Open Access
{"created":"2022-01-31T15:15:45.762984+00:00","id":"lit20569","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hirsch, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 94: 227-263","fulltext":[{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\n- VOII\t;v\nDr. Ernst Hirsch.\n(Aus dem Laboratorium des st\u00e4dtischen Krankenhauses in Wiesbaden.) . (Direktor: Prof. Dr. W. Weintraud.)\n(Der Redaktion zugegangen am 6. Mai 1\u00dc15.)\nUnter der gro\u00dfen Zahl von experimentellen Diabetesformen ist nach Pfl\u00fcger1 * 3) der Stichdiabetes, sowie derjenige, welcher durch Morphium, Natriumchlorid und Natriumacetat hervorgerufen wird, gen\u00fcgend aufgekl\u00e4rt. Nicht gen\u00fcgend untersucht ist unter anderen die Glucpsurie infolge der Einwirkung von Diuretin und Coffein. Nach Durchsicht der einschl\u00e4gigen Literatur sind jedoch bei den verschiedenen Autoren recht differente Angaben besonders \u00fcber den Diabetes nach Einspritzung von Salzl\u00f6sungen in das Blut zu verzeichnen. Die alten Untersuchungen von Bock und Hoffmann,*) die neueren von Underhill und Kleiner,8) Brown,4) Underhill und Glossen5 * *) schienen uns einer Nachpr\u00fcfung wert, besonders in Anbetracht des Umstandes, da\u00df der Glucosurie parallel laufende Blutzuckeruntersu\u00e7hungen von diesen Autoren gar nicht oder nur in ungen\u00fcgendem Umfang gemacht wurden und da\u00df verschiedene f\u00fcr die Beurteilung des Versuches\n*) Pfl\u00fcger, Das Glykogen, Arch. f. d g. Physiologie, Bd. 96,1903.\n*) Bock und Hoffmann, Du Bois Reymonds, Arch. 1871, S. 550\n3)\tUnderhill u. Kleiner, Journ. of biol. ehern., Bd..4, S.395,1908.\n4)\tBrown, Araeric. Journ. of Physiol., Bd. 10, S. 378, 1904.\n*) Underhill und Clossen, Americ. Journ. of Physiol., Bd. 15,\nS. 321, 1906.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCIV.\t16","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\n\u00c9rnst Hirsch,\nwichtige Momente wie psychische, Fesselungs- und Narkose-hypergfyk\u00e4mie,1)2) wie wir sie beim Kaninchen h\u00e4ufig beobachten, nicht gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt wurden.\nWenn uns auch die Frage der Kochsalzhyperglyk\u00e4mie und Glucosurie beim Kaninchen nicht gerade von gr\u00f6\u00dferer praktischer Bedeutung erschien, w\u00fcnschten wir doch in einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl von Versuchen mittels fortgesetzter, oft wiederholter Harn- und Blutzuckeruntersuchungen diese Frage zu kl\u00e4ren und festzustellen, welche Menge und welche Konzentration der Salzl\u00f6sung notwendig ist, um eine solche Blutzuckersteigerung hervorzurufen, da\u00df Glucosurie eintritt.\n\\\nHierbei wurde mit R\u00fccksicht darauf, da\u00df Fesselung, Aufbinden, Freilegen von Gef\u00e4\u00dfen und \u00fcberhaupt alle operativen Eingriffe beim Kaninchen in der weitaus gr\u00f6\u00dften Zahl der Versuche von einer sehr starken Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie gefolgt sind, die Versuchsanordnung derart gew\u00e4hlt, da\u00df die kr\u00e4ftigen und gesunden, schon einige Tage vorher an die Laboratoriumsluft gew\u00f6hnten Tiere \u00fcberhaupt nicht auf das Operationsbrett aufgespannt wurden, wenn dies aber nicht zu umgehen war, solange gewartet wurde, bis die durch das Aufspannen und den psychischen Schock hervorgerufene Hyperglyk\u00e4mie bezw. Glucosurie vollst\u00e4ndig abgeklungen waren.\nBei den Blutzuckeruntersuchungen bedienten wir uns der Bang sehen Mikromethode, (jedesmal 3 Analysen), die quantitative Untersuchung des Harns e/folgte nach Bertrand. Die Tiere wurden im allgemeinen \u2014 wenn dies nicht anders angegeben ist \u2014 am Tage vor dem Versuch wie an den \u00fcbrigen Tagen mit Runkelr\u00fcben und Brotabfall gef\u00fcttert. Gegen Abk\u00fchlung w\u00e4hrend des Versuches wurden sie durch dicke Decken gesch\u00fctzt.\nIn den beiden folgenden Versuchen wurde physiologische (0,85 \u00b0/<>), k\u00f6rperwarme NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvene injiziert.\n') Hirsch und Reinbach, Diese Zeitschr., Bd. 87, Heft 2 und Bd. 91. Heft 4.\n*) Bang, J., Biochemische Zeitschrift, Bd. 57, S. 238, Bd. 58,\nS. 236.","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\n229\nI. Versuch.\t'\nM\u00e4nnliches Kaninchen 3 700 g. Nicht aufgebunden. Gef\u00fcttert. 120 ccm 0,85 a/o ige NaCl-L\u00f6sung intraven\u00f6s.\n\t\t\tBlut- zucker\tHarn- zucker \u25a0 > ''\n030 Blutentnahme Chrvene\t\u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u00bb \u2022\t0,13\t\n1245\t,\t,\t\u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u00ab \u2022\t0.14 ' ' .\t0\n115 120 ccm 0,85\u00b0/oige\tNaCl-\tL\u00f6sung lang-\t\t\nsam in die Ohrvene .\t\u2022 \u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2019.\t.\u2022 . \u2019\t' \u2014\u2014 \u2019\n1-0 Blutentnahme Ohrvene\t^anderes Ohr) .\t.\t\t0,14\t\n130 Harn kalheterisiert .\t\u2022 \u2022 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u00bb. \u2019\u2022 V\" \u2022 *\t*\t\t375 ccm 0\n150 Blutentnahme Ohrvene\t\u2022 \u2022 \u2022\t\u2022 \u2022\u2022 '* \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t0,14\t0 \u25a0\n315\t,\t\u00bb\t\u2022 . \u2022 \u00bb\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022\u2019 \u2022 . \u2022\t0,12\t\n445\t^ \u00bb\t\u00bb\t\u00ab \u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t0,15\t' \u00ab\n\u00ab)45\t>\t\u00bb\t\u2022 \u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \" \u2022\t0,12\t\u2014 \u2022\n(5 30\t\u00bb\t\u00bb\t\t\t0.12\t0\nII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen 3150 g. Nicht aufgebunden. Gef\u00fcttert.\n110ccm 0,85\u00b0/oige k\u00f6rperwarme NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvenc.\n\tBlut- zucker >\tHarn- zttcker \u2019 \u2022 \u00b0/*\nll\u00b0o Blutentnahme Ohrvene ... . .... . .\t0,13\t0\n113\u00b0\t,\t,v\",\t0J4\t.\" \u2014 ;\n1215 110 ccm 0,85\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung in \u00d6hr-\t\u25a0 yii;;\t\nV6D6 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 # \u2022 \u2022\u2022 \u00bb\u2022\t\u25a0\t\u2014r'\tV\t\t\n1230 Blutentnahme Ohivene. . , . . . . \u2022 \u2022 \u2022\t0,13\t\u2014\n1 in ;.\t\u2018 , \u00bb '\t.\t. \u2018\t0,13\t0\n300\t\u00bb\t, \u2022\t0,12\t. \u2019\n400\t,\t,\t0,14\tV \u25a0 -*T- \u25a0'\n500\t\u00bb\t\u00bb\t0,11\t' 0 /\nf>00\t\u00bb\t>\t, , ... . . . , # N\u00e4chsten Tag Tier tot aufgefunden. Sektion 0. B.\t0,11\t'\n16*","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\tErnst Hirsch,\n*\tIII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3500 g. Nicht aufgebunden. Frisch gef\u00fcttert. 200 ccm 0,85\u00b0/oige k\u00f6rperwarme NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvene\n\tBlut- zucker\tHarn- zucker #/o\tTem- peratur\n9*5 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,15\t0\t39,1\u00b0\n1000 * \u2022 \t\t\t\t0,16\t\u2014.\t\u2014 \u25a0\n10\t100 ccm 0,85 #/o ige Natt- L\u00f6sung Ohrvene. . .\t.\t\t\t\n10\u00ab Blutentnahme Ohrvene (anderes\t\t\t\nOhr) \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u00bb.\t0,18\t\u2014\t38,9\u00b0\n112<> Blutentnahme Ohrvene . . ...\t0,18\t\t\u2014\u2019\n1200 100 ccm 0,85 \u00b0/\u00ab ige NaCl-L\u00f6sung\t\t\t\nOhrvene. . , . ; ... . . . *\t\u2014\t:\t. \u2014\n129\u00b0 Blutentnahme Ohrvene . ... .\t0,16\t\u2014\t\u25a0 __\n100 * .....\t0,15\t\u2014\t38,8\u00b0\n1 io Harn katheterisiert . . . . . . .\t\u2014\t120 ccm 0\t\u2014 ',\n130 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,15\tspontan o\t\u25a0\t\u2014-\n\u00dfoo\t\u00bb\t\u00bb\t, , , , .\t0,16\t\u2014\t38,7\u00b0\nN\u00e4chster Tag 900 fr\u00fch Blutentnahme .\t0,12\t0\t\u2014\nAus den 3 Versuchen geht hervor, da\u00df trotz Injektion betr\u00e4chtlicher Mengen physiologischer NaCl-L\u00f6sung bei starker Diurese, keine bemerkenswerte Blutzuckersteigerung eintritt.\nIn den folgenden 3 Versuchen wurden noch gr\u00f6\u00dfere Mengen k\u00f6rperwarmer physiologischer (0,85 \u00b0/o) NaCl-L\u00f6sung intraven\u00f6s injiziert. Zu diesem Zwecke mu\u00dften die Tiere aufgespannt und die Carotis bezw. Jugularis frei pr\u00e4pariert werden. In 2 F\u00e4llen war dieser vorbereitende Eingriff schon von einer starken Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie gefolgt. In dem einen wurde die NaCl-L\u00f6sung auf der H\u00f6he der Hyperglyk\u00e4mie injiziert, um zu sehen, ob die Injektion noch eine Steigerung des Butzuckergehaltes hervorruft ; in dem anderen wurde das Absinken der Hyperglyk\u00e4mie abgewartet und erst bei zuckerfreiem Harn der eigentliche Versuch begonnen.","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhypergiyk\u00e4mie.\t231\nIV. Versuch. Weibl. Kaninchen 4600 g aufgebunden. Nicht gef\u00fcttert. 570 ccm 0,85\u00b0/oige NaCl-L\u00fcsung in die Jugularis ext.\n\tBlutzuck. V\tHarnzucker \u2022 */*\tTemp.\n\u00bb15 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t0,12\t\t\u2022.\n1000\t>\t>\t1010 aufgespannt\t0,13\t. \u25a0 \u2014\u2022\t\u25a0\t38,6\u00b0\n1045\t\u00bb\t>\t, . . .....\t0.17\t. :\t\u2022. v. \u2022 0\t38.7\u00ab\n1235 Jugul. pr\u00e4p. Kan\u00fcle eingef\u00fchrt . . . ,\t0,16\t0\tv\n130 Blutentnahme Ohrvene . ...... .\t0,16\tfl\tr37,5 \u2022\n300\t*\t\u00bb\t........\t0,14\t\u2022\t\u2014- ,\t36,8\u00bb\n330 injiziert 50 ccm NaCl, 350 50 ccm\t\u2014\t400 0\t_\n403 60 ccm, 415 50 ccm . . . . ... .\t\t\t\n445 Blutentnahme Ohrvene .... . . . .\t0,14\tstarke Diurese\t380\n455 injiziert 50 ccm NaCl, 510 50 ccm\t\u2022 ' :\t0 '\t-\n535 50 ccm . . . \u2022 ; . . ...... , .\t. . - , -\t_\t\n600 Blutentnahme Ohrvene . #\t, ... ...\"\t0,13\t\t38,1\u00b0\n610 injiziert 50 ccm, 680 50 ccm . ....\t\t\" 0 \u25a0\t_\n640 50 ccm, 715 60 ccm . . ......\t_\t\t.. !\n720 Blutentnahme Ohrvene . . . , . . . v\t0,14\t_ \u25a0\t37,8\u00b0\nit 00 n\u00e4chster Tag, Harn ....... . .\t\u2022 . \u2022 \u2022 ;\t0\t\u25a0' \u2022\u2022\nV. Versuch. M\u00e4nnliches Kaninchen 3500 g. Nicht gef\u00fcttert. Fesselung. Glucosuric. Nachher 435 ccm 0,85\u00ae/oige NaCl-L\u00fcsung in Carot. bezw. Jugul.\n\tItlutzuck.\tHarnzucker\tM\tt\n\t>\tV\tTemp.\n915 Blutentnahme Ohrvene . . . .... .\t0,11\t0 \u25a0\u25a0\u25a0\u25a0'\t38,8\u00ae\n1000 > > . .f \u2022 . \u2022/.; \u2022\t-0\t.0\t\u2022 \u00ab\t. 4 \u25a0 \u2022 \u2022\t0,12\t\t\n1100 Tier aufgebunden, Carotis pr\u00e4p. . . . .\t; v,\u2014\t\t-\u2014\n1115 Blutentnahme nach beendeter Operation\t0,20\t_\t37,6\u00ae\n1200 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t0,28\t\t37,6\u00ae\n1230 go ccm 0,85\u00b0/oiges NaCl in Carotis.\t\u2014 :\t12*, * ccm \u00abn \u2022\t\nl\u00b0o Blutentnahme Ohrvene . . \u2022 , . . . .\t0,2\u00bb\t\t-\nI15 injiziert 55 ccm NaCl, 130 30 ccm .\t\t'\t\t-\n245 Blutentnahme . . ..... . . . .\t0,25\t17 ccm 0,6\u2022/\u201e\t36,7\u00ae\n330 40 ccm injiziert. ...... . . .\t\t. .\t\u2014\n400 Blutentnahme . . . . . .. ,. , . . . 425 Jugul. freigelegt, 50 ccm intraven\u00f6s\t0,24\t4* 20 ccm 0,48*/,\t36,4\u00ae\n530 Blutentnahme , ... . . , . , . , \u201e 545 \u00f6Occmi.v., 565 30ccm i.v.,6i0 50ccmi.v.\t0,24\t\tunter 36*\n630 Blutentnahme Ohrvene . . . . ... .\t0,19\t6\u00ae 60 ccm\t\n645 50 ccm i. V. . . ... . . , . . . .\t\u2014\u00ab -\t0 .\t\u2022 --1-,\n713 Tier moribund, Kr\u00e4mpfe, asphyktisch .\t\t\u25a0 \u2014\t\u2014","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\tErnst Hirsch.\nBeim aufgebundenen Kaninchen, bei dem die Fesselung Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie zur Folge hatte, tritt nach Injektion von 435 ccm 0,85\u2018Vo NaCi-L\u00f6sung keine Hyperglyk\u00e4mie, sondern vielmehr ein Absinken des Blutzuckergehaltes und Verschwinden der Glucosurie auf. Nat\u00fcrlich soll damit nicht gesagt sein, da\u00df das Geringerwerden der Hyperglyk\u00e4mie auf die Injektion der Salzl\u00f6sung zur\u00fcckzuf\u00fchren ist. Betont sei nur, da\u00df durch die Injektion jedenfalls keine Steigerung der Fesselungshyperglyk\u00e4mie bewirkt wurde.\nVI. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 5000 g. Nicht gef\u00fcttert.\nFesselung. Glucosurie. Nach Verschwinden der Glucosurie 570 ccm 0,85\u00ae/\u00f6ige NaCl-L\u00f6sung in die Jugularis.\n\tBlut- zucker >\tHarn- zucker \u00b0/\u00ab\tTem- peratur\n945 Blutentnahme Ohrvene . . . . ,\t0.12\t\u2014\t\u2014\n1045\t\u00bb\t*\t. . , . .\t0.13\t\u2014\t\u2014\u25a0\n10\u00ae Tier aufgebunden . , . . , . .\t-\t\u2014\t\u2014 .\n1100 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,27\t0\t38,4\u00ae\n1200 * \u00bb . ... .\t0,35\t9.6 \u00ae/o\t38,2\u00ae\n100\t\u00bb\t-V,...;//\t0,28\t14 ccm 10\u00b0/o\t37,2\u00ae\n\u25a0300.- \u25a0\t\u2022\t\u00bb \u25a0\t.\t. . \u00bb / \u25a0-\" * , . . .\t0,20\t5 ccm 3,9 \u00ae/o\t37,3\u00ae\n400\t>\t\u2022\t0,19\t4 ccm 0,5 \u00b0/o\t37,7\u00ae\n515\u2014530 Jugul. pr\u00e4p. 5\u00ae 50 ccm, 550\t\t\t\n40 ccm i. v.. . , . ... . . .\t\u2022\t\u25a0\u2014.\t\u25a0\u2014\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\n600 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,14\t0\t38,0\u00ae\n6io 50ccm,60050ccm,65550ccmi.v.\t\u2014\tstarke Diurese\t. \u2014 \u2022\n7 oo Blutentnahme Ohrvene . . . . ,\t0,13\t0\t38,2\u00ae\n710 50 ccm, 8\u00ae 50 ccm i. v. , . .\t.\u2014 v\t\u2014\t\u2014\n845 Blutentnahme \t\t\t\t0,13\t0\t37,8\u00ae\n905 50ccra,9\u00ae70ccm,94560ccmi.v.\t\t\t\n1000 50 ccm i. v. . , ... . .\t\u2014-\t\u2022\t\u2014\n1000 Blutentnahme \u00d6hrvene . . . . .\t0,13\t0\t36,8\u00ae\n1045 Harn . . . , . . V . . . . . .\t\u2014\t0\t\u2014","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t233\n\u2022 \u25a0 ' \". \u2022. \u2022 . \u2018\t.. \" \u2018\t' ' ' \u2022\nInjektion von 570 ccm 0,85\u00b0/o NaCl-L\u00f6sung in die Jugu-laris externa ruft nach Verschwinden der Fesselungsglucosurie kein neuerliches Ansteigen des Blutzuckergehaltes hervor. Pas Sinken des Blutzuckers auf die normale H\u00f6he nimmt vielmehr seinen gew\u00f6hnlichen Verlauf,\nIn den folgenden 3 Versuchen wurden kleinere Mengen einer st\u00e4rker konzentrierten (2,5\u00b0/o) NaCl-L\u00f6sung dem nicht gefesselten Kaninchen in die Ohrvene injiziert.\n' VII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 1700 g. Nicht aufgebunden. Frisch gef\u00fcttert. 40 ccm 2,\u00f6<)/oige NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvene.\n-V'\t'\t\u2022'\t' \u2022 .\t'\t\u2022' \u2022\u2022 /.\u2022\tv-'V.; !\tBlut- zucker \u2022/V\tHarn- zucker #/0\tTem- peratur\n5)3'\u00bb Blutentnahme Ohrvene . . ...\t0,15\t::. <\u00e9 '\u25a0\t38,8*\n100) * .; \u00bb . . . , .\t0,17\t\t\n1040 40 ccm 2,5\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung\t\t\t\nin die Ohrvene \t\t\t\t'\u2014\t\tj> . ; \u2022\t\u2022\n1030 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,16\t' 0\t\n1130\t'*\t>\t. .\t.\t0,16\t\t38,8*\n1\u00b0\u00b0 \u00bb * . . . .\t0,17\t0 V\t\nVIII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3620 g. Nicht gef\u00fcttert. Nicht aufgebunden. 60 ccm 2,5\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvene.\n., , \u25a0 . . . .. ; \u25a0 . .\tBlut- zucker \u2022 0\tHarn- zucker >\tTem- peratur\n900 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,11\t*\t\n930 : \u2022 * \u00bb\\\t0,15\t\u2019 *\u2014\t\u2014 v '\n10*> 60ccm 2,5\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung\t\t\t_ -\nin die Ohrvene . . . . . > . 1035 Blutentnahme . . . . . . ...\t0,17\tspontan 50 ccm 0\t38,2\u2019\n110\u00b0 * .........\t0,16\t\t. .\n1200 , . . \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00ab\u2022\u2022 \u00ab\t0,14\t- -\t. . \u25a0\n100 \u00bb \u25a0 \u2022 *\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022 \u2022\t0,13\t\u2022 / _\t40,4 a\nl15 Kathet. Tier \u00abehr erregt , . . . .\t. \u2014\t62 ccm 0\t. \u00bb \u2022\nI45 Blutentnahme . . . . . . . . ;\t0,23\t..'rnmm* '\t^ -, \u25a0 -\n315\t, * \u2022\u2022 \u2022\u2022\u2022 \u2022 \u2022\u2022\t0,15\t\t40,1\u00b0\n*15 \u00bb ..... . . . .\t0,12\t\t\n515\t\u201e\t. . . \u25a0\t0,14\t0 \\\t39,6*","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nErnst Hirsch,\nDie einmalige Steigerung auf 0,23\u00b0/o, die rasch wieder verschwindet, ist auf die starke Erregung beim Katheterisieren zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nIX. Versuch.\nWeibliches Kaninchen 2400 g, nicht aufgebunden, nicht gef\u00fcttert. 1 ^ ccm 2,\u00f6a/\u00abige NaCl-L\u00fcsung in die Ohrvene.\n\tBlut*\tHarn*\tTem-\n\tzucker\tzucker\t\n\t0/o\t: \u00b0/\u00bb\tperatur .\n900 Blutentnahme \u00d6hrvene . . . . .\t0,10\t0\t\nIO\u00ab)\t*\tv\t.....\t0.11\t_\t\n1080 \u00bb , . . . . .\t0,13\t\u25a0 \u2014\t_ '\n1048 90 ccm 2,5 0 \u00ab ige NaC.I-L\u00f6sung in\t\t\t\ndie Olirvene ... . . . . . . ,\t\u2014\t\u2014\t\n1100 Bluteritnahme Ohrvene . . . . .\t0,15\tspontan 65 ccm 0\t38,3 \u2022\nH30\t, \u00bb \u2022\t; , \u2022*\t. . . . . '\t0,16\t\u2014\t\u2014 .\n- \u00bb . . . . .\t0,19\tspontan 32 ccm 0\t39,6\u00ae\nlw\t*\tV\t.\u25a0\t0,19\t\u2014 .\t40,5\u00ae\nl30\t\u00bb \u25a0; ;\t\u2022\t0,19\tspontan 30 ccm 0\t\u2014\n**\tV\t..\t..\t0,15\t\t38,5\u00b0\n4W v >\t;\t,\t\u25a0\t\t\t0,12\t0\t38,6\u00ae\nDie Injektion hat eine h\u00f6here Steigerung des Blutzuckergehaltes wie in den fr\u00fcheren Versuchen zur Folge. Glucosurie fehlt jedoch.\n\u00dcberblicken wir die Resultate der angef\u00fchrten Versuche, so ergibt sich, da\u00df in keinem Fall durch blo\u00dfe Injektion selbst bedeutender Mengen 0,85 \u00b0/o und 2,5 \u00b0/o NaCl-L\u00f6sung Glucosurie oder eine dieser entsprechende Hyperglyk\u00e4mie hervorgerufen wurde. In den Versuchen V. und VI., in denen die Tiere aufgespannt waren, war es lediglich durch den mit der Aufspannung verbundenen psychischen Reiz zur Hyperglyk\u00e4mie und bei \u00dcberschreitung des Blutzuckergehaltes von 0,27\u20140,28\u00b0/o zur Glucosurie gekommen. Diese werden aber durch die nun folgende NaCl-Injektion in keiner Weise beeinflu\u00dft, Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie gehen in gewohnter Weise zur\u00fcck.","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mic.\t235\nIn den Versuchen von Boek und Hoffmann begannen die Tiere, denen eine physiologische NaCl-L\u00f6sung in die Carotis oder Femoralis injiziert war, \u00abbald reichlich hellen Urin zu lassen und nicht lange darauf war Zucker in demselben nachweisbar.\u00bb Wenn 100 ccm physiol. NaCl-L\u00f6sung und mehr schnell in den ersten 5 Minuten eingestr\u00f6mt waren, sollen Polyurie und Glucosurie so schnell nacheinander aufgetreten sein, da\u00df, wenn man allen Urin der ersten Viertelstunde zusammen genommen hatte, glauben konnte, das Tier habe schon von vornherein Zucker ausgeschieden. Bei langsamen Ein^ str\u00f6men von 25\u201430 ccm in 5 Minuten, konnte es l\u00e4nger als eine Stunde dauern, ehe sich Zucker zeigte. In zwei Versuchen -begann einmal die Glucosurie 35 Minuten, das andere Mal l12 Stunden nach der Injektion. Blutzuckeruntersuchungen wurden nicht gemacht. Der Harn war blo\u00df vor der Operation untersucht und frei befunden. Bei anhaltender Polyurie verschwand schlie\u00dflich der Zucker im Urin.\nWenn wir unsere Versuche mit denen von Bock und Ho ffm a n n vergleichen, erweckt es den Anschein, als ob von den Autoren die Fesselungshyperglyk\u00e4mie und Glucosurie, sowie die nach operativen \u00cbingril\u00eeen eintretende Blutzuckersteige-rung nicht gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt wurde. Glucosurie 15 Minuten nach Beginn des eigentlichen Experimentes konnten wir nur selten beobachten. Es dauerte gew\u00f6hnlich I\u2014Vit Stunden, bis derjenige Grad der Hyperglyk\u00e4mie erreicht war, der zum Eintritt von Glucosurie notwendig ist.\ti\nDiese schnell eingetretene Glucosurie in den Versuchen von Bock und Hoffmann ist wahrscheinlich auf den operativen Eingriff vor dem eigentlichen Versuch zur\u00fcckzuf\u00fchren und es wurde nicht abgewartet, ob der Eingriff als solcher nicht schon Zuckerausscheidung im Harn bewirkte. Bemerkenswert erscheint uns noch, da\u00df in diesen Versuchen An- und Abstieg des Blutzuckergehaltes in \u00e4hnlicher Weise vor r sich geht, wie in unseren reinen Fesselungsversuchen.\t;\nBock und Hoffmann hatten zwei Fesselungsversuche gemacht ohne Glucosurie zu bekommen. Sie hatten jedoch bei diesen Tieren keine Gef\u00e4\u00dfe pr\u00e4pariert. Auch wir hatten die","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\tErn st Hirsch.\nBeobachtung gemacht, da\u00df Kaninchen auf Fesselung ohne operativen Eingriff nicht mit Glucosurie reagierten, eine Steigerung des Blutzuckergehaltes war jedoch immer zu verzeichnen. Nicht ohne Bedeutung f\u00fcr die H\u00f6he der Hyperglyk\u00e4mie ist es, ob man blo\u00df die ziemlich oberfl\u00e4chlich liegende vena jugularis freilegt, oder die tiefer neben Nerven liegende arteria carotis. Von gro\u00dfem Einflu\u00df ist es schlie\u00dflich, ob die Kaninchen an die experimentellen Eingriffe schon etwas gew\u00f6hnt sind; so sehen wir z. B. in dem folgenden Versuch, da\u00df ein Kaninchen, das beim erstmaligen Auf binden Zucker ausscheidet, am n\u00e4chsten Tag bei derselben Prozedur sich schon viel ruhiger verh\u00e4lt; es tritt zwar wieder eine erhebliche Blutzuckererh\u00f6hung ein, sie ist jedoch nicht hoch gen\u00fcg, um Glucosurie herbeizuf\u00fchren.\nXa. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 2050 g. Abend vorher gef\u00fcttert. Aufgebunden.\n\tBlut- zucker \u00b0/o\tHarn- zucker 7*\tTem- peratur\n030 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,14\t0\t\n1000 Aufgebunden .... . . . . ; .\t\t\u2014\t\u2014\n1010 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,19\t\u2014 \",\t389\nIt\u201c\t;\t, \u00bb\t. ; , . .\t0,29\tlie\u00bb, 17 ccm 0,7%\t37,30\n1200\tV ; . V \u00bb\t. .\t0,27\t\t\u2014\n1\u00bb\t0,26\t3 ccm 0,6\u00b0/o\t37,3\u00b0\naoo\t.\t0,19\t10 ccm 0\t\u2014\n\u00bb > .... .\u2022... ..\t0,12\t0\t38,10\nXb. Versuch.\nDasselbe Tier, am n\u00e4chsten Tag. Abend vorher gef\u00fcttert. Aufgebunden.\n: ; : \u25a0 ' ,\tBlut- zucker \u2022/\u2022\tHarn- zucker \u2022/\u00bb\tTem- peratur\n9<o Blutentnahme Ohrvene . ....\t0,12\te\t37,6\u00bb\n10\u00bb V\t......\t0,13\t\u2014\t\u2014\n1100 Aufgebunden. . , .\t.\t. . .\t\u25a0 . \u25a0\u2014-\t\t\u2014 \u25a0\n115 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,19\t0\t37\u00bb\n415 \u2018\t\u00bb\t\u00bb\t. , , . .\t0,16\t0\t\u2014","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t237\nIn den folgenden 4 Versuchen, in denen eine 10\u00b0.oige NaCl-L\u00f6sung intraven\u00f6s injiziert wurde, gingen wir so vor, daIV wir erst feststellten, ob durch Auf binden und vorbereitenden operativen Eingriff schon Hyperglyk\u00e4mie und Gl\u00fccosurie auftraten und erst beim sicheren Ausbleiben oder nach vollst\u00e4ndigem Absinken derselben, die hochprozentige Salzl\u00f6sung injizierten.\nXi Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 4650 g. Gef\u00fcttert'.\nFesselung. Injektion von 100 ccm 100/oiger NaCl-L\u00f6sung in\ndie Jugularis.\n\tBlut- zucker\tHarnzucker\tTemp.\n\tv\t>\t\n905 Blutentnahme Ohrvene . ... . .\t0,14\t^^\t.\t37,8'\n9^\t^\t\u25a0\u25a0\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t0,13\t\t\u2014\n1000 Tier aufgebunden . . ... . . . .\t\u2014\t\t\u2014\n1025 Blutentnahme Ohrvene . .\t...\t0,16\t1045 0\t38,3*\nIl\u00ae\t\u00bb\t\u00bb\t...\u00bb \u00ab \u2022\t0,14\t1200 0\t37.\u00ab >\n\u25a0 100\t- \u00bb .\t\u25a0 \u00bb v- :\t.. . . \\ 115\u2014130 Jugularis freigelegt, Kan\u00fcle ein-\t0,15\t\t\ngebunden \u2022 \u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t\t\u2014\t\n2 \u00ab Blutentnahme Ohrvene . ..... 3\u00ae 10 ccm 10#/oige NaCl-L\u00f6sung i.v. 32t 10ccm i.v., hernach Kr\u00e4mpfe .\t0,15\t0\t\n\t' \u2014\t\t\u2014\n330 Blutentnahme . . . . . . . . . . * 335 5 ccm i.v., 4\u00b0o 5 ccm i.v.,\t0,20\t320 20 ccm 0\t37,3* j.\n430 io ccm i.v. . . . . . . . . .\t, \u2014\t400 60 ccm 0\t\u2014\n500 Blutentnahme .\t\t 5M> io ccm i. v., 545 io ccm, leichte\t0,18\t4\u00ae 50 ccm 0\t37.0*\nKr\u00e4mpfe, 615 10 ccm i. v. . \u2022 \u2022 \u2022\t\u25a0 \u2014\t5 45 go ccm 0\t\u2014 \u25a0\n680 Blutentnahme . .... ... . . .\t0,21\t6\u00ae 70 ccm 0\t37,9\u00bb\n6\u00ae 5 ccm i. v., starke Kr\u00e4mpfe ... . 700 10 ccm i. v., 715 10 ccm i. v.\t- \u25a0\t\t\u25a0.\t\u2014r -\n(Kr\u00e4mpfe) , . . . . .' ./\u2022.\u2019\u2022 .\t\t715 60 ccm 0\t' \u2014\n780 Blutentnahme Ohrvene . . * . . \u00bb\t0,23\t\u2022\u2022 .\t\u2014\n735 5 ccm i. v.. . . . . . . . . ...\t\u25a0 \u2014\t\t\u2014 '\n900 Blutentn. Ohrvene. Tier sehr elend\t0,32\tflf\u00bb 80 ccm P,95%\t\u2014 '\n10\u00ae\t\u00bb\t*\t. . . . . . v.. * ;\t0,32\t10\u00bb 3 ccm l,a#/\u201e\t38,r\u00bb\n11\u00ae \u00bb \u2022 . . ; . . . . . 1135 abgebunden, n\u00e4chsten Morgen tot auf-\t0,34\t\t\u2014\ngefunden \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u00ab \u2022 \u2022 \u2022 *\u2022\u2022\u2022\t\t11\u00ae 2 ccm 0\t\u2014","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"Jd\u00f6\tErnst Hirsch,\nNach dem Aufbinden treten leichte Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie auf. Durch die Pr\u00e4paration der Vena jugularis findet keine Beeinflussung des Blutzuckergehaltes statt. Hierauf langsame und allm\u00e4hliche Injektion von 100 ccm 10\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung in die Vene.\nSchon nach Einf\u00fchrung von 20 ccm Kr\u00e4mpfe klonisch-tonischer Natur, starke Diurese, also die \u00abErscheinungen der allgemeinen Salzwirkung* (M\u00fcnzer).1) Erst 6 Stunden nach Beginn der Injektion Hyperglyk\u00e4mie \u00fcber 0,30\u00b0/o, dementsprechend Zucker im Harn. Die Harnzuckermenge ist eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringe. Die starke Diurese schwindet mit Eintritt der Glucosurie.\nXII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 2800 g. (24 Stunden gehungert) Vorversuch: 1100 aufgebunden: 0,14\u00ae> Blz. 12\u00ab: 0,13\u00ae/o Blz. 500 p. m. o,13\u00b0/o Blz.\nAm n\u00e4chsten Tag.\nInjekt. von 95 ccm 10\u00b0/oiger NaCl-L\u00f6sung in die Ohrvene.\n\t! Blutzucker [ \u25a0 > '\t\u2022\tV > Harnzucker ! v \"\t\u00b0/o .\tTem- peratur\n0\u00b0o Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,13\t0\t37,8\u00ab\n03T) 20 ccm 10\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung in\t\t\t\ndie Ohrvene . . . . . . . . . .\t;\t, \u25a0\t\u2014.\t\u2014\n10\u00b0o Blutentnahme Ohrvene . ... .\t0,16\t\u25a0 \u00bb\t...\nJOM 20 ccm 10 \u00abui ge NaCl i. v. .*.\t\u2014\t0\t\u2022 \u2014\n10\u00bb Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,18\t120 ccm 0\t\u2022 _\n11\u00ab. 20 ccm i. v. . . . , . . . . .\t. :\t100 ccm 0\ti \u2014\n1.2fP- Blutentnahme . . .......\t0,18\t80 ccm 0\t\u2014\n12\u00ab 25 ccm i. v., 100 10 ccm i. v. ,\t\u2014\t\t_\nl? Blutentnahme . . . . . . . . .\t0,34\t100 ccm, 0,3 \u00b0/o\t\u2014\n300 Blutentnahme. Tier liegt schlaff und\t\t\t\napathisch irrt Zustand schwerster\t\t\t\nVergiftung da ... . ... . .\t0,35\t230 30 ccm, 0,7\u00ae/\u00ab\t\u2022; .-r-\t\u25a0\u2019\n436 Blutentnahme Ohrvene . .... . .\t0.24\t\u2014\t36,4\u00ae\no20\t\u00bb \u25a0\t\u00bb * \u2022\u2022\u2022\u2022*\u2022\t0,08\t10 ccm, 1,5\u00b0/o\t\u2014\n530 Tod an Ateml\u00e4hmung .... .\t\u2014\u25a0\t\t\u2022 _\nf) E. M\u00fcnzer, Zur Lehre von der Wirkung der Salze, Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 41, S. 85.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t239\nBei einem nicht aufgebundenen Kaninchen tritt 4 Stunden nach Beginn der Injektion von 95 ccm 10\u00b0/oiger NaCi-L\u00f6sung in die Ohrvene hochgradige Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie auf. Sofort nach der Injektion setzt eine starke Diurese ein, zum \u00dcbergang von Zucker in den Harn kommt es jedoch erst, nachdem der. Blutzuckergehalt den Wert von 0,30*/\u00ab \u00fcberschritten hat. Mit Eintritt der Glucosurie geht die Diurese wieder zur\u00fcck, der Blutzuckergehalt sinkt, das Tier geht unter den Erscheinungen schwerster Vergiftung zugrunde.\nXIII. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 2000 g. Gehungert.\nFesselung. Nach Verschwinden der Glucosurie Injektion von 60 ccm 10#/oiger NaC.l-L\u00f6sung in die Jugularis.\n\tBlut- zucker \u2019 - *1*\tHarn- zucker >\tTem- peratur\n900 Blutentnahme Ohrvene .... < :\t0,12\t\t38\u00ab\n1200 \u00bb >.....\t0,11\t\u2014\t\n1233 Tier aufgebunden . . . . . . .\t\u2014\u2022\t;\u25a0\t\u2019\t\nloo Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,19\t1:jo^ 0\t36,1\u00ab\n2\u00ab * , . . . . ,\t0,38\t7 ccm 1,1 \u00b0/v\t.\n845\t>\t\u00bb\t. , . . .\t033\t8 * 3,3\u00ab/\u00ab\t36,2\u00ae\n5\u00b05\t> .\t\u2022\t\u00bb\t.... .\t0,21\t\u00e0\u00bb, 6 ccm 0.7 o/\u201e\t36,6\u00b0\n600\t*\t*\t\t\t0,17\t615 0\t\n630 Vena jugularis freigelegt . . . .\t\u25a0 \u2014 \u25a0\u25a0\t\t'.\n645 10 ccm 10\u00b0/oige NaCl-L\u00f6s. i.v.\t\u25a0 \u2014\t0 C;\t\n700 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,21\t60 ccm 0\tunter 3\u00ab,0\u00bb\n710 10 ccm i. v. Tier sehr erregt.\t\t\t\u2014* \"\nKr\u00e4mpfe. . . . . . . . . . . .\t\t:;'-r- '\t;\u25a0\t\n725 io ccm i. v. 733 10 ccm i. v..\t\t-\t\u2022 \u2014\n745 Blutentnahme Ohryenc .... .\t0,24\t50 ccm 0\t\n845 20 ccm i. v.. . . . . . . . . .\t;\t30 coin 0\t\u2014,\n850 Exitus unter starker Dyspnoe und Kr\u00e4mpfen ... . . . . . , .\t\t\t\n* Bei einem Kaninchen, bei dem Fesselung starke Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie zur Folge hatte, werden nach Verschwinden der Glucosurie und Absinken der Blutz\u00fcckerkon-","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"2*0\tErnst Hirsch,\nzentration auf 0,17\u00b0/\u00ab, 60 ccm 10\u00b0 oige NaCl-L\u00f6sung in die Jugularis injiziert. Es tritt wieder eine Steigerung des Blutzuckergehaltes auf, die jedoch nicht mehr den zum Eintritt der Glucosurie n\u00f6tigen Grad erreichen kann. Das Tier geht unter den Erscheinungen schwerster cerebraler Intoxikation zugrunde. Es tritt hier zu der durch die Fesselung bedingten allgemeinen Sch\u00e4digung als zweites sch\u00e4digendes Moment die intraven\u00f6se Injektion der hochprozentigen Salzl\u00f6sung. Der Zuckerverlust im Harn durch die Fesselung mag der Grund sein, warum das Tier nach der NaCl-lnjektion keine h\u00f6here Glyk\u00e4mie mehr aufbringen kann.\nXIV. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3700 g. 20 Std. gehungert. Fesselung. Nach Verschwinden der Glucosurie Injektion von \u00f6O ccm lQo/oiger NaCl-L\u00f6sung in die Vena jugularis externa.\n' 1* . ' \u25a0 1\tBlut- zucker \u00b0/o\t| Harnzucker\tTemp.\n\u2022h10 Blut\u00e9nln. Ohrvene. Tier sehr erregt.\t0,13\t!..\t38,5\u00b0\n10\u00bb \u00bb > .......\t0,16\t\t38,0\u00b0\n10 U* Tier aufgebunden . . . ......\t\u2014- \u2022 \u2022\t10*) 0\t. - ~\nIO*** Blutentnahme Ohrvene ... . . .\t0.22\t.\t\u2014.\t\u2019 . \u2022\t38,0\u00b0\nH\u00bb '\u00bb\t* \u2022\t......\t0.31\t1115 5 ccm 0,5\u00b0/o\t\u2014\n12 u\u00bb\ti\t,\t... , .\t0,40\t1200 24ccm 4,1\u00b0/\u00ab\t\u2014\n116 . \".... . . . \\\t0,35\t10029ccm6,8%\t37,9\u00b0\n\u25a0 \u00bb .\u2022 \u2022\u2022\u2022\u25a0 9 . \u00a7 \u2022\t0,36\t58 ccm 7,9 \u00b0/o\t38,5\u00bb\nT00\t\u00bb- :\t*\u25a0 -,\t' . . , \u2022 .\t0,32\t21 ccm 9,4\u00b0/o\t37.30\n;),t\u00fc * * . . . . \u2022 .\t0,23\t7,5 ccm 5,9\u00b0/\u00ab\t\u2014\n70\u00bb\t.\t;\t\u00bb\t0,17\t2 ccm\t37,9\u00b0\n820 Jugul. pr\u00e4pariert ...\t... . .\t\u2014\t730 o\t\n84r* 10 ccm 10\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung i. v. Tier sehr erregt. Klonisch - tonische Zuckungen in den Extremit\u00e4ten.\t\t\t\nTachypnoe . . . . .... . . . .\t\u2014\t. \t\t\t\n9 00 Blutentnahme Ohrvene . ... . .\t0,26\t910 starke Diurese\t37,6*\n<\u00bb08 io ccm i. v., hernach Kr\u00e4mpfe.\t\t\t\n945 10 ccm i. v. Kr\u00e4mpfe . . ...\t\u2014\t0\t_\n1025 Blutentnahme Ohrvene . . . . . .\t0,20\t0\t37,3\u00b0\n10^10 ccm i. v. 1100 10 ccm i. v. . .\t\t\t\nlioo Blutentnahme. . , . \u00a7 , . , , r .\t0,29\t1045 0\t\n1105 Exitus . ... ........ . .\t. \u2014\t\u2014\t\u2014","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz-und Omretinhyp\u00e8rglykaroie.\t241\nDie Verh\u00e4ltnisse liegen hier \u00e4hnlich wie im vorhergehenden Versuch. Nach Fesselung tritt eine noch st\u00e4rkere Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie auf. Diese sind nach 9 Stunden abgeklungen. Die dann erfolgende 10\u00b0/oige NaCl-L\u00f6sung-injektion bewirkt wiederum ein Ansteigen der Blutzuckerkonzentration. Bevor jedoch gr\u00f6\u00dfere NaCl-Mengen eingef\u00fchrt werden k\u00f6nnen, geht das schon durch das Auf binden schwer gesch\u00e4digte Tier unter den Erscheinungen der Salz-Intoxikation zugrunde:\nAus den vorhergehenden 4 Versuchen geht hervor, da\u00df die intraven\u00f6se Injektion einer 10*/oigen NaCl-L\u00f6sung immer von unverkennbarem Einflu\u00df auf den Blutzuckergehalt ist. Sowohl beim nicht gefesselten als beim gefesselten Kaninchen, hier nach Abklingen der psychischen Glucosurie, tritt nach Injektion einer gen\u00fcgenden Menge 10\u00ae/\u00abiger NaCl-L\u00f6sung Glucosurie auf, in 2 anderen Versuchen kommt \u00e8s nach Verschwinden der Fesselungsglukosurie zwar nicht mehr zur Glucosurie, der Blutzuckergehalt steigt jedoch nach der Injektion betr\u00e4chtlich an. Die Tiere sind durch die Einspritzung der hochprozentigen Salzl\u00f6sung in die Blutbahn in ihrem Allgeraein-zustand schwer gesch\u00e4digt.\nDas Ansteigen des Blutzuckergehaltes k\u00f6nnte vielleicht als eine Folge allgemeiner Salzwirkung aufgefa\u00dft werden, d. h. bei Einf\u00fchrung konzentrierter Salzl\u00f6sung in das Blut kommt es wie M\u00fcnzer (1. c.) schon gezeigt hat, zun\u00e4chst zum Austritt von Salz und Wasser durch die Nieren; ein zweiter Teil des eingef\u00fchrten Salzes tritt in die Gewebe ein, w\u00e4hrend umgekehrt aus den Geweben Wasser ins Blut \u00dcbertritt. Es w\u00e4re sehr wohl verst\u00e4ndlich, da\u00df mit diesem Gewebswasser auch Zucker aus den Geweben in das Blut eintritt; so k\u00e4me es einerseits zur Hyperglyk\u00e4mie und weiter zur Glucosurie.\nAndererseits w\u00e4re es auch m\u00f6glich, da\u00df. es durch die Zufuhr konzentrierter Salzl\u00f6sung zur Reizung zentraler Teile bezw. des (fraglichen) Zuckerzentrums selbst und von da aus zur Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie kommen k\u00f6nnte.\nDie Erscheinungen der Salz Wirkung wurden von E. M\u00fcnzer (1. c.) in einer gro\u00dfen Zahl von Versuchen n\u00e4her studiert und genau beschrieben. Der Verlauf des Vergiftungszustandes","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\tErnst Hirsch,\nspielte sich in unseren Versuchen in derselben Weise ab wie in denen M\u00fcnzers. Um eine Wiederholung zu vermeiden, k\u00f6nnen wir vollst\u00e4ndig seiner Darstellung folgen und betonen besonders folgende nach M\u00fcnzer zitierte Erscheinungen der allgemeinen Salzvergiftung.\n\\i Senkung des Blutdruckes.\nII.\tMit dem Beginn der Unruhe wird die Atmung frequenter und angestrengter, mit zunehmender Blutdrucksenkung langsamer und tiefer, schnarchend.\nIII.\tWesentliche Pulsverlangsamung zur Zeit der ausgesprochenen Kr\u00e4mpfe (Vaguswirkung).\nIV.\tDie diuretische Wirksamkeit der Salze steht bis zu einem gewissen Grade in geradem Verh\u00e4ltnis zur Konzentration der Salzl\u00f6sung.\nV.\tErscheinungen am Nerv-Muskelsystem.\nGesteigerte Reflexerregbarkeit, Tremor der Extremit\u00e4ten,\nsp\u00e4ter allgemein clonisch-tonischer Krampf mit Opisthotonus, der rasch wieder schwindet. Der Krampfanfall wiederholt sich bald, kehrt in immer k\u00fcrzeren Zwischenzeiten zur\u00fcck, bis ^dauernde Unruhe und clonische Kr\u00e4mpfe vorhanden sind, unter denen schlie\u00dflich\u2014 meist im Anschlu\u00df an einen besonders starken Streckkrampf \u2014 der Tod eintritt.\n\u00abAlle diese Erscheinungen werden vom Gehirn ausgel\u00f6st: sie werden nicht beobachtet beim curarisierten Tier, ebensowenig nach Durchschneidung eines Nervus ischiadicus an der Seite der Durchschneidung und fehlen bei R\u00fcckenmarksdurchschnei-dung an der unter der Schnittstelle befindlichen K\u00f6rperpartie.\u00bb\nLediglich als ein weiteres Symptom der Vergiftung ist die Blutzuckersteigerung und Zuckerausscheidung im Harn aufzufassen, die nach Injektion gr\u00f6\u00dferer Mengen hochprozentiger NaCl-L\u00f6sung auftreten.\nAuf Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie hat M\u00fcnzer bei seinen Salzversuchen nicht geachtet.\nUnderhill und Glossen (1. c.) hatten in ihren Versuchen am Kaninchen 9 Minuten nach Injektion von 50 ccm Vs molek. NaCl-L\u00f6s\u00fcng in die Ohrvene Glucosurie erreicht, der Blutzuckergehalt betrug jedoch nur 0,05\u00b0/o! (Tabelle I). Bei In-","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t243\njektion einer Ve molek. NaCl-L\u00f6sung war 75 Minuten nach Beginn der Injektion Zucker im Harn nachzuweisen. Der Blutzuckergehalt betrug zu einer Zeit, zu der noch Glucosurie bestand, nur 0,167 \u00b0/o. Die Verfasser konnten ferner beobachten, da\u00df Injektion in die Carotis Hyperglyk\u00e4mie bewirkt zum Unterschied von Hypoglyk\u00e4mie bei Injektion in die \u00d6hrvene. Bei Pr\u00e4paration der Carotis in \u00c4theran\u00e4sthesie beobachteten sie keine Glucosurie und Blutzuckerver\u00e4nderung als Folgeerscheinung von An\u00e4sthesie und Operation.\nIn einem anderen Versuch (Tabelle III), in dem die Carotis pr\u00e4pariert wurde, trat Glucosurie 23 Minuten nach Injektion von 150 ccm */* molek. NaCl-L\u00f6sung und 60 Minuten nach Pr\u00e4paration der Carotis auf. Der Blutzuckergehalt betrug 0,269\\\u00bb. Die durch Narkose und operativen Eingriff hervorgerufene Hyperglyk\u00e4mie scheint hier nicht gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt zu sein.\nAuffallend ist jedenfalls, wie schnell nach der Injektion in diesen Versuchen die Glucosurie auftritt. Die Hyperglyk\u00e4mie soll auf Respirationsver\u00e4nderungen und diese auf die Injektion der NaCl-L\u00f6sung in die Carotis zur\u00fcckzuf\u00fchren sein. W\u00e4hrend des Erscheinens von Zucker im Urin haben die Verfasser Hypoglyk\u00e4mie notiert, w\u00e4hrend der Blutzuckergehalt normal ist oder Hyperglyk\u00e4mie eintritt, wenn die Zuckerausscheidung im Harn durch Injektion einer Mischung von NaCl- und Calciumchlorid verhindert wird. Nur die Injektion von NaCl-L\u00f6sung in die Cere-\nmit Hyperglyk\u00e4mie. Ein Einflu\u00df der Salzl\u00f6sung auf das Nervensystem wird nicht angenommen, der Mechanismus der Kochsalz-glucosurie beim Kaninchen soll von der Art der Einf\u00fchrung abh\u00e4ngig sein.\nM. H. Fischer1) hat oft Glucosurie 5\u20146 Minuten nach Beginn der Injektion von 25\u201450 ccm einer */t oder Vi molekularen NaCl-L\u00f6sung in das zentrale Ende einer abgebundenen Arteria axillaris gesehen, die 2\u20148 Stunden anhielt. Gew\u00f6hnlich erschien der Zucker im Harn erst 2 Stunden nach der Ein-\nspritzung von */\u00ab molek. NaCl-L\u00f6sung, nach einigen Minuten\n\u2018) M. H. Fischer, Arch. f. Physiologie, 1905, S. 80.. Hoppe-Seyler\u2019e Zeitschrift f. physiol. Chemie. XC1V.\n17","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\tErnst Hirsch,\njedoch, wenn derselbe Betrag einer molekularen L\u00f6sung desselben Salzes ^gebraucht wurde. Wenn die Salzl\u00f6sung in die Arteria axillaris eingespritzt wurde, soda\u00df sie direkt vermittels der Art., vertebralis in die Medulla oblongata fortbewegt wurde, kam der Zucker im Harn fr\u00fcher und in gr\u00f6\u00dferer Menge zum Vorschein, die Zuckerausscheidung hielt l\u00e4nger an, als bei Einspritzung desselben Betrages in das periphere Blutgef\u00e4\u00dfsystem. Diese Glucosurien m\u00fc\u00dften nach Ansicht Fischers den schwersten Formen des experimentellen Diabetes, die uns bekannt sind, gleichgestellt werden.\nIn unseren Versuchen war der Eintritt der Glucosurie lediglich von der Konzentration und der Menge der eingef\u00fchrten NaCl-L\u00f6sung abh\u00e4ngig. Die Glucosurie selbst trat nur ein, wenn der Blutzuckergehalt eine bestimmte H\u00f6he erreicht hatte. Glucosurie ohne Hyperglyk\u00e4mie oder gar mit Hypoglyk\u00e4mie war niemals zu beobachten. Ebensowenig konnten wir einen Unterschied in der Blutzuckersteigerung feststellen, wenn die Salzl\u00f6sung in die Ohrvene, Jugularis oder Carotis injiziert wurde; auch eine Differenz in der Schnelligkeit des Eintrittes der Glucosurie war nicht zu verzeichnen. Die Hyperglyk\u00e4mie kann insofern auf die Respirationsver\u00e4nderungen zur\u00fcckgef\u00fchrt werden, als diese als eines der vielen Symptome des schweren Vergiftungsbildes aiizusehen sind, in welchem sich das Tier infolge der Salzinjektion befindet. Mit der Behauptung M. H. Fischers, da\u00df die Glucosurie umso eher eintritt, je h\u00f6her die Konzentration der NaCl-L\u00f6sung ist, stehen wir vollkommen in \u00dcbereinstimmung.\nInder letzten Zeit erfuhr die Kochsalzhyperglyk\u00e4mie durch E. Frank1) eine Nachpr\u00fcfung. Bei 3 Tieren, die aufgebunden waren, fand dieser Forscher kurz nach Beendigung des ca. 1U Stunde dauernden Einflie\u00dfens der Salzl\u00f6sung Zucker im Harn. Die Blutzuckererh\u00f6hung (0,27 \u00b0/o, 0,17 \u00b0/o, 0,20\u00b0/o) \u00abwar eigentlich nicht hoch genug, um beim Kaninchen an und f\u00fcr sich zur Glucosurie zu f\u00fchren\u00bb. Frank ist der Ansicht, da\u00df die m\u00e4\u00dfige Hyperglyk\u00e4mie die durch das Auf binden und Fesseln\n*) E. Frank, Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 72, S. 387.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretjnhyperglyk\u00e4niie.\t245\nsowie durch das Manipulieren an den Tieren gesetzt wird, eine wichtige Vorbedingung der Kochsalzglucosurie ist, da\u00df aber die Durchsp\u00fclung der Niere mit den gro\u00dfen Fl\u00fcssigkeitsmengen die eigentliche Ursache des \u00dcbertretens von Zucker in den Harn ist.\t\\\nDa\u00df durch Auf binden, Fesseln usw. eine Hyperglyk\u00e4mie nach NaCl-L\u00f6sunginjektion sehr leicht vorget\u00e4uscht werden kann, k\u00f6nnen wir vollinhaltlich best\u00e4tigen. Da\u00df die Durchsp\u00fclung der Nieren mit gro\u00dfen Fl\u00fcssigkeitsmengen (physiol. NaCl-L\u00f6s.) keine Glucosurie hervorruft, geht aus unseren Versuchen zur Gen\u00fcge hervor. Hyperglyk\u00e4mie und Glucosurie treten nur dann auf, wenn es durch intraven\u00f6se Injektion gr\u00f6\u00dferer Mengen hoch konzentrierter Kochsalzl\u00f6sung (10%) zu den oben beschriebenen Vergiftungserscheinungen kommt.\nln den folgenden Experimenten wurde der Einflu\u00df einer 2\u00b0/o und 2,5\u00b0/oigen Na,C08-L\u00f6sung und einer 1% und 2\u00b0/oigen Natriumacetat-L\u00f6sung auf den Blutzuckergehalt des Kaninchens untersucht. Nach K\u00fclz1) sollen diese Verbindungen bei intraven\u00f6ser Applikation Glucosurie hervorbringen.\nXV. Versucht\nWeibliches Kaninchen. 4300 g. Gehungert, nicht aufgebunden. Injektion von 06 ccm 2\u00ae/ojger Na,CO,-L\u00f6sung in die \u00d6hryene/\n\tBlut- zucker \u00b0/*\tHarn- zucker\tTem- peratur\n1000 Blutentnahme Ohrvene . . . . . 10^0 96ccm 2\u00b0/oige Na,CO,-L\u00f6sung\t0,12\t0 \"\t; \u25a0 v'r4;: 'J-;\nin die Ohrvene injiziert . \u2022\t\u2019 &i\u00a3):\t\t\n10 26 Blutentnahme Ohrvene .....\t0,15\t'\t39*\nlioo\t\u00bb\t, \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t0,12\t\t39,5*\n1130\t\u2022\t,\t.\t.\t0,12\t-\u25a0 '\t40\u00ae\n1200 > 9 \u25a0\u25a0 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t0,12\t120 ccm 0\t40,3\u00ae\n1230 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 100 9 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t0,10 0,10\t\u25a0\t40,2\u00ae 40,6\u00ae\n130\t0,09\t0-\t39^9\u00ae\n600 , , ;\t0,10\t\u25a0\t38,8\u00ae\nNachtham 90 ccm ... . . . I . . . .\t\t.0: . ^\t\n*) K\u00fclz, cit. bei Pfl\u00fcgers Arch, 1903, S. 313, cit. bei Bane, Der Blutzucker, S. 103.\n17*","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"Ernst Hirsch,\nv. ,\tXVI. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 4650 g. 20 Std. gehungert, nicht aufgebunden 70 ccm 2.5\u00b0.iige Na,CUa-L\u00f6sung in die Ohrvene injiziert.\n\u2022 * \u25a0 . * \u2022. ' \u2022\t. '\t.\t' \u2022..\t\u2022 v . .\tBlut-\tHarn-\tTem-\n\tzucker\tzucker\t\n\t\u00ae,0\tO/o\tperatur\n1M0 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,12\t0\t37,90\n940 \u2022 ' \u00ab\t. H\u00e6S\u00c6\u00ef'\u00ef 1030 Injektion von 70 ccm 2,5\u00b0/oiger\t0,12\t:\t\u2014\nNajCOj-L\u00f6sung in die Ohrvene\t\t\t\n10\u00ab Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,17\tstark*; Diurese 0\t\u2022 \u25a0\nlitt \u2022 \u2018\t'\t0,14\t\u2014\t39,1\u00ab>\n1145\t\u00bb\t, -\t0,13\t\t39,6\u00b0\n1280 \u2022 . ....\t0,12\t\t38,5 0\ni\u00ae .\t* '\t........\t0,12\t\t_\ni*>\t' \u00bb\t0,13\t0\t39,5 0\nIn beiden Versuchen kommt es kurze Zeit nach Injektion der Na,COs-L\u00f6sung zu einer geringen Blutzuckererh\u00f6hung, die bald wieder schwindet. Es ist m\u00f6glich, da\u00df diese Steigerung ein rein psychischer Ei\u00efekt ist. Trotz reichlicher Diurese keine Glucosurie.\nXVII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 4000 g. Gehungert, nicht aufgebunden.\n70 ccm l\u00b0/oige Natriumacetatl\u00f6sung in die Ohrvene injiziert.\n... ; .\u25a0 -; '.. ..\tBlut- zucker #/\u00ae\tHarn- zucker >\tTem- peratur\n345 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,10\t0\t38,5\u00ae\n4\u00ab0 '\t* ;\t.. . \u25a0 , . V'i\t0,11\t\u2014\t39,3\u00b0\n445 70ccm 1\u00ae, *>ige Natriumacetat-\t\t\t\nl\u00f6sung in die Ohrvene injiziert\t\u2014\t\u2014\t\u2014.;\n500 Blutentnahme Ohrvene \u2022 . . . ,\t0,11\t\u2014,\t39,3\u00ae\n525\t\u00bb /;\t...\t0,12\t\u2014\u2022\t40,0\u00b0\n600\t*\t: ...\u25a0\t0,11\t-\u2014 \u25a0\t40,6\u00ae\n6\u00bb >; ......\t0,10\t\u2014\t40,7\u00ae\n700 ' \u2022 \u00bb \u25a0'\t0,12\t0\t40,3\u00ae\n730\t,\t,\t.\t0,10\t0\t40,3\u00ae","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhypcrglyk\u00e4mie.\n247\nXVIII. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 4050 g. 24 Stunden gehungert, nicht aufgebunden. I njektion von HO ccm 2\u00b0/oig erNatriu mat\u00e9 t a 11 \u00fc s g. i n d ieOhrvene.\n. ; \u25a0\t' V :1 \u2022\t.\t\u25a0\t\u2022 \u2022 \u2022\u2022\tJ J\tBlut* zucker \u00abu \u25a0\u25a0 \u25a0 ,0\tHarn- | zucker \u00b0'# 1\tTem- peratur\n910 Blutentnahme Ohrvene .....\t0.12\t\u00bb\u25a0 v i \u25a0\t37,9\u00ae\n10 oO\t\u00bb\t\u00bb\t\u2022 . . . ,\t0,12\t\u25a0 .\t; ' V\t39,0\u00ae\nlOio 80 ccm 2\u00b0/<*ige Natriumacetat-\t\u25a0 * -- ;\t'\u2022 i\t\nl\u00fcsung in die Ohrvene injiziert .\t\t\t\t..\t\u2022 i\t\n1020 Blutentnahme Ohrvene . . ... . .\t0.13\tr '\t\u2022- t\t39,0\u00ae\nIO\u00bb\t>\t\u00bb\t.....\t0,10\t\u2022 . ' o \u2018\t41,0*\n1120 \u00bb > .....\t0,12\t\u2019 1\t40,4*\n1100 > > .....\t0,12\t- . i\t39,8\u00ae\n1245\t>\t*\t. , . . .\t0.13\t\\ \u25a0 .\t0\tI\t40,7*\nDie Injektion von l \u00b0/o und 2\u00b0/o iger Natrium\u00e2\u00e7etat-L\u00f4sung in die Ohrv\u00e9ne hatte beim nicht aufgebundenen Kaninchen keine Blutzuckererh\u00f6hung zur Folge. Eine deutliche Steigerung der Diurese war nicht zu verzeichnen.\nln den folgenden 3 Versuchen wurde der-Einflu\u00df einer 1 \u00b0/oigen intraven\u00f6s injizierten CaClrL\u00f6sung auf den Blutzuckergehalt des Kaninchens untersucht. Gr\u00f6\u00dfere Mengen und h\u00f6her-prozentige L\u00f6sungen konnten nicht injiziert werden wegen der sch\u00e4digenden Wirkung des CaCl8 auf das Herz. Dies geht aus dem folgenden Versuch hervor.\nXIX. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3000 g. Gehungert, nicht aufgebunden. Injektion von 60 ccm l\u00b0/oiger CaClrL\u00f6sung in die Ohrvene.\nTem-\nperatur\n900 Blutentnahme Ohrvene . . . ... .\"j\to,10\n940\t\u00bb\t*\t. ... . j: 0,11\n1000 Injektion von 60 ccm l0/oiger CaCL-L\u00f6sung in die Ohrvene lOio Blutentnahme Ohrvene .....\t0,10\n1040 Tier schlapp, sehr elend, schlechte Atmung . . .... ... . . ... lioo Blutentnahme Ohrvene . . . . . I 0,14 1115 Exitus let.\n37,9*","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\tErnst Hirsch,\nXX. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 1800 g. Gehungert, nicht aufgebunden.\nInjektion von 12ccm l^oiger CaCl.-L\u00f6sunj\t\tt in die Ohrvene.\t\n\tBlut- z\u00fccker\tHarn- zucker\tTem*\n:\t. \u2022\t,\u2022\t' - :\\V\tV\tV\tperatur\n9 to Wut entn\u00e4hme Ohrvene . . , .\t0,12\t0\t38,3\u00b0\n940\t,\t,\t... . ;\t0,13\t. \u2014\t37.6*\n10\u00b0\u00b0 12 ccm 1 \u00ae;o i ge CaCl ^L\u00f6sung in die Ohrvene injiziert, danach leichter Schock, Tier erholt sich \u25a0 Wieder \u25a0 . \u00ab \u00bb . \u00bb -\u2022 \u25a0 .\u00bb \u2022 <\u25a0\u00bb\u25a0\u2022 \u25a0 \u25a0 \u00ab \u25a0 \u00ab- .\t\t\t\n1005 Blutentnahme Ohrvene . ... .\t0,13\t... '\t37,6*\n1045\t\u00bb\tv\t. . * , .\t0,13\t\u2014\t37,8\u00ae\nHl\u00bb\t\u25a0\t* \u00bb \u25a0\u25a0 >\u25a0> '.: \u00bb\u25a0 \u00bb \u00ab\t0,13\t\u2014\t37,6\u00bb\n1200 . , \u00bb ; . . , , .\t0,13\t-\t37,5\u00b0\n1245\t\u00bb\t,\t... . .\t0,11\t\u00ab\t37,9\u00ae\n1\u00bb .\t0,11\t\u2014\t' \u2014 .\nIm Nachtharn kein Zucker . . . \u00bb .\t\u2014\t\t\u2014\nXXI. Versuch.\n* M\u00e4nnliches Kaninchen. 1970 g. 18 Stunden gehungert, nicht aufgebunden.\nInjektion von 18 ccm l\u00b0/oiger CaCl\tj- L\u00f6sung\tin die Ohrvene.\t\n\tBlut.\tHarn-\tTem-\n\tzucker\tzucker\t\n\t\u00b0/\u00bb\t\u00b0/\u00bb\tperatur\n910 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,12 \u2022\t0\t37,8\u00ae\n940\t\u00bb\t\u2022\u00bb\t. . v . .\t0,11\t\u2014\t37,8\u00ae\n1040 Inj. von 18ccm l\u00b0/*iiger CaClj-L\u00f6sung in die Ohrvene . . .\t\t\t\n1030 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,10\t0\t37,8\u00ae\n1130\t\u00bb\t\u00bb\t. . . . .\t0,12\t\u2014\t37,9 >\n1213\t\u00bb... .. .. .\t0,10\t\t38,6\u00ae\n1243\t. \u25a0\t\u00bb\t\u00bb.\t\u25a0 , . ''y ... v V;\t0,12\t\u2014\t38,3\u00bb\n- I05 *\t*\t>\u00bb....\t0,12\t.\t\u25a0 \u2014\n135\t;\t-\t\u00bb\t. . . .\t0,12\t0\t\u25a0 \u2014\nAus den 3 Versuchen geht hervor, da\u00df die intraven\u00f6se Injektion von l\u00b0/o CaCl,-L\u00f6sung trotz deutlich sch\u00e4digender Wirkung schon kleiner Mengen auf den Organismus, auf den Blutzuckergehalt ohne Einflu\u00df ist.\nIm folgenden seien 3 Versuche kurz wiedergegeben, die die Einwirkung der intraven\u00f6sen Injektion einer 1 \u00b0/oigen MgS04-L\u00f6sung auf den Blutzuckergehalt zeigen sollen.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie\t249\nXXII. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 1850 g. Fr\u00fch gef\u00fcttert, nicht aufgebunden. Injektion von 38 ccm l\u00b0/\u00abiger MgS04-L\u00fcsung in die Ohrvene\n\u2022\t\u2018\t\u2022\t5 \u2022\t' \u2022 \u2022\t\u25a0 \u2022\t'\t\u2022\t\u2018\t:\t\u2022 \u2019v\t.\tBlut- zucker > \u25a0\tHarn- zucker \u2022/*\tTem- pera- tur\n430 Blutentnahme Ohrvene . . ... . . .\t0,13\t0\t38,1\u00ae\n500 5 ccm l\u00b0/oige MgS04-L\u00f6s. i. d. Ohrv.\t\u2014\t_ /\u2014 ' ;\t\u2014\n530 Blutentnahme Ohrvene . . , w\tf\t0,18\t\u2014\tO . X .af\n545 13 ccm l\u00b0/oige MgS04-L\u00f6sung i. v. .\t'\u2014 .\t\t\u2014.\n610 Blutentnahme Ohrvene . ... . . . .\t0,18\t15 ccm 0\t37.7\u00bb\n700 20 ccm l\u00ae/oige MgS04-L\u00f6sung i.v. .\t\u2014-\t\\ '\t' \u2014 ; :\n7 is Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t0,18\t10 ccm 0\t38,1 \u00ab\n715\t\u00bb\t>\t........\t0,17\t.0. ::-j\t38,1\"\n1000 Harn, Nachtharn . . . . . . . ; . . .\t\t\t\t0\t\u2014 \u25a0\nDeutliche Zunahme des Blutzuckergehaltes nach der Injektion ohne Glucosurie.\nXXlll. Versuch.\nMfinnl. Kaninchen. 2250 g. Abend vorher gef\u00fcttert, nicht aufgebunden. Injektion von 50 ccm l\u00ae/\u00abiger MgS04-L\u00f6sung in die Ohrvene-\n\tBlut- zucker\tHarn- zucker \u00ae/o\tTem- pera- tur\n915 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t0,13\t0\t38,6\u00ae\n0 * > . . . . . . . .\t0,15\t\u25a0 . rr*\t\n1020 25 ccm 1 \u00b0/oige MgS04-L\u00f6s. i. d. Ohrv.\t\t1 % ~\t\u2014 .\n10*5 Blutentnahme Ohrvene . .\t0,18\t.\u2014 .\t37,8\u00ae\n1115\t,\t,\t0,26\t;\u25a0 0\t38,2\u00ae\n1180 25 ccm l#/oige MgS04-L\u00f6sung i. v. .\t' \u2014\t\u25a0 ; -\t\u2014.\n1200 Blutentnahme Ohrvene. Tier sehr erregt\t0.27\t12*> fi ccm 3,5%\t38,3 \u2022\n1245\t;\t*\t, \u2022 \u00e9 . \u2022 \u2022 \u2022 ,\t0,28\t\t38,3\u00ae\nl16\t*\t\u00bb\t... . . . . ,\t0,19\t1 * 17 ccm \u20221,6%\t38,7\u00ae\n300\t\u00bb\t\u00bb\t0,11\tr~. . . :\t38,3\u00ae\n400\t\u00bb\t, * 9 \u2022 \u2019\u2022\u00ab\u2022\u2022\u2022\u2022\t0,12\t4* 10 ccm 0,8%\t38,8\u00ae\nHarn n\u00e4chsten Morgen . . . . , . , w , .\t\t0\t","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\tErnst Hirsch,\n. Nach 25 ccm 1 \u00b0/o iger MgS04-L\u00f6sung i. v. steigt der Blut-zuekergehalt im Verlauf von 55 Minuten auf 0,26 \u00b0/o an und erh\u00e4lt sich nach weiterer Injektion von 25 ccm noch eine Zeit lang auf dieser H\u00f6he. Nach ca. 2 Stunden zeigt sich Zucker im Harn. Der Blutzuckergehalt geht allm\u00e4hlich wieder auf die Norm zur\u00fcck, dementsprechend wird auch der Prozentgehalt des Zuckers im Harn geringer. Der Nachtharn reduziert noch leicht. Mit Eintritt der Glucosurie findet eine geringe Steigerung der Diurese statt.\nXXIV. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 3050 g. Gef\u00fcttert, nicht aufgebunden. Injektion von 35 ccm l\u00b0/\u00abiger MgS04-L\u00fcsung in dieOhrvene.\n.\tBlut- zucker \u2022 \u00b0/m\tHam'zucker >\tTem- peratur\nOir\u00bb Blutentnahme Ohrvenc .... .\t0,1*\t0\t39\u00b0\n'10,w. Injektion von 35 ccm l\u00b0/oiger MgS04-L\u00f6sung in die Ohrvene. Tier schreit einigemal auf, f\u00e4llt dann schlaff hin. ist benommen, Atmung dyspnoisch. Nach 10Min. hat es sich wieder erholt, sp\u00e4ter Tachypnoe. 1015 Blutentnahme Ohrvene ..... 1030\t\u00bb\t.......\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 J 0,28 0,29\t' \u25a0 \u2022: \u25a0\t37,9\u00b0\nil\u00b0\u00b0\t\u00bb\t\u00bb\t. . . . .\t0,38\t11 ccm 2,8 \u00b0/o\t\n11\u00bb\u00bb \u00bb . > \t\t0,38\t\t37,3\u00b0\n1230.\t\u2022\t.\t0,32\t12*5, 20 ccm 3,2\u00b0/0\t38,7\u00ae\ni oo\t>\t\u00bb\t\t\t0,31\t\t38,2\u00ae\n\t0,14\t11 ccm 0,55\u00b0/\u00ab\t38,5\u00ae\n(\u00bb45\tv. .\t\u2019 * : '\t. . .\t0,16\t600, 6 ccm l,l\u00b0/o\t38,2\u00ae\n\t\t64510 ccm l,9\u00b0/o\t\nNach Injektion von 35 ccm 1 \u00b0/o iger MgS04-L\u00f6sung in die Ohrvene zeigen sich bei einem kr\u00e4ftigen Kaninchen Symptome schwerer cerebraler Vergiftung. Das Tier erholt sich bald wieder, der Blutzuckergehalt steigt auf 0,38 \u00b0/o an, dementsprechend Zuckerausscheidung im Harn. Blut- und Harn-","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t25 i\nZuckergehalt sinken langsam wieder ab, die Harnzuckerausscheidung h\u00e4lt wie gew\u00f6hnlich l\u00e4nger an, als die Blutzucker-Steigerung.\nDie Wirkung der intraven\u00f6sen MgS04-Injektion auf den Blutzuckergehalt wurde bereits von Underhill und Glossen (I. c.), ferner von Theo. C. Bur nett1) untersucht. Die ersteren Autoren fanden beim Kaninchen Blutzuckersteigerung und Gluco-surie, allerdings in einem Experiment z. B. schon 4 Minuten nach Injektion von 3 ccm einer V* molek. MgS04-L\u00f6sung. Ursache der Steigerung soll auch hier die Dyspnoe sein.\nBurnett hat Kaninchen, die am R\u00fccken aufgebunden waren, m,'6-Seewasser in die Randvenen injiziert. Nach Injektion von 200 ccm zeigte sich Zucker im Harn. Wenn er Ringerl\u00f6sung, die Seewasser ohne Magnesium ist, injizierte, trat in 2 von 6 Experimenten Zucker \u00fcberhaupt nicht auf, in den 4 anderen Versuchen war die Zuckerausscheidung nur vor\u00fcbergehend und sehr gering. Wenn Magnesium zu Ringerl\u00f6sung gegeben wird, sind die Verh\u00e4ltnisse wie bei Seewasserinjektion. Das Magnesium im Seewasser soll also f\u00fcr die der Injektion folgende Glucosurie verantwortlich sein.\nIn unseren 3 Versuchen hatte die Injektion von 35 ccm bis 50 ccm 1 \u00b0/oiger MgS04-Losung eine deutliche Zunahme des Blutzuckergehaltes zur Folge, in 2 Versuchen war die Steigerung so betr\u00e4chtlich (0,27 \u00b0/o, 0,38 \u00b0/o), da\u00df Zucker in den Harn \u00fcberging. ln allen 3 Versuchen war die Injektion von unverkennbarem Einflu\u00df auf das Zentralnervensystem. Anfangs leichte Erregung, sehr beschleunigte Herzaktion, Blutdrucksenkung, all: gemeine Narkose, dann Dyspnoe und schlie\u00dflich Respirationsstillstand. ln 10\u201415 Minuten hatten sich die Tiere wieder vollst\u00e4ndig erholt.\nF\u00fcr die Blutzuckersteigerung ist die das Zentralnervensystem l\u00e4hmende und narkotisierende Wirkung verantwortlich zu machen\nIm folgenden sollen einige Versuche \u00fcber den Einflu\u00df des subcutan und intraven\u00f6s eingef\u00fchrten Diur\u00eatins auf den Blut- und Harnzuckergehalt des Kaninchens ang\u00e8f\u00fchrt werden.\n0 Theo C. Burnett, Journ. ofbiol. chem. Bd. 5, S. 351, 1906/09.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"Ernst Hirsch,\nGrund, diese besonders schon von Rose1,) Jacoby2) und Richter3) ausgef\u00fchrten Untersuchungen zu wiederholen, war, die Versuche an nicht aufgebundenen Kaninchen ohne Narkose und ohne Pr\u00e4paration von Gef\u00e4\u00dfen vorzunehmen, um den Einflu\u00df der psychischen Hyperglyk\u00e4mie vollst\u00e4ndig ausschalten zu k\u00f6nnen. Mittels der Bangschen Mikromethode war uns weiter die M\u00f6glichkeit gegeben, eine eventuelle Aderla\u00dfhyperglyk\u00e4mie zu vermeiden, die Untersuchungen in l\u00e4ngerer Serie durchzuf\u00fchren, Eintritt, Maximum und Abfall der Blutzuckerkonzentration bezw. des Harnzuckers genau zu verfolgen und die Frage der Abh\u00e4ngigkeit der Blutzuckersteigerung von der Menge des eingef\u00fchrten Diuretins zu ermitteln.\nUm uns zun\u00e4chst dar\u00fcber klar zu werden, bei welcher Verabreichung das Diuretin die gr\u00f6\u00dfte Wirkung auf den Blutzuckergehalt aus\u00fcbt, haben wir am selben Tier dieselbe Menge (1 g) subcutan an einer Stelle, subcutan an verschiedenen Stellen, intramuskul\u00e4r und intraven\u00f6s injiziert. Zur intraven\u00f6sen Injektion wurde die H\u00e4lfte (0,5 g) verwendet. Hierbei ergab sich, da\u00df die subcutane und intramuskul\u00e4re Injektion bei mit Kohlenhydraten gef\u00fctterten Tieren h\u00f6chstens eine Steigerung von 0,10\u00b0/o auf 0,13\u00b0/o hervorrufen konnte, w\u00e4hrend durch die intraven\u00f6se Injektion betr\u00e4chtlich st\u00e4rkere Wirkungen erzielt werden konnten.\nE^s folgen hier die einzelnen Versuche.\nXXV. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 4500 g. Vor dem Versuch ca. 300 g Brot gefressen.\n5 ccm 20\u00b0/oige Diuretin-L\u00f6sung subcutan. <\n*\tBlutzucker Harnzucker\nV -\t.\t>\t#/#\n11\u00b0\u00b0 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t0,10\t0\n1115 l g Diuretin subcutan (R\u00fccken) . . . .\t\u2014\t' _\n1140 Blutentnahme Ohrvene .......\t0,10\t'\n1235\t^\t, \u2022 9 \u2022\u2022 \u2022\u2022 \u2022 \u2022\u2022\u00ab\t0,13\t...\n1\u00ae . r\\ : .*\u25a0\t\u25a0 . * \u25a0 ; \" i . . . , . . .\t0,12\t\u2014\n235\t,\tV\t0,12\t. \u2014\n335\t,\t,\t0,12\t0\n436.\t\u2022 ,\t' *\t. 9 \u25a0\t. \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u00ab \u2022\t0,10\t\u2014\nRose, Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 50, S. 15, 1903. \u2022j Jacoby, ebenda, Bd. 35, S. 213.\n\u2022) Richter, Zeitschr. f. klin. Med., Bd. 35, S. 463, 1898.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz* und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t253\nXXVI. Versuch.\t~ \\\nDasselbe Kaninchen 2 Tage sp\u00e4ter. 4 Stunden vor dem Versuch\ncA. 300 g Brot.\n5 ccm 20\u00b0/oiges Diuretin subcutan an verschiedenen Stellen\ninjiziert.\t'\n\u2022 \u2022 ' . \u25a0 - , -\tBlut- zucker ;;; % .\tHarn- zucker #/o\n250 Blutentnahme \u00d6hrvene .... . ..... .\t0,11\t, 0\n300 1 ccm Diuretin subc. R\u00fccken vorne links .\t.\t\n330 Blutentnahme Ohrvene . . , . . . , . . , .\t0,10\t'\n33i 1 ccm Diuretin subc. R\u00fccken vorne rechts .\t-- .\t\n400 Blutentnahme Ohrvene .........\t0,12\t\n402 1 ccm Diuretin subc. R. Mitte rechts . . .\t\t\n430 Blutentnahme Ohrvene . . . . . ,\t, .\t0,13\t\u2022 .-r '\n432 1 ccm Diuretin subc. R. Mitte links . , \\ .\t\u25a0 \u25a0\u25a0 ;\t\u2022 \u2022 .\n5 oo Blutentnahme Ohrvene . . . . ... ....\t0,12\t\u2014\n5\u00b03 1 ccm Diuretin subc, R. hinten ... . . .\t- i-\t' ; -\n630 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .,.... .\t0,10\t0\n700\t,\t0,11\t\u2014\nXXVII. Verench.\nDasselbe Kaninchen 2 Tage sp\u00e4ter, gef\u00fcttert 1000 a m. ca. 300 g Brot\nund frische Kohlbl\u00e4tter.\n5 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00fcsung intramuskul\u00e4r.\n\tBlut- zucker #/o\tHarn- zucker\n200 Blutentnahme Ohrvene ... . . . . ... .\t0,11\t0\n215 \u00f6 ccm Diuretin in die Glut\u00e4almusk. injiziert\t\u2014\t\u2022 -\n2*\u00bb Blutentnahme \u00d6hrvene v . ..... ....\t0,10\t\n310\t. \u00bb \u25a0\tv \u25a0.\t\u2022 \u2022 . . . . . . . .\u2022 .\t0;12\t: ' \u25a0\n4oo\t0,13\t\u25a0 0\n\u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00bb \u2022 1 #\t0,10\t\n0^\u00b0 \u00bb. >\t0,10\t\n7.0\u00b0\t\u00bb\t>\t-\t0,10\t. --\n800 \u00bb * . . .\t0,09\to","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"2\u00d44\tErnst Hirsch,\nXXVIII. Versuch.\nDasselbe Kaninchen. 4 Tage sp\u00e4ter. Mit Brot und Kohl am Abend vorher gef\u00fcttert. 2,5 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00fcsung intraven\u00f6s\t\t\n\tBlut-\tHarn-\n\tzucker\tzucker\n\u2022 v\t0\t;\\ \u25a0\" ;\t-.-V\t\u25a0\t\u00f6/\u00fc\t\u00b0/0\n10\u00ab Blutentnahme Ohrvene . . . ..... ...\t0,10\t0\n110\u00b0 2,5 c\u00e7m 20\u00b0/\u00f6ige D-L\u00f6sung in die Randvene\t\u2014\t\u2014\n1130 Blutentnahme Ohrvene . , . . . . . . . . .\t0,10\tV. ^ \u2022 :\ni2i5\t>\t\u00bb \u25a0 ;.vv. .v.. . .\t0.62\t\nIW\t\u25a0>\t, , ( .... , , \u25a0. ,\t0,73\t\u2014 \u25a0\n145\t\u00bb\t. \u00bb\t...........\t0,60\t95 ccm o\n2*& > \u00bb \u2022 . . ... , . . . . .\t0,43\t\n\u2022145\t\u00bb\t\u00bb\t. . \u2022 \"... . . . . . . .\t0,32\t\n\u2022 5,M*\t\u00bb'\t: \u2019 \u00bb ; . .\t,\u25a0 . . . . . \u2022. .; .\t0,19\t60 ccm 0\nt\u00bb00\t;\t\\>\tr-\t. . \u00e8 . . . . . .. . .\t0.16\t\u2014 -\nAuffallend ist, da\u00df trotz der hohen Blutzuckersteigerung, wie wir sie sonst nie gesehen haben, kein Zucker im Harn erscheint. Eine Erkl\u00e4rung mag vielleicht darin zu finden sein, da\u00df durch die vorhergehenden subcutanen und intramuskul\u00e4ren Diuretininjektioneu eine Nierendichtigkeit erzielt wurde. Die Folge dieser Nierendichtigkeit mag andererseits wieder die abnorm hohe Blutzuckervermehrung sein. Vielleicht haben wir es hier mit \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen zu tun, wie bei der Zuckerdichtigkeit1 der Nieren nach wiederholter Adrenalinzufuhr.1) Die n\u00e4here Beantwortung dieser Frage behalten wir uns noch vor.\nLangsame Injektion von 5\u201410 ccm 20\u00b0/oiger Diuretin-l\u00f6sung in die Randvene hatte gew\u00f6hnlich in wenigen Mihuten den Tod des Versuchstieres unter klonischen- und Streckkr\u00e4mpfen zur Folge. Wir sind daher in den folgenden Versuchen in der Dosierung vorsichtiger vorgegangen.\nIn einem Versuch suchten wir uns noch \u00fcber den Unterschied in der Wirkung des Diuretins bei subcutaner und intraven\u00f6ser Injektion Klarheit zu verschaffen. Hierbei kam wieder deutlich die geringe Wirkung des Diuretins bei subcutaner im Vergleich zur intraven\u00f6sen Anwendung zum Ausdruck.\n') Leo Poliak, Arch. f. exp. Path. u. Pharm.. Bd. 61, S. 149.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t255\nJe schneller offenbar das Diuretin in die Blutbahn und damit in das Gehirn kommt, wo wir uns ja den Angriffspunkt des Diuretins, was die Komponente der zuckerausschwemmenden Wirkung ins Blut betrifft, zu denken haben, desto gr\u00f6\u00dfer J# sein Effekt auf die Blutzuckersteigerung. Gewi\u00df wird auch ein Teil des Diuretin bei subcutaner Injektion ver\u00e4ndert und zerst\u00f6rt, ehe es in die Blutbahn gelangt.\nXXIX. Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3000 g. Nach R\u00fchenf\u00fctterung. 0,9 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00fcsung subcutan.\n\tBlutzucker \u25a01- * \u2022\t\u25a0 - \u00ab Harnzucker \u25a0 */\u2666\n1015 Blutentnahme Ohrvene . . . . . . . .\t\u25a0 0,13\t0\n1115\t, * * 1 \u2022\u2022 \u2022\tK \u25a0 0,12\t\n1\u00ae 0,5 ccm Diuretin subc. ... . . . ,\t\t^ im\n230 Blutentnahme Ohrvene \u2022 . . . . . . ,\t0.11\t\n330\t\u00bb # . \u2022\u2022\u2022\u2022*\u2022\u2022\u00bb\t0,12 .\t\u2022\u2014.\n430\t>\t,\t0,17\t4\u00ab\u00ab 120ccin b\n500 o,4 ccm Diuretin subc. . .. .. . . ..\t\u2019\ty1 \"\n615 Blutentnahme Ohrvene ...... . .\t0,13\t63\u00ae 40 ccm o\n715\t, 9 9 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00ab\t0,16\t\n^\t\u2022\t\u2666\t#\u25a0\u2022\u25a0*\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t%\u25a0%\u25a0*\t9\t\u2022\t9 \u25a0\t9 -\t9 '\t0\t9\t>. \u2014\t40 ccm o\nXXX. Versuch.\nDasselbe Kaninchen. 3 Tage sp\u00e4ter. Nach R\u00fcbenf\u00fclterung. 0,4 ccm 20\u00b0/\u00bbige Diuretinl\u00fcsung in Hie Ohrvene.\n\tBlutz. P/o\tHarnz. >\tTemp. V\n90\u00bb\u00bb Blutentnahme Ohrvene ..... ...\t0,15\t40 ccm o\t..\t\u2014\u2014\nIO\u00ae\t,\t\u00bb\t... . . . . .\t0,13\t\u2014\tr-\u2014\u25a0 '\n1115 0,4 ccm 20#/oige Diuretinl\u00fcsung in die Ohrvene. Tier nachher sehr elend .\t\t20 ccm o\t38,8 0\n1145 Blutentn. Ohrvene. Tier hat sich erholt\t0,17\t\u2014-\t.\t\n1245\t>\t\u00bb\t0,28\t\t\n130\t\u00bb\t,\t0,25\t1\u00ab schwache Redaktion\t36,0\u00ae\n245\t>\t\u00bb\t0,25\ti\t\u2014\n300 w\t9\t\u2022\t\u2022 \u2022 ' \u2022\t\u2022\t\u2022 .\t\u2022\ta\t9-0\t\u25a0\t\u2014\t5 ccm 0,8\t\n400 Blutentnahme Ohrvene . . . ... . , . ..\t0,20\t- \u2014\t\u25a0\n500 \u25a0 , \u25a0 * ......\t0,15\t530 0\t\t\t\n615\t*\t0,11\t\t","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\tErnst Hirsch,\nNachdem wir uns davon \u00fcberzeugt hatten, da\u00df die intraven\u00f6se Diuretininjektion auf die Blutzuckersteigerung und Diurese die gr\u00f6\u00dfte Wirkung aus\u00fcbt, suchten wir Aufschlu\u00df dar\u00fcber zu gewinnen, ob die Menge des intraven\u00f6s eingespritzten Diuretins f\u00fcr die H\u00f6he der Blutzuckersteigerung ausschlaggebend ist. Hierbei ergab sich, da\u00df die Gr\u00f6\u00dfe der Diuretin-dosis auch bei unmittelbar vordem Versuch reichlich mit R\u00fcben gef\u00fctterten Tieren f\u00fcr die H\u00f6he der Blutzuckersteigerung nicht von unmittelbarem Einflu\u00df ist. In den folgenden 4 Versuchen konnte nach intraven\u00f6ser Injektion von 0,4\u20141,5 ccm 20a/oiger Diuretinl\u00f6sung keine Blutzuckersteigerung \u00fcber 0,22 \u00b0/o erreicht werden. Zuckerausscheidung im Harn wurde nicht konstatiert, obwohl die die Diurese steigende Wirkung des Diuretin deutlich zum Ausdruck kam.\nXXXI. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 2800 g. Nach R\u00fcbenf\u00fctterung (2 Stunden vor\ndem Versuch 100 g).\n0.4 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung in die Ohrvene.\n\tBlut- zucker\tHarn- zucker \u00b0/o\tTem- peratur\n9i\u00b0 Blutentnahme Ohrvene . . .\t.\t0,15\t0.\t37,3\u00b0\nlooo\t*\t\u00bb\t... ;.\t0,17\t\u2014\t\u2014\n1130 0,2 ccm Diuretin i. v. . . . .\t\u2014\t0\t\u2014\u25a0 .\n1200 Blutentnahme Ohrvene . \u2022 .>\u2022; .\t0,18\t50 ccm 0\t37,8\u00b0\n.100 > >\t0,18\t\u2014\t\u2014\nI3&\t. * .\t......\t\u2014 ' .\t30 ccm 0\t\u2014\n316 0,2 ccm Diuretin i. v. . .. . .\t\u2014\t0\t. \u2014\nBlutentnahme Ohrvene .....\t0,17\t\u2014 v\t37,9\u00ae\n620\t*\t*\t. . . -v .'\t0,12\t22 ccm 0\t\u2014","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t257\nXXX.IL Versuch.\nM\u00e4nnliches Kaninchen. 3100 g. R\u00fcbenf\u00fctterung. 0,5 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung intraven\u00f6s.\n\tBlut- zucker \u2022/#\tHarrt- zucker\tTem- peratur\n915 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,13\to\t38,0\u00ae\n1015\t>\t* ,\t.....\t0,13\t\u2022\t-\nll\u00b0o 0,5 ccm 20\u00b0/oige D-L\u00f6sung in\t\u2022\t\t\ndie Ohrvene (nach der Injektion\t\t\t\nstark erregt) ... . . . . . . .\t: .\t\u2014\u00e0\t.\t_\n1130 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,22\t' ' \u2014 '\t\t\n1215\t\u2022\t'\t: >r-\t0,13\t0\t38.7*\n1*0 > \u00bb .....\t0,12\t\t\ni15\t*\t*\t. \u2022 . * \u2022\t\u25a0 \u25a0\t\u25a0 : 0\t' \"\nl45\t\u00bb\t\u00bb\t. . . .\t0,12\t\t\u25a0 \u2019-L*,\n9\u00bb\t> .\t> .\t. . . . .\t0,11\t\t38,8\u00ab\n430\t\u00bb\t>\t\t\t0.11\t0\t\u2014\nAm n\u00e4chst. Morgen noch 130g R\u00fcbe. 845 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0.17\t\u2022 33ccm 0,8\u00ab/o\t38,6\u00ae\n935\t,\t,\t. . . . .\tm\t\t\n(Aliment\u00e4re Glucosurie, offenbar durch Diuretin be-\t\t\t\ng\u00fcnstigt.)\nXXX11I. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 2200 g. R\u00fcbenf\u00fctterung (213 g 2 St. vor dem Vers.). 0,55 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung in die Ohrvene.\n. ! ' : \u2022\u2022\t;\u25a0 '\t.\t. :\t.i \u2022 .\tBlut- zucker \u00b0/0\tHarh- zucker \u00b0/\u00ae\n915 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,15 0,15\t\n1000\t\t\n1005 o,3 ccm 20\u00b0/oige Diuretin*\u2019\t\t\u2014\nl\u00f6sung i. v.. . . . . ... . .\t'v':.\t. .\t\u2014 '\nIO\u00bb Blutentnahme Ohrvene v / . . .\t0,17\t__\nIl20\t0,14\t\u25a0v e \u25a0\n1215 0,25 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung i.v. Tier sofort nach der Injektion sehr schlapp u. elend,\t\t\ndyspnoisch; erholt sich wieder . .\t\u2014 '\t\n12W Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0,22\tmmmm\n125\t\u00bb\t,\t0,20\t0 \u25a0\n2\u00ab\t\u2022\tv\t....\t0,15\t\u2022 v. :\nTem-\nperatur\n37,9*\n37,0*","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\tErnst Hirsch,\n^\tXXXIV. Versuch.\nWeibliches Kaninchen. 3300 g. R\u00fcbenf\u00fctterung.\n1,5 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung in die Ohrvene.\n\tBlut- zucker\tHarn- zucker \u00b0,V\tTem- peratur\n\u00ce)15 Blutentnahme Ohrvene . . . . .\t0.13\tn\t38,0\u00b0\nIO\u00ab\u00bb\t,\t\u00bb\t. . ... 103\u00b0 0,1 ccm 20\u00ae oige Diuretin-\t0,1t .\t\u2014\t\nl\u00f6sung i. v. . . . . . . i , V .\t\u25a0' \u25a0\t\u2022 \u2014\t\nlio\u00bb Blutentnahme Ohrvene .....\t0.13\t\t\n1130 0,2 ccm 20#/oige Diuretin-\t\u25a0 \u25a0 \u25a0\t\t\nl\u00f6sung i. y. Tier erregt , . . .\t\t\u2014\t\u2014\n1230 Blutentnahme Ohrverte .....\t0,13\t\u2014\t38,8\"\n1236 1 ccm 20%igc Diuretinl\u00f6sung\t\t\u2022\t\u25a0\u25a0 \u25a0 : \u2022\ni. v., sehr, starke Erregung . . . .\t* \u2014\t\u2014 '\t;\nl-o Blutentnahme Ohrvene .....\t0,18\t. \u25a0\t39,0 0\n300\t\u2022\u00bb ..\t.\u2022 -\u00bb , ;' .\t0,U\t_ \u2022\t\n3\u00ab 0,2 ccm 20*>ige Diuretinl\u00f6s.\t\t\t\u25a0\u25a0\u25a0 . ; < . ;\ni, v. Tier wieder sehr aufgeregt .\t\t' \u2014 .\t\u2022\n420 Blutentnahme Ohrvene , . . . .\t0,20\t\t\u25a0\t\n\t0,17\t; 0\t\n100\u00bb\t, f\u00e0-A&\u00ef\t0.11\t0 \u25a0 \u25a0 _\t\u25a0 . \u2022\nIn den beiden folgenden Versuchen, in denen die intraven\u00f6se Injektion von sehr differenten Diuretinmengen zu einem h\u00f6heren Grad von Hyperglyk\u00e4mie und zu Glucosurie f\u00fchrte, kommt die Unabh\u00e4ngigkeit der Hyperglyk\u00e4mie von der Diuretin-tnenge noch klarer zum Ausdruck.\nEs wurde in beiden Versuchen eine Hyperglyk\u00e4mie von 0,28\u00b0/o bezw. 0,29 \u00b0/o erreicht, obwohl das eine Mal nur 0,3 ccm, das andere Mal 1,1 ccm der 20 \u00b0/oigen L\u00f6sung intraven\u00f6s injiziert wurden. Das K\u00f6rpergewicht beider Tiere war ungef\u00e4hr das gleiche, die Ern\u00e4hrungsbedingungen waren dieselben. Aus dem Versuch XXXVI geht weiter hervor, da\u00df die wiederholte Injektion kleiner Mengen die Wirkung der ersten Dosis zu steigern imstande ist, was wir, Versuch XXIX und Versuch XXXI ausgenommen, immer beobachten konnten.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t259\nXXXV. Versuch. M\u00e4nnliches Kaninchen. 2220g. R\u00fcbenf\u00fctterung.\n0,3 ccm 20#/o ige Diuretinl\u00f6sung intraven\u00f6s.\n\tBlut- zucker #/o\tHarnzucker \u2022 ' \u25a0\tTemp.\nTier aufgebunden. 930 Blutentnahme Ohrvene ... . . .\t0,12\t\u25a0\u25a0 V. \u25a0 ' '\u25a0 0\t88,29\n1000 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t0,11\t\t\n1230 *\u2022\u2022\u2022\u2022\u00ab\t0,12\t\u25a0\u25a0:\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0 , ; \u2022v ^ -.\u2014\t36,0 \u2022 \u2022\n145\t,\t\u00bb\t0,11\t\u2022 \u00ab\t\n3\u00b00 0,3 ccm 20\u00ae/t*ige Diuretinl\u00f6sung in die Ohrvenc. Tier sehr erregt. . .\t:\t0\t\n330 Blutentnahme Ohrvene . . . . . .\t0,21\t40 ccm 0,7\t\u25a0 - -\n\u00bb > \u2022 \u2022 \u2022 \u00bb \u25a0\u2022\u2022\t0,25\t00 ccm 1,0\t36,5\u00ae\n0 ^\u00ae \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u00bb \u2022\u2022\u2022 #. v 9 # - \u00e9 # #\t\t45 ccm 1,5\t\n530 Blutentnahme Ohrvene ... .;. .\t0,27\t. \u25a0 \u25a0 \u25a0 \u2014*-> \u25a0\t. . -\n030\t\u00bb\t\u25a0\t> \u25a0 \u2022 \u2022\u2022 \u2666 \u2022\t1 0,27\t\t36.0\u2019\nA50 * * \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 * 0\t\u2014\t8 ccm 2,0\t_\u25a0\n730 Blutentnahme Ohrvehe ......\t0,28\t\tX 77\n9w\t\u2022\t.\t.... :..\t0,19\t5 ccm 2,6\t.. \u2022 \t \u25a0 -\n1000 * \u00bb\t0,13\t4 ccm 1,1\t_\n94& (a. m. n\u00e4chster Tag) Blutentn. Ohrv.\t0,10\t0\t\nXXXVI. Versuch.1 M\u00e4nnliches Kaninchen. 2100g. R\u00fcbenf\u00fctterung. 1,1 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung in die Ohrvene.\n\tBlut- zuckor\tHarnzucker\tTemp.\n900 Blutentnahme Ohrvene .\t... .\tO \u00a9\t- ..\t\n980 Blase entleert ... ... . * . .\t' r -\t-\t.0\t\n1010 Blutentnahme Ohrvene . .. . ^\t. 1046 0,4 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung i. v.\t0,16\t\t38,7\u00ae\nTier sehr unruhig. . . . . . . . .\t\u25a0 \u2014\t11\u00bb 37 ccm 0\t\u2014 \u2022\n1200 Blutentnahme Ohrvene . . .. . . .\t0,18\t\u25a0 _\t38,7\u00ae V ..\n1285 \u00bb \u00bb . , . . . v\t0,14\t9 ccm 0\t\nl25 0,7 ccm 20\u00b0/oige Diuretinl\u00f6sung i, v.\t\u2014\tV-\u2014 \u25a0\t\u25a0 \u2014\n216 Blutentnahme Ohrvene . . . . . .\t0,29\t-\t. __\noan\t\u2018\t^ **\t\u2666\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t.\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022 f- 0 . 9 . '\t\t30 ccm 0\t-\n3\u00ab Blutentnahme Ohrvene . . . ...\t0,29\t.\t-T-\t. \u25a0\n445\t\u00bb\t, * \u25a0 * \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00a3,\t0,28\t' _\t37,2\u00ae\n510 Tier sehr matt, dyspnoisch . . . .\t\u2014 -\t12 ccm 0,55\t\u201c\u201c\n\u00dfoo Blutentnahme Ohrvene . . . . . .\t0,28\t\t37,0\u00ae\n646 Zeitweise Kr\u00e4mpfe . . . . ....\t\t13 ccm 0.7\t\n710 Exitus let. . . . ... . . ... .\t0,19\t\u25a0 . .\t. - -\nHoppe-Seyler\u2019a Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCIV.\t\t\t18","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\tErnst Hirsch,\nFassen wir die Resultate unserer Untersuchungen in den Hauptpunkten kurz zusammen, so ergeben sich folgende Tatsachen.\nSalzhyperglyk\u00e4mie.\nDie Injektion gro\u00dfer Mengen physiologischer NaCl-L\u00f6sung (bis 570 ccm von 0,85 \u00ab/o) bewirkt beim nicht aufgebundenen Kaninchen und beim gefesselten Kaninchen nach Verschwinden der Fesselungshyperglyk\u00e4mie und -Giucosurie keine bemerkenswerte Blutzuckersteigerung. Die h\u00f6chsten Werte betragen 0,19 \u00b0/o. Dementsprechend keine Giucosurie trotz starker Polyurie.\nNach intraven\u00f6ser Injektion gr\u00f6\u00dferer Mengen 2,5 \u00b0/o NaCl-L\u00f6sung war der verzeichnete Blutzuckerh\u00f6chstwert 0,19 \u00b0/0; keine Giucosurie.\nDie intraven\u00f6se Injektion 10\u00ae/o NaCl-L\u00f6sung hat regelm\u00e4\u00dfig ein hohes Ansteigen der Blutzuckerkonzentration (bis\n0.\t35 \u00b0/o) und Giucosurie zur Folge. Die Ursache der Giucosurie ist nicht in einer vermehrten Permeabilit\u00e4t der Niere (Underhill und Clossen 1. c.), auch nicht in der Erh\u00f6hung des Blutdruckes und Verd\u00fcnnung des Blutserums (Bock und Hoffmann\n1.\te.) zu suchen; die Polyurie ist vielmehr reine Salzwirkung und hat mit der Giucosurie nichts zu tun. Die Giucosurie ist Folge der Hyperglyk\u00e4mie. Bez\u00fcglich der Hyperglyk\u00e4mie verweise ich auf das Seite 278 Gesagte.\nWir k\u00f6nnen uns vorstellen, da\u00df der Reiz vom Zuckerzentrum des IV. Ventrikels \u00fcber den Sympathikus zu den Nebennieren geht und Adrenalin\u00e4mie hervorruft, die ihrerseits wieder die Leber zur Zuckerabgabe anregt. Hiermit w\u00e4ren die Befunde von Mc. Guigan (zit. nach Bang) in Einklang zu bringen, der nachwies, da\u00df Nebennierenextirpation die Salzhyperglyk\u00e4mie verhindert.\nDie intraven\u00f6se Injektion von 2\u00b0/oiger und 2,5\u00b0/oiger Na2GOs-L\u00f6sung, 1 \u00b0/oiger und 2\u00b0/oiger Natriumacetatl\u00f6sung und 1 \u00b0/ o iger CaCls-L\u00f6sung bewirkt beim Kaninchen keine Blutzuckervermehrung.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t261\nDie intraven\u00f6se Injektion verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringer Mengen 1 \u00b0/oiger MgS04-L\u00f6sung hat beim Kaninchen erheblichen Blutzuckeranstieg, der auch zur Glucosdrie f\u00fchrt, zur Folge. Die Hyperglyk\u00e4mie wird auch hier vom Zentralnervensystem ausgel\u00f6st und ist als ein Symptom der Mg-Sulfat-Asphyxie und \u2022Narkose anzusehen.\nDiuretinhyperglyk\u00e4mie.\nDas Auftreten h\u00f6herer Grade von Hyperglyk\u00e4mie wird dadurch erleichtert, da\u00df die Tiere 2\u20143 Stunden vor dem Versuch reichlich mit Kohlehydraten (am besten H\u00f6ben) gef\u00fcttert wurden. Jedoch ist auch bei ungef\u00fctterten Tieren durch die intraven\u00f6se Diuretininjektion Blutzuckerzunahme zu erzielen.\nDie intraven\u00f6se Injektion \u00dcbertritt in ihrer Blutzucker vermehrenden Wirkung weitaus die subcutane, fraktioniert subcu-tane und intramuskul\u00e4re Injektion. Die wiederholte intraven\u00f6se Injektion vermag eine, weitere Blutzuckersteigerung zu bewirken. Die H\u00f6he der Hyperglyk\u00e4mie bezw. Glucosurie ist von der Dosis des injizierten Diuretins unabh\u00e4ngig; es scheinen hier vielmehr individuelle Verh\u00e4ltnisse mitzuspielen.\nDie Glucosurie tritt erst dann ein, wenn der Blutzuckergehalt mindestens die H\u00f6he von 0,27 \u00b0/o erreicht hat. Wir haben es also bei der Diuretin-Glucosurie mit keinem Nierendiabetes zu tun (Jacoby 1. c.), denn zum \u00dcbergang von Zucker aus dem Blut in den Harn ist zum mindesten .die oben erw\u00e4hnte Blutzuckerh\u00f6he n\u00f6tig. Dies ist auch bei anderen experimentellen Diabetesformen des Kaninchens di\u00e9 Blutzuckerkonzentration, bei der die Niere f\u00fcr Zucker undicht wird.\nIn Jaco b y s Versuchen trat der Zucker sehr bald auf, schon in dem aufgesammelten Ham der ersten 5\u20147 Minuten (Vers. II. u. IV.) nach Einspritzung der Coffeinpr\u00e4parate und schon beim ersten Anstieg der Diurese.\nIn den Kochsalzversuchen von Bock und Hoffmann war der Blutzuckergehalt beim ersten \u00dcbertritt von Zucker in den Ham noch nicht sicher vermehrt, konnte dies bei fortgesetzter Salzinjektion aber werden.","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\tErnst Hirsch,\nIn den Diuretindiabetes-Versuehen von Rose trat in einem Teil der Versuche sehr fr\u00fch, in anderen fast unmittelbar nach der Injektion hochgradige Hyperglyk\u00e4mie ein (in Vers 71, 72 z. B. 4\u20145 Minuten nach Injektion von 0,4 ccm Diuretin-L\u00f6s. 0,291 \u00b0/o Blz. und 0,215\u00b0/o Blz.)\nMit R\u00fccksicht darauf, da\u00df wir im Salz- und Diuretindiabetes Eintritt der Glucosurie nur als Folgeerscheinung einer Hyperglyk\u00e4mie von mindestens 0,27 \u00b0/o Blutzucker gesehen haben, m\u00fcssen wir annehmen, da\u00df von den Verfassern, denen allerdings die M\u00f6glichkeit zur oft wiederholten Blutzuckeruntersuchung nicht gegeben war, die Fesselungshyperglyk\u00e4mie und Glucosurie nicht gen\u00fcgend beachtet wurde. Bis zum Eintritt einer Blutzuckersteigerung in der oben erw\u00e4hnten H\u00f6he dauerte es mindestens 1 fr Stunde, gew\u00f6hnlich aber viel l\u00e4nger. Erwiesen ist, da\u00df H\u00f6he und Geschwindigkeit des Blutzuckeranstieges nach intraven\u00f6ser Salz- und Diuretinzufuhr durch Fesselung des Versuchtieres beg\u00fcnstigt werden. 1\nDie Befunde von Rose und Richter, die beobachteten, da\u00df beim Diuretindiabetes die Glucosurie noch unterhalten wird durch einen Blutzuckergehalt, der weniger als 0,20\u00b0/o betr\u00e4gt, bestehen nur insofern zu recht, als sie erst nach dem \u00dcbergang von Zucker in den Harn, im Verlauf der Glucosurie, gemacht wurden, zu einer Zeit also, zu der die Hyperglyk\u00e4mie wieder im Sinken war. Es ist deshalb nicht richtig, anzunehmen, da\u00df im Diuretindiabetes der \u00dcbergang von Zucker in den Harn leichter stattrindet, als es sonst bei Hyperglyk\u00e4mie gleichen Grades der Fall ist.\nDen Nachweis, da\u00df im Diuretindiabetes die Hyperglyk\u00e4mie der Glucosurie vorangeht, hat Rose bereits erbracht; er hat ferner konstatiert, \u00ab da\u00df die Glucosurie auch dann zustande kommt, wenn eine renale Wirkung dieses K\u00f6rpers durch Unterbindung der Nierenarterien ausgeschlossen oder wenn der Sekretionsstrom durch Unterbindung der Ureteren verlegt ist, er m\u00f6chte aber im Gegensatz zu Richter dem reichlich durch das Diure-tin hervorgerufenen Sekretionsstrom, also der renalen Wirkung des Diuretin f\u00fcr das Eintreten der Glucosurie doch eine gewisse Bedeutung zusprechen. \u00bb","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie.\t263\nWir haben aus unseren Versuchen den Eindruck gewonnen, da\u00df die glucosurische Wirkung des Diuretin mit der diuretischen nicht im direkten Zusammenhang steht, denn zur Polyurie kam es immer, auch nach subcutanen Injektionen, nicht aber zur Glucosurie. Nach unserer Auffassung wird auch die Diuretinhyperglyk\u00e4mie vom Zentralnervensystem ausgel\u00f6st und ist als ein Symptom der durch das Diuretin bewirkten\nsystems anzusehen.","page":263}],"identifier":"lit20569","issued":"1915","language":"de","pages":"227-263","startpages":"227","title":"Beitrag zur Salz- und Diuretinhyperglyk\u00e4mie","type":"Journal Article","volume":"94"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:15:45.762989+00:00"}