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{"created":"2022-01-31T14:41:07.291033+00:00","id":"lit20108","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bebeschin, K.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 380-386 ","fulltext":[{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Extraktivstofe der Ochsennieren.\nVon\n,K. Bebeschin.\n(Ans \u00ablern medizinisch-chemischen Laboratorium der Universit\u00e4t Moskau.i (Der Redaktion z\u00fcgegangen am t. Mai 1911.)\nUnter den Extraktivstoffen der Nieren sind bis jetzt Pur inbasen, l) Harns\u00e4ure,*)Harnstoff,3) Kreatin,4) Leucin,2) Taurin,1 ) Cystin,1) Glykogen5) und Tnosit6) bekannt.\nDie vorliegende Untersuchung wurde zur Aufkl\u00e4rung der Frage \u00fcber die mittels der von G ule witsch und Krimberg7\u00bb ausgearbeit\u00e9ten Methode isolierbaren Stoffe der Nieren unternommen.\n1 Die Untersuchung wurde auf folgende Weise ausgefuhit. Es war eine ziemlich gro\u00dfe Menge, ungef\u00e4hr 20 kg, der frischen Ochsennieren genommen. Die von dem Fettgewebe sorgf\u00e4ltig abpr\u00e4parierten Nieren wurden in der Fleischhackmaschine zerkleinert und viermal mit je etwa 5 1 Wasser im Laufe von einer 1!-2 Stunde erhitzt. Die vereinigten Ausz\u00fcge wurden durch Marly koliert, eingedampft und zuerst mit Bleizucker,8) dann\n') Clo\u00ebt\u00e2, Ann. d. Chem. u. Pharm., Bd. XCIX, S. 298.\n*) 0. Hain mars ten, Lehrb. d. physiol. Chemie, 7. Aull., S. 638.\n:f) P. Picard, Compt. rend., Bd; LXXXVll, S. 993.\n4) K\u00fchne, Lehrbuch d. physiol, (\u2019.hernie, 1868, S. 463.\ns) M. Abeies, Zentralhl. f. d. med. Wiss., 1876, S. 84.\n*) CIo\u00f6ta, a. a. 0.; K\u00fc 1z, Sitzungsber. d. Ges. zur Befind. d. ges. Naiurw. zu Marburg, 1876, Nr. 1.\t'\n*) Hoppe-Seylers Handbuch der ehern. Anal., 8. Aull., S. 758.\n8) Zur Bestimmung des Stickstoffgehaltes der von dem Bleizuckerniederschlage abfiltrierten Fl\u00fcssigkeit wurden zwei neue Portionen der Nieren zu 482 g genommen. Die 1. Portion wurde mit Wasser ausgekocht, die II. Portion damit auf dem Wasserbade digeriert. Der Stickstoffgehalt des Bleililtrales der 1. Portion bildete 0,20 \u00ae,o, der II. Portion","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis dor Extraktivstoffe der Ochscnniercn. 381\n'. :;\u2019V '.\u25a0 \u25a0 '\t,/ \" \u25a0 ; :\tV\nmit Bleiessig gef\u00fcllt. Der zweite Bleiniederschlag wurde mit Wasser sorgf\u00e4ltig ausgewaschen und dann mit hei\u00dfem Wasser mehrere Male ausgezogen. Der dabei unl\u00f6slich g\u00e8hliebene Teil des Niederschlages wurde mit Schwefelwasserstoff zerlegt, das Filtrat auf dem Wasserbade bis zum kleinen Volumen* eingeengt. Am anderen Tage schied sich in ziemlich gro\u00dfer Menge ein krysttalliniseher Niederschlag aus. Der Niederschlag wurde aus hei\u00dfem Wasser zweimal umkrystallisiert, wobei prachtvolle Krystalle erhalten waren. Mit dieser reinen Substanz wurden die von Scherer, Seidel und Gallois zum Nachweis des Inosits empfohlenen Reaktionen ausgef\u00fchrt, die alle positiv ausfielen, was daf\u00fcr spricht, da\u00df die in Frage\nkommende Substanz Inositkrystalle darstellt, Inosit war auf\ndiese Weise von Clo\u00ebta im Jahre 1856 gefunden und analysiert. Dieser Autor schied aber den Inosit aus der L\u00f6sung durch das Hinzuf\u00fcgen von 4 Volumen Alkohol: im gegebenen tahe konnte ich das Inosit direkt aus Wasser auskrystallisieren.\nDas Filtrat von dem Bleiniederschlage samt den Waschwassern wurde vom Blei mit Schwefelwasserstoff befreit und auf dem Wasserbade auf ein kleines Volumen eingedampft. Das eingeengte Filtrat wurde mit Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und mit Phosphorwolframs\u00e4ure unter Vermeidung eines gr\u00f6\u00dferen I berschusses derselben gef\u00e4llt. Es wurde ein Niederschlag erhalten, welcher am anderen Tage abgesaugt und mit Wasser sorgf\u00e4ltig ausgewaschen w\u00fcrde, Darauf wurde der Niederschlag durch Verreiben mit Baryt von Ph\u00f6sphorwdlframs\u00e4ure befreit, der Baryt\u00fcberschu\u00df mit Kohlens\u00e4ure entfernt, die Fl\u00fcssigkeit gekocht. Das mit Salpeters\u00e4ure neutralisierte Filtrat wurde mit 20\u00b0/oiger Silbernitratl\u00f6sung gef\u00e4llt. Der dabei erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und zu der Fl\u00fcssigkeit noch weiter eine Silbernitratl\u00f6sung zugef\u00fcgt, bis schlie\u00dflich ein Tropfen der Fl\u00fcssigkeit auf dem Uhrglase mit einer Baryt-l\u00f6sung zusamjnengebracht sofort einen br\u00e4unlichen Niederschlag\n0.19\u00ab.\u00ab des Nierengewichtes. Somit ist der Slicks toffgehalt des Nieren-extrakies 2 mal kleiner als der des Fleischextraktes, wo Sk wo fzow (Diese Zeitschrift. Bd. LXVIII, S. 83) 0,43 \u2022/\u2022 f\u00fcr Rindfleisch und 0,38 > resp. 0,42 \u00b0 o Nfiir Kalbfleisch gefunden hat.","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"gegeben hat. Als dieser Punkt erreicht war, wurde zu der Fl\u00fcssigkeit eine warme, ges\u00e4ttigte Barytl\u00f6sung gebracht, so lange noch ein Niederschlag entstand \u2014 I. Silberbarytniederschlag, welcher gleich abgesaugt, mit Wasser gut ausgewaschen und mit Schwefelwasserstoff zersetzt wurde. Die von Schwefelsilber befreite Fl\u00fcssigkeit wurde mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure zur Entfernung von Barytspuren bearbeitet. Aus der entsprechenden Fraktion des Fleischextraktes wurde von Gute witsch und Amiradzibi1) Carnosin ausgeschied\u00e9o. Der aus dem Nierenextrakte erhaltene I. Silberbarytniederschlag war so gering, da\u00df nur seine optischen Eigenschaften\ngepr\u00fcft werden konnten, wobei sich die erhaltene Substanz\nals linksdrehend erwies, w\u00e4hrend das Carnosin rechtsdrehend ist Ebenso gering erwies sich auch der nach dem Vertreiben von Ammoniak erhaltene II. Silberbarytniederschlag,2 ) worin Methylguanidin enthalten sein konnte.\ti\nDas Filtrat von dem II. Silberbarytniederschlage wurde mit Schwefelwasserstoff ges\u00e4ttigt, dannmit Schwefels\u00e4ure neutralisiert undjchlie\u00dflichjeingeengt, wobei die entstehende alkalische Reaction mit Salpeters\u00e4ure neutralisiert wurde. Dan11 wurde die L\u00f6sung mit dem Reaktiv von Kraut (einer L\u00f6sung von Wismutjodid in Natriumjodid), so lange noch ein Niederschlag entstand, gef\u00e4llt. Der am anderen Tage abgesaugte und mit Wasser ausgewaschene Niederschlag war mit frisch gef\u00e4lltem Bleioxydhydrat zur Entfernung von Jod und Wismut verrieben. Das erhaltene Filtrat wurde mit Schwefelwasserstoff ges\u00e4ttigt und die alkalisch reagierende Fl\u00fcssigkeit auf dem Wasserbade eingeengt, wobei sich eine krystallinische Substanz ausschied. Die etwa 10 g wiegenden Krystalle wurden abges\u00e4ugt. Der gr\u00f6\u00dfere Teil derselben ging in die L\u00f6sung nach der Zuf\u00fcgung von Alkohol. Die alkoholische L\u00f6sung krystallisierte weder selbst\u00e4ndig, noch nach dem Zusetzen von \u00c4ther, auch bei l\u00e4ngerem Stehen nicht. Dann wurden Alkohol und \u00c4ther abgedampft und der R\u00fcckstand in Wasser gel\u00f6st. Nach zwei Tagen krystallisierte die L\u00f6sung im Vakuumexsikka-\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XXX, S. i>6\u00f6.\n*/ Vgl. Gulewitsch, Diese Zeitschrift, Bd. XLVU1, S. 471\u201447.'/.","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Extraktivstoffe der Oehsennieren. 383\ntor. Der Niederschlag wurde aus Wasser umkrystallisiert; die Reaktion der L\u00f6sung von der gereinigten Substanz war jetzt neutral.\t-\t.\u00bb\u2022,-*\t\u25a0\n1. 0,8520 g der lufttrockenen Substanz vurloren beim Trocknen in\u00bb Vakuumexsikkator 0,090$ g.\nGefunden :\tBerechnet f\u00fcr\n; \u2022 1.' CjHjjNO* \u2022 H.,0: '\nHsO 13,87\u00bb/o -\t13,33V | ' \u2022\nDer etwas zu hoch erhaltene Wassergehalt kann durch\nII. 0,1676 g der im Vakuum getrock\tnelen Subst n \u00bb t* a\tanz gaben 0,1152 g 11,0\nyiMi HI. Aus 0,1392 g Substanz wurden\tv % 15,65 ccm\tS bei 19\u00b0 uiid 753 mm\n\u2018\tBar. er\thalten.\t.\nGefunden:\t\t^rechnet f\u00fcr\t;\n:\t\" H.\tIII.\t\tCjHnN0,:\nG 51,43\u00b0/o\t\u2014\t\t51.20 \u00bb\nH 9,70\u00b0/o , \u2014\t\t9,1-7 *;o.\n' N \u2014'\t12,74o/o\t\t11,9\u00ab\u00bb/.\t\u2022\n0 \u2014 \u2014 ::\t\t27,33\u00bb/.\nDie Resultate der Analys\te lassen :\tsomit die Vermutung\naussprechen, da\u00df die von mir\taus den\tNieren isolierte Sub-\nstanz noch nicht vollkommen g\tereinigtes \u00c4 1 |J\ti* n\tBelain ist,\n4ur weiteren neinigung in wurden einige Salze derselben\tnd Identiii; dargestel\trierung der Substanz 1t. Die alkoholische\nL\u00f6sung der Substanz wurde mit einer hei\u00dfges\u00e4ttigteh alkoholischen Sublimatl\u00f6s\u00fcng gef\u00e4llt. Es wurde anfangs ein harziger, bei weiterem Hinzuf\u00fcgen des Reaktivs ein krystallinischerNieder-schlag erhalten, welcher abgesaugt und einige Male mit Alkohol ausgewaschen wurde. Beim Umkrystallisieren des schneewei\u00dfen Niederschlages aus Wasser blieb ein Teil desselben ungel\u00f6st und nahm eine r\u00f6tliche F\u00e4rbung an. Das sich nach dem Erkalten der hei\u00df filtrierten L\u00f6sung ausgeschiedene, schneewei\u00dfe krystallinische Pulver ver\u00e4nderte seine Farbe beim neuen tim-krystallisieren nicht. Die bei der ersten Aufl\u00f6sung in hei\u00dfem Wasser eingetretene Zersetzung ist offenbar durch eine teilweise Spaltung des Sublimats in Quecksilberoxvd und Salz-","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"m\nK. Be bos chin,\ns\u00e4ure zu erkl\u00e4ren, wobei ein Molek\u00fcl der Salzs\u00e4ure mit Betain das Chlorid bildet, wie es die Resultate der Analyse zeigen Die Sublimat Verbindung schmilzt bei 2 46\u2014250\u00b0, je nach der .Sohneiligkeit der Lrhitzung. Die Substanz wurde bei 1000 getrocknet und analysiert.\nIV. 0,7105 g Substanz gaben 0,5040 g HgS,\nV.\t0.5741\t>\t>\nGefunden :\nIV.\tV.\nllg\t67,84\u00b0/o\t_\nCI \u2014\t26,06\u00b0/rt\n0.6048 V AgCI.\nBerechnet f\u00fcr C-ll12N02C16Hga; 67,49\u00b0/o 25,93 \u00b0/o.\nIlusemann und Marme'j erhielten bei anderen Bedingungen und zwar beim F\u00e4llen des salzsauren Betains mit einer alkoholischen Sublimatl\u00f6sung in Gegenwart von \u00c4ther eine Verbindung von der Zusammensetzung (C\u00e4H12N02Ci)2HgCl2.\n_ Der andere Teil der L\u00f6sung des von mir isolierten freien Betains war mit der Goldchloridl\u00f6sung gef\u00e4llt. Der erhaltene Niederschlag war zweimal aus hei\u00dfem Wasser umkrystallisiert und zeigte den Schmelzpunkt von 204\u2014212\u00b0 je nach der Schnelligkeit der Erhitzung. Willst\u00e4tter*) gibt f\u00fcr Betain-goldchlorid den Schmelzpunkt 200\u2014209\u00b0 an. Die Substanz wurde bei I0o\u00b0 getrocknet und analysiert.\nVI. 0,1640 g Substanz gaben nach dem Gl\u00fchen 0,0696 g Au.\nVII. 0,-072 \u00bb\t\u00bb\t*\t?\t\u00bb\t*\t0,1201 \u00bb *\nGefunden:\tBerechnet f\u00fcr\nVf*\tVII.\tC^NOsAuC],:\nAu 42,2B\u00b0/o 42,43%\t43,t3\u00b0/o.\t.\nDer zu kleine Goldgehalt der Verbindung findet seine Erkl\u00e4rung in der obengenannten Arbeit von Willst \u00e4tter, welcher gezeigt hat, da\u00df bei bestimmten Krystallisationsbedin-gungen des Betainchloraurats V erbindungen mit einem geringeren Goldgehalt (42,29\u00b0/o 42,55\u00b0/o Au) erhalten werden. Bei anderen Krvstallisationsbedingungen erhielt Willst\u00e4tter Betainchlor-aurat\u00e9 sogar mit dem Goldgehalt von 41,34 \u00b0/o\u201440,60 \u00b0/o, was er durch den Krvst all Wassergehalt der Verbindungen erkl\u00e4rt:\n't Ann. d. Chem. u. Pharm., Spl. Ill, S. 249.\n*7 Her. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXV, $.2702.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":". Zur Kenntnis der Extraktivstoffe der Oehsenniercn: ' . * 385\nder Formel G-H12N02AuC14 \u2022 2H,0 entspricht der' Goldgehalt \\on 39,98\u00b0/o. Das von Willst\u00e4tter in Gegenwart von etwas Goldchlorid aus W\u00e4sser umkrystaliisterte Chlor\u2018aurat zeigte einen h\u00f6heren Goldgehalt. Solche Erh\u00f6hung,des Goldgehaltes trat auch bei meinem Goldsalz auf, nachdem 0,65 g desselben aus 13 ccm hei\u00dfem VTasser unter Zusatz von 0,016 g Gold-Chlorid umkrystallisiert wurden,\t_\nVIII. 0,2312 g der bei 105* getrockneten Substanz gaben nach dein, Gl\u00fchen 0,0988 g = 42,73\u2019/* Au.\nDarstellung des Chlorids wurde zu der w\u00e4sserigen L\u00f6sung des freien Betains Salzs\u00e4ure bis zu der Reaktion auf\nKongo hinzugef\u00fcgt, die L\u00f6sung im Vakuumexsikkator eingedampft und \u00fcber Schwefels\u00e4ure und neben Kali\u00fcmhydrat getrocknet. Das erhaltene Salz wurde zweimal aus W^asser umkrystallisiert, in Vakuumexsikkator getrocknet und analysiert.\nIX. Aus 0,1861 g Substanz wurden 13*8 ccm N bei 13\u00b0 und 783 mm Bar.\nGefunden :\nBerechnet f\u00fcr\n, :\tG-H12N02C1: *\ny \u25a0: ^ n 8,76\u00b0/o\t9,12\u00ab/\u00ab.\nLine geringe Quantit\u00e4t dieses Chlorids wurde zur Darstellung des Pikrats genommen. Die Substanz wurde in wenig W a>ser gel\u00f6st und zu der L\u00f6sung eine ges\u00e4ttigte 'w\u00e4sserige\nI Hkrins\u00e4urel\u00f6sung zugefugt. Bald schieden sieb sch\u00f6ne Krystalle\nin Form von kleinen bla\u00dfgelben N\u00fcdelchen aus, di\u00e7 ahgesaugt und mit wenig Wasser gewaschen wurden. Im Vakuumexsikkator getrocknet, zeigten sie Schmelzpunkt 183\u00b0. Denselben Schmelzpunkt und dasselbe Aussehen halte das Pikrat, welches ich aus dem Kahlbaumschen Betainchlorid darg\u00e9steilt habe. Tonani1) gibt den Schmelzpunkt des Betainpikrats von 180-181\u00b0 an.\nDie von mir ausgef\u00fchrte Untersuchung zeigt somit, da\u00df in jener Fraktion des Nierenextraktes, aus der bei der entsprochenen Bearbeitung des Fleischextraktes von G ule wi t sch und Krimberg (1. c.) Carnitin isoliert worden war, Betain enthalten ist, Retain ist, wie bekannt, in den Pflanzen verbreitet, w\u00e4hrend die Angaben \u00fcber sein Vorkommen im Tierreiche sehr sp\u00e4rlich\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. LXX. S. 3J)0.","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386 K. Bebeschin, Zur Kenntnis der ExtraktivstolTe der Ochscnnicren.\nsin(1* In den Handb\u00fcchern lindet man, da\u00df Betain von Li ehre ich1) aus dem Harne isoliert worden sei. Aus der Abhandlung von Liebreich kann man aber ersehen, da\u00df sieh in dem Urin eine sehr kleine Quantit\u00e4t einer Base nachweisen l\u00e4\u00dft, die ein dem Neurin sehr \u00e4hnliches Verhalten zeigt; der Verfasser vermutet, da\u00df dieselbe ein Oxydationsprodukt des Neurins sei, hat aber keine Analyse von diesem unbekannten K\u00f6rper ausgef\u00fchrt. Brieger2) fand Betain in den Miesmuscheln. Kutscher und Ackermann3) erhielten Betain aus Krabbenextrakt. M. Henze4) fand Betain bei Cephalopoden, als Bestandteil der Giftdr\u00fcsen und in einer bedeutend gr\u00f6\u00dferen Menge in frischen Muskeln dieses Tieres. Was das Vorkommen des Betains bei den S\u00e4ugetieren betril\u00eet, so sind in der Literatur keine diesbez\u00fcglichen Angaben zu finden,\nDie f\u00fcr das quergestreifte Muskelgewebe charakteristischen Basen : ( iarnosin, Methylguanidin und Carnitin fehlen somit in den Nieren. Anstatt des Garnitins wurde aus den Nieren ein anderes ihm entsprechendes D\u00e9rivai des Trimethylamins, Betain. isoliert, das in diesem Falle die Stelle des Oxybetains des Muskelgewebes vertritt und somit nicht nur in den Pflanzen und niederorganisierten Tieren, sondern auch in dem Organismus der S\u00e4ugetiere, . wenigstens als. Bestandteil der Ochsehnieren vorhanden ist.\nM Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. H. S. 12 '\u2022'*) i nters, \u00fcber Ptomaine, III. Teil, S. 77.\n') Zeitschrift f. Unters, d. Nahrungs- und Genu\u00dfmiltel, Bd. XIII S. 610, Bd. XIV, S. \u00ab87.\t\u00ef;\n\u25a0\t*) Diese Zeitschrift, Bd. LXX, S. 253.","page":386}],"identifier":"lit20108","issued":"1911","language":"de","pages":"380-386 ","startpages":"380","title":"Zur Kenntnis der Extraktivstoffe der Ochsennieren","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:41:07.291039+00:00"}