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{"created":"2022-01-31T14:49:35.498955+00:00","id":"lit20105","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, H.","role":"author"},{"name":"A. Fodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 339-346","fulltext":[{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Hefengummis.\nVon\t* '\nH. Enler und A. Fodor.\n(Ans dent biochemischen Laboratorium der Hochschule Stockholm.)\n(Der Redaktion zugegangen am 12. April 1911.)\nStellt man Pr\u00e4parate von Hefeninvertase dar, sei es durch Extraktion der getrockneten Zellen mit Wass\u00e9r, sei es aus autolysierter Hefe, so enth\u00e4lt das enzymatisch wirksame Produkt reichliche Mengen eines Kohlenhydrates, welches Salk q wski als Hefengummi bezeichnet hat. Die Invertasepr\u00e4parate liefern n\u00e4mlich mit Feh ling scher L\u00f6sung das von Salkowski beschriebene Kupfersalz des Gummis, das nach der Hydrolyse Manoosdiydrazon liefert. Aus sehr wirksamen Invertasepr\u00e4pa-raten Wurde Gummi von der spezifischen Drehung [aju = .86\u00ae dargestellt.\nNun haben es einerseits die im hiesigen Laboratorium angestellten Reinigungsversuche sehr unwahrscheinlich gemacht, da\u00df die Invertase, wie fr\u00fcher fast durchweg angenommen wurde und jetzt noch vielfach angenommen wird, ein Eiwei\u00dfk\u00f6rper ist, denn nach der Behandlung der Pr\u00e4parate mit Kaolin und andern Adsorptionsmitteln f\u00fcr Eiwei\u00dfstoffe bleibt ein Rest von hoher Aktivit\u00e4t zur\u00fcck . Anderseits sind offenbar eine Reihe chemischer Reaktionen dem Hefengummi, und der Invertase gemeinsam, und es wird hierdurch die Annahme nahegelegt, da\u00df die Invertase selbst ein h\u00f6heres Kohlenhydrat und also zum Hefengummi chemisch verwandt ist. Wir haben deshalb aus der gleichen Hefe, aus welcher hier die Invertase (largestellt wird, Hefengummi isoliert und versucht, an diesem Material unsere Kenntnisse \u00fcber die Zusammensetzung des Hefengummis zu erweitern.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\tH. Euler und A. Fodori\nFr\u00fchere Ergebnisse: N\u00e4geli und Loew1) haben dey Heiengummi zuerst dargestellt. Sp\u00e4ter haben Wegner2) und Hessenland*) den Hefengummi untersucht, und letzterer hat bei der Hydrolyse seines Materials Mannose, Galaktose und Fruktose erhalten. Sein Gummi war offenbar ein Gemisch verschiedener Kohlenhydrate ; und das Gleiche gilt von dem Material Lindets.4)\nBedeutend reiner war der von Oshima5) untersuchte Gummi, welcher indessen noch etwas Fukose enthielt ; er war nach einer von Salkowski6) angegebenen Methode dargestellt worden, welche zweifellos den besten Gummi liefert, und welche die zuverl\u00e4ssigeren Resultate erm\u00f6glicht hat, die dieser Forscher. Oshima, und Meigen und Spreng7) erhalten haben.\nDie Ergebnisse von Meigen und Spreng sind die folgenden:\t1\t-\n\u00abBei der Hydrolyse des Hefengummis wird nur Mannose und Glukose gebildet, keine Galaktose und keine Pentosen. Der-Gummi enth\u00e4lt doppelt yso viel Mannose wie Glukose. Die Formel ist in \u00dcbereinstimmung mit dem Befund von Salkowski <T,2H220y, Die spezifische Drehung betr\u00e4gt [d]* =89,20\u201489,6\u00b0.\nDiese Ergebnisse best\u00e4tigen \u2014 abgesehen von der Methyl-furolreaktion \u2014 die Resultate Oshimas.\nDarstellung des Hefegummis.\nWir haben den Gummi durch Auskochen der Hefe mit Wasser nach der Vorschrift von N\u00e4geli Und Loew erhalten und denselben nach Salkowski behandelt.\n600 g getrocknete, durch Ausziehen mit Alkohol und \u00c4ther von Fett befreite Hefe wurde in einer Porzellanschale mit 4,5 1 Wasser 12 Stunden extrahiert. Es wurde -durch Falten-\n*) Liebigs Annalen,\u2019 Bd. LXCHI, S. 322, 1878.\n*} Zejtschr. d. Vereins f. R\u00fcbenzuckcrinduslrie, Bd. XL, S. 789,1890\n3)\tZeitschr. d. Vereins f. li\u00fcbenzuckerindustrie, Bd. XLH, S. 671,1892. 9 Comptes rendus de l\u2019Acad. des Sc:. Bd. CXH, S. 102, 1891.\n6) Diese Zeitselir.. Bd. XXXVI, S. 42. 1902.\n4)\tHer. d. d. chemischen Gesellseh., Bd. XXVII, S. 497 u. 925, 1894 Diese Zeitschr.. Bd. LV, S. 48. 1908.","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Zur \u00abKenntnis des llefcngumniis.\t341\nI il ter filtriert und das Filtrat mit Bleiacet^t gef\u00e4llt, Das Blei wurde mit Schwefelwasserstoff entfernt und das Filtrat vom Schwefelblei im Vakuum eingedunstet. Da die L\u00f6sung sehr stark sch\u00e4umt, eignet sich hierzu besonders ein heizbarer Va-kuumexsikkator. Die eingedunstete L\u00f6sung wurde mit dem doppelten Volumen Alkohol gefallt. Nach 11\u201416 Stunden wurde die \u00fcberstehende br\u00e4unliche Fl\u00fcssigkeit abgegossen, \u00bbmd der am Boden befindliche hellbraune Gummir\u00fcckstand in 30\u201440 ccm Wasser gel\u00f6st, und mit Alkohol wieder gef\u00e4llt. Diese Umf\u00e4llung wurde dreimal wiederholt, zuletzt unter Abk\u00fchlung. Endlich wurde die F\u00e4llung mit Alkohol und \u00c4ther innig verrieben, abgesogen und getrocknet. Man erh\u00e4lt so ein feines gelbliches Pulver in einer Ausbeute von etwa 1 g.\nWeit besser erwies sich die von Salkowski angegebene Darstellung aus autolysierter liefe, insofern dabei ein reineres Produkt erhalten wurde. Das Verfahren ist kurz folgendes:\nDer durch mehrw\u00f6chentliche Autolyse von Brauereihefe gewonnene Saft wurde durch 80\u201495 \u00abVoigen Alkohol gef\u00e4llt. Der entstehende Sirup wurde von der Mutterlauge befreit, in m\u00f6glichst wenig Wasser gel\u00f6st, und von einer geringen Menge wei\u00dfer Krvstallnadeln eines basischen Stoffes (Purinbase) abfiltriert. Das Filtrat wurde mit Fehling scher L\u00f6sung in der K\u00e4lte gef\u00e4llt und die ausgeschiedene Kupferverbindung durch Auswaschen mit Wasser vom Alkali befreit. \u2022'\nGeschieht diese F\u00e4llung in der K\u00e4lte, so bleibt die Kupferverbindung teigig, bei Behandlung in der Hitze tritt Reduktion ein. Je weiter die Entfernung des Alkalis fortschreitet, desto leichter zerteilt sich der urspr\u00fcngliche Klumpen in kleine Teilchen, welche mit Wasser aufquellen und schlie\u00dflich in L\u00f6sung gehen. Aus dieser blaugef\u00e4rbten L\u00f6sung kann'di\u00e9 Gummikupferverbindung sowohl durch Alkali als durch Alkohol wieder aus-\ngef\u00e4llt werden. Die mit Alkohol gef\u00e4llte Substanz, welche im trocknen Zustande ein hellgraublaues Pulver bildet, konnte nicht in konstanter Zusammensetzung erhalten werden. Zwei Analysen ergaben Werte f\u00fcr Kupfer zwischen 3 und/ 5\u00b0/o. Angen\u00e4hert entspricht dies einer Zusammensetzung von einem Atom Kupfer auf 7\u20148 Hexosereste. Indessen k\u00f6nnen diese","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342\tH. Euler und A. Fodor,\nWerte entstellt sein durch die Hydrolyse der urspr\u00fcnglichen Kupferverbindung, welche eine Anreicherung des Kupfers zur Folge haben mu\u00df. Es ist auch m\u00f6glich, da\u00df die Schwankung im Kupfergehalt durch Adsorption von kolloidalem Kupferhydroxyd bedingt ist.\nAus diesem Kupfersalz konnte durch Zersetzung mit sehr verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure eine klare L\u00f6sung gewonnen werden, aus welcher der Gummi mit Alkohol ausgef\u00e4llt wurde. Nach zweimaliger Umf\u00e4llung wurde die spezifische Drehung der Substanz wie folgt ermittelt : Die w\u00e4sserige L\u00f6sung, von welcher 5 ccm nach dem Verdunsten einen R\u00fcckstand von 0,1541 g (bei l()V getrocknet) gaben, zeigte im 50 mm-Rohr eine Drehung a = 1,16\u00b0. Hieraus berechnet sich [a^0 = 75,2.\nDer so erhaltene Gummi zeigte nach einer nochmaligen Reinigung \u00fcber die Kupferverbindung (Zersetzung mit S\u00e4ure und 2-maligem Umf\u00e4llen mit Alkohol) = 86,88 Nach\neiner weiteren Umf\u00e4llung mit Alkohol ergab sich [ajJJ* \u2014 86,95.\nDer aus der letzten L\u00f6sung abgeschiedene Gummi war ein schneewei\u00dfes leichtes Pulver.\nEine andere Reinigung wurde in der Weise durchgef\u00fchrt, da\u00df das Pr\u00e4parat, welches durch Auskochen von Hefe mit hei\u00dfem Wasser und mehrmaliges Umf\u00e4llen mit Alkohol gewonnen worden war, der Dialyse unterworfen wurde. Da die L\u00f6sungen sehr leicht von Bakterien angegriffen werden um! der Diffusionsversuch drei Tage fortgesetzt wurde, so war eine energische Sterilisierung mit Chloroform notwendig.1 j\nAbgesehen von Salzen fanden wir in der Au\u00dfenfl\u00fc ssi g-keit auch Gummi (nachgewiesen durch die Kupferverbindung). Der bei der Dialyse zur\u00fcckbleibende Gummi wurde mit Alkohol gef\u00e4llPund das erhaltene und getrocknete Pulver teils zur Molekulargewichtsbestimmung, teils zur Messung der spezifischen Drehung benutzt.\nEine L\u00f6sung, von welcher 5 ccm beim Eindunsten einen R\u00fcckstand von 0,1687 g hinterlie\u00dfen, zeigte im 50 mm-Rohr\n') Mit Toluol konnte die L\u00f6sung nicht dauernd steril gehalten werden","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Hefengummis.\t843\n\u20acine Drehung von a = 1,48\u00ab. Hieraus ergibt sich laj^ = 87,7\u00ab. Ein anderer Versuch erg\u00e4h: a = 1,50, somit [aj =t 89,0.\nSalkowski fand -f- 90,1\u00b0. Der Wert von Meigen und Spreng ist 89,6\u00b0.\t:\nMolekulargewichtsbestimmungen: l,8005gSubstanz, getrocknet \u00fcber Schwefels\u00e4ure bei 14 mm in einem auf dem Wasserbad erhitzten Exsikkator wurden zu 25 ccm gel\u00f6st Diese / ,202 \u00b0 oige L\u00f6sung gab im Geckmann sehen Apparat eine Gefrierpunktserniedrigung von 0,1 L Ein gro\u00dfer Teil dieser Erniedrigung ist von Verunreinigungen hervorgerufen Wie sp\u00e4ter ausgef\u00fchrte, bald mitzuteilende Dilfusionsversuclie gezeigt haben, liegt das Molekulargewicht fiber 10000\nDie durch Dialyse gereinigte Gummil\u00f6sung gibt weder mit Bleiacetat noch mit Phosphormolybd\u00e4n- oder Phosphorwolfram-s\u00e4ure eine F\u00e4llung. Die Abwesenheit von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern wurde noch durch den negativen Ausfall der Biuretreaktion festgestellt. Kolloidales Eisen scheint nur in Anwesenheit von Elektrolyten eine F\u00e4llung zu erzeugen.\n\u00dcber die quantitative Zusammensetzung des Hefengummis lagen bis jetzt nur die Angaben von Meigen und Spreng vor. Diese Forscher haben, wie erw\u00e4hnt, die Abwesenheit von Ga-laktanen und Pentosanen festgestellt: ihr Befund \u00fcber die relative Menge von Glukose und Mannose st\u00fctzt sich auf die Bestimmung der relativen Menge von Mannosehydrazon und Glukosazon. Wir haben in folgender Weise versucht, einen sicheren Aufschlu\u00df \u00fcber die quantitative Zusammensetzung des Gummis zu erhalten.1)\nQuantitative Hydrolyse d\u00e9s Gummis.\nEin durch Autolyse gewonnener, \u00fcber die Kupferverbindung gereinigter Gummi wurde in Wasser gel\u00f6st; die Konzentration\nl) Zun\u00e4chst haben wir uns davon \u00fcberzeugt, da\u00df bei der Hydrolyse des Gummis mit 10 \u00b0/oigcr Schwefels\u00e4ure keine organischen S\u00e4uren gebildet werden. Nach Neutralisation der hydrolysierten L\u00f6sung mit Barytl\u00f6sung befanden sich in der vom Baryumsulfal abgetrennlen Fl\u00fcssigkeit keine Baryumsalze.\nDio Angaben von Meigen und Spreng \u00fcber die Abwesenheit Von Pentosen k\u00f6nnen wir best\u00e4tigen.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\t11. Eni er und A. F odor,\ndieser L\u00f6sung, auf Grund der spezifischen Drehung 88,6\u00b0 war 4,27 \u00b0!o. Von dieser L\u00f6sung wurden 5 ccm zur Trockne eingedampft und ergaben einen R\u00fcckstand von 0,2201 g; hieraus berechnet sich eine Konzentration von 4,40 \u00b0,\u2019o; der Gummi enthielt also noch ca\u00bb 3\u00b0,o Verunreinigungen. Demgem\u00e4\u00df zeigt auch das in L\u00f6sung gebrachte Produkt eine 3,9 \u00b0/o niedrigere spezifische Drehung, n\u00e4mlich 84,8\u00b0. Die Verunreinigungen des angewandten Gummis sind also optisch inaktiv. 75 ccm dieser 4,27ft/oigen L\u00f6sung, enthaltend 3,2 \u00b0/o Gummi, wurden mit 2 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt und am Wasserbad 10 Stunden lang erw\u00e4rmt. Die so hydrolysierte L\u00f6sung wurde hierauf auf 100 ccm gebracht (L\u00f6sung L); derselben wurden 5 ccm entnommen; dieselben haben wir auf 10 ccm verd\u00fcnnt Und 5 ccm der verd\u00fcnnten L\u00f6sung nach Bertrand-/ reduziert. Verbraucht wurden 7,44 ccm KU norm.-KMuOi-L\u00f6sung, entspr. 118,4 mg Cu, entspr. 93,3 mg Glukose. Die gesamte L\u00f6sung L enth\u00e4lt daher 3,73 g als Glukose berechnete Hexose. F\u00fcr den \u00dcbergang von 3,2 g Gummi in Hexose ergibt die Berechnung nach der Gleichung (60 X180 - 59N/ 18) : (CO X 180) = 3,2 : x den. Wert 3,56 g Glukosef\nDie L\u00f6sung L zeigte im 100 mm-Rohr die optische Drehung q = 1,14\u00b0 und 1,22\u00b0, welche im Mittel einer spezifischen Drehung von [a)p = 31,6\u00b0 entsprechen.\nEndlich wurde auch der Mannosegehalt der L\u00f6sung L ermittelt. 25 ccin derselben (enthaltend 0,932 g Hexosen) wurden neutralisiert und mit 0,6 g Phenylhydrazin, in der drei- ^ fachen Menge Eisessig gel\u00f6st, versetzt. Das ausgeschiedene, v\u00f6llig harzfreie Mannosehydrazon wurde mit Wasser ausgewaschen und im Exsikkator getrocknet.\nDasselbe wog 0,8189 g (inkl. einer Korrektur von 0,02 g nach Bourquelot und H\u00e9rissey [Lippmann, Chem. der Zuckerarten, Bd. CXXIX, S. 339, 1904]). Auf Mannose umgerechnet 0,5160 g. Der Gesamtzucker enth\u00e4lt daher 58,5 \u00b0/o Mannose.\n>1 Bull. S.O. Chiin.. lid. XXXV, S. 1285. 1000.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Hefengummis.\nWiederholung,\nAusgangsprodukt war ein Gummi, aus welchem unter Annahme der spezifischen Drehung 87,13\u00b0 eine 5,00\u00ae/oige L\u00f6sung bereitet w\u00fcrde (die L\u00f6sung zeigte im 50 mm-Rohr a = 2,18\u00b0). 5 ccm dieser L\u00f6sung gaben 0,2992 g bei 105\u00b0 getrockneten R\u00fcckstand, welcher einer Konzentration von 5,98 \u00b0/o entspricht und [a]i) = 72,9\u00b0 ergibt. Auch in diesem Falle bedingt die im Gummi enthaltene optisch inaktive Verunreinigung (16,3 \u00ae;o) eine vollst\u00e4ndig proportionale Verminderung der spezifischen Drehung (16,5\u00ae7o).\n75 ccm der 5\u00b0/oigen Gummil\u00f6sung wurden in der gleichen Weise, wie oben, hydrolysiert und auf 1\u00d60 ccm verd\u00fcnnt. Nach 5 Stunden der L\u00f6sung entnommene 5 ccm zeigten, da\u00df die Hydrolyse noch nicht beendigt war, da mit Fehlingscher L\u00f6sung noch Gummikupferverbindung ausfiel. Der Rest von 95 ccm wurde daher noch weitere 5 Stunden am Wasserbade erw\u00e4rmt und wieder auf 100 ccm gebracht ; dieser L\u00f6sung (L\u00f6sung Lj) wurden wieder 5 ccm entnommen, auf das doppelte Volumen gebracht und 5 ccm aus der so verd\u00fcnnten L\u00f6sung, wie oben, nach Bertrand reduziert. ..Verbraucht wurden\n7,98 ccm l/4 norm.-KMn04 entspr. 3,928 g Glukose f\u00fcr 10\u00d6 eem L\u00f6sung Lj.\nDie optische Dr\u00e8hung der L\u00f6sung L, betrug irri. 100mm-Rohr a = 1,210 und a = 1,25\u00ae. Hieraus l\u00e4\u00dft sieh im Mittel f\u00fcr die in der L\u00f6sung Lj enthaltenen 3,928 g Hexosen die spezifische Drehung [<x]D = 31,25 berechnen. ,\t.*\nDer Mannosegehalt wurde, wie oben, in 25 ccm der L\u00f6sung L, bestimmt und 0,8400 g Mannosehydrazon gefunden, entspr. 0,56 g Mannose, somit 57,2\u00b0/0 von der Gesajnthexose (3,928 g).\nZur Sicherheit haben wir untersucht, ob Schwefels\u00e4ure von obigen Konzentrationen keine zerst\u00f6rende Wirkung auf Mannose aus\u00fcbt. Demzufolge wurde ca. 1 g K a hl ba u m sche Mannose in 4,5\u00b0/oiger H2S04 aufgel\u00f6st und die Drehung vor und nach dem 5 st\u00e4ndigen Erhitzen am Wasserbade unter gutem R\u00fcckflu\u00df ermittelt. Dieselbe betrug vor dem Erhitzen\nun 100 mm-Rohr 0,47\u00b0 und nach dem Erhitzen 0,49\u00ae;\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXII.\t^\t23","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"340 II. Euler und A. Fodor, Zur Kenntnis des Hefengurnmis.\nDie L\u00f6sung blieb beim Erw\u00e4rmen vollst\u00e4ndig farblos.\nSchlie\u00dflich haben wir uns davon \u00fcberzeugt, da\u00df Mannose von Glukose auf dem von uns eingeschlagenen Weg wirklich quantitativ getrennt werden kann :\n0,6601 g Mannose (bei 105\u00b0 getrocknet) -}\u25a0 0,3200 g Glukose, in 25 ccm Wasser gel\u00f6st und mit 0,6 ccm Phenylhydrazin -^2,1 ccm Eisessig versetzt, lieferten 0,9890 g Man-nosehydrazon (inkl. 0,02 g Korrektur f\u00fcr 50 ccm L\u00f6sung und Waschwasser) ; dies entspricht 0,6593 g Mannose. Die angewandte Trennungsmethode mit der Korrektur von Bourquelot und H\u00e9rissey gibt also genaue Resultate.\nZusammenfassung.\nWir k\u00f6nnen unsere Ergebnisse in folgender Tabelle zu^ sammehstellen :\n\u25a0\tBerechnet f\u00fcr\t\t\t1 ' ? , Gefunden\n\tZusammensetzung nach M eigen und Spreng\t40 Mannose 30 Glukose - 69 H|0\t40 Mannose -f* 40 Glukose \u2014 79 H,0\t\nSpez. Drehung nach der\t28,6\t30,24\t32,96\t31,6 und 31,25\nHydrolyse \u2022)\t\t\t\t\nMannosegehalt\t66,6>\t'* 57,1 \u2022/.\t50\u00b0/o\t57,20/ou.58,5\u00b0/o\nAuf Grund unserer Versuche nehmen wir folgende Grenzen f\u00fcr die Zusammensetzung des Hefegummis an: 4 Mannose, 3 Glukose \u2014> 4 Mannose, 4 Glukose und (CeH,A),0 + x H,0 \u2014> (C,H10Os)m + x HsO.\n*) Hierbei wurden die spezifischen Drehungen angenommen : Glukose 52\u00b0 und Mannose 13,92\u00b0 (Temp. \u2014 20\u00b0).","page":346}],"identifier":"lit20105","issued":"1911","language":"de","pages":"339-346","startpages":"339","title":"Zur Kenntnis des Hefengummis","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:49:35.498960+00:00"}