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{"created":"2022-01-31T15:25:09.587129+00:00","id":"lit20091","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stanek, Vl.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 93-96","fulltext":[{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Entw\u00e4ssern der Hydrogele mit \u00c4ther.\nVon\tc '\nVI. Stan\u00ebk.\nMit zwei Abbildungen im Text.\n(Der Redaktion zugegangen am 29. M\u00e4rz 1911.)\nDas Entw\u00e4ssern von gelartigen Produkten bietet bekanntlich bei biochemischen Untersuchungen, wo man haupts\u00e4chlich mit kolloiden Stoffen zu tun hat, besondere Schwierigkeiten.\nDurch Einwirkung der erh\u00f6hten Temperatur bei Warmtrocknen erfolgen allzu leicht irreversible Zustands\u00e4riderungen des Kolloids ; man erh\u00e4lt gew\u00f6hnlich hornartige, dunkelgef\u00e4rbte Gebilde, welche nicht mehr die urspr\u00fcnglichen Hydratations- und L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse zeigen ; die Gegenwart von organischen S\u00e4uren hat auch hydrolytische Vorg\u00e4nge zur Folge. Die gebr\u00e4uchlichen Exsikkatoren mit Schwefels\u00e4ure oder Chlprcalcium wirken zu langsam, als da\u00df man sie zu pr\u00e4parativem Arbeiten verwenden k\u00f6nnte. -\t*\tVv\"\u25a0 ;\nIn diesen F\u00e4llen verwende ich seit einigen Jahren einen \u00c4therexsikkator, welchen ich nachfolgend beschreibe.\nMit diesem Exsikkator kann z. B. die Hefe zu schwach gelblichem, leichtem Pulver getrocknet werden. Die .Pektinstoffe, pflanzliches Albumin, frische Bl\u00e2tt\u00e8r, R\u00fcbenbrei, Leber und sonstige tierische Organe werden binnen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kurzer Zeit zu m\u00fcrbe Masse entw\u00e4ssert, wobei z. B. die vorhandenen Katalasen an Wirksamkeit nicht' einb\u00fc\u00dfen.\nVon der Leistungsf\u00e4higkeit des Apparates zeugt der folgende Versuch : 52 g R\u00fcbenbrei mit 78 \u00b0/o Wasser wurden in 36 Stunden bis auf 98,5 \u00b0/o Trockensubstanz entw\u00e4ssert. Kleinere Mengen (.'*\u201410 g) breiiger Substanzen werden binnen einiger Stunden trocken.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\tVI. Stanek.\nDer Apparat stellt einen Exsikkator vor, welcher statt Luft \u00c4ther enth\u00e4lt, welcher bekanntlich das Wasser rascher aufnimmt. Der wasserhaltige \u00c4ther sinkt zu Boden des Gef\u00e4\u00dfes und gibt sein Wasser an festes \u00c4tznatron \u00fcber.\nDas Trocknen wird verschiedentlich ausgef\u00fchrt, je nachdem die zu trocknende Substanz ' in \u00c4ther l\u00f6sliche oder unl\u00f6sliche Bestandteile enth\u00e4lt.\nIn \u00c4ther unl\u00f6sliche Stoffe werden folgenderma\u00dfen getrocknet: In das 2\u20143 1 fassende Glasgef\u00e4\u00df A (Fig. 1) wird ein\nF\nmit einer, Porzel-I\tlanschale oder ei-\np\" nem Blechstreifen G unterlegtes K\u00f6rbchen aus grobem Metallge-j flecht gestellt. Dieses K\u00f6rbchen wird mit gew\u00f6hnlichem Natron In Stangenform (Chlorcalcium eignet sich nicht, da es das Glasgef\u00e4\u00df\n\u2022 Fig. l.\tzersprengt) bis\nzum Bande gef\u00fcllt und mit einem groben Sieb D, mit angel\u00f6tetem dicken Draht E bedeckt. In das Gef\u00e4\u00df A wird sodann \u00c4ther\nbis zu etwa 3 cm vom Bande gef\u00fcllt und dasselbe mit dem Deckel II geschlossen, dessen Rand in Quecksilber taucht, womit die Rinne FF zum Teil angef\u00fcllt ist. Die zu trocknende Substanz wird auf Filtrierpapier (mit Drahtsieb unterlegt) oder noch besser auf feiner Seidengaze verteilt, welche mit einer Metallfeder 1 \u00fcber einen etwa 15\u201420 mm hohen und mit zwei Ver-\ntiefungen versehenen Blechzylinder gespannt ist.\nDie Verteilung der zu trocknenden Substanz auf dem Filtrierpapier oder der Seidengaze erfordert eine gewisse Sorgfalt, denn falls die Substanz nicht hinreichend locker aufgetragen wird, dauert die Entw\u00e4sserung relativ lange.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Entw\u00e4ssern der Hydrogele mil \u00c4ther.\t95\nWenig feuchte Substanzen werden einfach auf die Unterlage gesch\u00fcttet ; breiige durch ein grobes Sieb (Nr. 10\u201420) durchgedr\u00fcckt oder mittels eines Drahtes aufgelockert. Sehr nasse Substanzen k\u00f6nnen vorher etwas abgepre\u00dft oder mit por\u00f6sen Stoffen (Zellulose, Infusorienerde) vermischt werden.\nDas Trocknen von Substanzen, welche in \u00c4ther l\u00f6sliche Bestandteile (Fette, Chlorophyll, Harze usw.) enthalten, wird nach dem Prinzip, welches badische Soda- und Anilinfabrik patentierte, ausgef\u00fchrt. Das w\u00e4sserhaltige L\u00f6sungsmittel wird n\u00e4mlich in einem besonderen Gef\u00e4\u00dfe entw\u00e4ssert und von neuem verwendet...\", \u25a0\u25a0 .\t\u2022 \u2018 , \u2022\nZu diesem Zweck dient der Exsikkator Fig. 2. Der \u00c4ther wird aus dem Kolben A, auf dem Wasserbade abdestilliert ; seine D\u00e4mpfe entweichen durch das breite Glasrohr B in einen\nFig. 2.\n. \u00ab\nK\u00fchler, welcher in der gezeichneten Weise mit B durch einen 1 hmimistopfen verbunden ist, auf welchem eine, etwa 1cm hohe Duecksilberschichte sich befindet. Die kondensierten D\u00e4mpfe Hie\u00dfen durch das 5 mm weite Bohr C in das Entw\u00fcsserungs-","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"W VI. Mtan\u00eak* I ber dar\u00bb Entw\u00e4ssern der Hydrogele mit \u00c4ther.\ngcf\u00e4l\u00bb. Bei E ist ein Einf\u00fclltubus, an dem w\u00e4hrend des Entw\u00e4sserns ein Sicherheitsrohr angebracht ist.\nDas Entw\u00e4sserungsgef\u00e4\u00df ist unten nebst dem Zuleitungsrohr noch mit dem Abla\u00dfrohr f\u00fcr zerflossenes \u00c4tznatron versehen, welches sonst in Quecksilber untertaucht. Durch Senker des Quecksilberniveaus l\u00e4\u00dft man die Lauge ab. Der getrocknete \u00c4ther flie\u00dft dann durch die dickwandige Glasr\u00f6hre L in den Extraktor 0. Die Kautschuckstopfen bei M und N sind mit Quecksilber bedeckt.\tf\nZur Probenahme und zum Ablassen von \u00c4ther dient der mit Chlorcalciuml\u00f6sung bestrichene Hahn R.\nMit diesem Apparate wurden 40 g zerkleinerte R\u00fcben* blatter binnen 15 Stunden auf 3\u00b0/o Wassergehalt getrocknet und von allem Chlorphvll befreit.\nAus dem Laboratorium der Versuchstation f\u00fcr Zuckerindustrie in Prag.","page":96}],"identifier":"lit20091","issued":"1911","language":"de","pages":"93-96","startpages":"93","title":"\u00dcber das Entw\u00e4ssern der Hydrogele mit \u00c4ther","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:25:09.587138+00:00"}