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Über die Verwendung von Triketohydrindenhydrat zum Nachweis von Eiweißstoffen und deren Abbaustufen

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{"created":"2022-01-31T14:38:43.148106+00:00","id":"lit20085","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Hubert Schmidt","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 37-43","fulltext":[{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verwendung von Triketohydrindenhydrat1 ) zum Nach weis von Eiwei\u00dfstoffen und deren Abbaustufen.\nVon\t\u25a0\nEmil Abderhalden und Hubert Schmidt. .\n(Aus dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 24. M\u00e4rz 1911.)\nHerr Prof. Ruhemann in Cambridge hatte die gro\u00dfe Freundlichkeit, uns das von ihm dargestellte Triketohydrinden-hydrat, das, wie er selbst1) gefunden hat, mit Eiwei\u00dfstoiffen, Peptonen und Aminos\u00e4uren, selbst in gro\u00dfer Verd\u00fcnn\u00f9ng, Blauf\u00e4rbung gibt, zum Nachweis von Proteinen uhd ihren Abbaustufen im Tier- und Pflanzenorganismus zu \u00fcberlassen. Wir haben zun\u00e4chst eine gro\u00dfe Anzahl verschiedenartiger Verbint d\u00fcngen auf ihr Verhalten gegen\u00fcber dem Reagens gepr\u00fcft, um t fostzustellen, ob das Reagens f\u00fcr bestimmte Klassen yon V\u00e8r-Findungen typisch ist. Die folgende Tabelle gibt einen \u00dcberblick \u00fcber die erhaltenen Resultate:\t*\nEiereiwei\u00df 4\tt Oxyprolin \u2014 (rot, eosin-\nSerumeivvei\u00df 4\t. f\u00e4rben).\nGlykokoll 4 \u2022\tTryptophan 4 '\nAlanin -{- \u25a0\tHistidin 4\u00bb nach einiger Zeit\nValin +\tburgunderrot.\nLeucin.Arginin +\n. Isoleucin 4 . ?\t. Lysin -f-\nAsparaginsaure 4\tPyrrolidoncarbons\u00e4ure \u2014\n' .Glutamins\u00e4ure\t4\tAsparagin 4 *\nGlutamins\u00e4uremono\u00e4thyl-\tGlutamin -f*\t1\nester 4\ta-Aminobutters\u00e4ure 4\nPhenylalanin -f-\ta-Amino-f-oxyvalerian-\t. 5\n. Tyrosin 44\t: .\t.\t\u25a0 s\u00e4ure 4\t\u25a0 .\n\u2666Serin 4-\tDiamin\u00f6propions\u00e4ure 4\n, Cystin 4-\t\u25a0\tGlukosamin \u2014\t\u2018\nProlin \u2014 (Gelbf\u00e4rbung).\tGlukosamins\u00e4ure 4\n\u25a0) Siegfried Ruhemann. Triketohydrindene Hydrate. Transactions of the Chemical Society. Vol. XCVII. S. 2025. 1910. <\t\u201d\n\u25a0\t.\t*i","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\tEmil Abderhalden und Hubert Schmidt,\nGlvkocyamin \u2014\tErepton (vollst\u00e4ndig abge-\nGuanidoisocaprons\u00e4ure\u2014\thautes Fleisch) 4\nDiglyceryl-tvrosin\u00e4ther 4\tGlycinanhydrid \u2014\nGlvcyl^glycin -(-\tAlaninanhydrid\t\u2014\nGlycyl-alanin 4\tLeucinimid \u2014\nGlycyl-tyrosin\tSerinanhydrid \u2014\t.\nGlycyl-leucin -f-\tAlanyl-glycinanhydrid \u2014\nGlycyl-tryptophan 4\tHarns\u00e4ure \u2014\nAlanyl-glycin 4\tAlloxan \u2014\nAlanyl-alanin 4-\tUracil \u2014\nAlanyl-leucin 4\tAlloxantin \u2014\nAlanyl-ty rosin 4\tGuanidincarbonat \u2014 (nach\nLoucyl-glycin 4\teiniger Zeit, r\u00f6tlich)\nLeucyl-alanin 4\tGuanin \u2014\t...\nDiglycyl-glyein 4\tAllantoin \u2014\nLe\u00fccyl-triglycyl-leucin 4\tSarkosin 4 (rot)\nLeucyl-oktaglycyl-glycin 4\tHippurs\u00e4ure \u2014\nLeucyl-triglycyl-leucyl-okta-\tSuprarenin \u2014\nglycyl-glycin 4*\tHarnstoff\u2014\nAib\u00fcmose aus Seide 4 (Hol-\tAmmoniak rotbraun\nviolett)\tAmmoniumcarbonat\trot\nPepton aus Seide 4\tEssigsaures Ammon\t\u2014\nPepton aus Wolle\t4\t(Rot-\tOxalursaures Ammon -\nviolett)\tHydroxylaminchlorhydrat \u2014\nPepton aus Cheefoo-Seide 4\tHomogentisins\u00e4ure, \u2014\n; (R\u00f6tlich)\nAus der Zusammenstellung geht klar hervor, da\u00df Eiwei\u00dfstoffe mit dem Reagens eine intensive Blauf\u00e4rbung geben. Auch die Peptone zeigen eine deutliche Reaktion. Alle bis .jetzt untersuchten Polypeptide gaben gleichfalls Blauf\u00e4rbung. Das gleiche gilt f\u00fcr die untersuchten Aminos\u00e4uren. Auch das Isoserin gab geringe Blauf\u00e4rbung und ebenso das \u00df-Alanin. Da jedoch die Reaktion bei verschiedenen Pr\u00e4paraten verschieden stark ausfiel, ist die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen, da\u00df bei der Empfindlichkeit der Reaktion Verunreinigungen in Betracht kommen. Von den a-Aminos\u00e4uren machen eine Ausnahme das Prolin, Oxyprolin und die Pyrrolidoncarbon-w\u2014V :-oV \u2022.\u2022Oy.:': / \u2014 O^.-y\t^. |","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verwendung von Trikctohydrindenhydrat.\t39\ns\u00e4ure. Diese drei S\u00e4uren besitzen keine Atnino-, sondern eine \u2022 fminogruppe. Bei allen drei, Verbindungen gab ihre L\u00f6sung nach Zusatz des Reagenses keine Blauf\u00e4rbung. Nach den bisherigen Erfahrungen tritt eine Blauf\u00e4rbung nur dann auf, wenn neben einer freien 'Aminogruppe eine freie Cirboxyl-gruppe vorhanden ist. Von beiden Gruppen k\u00f6nnen die Verbindungen auch mehrere besitzen. Ob im Einzelfalle di\u00e9 Stellting der Aminogruppe zum Carboxyl von Bedeutung ist, bedarf noch einer weiteren Pr\u00fcfung.\t^\nWie aus der Tabelle weiterhin hervorgeht, geben die I hketopiperazine keine Blauf\u00e4rbung. Das Triketohydrindenhydrat ist ein vorz\u00fcgliches Reagens auf die Reinheit der Dikctopiper-azine. Die geringste Beimengung von Aminos\u00e4uren oder Polypeptiden gibt sich an der eintretenden Blauf\u00e4rbung zu erkennen.\n(ilukosamin gibt keine F\u00e4rbung, wohl aber die Glukosamins\u00e4ure.' Die untersuchten Purinbasen, die Harns\u00e4ure und das Uracil gaben keine Blauf\u00e4rbung. F\u00e4rbungen tr\u00e9t\u00e9n auf mit alkalischen, speziell ammoniakalischen L\u00f6sungen. 'Wir beobachteten in keinem Falle Blauf\u00e4rbung. Fast in allen F\u00e4llen trat sofort eine rotbraune F\u00e4rbung auf. Ammoniak, kann die; Farbreaktion st\u00f6ren. Ist solches vorhanden, dann wird es am besten durch Verdampfen der L\u00f6sung vertrieben. Erw\u00e4hnt sei noch, da\u00df die Haut sich mit dem Reagens intensiv blau f\u00e4rbt.\nWir feen\u00fctzten zu unseren Versuchen eine L\u00f6sung* von 0,1 g des Reagenses in 30 ccm, und in einzelnen F\u00e4llen in io ccm Wasser. Von dieser L\u00f6sung gaben wir zu der zu pr\u00fcfenden Fl\u00fcssigkeit (jeweils ca, 1 ccni) 1^2 Tropfen. Dann erhitzten wir kurze Zeit bis zum Sieden. Beim Abk\u00fchlen zeigt *ieh dann beim positiven Ausfall der Reaktion eine mehr oder weniger intensive Blauf\u00e4rbung. Von gro\u00dfer Bedeutung f\u00fcr den A usfall der Reaktion ist die Reaktion der zu pr\u00fcfenden L\u00f6sung, tte mu\u00df neutral sein. Ist die Reaktion schwach sst\u00fcer, dann erh\u00e4lt man ebenfalls Blauf\u00e4rbung, jedoch mit einem Stich ins U\u00fctliche. Ist die Reaktion st\u00e4rker sauer, dann tritt Rotviolett bis Rotf\u00e4rbung ein. Schlie\u00dflich kann die F\u00e4rbung auch ganz ausbleiben. Sehr st\u00f6rend ist alkalische Reaktion. Sie verhindert das Zustandekommen der Blauf\u00e4rbung. Wir haben","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\tEmil Abderhalden und Hubert Schmidt,\nbei all unseren Versuchen streng darauf 'geachtet, da\u00df die Reaktion neutral war.\nEine gr\u00f6\u00dfere Reihe von Untersuchungen haben wir angestellt, um zu pr\u00fcfen, welche Mengen von Aminos\u00e4uren noch eine deutliche Reaktion geben. Ferner pr\u00fcften wir den Einflu\u00df von Neutralsalzen. Es ergab sich, da\u00df diese die Reaktion nicht st\u00f6ren, sondern eher beg\u00fcnstigen. Glvkokoll ergab bei Anwendung des Reagenses in einer Verd\u00fcnnung von 0,1 g in 30 ccm Wasser, bei Verwendung von 0,1 ccm dieser -L\u00f6sung noch eine deutliche Reaktion-bei einer Verd\u00fcnnung von 1:10000. Alanin lie\u00df sich unter den gleichen Bedingungen ebenfalls noch in einer Verd\u00fcnnung von 1:10000 sehr scharf nachvveisen. 1-Tyrosin verlangte eine gr\u00f6\u00dfere Konzentration (1:5000). Noch v\u00e9rd\u00fcnnter\u00e8 L\u00f6sungen der' genannten Aminos\u00e4uren gaben gleichfalls unter g\u00fcnstigen Bedingungen noch eine Reaktion; jedoch ist die F\u00e4rbung nicht mehr sehr ausgesprochen, Wir betrachten die oben angegebenen Verd\u00fcnnungen als die Grenze, bis zu der Aminos\u00e4uren mit Sicherheit nachgewiesen werden k\u00f6nnen.\nWir haben zun\u00e4chst im Harn und im Blute nach vorheriger Abtrennung der Eiwei\u00dfstoffe auf Produkte gefahndet, welche mit deni Reagens eine '-'.F\u00e4rbung; geben. Im Harn entfernten wir eiwei\u00dfartige Stoffe durch Dialyse. Zur Enteiwei\u00dfung des Blutes verwendeten wir das Verfahren von Michaelis und Rona (Eisenhydroxyd).\nReim Harn pr\u00fcften wir stets vor der Dialyse und dann das Dialysat und den nicht dialysierbaren Teil f\u00fcr sich. In allen F\u00e4llen erhielten wir mit dem ganz frischen Harn vom Menschen eine positive Reaktion. Meist gaben auch das Dialysal und der Inhalt des Dialysierschlauches Blauf\u00e4rbung. Wir haben auch Pferde-, Rinder- und Hundeharn untersucht. Auch hier erhielten wir beim ganz irischen Harn fast durchweg eine positive Reaktion. Wir werden die gesamten Erfahrungen mit-teilen, wenn wir \u00fcber ein gr\u00f6\u00dferes Material verf\u00fcgen.\n: ' - Das : enteiwei\u00dfte Blut \u25a0 engten ' wir unter vermindertem Druck bis auf 50 ccm ein. Im allgemeinen verwandten wir 500\u2014600. ccm Blut vom Pferd, vom Rind und vom Hund.","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verwendung von Triketohydrindenhydrat. 41\nSowohl heim Harn als bei den Blutproben stie\u00dfen wir bei Anstellung der Reaktion auf Schwierigkeiten, Es zeigte sich, da\u00df, wie oben erw\u00e4hnt, die Reaktion des Mediums von ausschlaggebender Bedeutung ist. Um in jedem Falle vor T\u00e4uschungen bei negativem Ausfall der Reaktion sicher zu sein, gaben wir zu der mit Natriumbicarbonat sorgf\u00e4ltig neutralisierten L\u00f6sung soviel Glykokoll hinzu, als nach unseren Vorstudien eben noch nachweisbar war. Wurde dann die Reaktion positiv, w\u00e4hrend die Kontrollprobe ohne Glykokollzusatz unter sonst ganz gleichen Bedingungen negativ blieb, dann war der Schlu\u00df berechtigt, da\u00df nicht die Zusammensetzung der Fl\u00fcssigkeit schuld am negativen Ausf\u00e4lle der Reaktion war. Dagegen lag noch die M\u00f6glichkeit vor, da\u00df die Konzentration der eventuell vorhandenen Aminos\u00e4uren oder sonstigen Eiwei\u00dfabbauprodukte eine so geringe war, da\u00df sie f\u00fcr den Nachweis mit dem Re\u00e4gens nicht gen\u00fcgten. Wir engten deshalb auf ein noch geringeres Volumen ein und pr\u00fcften dann wiederum mit dem Reagens. In manchen F\u00e4llen gelang es, auf diese Weise noch eine positive Reaktion hervorzurufen. Was nun unsere bisherigen Erfahrungen mit enleiwei\u00dftem Blut anbetrifft, so erhielten wir in fast allen F\u00e4llen eine deutlicl) positive Reaktion. Wir sind vorl\u00e4ufig nicht in der Lage, anzugeben, welcher Natur die im enteiwei\u00dften Blute vorhandenen, die Reaktion bewirkenden Verbindungen sind. Wir haben alle, eine positive Reaktion gebenden L\u00f6sungen vereinigt. Die gesamten L\u00f6sungen entsprachen ca. 8 1 Blut. Die auf 210 ccm eingeengte Fl\u00fcssigkeit enthielt 2,2704 g Stickst oft. Sie gab keine Biuretreaktion. Ebenso fielen alle Reaktionen auf Aminos\u00e4uren \u2014 Tyrosin, Tryptophan, Cystin, Histidin \u2014 negativ aus. Die Frage, ob in dem angewandten Blut urspr\u00fcnglich Peptone . vorhanden waren, mu\u00df hier ausscheiden, weil noch nicht mit Sicherheit\nerwiesen ist, ob bei der angewandten Art der Entehvei\u00dfung ' Peptone bestimmter Art mitgerissen werden. Versuche mit einigen Peptonarten \u2014 Seidenpeptone. Witte-Peptone, Peptone aus Horn und mit Ammonsulfat aussalzbare Peptone aus Horn und aus aeide -\u2014 ergaben, da\u00df diese nach der Enteiwei\u00dfung\nnoch nachweisbar waren.\nerscheinet uns die Versuche","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\tEmil Abderhalden und Hubert Schmidt,\nnoch nicht umfangreich genug, um die Eisenhydroxydmethode zur Entscheidung der Frage nach dem Vorkommen von Peptonen im Blute heranzuziehen. Nach allen sonstigen, im Laufe der letzten Jahre gesammelten Erfahrungen sind normalerweise die Biuretreaktion gebenden Stoffe im Blute nicht vorhanden. Nur in einigen F\u00e4llen schwerer Tuberkulose konnten wir Peptone im Blute nachweisen.\nDie von uns beobachtete Reaktion mit dem Reagens \u2014 die Reaktion war auch bei der eingeengten Fl\u00fcssigkeit noch stark positiv \u2014 kann nur bedingt sein durch Verbindungen, die mindestens eine Carboxylgruppe und eine Aminogruppe enthalten. Die gew\u00f6hnlichen Peptone sind nach unseren Beobachtungen, wie schon erw\u00e4hnt, ausgeschlossen. Es kann sieh nur um abiur\u00e8te Eiwei\u00dfabbauprodukte oder andere mindestens eine Amino- und Carboxylgruppe tragende Verbindungen handeln. Von bekannten Verbindungen k\u00e4men in Betracht Aminos\u00e4uren, einfacher gebaute, die Biuretreaktion nicht gebende Polypeptide, und ferner die im Blute nachgewiesenen Oxy-proteins\u00e4uren. Wir haben uns zun\u00e4chst mit Hilfe der Formol-titration (Sorensen) davon \u00fcberzeugt, da\u00df Verbindungen vorliegen, die eine Aminogruppe enthalten. Wir bestimmten zuerst den Ammoniakgehalt der L\u00f6sung. Es kamen von dem in der ent ei wei\u00dften Fl\u00fcssigkeit vorhandenen Stickstoff 1,680 g Stickstoff auf Ammoniak ; Aminostickstoff waren vorhanden 0,\u00df78 g. Um festzustellen, ob Aminos\u00e4uren im freien Zust\u00e4nde im Blute vorhanden sind, haben wir die enteiwei\u00dfte Fl\u00fcssigkeit (ca. 8 Liter Blut entsprechend) in zwei Teile geteilt. Die eine H\u00e4lfte wurde unter vermindertem Druck bei 40\u00b0 des Wasser-bades zur Trockene verdampft. Den R\u00fcckstand \u00fcbergossen wir mit zirka dem zwanzigfachen Volumen absoluten Alkohols. Dann leiteten wir unter K\u00fchlung trockene, gasf\u00f6rmige Salzs\u00e4ure ein. Die Veresterung wurde unter gleichen Bedingungen wiederholt. Wir arbeiteten besonders sorgf\u00e4ltig, um eine Hydrolyse von komplizierter gebauten Produkten zu vermeiden. Wir setzten dann in der gewohnten Weise die Ester mit Natriumhydroxyd und Kaliumcarbonat in Freiheit. Die getrocknete \u00e4therische L\u00f6sung wurde vorsichtig unter vermindertem Druck","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Verwendung von Triketohydnlidenhydrat. 43\nbei Zimmertemperatur verdampft. Der R\u00fcckstand zeigte den typischen Geruch der Aminos\u00e4ureester nicht. Wir verseiften den R\u00fcckstand durch Kochen mit der zirka zwanzigfachen Menge Wassers, bis die anfangs deutlich, alkalische Reaktion verschwand. Dann verdampften wir zur Trockene. Es lie\u00df sich keine der bekannten Aminos\u00e4uren mit Sicherheit nachweisen.\nDie zweite H\u00e4lfte der enteiwei\u00dften Fl\u00fcssigkeit erhitzten wir mit rauchender Salzs\u00e4ure, um eventuell vorhandene Aminos\u00e4uren in Bindung enthaltende Produkte zu spalten. Das Hydro-lysat verdampften wir zur Trockene. Der R\u00fcckstand wurde unter demselben Bedingungen verestert, wie oben angegeben. Auch hier setzten wir die Ester in Freiheit. Es war ein schwacher Geruch nach Aminos\u00e4ureester nachweisbar, doch gl\u00fcckte es auch hier nicht, Aminos\u00e4uren zu identifizieren.\nEs sind im hiesigen Institut umfassende Untersuchungen \u00fcber das Vorkommen von Eiwei\u00dfabbauprodukten und Aminos\u00e4uren im Blute, in anderen K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten und in Qrgan-pre\u00dfs\u00e4ften im Gange. Wir ben\u00fctzen das Reagens als Indikator auf derartige Produkte, F\u00e4llt die Reaktion positiv aus^ dann ist das f\u00fcr uns ein Hinweis darauf, da\u00df es sich lohnt, an gro\u00dfen Mengen der betreffenden Fl\u00fcssigkeit zu pr\u00fcfen, w\u00e8lch\u00e8 Verbindungen der Reaktion .zugrunde liegen. Nach unseren bis-herigen Erfahrungen sind sehr gro\u00dfe Mengen von Blut n\u00f6tig, um eine eindeutige Entscheidung der Frage nach dem Vorkommen von Eiwei\u00dfabbauprodukten im Blute zu erm\u00f6glichen. Die vorliegende Mitteilung soll nur auf den hohen Wert des Kuhemannschen Reagens auf K\u00f6rper, die mindestens eine Aminogruppe und eine Garboxylgruppe besitzen, Hinweisen. Wir heben noch hervor, da\u00df nur die Blauf\u00e4rbung nach den bisherigen Erfahrungen entscheidend ist. Wichtig ist, das sei nochmals betont, da\u00df die Reaktion der zu pr\u00fcfenden Fl\u00fcssigkeit neutral ist. Zu empfehlen ist in allen F\u00e4llen eine Kontrolle unter Zusatz der eben gerade noch nachweisbaren Menge einer Aminos\u00e4ure. v ; ;\t:'V-: i :.;/v: f *\t_","page":43}],"identifier":"lit20085","issued":"1911","language":"de","pages":"37-43","startpages":"37","title":"\u00dcber die Verwendung von Triketohydrindenhydrat zum Nachweis von Eiwei\u00dfstoffen und deren Abbaustufen","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:38:43.148111+00:00"}

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