliertes Wasser zugegeben. Das Gemisch wird fest gesch\u00fcttelt und unter einer dicken Schicht Toluol dreimal 24 Stunden bei 37\u00b0 sich selbst \u00fcberlassen. Die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sich bald gr\u00fcn, die Nucleins\u00e4ure geht allm\u00e4hlich bis auf einen kleinen R\u00fcckstand in L\u00f6sung. Vom R\u00fcckstand wird abgegossen und dann die tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit mit 96\u00b0/oigem Alkohol solange versetzt, bis die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit\n\u2019) Rosenberger, 1. c.\n*) Herrn Dr. G. B\u00f6hm und Herrn Grassmann m\u00f6chte ich auch ' an dieser Stelle f\u00fcr ihre Bem\u00fchungen danken.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Studien \u00fcber den NucleinstofTwechsel. I. 333\nganz klar ist und kein weiterer Niederschlag entsteht. Der sehr volumin\u00f6se wei\u00dfe Niederschlag wird auf der Nutsche abgesaugt und mu\u00df sofort mit Alkohol und \u00c4ther nachgewaschen werden, da der Niederschlag sonst Wasser anzieht und zerflie\u00dft. Die Substanz wird in, 400\u2014500 ccm kalten Wassers unter oftmaligem Sch\u00fctteln aufgeschwemmt und vom Ungel\u00f6sten durch ein Faltenfilter abfiltriert. Darauf versetzt man unter starkem R\u00fchren die L\u00f6sung solange mit 5\u00b0/oiger Barytl\u00f6sung, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Vom Barytniederschlag (I) wird abfiltriert und das Filtrat mit der drei-bis vierfachen Menge 96\u00b0/0igen Alkohols versetzt. Das jetzt ausfallende Barytsalz (II) wird nach dem Absitzen auf einer Nutsche abfiltriert und mit Alkohol nachgewaschen. Hierauf bringt man das Barytsalz (II) in Wasser von Zimmertemperatur wieder in L\u00f6sung (von Ungel\u00f6stem wird eventuell abfiltrierl) und versetzt die w\u00e4sserige L\u00f6sung des Baryumsalzes mit Silbernitratl\u00f6sung, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Das nun ausfallende wei\u00dfe Silbersalz wird abgenutscht, in kaltem Wasser suspendiert, mit einigen Tropfen Bleiessig versetzt und durch Schwefelwasserstoff zerlegt. Die vom Schwefelsilber abfiltrierte wasserklare L\u00f6sung wird im Vakuum auf 5\u201410 ccm eingeengt, und zur klaren L\u00f6sung die f\u00fcnf- bis sechsfache Menge Alkohol zugegeben. Die nun ausfallende schneewei\u00dfe, kr\u00fcmelige Substanz wird abgesaugt, rasch mit Alkohol und \u00c4ther gewaschen und getrocknet. Der so erhaltene K\u00f6rper ist noch etwas baryumhaltig. Er wird in m\u00f6glichst wenig kaltem Wasser gel\u00f6st, mit einigen Kubikzentimetern Uio-n-H2S04 versetzt, vom ausgeschiedenen BaS04 abfiltriert und wieder mit Alkohol gef\u00e4llt. Die Triphosphonucleins\u00e4ure ist jetzt vollst\u00e4ndig baryumfrei. Zur weiteren Reinigung kann man sie noch mehrmals aus Wasser, Alkohol umf\u00e4llen oder \u00fcber das krystallisierte Brucin-salz reinigen. Ausbeute an reiner Substanz aus 40 g Hefe-nucleins\u00e4ure 1,5\u20143 g.\nAnalyse: 0.1359 g Substanz: 0,1711 g CO\u201e, 0,0535 g HaO 0,1519 \u00bb\t\u00bb\t24,6 ccm N (11\u00ae, 763 mm)\n0,2092 >\t\u00bb\t0,0636 g Mg,P,Or\nc3*h\u00ab\u00bbp8n15o\u201e.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nS. J. Thannhauser,\nBerechnet: C = 34,78\u00b0/o, H = 4,43#/o, N = 19,02\u00b0/o, P = 8,42\u00b0/o.\nGefunden: \u00bb = 34,34\u00b0/o, \u00bb = 4,40\u00b0/o, \u00bb = 19,62\u00b0/o, \u00bb = 8,46\u00b0/\u00ab.\n\u00bb = 19,60\u00b0/o.\nTitration gegen Phenolphthalein.\n0,1 g S\u00e4ure = 4,0 ccm \u2018/to-n-Lauge,\n0,1 \u00bb\t\u00bb\t= 4,1 \u00bb\t\u00bb\n0,3815 werden in einem 10 ccm-K\u00f6lbchen in wenig Wasser gel\u00f6st und dann bis zur Marke aufgef\u00fcllt. Diese L\u00f6sung dreht bei 17\u00b0 Zimmertemperatur im 2 dm-Rohr \u2014 1,49\u00b0. Die daraus berechnete spezifische Drehung [a]D = \u2014 19,6\u00b0.\nEine weitere Bestimmung ergab |a]D = \u2014 19,8\u00b0.\nDas Barytsalz (1) besteht zum gr\u00f6\u00dften Teil aus wasserunl\u00f6slichem Baryumsalz der Hefenucleins\u00e4ure. Durch Aufschwemmen in kaltem Wasser, F\u00e4llen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit Alkohol und Weiterbehandeln, wie bei Barytsalz (II) angegeben, k\u00f6nnen noch kleine Mengen Triphosphonucleins\u00e4ure isoliert werden.\nDarstellung des Brucinsalzes:\n0,74 g Triphosphonucleins\u00e4ure wird in wenig Wasser gel\u00f6st und dazu 1,5 g Brucin in hei\u00dfer alkoholischer L\u00f6sung gegeben. Die L\u00f6sung wird am Faust-Hayemschen Apparat fast vollst\u00e4ndig eingeengt und dann in der K\u00e4lte der Kry-stallisation \u00fcberlassen. Die Rohkrvstallisation wird zuerst mit Chloroform fest durchgesch\u00fcttelt und dann aus wenig hei\u00dfem Wasser umkrystallisiert. Sch\u00f6ne kr\u00e4ftige Prismen vom S. P. 200 bis 205\u00b0.\n0,1645 g Substanz: 0,3566 g C02, 0,0866 g H*0 0,1494 *\t\u00bb\t12,8 ccm N (bei 10\u00b0, 762 mm)\n0,1865 \u00bb\t\u00bb\t0,0182 g MgjP,.\no,8h49n, ,os3p 3(c*,h20n,o4v\nBerechnet: C = 58,82\u00b0/o, H = 5,77, N = 10,9\u00b0/o, P = 2,88V Gefunden: > = 59,12>, \u00bb = 5,88, \u00bb = 10.36\u00b0/o, * = 2,71\u00b0/o\nHydrolyse der Triphosphonucleins\u00e4ure.\nDie Hydrolyse wurde in ammoniakalischer L\u00f6sung nach den von Levene f\u00fcr die Hefenucleins\u00e4ure angegebenen Vorschriften ausgef\u00fchrt. Da sich kleinere Substanzmengen im Auto-","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Studien \u00fcber den NucleinstolTwechsel. I. . 335\nklaven nur unter gro\u00dfen Verlusten hydrolysieren lassen und bei kostbarem Material eine Hydrolyse im Einschmelzrohr zu riskant ist, habe ich die Hydrolyse in einem kleinen zugeschmolzenen 1* l\u00fcschchen ausgef\u00fchrt. Der Autoklav wurde mit Ammoniakwasser von gleicher Konzentration, wie in dem H\u00e4schchen, gef\u00fcllt, das Fl\u00e4schchen in das Ammoniakwasser gelegt und der Autoklav auf die gew\u00fcnschte Temperatur gebracht. Die Hydrolyse wurde mit 10 g Triphosphonucleins\u00e4ure ausgef\u00fchrt. Aus der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit konnte ich nach den oben zitierten Leven eschen Vorschriften Guanosin, Adenosin und Cvstidin isolieren. Guanosin: wei\u00dfe prismatische Nadeln S. P. 230\u2014235\u00b0 (unter Verkohlung).\n0,1477 g Substanz : 30,9 ccm (16\u00b0, 757 mm).\nN berechnet: 24,74\u00b0/o\t_\ngefunden: 24,6\u00b0/\u00bb.\nAdenosin: gelbe T\u00e4felchen, S. P. 190\u00b0.\n0,1514 g Substanz: 30 ccm N (17\u00b0, 7G0 mm).\nN berechnet: 22,6\u00b0,.\u00bb gefunden: 23,3\u00ae/\u00ab.\nGystidin: in Rosetten vereinigte N\u00fcdelchen S. P. 183.\n0,1214 g Substanz: 17,85 ccm N (16\u00b0, 755 mm).\nN berechnet: 17,79\u00ae,\u00ab gefunden: 17,3 \u00ae/o.\nDie zur Hydrolyse verwendete Triphosphonucleins\u00e4ure war \u00fcber das krystallisierte Brucinsalz gereinigt; das Brucinsalz wurde in wenig hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st, mit 10\u00b0/oigem Ammoniak versetzt und in Eis gestellt. Es f\u00e4llt das Brucin vollst\u00e4ndig aus: in L\u00f6sung bleibt das Arnmpniumsalz der Tri*-phosphonucleins\u00e4ure. Das \u00fcbersch\u00fcssige Ammoniak wird im Luftstrom weggetrieben und dann die nach den Angaben von Levene f\u00fcr die Hydrolyse n\u00f6tige Menge Ammoniak zugesetzt.","page":335}],"identifier":"lit20045","issued":"1914","language":"de","pages":"329-335","startpages":"329","title":"Experimentelle Studien \u00fcber den Nucleinstoffwechsel. I. Mitteilung: Verdauung der Hefenucleins\u00e4ure durch menschlichen Duodenalsaft, Isolierung der Triphosphonucleins\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"91"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:44:50.569480+00:00"}