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{"created":"2022-01-31T14:34:59.705895+00:00","id":"lit20103","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Steudel, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 305-314","fulltext":[{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Histochemi\u00e8 der Spermatozoon.\nVon\nH. Stendel.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t in Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 3a April 1911.)\nUnsere heutigen Anschauungen \u00fcber die chemische Zusammensetzung der Zelle, und speziell des Zellkernes, beruhen im wesentlichen auf Untersuchungen, \u00bbdie an den Kernen von Leukocyten, an Kernen von Vogelblutk\u00f6rperchen und besonders an den K\u00f6pfen von reifen Spermatozoen einiger -Fischarten angestellt sind. Die Analysen am letztgenannten Objekt sind haupts\u00e4chlich von Miescher ausgef\u00fchrt, der die Spermatozoen des Lachses eingehend untersucht hat. Seine Resultate sind nach seinem Tode von Schmiedebergt) berechnet und herausgegeben, und nach ihm besteht der von der Intercellularfl\u00fcssigkeit getrennte und vom Schw\u00e4nze isolierte Kopf des reifen Spermatozoons des Lachses nach der Extraktion mit Alkohol und \u00c4ther im wesentlichen aus nu\u00e7leinsaurem Protamin und zwar zu 60,50\u00ae/o aus Nucleins\u00e4ure und zu 35,56\u00b0/\u00ab, aus Protamin = 96,06 \u00b0/o neutralem nucleinsauren Protamin.\nEinen \u00e4hnlichen Wert (62,96 \u00b0/o) f\u00fcr Nucleins\u00e4ure erhielt Math ewsl 2) bei der Untersuchung der Spermatozoen des fterings. Burian,3) der die Zahlen Mieschers statt auf die \u00e4ltereNuclein-s\u00e4urefbrmel G4QH\u00e44N14P40\u201e auf eine Formel e40H54N14P4Oifi\nl) Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. XXXVII, S. 118. \u2014 Miescher, Gesammelte Abhandlungen, Bd. II, S. 359.\n\u2022) Diese Zeitschrift, Bd. XXllI, S. 410.\n3) Ergebnisse der Physiologie, Bd. V, S. 806.\t/\t*","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\tH. Steudel,\nberechnet hat, findet statt der Schmiedeherrschen Zahlen 50,83% Nucleins\u00e4ure und 35,32 \u00b0/o Protamin.\n, Da nun seit den Untersuchungen Mieschers (seine letzten Arbeiten wurden von Schmiedeberg 1896 herausgegeben) sowohl unsere Kenntnisse \u00fcber das Protamin wie \u00fcber die Nucleins\u00e4ure sich wesentlich erweitert haben, so schien mir bei der Wichtigkeit dieser Untersuchungen f\u00fcr unsere gesamten Anschauungen \u00fcber den Aufbau der Zelle eine erneute Inangriffnahme dieser Analysen geboten. Miescher hatte naturgem\u00e4\u00df noch mit unvollkommenen Methoden bei der Isolierung der Nucleins\u00e4ure und des Protamins gearbeitet, soda\u00df seinen experimentell gefundenen Zahlen manche M\u00e4ngel anhaften, w\u00e4hrend es doch notwendig erscheint, da\u00df gerade in dieser wichtigen Frage wirklich einwandfreie Zahlen erhalten werden. So hat er z. B. niemals die Nucleins\u00e4ure als solche direkt bestimmt, sondern er hat die mit Alkohol und \u00c4ther ersch\u00f6pften Sperma-tozoenk\u00f6pfe in der K\u00e4lte mit Salzs\u00e4ure extrahiert, um das Protamin zu entfernen. Durch solche Extraktion lie\u00dfen sich aber nur 19,78 \u00b0/o Protamin1) gewinnen und es mu\u00dfte dabei sorgf\u00e4ltig darauf geachtet werden, da\u00df die Salzs\u00e4ure nicht etwa Nucleins\u00e4ure zersetzte und freie Phosphors\u00e4urfe im Extrakt erschien. Deshalb konnte nat\u00fcrlich auch das Protamin nicht gr\u00fcndlich aus den K\u00f6pfen extrahiert werden, ein Teil blieb immer mit der Nucleins\u00e4ure vereint im R\u00fcckstand zur\u00fcck (16,2y\u00b0/onachSchmiedeberg)2) und die Menge der Nucleins\u00e4ure konnte nur indirekt aus dem Phosphorgehalt dieses R\u00fcckstandes berechnet werden. Hier mu\u00dfte man aber notwendigerweise s\u00e4mtlichen Phosphor des Ausgangsmaterials wiederfinden (es war sorgf\u00e4ltig vermieden worden, Phosphors\u00e4ure ins salzsaure Extrakt hineinzubekommen), und wenn man nun aus dem Phosphorgehalt des R\u00fcckstandes die Nucleins\u00e4ure berechnete, so war es nicht weiter auff\u00e4llig, da\u00df s\u00e4mtlicher Phosphor in Form von Nucleins\u00e4ure wiedergefunden wurde. ,\nIch habe mich also bem\u00fcht, auf andere Weise die Frage zu l\u00f6sen, und die Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozoenk\u00f6pfen\n') Miescher, Arbeiten, Bd. 11, S. 398.\n*) Miescher, Arbeiten, Bd. II, S. 407.","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Histochemie der Spermatozoen. ^\t^\t307\nnach der Methode von Neumann isoliert. War wirklich s\u00e4mtlicher Phosphor in Form von Nucleins\u00e4ure vorhanden, so durfte jetzt im Filtrat der ausgef\u00e4llten Nucleins\u00e4ure kein oder doch nur spurenhaft Phosphor gefunden werden, . .\nF\u00fcr den ersten Versuch, den ich in dieser Richtung unternommen habe, standen mir ca. 25 g reine K\u00f6pfe von reifen 1 Ieringsspermatozoen zur Verf\u00fcgung. Das lebend frische Sperma war im M\u00e4rz 1908 bezogen und so oft mit Wasser zentrifugiert worden, bis sich die Spermatozoenk\u00f6pfe als wei\u00dfes, schweres Pulver absetzten und die dar\u00fcberstehende Waschfl\u00fcssigkeit vollkommen farblos und klar war. Die Intercellularfl\u00fcSsigkeit und die Bestandteile der Schw\u00e4nze waren auf diese Weise\u2019 wie die mikroskopische Kontrolle zeigte, vollst\u00e4ndig entfernt, dagegen waren die K\u00f6pfe wohlerhalten und zeigten gegen K\u00f6pfe von unbehandelten Spermatozoen keinen Unterschied. Die noch etwa vorhandenen geringen Reste von den Bestandteilen der\nSchw\u00e4nze wurden durch die darauffolgende ersch\u00f6pfende Ex-\ntraktion mit Alkohol und mit \u00c4ther mit Sicherheit entfernt. Dann war das Pr\u00e4parat, ein blendend wei\u00dfes, schweres Pulver, in verschlossener Flasche auf bewahrt worden.\nDie Resultate der zun\u00e4chst ausgef\u00fchrten Phosphor- und Stickstoffbestimmungen stimmten ziemlich gut \u00fcberein mit den betreffenden Zahlen, die Miescher bei der Analyse der Spermatozoenk\u00f6pfe des Lachses und Mathews bei der der Herings-spermatozoenk\u00f6pfe gefunden hab\u00e9n. \u2022\nDer Stickstoff wurde nach Kj eldahl bestimmt, f\u00fcr die Phosphorbestimmungen wurde hier und auch bei den folgenden Analysen dieser Untersuchung die Substanz nach Neumanns Methode mit Salpeterschwefels\u00e4ure verascht und nach seiner Vorschrift mit molybd\u00e4nsaurem Ammoniak gef\u00e4llt. Der Niederschlag von phosphormolybd\u00e4nsaurem Ammoniak wurde nun aber\nnicht nach der Aufl\u00f6sung in NaOH titriert, sondern in einer L\u00f6sung, die 2\u00b0jo Citronens\u00e4ure und 2,5\u00b0/o Ammoniak enthielt, gel\u00f6st, die Fl\u00fcssigkeit etwas erw\u00e4rmt und mit einem geringen \u00dcberschu\u00df von Magnesiamixtur gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde, wie \u00fcblich, gewaschen, gegl\u00fcht und gewogen und der Phosphor aus dem Magnesiumpyrophosphat berechnet.","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\tH. Steudel,\nSo wurden folgende Werte erhalten. (Die Substanz war erst bei 90\u00b0, dann bei 110\u00b0 und endlich bei 120\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Sie blieb dabei vollkommen wei\u00df und verlor, wenn sie bei 90\u00b0 gut vorgetrocknet war, nur sehr wenig an Gewicht bei den h\u00f6heren Temperaturen.)\n0,4276g s\u00e4ttigen ab 63,2 ccm \u00ab/io-S\u00e4ure = 20,71 \u00ae/o N (Kjeldahl) 0,1012 \u00bb\t\u00bb\t>15,0\t>\t^ = 20,77 \u00b0/oN\t\u00bb\n0,0999\u00bb\t\u00bb\t- 14,9 \u00ab\t>\t= 20,87\u00b0/oN\n0,4599g geben\t0,1028\tg Mg2P807 = 6,22\u00b0/o P\n0,4859 \u00bb\t\u00bb\t0,1084\t\u00bb\t=\t6,21 o/oP\n0,4695 \u00bb\t\u00bb\t0,1051\t\u00bb\t\u00bb\t=\t6,23\u00ae/oP\n0,5208\u00bb\t\u00bb\t0,1671\t\u00bb\t=\t6,41 \u00b0/oP\n0,1335 \u00bb ' \u00bb\t0,0325\t\u00bb\t=\t6,78 \u00b0/o P\n0,1601 \u00bb\t\u00bb\t0,0377\t\u00bb\t\u00bb\t==\t6,56\u00b0/oP\n0,1703\u00bb\t\u00bb\t0,0398\t\u00bb\t>\t=\t6,51 \u00b0/oP\nIm Mittel sind 20,78 \u00ae/o N und 6,42 \u00b0/o P erhalten worden.\nVergleicht man hiermit die Miescherschen Zahlen und diejenigen Mathews, so ergibt sich:\nMiescher:\n5,970/0, 5,96 \u00b0/o,\t5,76 \u00b0/o,\t5,67\u00b0/o,\t5,82 \u00b0/0: *) Mittel\t5,83 \u00b0/o\tP.\n5,46\u00b0/o, 5,44\u00ae/o,\t5,48 \u00b0/o,\t5y44\u00ae/o,\t5,34 \u00ae/o:*) Mittel\t5,43 \u00b0/o\tP.\n.\t21,03o/o N, 20,73o/o \u00bb.*)\nMathews:* * 3)\n6,33 0/0, 6,07o/o, 6,02o/o, 5,87 0/0 : Mittel 6,07 0/t, p.\n20,98o/o, 20,86 0/0, 21,42o/o, 21,44o/o, 20,89\u00b0/o, 20,78 \u00b0/o :\nMittel 21,06 0/0 N.\nDie Stickstoffwerte stimmen sehr gut \u00fcberein, etwas gr\u00f6\u00dfer sind die Differenzen beim Phosphor; da\u00df aber wirklich im Sperm atozoenkopf des Lachses etwas weniger Phosphor vorhanden ist wie in dem des Herings, kann man den Analysen mit Sicherheit nicht entnehmen ; wahrscheinlich ist die Differenz auf die Benutzung verschiedener Methoden zur\u00fcckzuf\u00fchren.\n'). loc. cit., S. 395.\n*) loc. cit., S. 65.\n3) loc. cit., S. 408.\tV.,;,-","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Histochemie der Spermatozoen.\t309\n23 g der lufttrockenen K\u00f6pfe wurden in einem 500 ccm-Kolben mit 270 ccm Wasser, dem 20 g Natriumacetat zugesetzt w\u00e4ren, und 10 ccm 33\u00b0/oiger Natronlauge \u00fcbergossen und ins siedende Wasser gestellt; da nach L'* Stunde noch nicht alles in L\u00f6sung gegangen war, wurden noch 5 ccm 33 \u00b0/oiger Natronlauge hinzugef\u00fcgt und das Ganze 3 Stunden lang unter h\u00e4ufigem Sch\u00fctteln im siedenden Wasserbade gehalten, Nach dieser Zeit war die Substanz bis auf Spuren in L\u00f6sung gegangen und die hellbernsteingelbe, leicht tr\u00fcbe Reaktionsfl\u00fcssigkeit w\u00fcrde \u00fcber Nacht stehen gelassen. Da die Tr\u00fcbung auch am n\u00e4chsten Morgen noch nicht verschwunden war, wurde sie abzentrifugiert und die nunmehr vollkommen (klar gewordene Fl\u00fcssigkeit auf 500 ccm aufgef\u00fcllt. (Die abzentrifugierte Tr\u00fcbung war gr\u00f6\u00dftenteils anorganisch und bestand aus Calciumphosphat.)\nVon den 500 ccm wurden 2 mal je 10^ ccm f\u00fcr P-Bestim-mungen und 2mal je 5 ccm f\u00fcr N-Bestimmungen genommen.-In weiteren 10 ccm wurde mit Magnesiamixtur kein Niederschlag erhalten, soda\u00df also noch keine anorganische Phosphors\u00e4ure in der Fl\u00fcssigkeit vorhanden war. \u25a0\nEs gaben:\nst\u00e4!*?*}-\u00ab\u00ab*.' \u25a0 *\n5 \u00bb s\u00e4ttigten 29,5 ccm n/io-S\u00e4ure \\\t\u2018\t0 M\n\u25a0\u25a0\u25a0; \u00d6 \u00bb\t\u00bb : ; 29,0\tJ\t->\u2022\nsoda\u00df also in 500 ccm 1,250 g P und 4,13 g N vorhanden waren. Aus dem Phosphorgehalt berechneasich unter Zugrundelegung meiner Mittelzahl 19,5 g K\u00f6pfe, aus dem Stickstoffgehalt 19,9 g. Da die lufttrockenen K\u00f6pfe bei der Trocknung f\u00fcr die Analysen im Durchschnitt ca. 14\u00b0/o- Wasser abgegeben hatten, so w\u00fcrden 23 g lufttrockene Substanz 19,8g trockener entsprechen.\nNunmehr wurde die Reaktionsfl\u00fcssigkeit mit- ea. 25 ccm 50\u00b0/oiger Essigs\u00e4ure ganz schwach anges\u00e4uert und, da kein Niederschlag hierbei entstand, wieder mit wenigen Tropfen Natriumcarbonat auf Lackmus schwach alkalisch gemacht und bis ca. 100 ccm auf schwach siedendem Wasserbade ein-","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"..\tH. Steudel,\ngeengt. Nachdem jetzt die Fl\u00fcssigkeit wieder schwacli mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert war, wurde sie unter heftigem R\u00fchren in 250 ccm 96\u00b0/oigen Alkohols gegossen und \u00fcber Nacht stehen gelassen. Am anderen Morgen wurde der Niederschlag abzentrifugiert, in ca. 150 ccm hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st, mit wenigen Tropfen Essigs\u00e4ure versetzt, da die L\u00f6sung wieder auf Lackmus alkalisch reagierte, und noch einmal in 96\u00b0/oigen Alkohol gegossen. Dieser neue Niederschlag wurde wieder in wenig hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st und die freie Nucleins\u00e4ure nunmehr durch Einr\u00fchren in salzsauren absoluten Alkohol aus-gef\u00e4llt. Es resultierte ein wei\u00dfer Niederschlag, der mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet wurde. Die Analyse dieses Niederschlages, der vakuumtrocken 11,92 g wog, ergab:\n0,1381 g s\u00e4ttigten 14,3 ccnrn/io-S\u00e4ure (Kjeldahl) = 14,50\u00b0/o N 0,1384 >\t\u00bb\t14,2 \u00bb\t. \u00bb\t\u00bb\t= 14,400/\u00ab)\n0,1267 g gaben 0,0417 g Mg2P207 =s 9,16\u00b0/o P 0,1489 \u00bb\t\u00bb\t0,0491 \u00bb\t\u00bb\t= 9,l8\u00b0/o \u00bb\nDie Substanz gab keine Biuretreaktion mehr.\nNach der von mir vorgeschlagenen Formel f\u00fcr die Nuclein-\ns\u00e4ure C43H57N15OsoP4 w\u00e4ren 8,94\u00b0/o P und 15,14\u00b0/o N verlangt\u00bb a^so 9,23\u00b0/o P zu viel und 0,69\u00b0jo N zu wenig gefunden, f\u00fcr die von Schmiedeberg1) berechneten Durchschnittswerte seiner Nucleins\u00e4ure\u00e4nalysen sind 9,37\u00b0/o P und 15,17\u00b0/o N verlangt; danach w\u00e4ren 0,20% P zu wenig und 0,72\u00b0/o N zu wenig gefunden: also weder mit der einen noch der anderen Formel eine ganz exakte \u00dcbereinstimmung.\nUnter Zugrundelegung meiner Zahlen f\u00fcr die Nucleins\u00e4ure m\u00fc\u00dften ferner 100 g K\u00f6pfe 71,81 g Nucleins\u00e4ure liefern; die in Arbeit genommenen 19,8 g K\u00f6pfe also 14,22 g. Demgegen\u00fcber sind 11,92 g in 460 ccm resp. in 500 ccm 12,95 g Nucleins\u00e4ure gefunden = 91\u00b0/o der theoretisch berechneten Menge, wenn man die gewogene Ausbeute in Rechnung setzt. 9% sind also nicht bestimmt oder m\u00fc\u00dften ins Filtrat gegangen sein.\nDie Filtrate von der Nucleins\u00e4uref\u00e4llung aber wurden bei neutraler Reaktion eingeengt und auf 250 ccm aufgef\u00fcllt.\n\u2018) Arch. f. exp. Path., Bd. LVII, S. 328.","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Histochemie der Spermatozocn.\n311\nDann\n25 ccm 0,0160 g Mg*P,0T = 0,004454 g P 25 * 0,0156 \u00bb\t-\t= 0,004343 > 1\nim Mittel also in 250 ccm 0,04399 g P.\n10 ccm s\u00e4ttigten 52,3 ccm n/io-S\u00e4ure = 0,07322 g. N ' 5 \u00bb\t=>\t.26,6 \u00bb\t\u00bb\t== 0,03724 * \u00bb \u25a0\t;\n250 ccm enthielten also im Mittel 1,8112 g N..\nEs waren also ins Filtrat nur ganz geringe Mengen Phosphor hineingegangen, die nach meiner Nucleins\u00e4ureformel 0,49 g Nueleins\u00e4ure entsprechen w\u00fcrden, von denen es aber nicht streng bewiesen ist, ob sie \u00fcberhaupt Nueleins\u00e4ure gewesen sind. Als Kontrolle daf\u00fcr, da\u00df keine gr\u00f6\u00dferen Verluste stattgefunden haben, kann man die wiedergefundenen Phosphorwerte mit dem Ausgangs wert vergleichen und findet dann: in 11,92 g Nueleins\u00e4ure mit 9,17\u00b0'o P 1,093 g P ^\n-f- im Filtrat der Nueleins\u00e4ure 6,004 > *\n1,097 g P in 460 ccm, die verarbeitet wurden von einer L\u00f6sung, von der 500 ccm 1,250 g P enthielten, die also 1,150 g P entsprachen. Das gibt einen Verlust von 0,053 g P.\nDieselbe Berechnung f\u00fcr die Stickstoffwerte ergibt;\nIm Nucleins\u00e4ureniederschlag mit 14,45\u00b0/\u00bb == 1,7225 g N\n-f- Im Filtrat = 1,1\nWieder gefunden = 3,5337 g N in 460 ccm mit 3,800 g N. Verlust = 0,266 g N.\nAus den bisherigen Zahlen kann man wohl, der Mi esche r-schen Theorie entsprechend, mit einiger Wahrscheinlichkeit schlie\u00dfen, da\u00df der gr\u00f6\u00dfte Teil des Phosphors in Form von Nueleins\u00e4ure in den Spermatozoenk\u00f6pfen vorhanden ist \u2014 mit absoluter Sch\u00e4rfe ist dies aber durchaus nicht bewiesen und die Resultate verlangen energisch eine Wiederholung des ganzen Versuchs.\nVor allen Dingen m\u00fc\u00dfte der Nucleins\u00e4ureniederschlag genauer analysiert werden und festgestellt werden, ob er unseren heutigen Anschauungen \u00fcber die Nucleins\u00e4uren auch wirklich entspricht. Ferner soll durch eine quantitative Be-","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 H. Stendel, Zur Histochemie der Spermatozoen.\nStimmung des Arginins die Menge des Clupeins im Sperma-tozoenkopf sichergestellt werden. Leider eignet sich f\u00f6r diese Bestimmung das Filtrat von der Nucleins\u00e4uredarstellung in dem hier beschriebenen Versuche nicht, da durch die Wirkung des hei\u00dfen Alkalis w\u00e4hrend der Nucleins\u00e4uredarstellung schon ein Teil des Arginins in Ornithin1) verwandelt wird und \u00fcber die Gr\u00f6\u00dfe dieser Umwandlung keine genauen Angaben vorliegen. Ich besitze aber gen\u00fcgend Material, um die Argininbestimmung durch direkte S\u00e4urehydrolyse der Sperm\u00e4tozoei-k\u00f6pfe ausf\u00fchren zu k\u00f6nnen und da nach den genauen Angaben Kossels 89% des Gesamt-N vom Clupein auf Arginin fallen, so w\u00e4re mit der Argininbestimmung auch die Bestimmung des Clupeins gegeben, vorausgesetzt nat\u00fcrlich, da\u00df neben Clupein kein anderer Eiwei\u00dfk\u00f6rper im Spermatozoenkopf vorhanden ist.\nDie Resultate dieser Untersuchung werde ich demn\u00e4chst mitteilen.\n*) Siehe dazu A. Kossei u. Fr. Weiss, Diese Zeitschrift, Bd. LIX, S. 492, und Bd. LX, S. 311.","page":312}],"identifier":"lit20103","issued":"1911","language":"de","pages":"305-314","startpages":"305","title":"Zur Histochemie der Spermatozoen","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:59.705900+00:00"}