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{"created":"2022-01-31T16:50:24.050802+00:00","id":"lit20047","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wolfsberg, Oskar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 91: 344-371","fulltext":[{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Einwirkung einer Reihe von Nahrungsmitteln auf die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\nVon\nOskar Wolfsberg, stud. med.\nMit oiner Kurvenzeichnung im Text.\n(Au.t (it>m physiologischen Institut des Allgemeinen Krankenhauses Eppendorf zu Hamburg. Vorstand: Professor Dr. 0. Cohnheim.)\n(Der Redaktion zugegangen am 17. April 1914.)\nSeit Pawlow durch seine sinnreichen Methoden (kleinen Magen, Magenfisteln, Pankreas- und Gholedochusfisteln) das Studium der T\u00e4tigkeit der Verdauungsdr\u00fcsen erfolgreich erschlossen hat, haben sich die Arbeiten auf diesem Gebiete sehr vermehrt. Ein gro\u00dfer Fortschritt war es, da\u00df To bl er1) und Cohnheim2) die Duodenaldauerfistel ausbildeten, eine Methode, welche nicht nur die Bestimmung der absoluten Mengen der Verdauungss\u00e4fte gestattet, sondern den wesentlichen Vorzug mit sich brachte, den aufgefangenen Speisebrei nach seiner Messung durch eine geeignete Einspritzvorrichtung analw\u00e4rts wieder einzuf\u00fchren, so da\u00df die Reflexe auf den Magen in ihrer Totalit\u00e4t erhalten bleiben und damit ein tats\u00e4chlich richtiges Bild des Verdauungsprozesses erzielt wird, w\u00e4hrend alle fr\u00fcheren Versuche nur die Feststellung der wirksamen Reize und vergleichende Zahlen erm\u00f6glichen.\nDie folgenden Mitteilungen berichten von den Wirkungen einer Reihe von Nahrungsmitteln auf den Magendarmkanal. Zun\u00e4chst geben sie eine systematische Untersuchung \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Sekretmengen von den Mengen der zugef\u00fchrten Nahrung, indem ich von jedem der untersuchten Nah-\n') Tobter, Diese Zeitschrift, Bd. 45, S. 185, 1905.\n*) 0. Cohnheim, M\u00fcnch, med. Wochenschr., 1907, S. 2581. \u2014 0. Cohnheim und G. L. Dreyfuss, Diese Zeitschrift, Bd. 58, S. 50, 1908 usw.\n\\","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdriisen.\t345\nrungsmittel zuv\u00f6rderst ein gewisses Quantum, sodann das Doppelte verf\u00fctterte und den Verdauungsproze\u00df verfolgte: insofern soll die Publikation die Entscheidung bringen, ob ein in den Quantit\u00e4ten der Nahrung proportionales Anwachsen der Sekretion herrscht und bei welcher Nahrung das zutrifft. Auch lehren die mitzuteilenden Zahlen, w\u2019ie die verschiedenen Nahrungsmittel die Verdauungsdr\u00fcsen in Anspruch nehmen. Ferner werden wir auf die Frage eingehen, ob die Stoffe, die am meisten Sekret erfordern und die \u2014 wir k\u00f6nnen das Resultat vorweg nehmen \u2014 auch bei gesteigerter Zufuhr eine vermehrte Sekretion veranlassen, auch f\u00fcr uns den h\u00f6chsten N\u00e4hrwert besitzen und den gr\u00f6\u00dften Kaloriengehalt repr\u00e4sentieren. Endlich werden wir noch einen kleinen Beitrag zur Physiologie der Zuckerverdauung liefern.\nMethodik: Die Versuche wTurden mit 5 Hunden ausgef\u00fchrt, von denen vier eine tiefe, d. h. unterhalb der Ductus choledochus und pancreatici angebrachte Duodenalkan\u00fcle und einer eine Magenkan\u00fcle trugen.1) Die Tiere wurden bei offener Kan\u00fcle gef\u00fcttert. Alles, was den Weg in der Richtung ab ore ad anum einschl\u00e4gt, mu\u00df durch die Kan\u00fcle nach au\u00dfen flie\u00dfen. Um die Physiologie des Verdauungsprozesses m\u00f6glichst normal zu erhalten, wird, so weit das g\u00e8ht, jeder Schu\u00df gesondert aufgefangen. Dieser wird dann filtriert (durch ein Drahtnetz), wobei etwaige feste Bestandteile darauf liegen bleiben, auch diese werden in Rechnung gezogen und nach dem Versuch dem Tiere wieder eingegeben; das Filtrat wird bei den Duodenalfistelhunden in einer B\u00fcrette gemessen, die mit einem Kanal in der Kan\u00fcle, der wiederum sich anal-w\u00e4rts in einen Schlauch fortsetzt, durch einen Schlauch in Verbindung steht. Durch diese Einspritzvorricht\u00fcng wird die Fl\u00fcssigkeit in den Darm abw\u00e4rts eingelassen.\nIch m\u00f6chte hier bemerken, da\u00df zur Pr\u00fcfung, ob die doppelte Menge eines Stoffes die Sekretion verdoppelt, nur die Resultate an ein- und demselben Hund eine Entscheidung\n*) F- Best, Deutsch. Arch, f\u00fcr klinische Medizin, Bd. 104, S. 04, 1011 und 0. Cohnheim, in E. Abderhaldens Handbuch d. biochem! Arbeitsmethoden, Erg\u00e4nzungsbd. 1912, Bd. 6, S. 564.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nOskar Wolfsberg,\nzu treffen berechtigen. Da\u00df die Sekretion vom Gewichte der Tiere abh\u00e4ngt, erscheint selbstverst\u00e4ndlich. Aber auch Tiere gleichen Gewichtes k\u00f6nnen individuell stark von einander abweichen; dieses kann an allen Komponenten der Sekretion, an der psychischen, wie der chemischen, liegen. Die Hunde haben immer etwra 20 Stunden vor dem Versuch gehungert, so da\u00df wirklich der Magen leer war. Als beendet ist ein Versuch zu betrachten, wenn reichlich schleimiger Speichel eine nicht zu geringe Zeit zur Kan\u00fcle hinauskommt. Geringer Speichelflu\u00df sollte nicht zum Abbruch des Versuches veranlassen.\nBei meinen Versuchen erhielt ich bei der Lage der Kan\u00fcle naturgem\u00e4\u00df in der Auffangvorrichtung alle 3 Sekrete nebst der zugef\u00fchrten Nahrung. Deshalb sind die Resultate ein Spiegel der Arbeit der Verdauungsdr\u00fcsen, was ja f\u00fcr normal physiologische Untersuchungen am bedeutungsvollsten ist; denn es kommt vornehmlich auf die Gesamtleistung an, wohingegen die Bevorzugung bestimmter Dr\u00fcsen in pathologischen F\u00e4llen Interesse erweckt. Wir k\u00f6nnen also nur vorl\u00e4ufig sagen, ob die Gesamtmenge der Sekrete von der Menge der Nahrungszufuhr abh\u00e4ngt oder nicht. Dennoch kann man ohne Bedenken von diesen Zahlen ungef\u00e4hr auf die Verh\u00e4ltnisse des Magensaftes schlie\u00dfen, der proportional w\u00e4chst. Denn das Sekretin, das den Pankreassaft vom Duodenum aus erregende Hormon, wird erst durch die Salzs\u00e4ure des Magensaftes aus dem Prosekretin erzeugt, ist also direkt abh\u00e4ngig vom Stande des Magensaftes. Die nerv\u00f6se Erregung der Pankreassekretion, die man entsprechend der des Magens \u00abpsychische Pankreassekretion\u00bb genannt hat, ist analog jener eine Reflexerscheinung, die auf Fern Wirkung beruht. Es sei auch noch erw\u00e4hnt, da\u00df die st\u00e4rkere Anregung der Bauchspeichelabsonderung durch Seifen, die im Duodenum entstehen, dem Pankreassaft kein \u00dcbergewicht \u00fcber den Magensaft verschafft, weil genanntes Stoffwechselprodukt auch die Pepsindr\u00fcsen anregt. Bei der Galle liegen die Verh\u00e4ltnisse \u00e4hnlich, nur komplizierter, weil hier noch das Auftreten von Albumosen ~ \u2018 und Peptonen mitspielt.","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"347\n\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\nI.\n\\\\ enn wir uns dem ersten feil des Themas zuwenden, so m\u00fcssen wir konstatieren, da\u00df \u00fcber die Frage des proportionalen Wachstums in der Literatur wenig Sicherheit herrscht. Nach Pawlows Zahlen ist ein proportionales Anwachsen des Magensaftes m\u00f6glich. Gohnheim neigt in seinem Werke1) der Ansicht zu, da\u00df kleinere Nahrungsmengen relativ gr\u00f6\u00dfere Sekretion verursachen. Das trifft oft, aber durchaus nicht immer zu. Cohnheim und Klee-) sprechen in ihrer Arbeit \u00fcber die Physiologie des Pankreas bereits die Ansicht aus, da\u00df zwischen den Nahrungsmitteln Unterschiede bestehen, ligerstedt spricht in seinem Lehrbuch ziemlich unbestimmt vom Wachstum des Sekretes bei Zufuhr v\u00f6n vermehrter Nahrung. Jedoch vermissen wir genauere Angaben. Meine folgenden Angaben, die ich nachher diskutieren werde, zeigen an, da\u00df zuweilen so gut wie gar kein Anwachsen, oft jedoch eine vermehrte Sekretion, aber in sehr verschiedenem Grade ein-tritt. (Da ich eine gro\u00dfe Reihe von Nahrungsmitteln gepr\u00fcft habe, will ich nicht alle Versuchsprotokolle im einzelnen wiedergeben. In einigen F\u00e4llen (Butter und Versuche, bei denen Fleisch mit Kartoffeln und eine w\u00e4hrend der Verdauung erneute Fleischzufuhr) teilen wir detailliert die Zahlen mit, weil wir einerseits glauben etwas Neues zu bringen, anderseits sich aus den Zahlen mancherlei ableiten l\u00e4\u00dft.\nVersuche:\na) Nahrungsmittel, die kaum eine Steigerung verursachen.\n1. Brot. Nero.\n25. III. 14. a) 50g Brot in 200g Wasser ergaben 138 ccm3) Gesamtsekret. Zur Kan\u00fcle kam 358 ccm Fl\u00fcssigkeit -|- 30 g Festes hinaus = 388, wovon 250 g abzuziehen sind. Der Versuch w\u00e4hrte drei Stunden.\n18. u. 11. 3. \u00df) 100 g Brot in 200 g Wasser, ergaben in einem Falle 140 ccm, im anderen 147 ccm Gesamtsekret. Im\n') O. Cohnheim, Die Physiologie der Ern\u00e4hrung und Verdauun\u00bb Berlin 1918.\t\u25a0\n*) Lohn he im und Ph. Kl et* Diese Zeitschrift. Bd. 78, 1912.\n) Gramm und Kubikzentimeter sind hier immer gleichgesetzt.","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nOskar Wolfsberg,\nersten Falle wurden 345 ccm Fl\u00fcssigkeit + 95 g Festes w\u00e4hrend des Versuches abgemessen, im zweiten 357 ccm Fl\u00fcssigkeit + 90 g Festes. Die Dauer des Versuches war bezw. 3 Vs und 4V* Stunden.\n\u00dcber den Verdauungsvorgang braucht nicht viel gesagt zu werden, da er schon hinreichend bekannt ist. Hervorzuheben w\u00e4re, da\u00df die Sekretion nicht so reichlich scheint, wie manche angeben. Und zwar hatte ich nicht nur bei diesen zitierten Versuchen, sondern auch bei fr\u00fcher ausgef\u00fchrten Gelegenheit, das zu beobachten. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, da\u00df nicht alles Wasser abzuziehen ist, vielmehr ein Teil im Magen -f Duodenum der Resorption anheimf\u00e4llt; und das kann bei dem Versuch \u00df in gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfe der Fall sein. Dennoch ist es zweifellos, da\u00df wir das Brot unter die Gruppe einzureihen haben, die keine wesentliche Steigerung anzeigt. Die Steigerung betr\u00e4gt nur etwa 10 ccm, die, auch wenn die an-gestellte Er\u00f6rterung zutrifft, nicht sich erheblich vermehren k\u00f6nnte. \u2014 Die Dauer der beiden unter \u00df gebrachten Versuche ist betr\u00e4chtlich verschieden, dennoch unterscheidet sich die Sekretmenge nicht wesentlich. Wir gewinnen hieraus das Gesetz, da\u00df die Menge der Sekretion unter sonst gleichen Bedingungen f\u00fcr das gleiche Nahrungsmittel von der Zeit unabh\u00e4ngig ist und nur von jenem bedingt ist. Der Rhythmus der Verdauung ist nat\u00fcrlich in beiden F\u00e4llen etwas verschieden. Hierauf kommen wir noch zur\u00fcck.\n2. Kartoffeln. Pascha.\nr\n\u00fc) 100 g Kartoffelbrei. Die Kartoffeln waren aus der K\u00fcche bezogen und waren, wie jeder Kartoffelbrei, mit Milch zubereitet.\nu) 12. III. 14. Aus der Kan\u00fcle wurden gewonnen: 343 ccm Fl\u00fcssigkeit -f- 75 g Festes; hiervon sind 100 g, die Zufuhr, und etwa 9 bis 10 ccm R\u00fccklauf abzurechnen. Gesamtsekret: 300ccm. Der Versuch w\u00e4hrte etwas l\u00e4nger als 3V4 Stunden.\n\u00df) 200 g Kartoffelbrei. 24. III. 14. 404 ccm Fl\u00fcssigkeit und 156 g Festes. Hiervon sind 200 g und dann noch etwa 20 ccm R\u00fccklauf, der nur kurze Zeit anhielt, in Abzug zu bringen. Die gesamte Sekretmenge betr\u00e4gt somit 340 ccm. Dauer des Versuches: 3V, Stunden.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen. \u2022\t349\nHier haben wir ein Plus von 40 cem bei der doppelten Menge. Als proportionales der Menge entsprechendes Anwachsen k\u00f6nnen wir es nicht ansprechen. Es ist auch fraglich, ob diese auf Rechnung der Kartoffeln und nicht etwa der darin enthaltenen Milch zu setzen ist. Ein sp\u00e4ter mitzuteilender Versuch, bei dem Kartoffeln mit Fleisch gemeinsam verf\u00fcttert wurden, l\u00e4\u00dft die Annahme zu, da\u00df vermehrte Kartoffelnahrung sehr wenig, wenn nicht gar keine vermehrte Sekretion im Gefolge hat. Man kann aber ungezwungen solches Anwachsen, das nicht erheblich ist, auf psychischen Reiz bei der Nahrungsaufnahme selbst zur\u00fcckf\u00fchren; die Geschmacksknosi*en und andere rezeptive Organe, die f\u00fcr die psychische Sekretion der Verdauungsorgane in Betracht kommen, werden l\u00e4nger gereizt, und es ist die gr\u00f6\u00dfere Sekretmenge dann eine vielleicht lineare Funktion der Zeit. Da\u00df auch gr\u00f6\u00dferes Hungergef\u00fchl den Ausschlag geben k\u00f6nnte, sei nebenher erw\u00e4hnt. Ich glaube allerdings, da\u00df bei der ziemlich gleichm\u00e4\u00dfig gew\u00e4hlten Hungerzeit bei meinen Versuchen hier keine Quelle gr\u00f6\u00dferer Differenzen vorhanden ist.\n\u00dcber den physiologischen Ablauf sei folgendes bemerkt: Die Kartoffeln passieren verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig rasch den Magen. Bei Versuch \u00df, bei dem 156 g Festes entleert wurde, gelangten in noch nicht einer halben Stunde mehr als 110 g mit Sekret vermengt, das zun\u00e4chst haupts\u00e4chlich Magensaft mit viel freier Salzs\u00e4ure (Congo stark positiv!) und dann vornehmlich Galle war, zur Kan\u00fcle hinaus. Sodann folgen, durch l\u00e4ngere oder k\u00fcrzere Pausen unterbrochen, innerhalb derer nur Sekret oder h\u00f6chstens Extraktivstoffe erscheinen, noch drei wesentlich unbedeutendere Perioden der Kartoffelentleerung. Miteinander verglichen ist hier jede folgende geringer als die vorhergehende.\nDas Gesetz der Periodizit\u00e4t gilt mehr oder weniger f\u00fcr alle festen K\u00f6rper, wenn auch Zahl und Ablauf der Perioden Verschiedenheiten aufweisen.\n3. Butter.\nHier wollen wir, da \u00fcber Butter nicht so viele Versuche vorliegen, ein Protokoll wiedergeben, um den Ablauf der Verdauung geschlossen zu geben.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\nOskar Wolfsberg.-\na) 50 g Butter. 16. III. 14. \u2014 Pascha.\n103#\u201442 fri\u00dft das Tier.\nZeit\tccm\n3 Minuten\t3\n0\t2\n8\t5\n9\t3\n12\t12\n15\t\u00bb\t11\n18\t10\n21\ti\n22\t6\n2i\t4\n25\t\u00bb\tm i\n27\t5\n29 QO\t3\n\u00bb\u00bby\t* 34\t0 3\n37\t\u00bb\t3\n39\t2\n41\t0\n45\t\u00bb\t5\n52\t12\n54\t\u00bb\t3\n58\t8\n\u00ab2\t\u00ab\n(!(> \u00bb\t7\n71\t8\n7\u00ab\t3\n79\t5\n82\t3\n85\t\u00bb\t5\n90\t4\n94\t9\n100\t8\n102\t9\n105\t\u00bb\t0\n108\t5\n110\ti\n115\t6\n121\t12\n125\t4\n\t243\nBemerkungen Pankreas Galle\nMagensaft. Butter bl.1) stark -f-\nI\n!\n4\nfast reiner Magensatt\netwas R\u00fccklauf\t~h\n1.) g Butter\nGalle, bl. noch -j~\n\u00bb bl. -\nGalle.\nbl. ganz schwach -j-bl. -\nButter, bl. -{-Magensaft auch K. -f-\nAuch Galle\nn \u201e bl. fast \u2014\nGalle, . \u201e ..\nwenig R\u00fccklauf\nGalle, Magensaft, bl s,arnk + Butler etwas R\u00fccklauf\nbl. schwach -f- Galle. Pankreas\nR\u00fccklauf, bl. stark -f-Butter, Magensaft, K. -f etwas R\u00fccklauf Galle.\nMagensaft, fast reines Kongo -f* Galle, bl. \u2014; dann schwach -f-\nGalle.\n\u00bb bl. schwach -{-\n\u00bb\n\u00bb bl. schwach viel Galle, bl. schwach \u00bb \u00bb * \u00bb\n+\n+\n*) bl bedeutet blaues Lackmus : K = Kongo.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\n351\nZeit\t\u00dcbertrag\tccin\tBemerkungen\n\t\t243\t\n128 Minuten\t\t4\tetwas R\u00fccklauf\n130\t>\t2\t\n132\t\u00bb\t3\t\n134\t\u00bb\t2\tetwas R\u00fccklauf, schwach -f\n138\t>\t5\tGalle\n140\t\u00bb\t3\tbl. \u2014, Pankreas\u00e0aft\n144\t\u00bb\t\u2022> .1\tbl. \u2014,\n147\t\u00bb\t2\tGalle bl. \u2014\n150\t>\t3\t\u00bb bl. \u2014\n153 157\t\u00bb\t2 2\t\u00bb wenig Magens., bl. schwach -f-bl. -\t. .\n159\t>\t2\tPankreassaft 4- Galle\n161\t>\t1\tbl. -\n164\t\u00bb\t2\tbl. -\n167 170\t\u00bb \u00bb\t4 \u2022 m\u00e4\tGalle. Butter, Magensaft, bl. stark -f bl. \u2014, Pankreassaft, Galle\n177\t>\t4\t\n181\t\u00bb\t2\tPankreassaft, dann Magensaft, Butter\n183\t\u00bb\t3\tMagensaft K. -f-\t\\ sehr viel Magensaft K. -f f 2) s I*uttei\n185\t\u00bb\t8 -f 5\t\n188\t\u00bb\t4\tMagensaft 4- Galle\n192\t\u00bb\t3\t>\t-f >*\n194\t\u00bb\t5\tbl. -\n198\t\u00bb\t3\tPankreassaft, Magensaft, Butter\n200\t\u00bb\t3\tMagensaft. K. \u2014\n207\ts>\t6\t\u00bb\tButter, K. -}-\n209\t\u00bb\t4\tetwas Speichel, Magensaft\n212\ty>\t8\tGalle, Butter, Magensaft\n214\t\u00bb\t3\tbl. schwach -}-\n217\t\u00bb\t5\tMagensaft -f Galle\n219\t\u00bb\t4\t\u00bb\t-f- Pankreas, bl. schwach -f-\n221\t>\t4\t\u00bb\tbl. stark -}-\n227\t>\t5\t\u00bb > \u00bb\n237\t\u00bb\t12\t\u00bb \u00bb >\n247\t\u00bb\t12\t\u00bb\t-f- Galle\n254\t\u00bb\t4\t*\t\u2022 \u00bb bl. schwach 4-\n255\t>\t3\twenig Magensaft; schleimiger Speichel\n\t\t384\t\n\t+\t30 g\tFestes\n414\n___5?__Nahrungszufuhr\n364","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"352\nOskar Wolfsberg,\nVon den 364 ccm wollen wir etwa 30 f\u00fcr den R\u00fccklauf in Abzug bringen, was sicher nicht zu niedrig berechnet ist. Die Gesamtsekretmenge betr\u00e4gt dann 334 ccm, welche in mehr als 51/* Stunden abgesondert wurde.\n\u00df) 100 g Butter. Festes etwa 85 g, Fl\u00fcssiges 345 ccm = 430 g, wovon 100 g abgerechnet werden m\u00fcssen ; also Sekret-menge: 330 ccm. Der Versuch dauerte fast 4llg Stunden.\nEigent\u00fcmlicherweise w\u00e4hrte der gr\u00f6\u00dfere Versuch erheblich h\u00fcrzer. Da wir \u00fcber das Wesen des zeitlichen Ablaufes unten handeln werden, wollen wir hier nicht eingehender dar\u00fcber sprechen. Da\u00df hier der Magen schneller als in a) entleert wurde, geht schon daraus hervor, da\u00df in 100 Minuten mehr als 70 g Butter abgewogen wurden, w\u00e4hrend in a) nach 3 Stunden erst 2\u00ab) g entleert wurden. Das Tempo im zweiten Versuche ist offenbar weit schneller gewesen, soda\u00df die k\u00fcrzere Zeit verst\u00e4ndlich wird. Die Sekretmenge ist ann\u00e4hernd gleich, sogar in \u00df) etwas kleiner. Wie das auch immer zu erkl\u00e4ren ist, eins ist sicher, da\u00df Butter entschieden den Stoffen zuzurechnen ist, die keine Steigerung hervorrufen. \u2014 Bei der Butterverdauung ist eine starke Gallensekretion zu beobachten, was ja die L\u00f6sung der Fetts\u00e4uren erheblich erleichtert. Offenbar wirken hier vom Duodenum aus starke Reflexe auf die Dr\u00fcsen des Magens und veranlassen die recht erhebliche Sekretion. Das erscheint auch verst\u00e4ndlich, weil bei dem Fettgehalt der Butter Seifen sich iin Darm bilden, die ja die Wirkung auf die Fundusdr\u00fcsen aus\u00fcben. Bei dem im Detail wiedergegebenen Butterversuch ist die Periodizit\u00e4t nicht so ausgesprochen. In \u00df) ist sie besser zu erkennen.\n4. Zucker.\nSichere Zahlen \u00fcber Zucker konnte ich nur in einem Falle erhalten. In der Folge bewirkte er teils physiologischen, teils auf einer Umlegung des Schlauches im Darm beruhenden R\u00fccklauf, soda\u00df ein zweiter exakter Versuch nicht m\u00f6glich war. Soweit ich Zahlen erhalten konnte, scheint mir jedenfalls mit Bestimmtheit ersichtlich, da\u00df kein proportionales Wachsen der Sekretmenge herrscht, weshalb der Zucker hier erw\u00e4hnt wird. Ein Versuch mit 50 g Zucker, der gelang und den ich noch mit-","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t353\nteile, ergab 180 ccm Sekret, einer mit 25 g, bei dem viel R\u00fccklauf war, 300 ccm, so da\u00df, selbst wenn 150 abgerechnet werden, ann\u00e4hernd die Menge gleich der bei 50 g ist. Und mehr wird nicht zu subtrahieren sein.\n\tC\u00e4sar. \u2014\t50 g\tZucker. \u2014 17. III. 14.\t\nZeit nach der F\u00fctterung\t\tccm\t\tBemerkungen\n3 Minuten\t\t1\tPankreassaft -f- Galle .\t\n5\t>\to\tMagensaft bl. -f-\t\n6\t>\t3\t\t\u00bb\tK. -f\n8\t>\t6\t\t*\tK. -f \u2022\n9\t>\t4\t\tK..+\t-,\n10\t\u00bb\t8\t\t.\tK. -f-\n11\t>\t6\tGalle bl. \u2014*\t\n13\t>\t4\t\t\n15\t>\t3\t\t\n16\t\u00bb\t2\t4\tr und Pankreassaft\n18\t>\t2\tPankreassaft bl. \u2014\t\n21\t>\t2\t\t\n23\t>\t1\t\tV\t\u2022 '\n25\t>\t2\tPankreas- -f- Magensaft bl. schw. -f-\t\n27\t\u00bb\t1\tMagensaft stark 4- K. 4-.\t\n28\t>\t2\t\t\n31\t\u00bb\t2\t\t\u2022\n33\t\u00bb\t3\t\t\n34 .\t\u00bb\t5\t\tst\u00e4rker\n35\t\u00bb\t9\t\t\n37\t>\t19\t>\t*\tfadenziehend\n39\t\u00bb\t3\tMagensaft \u2019 K. -j-\t\u2022 \u25a0 ' \u2022\t\n42\t\u00bb\t3\tPankreassaft bl. \u2014 K. \u2014\t\n44\t>\t2\t\t*\t-f- Galle\n47\t\u00bb\t1\tGalle\t\n50\t>\t2\t\t>\n53\t\u00bb\t2\t\t* bl. schwach -f-\n56\t>\t2\t\t* \u00bb \u2014\n62\t>\t2\t\t\n68\t\u00bb\t1\t\t\n71\t>\t1\tPankreas- -f Magensaft bl. schw.\t\n73\t>\t2\t\t* > \u00bb\n75\t>\t4\t\t* * \u00bb\n76\t>\t7\t\t*\t*\tdann Galle\n119","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"Oskar Wolfsberg,\n354\nZeit nach der F\u00fctterung\t\tccm\tBemerkungen\n\t\u00dcbertrag .\t113\t\n. 78 Minuten\t\t10\tGalle\n73\t\u00bb\t5\tGalle, dann Magensaft\n81\t\u00bb\t3\t>\n83\t>\t1\t* bl. ganz schwach -f-\n8\u00ab\t>\t2\tMagensaft K. -f\n30\t>\t3\t\u00bb\tetwas R\u00fccklauf\n32\t>\t3\t\u00bb\tK. +\n33\t\u00bb\t4\t\u00bb\tbl. stark -j- K. \u2014\n35\t>\t4\t\u00bb \u00bb \u00bb +\nOK\t>\t2\t\n33\t>\t1\t\ntoo\t\t2\tPankreassaft bl. fast \u2014\n103\t>\t9\t\u00bb\tetwas Magensaft\n105\t\u00bb\t5\tviel Magensaft K. -j-\n107\t>\t2\t\u00bb \u00bb\n103\t\u00bb\t4\t\u00bb\tT>\n112\tx>\t2\t* \u00bb\n114\t\u00bb \u2022\t4\t\u00bb\t>\tdann Galle\n117\t>\t\u00ab\tGalle, dann Magensaft\n113\t\u00bb\t5\tMagensaft K. -f-\n120\t>\t4\tGalle, erst bl. schwach -f-, dann \u2014\n122\t>\t1\t\n124\t>\t1\tbl. -\n127\t\u00bb\t10\tetwas R\u00fccklauf, Magensaft, bl. +\n123\t\t3\t\n132\tl\t4\tMagensaft -f Schleim\n135\t\t\u00ab\tSchleim und noch Galle\n231 \u2014 50\n181 ccm Gesamtsekret.\nBei diesem Zuckerversuch ist das periodische Flie\u00dfen der Verdauungss\u00e4fte besonders markant. Die verschiedenen Sekrete sind sch\u00e4rfer abgegrenzt als in anderen Versuchen. Die zweite Magensaftperiode ist am intensivsten. Es hatte den Anschein, als ob aller Zucker bis zum Duodenum in L\u00f6sung gegangen sei. Bei einem unten mitgeteilten Versuch bei einem Magenfisteihunde zeigte sich, da\u00df bei \u00d6ffnung der Kan\u00fcle auch feste Zuckerst\u00fccke noch vorhanden waren. Die vollst\u00e4ndige L\u00f6sung geht also erst bei dem l\u00e4ngeren Verweilen im Magen bezw. dem Passieren des Pylorus und Duodenum","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t355\n\u00ab \u00ab\nvor sich. Die Dauer des Versuches, die 2 Stunden nicht \u00fcberschritt, ist m\u00e4\u00dfig, besonders im Hinblick auf die die Verdauung hinausziehende Wirkung des Zuckers bei einem Mahle, die Thomsen1) festgestellt hat. Offenbar hemmt der Zucker die Sekretion im Magen. Auch ist noch zu erw\u00e4hnen, da\u00df die Resorption des Zuckers Zeit erfordert und dadurch die-pvlorusschlie\u00dfende und magensekrethemmende Wirkung der Salzs\u00e4ure unterst\u00fctzt. Der Pylorusschlu\u00df wird stark verl\u00e4ngert, wenn nicht Salzs\u00e4ure allein, sondern mit Zucker versetzt in das Duodenum eingespritzt wird.\nBei den Zuckerversuchen, die ich auch bei einem Magenfistelhund ausf\u00fchrte, konnte ich feststellen, da\u00df bereits im Magen ein Teil des Rohrzuckers, der ja den W\u00fcrfelzucker fast vollst\u00e4ndig bildet, in Monosaccharide zerlegt wird, wor\u00fcber keine Sicherheit bestand. Die Fehlingsche Probe war nach etwa 20 Minuten deutlich positiv, und da der Magen des Hundes vollst\u00e4ndig leer war und ich den W\u00fcrfelzucker vorher gepr\u00fcft hatte, wobei Fehling g\u00e4nzlich negativ war, f\u00fchrte ich unter freundlicher Hilfe von Herrn Professor Cohnheim eine Ber-trand-Bestimmung aus.\nUm 4 Uhr bekommt der Hund am 6. IV. 14. 50 g Zucker.\nEntnahme um 4 Uhr 30 Min., Saft und Zuckerst\u00fcckchen. Filtration durch Drahtfilter. Gesamtacidit\u00e4t 30. . Kongo stark positiv. 2 ccm enthalten 37 mg Invertzucker.\nIn 1 ccm waren also 18,5 mg reduz. Zucker, d. h. auf 100 ccm 1,85 g.\nEine andere gleichzeitig entnommene Probe, die mit >/io-n-Salzs\u00e4ure gekocht wurde, ergab bei der Bertrandbestimmung 46 g reduz. Zucker in 100 ccm. Hierbei war durch die hei\u00dfe S\u00e4ure aller Rohrzucker gespalten.\nBei einer 4 Uhr 50 Min. entnommenen Probe war die Acidit\u00e4t 33.\nEs ist also erwiesen, da\u00df bereits im Magen der Rohrzucker gespalten wird, wenn auch zun\u00e4chst nur in kleiner Menge. Die entstandenen Monosaccharide k\u00f6nnen also im Magen schon vom Blut oder der Lymphe aufgenommen werden.\n*) E. Thomsen, Diese Zeitschrift, Hd. 84, S. 425\u2019 (1913).","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nOskar Wolfsberg,\nNdhrungsmittel, welche eine derart gesteigerte Sekretion hervorrufen, da\u00df sie als der Menge proportional erscheint.\nHier gibt es gewisse Unterschiede. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, da\u00df wir nicht auf Kubikzentimeter genau Verdoppelungen erwarten k\u00f6nnen. Die rechnerisch erhaltene Verdoppelung kann \u00fcberschritten, aber auch nicht erreicht werden. Ich glaube, da\u00df kein prinzipieller Unterschied zwischen den Stoffen besteht, die in unseren Versuchen die zu erwartende Zahl nicht ganz erreichen, und denen, die etwas \u00fcber sie hinausgehen. Die Sekretmenge kann auch bei den gleichen Mengen ein wenig differieren, obgleich, wie es scheint, die Zeit des Ablaufes kaum Einflu\u00df darauf hat (s. oben). Andere Faktoren aber, gesteigerter Appetit, also Fre\u00dfgier, oder eine Erregung w\u00e4hrend der Verdauung k\u00f6nnen Rhythmus und Quantum ver\u00e4ndernd beeinflussen.\n1. Fleisch. Roh, in kleinen St\u00fccken.\na) 100 g. Nero. 4. III. 14.\nH\u00fcssiges 236 ccm, 98 g Festes, 10 ccm Verlust, hiervon gehen 100 g ab; also 244 ccm Gesamtsekret. 3'li Stunde Dauer\n\u00df) 200 g. 6. III. 14. Nero.\nH\u00fcssiges 523 ccm, 213 g Festes; hiervon sind 200 g zu subtrahieren; das ergibt 536 ccm Gesamtsekret. Der Versuch dauerte 3l/2 Stunde.\nY) Unmittelbar nach dem vorigen Versuch wurde wieder einer mit 100 g Fleisch angestellt. Bei diesem erhielt ich fast 300 ccm Sekret. Ich gebe dem Versuch a) den Vorzug gegen\u00fcber diesem, glaube aber, da\u00df ein ganz gelungener Versuch etwa 20 ccm mehr gegeben h\u00e4tte, et) war der erste Versuch, den ich mit Nero vornahm, so da\u00df eine kleine Ungenauigkeit m\u00f6glich. Immerhin illustrieren die Zahlen doch schlagend, da\u00df beim Fleich die Sekretion proportional der Masse w\u00e4chst. Bei Versuch y) fand ich ganz zu Beginn einen ziemlich lange w\u00e4hrenden Pylorusverschlu\u00df. Nach etwa 20 Minuten kam dann innerhalb einiger Minuten eine starke Fleischentleerung. \u00dcberhaupt hatte ich den Eindruck, da\u00df eine direkt nach Beendigung der vorangehenden begonnene F\u00fctterung","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t' 357\nnicht sowohl in der Menge als im Rhythmus abweicht von der regelm\u00e4\u00dfigen Folge und sich erst allm\u00e4hlich erholt. In der Zeit weichen die 3 Versuche nur um ein geringes von einander ab. Bei den starken Fleischsch\u00fcssen, besonders in der ersten Periode, kommt zun\u00e4chst das Fleisch mit Magensaft, sodann gallig verf\u00e4rbt. In wenig mehr als einer halben Stunde waren bei \u00df) bereits 155 g Heisch entleert. Hierauf setzt eine Gallen- und Pankreasperiode ein, w\u00e4hrend Magensaft erst wieder mit dem Fleisch kommt. Das geht noch zweimal so, wobei sich die Entleerung des Magens kurz vorher durch eine schwach saure Reaktion ank\u00fcndigt, die dann sofort einer stark sauren Platz macht. Erst wenn bereits das Fleisch den Magen verlassen hat, oder nur geringe Reste noch vorhanden sind, flie\u00dft reiner Magensaft, wie zu Beginn des Versuches reiner Magensaft dem Fleisch voraneilte, Dort war es psychisch, hier chemisch erregter Saft.\t\u2018\n2. Fleisch, roh, in gro\u00dfen St\u00fccken. Hektor.\na) 50 g. 8. I. 14.\n330 Fl\u00fcssiges, 9 g Festes = 339 g; vermindert um 50 g = 289 ccm Gesamtsekret. Dauer \u00fcber 41 !s Stunde\n\u00df) 100 g.\n498 ccm Fl\u00fcssiges. 10 ccm Verlust, 7 g Festes = 515; vermindert um 100 g = 415 ccm Sekret. Etwas \u00fcber 5 Stunden.\nHier haben wir eine Steigerung um fast 130 ccm. Sie h\u00e4lt nicht stand neben der Vermehrung bei Fleisch in kleinen St\u00fccken, ist aber immerhin erheblich und d\u00fcrfte doch eine auf chemischen Reizen beruhende Steigerung sein. Da\u00df hier eine genaue oder ann\u00e4hernde Verdoppelung nicht erreicht wurde, liegt vielleicht daran, da\u00df das Versuchstier sich bereits am Ende einer 14 t\u00e4gigen, stark anstrengenden Versuchsperiode befand und ersch\u00f6pft war. \u2014 Von den anderen Fleischversuchen unterscheidet sich dieser durch die relativ weit h\u00f6here Sekretmenge. Diese wird man zwanglos auf intensivere chemische Sekretion zur\u00fcckf\u00fchren k\u00f6nnen. Die gro\u00dfen St\u00fccke, die nicht den Pylorus passieren, verweilen lange im Magen, l\u00f6sen sich viel vollst\u00e4ndiger und bewirken die reichliche Sekretion. Auch noch im letzten Teile des Versuches str\u00f6mt viel\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCI. 1\t.\t25","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nOskar Wolfsberg.\nMagensaft. Da die Aufl\u00f6sung des Fleisches im Magen der chemischen Sekretion vorausgeht, kann diese erst sp\u00e4t ein-treten. Da\u00df diese Prozesse im Magen ablaufen, kommt in der Zeit zum Ausdruck.\n3.\tBouillon, (gew\u00e4rmt).\nHektor.\n\u00abj 200 ccm : 29. XII. 13.\n270 ccm -(- 15 ccm Verlust = 291 ccm; vermindert um 200 ccm = 91 ccm. Der Versuch dauerte 1V2 Stunden.\n\u00df) 300 ccm; 5. I. 14.\nFl\u00fcssiges 510: hiervon fallen 300 weg; also 210 ccm Gesamtsekret, 2*/4 Stunde.\nHier ist eine starke Steigerung, die etwas mehr als eine Verdoppelung darstellt. Da\u00df Bouillon den sekretionsteigernden N\u00e4hrmitteln angeh\u00f6rt, nimmt nicht wunder, wenn man bedenkt, da\u00df sie die Extraktivstoffe enth\u00e4lt, die beim Fleisch sich als wirksam erwiesen haben.\n4.\tMilch.\nHektor.\n\u00ab) 200 ccm; 20. XII. 13.\n279 ccm Fl\u00fcssiges + 5 ccm Verlust = 284 ccm; hiervon 200 zu subtrahieren = 84 ccm. Der Versuch w\u00e4hrte 2V2 Stunden.\n\u00df) 300 ccm; 24. XII. 13.\n451 ccm Fl\u00fcssiges; minus 300 ccm = 151 ccm. Dauer 21 2 Stunden.\nHier haben wir ein sch\u00f6nes Beispiel proportionaler Steigerung. Milch und Sekretion verhalten sich beidemal fast genau wie 2:3. Es mag zun\u00e4chst auff\u00e4llig erscheinen, woher die Milch die F\u00e4higkeit hat, so intensive chemische Sekretion zu verursachen. Man wei\u00df nicht recht, welche wirksamen Stoffe der Milch zu eigen sind. Es m\u00fcssen eben unter dem Einflu\u00df des Magensaftes aus einem der Milchbestandteile den Extraktivstoffen des Fleisches \u00e4hnliche Stoffe entstehen, die wie jene auf die Hormone wirken und deshalb","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t359\neine mit der Menge der Milch wachsende chemische Sekretion\nverursachen.\nDaran anschlie\u00dfend m\u00f6chten wir noch 3 F\u00fclle behandeln, in denen Fleisch mit Kartoffeln verf\u00fcttert w\u00fcrde. Sie best\u00e4tigen manche unserer Versuche und haben noch deshalb Interesse, weil sie Musterbeispiele sind f\u00fcr die Kombination von Nahrungsmitteln und deren Verdauung. Sie kommen insoweit den Mahlzeiten, die wir einnehmen, nahe, als sie zusammengesetzt sind.\nC\u00e4sar.\n1. 50 g feingeschnittenes Fleisch (roh) und 50 g Kartoffeln\n(Salzkartoffeln).\ni 4 Minuten\t\tccm 2\n\u00ab\t5\t11\n9\t2\t8\n12\t\t10\n15\t2\t19\n18\t\u00bb\t28\n21\t\u00bb\t21\n24\t>\t8\n2\u00ab\t2\t11\n27\ts\t6\n30\t2\t13\n32\t2\t11\n30\t2\t14\n38\t2\t5\n41\t7>\t31\n45\t>\t13\n50\t2\t32\n56\t2\t32\n59\t2\t22\n62\t2\t16\n64\t2\t8\n67\t>\t6\n73\t2\t4\n78\t2\t21\n82\t>\t15\n\t\t367\nBemerkungen\t'\nPankreassaft, Galle, Magensaft schon Festes, bl. -f-, K. -f->\nGalle \u2022\n> auch Festes wenig Galle, Magensaft\n\u2022 \u2022\n\u25a0j \u25a0\t\u2022-\nGalle\nPankreassaft. bi. \u2014\nGalle, bl. dann Magensaft \u00bb\t\u00bb\t\u00bb bl.-f-, 7 g. Fest es\nPankreassaft, dann K. -f-, Magensaft Magensaft\n* auch Festes viel Festes. (Kartoffeln -f* Fleisch) a \u00bb .dann Galle ,\nGalle, auch Festes; in feinem Zutsand Magensaft, Festes. Galle Galle, bl. -4 auch Pankreassaft *\t25 g Festes\nt\nwenig Pankreassaft, dann viel Magensaft -f- Festes, K.'-f-\nsehr viel Magensaft\n25*","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nOskar Wolfsberg,\n\u00dcbertrag . Nach 87 Minuten\t\tccm 367 4\tBemerkungen Magensaft\n\u00bb 89\t\u00bb\t7\t\u25ba\tbl. +, K. +\n\u00bb 91\t>\t4\t> K. -f-\n* 93\t\u00bb\t5\t>\tPankreassaft, bl. schwach -j-\n> 95\t\u00bb\t4\t> >\n* 100\t\u00bb\t3\tGalle\n* 102\t\u00bb\tm 4\tW.+\n* 106\t\u00bb\t5\tPankreassaft\n* 113\t\u00bb\t5\tbl. -f-\n\u00bb 117\t\u00bb\t4\tetwas Galle\n* 123\t\u00bb\t4\tMagensaft, Festes\n* 126\t\u00bb\t3\tGalle, Festes, bl.\tK. -f-\n> 130\t\u00bb\t3\tviel Festes\n\u00bb 135\t>\tFf 4\t\u00bb \u00bb\n* 139\t\u00bb\t8\t\u00bb\t*\t40 g Festes\n* 142\t\u00bb\t6\tMagensaft, Festes\n\u00bb 146\t\u00bb\t6\tK. -f, 50 g Festes\n\u00bb 150\t\u00bb\tm 4\tK. -f\n> 15K\t\u00bb\t8\tPankreassaft, Galle\n\u00bb 162\t\u00bb\t8\tGalle, etwas Festes\n\u00bb 166\t\u00bb\t8\tMagensaft -f- Pankreassaft, bl. -j-\n\u00bb 172\t\u00bb\t3\tMagensaft -{- Kartoffeln, K. -{-, 55 g Festes\n\u00bb 176\t\u00bb\t4\t\u00bb *\n\u00bb 180\t>\t5\t\u00bb >\n\u00bb 183\t>\t3\t> \u00bb\n\u00bb 190\t\u00bb\t3\tMagensaft, Festes\n\u00bb 194\t>\t3\tGalle, Festes\n\u00bb 200\t\t4\tPankreas\n> 208\t>\t5\tMagensaft, bl.\tKartoffeln\n\u00bb 214\t\u00bb\tr* 4\t\u00bb \u00bb\n\u00bb 218\t\u00bb\tK\t\u00bb\t\u00bb\tK. -f-\n\u00bb 224\t\t10\t\u00bb \u00bb\n* 227\t\u00bb\tr\u00bb 4\tMagensaft, K. -f-\n\u00bb 231\t\u00bb\t9\t\u00bb\n* 234\t\u00bb\t5\tPankreas, 60 g Festes\n\u00bb 237\t\u00bb\t4\t>\t-f- Galle\n\u00bb 2 40\t\u00bb\t6\tbl. \u2014\n\u00bb 249\t\u00bb\t12\tbl. \u2014, Galle, Pankreas, Schleim\n4 Stunden f x\t\t586 ccm 100 g 486 ccm 60 g Festes 546 ccm Gesamtsekret.\t","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\n361\n2. 50 g fein geschnittenes,\nC\u00e4sar.\nNach\n3 Minuten 6\n9\n11\n14\n16\n19\n23\n33\n41\n45\n46\n50\n51 53 55 57 59\n63\n64 66 73 75 77 80 83 85 87 90 95 98\n100\n103\n107\n109\n115\n121\n124\n126\n131\nccm\n2\n1\n2\n3\n11\n28\n11\n17\n23\n25\n9\n7\n8 5\n5\n6 8 8\n4\n3\n8\n12\n10\nrohes Fleisch, 100 g Kartoffeln. - 30. tu. \u00bb.\nBemerkungen\nPankreas, Magensaft, bl. stark -f-\n*\tK. -f-, fadenziehend K. \u2014, etwas Kartoffeln\nMagensaft, viel Fleisch 4- KartofTeln\n*\t\u00bb \u25a0 \u00bb\t* K.+\n\u00bb Galle \u00bb\t12 g Festes\n>\tviel \u00bb\tbl. st. -f, K. schw. -f\n\u00bb\t\u00bb\t*\tKartoffeln\n17 g Festes\nMagensaft, K. \u2014, 37 g Festes Pankreas, bl. \u2014\n>\t*\n*\t4- Galle, bl. \u2014\n>\n+ etw. Fl. -f Kart. > R\u00fccklauf \u2014\ni\nPankreas\n>\n\u00bb\t+ Galle, bl. schw.\nFestes\nMagensaft, K. -f, wenig R\u00fccklauf Festes\nMagensaft, wenig Festes\n>\t40 g Festes \u00bb Festes *\n\u00bb K. st.-f-, Festes, bes. Kart.\ni\nFestes, mehr Fleisch \u00bb\t' \u2018\t> K.-f\n>\tK. schw. -f, 46 g Festes Festes, K. st\u00e4rker -f-\nGalle\nGalle und Magensaft Pankreas\n285","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nOskar Wolfsberg,\nccm\n\u00dcbertrag . 285\nNach 134 Minuten\n\u00bb '''\nBemerkungen Kongo -f- Magensaft\n138\t\u00bb\t5\t\t\t\n141\tA\t10\t\t\t\n148\tA\t/\t\t\t\n154\tA\t10\tGalle -{- Pankreas\t\t\n156\tA\t12\tA\tA\t\n166\tA\t5\tA\t\t\n176\t\u00bb\t11\tA\t\t\n183\t\u00bb\t11\t\t\t\n190\tA\t7\tMagensaft, K. -f-\t\t\n193\t\u00bb\t5\t\t\u00bb\tetwas R\u00fcckl\t\n195\tA\t5\t\tA\t\n197\t\u00bb\t6\t\tA\t\n200\tA\t6\t\t\t\n203\tA\t4\tMagensaft\t\t\n208\tA\t5\t\tFestes\t\n211\t-\t8\t\t53 g Festes\t\n215\tA\t8\t\t\t\n218\tA\t5\tGalle\t\t\n222\t\t10\tMagensaft, dann Galle\t\t\n226\tA\t/\t\tA\tA\t> \u00ef\n231\tA\t4\tMagensaft -f- Galle, Fes\t\t\n238\tA\t6\tGalle, dann Magensaft,\t\t\n243\tA\t4\tMagensaft -f Flocken\t\t\n246\tA\t3\t\t*\tdann Galle\t\n251\tA\t/\t\tA\tJ>\tA\n254\tA\t5\t\t\u00bb\tkeine \u00bb\t\n258\tA\t8\t\t\u00bb\twieder \u00bb\t\n261 Oftil\tA\t5\t\tA\t\n268\tA\t8\t\tA\t\n272\tA\t5\tFestes, Magensaft, bl. -\t\t\n275\tA\t5\tFestes -J- Magensaft\t\t\n277\tA\t5\t\t\t-\n279\tA\t2\t\t*\tA\n284\tA\t3\t\tA\tA\n286\tA\t3\t\tA\tA\n288\tA\t3\t\t\u00bb\t-f\" Flocken\t\n295\tA\t3\t\t\t\n298\tA\t9\t\t\t72\n302\tA\t3\t\t\t\n304\t\u00bb\t4\t\t\t\n310\tA\t4\t\t< >\tf\n72 g Festes\n543","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"363\n\t\t\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t\n\t\tccm\tBemerkungen\n\t\t\u00dcbertrag . 543\t*\u25a0\nNach 315\t\tMinuten\t3\tFestes, dann Galle\n\u00bb\t317\t\u00bb\t3\t\n>\t320\t\u00bb\t5\tGalle, bl. \u2014\n\u00bb\t322\t\u00bb\t3\t*\t\u00bb 4*\n\u00bb\t324\t*\t4\t-f* Magensaft bl;\n>\t328\t\u00bb\t3\t\u00bb\n>\t333\t\u00bb\t5\t*\n\u00bb\t338\t\u00bb\t5\t\u00bb\n\u00bb\t346\t*\t5\t*\n>\t356\t\u00bb\t3\tdicker Schleim\n\t\t582\tccm\n\t\t-1- 75\tg Festes\n\t\t-f- 15\t* Verlust\n672 ccm \u2014 150 g\n6 Stunden: 512 ccm Gesamtsekret.\n3. 100 g feines, rohes Fleisch -f- 50 g Salzkartolfeln.\n\tZeit\t\tC\u00e4sar. ccm\t1. IV. 14. Bemerkungen\nNach\t2 Minuten\t\t5\tPankreas- -f- Magensaft, bl. stark -f*\nl\t4\t\u00bb\t8\tMagensaft, K. -f-\n\u00bb\t5\t*\t7\t\u00bb\t-J- kl. Kleischst\u00fccke\n\u00bb\t6\t\u00bb\t5\t>\tK: \u2014\n\u00bb\t8\t\u00bb\t/\t\u00bb\tGalle, bl. -f\n\u00bb\t10\t\u00bb\t9\t\u00bb\tst\u00e4rker Galle\n\u00bb\t12\t\u00bb\t11\t\u00bb\t-f- Magensaft\n\u00bb\t15\t\u00bb\t19\tFestes\n>\t18\t\u00bb\t20\tPankreas- -f- Magensaft, K. \u2014\n\u00bb\t20\t>\t12\t*\t\u2014, dann Galle\n\u00bb\t22\t\u00bb\t11\tGalle, Magensaft, Festes\n>\t25\t\u00bb\t16\t> bl. -\n\u00bb\t26\t\u00bb\t8\t\u00bb Pankreassaft, Magensaft, Festes\n\t29\t\u00bb\t9\tPankreassaft, Magensaft\n>\t31\t>\t8\tMagensaft, Festes\n>\t33\t\u00bb\t14\t\u2019\u2022 ~b *\n>\t36\t>\t16\tetwas R\u00fccklauf, 12 g Festes\n\u00bb\t41\t\u00bb\t19\tsehr viel Fesres\n\t45\t\t16\t20 g Festes\n>\t47\t>\t20 239\tMagensaft -f- Festes *","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"364\nOskar Wolfsberg,\n\tZeit\t\u00dcbertrag\tccm\t\tBemerkungen\n\t\t\t.239\t\t\nNach 53 Minuten\t\t\t36\tGalle, Pankreassaft, Magensaft\t\n>\t55\t>\t6\t40 g Festes\t\n>\t57\t>\t4\tGalle\t\n>\t60\t>\t5\t\t>\n>\t65\t>\t16\t\t.\u00bb bl.\n>\t66\t>\t5\t\t\u00bb Fleisch\n>\t73\t\u00bb\t5\tGalle, Fankreasaft, bl. \u2014\t\n>\t75\t>\t2\tFestes, etwas R\u00fccklauf, bl. stark 4-\t\n>\t76\t>\t7\t\t> Magensaft, K. +\n> *\t79\t\u00bb\t16\t47 g Festes\t\n>\t82\t>\t34\tMagensaft, Festes, K. \u2014\t\n>\t86\t>\t19\t\t>\t\u00bb wenig R\u00fccklauf\n>\t90\t>\t19\t\t, >\t>\t57 g Festes\n>\t92\t>\t10\t\t>\t> dann Galle\n>\t94\t>\t9\tGalle, etwas Pankreassaft, 62 g Festes\t\n>\t96\t>\t6\tbl.\t\n>\t97\t>\t5\t\t64 g Festes\n>\t98\t>\t8\t\t\n>\t102\t>\t7\t>\tf\n1\t103\t>\t3\t\t\n>\t111\t>\t9\tKongo -f\" Magensaft\t\n>\t112\t>\t5\t\t> >\n>\t113\t>\t10\t\t> >\n>\t117\t>\t34\t\t> dann Galle\n>\t120\t>\t18\tGalle\t\n>\t122\t>\t5\t\t\n>\t130\t>\t35\tMagensaft, K. schwach +\t\n>\t132\t>\t5\t\t>\tdann Galle\n>\t134\t>\t7\t\t\n>\t136\t>\t5\tGalle, wenig Pankreassaft, bl. \u2014\t\n>\t138\t>\t6\t\t\n>\t141\t\u00bb\t5\tGalle, bl. -f-\t\n\u00bb\t143\t\u00bb\t4\tMagensaft, etwas R\u00fccklauf\t\n>\t145\t>\t4\t\t*\tFlocken\n>\t147\t>\t6\t\t\u00bb\t*\twenig R\u00fccklauf\n>\t150\t>\t3\tFlocken, C +\t\n>\t152\t1\t6\tMagensaft, Flocken\t\n>\t155\t\u00bb\t5\t\t> >\n>\t158\t\u00bb\t7\t\t> >\n>\t162\t>\t12\t\t> >\n\u00bb\t166\t>\t9\t\t> >\n661","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\nZeit\tccm\n\u00dcbertrag. 661 Nach 172 Minuten\t9\n176\t>\t15\n178\t>\t7\n180\t>\t8\n182\t>\t5\n184\t\t6\n186\t>\t5\n188\t>\t3\n190\t>\t3\n192\t>\t4\n194\t\u00bb\t2\n196\t>\t3\n197\t>\t4\n201\t\u00bb\t3\n205\t>\t3\n208\t>\t3\n213\t\u00bb\t5\n219\t>\t\u2022 *\n225\t>\t6\n232\t>\t14\n235\t>\t6\n239\t>\t7\n241\t>\t7\n243\t>\t2\n244\t>\t6\n246\t>\t5\n248\t>\t6\n256\t>\t15\n259\t>\t3\n260\t>\t3\n269\t\u00bb\t8\n273\t>\t2\n275\t>\t2\n278\t>\t5\n280\t>\t.4\n282\t>\t5\n286\t>\t5\n290\t>\t2\n296\t>\t4\n300\t>\t3\n303\t>\t3\nBemerkungen\nGalle, bl. -f >\n\u00bb bl. \u2014 etwas Pankreassaft Galle\nPankreassaft, bl. \u2014\n>\t>\n\u00bb\t>\nFestes\n>\n>\n76 g Festes .\nMagensaft, bL stark -f-\nFestes\nK.+\nFestes\nMagensaft, Festes, K. -f * >\n> Galle\nMagensaft, Festes Galle \u00bb\nGalle, bl. \u2014\nMagensaft, bl. stark + K.\nFestes\n86 g Festes\nK.+\t.\t'\nMagensaft, K. -f\n>\tGalle -f- Magensaft\n* \u00bb \u00bb Kartoffeln\nschwach Magensaft Galle\n876","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"366\nOskar Wolfsberg..\nZeit\n\u00dcbertrag\nccm\n87\u00ab\nBemerkungen\nNach\tHO\u00ab Minuten\t2\tbl., fast \u2014\n\u00bb\t310\t1\terst bl. \u2014, dan\n\u00bb\t312\t3\tGalle und ganz\n\u00bb\t314\t5\t>\n\u00bb\t322\t9\t\n>\t325\t4 900 ccm\t\n\t\t-f- 90 g Festes 990 ccm - 150 g\t\nAnn\u00e4hernd 51/* Std.\t\t840 ccm Gesamtsekret.\t\nTabelle der letzten 3 Versuche.\nNahrung\tSekretmenge\n50 g Fleisch -j- 50 g Kartoffeln................. 546\n50 \u00bb\t\u00bb\t-f- 100 \u00bb\t*\t..........j\t512\n100 \u00bb\t\u00bb\t4- 50 \u00bb\t\u00bb\t..........;\t840\nOie drei Resultate 546, 512, 840 ccm beweisen sehr sch\u00f6n die Steigerung, die durch Fleisch hervorgerufen wird, ferner, da\u00df bei Vermehrung von Kartoffeln das Steigen ausbleibt (hier ist die Zahl etwas geringer als im 1. Versuch). Auch beobachten wir eine Verz\u00f6gerung des Versuches, die besonders auff\u00e4llig wird, wenn wir mit den Kartoffeln in die H\u00f6he gehen. Auch hier k\u00f6nnen wir, wie wir den Zucker in den Thoms en sehen Versuchen deuteten, die Kartoffeln als hemmend auf die vom Fleisch reichlich verursachte chemische Sekretion einwirken sehen. Die Analogie ist insofern durchgreifend, als die reichlich vorhandene St\u00e4rke ja im Laufe der Verdauung verzuckert wird. Es gilt deshalb f\u00fcr Kartoffeln das oben Gesagte. Auch st\u00f6rt die Kombination von Fleisch und Kartoffeln das ruhige Bild, das wir im Falle der getrennten F\u00fctterung erhielten. Beide wirken eben in anderem Rhythmus, so da\u00df Interpolationen eintreten. Wenn wir beim Fleisch allein z. B. Galle erhalten w\u00fcrden, so tritt hier doch auch wohl Magensaft auf wegen der anwesenden Kartoffeln. Das geht auch aus unseren Anmerkungen hervor, indem \u00f6fter als sonst","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"367\n('bei die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\nMagensaft und Galle zugleich entleert werden. Auch der Umstand, da\u00df manchmal, besonders zu Beginn mehr Fleisch, oft sogar allein kommt, weist auf eine getrennt laufende Verdauung beider.\nHieran will ich einen Versuch anschlie\u00dfen, der folgenderma\u00dfen angestellt wurde. Nero bekam 100 g Fleisch. Da ich bei diesem diesen Versuch bereits zweimal angestellt hatte, wu\u00dfte ich \u00fcber die Verdauung Bescheid. Nach Beendigung der ersten gro\u00dfen Fleischentleerung, die etwa 40 Minuten nach Beginn eintrat, bekam das Tier 50 g Fleisch. Mit dieser Versuchsanordnung sollte die Einwirkung einer he. ginnenden auf eine im Gange befindliche Verdauung studiert werden. Der Versuch dauerte fast 5 lh Stunden und ergab etwas \u00fcber 600 ccm Sekret. Das ist unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig vieff\u00fcr 150 g Fleisch. Man darf aber nicht vergessen, da\u00df es sich um zwei \u00fcbereinandergelagerte Versuche mit einer Superposition von Reizen handelt, die aller Voraussicht nach sich nicht hemmen, da sie gleicher Qualit\u00e4t sind. Auch wird bei der zweiten F\u00fctterung noch einmal psychischer Saft hervorgerufen, der nicht unbetr\u00e4chtlich ist. W\u00e4hrend sonst bei kleinen Fleischst\u00fccken so gut wie alles herauskam, erzielten wir hier nur wenig mehr als die H\u00e4lfte. Der Versuch bildet so den \u00dcbergang zu den Ergebnissen mit gro\u00dfen Fleischst\u00fccken, wo ein noch weit gr\u00f6\u00dferer leil schon im Magen und oberen Duodenum g\u00e4nzlich umgewandelt wurde. Auch in diesem Versuche kommt durch die zweite F\u00fctterung eine gewisse Unordnung in den Rhythmus, der aber hier nicht auf qualitativ verschiedenen, nebeneinander und gleichzeitig wirkenden Stoffen, sondern auf dem verschiedenen Grade der Abbaustufen beruht. Denn die Reize der Extraktivstoffe von der zweiten\nF\u00fctterung wirken bereits, wenn die der ersten F\u00fctterung noch t\u00e4tig sind.\nWir geben umstehend eine Kurve, in der die punktierte Linie anzeigt, wie die Verdauung abgelaufen w\u00e4re, w\u00e9nn keine zweite F\u00fctterung stattgefunden h\u00e4tte.\nEin Vergleich der beiden Kurven lehrt, da\u00df ohne die zweite F\u00fctterung immer niedrigere Gipfel und flacherer Ab-","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"368\nOskar Wolfsberg,\nlauf f\u00fcr den Versuch charakteristisch gewesen w\u00e4re. Durch die zweite F\u00fctterung kommt noch ein ausgepr\u00e4gter Gipfel (x) vor, der den H\u00f6hepunkt der zweiten F\u00fctterung darstellt. Dann tritt auch ein Flachwerden und Sinken ein, aber in k\u00fcrzeren\nZeih in Minuten\nZwischenr\u00e4umen, bis dann (durch die Schlinge bezeichnet) eine lange Ersch\u00f6pfung mit Pylorusschlu\u00df auftritt, der dann charakteristischer Schlu\u00df verlauf folgt.\nErgebnisse :\n1.\tEin mit der Menge der Nahrung proportionales Wachsen der Sekretion besteht nur bei Fleisch, Bouillon und Milch. Bei Kartoffeln, Butter, Brot, und wohl auch Zucker gibt es keine nennenswerte Steigerung, wenn wir diese Stoffe in doppelter Menge zuf\u00fchren.\n2.\tDie vermehrte Sekretion ist Folge der Wirkung der Extraktivstoffe, die das Hormon der Pylorusschleimhaut wirksam machen.1)\n3.\tDa die Extraktivstoffe eine proportionale Steigerung der Sekrete verursachen, so ist der dabei produzierte Magensaft infolge chemischer Erregung hervorgerufen. Nur die Chemosekretion kann proportional wachsen, n\u00e4mlich wenn bei dem Verweilen im Magen Extraktivstoffe entstehen.\n') Siehe Ed kins, Journal of Physiol., Bd. 34, 1906, S. 133. \u2014 W. Gross, Arch, f Verdauuungskrankheiten, Bd. 12, S. 507, 1906.","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t369\n4.\tBeim psychischen Saft, der wohl eine Steigerung erfahren kann, herrscht keine proportionale Beziehung.\n5.\tDie Menge des Sekretes ist unter gleichen Bedingungen bei derselben Nahrung und derselben Quantit\u00e4t ann\u00e4hernd konstant. Es entspricht einem bestimmten Reiz eine bestimmte Reaktion.\n6.\tAuch bei Verdoppelung der Sekretion ist die Zeit der Magenentleerung nicht verdoppelt, oft kaum verl\u00e4ngert.\nV ie kann man es sich erkl\u00e4ren, da\u00df die doppelten Mengen oft innerhalb derselben Zeit wie die einfachen entleert werden und doch im Falle des Fleisches doppelt so viel Sekret bewirken? Die schnellere Entleerung findet bei gr\u00f6\u00dferer F\u00fcllung statt.1) Der Magen entleert sich schneller, weil er st\u00e4rker gedehnt ist. Es waltet hier offenbar die Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit ob, die .1. v. Uexkiill sonst f\u00fcr Muskeln erwiesen hat, da\u00df der Reiz zu den gedehnten Fasern vorzugsweise geht.\nWenn wir nun erw\u00e4gen, ob die Stoffe, die proportionale Steigerung der Sekrete bewirken, auch f\u00fcr uns den gr\u00f6\u00dften Wert haben, der ja, wie Rubner zeigte, durch den Kaloriengehalt angegeben wird, so resultiert, da\u00df ein gewisses Mi\u00dfverh\u00e4ltnis obwaltet. Denn sicherlich ist der Kalorienwert der Kartoffeln gr\u00f6\u00dfer als der des Fleisches, und dennoch werden, wenn wir 100 g Fleisch und 50 g Kartoffeln verzehren, die Verdauungsdr\u00fcsen durch das Fleisch ungleich mehr beansprucht (s. o.). Wenn nun diesem hohen Anspruch keine Gegenleistung gegen\u00fcberst\u00e4nde, so w\u00e4re in der Tat der Fleischgenu\u00df, ohne Vorteil f\u00fcr uns, und der Vegetarier h\u00e4tte recht. Aber zweierlei wird doch durch das Fleisch gewonnen: 1. in betreff des Eiwei\u00dfgehaltes: im Fleisch ist in relativ geringen Mengen viel Protein enthalten, was unter Umst\u00e4nden von Vorteil ist ; 2. wird eine gr\u00f6\u00dfere S\u00e4ttigung und damit psychisches Behagen erzielt. Insbesondere zeigen meine Versuche, da\u00df bei Mischungen von Fleisch und pflanzlichen Stoffen das Fleisch die Gesamtmenge der Sekretion bestimmt. Die Beigabe der Kartoffeln bewirkt aber freilich ein l\u00e4ngeres Verweilen. Dadurch ist das Hungergef\u00fchl verbannt, denn dieses tritt erst auf, wenn nach Ent-\n\u2018) Best und Cohn he im, Diese Zeitschrift, B. \u00ab9, 1901.","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"370\nOskar Wolfsberg,\nleerung der oberen Darmteile die Hungersekretion der Dr\u00fcsen einsetzt.l) Es wird also durch Nahrung, die viel chemische Sekretion hervorruft, die Verdauung verz\u00f6gert und auf dem Umweg \u00fcber die Ghemosekretion psychisches Behagen bewirkt. Das Fleisch, zumal mit pflanzlicher Kost gemischt, erm\u00f6glicht im Gegensatz zu reinen Vegetabilien lange Pausen zwischen den Mahlzeiten, ohne Hunger aufkommen zu lassen. Blicken wir auf die T\u00e4tigkeit der St\u00e4dter, die oft fern von der Wohnung weilen und deshalb nur wenige Mahlzeiten in gro\u00dfen zeitlichen Abst\u00e4nden einnehmen, so erkennen wir ohne weiteres, welchen Wert sekretsteigernde Nahrung hat, um den Hunger zur\u00fcckzudr\u00e4ngen. Auch hat der Instinkt l\u00e4ngst vor w issenschaftlichen Untersuchungen brauchbare Zusammenstellungen f\u00fcr die Mahlzeiten gegeben. Es w\u00e4re eben dogmatisch, nur nach dem energetischen Gehalt den Wert der Speisen zu bemessen. Deshalb hat der Laie recht, wenn das Fleisch den Mittelpunkt seiner Mahlzeiten bildet, und wenn er Fleisch mit Kartoffeln und nicht umgekehrt bestellt, obgleich sein K\u00f6rper mehr unmittelbaren Nutzen von den Kartoffeln hat.\nErst die hier gewonnenen Zahlen geben f\u00fcr die Di\u00e4tetik eine gewisse Grundlage, jedenfalls soweit es die Frage der Beanspruchung der Dr\u00fcsen betrifft. Vor allem habe ich gezeigt, da\u00df bei Kombination von Fleisch- und vegetabilischer Kost die Quantit\u00e4t der letzteren fast einflu\u00dflos ist auf die Sekretion.\nTabelle.\nNahrungsmittel\t\tMenge\tSekret\tDauer\tHund\n\t\t100\t800\t3\u2018/4 Stunden\t\n\tKartoffel\t200\t840\t3V*\t\u00bb\tPascha.\n\t\u2022\t50\t188\t3\t\nA.\tBrot\t100\t150\t3 */* u.4V\u00bb \u00bb\tNero.\nnicht\t\t\t\t\t\n\t\t50\t334\t57\u00ab\t\u00bb\t\nerh\u00f6hend\tButter\t100\t380\t47*\t\u00bb\tPascha.\n\t\t50\t177\t2 \u00bb\t\n\tZucker\t25\t?\t?\tC\u00e4sar.\n*) W. B. Cannon. American Journ. of Physiol, von 1908 an.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen.\t371\nFortsetzung.\nNahrungsmittel\tMenge Sekret\t\tDauer '\t\tHund\nFleisch feine St\u00fccke !\t100 200\t244 535\t31/4 -Stunden 3 V* \u2022\t\tNero.\n\u00df.\t\u00bb gro\u00dfe \u00bb\t50 100\t289 415\t41/\u00ab 5 V\u00ab\t> >\tHektor.\nerh\u00f6hend j Milch i\t200 \u2022300\t84 151\t2 7\u00ab 2V*\t1 >\t>\nBouillon ;\t200 300 \u25a0\t91 210\tIV\u00ab 2V\u00ab\t> *\t>\n\u2022 ,\t50 g FI. + 50 p K.\t546\t\u2022 4 Stunden\t\t\nKombination Fleisch 4- Kartoffeln !\t50 p FI. + 100 p K.\t512 \u2019 \u25a0\t6 \u2022\t. >\tC\u00e4sar.\n.. ! !\t100 g Fl. + 50 p K.\t840\t5 V\u00ab\t>\t\nAm Schl\u00fcsse der Arbeit m\u00f6chte ich Herrn Professor Cohnheim, meinem hochverehrten Lehrer, in dessen Laboratorium ich die Arbeit ausf\u00fchren durfte, f\u00fcr die liebensw\u00fcrdige Anregung und das stete Interesse, mit dem er die Arbeit begleitete, sowie die freundliche Hilfe auch hier meinen warmen Dank aussprechen.","page":371}],"identifier":"lit20047","issued":"1914","language":"de","pages":"344-371","startpages":"344","title":"\u00dcber die Einwirkung einer Reihe von Nahrungsmitteln auf die Sekretion der Verdauungsdr\u00fcsen","type":"Journal Article","volume":"91"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:50:24.050808+00:00"}