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{"created":"2022-01-31T14:47:44.769577+00:00","id":"lit20551","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Eigenberger, Fritz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 93: 370-377","fulltext":[{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die UroasB der Sojabohne und ihre Verwendung zur quantitativen HametofTbestimmung.\nVon\nFritz Eigenberger, d. Z. im Felde.\n(Aus der medizinischen Universit\u00e4tsklinik von R. v. Jaksch, Prag.)\n(Der Redaktion zugegangen am 8. Januar 1915.)\nMarschall verwendet in seinem Verfahren zur quantitativen Harnstoffanalyse ein harnstoffspaltendes Ferment der Sojabohne (Glycine hispida), das sich aus dieser durch Wasser aus-sch\u00fctteln l\u00e4\u00dft.\nAuf Veranlassung des Chefs der Klinik, Herrn Hofrat R. v. Jaksch habe ich mich mit dieser Fermentmethode besch\u00e4ftigt und m\u00f6chte im Folgenden die Resultate meiner Untersuchungen mitteilen.\nDer w\u00e4sserige Extrakt des Sojabohnenmehls ist milchig tr\u00fcb, leicht gelblich, opaleszierend, reagiert schwach alkalisch und enth\u00e4lt die Urease. Die chemische Untersuchung der Kolloid-stoffe des Extraktes l\u00e4\u00dft diese als typische Eiwei\u00dfk\u00f6rper erkennen, die die wichtigsten f\u00fcr die aliphatischen und aromatischen Eiwei\u00dfbausteine charakteristischen Gruppenreaktionen geben. Der aromatische Kern l\u00e4\u00dft sich durch Salpeters\u00e4ure zu Pikrins\u00e4ure nitrieren, wodurch eine leicht zeisiggelbe F\u00e4rbung auftritt, die auf Kalilaugezusatz in Orange umschl\u00e4gt. Die Millonsche Tyrosinreaktion ist ziemlich typisch. Nach Pepsinverdauung gibt Bromwasserzusatz eine Rosaf\u00e4rbung, eine Reaktion, die ich bisweilen auch ohne Vorbehandlung mit Pepsin gefunden habe. Nachdem nur freies Tryptophan diese Farbenreaktion bewirkt und ich ferner durch Dialyse stickstoffhaltige Substanzen aus dem Extrakt entfernen und durch das Kjeldahl-Verfahren nachweisen konnte, so glaube ich, da\u00df im Extrakte eine Reihe freier Aminos\u00e4uren enthalten sind. Der Gehalt daran scheint allerdings sehr zu schwanken und es d\u00fcrften diese Aminos\u00e4uren ifti keimenden Samen aus den Eiwei\u00dfmolek\u00fclen abgebaut und f\u00fcr die ersten Wachstums Vorg\u00e4nge zum Transport mobilisiert werden.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Lrease der Sojabohne und ihre Verwendung. 371\nDie Biuretgruppe gibt die charakteristische Farbenreaktion sehr deutlich. Der Cystinkomplex l\u00e4\u00dft sich durch Ausfall von Schwefelblei nach Zusatz von Kalilauge und Bleiacetat nach-weisen. Al.*' Schwefelgehalt fand ich durch Einschmelzen mit Salpeter und Soda und W\u00e4gung der durch Barvumchlorid gef\u00e4llten Sulfate einen Durchschnittswert von 0,8 \u00b0/o f\u00fcr das Trockengewicht der Extrakteiwei\u00dfstoffe.\nDie Kolloide werden aus ihren w\u00e4sserigen L\u00f6sungen durch Siedehitze nicht gef\u00e4llt. Zusatz geringer Mengen von Lauge bewirkt eine starke Aufhellung unter gleichzeitiger Gelbf\u00e4rbung der L\u00f6sung. Zusatz gr\u00f6\u00dferer Mengen wieder Tr\u00fcbung. Genau antagonistisch wirken S\u00e4uren: kleine Mengen f\u00e4llen aus, gr\u00f6\u00dfere l\u00f6sen den Niederschlag.\nDer durch Kalilauge gekl\u00e4rte Extrakt ist optisch inaktiv oder schwach rechts drehend, nach Ausf\u00e4llung der Kolloidstoffe dreht er st\u00e4rker rechts. Diese Rechtsdrehung wird durch hochmolekulare, aber gr\u00f6\u00dftenteils dialysierbare Kohlenhydrate bedingt, unter denen mit der Phenylhydrazinprobe Spuren von 1 raubenzucker nachzuweisen sind. Die \u00fcbrigen Kohlenhydrate lassen sich weder durch Hydrolyse mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren noch durch Ptyalin in einfache Zucker spalten und geben sehr stark \u2022die Molisch-Udranskysche Reaktion.\nDie Kolloidstoffe des Extraktes lassen sich durch Neutral-salze ausf\u00e4llen und geben bei Anwendung von .Ammonsulfat zwei gut trennbare Fraktionen.\nSoja- Extrakt\tKaltges\u00e4ttigte Ammonsulfat- l\u00f6sung\t*\n1 Teil -f\tV\u00ab Teil \u2022\tgibt tr\u00fcbes, eiwei\u00dfhaltiges Filtrat.\n1 Teil -f\tV* Teil\tgibt klares F iltrat, das auf Mehrzusatz von\n\t\tAmmonsulfat oder durch Essigs\u00e4ure wieder tr\u00fcb wird.\n1 Teil +\t1 Teil\tgibt das Gleiche.\n1 Teil -f\t2 Teile\tgibt eiwei\u00dffreies Filtrat.\nF\u00e4llung mit S\u00e4ure (einigen Tropfen Essigs\u00e4ure) gibt ein tr\u00fcbes Filtrat, das auf Zusatz von Ammonsulfat weiter getr\u00fcbt wird und dann klar filtriert.\nHoppe-Scyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCIII\n2 \u00f6","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"Fritz Kigenbergcr,\n:J72\nMan sieht also, da\u00df bereits durch diese rohe Methode zwei Eiwei\u00dfk\u00f6rper von etwas verschiedenen Eigenschaften zu l rennen sind, von denen der eine, der der w\u00e4sserigen L\u00f6sung die milchig opaleszierende F\u00e4rbung gibt, durch Ammonsulfat leicht, durch Essigs\u00e4ure wenig oder gar nicht gef\u00e4llt wird, w\u00e4hrend der andere eine klare L\u00f6sung bildet, leichter durch Essigs\u00e4ure und weniger leicht durch Ammonsulfat f\u00e4llbar ist.\nEs erscheint nun sehr fraglich, da\u00df das ganze Eiwei\u00df-koagulum, das beispielsweise durch Aceton aus dem w\u00e4sserigen Sojaextrakt gef\u00e4llt wird, direkt als harnstoffspaltendes Ferment aufzufassen ist ; es handelt sich dabei wohl viel eher um einen ganzen Komplex verwandter Eiwei\u00dfk\u00f6rper, die unter entsprechenden Bedingungen gemeinsam ausfallen. Ob das eigentliche Ferment mit einem dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper identisch ist, oder ob es unter diesen im chemischen Sinne eine gewisse Sonderstellung einnimmt, konnte ich nicht entscheiden. Es scheint, da\u00df bei Ammonsulfatf\u00e4llung die erste Fraktion den Harnstoff intensiver angreift als die zweite.\nJedenfalls ist die Urease, wie jedes Ferment ein echtes Kolloid und die strenge Isolierung und chemische Charakterisierung bietet wegen des Mangels an Kriterien und exakten Arbeitsmethoden die gleichen Schwierigkeiten, wie sie sich bei allen Fermentuntersuchungen entgegenstellen.\nF\u00fcr die Technik der Harnstoffbestimmungen ist die Isolierung und Heindarstellung der Urease jedoch nicht erforderlich: es entsprechen die durch F\u00e4llung aus dem w\u00e4sserigen Extrakt gewonnenen Eiwei\u00dfk\u00f6rper vollst\u00e4ndig ihrem Zweck. Als vorteilhafteste Methode zu deren Gewinnung wird die F\u00e4llung durch Eingie\u00dfen in einen gro\u00dfen \u00dcberschu\u00df von Aceton angegeben, wobei s\u00e4mtliche im w\u00e4sserigen Extrakt gel\u00f6sten Eiwei\u00dfstoffe in groben Flocken ausfallen. Durch Abstehen und Zentrifugieren wird das Aceton entfernt und man erh\u00e4lt so das Ferment in einer f\u00fcr die quantitativen Bestimmungen gen\u00fcgend reinen Form, die au\u00dferdem den Vorteil leichterer Wasserl\u00f6slichkeit besitzt.\nF\u00fcr die Bestimmungen werden rund 10\u00b0/o Fermentl\u00f6sungen verwendet, denen etwas einfach und zweifach saures phosphor-","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Trease der Sojabuline und ihre Verwendung. 373\nsaures Kalium zugesetzt wird (auf 1 g Ferment 0,0 g einfach saures und 0,4 g zweifach saures phosphorsaures Kalium). Diese Salze halten einerseits das Ferment l\u00e4ngere Zeit brauchbar und wirken anderseits dem die Fermentwirkung hemmenden Ammoniak entgegen, das bei der HarnstoITzerlegung abgespalten wird. Die hier beschriebene Form der Fermentgewinnung ist von amerikanischen Autoren1) Donald, D. van Slyke, Gotthard Zacharias und Glenn L. G\u00fcllen angegeben worden und es sind derartige Fermentl\u00f6sungen mit Toluol \u00fcberschichtet gut eine Woche haltbar.\nDas Marschallsche Verfahren der quantitativen Analyse wurde von einer Reihe von Autoren modifiziert. Prinzipiell am einfachsten und l\u00fcr rohere Bestimmungen zureichend ist die direkte Titration, wie sie L. J. G eselschab-) beschreibt, wobei einer gemessenen, stark verd\u00fcnnten Harnmenge Ferment zugesetzt, verschlossen 24 Stunden aufbewahrt und dann titriert wird. Die gefundene Alkalescenz vermindert um die des Harnes und des Fermentes entspricht der Menge des bei der Harnstoffzerlegung entstandenen kohlensauren Ammons und daraus l\u00e4\u00dft sich der Harnstoffgehalt berechnen.\nIch habe mit Harn einige Bestimmungen nach dieser Methode ausgef\u00fchrt und ziemliche Differenzen verglichen mit dem Pfl\u00fcger-Sch\u00f6ndorffschen Verfahren gefunden. Die Fehlerquellen liegen wohl haupts\u00e4chlich in dem Verlust von freiwerdenden Ammoniak; au\u00dferdem ist die Bestimmung der Alkalizit\u00e4t der Fermentl\u00f6sungen wegen Ausf\u00fcllung bei S\u00e4urezusatz etwas erschwert.\nDagegen ist die Modifikation, wie sie von den oben erw\u00e4hnten Autoren Donald D. van Slyke usw. in der dort bezeichneten Arbeit mitgeteilt wird, sehr genau und verl\u00e4\u00dflich. Das Prinzip besteht darin, da\u00df durch einen starken, durchgesaugten Luftstrom, das bei der fermentativen Harnstoffspaltung entstehende Ammoniak in eine Vorlage mit S\u00e4ure \u00fcbergetrieben\n\u2019) Donald van Slyke, Gotthard Zacharias,Glenn K.Kuli\u00ab*n. Deutsche med. Wochensehr., Bd. 10, S. 1219, 1914.\n) Geselschab, Zentralblatt f\u00fcr innere Medizin. Nr. 20 (191 R Referat 3 t.","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"374\nFritz Eigenberger,\nund dann durch Titration daraus bestimmt wird. Die Harnstoffzerlegung geht bei Anwendung der beschriebenen Fermentl\u00f6sung sehr rasch von statten und eine Stunde Einwirkung gen\u00fcgt auf alle F\u00e4lle. Allerdings m\u00fcssen die Harnstoffmengen, die dabei quantitativ zerlegt werden sollen, m\u00f6glichst kleine sein. Im Durchschnitt nimmt man 5 ccm der zu untersuchenden Fl\u00fcssigkeit in der maximal ungef\u00e4hr 0,015 g Harnstoff gel\u00f6st sein sollen, was bei Harn einer durchschnittlich zehnfachen Verd\u00fcnnung entspricht. In den technischen Einzelheiten habe ich mich gr\u00f6\u00dftenteils an die genannten Autoren gehalten und verweise diesbez\u00fcglich auf deren Arbeit.\nVersuche \u00fcber die Genauigkeit der Methode habe ich vor allem mit analytisch genau hergestellten L\u00f6sungen von reinem, im Exsikkator getrocknetem Harnstoff angestellt und die Resultate mit dem Kjeldahlverfahren verglichen. Wie einige Angaben der folgenden Tabelle zeigen, stimmen die Resultate sehr genau \u00fcberein. Desgleichen wurden bei Bestimmungen aus Harn Kontrollversuche mit dem Pfl\u00fcger-Sch\u00f6ndorff und M\u00f6rner-Folinschen Verfahren ausgef\u00fchrt.\nHarnstoff- l\u00f6sung\tKjeldahl- verfahren\tFerment- verfahren\taus Harn\tFerment- verfahren\tPfl\u00fcger- Sch\u00fcndorff\tM\u00f6rner- Folin\n\u00ae/o\t%\t%\t\t\u00b0/o\t>\t\u00b0/o\n1.201\t1 1 >-\t1,2\tFieber- harn\t4,32\t4,29\t4,3\n2.33\t2,328\t2,326\tNephritis- harn\t2,201\t2,18\t2,179\n3,011\t3\t3\tDiabetes- harn\t0,814\t0,821 \u2018\t0,79\nDer gro\u00dfe Vorteil dieses modifizierten Marschallschen Verfahrens liegt vor allem in der Schnelligkeit und relativen Ein-lachheit mit der die Bestimmungen ausgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Eine Stunde wirkt das Ferment, wobei das freie Ammoniak bereits durch den Luftstrom \u00fcbergetrieben wird, dann saugt man nach Zusatz von Kaliumcarbonat bei Verwendung einer gew\u00f6hnlichen Wasserstrahlpumpe den Luftstrom noch etwa eine halbe Stunde durch und titriert.\nWeil auf diese Weise auch Ammoniak, das nicht der Harnstoffzerlegung entstammt, mit \u00fcbergeht, so wird vorgeschlagen,","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Urease der Sojabohne und ihre Verwendung. \u201c 375\nau\u00dferdem noch ohne Fermentzusatz das freie Ammoniak \u00fcberzutreiben, zu bestimmen und bei der Umrechnung in Harnstoff abzuziehen. Aber es scheint, wenigstens bei Bestimmungen aus 24st\u00e4ndigem Harn, da\u00df dadurch abermals allerdings kleine Fehlerquellen entstehen, weil auch dann, wenn man den Harn mit Toluol \u00fcberschichtet, Harnstoff bakteriell zu Ammoniak zerlegt zu werden scheint und dieses \u00abfreie Ammoniak* eigentlich nicht abgezogen werden sollte. Ich fand n\u00e4mlich bei wachsendem Harnstoffgehalt auch einen beinahe gesetzm\u00e4\u00dfig wachsenden Gehalt an freiem NH3. Aus einigen Angaben der folgenden Tabelle ist dieses Verh\u00e4ltnis zu erkennen.\n\tTagesmenge Harnstoff g\tTagesmenge NH3 g\nKieberharn \t\t41\t0,642\nDiabetesharn\t\t36,12\t0,577\nNorm. Harn\t\t32\t0,512\nNorm. Harn\t\t28\t0,481\nNorm. Harn\t\t26\t0,402\nEs folgt nun eine Zusammenstellung der t\u00e4glichen Harn-stoffausscheidung mit gleichzeitiger Angabe des Gesamtstickstoffs, zun\u00e4chst bei einem mageren, sonst normalen Individuum von 60 kg K\u00f6rpergewicht und etwas geringerer Diurese, bei gleicher Lebensweise mit wenig K\u00f6rperarbeit.\nNorm. Harn\tHarnstoff in \u00b0/o\tHarnstoff Tagesmenge g\tGesamlstickstoff Tagesmenge g\nMenge 1050 spez. Gew. 1,025\t2,64\t27,72\t16,483\nMenge 1050 spez. Gew. 1,025\t2,76\t28,98\t15,29\nMenge 900 spez. Gew. 1,024\t2,76\t24,84\t, 15,3\nMenge 860 spez. Gew. 1,026\t3.356\t28,86\t' 16,8\nMenge 980 spez. Gew. 1,026\t3,06\t29,988\t16,8\nMenge 1000 spez. Gew. 1,025\t2,8\t28\t15,42","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"Zum Vergleich dazu ein Diabetes mellitus einer 70j\u00e4hrigen Patientin von 35 kg K\u00f6rpergewicht bei Bettruhe.\nDiabetesharn\tHarnstoff in\tHarnstoff Tagesmenge *\tGesamtstickstoff Tagesmenge e\tHarnzucker Tagesmenge g\nMenge 4500 spez. (lew. 1,031\t0,72\t32,4\t16,09\t297\nMenge (900 spez. Gew. 1,030\t0,636\t31,16\t16.8\t269,5\nMenge (000 spez. Gew. 1,031\t0,72\t28,8 .\t15\t260\nMenge 5500 spez. Gew. 1,030\t0,576\t31,68\t15,70\t275\nMenge 5500 spez. Gew. 1,030\t0,66\t36,3\t19,12\t330\nMenge 3600 spez. Gew. 1,032\t0,78\t28,08\t14,73\t237\nDie spezifische Wirkung des Fermentes gestattet es auch ohne weiteres, aus eiwei\u00dfhaltigen Fl\u00fcssigkeiten, wie Blut, Ex-und Transsudaten, Se- und Exkreten, HarnstofTbestimmungen auszuf\u00fchren. In 2 F\u00e4llen habe ich auch den Reststickstoff bestimmt, wobei zum Enteiwei\u00dfen die von Philipp1) in unserer Klinik als genaueste Methode erkannte Uranylazetat-F\u00e4llung ausgef\u00fchrt wurde, und diese Resultate mit den gefundenen Harnstoffwerten verglichen (siehe umstehende Tabelle).\nInteressant und f\u00fcr die Anschauungen J. L\u00f6wys2) bedeutungsvoll ist die nahe \u00dcbereinstimmung der Harnstoffwerte bei Ascites-Transsudat und Lumbalfl\u00fcssigkeit, ohne da\u00df jedoch aus diesem einen Resultat ein weiterer Schlu\u00df gezogen werden k\u00f6nnte.\nFerner ist aus der Tabelle zu ersehen, da\u00df die Rest-stickstoffwerte bedeutend gr\u00f6\u00dfer sind, als die zugeh\u00f6rigen Harnstoffwerte; und diese bewegen sich wiederum an der unteren Grenze der von R. v. Jaksch3) ermittelten Durchschnittswerte von Harnstoff in Blut.\n\u2022) Philipp, Diese Zeitschrift. Bd. 86, S. 494 (1913).\n*) J- L\u00fcwy, D. Archiv f. klin. Med., Bd. 116, S. 79, 1915.\n3) H. von Jaksch, Internat. Beitr. z. inn. Med. Festschr. f. Leyden, Berlin 1902, Bd. 97. Zeitschr. f. Heilk., Bd. 24, S. 401, 1903.","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"377\n\u00dcber die Urease der Sojabohne und ihre Verwendung,\n\u2022\tHarnstoff in \u00b0/o\t\nBlutserum (Chlorose)\t0,0312\t\u25a0\u25a0 \u25a0\u25a0\tb\nBlutserum (Atherosklerose)\t0,0494\t0,0381 \u00b0/o Restslickstoff\nBlutserum (Typhus abdom.)\t0,0756\t0,0-163 \u00b0/o Reststickstoff\nBlutserum (Nephritis, Hemiplegie)\t0,32 t\t\nBlutserum (Schwangerschaftsnephritis)\t, 0,371\t\u2022\nPlcuritisches Exsudat (Pleuritis tubercul.)\t0,031\t\nPlcuritisches Exsudat (Carcinommetastasen in pleura)\t0,013\t*\nAscites-Fl\u00fcssigkeit (Cirrhosis hepalis)\t0,030\t\u2014\nLumbal-Fl\u00fcssigkeit (Meningitis Abc.) norm. Speichel\t0,0301 0,005 (freies NH, 0,018 \u00b0/o)\t* 1\nNachdem durch die Fermentmethode nur Harnstoi\u00ef und dieser quantitativ zerlegt wird, so glaube ich, da\u00df bei den anderen Methoden der HarnstolTbestimraung aus Blut die gr\u00f6\u00dferen Werte auf StickstolTsubstanzen zur\u00fcckzufahren sind, die durch die \u00fcblichen F\u00e4llungsmethoden nicht entfernt werden k\u00f6nnen. Vielleicht handelt es sich zum Teil um Kolloidstoffe des Serums, auf deren gro\u00dfe Bedeutung f\u00fcr die \u00c4tiologie und Pa-* thologie der Autotoxicosen H. Pribram1) hingewiesen hat.\nWeitere Studien in dieser Richtung behalte, ich mir f\u00fcr sp\u00e4tere Zeiten vor.\n') H- Pnbram, M\u00fcnchener med. Wochenschr., Bd. GO, S. 2047, 1913 und Zentralbl. f. inn. Med., Bd. 35, S. 7, 1914.","page":377}],"identifier":"lit20551","issued":"1914-15","language":"de","pages":"370-377","startpages":"370","title":"\u00dcber die Urease der Sojabohne und ihre Verwendung zur quantitativen Harnstoffbestimmung","type":"Journal Article","volume":"93"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:47:44.769583+00:00"}