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{"created":"2022-01-31T14:43:33.855370+00:00","id":"lit20115","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Simon, Friedrich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 463-483","fulltext":[{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.\n:\tVon -\t\u201d\t'\nFriedrich Simon, Berlin,\naAus der ehern. Abteilung des pathologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin;) (Der Redaktion zugegangen am 13, Mai 1911.)\nIn der Reihe der einzelnen Organe, deren autolytische Prozesse genauer erforscht wurden, scheint das Gehirn \u2014 was das Studium seiner intracellularen Fermente betrifft \u2014 bisher wenig beachtet worden zu sein. Denn die Tatsachen, die ich in der mir zug\u00e4nglichen Literatur \u00fcber das Vorkommen, die Art und Wirkungsweise von Fermenten des Zentralnervensystems ermitteln konnte, sind \u00e4u\u00dferst sp\u00e4rlich.\nWas zun\u00e4chst das Vorkommen proieolytischer Fermente im Gehirn betrifft, so liegen die Angaben dreier Autoren vor. Rosell,1) der das M. Jacoby sehe Verfahren zur Isolierung intracellularer Fermente in vereinfachter Form (F\u00e4llung der w\u00e4sserigen Organextrakte mit Uranylacetat) benutzte, hat verschiedene Organe (vom Rind bezw. Pferd) auf den Gehalt an intracellul\u00e4ren proteolytischen Fermenten untersucht Es gelang Rosell, mit dieser Methode ein proteolytisches (\u00abtrypsinoides\u00bb bezw. \u00abpepsinoides\u00bb), auf frische Fibrin-f lock en l\u00f6send wirkendes Ferment in Pankreas, Speicheldr\u00fcsen, Lvmphdr\u00fcsen, Milz, Knochenmark, Thymus, Milchdr\u00fcsen, Muskeln, Lunge, Nebennieren und Hoden nachzuweisen, dagegen weder im Gehirn noch in den Nieren. Dann haben Leyene und Stookey2) Untersuchungen \u00fcber die Autolyse des Gehirns unter wechselnden Bedingungen angestellt und dabei ihre Auf-merksamkeit gerade auf die bei der Autodigestion dieses\nl) Max Rosell, \u00dcber Nachweis und Verbreitung intracellul\u00e4rer Fermente. Inaug.-XHssert., Stra\u00dfburg 1901.\n*) Levene und Stookey, On the autolysis of brain tissue. The Journal of Medical Research, Boston, Oktober 1903, s! 212.-","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"rich Simon.\nOrganes sich abspielende fermentative Proteolyse gerichtet. Diese Forscher benutzten Hundegehirne, die sie 6 Tage lang (in drei getrennten Versuchsreihen) mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung, mit 0,2\u00b0/oiger Essigs\u00e4urel\u00f6sung und mit 0,5\u00b0/oiger Natriumcarbonatl\u00f6sung digerierten. In den Versuchsprotokollen habe ich allerdings weder Angaben \u00fcber die H\u00f6he der Digestionstemperatur, noch \u00fcber den Zusatz von Chloroform oder anderen Antisepticis finden k\u00f6nnen. Es wurden ferner zwei Parallelversuche zu den beiden (essigsauren und sodaalkalischen) Autolysen mit Zusatz von etwas (zuvor erhitzter) Gehirnsubstanz durchgef\u00fchrt, um den Einflu\u00df des Nervengewebes auf den Verlauf der Gehirnautolyse zu studieren. Vor Beginn der Autodigestion, sowie nach 6 Tagen ihrer Dauer wurden bestimmt: Gesamt-N, koagulierbarer N, nicht koagulierbarer N (\u00abAlbu-mose-N\u00bb), durch Zinksulfat nicht f\u00e4llbarer N (\u00abPepton- und Amino-N\u00bb) und der Stickstoff des freien Ammoniaks. Die Versuchsergebnisse lassen sich dahin zusammenfassen, da\u00df in allen Versuchsreihen eine mehr oder weniger betr\u00e4chtliche Abnahme des koagulierbaren N und entsprechende Zunahme des unkoa-gulierbaren und durch ZnS04 nicht f\u00e4llbaren N nachgewiesen wurden, da\u00df also eine autodigestive Proteolyse des Gehirns festzustellen war, die bei Gegenwart von Essigs\u00e4ure bef\u00f6rdert, bei Gegenwart von Natriumcarbonat gehemmt und bei gleichzeitiger Anwesenheit sterilisierter Gehirnsubstanz im essigsauren Medium etwas ung\u00fcnstig beeinflu\u00dft wurde. Mit ihrer Beobachtung der hemrtienden Wirkung alkalischer Reaktion auf die autodigestive Proteolyse befinden sich \u00fcbrigens Levene und Stookey im Einklang mit den entsprechenden Feststellungen, die Schwiening,1) Baer und Loeb,2) v. Drjewezki,3) Preti4) f\u00fcr die Autolyse der Leber gemacht haben. Schlie\u00dflich haben noch Kutscher und Lohmann5)\n^ SchWiening, Virchows Archiv, Bd. 136, S. 444, 1894.\n*) Baer und Loeb, Archiv f. exper. Pathol, u. Pharm., Bd. 53, S. U 1905.\n3)\tv. Drjewczki. Biochem. Zeitschrift, Bd. 1, S. 229, 1906.\n4)\tPreli. Diese Zeitschrift. Bd. 52, S. 485, 1907.\n) Ku tscher und Lohmann, Diese Zeitschrift. Bd. 39, S. 317.1903.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.\t405\ngelegentlich ihrer Untersuchungen \u00fcber \u00abdie Endprodukte der Pankreas- und Hefeselbst Verdauung \u00bb auch ein Ochsengehirn der Autodigestion unterworfen. \u00abNachdem die Verdauungsfl\u00fcssigkeit konstante Drehung\u00bb gezeigt hatte, wurde das Filtrat \u2014 nach Koagulation der Eiwei\u00dfk\u00f6rper \u2014 eingeengt und durch F\u00e4llung mit Silbernitrat, Baryt und Phosphorwolframs\u00e4ure auf die Fraktionen der Alloxurbasen, des Arginins, Histidins und Lysins verarbeitet. Hierbei erhielten Kutscher u \u2019 nur in der Argininfraktion eine geringe F\u00e4llung daraus, da\u00df die proteolytischen Enzyme, die sic im Gehirn finden, das gel\u00f6ste Eiwei\u00df nur wenig scheinen.\nHinsichtlich der Frage, ob intracellulare Fermente des Gehirns das Protagon zu zersetzen oder chemisch zu ver\u00e4ndern verm\u00f6gen, sei auf eine Beobachtung A. Nolls1) verwiesen, der in der einen Gro\u00dfhirnhemisph\u00e4re eines Ochsen einen Protagongehalt von 19,83*/0 (der trockenen wei\u00dfen Substanz) und in der entsprechenden anderen Hemisph\u00e4re nach \u00df t\u00e4gigem Liegen an der Luft einen solchen von! 8,98'Voer-mittelte. Noll scheint auf diese kleine Differenz kein Gewicht zu legen; jedenfalls ist aus dem Ergebnis seines. Versuches durchaus nicht auf eine irgendwie erhebliche Wirksamkeit protagonzersetzender Gehirnfermente zu schlie\u00dfen. ' r\nEs ist auffallend, da\u00df in den zahlreichen Arbeiten, die sich mit der Biochemie der Gehirnphosphatide besch\u00e4ftigen, die im Zentralnervensystem etwa verkommenden Und wirksamen phosphatidspaltenden Fermente nur geringe Beachtung gefunden haben. Zur Entscheidung dieser Frage stellten Kutseher und Lohmann den oben b\u00ebreits zitierten Versuch an und suchten, durch F\u00e4llungen des Autolysefiltrates mit Silbernitrat, Baryt und Phosphorwolframs\u00e4ure die einzelnen Fraktionen der Produkte einer Gehirnautoly.se darzustellen. Da in der Fraktion def Alloxurbasen sich nur Chlor fand und die Histidin- und Lysinfraktion \u00fcberhaupt nicht entstanden, so schlossen Kutscher und Lohmann, da\u00df aus dem Lecithin\n') A. Noll, Diese Zeitschrift. Md. 27, S. 3Ki. 18i)9\nhoh mann und schlossen h \u00abvielleicht\u00bb zu ver\u00e4ndern","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"4ob\tFriedrich Simon,\ndes Gehirns kein Cholin frei geworden, also auch kein Leci-i thin w\u00e4hrend der Autodigestion zersetzt worden war. Im Gegensatz zu diesem Befunde stehen die Versuchsergebnisse von Coriat, *) der menschliches Gehirn (von einem Falle von Dementia senilis) einer 3 t\u00e4gigen Autodigestion bei 38\u201440\u00b0 C. unterwarf und dann Cholin als autolytisches Zersetzungsprodukt des Lecithins durch Darstellung seines Platinsalzes zu identifizieren versuchte. Coriat kommt nun zu der bemerkenswerten Festst\u00e8llung, da\u00df im Gehirn ein Ferment vorhanden ist, das aus Lecithin Cholin bildet. Das Ferment wirkt nicht bei leicht saurer Reaktion, am kr\u00e4ftigsten bei schwach alkalischer und weniger energisch bei neutraler Reaktion. Es wird durch Erhitzen zerst\u00f6rt. Bei Eintritt von F\u00e4ulnis wird mehr Cholin gebildet als bei blo\u00dfer Autolyse. St\u00e4rkere Behandlung mit Antisepticis oder vorherige leichte Erhitzung, die nur einen Teil des Fermentes unwirksam mache, hat geringe Ausbeute an Cholin zur Folge. Coriat war nicht imstande, das Ferment zu isolieren.\nBessere \u00dcbereinstimmung der Befunde als \u00fcber das Vorkommen lecithinspaltender Fermente im Gehirn scheint \u00fcber seinen Gehalt an Peroxydasen zu bestehen. So konnten BattelIi und Stern2) zeigen, da\u00df die verschiedenen Gewebe h\u00f6herer Tiere die F\u00e4higkeit besitzen, in vitro in Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd Ameisens\u00e4ure unter Entwicklung von Kohlens\u00e4ure zu oxydieren. Diese F\u00e4higkeit, die Battelli und Stern2) einer in den Geweben enthaltenen Peroxydase zuschreiben, konnten sie auch im Hammel- und Hundegehirn nachweisen. Sie stellen in bezug auf den Gehalt an Peroxydase folgende absteigende Reihe der Organe auf: Leber, Niere, Milz, Lunge, Pankreas, Lymphdr\u00fcsen, Rindermuskeln, Gehirn, Hoden, Hundemuskeln, Thymus, Nebenniere, Schilddr\u00fcse, Kaninchenmuskeln. Auch Ros eil3) gelang es, mit der\n') Coriat, The production of Cholin from Lecithin and brain-tissue (The American Journal of Physiology. Bd. 12, S. 353, Boston 1905). Referat in Malys Jalireshor.Bd. 3i, S. 571. ,\n*). F. Battelli u. L. Stern. Biochem. Zeitschr., Bd. 13, S. 4L,1903.\n:t) Resell. 1. i\\ .\t'\t.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.\t4i\u00bb7\nUranylacetatmethode aus Hindergehirn Fermente zu isolieren, die Wasserstoffsuperoxyd unter lebhafter Gasentwicklung zu zersetzen und anderseits Salicylaldehyd zu oxydieren vermochten.\t^\tV .\nWie die vorstehende kurze Literatur\u00fcbersicht zeigt, sind die Tatsachen, die \u00fcber das Vorkommen, die Art und Wirkungsweise intracellul\u00e4rer Gehirnfermente bekannt geworden sind, nicht nur recht sp\u00e4rliche, sondern auch teilweise einander widersprechende. Besonders schien mir die Wirkungsweise der im Gehirn etwa vorkommenden proteolytischen und ph\u00f6spW tidspaltenden Fermente der Autodigestion noch weiterer Untersuchungen zu bed\u00fcrfen. Diesem Zwecke sollte die Vorliegende Arbeit dienen, deren Ausf\u00fchrung Herr Geh.-Rat Salkowski ein stetes freundliches Interesse schenkte. Herrn Geh.-Rat Salkowski sage ich hierf\u00fcr, auch an dieser Stelle, meinen besten Dank.\nI. Versuche \u00fcber die autodigestive Proteolyse von GeUrnsubstanz.\nAls Ausgangsmaterial kam f\u00fcr diese wie alle\"folgenden Versuche ausschlie\u00dflich Kalbshirn zur Verwendung, das m\u00f6glichst frisch vom Schl\u00e4chter bezogen und sofort verarbeitet wurde. Teile beider Gro\u00dfhirnhemisph\u00e4ren wurden abgeh\u00e4utet, zun\u00e4chst mit dem Wiegemesser zerkleinert und daim in der Reibschale bis zur m\u00f6glichst gleichm\u00e4\u00dfigen Verteilung der grauen und wei\u00dfen Substanz verrieben.\n: ;\u25a0 Versuch A. \"v, ' \u2019\t. \u2022 * : ; \u25a0\nUnmittelbar nach dieser Vorbereitung wird in zwei Proben der frischen Substanz der Stickstoff nach K j e 1 d a h 1 bestimmt :\n1,989 frischer Substanz enth\u00e4lt. 1,03*/\u00ab N \u25a0 V \u25a0 ; 1,9974 '\t\u00bb\t:: ; \u00bb . \u2018 - \u2022 \u2022\t\u25a0 1,64 o/o ft ' .\nVon dem Gehirnbrei werden sofort zwei Portionen zu je 50 g abgewogen. Die eine Portion (Kontrollversueh) wird mit V* 1 Wasser unter Zusatz von l\u00ab/0 Kochsalz und verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure aufgekocht und dann unter weiterem Zu-\nsatz von 200 ccm Chloroformwasser 3 mal 24 Stunden im Thermostaten bei 38\u201440\u00b0 C digeriert. Die andere Portion","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"(Hauptversuch) wird mit 450 ccm Chloroformwasser ebenfalls 72 Stunden bei 38\u201440\u00b0 C. digeriert, dann unter Zusatz von 1 % Kochsalz und verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure aufgekocht und nach dem Erkalten auf 500 ccm aufgef\u00fcllt, schlie\u00dflich filtriert. Vom Filtrat, das leicht opalesziert, werden 400 ccm auf ein Viertel ihres Volumens eingengt. Je 25 ccm dieser Fl\u00fcssigkeit werden zur Stickstoffbestimmung genommen. Die Mischung des Kontrollversuches wird nach Beendigung der 72 st\u00e4ndigen Digestion in analoger Weise, doch unter Vermeidung nochmaligen Aufkochens verarbeitet.\t\u25a0 ' . ?-\nDas Autolys\u00e9filtrat des Hauptversuches enth\u00e4lt in 100 ccm 0,03108 g N.\nDas Autolysefiltrat des Kontrollversuches enth\u00e4lt in 100 ccm 0,01645 g N.\nDa 100 ccm des Filtrates immer 10 g der frischen Substanz entsprechen, und f\u00fcr jeden Autolyseversuch 50 g der frischen Substanz angesetzt wurden, so waren durch dreit\u00e4gige Autodigestion in L\u00f6sung gegangen :\nbeim Hauptversuch 0,1554 g N = 19,01 % des Gehirnstickstoffs,\nbeim Kontrollvcrsuch 0,08225 g N == 10,06 % des Ger hirnstickstoffs.\nVersuch B.\nAViederholung des vorigen Versuches mit einem zweiten Gehirn der gleichen Beschaffenheit.\n1,9006 frischer Substanz enth\u00e4lt 1,59% N ;\n2,4266\t* \u2018\t*\tlf58\u00b0/o N.\"\nNach 72st\u00fcndiger Digestion enth\u00e4lt in 100 ccm:\n; das Autolys\u00e9filtrat des Hauptversuches 0,02968 g N das Filtrat des Kontrollversuches 0,01652 \u00bb N.\nEs waren also in L\u00f6sung gegangen:\n; beim Hauptversuch 0,1484 g N = 18,72 % des Gehirnstickstoffes,\nbeim Kontrollversuch 0,0826 g N = 10,42% des Ge-hirnstickstoffes.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.\t109\nVersuch C.\t1\nNochmalige Wiederholung des Versuches A mit einem dritten Gehirn der gleichen Beschaffenheit. Eine Stickstoff-bestimmung der frischen Gehirnsubstanz wurde hier nicht mehr gemacht;\nNach 72st\u00fcndiger Digestion enth\u00e4lt in 100 ccm: das Autolyseliltrat des Hauptversuches 0,02912 g N das Filtrat des Kontrollversuches 0,01484 g N.\nEs waren also in L\u00f6sung gegangen :\nbeim Hauptversuch 0,1456 g N \u00bb Kontrollversuch 0.0742 > N.\nTabelle 1.\nVersuch\tDi- gestions- dauer Std.\tGesamt-^ in 50 g frischer Substanz g\tGesamtmenge des nicht koagulierb. ST\t\tVom Gehirn-N gingen in L\u00f6sung\t\n\t\t\tbeim Haupt- Versuch g\tbeim. Kontrolle versuch g\tbeim Haupt- Versuch \u00b0/o\tbeim Rohlroll- versuth : \u25a0\nA\t72 \u2019\t0,8175\t0^1554\t0,08225\t19,01\tlOjO\u00f6\nB\t\u25a0 ' 72\t0,7925\t0,1481\t0,0826\t18,72\t10.42\nC\t72\t\u25a0 - ,\t0,1456\t0,0742\tu\t\u2014- /\t\nZur Epikrise vorstehender Versuche sei zun\u00e4chst bemerkt, da\u00df der in zwei frischen Kalbshirnen von mir ermittelte Prozentgehalt des Gesamtstickstoffes mit den einzigen,.am Kalbshirn ausgef\u00fchrten N-Bestimmungen, die ich in der Literatur auffinden konnte, ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung zeigt. Diese N-Bestimmungen wurden von Kutanin1) ausgef\u00fchrt, der bei drei verschiedenen Kalbshirnen folgende (auf frische Substanz berechnete) Prozentzahlen fand : \u2018\nI. 1,536 o/o und 1,541 \u00f6/o N \u2019 - It 1,488 o/o \u00bb l,490/o N 111. 1,468 \u00b0/o \u00bb 1,5410 p N.\n*) Michael Kutanin, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis-der chemischen Zusammensetzung des Gehirns bei verschiedenen Tieren. Inaug.-Dissert., Berlin 1910.\t\u2018\t-","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"Friedrich Simon,\nWas nun das Ergebnis der drei 72 st\u00e4ndigen Autodigestionsversuche betrifft, so konnte \u2014 in \u00dcbereinstimmung mit den von Levene und Stookey1) am Hundegehirn ausgef\u00fchrten Untersuchungen \u2014 am frischen, nur mit Chloroformwasser digerierten Kalbshirn das Bestehen einer auto-digestiven, auf fermentativen Wirkungen beruhenden Proteolyse unzweifelhaft festgestellt werden, und zwar wurden durch 72 st\u00e4ndige Digestion vom Gesamtstickstoff des zur Autolyse angesetzten Gehirns beim Hauptversuch durchschnittlich 18,865 \u00b0/o und beim Kontrollversuch durchschnittlich 10,21 \u00b0/o in unkoagulierbaren \u00fcbergef\u00fchrt. Levene und Stoockev (1. c.) fanden nach sechs t\u00e4giger Autodigestion von Hundegehirn (mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung) folgende Verteilung des Stickstoffes ;\n\u00ab Koagulabler-N \u00bb\t81,7 \u00b0/o\n\u00abAlbumose-N\u00bb\t9,6a/o|\n\u00abPepton- und Amino-N\u00bb 8,7\u00b0/o|\t\u2019\t\u00b0*\nDieser Befund der amerikanischen Autoren macht die Annahme wahrscheinlich, da\u00df nach dreit\u00e4giger Dauer der Autodigestion von Gehirn keine erhebliche Zunahme des unkoagulierbaren Stickstoffes mehr zu erwarten ist.\nIl. Versuche \u00fcber die Ver\u00e4nderungen der Ph\u00f6sphorverteilung bei der\nGehirnautolyse.\nA. Versuche \u00fcber autolytische Phosphorabspaltung,\nVersuch 1.\nFrisches Kalbshirn wird in der gleichen Weise wie bei Versuchsreihe 1 zur Autodigestion vorbereitet. In einer Probe der frischen Substanz wird der Phosphorgehalt durch Schmelzen mit Soda und Salpeter, F\u00e4llung der gel\u00f6sten Schmelze mit Molybd\u00e4nlosung und schlie\u00dflich des wieder gel\u00f6sten Ammonium-phosphormolybdatniederschlages mit Chlormagnesiummixtur als\nMagnesiumpyrophosphat bestimmt.\"\n0,55^4 g frischer Substanz liefern 0,0092 Mg2P,07 =\n0,00256 Phophor == 0,45 \u00b0/o Phosphor.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.,\t471\nZwei Portionen zu je 50 g des Gehirnbreies werden dann genau wie bei der Versuchsreihe 1 72 Stunden bei 38\u201440\u00b0 C. digeriert. Die Verarbeitung des Materials geschieht in der dort beschriebenen Weise; Je 25 ccm des eingeengten- Filtrates werden in der Platinschale zur Trockene eingedampft und mit Salpetermisehung geschmolzen.\nNach 72st\u00fcndiger Autolyse enth\u00e4lt in 100 ccm das Autolysefiltrat des Hauptversuches 0,01469 g P das Filtrat des Kontrollversuches 0,00768 \u00bb P.\nEs waren also in L\u00f6sung gegangen : heim \u2018Hauptversuch 0,07345 gP = 32,64\u00b0/o des Gehirn-\n1 phosphors,\t.\nbeim Kontrollversuch 0,0384 g P = 17,06 des Gehirnphosphors.\nVersuch 2.\nWiederholung des vorigen Versuches mit einem anderen Gehirn der gleichen Beschaffenheit;\n1,1902 g frischer Substanz liefern 0,0142 Mg2P20 0,00396 Phosphor = 0,33\u00b0/o Phosphor.\nNach 72st\u00fcndiger Autodigestion enth\u00e4lt in 100 ccm\ndas Autolysefiltrat des Hauptversuches 0,01427 g P das Filtrat des Kontrollversuches 0,00821 \u00bb P.\nEs waren also in L\u00f6sung gegangen: beim Hauptversuch 0,07135 g P = 4a,24\u00b0/o des Gehirnphosphors,\nbeim Kontrollversuch 0,04105 g P =, 24,87\u00b0/o des Gehirnphosphors.\nTabelle 2.\nVersuch\tDi-\tGesamt-P in 50 g frischer\tGesamt-P im ganzen Filtrat\t\tr\t. V:. . . Vom Gehirn-P gingen in L\u00f6sung\t\n\tgestions-\t\tbeim\tbeim\tbeim*\tbeim\n\tdauer\tSubstanz\tHaupt- versuch\tKoniroll- versuch\tHaupt- versuch\tKontroll- vcrsuch\nNr.\tStd.\tg\tg\tg\t\u2022' Vo:;i\t\n1\t72\t0,225\t0,07345\t0,0384\t32,64*\t17,06\n2\t72\t0,165\t0.07135\t0,04105\t43,24\t24,87","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"Das Ergebnis der beiden vorstehenden Versuche l\u00e4\u00dft sich dahin zusammenfassen, da\u00df am frischen, mit Chloroformwasser digerierten Kalbshirn eine autodigestive, auf fermentativen Wirkungen beruhende Phosphorabspaltung nachgewiesen werden konnt\u00e9: und zwar wurden nach einer 72st\u00fcndigen Autodigestion bei 38\u201440\u00b0 G. vom Gesamtphosphor des zum Versuch verwendeten Gehirns durchschnittlich 37,94 \u00b0/o beim Hauptversuch und 20,96 \u00b0/o beim Kontroll-. versuch in einer wasserl\u00f6slichen Form aufgefunden.\nH. Versuche \u00fcber autodigestive Umwandlung von organisch gebundenem in anorganischen Phosphor.\nDie in den letzten beiden Versuchen nachgewiesene auto-digestive Phosphorabspaltung legte die Vermutung nahe, da\u00df es sich bei der durch die Gehirnautolyse bewirkten Zunahme der wasserl\u00f6slichen Phosphorverbindungen um eine autodigestive Umwandlung von organisch (an Eiwei\u00dfk\u00f6rper und Phosphatide) gebundenem Phosphor in anorganische Verbindungen handeln k\u00f6nnte. Um diese Frage zu entscheiden, wurden die beiden folgenden Versuche angestellt.\nVersuch 1. '\nFrisches Kalbshirn wird in der schon beschriebenen Weise zur Autodigestion vorbereitet. In einer Probe der frischen Substanz wird nach der bei Versuch 1 der Reihe II A beschriebenen Methode der Gesamtphosphorgehalt bestimmt.\n1,658 g frischer Substanz liefern 0,0224 Mg2P207 = 0,00625 Gesamt phosphor = 0,38\u00b0/o Gesamtphosphor.\nIn einer zweiten Probe der frischen Substanz wird der anorganische Phosphor in der Weise bestimmt, da\u00df 3,5489 g der Substanz im Becherglase mit etwa 150 ccm Wasser (unter Zusatz von 1 \u00b0/o Kochsalz und Essigs\u00e4ure bis zur schwach sauren Reaktion) ausgekocht, durch ein aschefreies kleines Filter filtriert und mit hei\u00dfem Wasser gut nachgewaschen werden. Filtrat mit Waschwasser werden auf etwa 50 ccm eingeengt, mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert und mit Ammoniumoxalatl\u00f6sung Versetzt. Vom ausgef\u00e4llten Calciumoxalat wird nach 24 Stunden","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"abfiltriert, mit essigsaurem Wasser nachgewaschen. Das Filtrat, das mit Waschwasser etwa 100 ccm betr\u00e4gt, wird mit Salzs\u00e4ure und 5 g Chlorammonium, dann mit einem Viertel seines Volumens Ammoniak versetzt und schlie\u00dflich mit Chlormagnesiummixtur gef\u00e4llt.\n3,5489 g frischer Substanz liefern 0,0096 Mg8P8\u00dc7 = 0,00268 anorganischen Phosphor = 0,075 \u00b0/o anorganischen Phosphor.\t\u2022\nIn der frischen Substanz betr\u00e4gt das Verh\u00e4ltnis des Gesamtphosphorgehaltes zum Gehalt an anorganischem Phosphor 5,06 :1.\t\u2022: .\t\u25a0 \u25a0 . .. \u25a0\t::\t../; .\nBei zwei Portionen des Gehirnbreies zu je 50 g wird eine 72 st\u00e4ndige Autodigestion und die sich anschlie\u00dfende Verarbeitung des Materials in der beschriebenen Weise durchgef\u00fchrt. In den (eingeengten) Filtraten des Haupt- und Kontroll-versuches werden dann der Ges\u00e4mtphosphorgehalt und der Gehalt an anorganischem Phosphor nach den oben skizzierten Methoden bestimmt.\nIn 100 ccm enth\u00e4lt das Filtrat\nu iiaupivciauuii u,uioou g I\t;\t*\t\u00bb w\nKontr\u00f6llversuch 0,00553 .} anorganischen Phosphor. Es betr\u00e4gt das Verh\u00e4ltnis _G<*amtphosphor\n0,07035 g Gesamt-P = 37,03\u00b0/\u00f6 des Gehirn-P 0,06675 g anorganischer P = 35,13\u00b0/\u00ab \u00bb\t/ \u00bb\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXl!","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch 2.\nWiederholung des vorigen Versuches mit einem anderen Gehirn der gleichen Beschaffenheit.\n1,9925 g frischer Substanz liefern 0,0212 Mg2P207\n=5 0,00592 Gesamt-P = 0,297 \u00b0/o Gesamt-P.\n5,264 g frischer Substanz liefern 0,0129 Mg2P207\n,\t0,0036 anorgan. Phosphor\n= 0,068\u00b0/o anorgan. Phosphor, ln der Frischen Substanz betr\u00e4gt das Verh\u00e4ltnis Gesamtphosphor\nanorganischer Phosphor \u2019\t\u2019 *\nNach 72 st\u00e4ndiger Autolyse enth\u00e4lt das Filtrat in 100 ccm beim Hauptversuch 0,01229 g \\ \u201e\n\u00bb Kontrollvcrsuch 0,00707 . J Gesamtphosphor,\nbeim Haupfversuch 0*01134 g V . ,\n\u00bb Kontrollv\u00e9rsueh 0,00614 \u00bb J anor2amschen Phosphor.\nEs betr\u00e4gt das Verh\u00e4ltnis----\u00f6esamipho^or _ '\nanorganischer Phosphor\nbeim Hauptversuch 1,08 : 1 \u00bb Kontrollvcrsuch 1,23 : 1.\nEs waren also in L\u00f6sung gegangen beim Hauptversuch:\n0,06145 g Gesamt-P _\t= 41,38 \u00b0/o des Gehirn-P\n0,05670 g anorganischer P = 38,18 \u00b0;o \u00bb beim Kontrollv\u00e9rsueh :\n0,03785 g Gesamt-P = 25,48 \u00b0/o des Gehirn-P 0,03070 g anorganischer P = 20,67 \u00b0/o >\t>\nTabelle 3a.\nHaup tver suche (Digestionsdauer : 72 Stunden).\nVer- such\tMenge des Gesamt-P\tMenge des anorganischen P\t\tGesamt-P : Anorganischer P\t\tVom Gehirn-P gingen in L\u00f6sung\n\tin der 1 im frischen | . Substanz Filtrat g\tg\tin der frischen Substanz \u2022 g .\tim Filtrat g !\tin der frischen Substanz\tim Filtrat\tim .\tals i -\" \". _ ganzen anorg. P ;\t\u00b0/o\t! \u25a0' \u00b0/o:\n1 2\t0.19\tjo,07G35 0.1185 -\u00d6.06145\t0,0375 0.031\t0.06675 0.0567\t5,06:1 !l,05:1 4.30:1 1.08:1\t\t37.03\t35,13 41.38\t38.18","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns\t475\nTabelle 3b.\t^ v\nKontrollvcrsuche (Digestionsdauer: 72 Stunden).\nVer- such\tMenge des Gesamt-P\t\t; Menge anorgani>\tdes ichen P\tGesamt-P : Anorganischer P\t\tVom Gehirn-P gingen in Losung\t\n\tin der frischen Substanz g\tim Filtrat g\tin der frischen Substanz g\tim Filtrat g\tin der frischen Substanz\tim Filtrat\tim ganzen / %\tals anorg. P . V\n1 2\t0,19 0,1485\t0,0384 0,03785\t0,0375 0,034\t0,02765 0,0307\t5,06:1 4,36:1\t1.38:1 1,23:1\t20,21 \u2022 25,48\t. 14,55 20,67\nZu den vorstehenden Versuchen der Reihe B m\u00f6chte ich zun\u00e4chst bemerken, da\u00df ich \u00fcber den Gehalt des. Gehirns an anorganischen Phosphorverbindungen nur die. Angaben von Geoghegan1) und Baumstark2) auffinden konnte. Die Analysenzahlen von Geoghegan k\u00f6nnen wegen seiner von der\nineinigen v\u00f6llig abweichenden Methodik nicht zum Vergleich herangezogen werden. Nach den Analysen Baumstarks kommen vom Gesamtphosphorgehalt des Pferdegehirns 77 \u00b0/o auf das \u00c4therextrakt, 15-16\u00b0/\u00ab auf die. \u00c4sche, 5^6\u00ab/\u00ab auf das Protagon und 1,5\u20142\u00b0/\u00ab auf das \u00abNncleim\u00bb.\n\u00dcber den Gesamtphosphorgehalt der frischen Gehirnsubstanz liegen Angaben von Rossel*) f\u00fcr das Schafsgehirn, von Baumstark* 2 * 4) f\u00fcr das Pferdegehirn, von v. MoraCzewski5)\nf\u00fcr menschliches Gehirn vor. Sehr ausgedehnte Untersuchungen\n\u00fcber den Phosphorgehalt des Gehirns bei verschiedenen Tieren hat Kutanin6) angestellt, von dessen zahlreichen Analysen jedoch hier nur die auf Kalbshirn bez\u00fcglichen angef\u00fchrt werden m\u00f6gen. Kutanin arbeitete nach der Neumannschen Methode und fand bei zwei verschiedenen Kalbshirnen folgende Prozent-Zahlen f\u00fcr den Gesamtphosphorgehalt der frischen Substanz:\n*) Geoghegan. Diese Zeitschrift, Bd. 1, S. 330, 1877\u20147\u00ab.\n2) baumstark, Diese Zeitschrift, Bd. 9. S. 210. 1885.\t\u2019\n8) Kossel, Diese Zeitschrift, Bd. 7, S. 7, 1882\u2014S3..\n4) Baumstark, Diese Zeitschrift, Bd. 9. S. 210, 1H8,?.\n*) v; Moraezewski, Diese Zeitschrift, Bd. 23, S. 4*3, 1897.\n*) Kutan in. Inaug.-Dissert. Berlin 1910.\n\u2019\t*\t31*","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"Friedrich Simon,\nt. 0,2822 resp. 0,2820\u00ab,'\u00ab y;/H. 0,3245\t> 0,3266\u00bb/\u00ab\nalso durchschnittlich 0,3038 \u00b0/o.\nMeine Analysenzahlen (aus den Versuchsreihen A und B)\no,4o\u00b0/o \u2014r 0,33 \u00b0/o - 0,38 \u00b0/o - 0,297 \u00ab/o, also durchschnittlich 0,3642o/o.\nMeine regelm\u00e4\u00dfig etwas h\u00f6heren Analysenwerte lassen sich \u2014 abgesehen von der Verschiedenheit der Methodik \u2014 vielleicht durch das abweichende Verfahren meiner Vorbereitung des Materials (protrahierte Verreibung in offener Schale, gr\u00f6\u00dfere M\u00f6glichkeit der Wasserverdunstung) erkl\u00e4ren.\nVersucht man nun aus den beiden Tabellen 3a und 3b eine Antwort auf die der letzten Versuchsreihe zugrunde liegende Fragestellung abzulesen, so ergibt sich zun\u00e4chst, da\u00df sowohl beim Haupt- als auch beim Kontrollversuch ein \u00dcbergang betr\u00e4chtlicher Mengen anorganischer Phosphorverbindungen in das Filtrat stattfindet. Da\u00df dieser Proze\u00df nicht allein auf die Digestionstemperatur oder auf sonstige Manipulationen, die auch beim Kontrollversuch ausgef\u00fchrt werden m\u00fcssen, sondern zu einem nicht geringen Teil auf die aktive Beteiligung auto-digestiver Fermentwirkungen zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, geht schon aus dem Verh\u00e4ltnis der Prozentzahlen in der letzten Spalte beider Tabellen hervor. W\u00e4hrend n\u00e4mlich bei den Kontrollversuchen durchschnittlich 17,61 \u00b0/o des Gehirnphosphors in Form anorganischer Verbindungen im Filtrat aufgefunden wurden, gingen bei den eigentlich en Autol y s ev ers uchen durchsch ni tt-lich 36,65\u00b0/o des Gehirnphosphors als anorganische V\u00e8rbindungen in L\u00f6sung. Man kann also annehmen, da\u00df etwa 19\u00b0/o des\u2018Gesamtphosphors, der in dem zur Autolyse angesetzten Gehirnbrei enthalten war, w\u00e4hrend einer 72stfindigen Autodigestion nur verm\u00f6ge der Wirkung intracellularer (autolytischer) Gehirnfermente als anorganische Phosphorverbindungen in L\u00f6sung gebracht wurden. Wie man sich den Ablauf dieser Ferment-wirk\u00fcngen in seinen Einzelheiten vorstellen m\u00fc\u00dfte, soll hier nicht er\u00f6rtert werden. Doch man wird die Vermutung aus-","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der AutoiySe des Gehirns.\t477\nsprechen d\u00fcrfen, da\u00df es bei diesen fermentativen Vorg\u00e4ngen sich um eine autodigestive Umwandlung von organisch gebundenem Phosphor in anorganischen, also wohl um eine Sprengung des Molek\u00fcls komplexer, phosphorhaltiger Verbindungen handeln k\u00f6nnte.\t\u00ef\nC. Versuche \u00fcber die Beteiligung einzilner Gehirnbestandteile an der autolytischen Abspaltung an-\norganischen Phosphors.\nDurch die folgenden Versuche sollte die Frage beantwortet werden, welche Gehirnbestandteile oder welche Gruppen einzelner Gehirnbestandteile von der in der vorigen Versuchsreihe festgestellten, autolytischen Abspaltung anorganischen Phosphors betroffen werden. Bei der Unsicherheit und tech-\nnischen Schwierigkeit, die gegenw\u00e4rtig noch in der Darstellung\nt, habe ich darauf verzichtet, Phosphorbestimmungen an isolierten chemischen Ver-\nbindungen (wie Lecithin, Protagon, Nu\u00e7leoprotei\u00dc usw.) zu machen. Ich habe mich vielmehr darauf beschr\u00e4nkt, aus frischem,\nbezw. autolysiertem Kalbshirn drei verschiedene Gruppen chemischer Bestandteile darzustellen und ihren Phosphorgehalt summarisch zu bestimmen. So konnte ich auf Grund meiner (gleich zu beschreibenden) Methodik drei Fraktionen chemischer\nGehirnbestandteile unterscheiden :\nFraktion A (alle in kaltem Alkohol und in \u00c4ther l\u00f6slichen Stoffe),\nFraktion B (alle nur in hei\u00dfem Alkohol l\u00f6slichen Stoffe), w Fraktion C (Rest: Alle Stoffe, die weder in Alkohol noch \u00c4ther l\u00f6slich waren).\nVersuch 1.\n100 g frisches Kalbshirn werden (abgeh\u00e4utet, gehackt und gut verrieben) mit etwa 800 ccm Alkohol absol. eine Stunde lang im Kolben mit aufgesetztem R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf dem Wasserbade gekocht. Dann wird noch hei\u00df filtriert und auch w\u00e4hrend der ganzen Filtration f\u00fcr dauernde Erw\u00e4rmung der Mischung gesorgt. Beim Erkalten des Filtrates bildet sich ein (an Menge schnell zunehmender ) wei\u00dfer Niederschlag. R\u00fcckstand und Filter","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"Friedrich Simon,\nlange nachgewaschen, bis\nwerden mit siedendem Alkohol so Proben des Filtrates beim Abk\u00fchlen keine Tr\u00fcbung mehr geben. Der Filterr\u00fcckstand wird dann mit \u00c4ther zu den im Kolben befindlichen R\u00fcckst\u00e4nden gesp\u00fclt. Die vereinigten R\u00fcckst\u00e4nde werden dann mit etwa 800 ccm \u00c4ther eine Stunde lang im Kolben mit aufgesetztem R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf dem W\u00e4sserbade im Sieden erhalten. Am n\u00e4chsten Tage wird filtriert und R\u00fcckstand wie Filter so lange mit \u00c4ther nachgewaschen, bis Proben des Filtrates nach dem freiwilligen Verdunsten auf dem Uhrglas nur noch einen minimalen R\u00fcckstand hinterlassen. Alle festen R\u00fcckst\u00e4nde, die also die in Alkohol und \u00c4ther unl\u00f6slichen Gehirnbestandteile darstellen, werden in einer Reibschale vereinigt und sofort bis zur v\u00f6lligen Verdunstung des anhaftenden \u00c4thers verrieben. Diese R\u00fcckst\u00e4nde repr\u00e4sentieren in ihrer Gesamtheit die Prakti\u00f6ttC. Die vereinigten \u00c4therextrakte werden abdestilliert. Der verbleibende R\u00fcckstand wird mit Alkohol aufgenommen und mit den gesammelten alkoholischen Gehirnextrakten vereinigt. In dem alkoholischen Gehirnextrakt hatte sich inzwischen (innerhalb etwa 48 Stunden) ein volumin\u00f6ser amorpher wei\u00dfer Niederschlag abgesetzt. Von diesem Niederschlage werden die vereinigten Alkohol- und \u00c4therausz\u00fcge abfiltriert. Nach gr\u00fcndlichem Nachwaschen des Niederschlages und Filters mit kaltem Alkohol werden Filtrat und Waschalkohol eingeengt, dann in einen Me\u00dfkolben von 250 ccm \u00fcbergef\u00fchrt und mit einer Mischung von Alkohol, \u00c4ther und etwas \\\\ asser nachgesp\u00fclt, schlie\u00dflich mit der gleichen Mischung bis zur Marke aufgef\u00fcllt. Von dieser Fl\u00fcssigkeit, die in ihrer Gesamtheit die Fraktion A repr\u00e4sentiert, wird sofort der zehnte Teil (25 ccm) abgenommen, in eine Platinschale \u00fcbergef\u00fchrt und zur Trockene verdampft. Der trockene R\u00fcckstand wird mit Salpetermischung geschmolzen. In der L\u00f6sung der Schmelze wird der Phosphor nach der schon beschriebenen Methode bestimmt. 25 ccm der Fraktion A lieferten 0,0674 Mg2P207 = 0,01882 g Phosphor. Die ganze Fraktion enth\u00e4lt also 0,1882g Phosphor.\nDer zuvor (nach dem Abfiltrieren der k\u00e4lten alkoholischen und \u00e4therischen Ausz\u00fcge) zur\u00fcckgebliebene wei\u00dfe Niederschlag","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse, des Gehirns.\t. 479 :\nwird in hei\u00dfem Alkohol gel\u00f6st, mit hei\u00dfem w\u00e4sserigen Alkohol in einen erw\u00e4rmten Me\u00dfkolben von 250 ccm \u00fcbergef\u00fchrt. Nachdem diese Fl\u00fcssigkeit mit hei\u00dfem Alkohol bis zur Marke aufgef\u00fcllt ist, wird sofort der zehnte Teil in einen erw\u00e4rmten Me\u00dfzylinder abgef\u00fcllt und dann in einer Platinschale zur Trockene verdampft. Der trockene R\u00fcckstand wird mit Salpetermischung geschmolzen. In der L\u00f6sung der Schmelze wird der Phosphor in der \u00fcblichen Art bestimmt. 25 ccm der Fraktion B liefern 0,0165 Mg2P2\u00d6T = 0,0046lg Phosphor. Die ganze Fraktion B enth\u00e4lt also 0,0461 g Phosphor.\nVon der Fraktion C, deren Ausbeute im lufttrockenen Zustande etwa 9,8 g betr\u00e4gt, werden zwei Proben bei 105 bis 1070 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. In der einen Probe wird der Phosphorgehalt durch Schmelzen mit Soda und Salpeter in der bekannten Weise bestimmt. 1,9323 g der trockenen Substanz enthalten 0,01765 g Phosphor. Der Gesamtphosphorgehalt der Fraktion C betr\u00e4gt also 0,91 o/o.1) der trockenen Substanz. In der zweiten Probe wird der Gehalt an anorganischem Phosphor in der folgenden Weise bestimmt : 1,0706 g trockener Substanz werden im Becherglase mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure (1 Volumen Salzs\u00e4ure von 25\u00b0/o HCl -f 2 Vol. \u00c0qu.) \u00fcbergossen. Nach 24 Stunden wird abfiltriert und mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure nachgewaschen. Das Filtrat wird mit Ammoniak neutralisiert, dann mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert und mit Ammoniumoxalatl\u00f6sung versetzt. Am n\u00e4chsten Tage wird vom ausge-f\u00e4llten Calciumoxalat abfiltriert und mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure nachgewaschen. Das Filtrat wird auf 100 ccm eingeengt und mit Ammoniak und Chlormagnesiummischung versetzt. 1,0706 g trockener Substanz liefern 0,00517 g anorganischen Phosphor. Der Gehalt der Fraktion C an anorganischem Phosphor betr\u00e4gt also 0,48 \u00b0/o der trockenen Substanz. \u25a0\nV) Eine Berechnung der absoluten Gesamt phosphormenge erschien hier wie in den noch folgenden analogen Bestimmungen nicht angebracht, \u2022 da die Ausbeute der Fraktion C nur ann\u00e4hernd quantitativ ausfiel.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":". Tt\u00f6U ;\tFriedrich Simon,\nVersuch 2.\nZwei Portionen eines frischen (zuvor abgeh\u00e4oteien, gehackten und gut verriebenen) K\u00e4lbshims zu je 75 g werden als Haupt- und Ko nt roll v ersuch mit Chloroformwasser zur Autolys\u00e9 angesetzt. Nach 72 st\u00fcndiger Digestion (bei 38\u201440\u00b0) werden beide Mischungen auf dem Wasserbade zur Trockne eingedampft. Aus den trockenen R\u00fcckst\u00e4nden werden (genau nach der im vorigen Versuch beschriebenen Methodik) die drei\nFraktionen A, B und C dargestellt und deren Phosphorgehalt bestimmt.\nBeim Hauptversuch enthielten Fraktion A 0,1265 g Gesamte (auf 100 g frischen Gehirnbreies berechnet: 0,1682 g), Fraktion B 0,0324 g Gesamt-P (auf 100 g frischen Gehirns berechnet: 0,04309 g) und Fraktion C (Ausbeute: ca. 7,5 g) 1,28 \u00b0/o Gesamtphosphor, sowie 1,02 \u00b0A> anorganischen Phosphor (berechnet auf trockene Substanz). -\n; Beim Kontrollversuch enthielten Fraktion A 0,1447 g Gesamt-P (auf 100 g frischen Gehirns berechnet: 0,1924 g), Fraktion B 0,0318 g Gesamt-P (auf 100 g frischen Gehirns berechnet: 0,04229 g) und Fraktion C (Ausbeute: ca. 7,7 g) 0,89\u00b0/o Gesamtphosphor, sowie 0,60\u00ab/\u00a9 anorganischen Phosphor (berechnet auf trockene Substanz).\nTabelle 4.\nVersuchsmaterial (106 g)\tFraktion \u00c4 Gesamt-P g\tFraktion B Gesamt-P g\tFrak Gesamt-P \u00b0i* .\ttion C anorgan. P\nFrisches Gehirn\t0,1882\t0,0461\t0,91\t0.48\nGekochtes und dann \u2022 72 Stunden mit Chloroform* wasser digeriertes Gehirn\t0,1924\t0,04229\t0,89\t0,60\n72 St\u00fcnden mit Chloroformwasser autolysiertes Gehirn Vergleicht man z Versuchen mit den ix\t0,1682 un\u00e4chst die \u00eeiden nie!\t0,04309 \u00ee Resultate vt autolv\t1,28 , die siel s ter ten\t1.02 i aus den Gehirnen","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns.\t481.\nergaben, so mu\u00df sofort eine Verschiebung der Analysenzahlen in den Fraktionen A und B auffallen. Bei dem Gehirn des Kontrollversuches findet sich n\u00e4mlich in der Fraktion A ein Plus von 0,0042 g Phosphor und in der Fraktion B ein Minus von 0,00381 g Phosphor gegen\u00fcber den entsprechenden Werten des frischen Gehirns. Diese Verschiebung ist \u2014r abgesehen von der verschiedenen Herkunft der beiden Gehirne \u2014 vielleicht durch die beim Gehirn des Kontrollversuches vorgenommene Erhitzung und dreit\u00e4gige Digestion im Thermostaten zu erkl\u00e4ren. Es d\u00fcrfte sich deshalb empfehlen, bei der folgenden Betrachtung diese Differenzen der Fraktionen A und B nicht zu ber\u00fccksichtigen und vielmehr nur die Summe der beiden Fraktionen (d. i. also die Gesamtheit aller in Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Gehirnbestandteile) der Fraktion C (d. i. also die Gesamtheit aller in Alkohol und \u00c4ther nicht l\u00f6slichen Stoffe) gegen\u00fcberzustellen.\t^\n; Befolgt man diesen Grundsatz, so. ergibt sich als Phosphorgehalt aller in Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Stoffe (A -j~ B) bei dem frischen Gehirn\t!\t0,2343 g\n\u00bb\t\u00bb Gehirn des Kontrollversuches 0,23469 V\nEs zeigt sich also befriedigende \u00dcbereinstimmung: auch die Analysenzahlen f\u00fcr den Gesamtphosphorgehait der Frak-\ntionen C bei den nicht autolvsierten Gehirnen differieren nur wenig (0,91 bezw. 0,89\u00b0/\u00bb).\t:v'/. \u25a0\nDagegen \u00fcbertrifft der Gehalt an. anorganischem Phosphor in der Fraktion C des Kontrollversuchgehirnes den entsprechenden Gehalt in der gleichen Fraktion des. frischen Gehirnes nicht unbetr\u00e4chtlich (0,60\u00b0/o gegen\u00fcber 0,48 \u00b0/o). Dieses Plus an anorganischem Phosphor, das die Fraktion \u00dc des Kontrollversuchgehirnes aufweist, glaube ich durch folgende\n3 Momente erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen: 1. die verschiedene Herkunft der beiden Gehirne, 2. die mangelnde Exaktheit der analytischen Methodik (Extraktion mit Salzs\u00e4ure Usw,), 3 die M\u00f6glichkeit, da\u00df bei dem Kontrollversuchgehirn schon allein durch die Erhitzung und die dreit\u00e4gige Digestion eine (wenn auch nur relativ geringe) Aufschlie\u00dfung organisch gebundenen Phosphors eintrelen konnte.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"Friedrich Simon.\t'\t\u25a0\nCm aber die der letzten Versuchsreihe zugrunde liegende Frage beantworten zu k\u00f6nnen, n\u00e4mlich die, welche chemischen Gehirnbestandteile von der autolytischen Abspaltung anorganischen Phosphors mehr oder weniger betroffen werden, mu\u00df man die Analysenwerte des Versuches 2 gegeneinander abw\u00e4gen. Hierbei zeigt sich dann zun\u00e4chst, da\u00df die Fraktionen A + B, d. h. die Gesamtheit aller in Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Bestandteile durch die 72 st\u00e4ndige Gehirnautolyse 0,0231 g Phosphor eingeb\u00fc\u00dft haben. Dieser Verlust, von dem \u00fcbrigens nur die in kaltem Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Stoffe betroffen werden, wird aber ausgeglichen durch einen nicht unbetr\u00e4chtlichen Phosphor\u00fcberschu\u00df, den die Fraktion 0 des Hauptversuches der des Kontrollversuches gegen\u00fcber aufweist. Dieser \u00dcberschu\u00df an Gesamtphosphor betr\u00e4gt 0,39 \u00b0/o, der entsprechende \u00dcberschu\u00df an anorganischem Phosphor 0,42 \u00b0/o. Man darf also annehmen, da\u00df der \u00dcberschu\u00df der Fraktion G des Hauptversuches an Phosphor \u00fcberhaupt auf einer Zunahme des anorganischen Phosphors beruht. Man wird so als erstes Ergebnis der letzten Versuchsreihe feststellen k\u00f6nnen, da\u00df die in kaltem Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Gehirnbestand\u00bb teile eine autodigestive Spaltung unter Umwandlung ihres organisch gebundenen Phosphors in anorganischen erleiden.\nAus dem Verh\u00e4ltnis des lufttrockenen R\u00fcckstandes G zum Gewicht des frischen Gehirns (etwa 1:10) und zum Gewicht des bis zur Konstanz getrockneten Materials (etwa 115 :100 bezw. 119 :100) l\u00e4\u00dft sich (mit ann\u00e4hernder Genauigkeit) berechnen, da\u00df in der ganzen Fraktion C an anorganischem Phosphor enthalten sind\nbeim Hauptversuch 0,08869 g (= 1,02 \u00b0/o)\n* Kontrollversuch . 0,05042 \u00bb (= 0,60 \u00b0/o).\nDer gesamte \u00dcberschu\u00df an anorganischem Phosphor beim Hauptversuch w\u00fcrde also 0,03827 g betragen. Da aber von diesem (durch die Autolyse gewisserma\u00dfen neugebildeten) an-\norganischen Phosphor nur 0,0234 g aus den in Alkohol und \u00c4ther l\u00f6slichen Stoffen stammen, so m\u00fcssen 0,01487 g anorganischen Phosphors aus den in Alkohol und \u00c4ther unl\u00f6slichen","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Autolyse des fiehrrns.\nBestandteilen abgespalten worden sein. Als zweites Ergebni l\u00e4\u00dft sich also feststellen, da\u00df auch die in Alkohol und \u00c4ther unl\u00f6slichen Gehirnbestandteile eine Abspaltung von anorganischem Phosphor bei der Autolyse erfahren. An der autodigestiven Umwandlung organisch gebundenen Phosphors in anorganischen sind beteiligt :'.'\t:-0 '\ndie in\nunl\u00f6slichen.\nmit ca. 61 \u00b0/\u00ab\n* \u2019 >.\nm.","page":483}],"identifier":"lit20115","issued":"1911","language":"de","pages":"463-483","startpages":"463","title":"Zur Kenntnis der Autolyse des Gehirns","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:43:33.855375+00:00"}