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{"created":"2022-01-31T15:04:15.328006+00:00","id":"lit20090","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Takemura, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 78-92","fulltext":[{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren.\n. Von\t-\nDr. M. Takemnra aus Tokyo.\n(Aus dein pharmakologischen Institut der Universit\u00e4t Heidelberg.) (Der Uedaktion zugegangen am 29. M\u00e4rz 1911.)\nR. von den Velden1) fand in den Carcinommetastasen eines Krebskranken, der 5 llz Stunden vor seinem Tode 3 g Jodnatrium subcutan erhalten hatte\u00bb Jod in nachweisbaren Mengen, nicht aber in dem normalen Lebergewebe der Leiche. Diese Beobachtung l\u00e4\u00dft darauf schlie\u00dfen, da\u00df das Jod nach Jodaikalizufuhr reichlich in carninomat\u00f6ses Gewebe aufge-nommen wird, resp. l\u00e4nger darin verbleibt als in normalem. Ith Tierexperimente l\u00e4\u00dft sich ein solcher Vergleich der Jodaffinit\u00e4t der verschiedenen Gewebe nach m\u00f6glichst vollst\u00e4ndiger Verblutung der Tiere an den blutfreien Organen noch ein wandsfreier durchf\u00fchren. Da das Blut nach Jodalkalizufuhr, wie die Untersuchungen von Loeb* *) gezeigt haben, ganz besonders jodreich ist und Jod besonders lange Zeit festh\u00e4lt, und da das Blut mehr Jod enth\u00e4lt als die meisten Organe \u2014 abgesehen von der Schilddr\u00fcse, der eine spezifische Affinit\u00e4t f\u00fcr Jod zukommt, und abgesehen von der Haut \u2014, so wird man den Jodgehalt des Blutes am besten zum Vergleiche mit dem Gehalt der blutfreien Organe heranziehen.\nAuf Veranlassung von Herrn Prof. Gottlieb habe ich die Jodverteilung nach subcutaner Injektion von Jodkalium an M\u00e4usen studiert, welche Tr\u00e4ger experimentell \u00fcberimpfter Tumoren waren. Die Versuchstiere waren dem Institute durch Herrn Professor von Wasielewski aus dem Institute f\u00fcr experimentelle Krebs-\n>) R: von den Velden, Biochemische Zeitsehr., 1908, Bd. IX, S. 54.\n*) 0. Loeb, Archiv f\u00fcr experim. Pathol, und Pharmakol., 1907, \u00dfd. LVI. S. 320.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":". \u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren. * *\t\"0\nforschung zur Verf\u00fcgung gestellt worden. Ich erlaube mir auch an dieser Stelle, f\u00fcr die freundliche \u00dcberlassung Zu danken. Es handelte sich um Adeno-Carcinome von Haselnu\u00df- bis Walnu\u00dfgr\u00fc\u00dfe; sie waren 3\u20144 Wochen alt und nach \u00dcberimpfung von dem Stamm Bashford in 36. oder 37. Generation entstanden. Sie hatten eine wei\u00dfliche Farbe, f\u00fchlten sich nicht erweicht an und waren gegen das normale Gewebe gut abgegrenzt, soda\u00df sie sich leicht aussch\u00e4len lie\u00dfen.\t>\u2022 '\nZuvor war die Frage zu entscheiden, ob die f\u00fcr die quantitative Jodbestimmung ausgearbeiteten Methoden auch der weitgehenden Forderung gen\u00fcgen, die Verteilung von wenigen Zentigrammen Jodkalium in den kleinen Versuchstierchen von 15\u201430 g Gewicht mit gen\u00fcgender Genauigkeit feststellen zu k\u00f6nnen. Wie die folgenden Versuche zeigen, gen\u00fcgt die Feinheit der kolorimetrischen Bestimmung in der Aschenl\u00f6sung der Organe in der Tat diesen Anforderungen. Ich ben\u00fctzte zur quantitativen Bestimmung das von B\u00e4umann f\u00fcr die Schilddr\u00fcse verwendete und durch H eff ter und seine Mitarbeiter1) weiter ausgearbeitete Verfahren. Nur f\u00fcr die Veraschung der Organe habe ich die Methode nach Vo.lhard2) vorgezogen.\nDie Organe wurden zun\u00e4chst vollkommen getrocknet und innig mit der trockenen Mischung von 1 Teil kohlensaurem Natron und 2 Teilen Natronsalpeter vermengt im Verh\u00e4ltnis von 1 Teil trockener Organsubstanz zu etwa 40 Teilen Salzmischung. Dieses Gemisch wurde im Platintiegel langsam erhitzt, zuletzt zu ruhigem Schmelzen gebracht. Nachdem die Schmelze wei\u00df geworden, wurde sie in Wasser gel\u00f6st und in einen Zylinder von 100 ccm Inhalt filtriert. Nach dem Erkalten yrurde das f iltrat mit Schwefels\u00e4ure stark anges\u00e4uert und mit 10 Tropfen l \u00b0/oigcr Natriumnitritl\u00f6sung versetzt.\t\u2022\nDas in Freiheit gesetzte Jod wird mit 10 ccm Schwefelkohlenstoff ausgesch\u00fcttelt. Die Bestimmung des Jods geschieht auf kolorimetrischem Wege durch Farbenvergleich mit der\n*) Bau mann, Diese Zeitschrift, Bd. XXI, $. 319. \u2014 Anten, Archiv f\u00fcr experim. Path, und Pharmakol., 1902, Bd. XLV1I1, S. 331. \u2014; Howald, Diese Zeitschrift, 1897, Bd. XXIII, S. 209. \u2014 Loeb, Archiv f\u00fcr experim. Pathol, u. Pharmkol., 1907, Bd. LVl, S. 320. v v\t^\n*) Volhard, Annalen der Chemie, Bd. CLXL, S. 40.","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\tM. Takcmura,\nNuance, die 10 ccm Schwefelkohlenstoff bei der Aussch\u00fcttelung von Wasser annimmt, dem eine ungef\u00e4hr gleiche Menge von S\u00e4ure und von Natriumnitrit und soviel 0,2 \u00b0/o ige Jodkalil\u00f6sung allm\u00e4hlich zugesetzt waren, bis die Farbennuance der Versuchsproben erreicht ist. Wie die folgende Tabelle zeigt, erhielt ich nach diesem von Loeb geschilderten Verfahren etwa 91 der zugesetzten Jodmenge wieder, wenn zu 4 g frischen Organs je 0,8 mg Jodkali zugesetzt waren.\nOrgane (Katze)\tZ\u00fcgesetzte Jodkalil\u00f6sung in mg\tWiedergefundene Menge JK in mg\nLeber\t, 0,80 n wo\t\u2019\t\u2022.\t0,7.\u00bb\t/.\nNiere\tv. 0,80\t: ,\tU./O 0,70\n\t0,80 \" ;\t0.75\n\to.*o\t0.70 Im Mittel 0,73\nNoch genauere Resultate erzielte ich, als ich die kolori-metrisehe Bestimmung des in den Schwefelkohlenstoff \u00fcbergegangenen Jods mit dem Kolorimeter von Autenrieth und K\u00f6nigsberger1) vornahm, das sich mir in diesen Versuchen vortrefflich bew\u00e4hrte. Wie die folgende Tabelle zeigt, ergaben methodische Bestimmungen bei Zusatz von 0,6 mg, 0,8 mg und 1 mg Jodkali zu 3\u201415 g Kaninchenorgan bei der Verwendung dieses Kolorimeters zur Jodbestimmung in der Aschenl\u00f6sung \u00fcberaus genaue Werte. Der Farbenunterschied in dem Kolorimeter ist am deutlichsten, wenn auf den unteren zwei Dritteln abgelesen werden kann.; Es ist deshalb zweckm\u00e4\u00dfig, die Menge des zur Aussch\u00fcttelung zu verwendenden CS2 je nach dem zu erwartenden Jodgehalt resp. nach dem Ausfall von Vorverstichen zu variieren. Wenn der Jodgehalt weniger als 0,04 mg in 1 ccm CS2 war, brauchte ich zur Aussch\u00fcttelung desselben nur 5 ccm CS*. .\t\u25a0 V*\n*) Autenrieth und K\u00f6nigsberger. M\u00fcnchener med. Wochenschrift. 11H0, Nr. 19.\t!\t. '","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren,\t61\nOr- gane\tGewicht frisch getrocknet e ! g\t\tGebrauchte trockene Substanz ; in g\t,\tZ\u00fbgesetzte JK-L\u00f6sung in mg\tWieder-gef\u00f6nden JK in mg\nLeber\t15,451\t4,182\t0.764\t0.8\t0.8\n\t15,451\t4,182\t0.939\t1.0\t: 0.99\n\t15,451\t4,182\t1,050\t0.6\t' ; 0.53\nNiere\t3.090\t0,750\t0.728\t; 0.8\t0.78\n\t3,789\t0,774\t0.712\t1.0\t0.99\nBlut\t15,689\t2,565\t0.660\t\u25a0 0.6\t0.53\n\t15,689\t2,565\t0,480\t0.8\t0.78\nMuskel\t14.258\t3,078\t1.110\t0.6\t,0,55 .\n\t14,258\t3,078\t0.880\t. 0.8\t0.76\nMittels dieser Methode habe ich zun\u00e4chst die Verteilung des Jods bei Kaninchen untersucht, denen 0,3 g Jodkajium pro Kilogramm subcutan injiziert waren. Die Tiere wurden immer 4 Stunden nach der Injektion aus der Garotis verblutet\nIch lasse zwei Versuchsprotokolle folgen. Die Versuche ergeben eine Best\u00e4tigung. der Resultate Loebs. Das Gehirn ist blutfrei ; Muskeln, Leber sind jodarm ; dann folgt die Lunge. Am jodreichsten sind Blut und Haut. Die Stelle der Niere in der Reihenfolge der Organe wechselt, was sich wohl aus dem wechselnden Gehalte des Nierenbeckens und der Kan\u00e4lchen an jodreichem Harn erkl\u00e4rt (Vers. I u. II).\nNach dem Ausfall dieser Vorversuche konnte ich erwartet, auch die Verteilung entsprechend geringerer Jodmengen in den Organen kleinerer Versuchstiere mit gen\u00fcgender Scharfe bestimmen zu k\u00f6nnen. Das Bild der Jodverteilung in den Organen normaler M\u00e4use, denen 4-5 Stunden vor der Verblutung etwa H\u201410 mg Jodkalium pro 10 g K\u00f6rpergewicht subcutan injiziert waren, stimmt im allgemeinen mit dem Befund an Kaninchen \u00fcberein. Auch die M\u00e4useorgane wurden frisch gewogen. Die kleinen Organe resp. Proben der Muskulatur wurden zun\u00e4chst bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, sodann der gr\u00f6\u00dfte Teil der Trockensubstanz aus dem Trockengl\u00e4schen in einen Platintiegel \u00fcbergef\u00fchrt und der Rest zur\u00fcckgewogen. Der* kolori-metrisch bestimmte Jodgehalt wurde auf 1 g frische ^Substanz\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXU. \\\t0","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82 7\t,:'7/ M. Takcmura, .\nVersuch I.\nNormales Kaninchen. \u2014 1730 g K\u00f6rpergewicht. 0.519 g KJ (pro Kilo 0,3 g) subcutan injiziert.\n\tlh p.m. 5h \u00bb\tInjektion. Verblutung.\t\t\n\u25a0 Organe\tGewicht\t\tGebrauchte trockene\tmg JK\n\tfrisch\tgetrocknet\tSilbstanz\tpro g\n\tg\u2019\tg\tg\tfrisch\nGehirn . . . .......\t2.937\t0.629\t0.624\t\u2014\nMuskel (linke Seite) .\t3.492\t0,826\t0.808\t0,035\nMuskel (rechte Seite).\t3.209\t0-768\t0.750\t0.032\nLeber (rechte Lappen)\t3,220\t0.880\t0.875\t0.044\nAuge ... . V ; / \u2022\t2.893\t0.360\t0.330\t0.06\nLunge (linke) . . . .'\u25a0>\t2.706\t0.561\t0,520\t0,10\nNiere (linke)\t\t2.182\t1\t0.475\t0,470\t0.14\nRlut . . . '. v.\t4.328\t0.761\t0.761\t0.22\nHaut .....\t.' .\t2.580\t0.713\t. 0.712\t0.33\nVersuch II.\nNormales Kaninchen. \u2014 1570 g K\u00f6rpergewicht.\n0,471 g KJ (pro Kilo 0.3 g) am R\u00fccken subcutan injiziert. 12*\u00b0 p. m. Injektion.\n.\t4*\u00b0\t* Verblutung.\nOrgane\tGewicht frisch ; getrocknet \u25a0, g , \u2018 I g\t\tGebrauchte trockene Substanz g\tmg JK pro g frisch\nGehirn . . . ... ,\t3.216\t0.699\t0.610\t; 0\nMuskel (linke Seite) .\t3.244\t0.658\t0.637\t0,029\nMuskel (rechte Seite) .\t3.304\t0.684 . 'f \u25a0\t0,645\t0.026\nAuge . \u2022. \u00ab . . . \u2022 \u2022\t2.818\t0.328\t0.325\t0.028\nLeber (rechte R j . .\t3.396\t0,902\t0,882\t0.048\nLunge (rechte) . . . .\t3.263\t0.620\t0.610\t0.062\nRlut ........\t4.773\t0.726\t0.726\t0.104\nHaut \u2022 \u2022\u2022 \u2022 . \u00ab \u2022 - \u2022 \u2022\t2.396\t0.798\t0.597\t\u00d6.lll\nNiere linke).....\t3.175\t0.635\t0.613\t0.143","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren.\n83\nberechnet. Um meine Resultate ohne weiteres mit denen Loebs in Vergleich stellen zu k\u00f6nnen, habe ich in den Protokollen \u00abIon Jodgehalt als Jodkalium berechnet und ausgedr\u00fcckt.\nIch lasse zun\u00e4chst einige Versuchsprotokollc \u00fcber die hdverteilung in dem M\u00e4usek\u00f6rper folgen.\nVersuch IV.\nNormale Maus. \u2014 20 g K\u00f6rpergewicht. ; \u2022 g J.K subcutan injiziert, nach 5 Stunden aus der Carotis verblutet.\n\tGewicht\t\tGebrauchte\tmg KJ pro g frisch\nOrgane\tfrisch\tgetrocknet\ttrockene Substanz\t\n\tg\tg\t, g\t\nLeber . . \u2022 . .\t1.006\t0,292\t0.287\t0182\nWrdauungska-nal\t2.824\t0,535\t0.527\t0.316\nNiery-' (beide) . .\t0.397\t0.100\t0.093\t0.406\nMuskel'. \u2022. . . .\t1.045\t0.407\t0.408\t0,44\t\u2018\njii'ut ......\t0.440\t0.098\t0.095\t0.49\nHaut. . . . . ....\t0.533\t0.189\t0.189\t1.20 . \u2022\nVersuch V.\t\u2022\n. 'Normale Maus. \u2014 22 g K\u00f6rpergewicht.\n0.018 g JK (pro Gramm 0.8 mg) zur Injektion gebraucht.\nlh p.m. Injektion.\t\u2022'\n5h \u00bb Verblutung.\nOrgane\tGeu frisch g\trieht getrocknet\tGebrauchte trockene Substanz\tmg: KJ pro g frisch\n\t\tg\t- 1 g\t\nMuskel. . . , .\t2.084\t0.523\t0.498\t,0,15\nLeber . . . . .\t1.413\t0.400\t0.395\t0.179\nVe:dauungskanal\t.\t2,788\t0.568\t0.550\t0,22\nN=\u2018 re . . . . .\t0.354\t\u2019 0.088\t0.085\t0,35\nBlut . , 1\t*\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tt\t\u2022\t0.316\t\u2019 0.068\t>0.059\t0,58\nHaut. . . .\u25a0\t0.599\t0.271\t0.271\t0.634 *","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\tM. Takemura,\n. I\tVersuch VI.\nNormale Maus. \u2014 16 g K\u00f6rpergewicht. \u201812,8 mg JK subcutan injiziert.\n12h p. m. Injektion.\n4*\u00b0 \u00bb Verblutung.\nOrgane\tGew frisch g\ticht getrocknet g\tGebrauchte trockene Substanz g :\tmg JK pro u frisch\nMuskel. . . . .\t0,784\t0.177\t' 0.174'\taio\nLeber . . ...\t0.665\t0.189\t0.186\t0.15\nYerdauungskanal\t1.432\t0.311\t0,310\t0.17\nNiere . . . . .\t0,187\t0.050\t0.048\t0.22\nHaut. . .\t^\t0.835\t0.266\t0.266\t0.34\nBlut \u00bb .\u00ab . \u2022 \u00bb \u2022\t0.485\t0.107\t0,105\t0.41\nWie die Versuche zeigen, stimmt die Jodverteilung in dem K\u00f6rper der M\u00e4use \u2014 wenigstens was die von mir unter-suchten 'Organe anlangt :\u2014. mit \u25a0 den ' Feststellungen Loebs am Kaninchen \u00fcberein. Ich steile die Reihenfolge der Organe nach ihrem Jodreichtum nochmals geordnet zusammen :\n\u2022 ^Normulkamnchen:. '\nVersuch I.\tVersuch II.\nGehirn\tGehirn\nMuskel\t1\tMuskel\nLeber\t* Auge\n\u25a0' Auge ;\t\" Leber\nLunge\tLunge\n\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0 Niere\t.\tBlut\nBlut .\t\u25a0; Haut\n\u25a0 : :\tHaut\tNiere.\nNormalmaus.\t>\nVersuch IV.\tVersuch V.\tVersuch VI.\nLeber\tMuskel\tMuskel\nVerdauungskanal Leber\tLeber\nNiere\tVerdauungskanal Verdauungskanal\nMuskel\tNiere\tNiere\nBlut\tBlut\tHaut\nHaut\tHaut\tBlut.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren,\t85\nAbgesehen von Versuch IV, in dem die Muskeln ausnahmsweise viel Jod enthielten, stimmen die Versuche gut untereinander \u00fcberein. Die Abweichung in Versuch IV d\u00fcrfte von einer schlechten Verblutung des Tieres herr\u00fchren ; dadurch n\u00e4hert sich der Gehalt der Muskeln dem des jodreichen Blutes. W ar die Verblutung eine gute, so waren Leber und Muskeln immer sehr jodarm, obgleich der Blutgehalt dieser Organe vor dt r Verblutung ein reichlicher ist. Die Stelle der Niere wechselt wie bei den Kaninchenversuchen auch hier in der Reihenfolge des Jodgehaltes.\t\u2022\nZur weiteren Kontrolle der Methode habe ich in einem meiner Versuche (Versuch IX) gepr\u00fcft, wieviel sich von 25,6 rag Jodkali, die einer 32 g schweren Maus subcutan injiziert, waren, in der Summe der Ausscheidungen und der im Tierk\u00f6rper verbliebenen Jodmenge wieder finden l\u00e4\u00dft. Die in Versuch einzeln bestimmten Jodmengen in den veraschten Organen betrugen in diesem Versuche (s. S. 87) zusammen 7,167 mg Jodkalium ; der gesamte \u00fcbrige Mausk\u00f6rper (Knochen, Muskeln usw.) wurde verascht und darin noch 5,27 mg gefunden; der w\u00e4hrend der i Stunden nach der Injektion ausgeschiedene Harn, Exkremente usw. wurden durch Aussp\u00fclen des Glasbeh\u00e4lters gesammelt und in diesen Ausscheidungen 13,04 mg Jodkalium gefunden. Innerhalb 4 Stunden war in diesem Versuche sonach fast die H\u00e4lfte des Jods wieder ausgeschieden worden. Die Summe der einzelnen Anteile der wiedergefundenen Jodmengen betr\u00e4gt 25.48 mg von 25,6 mg injizierten Jodkaliums.\nIn nachfolgenden Versuchsprotokollen stelle ich nun die Uesultate zusammen, die an den Tumorm\u00e4usen gewonnen wurden, welche die gleiche Menge Jodkalium pro Gramm K\u00f6rpergewicht gleichfalls subcutan 4\u20145 Stunden vor dem Verblutungs-tode erhalten hatten. Die Versuche zeigen, da\u00df cjie Reihen-i *lge der normalen Organe, nach dem Jodreichtum :geordnet, b i den Tumorm\u00e4usen die gleiche ist wie bei den normalen. Has Tumorgewebe schiebt sich in diese Reihenfolge der normalen Organe zwischen die jodarmen \u2014 Muskeln, Leber, Ver--inungskanal \u2014 untjl zwischen die jodreichsten. Gewebe \u2014 Hiut und Haut \u2014 ein. Auffallend ist der4 hohe Gehalt des","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"Exsudates, das sich in der Peritonealh\u00f6hle der Tumormaus in Versuch IX fand. Es erinnert dieser Befund an den relativ hohen Jodgehalt, den ein Pleuraexsudat des Carcinomkranken von den Veldens aufwies.\nVersuch VII.\nTumormaus. \u2014 20 g K\u00f6rpergewicht.\n20,8 mg JK zur Injektion.\nIt30 a. m* Injektion. \u25a0\n4S0 p. m. Verblutung.\nDer Tumor war j,n die Peritonealh\u00f6hle durchgebrochen, in der letzteren war h\u00e4morrhagische Fl\u00fcssigkeit enthalten.\nOrgane\tGev frisch g\trieht getrocknet g\tGebrauchte trocken\u00e8 Subztanz - \u00ab \u25a0\tmg JK pro g frisch\nMuskel. . . . .\t1,432\t0,260\t0,203\t0,25\nLeber \u2022 \u00bb \u00ab\t\u2022\t1.235\t0,240\t0,239\t0,29\nVerdauungskanal\t2.004\t0,312\t0,295\t0,32\nNiere . . . ..\t0.380\t0,047\t0,039\t0.48\nTumor . . . . ,\t4,948\t0,897\t0,870\t0.58\nBlut . . . . ! .\t0,966\t0,096\t0,063\t0.73\nHaut . . . . .\t0.690\t0,230\t0,230\t0,81\nVersuch VIII.\nTumormaus. \u2014- 33 g K\u00f6rpergewicht. 26.4 mg JK subcutan injiziert. IIs\u00ae a. m. Injektion.\n3S0 p. m. Verblutung.\nOrgane ;\tGew frisch g\ticht getrocknet g\tGebrauchte trockene Substanz g\tmg JK pro g frisch\nLeber . . . . .\t1.638\t0,419\t0,418\t0,255\nMuskel. . . v .\t1,670\t0,338\t0,335\t0.288\nVerdauungskanal\t2.322\t0,475\t0,462\t0.327\nNiere . .\t. !,\t0,349\t0.083\t0,082\t0.536\nTumor . . .\t4,330\t0.850\t0,353\t0.651\nHaut. . . . -y .\t1.023\t0,283\t0.283\t0,851\nBlut . . . . . .\t1.041\t0,182\t0,177\t0,942","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren.\t87\n- Versuch IX.\nTumormaus.\u2014 32 g K\u00f6rpergewicht.\n25.6 m JK subcutan injiziert.\n1230 Injektion.\t\u2022\ni\t43\u00ae Verblutung.\nDer Tumor war in die Peritonealh\u00f6hle hineingewachsen und die Bauchh\u00f6hle enthielt h\u00e4morrhagisches Exsudat. .\nOrgane\tGewicht frisch\ti getrocknet g\t1\tg\t\tGebrauchte trockene Substanz %\tmg JK pro g frirch\nMuskel. . . . .\t1.450\t0.250\t0.235\t\u2022 0.255\nLeber . .\t.\t1.566\t0.351\t0,344\t0.323\t*\nVerdauungskanal\t3.076\t0.603\t\u25a0 / ( 0.586\t: 0.353\t;\nNiere . ... .\t0.493\t0,055 ,\t0,053\t0.628\nTumor .....\t4.075\t0.757\t0,434\tV 0.719\nBlut . . . . . .\t1.247\t0.133\t0,103\t: 0.948\nHaut\t\t1.053\t0,279\t\u2022 0.279\t0,968\nExsudat ....\t1.925\t0.135\t\u00d6.tai\t1.021\nVersuch X. / >\nTumormaus. \u2014 13 g K\u00f6rpergewicht. 10.4 mg JK subcutan injiziert. 1240 Injektion.\n480 Verblutung.\nOrgane\tGew frisch g\ticht\t' getrocknet 8\tGebrauchte trockene Substanz g\tmg\u201c JK pro g , frisch\nMuskel . . . . .\t0.812\t0.181\t0.180\tan\nVerdauungskanal\t1.296\t0.299\t0.298\t0.17\nLeber . ... .\t0.666\t0,189\t0.187\t; \u00f6l\u00bb\nNiere . . . , .\t0,195\t0.047\t0.045\t0.41\nTumor . . . . .\t0.095\t0.018\t0.016\t0.476\nBlut . . . . . .\t0.213\t0,051\t0.045\t\u2022\u2022\u2022\u25a0\u25a0 0.479\nHaut. . . . . .\t0.398\to;i24\t0.124\t; 0,53\nIch lasse wiederum eine \u00dcbersicht \u00fcber die Ergebnisse au den Tumorm\u00e4usen folgen :\t.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"HB ;\tM. Takemura,\nTumorm\u00e4use.\n\u00eersuch VII\tVersuch VIII\tVersuch IX\tVersuch X.\nMuskel\t* Leber\tMuskel\tMuskel\nLeber\tMuskel\tLeber\tVerd.-K.\nVerd.-K.\tVerd.-K.\tVerd.-K.\tLeber\nNiere\tNiere\tNiere\tNiere\nTumor\tTumor\tTumor\tTumor\nBlut\tHaut\tBlut\tBlut\nHaut\tBlut -\tj Haut Exsudat.\tHaut\n\u2022' 1 Das Garcinomgewebe n\u00e4hert sieh in seinem Gehalte dem der jodreichen Organe. Der Abstand zwischen dem Jodgehalte der jodarmen Organe (Muskel, Leber, Verdauungskanal) und der beiden jodreichen, Blut und Haut \u2014 die Schilddr\u00fcse konnten wir bei den kleinen Versuchstierchen nicht in Betracht ziehen \u2014 ist ein recht gro\u00dfer. Nehmen wir den Gehalt des Blutes als 100 an, so betr\u00e4gt der der Leber nur 27\u201439 \u00b0/o dieses Wertes, der Jodgehalt der Muskeln nur 23\u201431 \u00b0/o. Das Tumorgewebe steht nun dem Blute an Jodreichtum nur wenig nach; den Jodgehait des Blutes = 100 gesetzt, enth\u00e4lt es 69\u201499\u00b0/o dieses Wertes. Darnach scheint es, da\u00df das Jod nach subcutaner Injektion von Jodalkali in dem blutarmen Tumorgewebe b\u00e9-sonders reichlich gespeichert wird, jedenfalls viel reichlicher als in den parenchymat\u00f6sen Organen, Leber und Niere, \u00f6der in den Muskeln. Fehler in der Verblutung der Tiere w\u00fcrden den Jodgehalt' von Leber, Niere und Muskeln nur noch h\u00f6her erscheinen lassen; die Jodaffinit\u00e4t des Carcinomgewebes im Vergleich zu den blutreichen Organen ist also tats\u00e4chlich vielleicht noch eine gr\u00f6\u00dfere.\nDurch die Untersuchungen von Loeb1) ist es bekannt, da\u00df die Jod Verteilung nach der Einf\u00fchrung lipoidl\u00f6slicher Jod-verbindungen eine wesentlich andere ist als nach Jodkalizufuhr. Unsere Feststellungen beziehen sich nur auf die Verteilung des Jods nach Einf\u00fchrung von Jodalkali. In welcher Form das\n*) 0. Loeb. a. a. 0., Archiv f. exp. Pathol, u. Pharmakol., 1907, IM. LYI. ; ' :v-y:!;!\t; \u25a0 \u00c4:-- 4","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren. /*\t89\nJod in den Tumoren gespeichert wird, ob als Jpdalkali oder in organischer Bindung, habe ich mit R\u00fccksicht auf die Klein* heit der in Betracht kommenden Mengen \u2022 nicht festzusteilen\nversucht.\t.\tT \"\t.w-T\nUnsere Kenntnisse \u00fcber die Speicherung medikament\u00f6ser Substanzen in pathologischen Geweben sind bisher sehr gering.\n11- 'halb schien uns die Erweiterung des von von den Velden1)\n\u00ab rhobenen Befundes durch unsere Untersuchung'experimenteller Muusetumoren der Mitteilung wert. Als unsere Versuche schon\n\u2666\tmige Zeit abgeschlossen waren, erschien eine Arbeit Bl u m en-thals,2) in der die Speicherung von Ars\u00e8n in dem; Sarkom\n\u2666\tmes Hundes und in dem Sarkom einer Ratte nach der In*\n\u2666\tktion von Atoxyl erw\u00e4hnt ist. Auch andere fremde Substanzen werden somit reichlicher in das Tumorgewebe aufgenommen. Dm Salicvls\u00e4ure-Speicherung in erkrankten Gelenken haben iaeoby und Bondi3) festgestellt; f\u00fcr das Jod haben Loeb und Miehaud4) gezeigt, da\u00df das tuberkul\u00f6s erkrankte Cewebe Jod D i speichern vermag und da\u00df sich Jod im aseptischen Eiter\n\u2666\tmes durch Terpentininjektion erzielten Abszesses anh\u00e4uft. Jod-\n>t eiehcrung scheint also in recht verschiedenen pathologischen* :1 m weben vorzukommen..\tDu- '\nEs war deshalb von Interesse, auch andere experimentelle Tumoren daraufhin zu pr\u00fcfen, ob ihnen die F\u00e4higkeit; Jod zu richern, in gleicher Weise zuk\u00e4me wie den Mausecarcinomen.\nI h bin dem Assistenten des Institutes, Herrn Dr. Steppuhn, zu Danke verpflichtet, da\u00df er nach meiner Abreise von Heidelim g zur Erg\u00e4nzung meiner Befunde auch dgs experimentelle Sarkom von Ratten und die Jodverteilung in den normalen 1 wweben dieser Tierart untersuchte. Auch diese Versuchstiere verdankt das Institut Herrn Prof. v. Wasielewski.\nNormale Ratten wurden 4 Stunden nach der subcutanen Injektion von 8 mg pro 10 g Ratte verblutet und der \u00bblodgehalt\nD von den Velden, a. a. \u00d6 , Biochom. Zeitschrift, 1908. Bd. IX. * F. Blumenthal. Deutsche meet. Wochenschr. 1910. Nr. 49. t M, Jacoby u. Bondi. Hofmeisters Beitr\u00e4ge. 190t>.. Bd. VH. /. 4i 0 Loeb u. Michaud, Biochem. Zeitschrift. 1907. Bd. UI.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\tM. Takemura,\nvon Muskeln, Leber, Verdauungsorganen, Nieren, sowie der des Blutes und eines gereinigten Hautst\u00fcckes einer von der Injektionsstelle entfernten Hautstelle mittels der geschilderten Methode bestimmt. Die kolorimetrische Bestimmung erfolgte mit dem Auth e nrie t h - K \u00d6 n i g s b er g er sehen Kolorimeter. Ich lasse die Versuchspr\u00f6tokolle \u00fcber die Jodverteilung an 2 normalen Ratten hier folgen.\n.\tVersuch I.\t\\ *\nNormale Ratte. \u2014 Gewicht 108 g.\n\u25a0\t85 mg subcutan injiziert.\nlh Injektion.\n\u2018v.Y;- 5h Verblutung. \u2019 \u25a0\nOrgane\tFrischgewicht g\tTrockengewicht g\tmg JK pro 1 g Frischgewicht\nMuskel . . ... .\t3.1232\t0.8140\t0.159\nLeber . ......\t3.0951\t0.8497\t;\t0,187\nVerdauungskanal . ,\t5.4979\t1.3382\t0,198\nNiere t. . . . . ..\t1.3158\t0.3562\t0.378\nHaut . . . . V. . '.\t1,8428\t0,8595\t0.443\nBlut .\t2.4004\t0.5244\t0.495\nVersuch II.\nNormale Ratte. \u2014 Gewicht 139 g. 110 mg subcutan injiziert, lh Injektion, oh Verblutung.\nOrgane\tFrischgewicht g\tTrockengewicht g\tmg iK pro l g Frischgewicht\nMuskel . . . \u2022 V .\t1.8751\t0.4590\t0,138\nLeber . . . ..... . .\t4.6713\t* 2.0186\t0.170\nVerdauungskanal . ,\t3,1357\t0.8648\t0.208\nNieren . . . . . .\t1.3930\t0.3482\t0.281\nBlut \u2022 . . . . . .\t3.2265\t1,6686\t0,365\nHaut . . .\t1,0617 : ^\t0.4970\t0,484\nWie die Versuche zeigen, stimmt die Reihenfolge deK Jodgehaltes auch in den Organen der Ratte .mit den Befunden Loebs am Kaninchen und den meinigen an der Maus \u00fcberein","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren.\t\u2018U\nDie Sarkome waren durch \u00dcberimpfung von einem Jensenken Stamme gewonnen. Sie erreichten bis Wallnu\u00dfgr\u00f6\u00dfe. Das Tumorgewebe war derb und blut\u00e4rmer als das der Carcinome, aber keineswegs cirrh\u00f6s.\nIch lasse die Versuchsprotokolle \u00fcber die Jodverteilung an zwei Sarkomratten folgen.\t\u2019\n\u2019. Versuch HL\" .\t-, \u25a0 ..\nSarkomratte. \u2014 Gewicht 120 g.\t,\n95 mg subcutan injiziert.\n\u25a0 lb Injektion. . \u25a0 .\n\u25a0; 5b Verblutung. -\t>\nOrgane\tFrischgewicht g\tTrockengewicht g\tmg JK pro kg Frischgewicht\nMuskel .... . .\t2.76:12\t0,7269\t0,0889\nLeber . . . . . .\t4,0649\t1,8414\t0.143\nVerdauungskanal *.\t3,3840\t0,8611\t0,314\nSarkom . \u00bb . . .\t2.5404\t0,4223\t. 0;457\nNieren , . . . . .\t1.1776\t0.2062\t\u25a0 \u2022 \" ' \u25a0 0.485\nHaut. ... . . .,\t0.6808\t0,2467\t0.639\nBlut ..... . .\t2,7598\t0,5530 .\t. 0,923\n\u2022 Versuch IV.\nSarkomratte. \u2014 Gewicht 152 g. 120 mg subcutan injiziert, lh Injektion.\n5h Verblutung.\nOrgane\tFrischgewicht g\t\u2022\u2022 . \u00ab'\u2022 - . \u2022\u2022 - , , Trockengewicht j g\tmg JK pro kg FrisChgewicht\nMuskel ......\t4,5664\t1.1839\t0.239\nLeber . . . . \u00bb.\t3,6188\t0.8564\t0.276\nVerdauungskanal .\t4,9292\t1.1195\t' 0,349\nSarkom . . , . .\t6,6827\t.\t1.2094\t.\t0.459\nNieren . . . ...\t1.4909\t0,3932\t0.587\nHaut.... . . . . .\t1,0314\t0,3828\t[\u2022 0,681\nBlut ..... . ...\t2.6201\t0,5251\t.\t'\t0.809","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92 M. Tak e mura, \u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren.\nAuch der Jodgehalt des Sarkomgewebes steht demnach, , wie der des Mauscarcinoms, in der Mitte zwischen den jodarmen Geweben \u2014 Leber, Muskeln, Verdauungskanal \u2014 und den jodreicfien Geweben \u2014 Haut und Blut. Auch der Jodgehalt des Sarkomgewebes steht den jodreichen Geweben n\u00e4her ; dennoch ist die Jodaffinit\u00e4t des Ratlensarkoms eine deutlich geringere, als die des M\u00e4usecarcinoms. Dies erhellt am besten aus dem Vergleich mit den Blutzahlen. Setzt man den Jodgehalt des Blutes = 100, so enth\u00e4lt das Sarkomgewebe 49\u201450 \u00b0/o dieses Blut wert es, w\u00e4hrend die M\u00e4usecarcinome 69\u201499 \u00b0/o des Jodgehaltes im Blute erreichten.\nDie Ergebnisse lassen sich dahin zusammenfassen :\n1.\tNach subcutaner Injektion von Jodalkali stimmt die Jodverteilung im Organismus der Maus und der Ratte mit der von Loeb icstgestellten Jodverteilung beim Kaninchen \u00fcberein.\n2.\tDer Jodgehalt der experimentellen M\u00e4usecarcinome, sowie der Rattensarkome ist ein relativ hoher; bei den M\u00e4usecareinomen n\u00e4hert er sich dem der jodreichsten Gewebe \u2014 Blut und Haut \u2014, w\u00e4hrend die Rattensarkome eine etwas geringere Jodspeicherung, aufweisen.","page":92}],"identifier":"lit20090","issued":"1911","language":"de","pages":"78-92","startpages":"78","title":"\u00dcber Jodspeicherung im Gewebe von Tumoren","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:04:15.328014+00:00"}