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{"created":"2022-01-31T12:51:55.357035+00:00","id":"lit20122","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henze, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 72: 505-506","fulltext":[{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Geschichte der\nVoii\nM. Henze.\n(Aus dem chemisch-physiologischen Laboratorium der zoologischen Station zu \u00ce (Der Redaktion zugegangen am 27. Mai 1911.)\t^ \"\nIm 29. Band der Biochemischen Zeitschrift.. S. 417, beschweren sich Wheeler und Mendel gegen\u00fcber Neuberg, da\u00df er in einer Publikation die Geschichte der Jodgorgos\u00e4ure zu ihren Ungunsten d\u00e4rgestellt habe. Sie schreiben:\t,\n\u00abBei der gro\u00dfen Wichtigkeit der Jodgorgos\u00e4ure m\u00f6chten wir betonen, da\u00df sie zuerst von Wheeler und*Jamieson als Dijodtyrosin im Jahre 1905 erkannt ist und nicht von Henze, wie Neuberg meint. Die Stellung der Jodatome in der Verbindung wurde von Wheeler und Johns bestimmt. Der Beitrag von Hcnze zu dieser Frage bestand ledig-lich in dem Vergleich des nat\u00fcrlichen und synthetischen Produktes und dem Hinweise, da\u00df die Jodgorgos\u00e4ure die inaktive Form und nicht die links- oder rechtsdrehende Modifikation sei.\u00bb \u2022\nDieser Passus zwingt mich geradezu, auch ein Wort mit zu reden.\nNachdem Drechsel zuerst die Aufmerksamkeit auf jene mit dem Namen Jodgorgos\u00e4ure belegte krystallisiertc Jodverbindung gelenkt hatte, die aus dem Gorgonin stammte, wurde sp\u00e4terhin, von verschiedener Seite (Oswald, Hundshagen) und speziell auch von einem Mitarbeiter Wheelers, Mendel, im Gorgonin nach jener Jodgorgos\u00e4ure gesucht, jedoch ohne positives Resultat. Nach diesen Mi\u00dferfolgen habe ich zuerst wieder die Existenz der Verbindung nachgewiesen und eine detaillierte Beschreibung ihrer Darstellung gegeben. Neben einer, wenn auch unvollst\u00e4ndigen Analyse wurde gezeigt, da\u00df die Jodgorgos\u00e4ure nicht die Konstitution einer Jodaminobutters\u00e4ure haben konnte, wi\u00e9 Dre\u00e7liscl vermutet hatte, vielmehr habe ich klar ausgesprochen, da\u00df es sich um eine aromatische, h\u00f6chstwahrscheinlich den Tyrosinkomplex enthaltende Verbindung handeln d\u00fcrfte, worauf auch meine Jodhestirtimung ann\u00e4hernd stimmte. Des weiteren habe ich in jener Arbeit gesagt, da\u00df ich zun\u00e4chst versuchen w\u00fcrde, das Jod in der Jodgorgos\u00e4ure durch Wasserstoff zu ersetzen, um eventuell zuni Tyrosin, resp. zu einer die Millonsche Reaktion gebenden Substanz zu gelangen.') Infolge der sehr schwierigen\n\u2019) Bekanntlich liefern halogenisierte Tyr\u00f6sine keine Millonsche Reaktion. . \u25a0;-\t.\nHoppe-ijeyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX1\u00ce.\n:i3","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\tM. Henze, Zur,Geschichte der Jodgorgos\u00e4ure.\nMaterialbeschaffung (cf. meine Arbeit) mu\u00dfte die Fortsetzung der Untersuchung dann geraume Zeit ruhen,\nNach dieser Publikation erschien eine Arbeit von Wheeler und Jamieson, in der sie eine Darstellung des noch nicht in der Literatur angef\u00fchrten Dijodtyr\u00f6sins, speziell des 1-Dij\u00f6dtyrosins beschrieben, zugleich aber auch behaupteten, diese Verbindung sei identisch mit meiner Jodgorgos\u00e4ure und seine Konstitution damit erwiesen.\nMit welchem Recht ? Wheeler und Jamieson hatten zu jener Zeit wirkliche Jodgorgos\u00e4ure \u00fcberhaupt nicht in den H\u00e4nden gehabt, die ihnen als Vergleichsmaterial dienen konnte; einzig meine Angaben waren . ihnen bekannt. ; \u2022\t\u25a0 t\nMein Erstaunen wuchs aber noch mehr, als ich das Wheeler sehe Jodtyrosin mit meiner Jodgorgos\u00e4ure verglich. Es hatte in Krystallform, L\u00f6slichkeit und vor allem auch infolge seiner Zersetzlichkeit absolut keine \u00c4hnlichkeit mit der wahren Jodgorgos\u00e4ure, weshalb ich anfangs \u00fcberhaupt an der M\u00f6glichkeit, es k\u00f6nne sich um ein einfaches jodiertes Tyrosin handeln, zu zweifeln begann. * *) Trotzdem gelang es in der gleichen Arbeit, die v\u00f6llige Indentit\u00e4t der Jodgorgos\u00e4ure mit dem i-Dijodtyrosin zu erbringen. Erstaunt hat auch mich (das sei nebenbei bemerkt) die gro\u00dfe Differenz zwischen der 1- und i-Form des Dijodtyrosins.\n- \u2022 ' Die Sachlage ist also folgende: Das Verdienst von Wheeler und Jamieson besteht darin, gezeigt zu haben, da\u00df Tyrosin nach einer gebr\u00e4uchlichen Jodierungsmethode in Dijodtyrosin \u00fcbergeht. *) An der Erkenntnis jedoch, da\u00df die D rech sei sehe Jodgorgos\u00e4ure mit dem i-Dijodtyrosin, welches Wheeler und Jamieson damals \u00fcberhaupt nicht beschrieben haben, identisch ist, mit anderen Worten, seine Konstitution erkannt zu haben, glaube ich, ohne unbescheiden zu sein, Anteil zu haben. Ich erkenne ohne weiteres an. da\u00df Wheeler und Jamiesons Arbeit von Nutzen f\u00fcr die definitive Aufkl\u00e4rung der Konstitution der Jodgorgo-s\u00e4\u00fcre gewesen ist, keineswegs aber rechtfertigt sie eine Anma\u00dfung, wie sie sich in ihren eingangs w\u00f6rtlich wiedergegebenen Worten ausspricht.\n') Vgl. meine Arbeit : Diese Zeitschrift. Bd. 51, S. 64.\n*) Wheeler und Johns haben neuerdings die Stellung der Jodatome in der Verbindung genau festgestellt.","page":506}],"identifier":"lit20122","issued":"1911","language":"de","pages":"505-506","startpages":"505","title":"Zur Geschichte der Jodgorgos\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"72"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:51:55.357041+00:00"}