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{"created":"2022-01-31T14:36:32.776900+00:00","id":"lit20615","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Waentig, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 97: 191-209","fulltext":[{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Ober den Zuckergehalt von Blut und Ham dea Pferde* bei\nZuckerfBttening.\nVon\nP.Waentig.\n(Mitteilung ans dem physiologischen Institut der Tierirxtl. Hochschule* zv Dresden. Geheimer Rat Prof. Dr. Ellenberger.)\n(Der Redaktion angegangen am 6. April 1916.)\nIm Auftrag des Direktors des physiologischen Instituts an der Tier\u00e4rztlichen Hochschule zu Dresden, Herrn Geh. Hat Prof. Dr. Ellenberger, habe ich iin letzten Winterhalbjahr eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von Versuchen \u00fcber den Einflu\u00df der Zuckerf\u00fctterung auf den Zuckergehalt von Blut und ausgef\u00fchrt, \u00fcber die im Nachsteh\u00e9nden kurz berichtet werden soll;\nDie Untersuchungen wurden dadurch veranla\u00dft, da\u00df infolge der durch die Verh\u00e4ltnisse des Krieges bedingten Knappheit der Kraftfuttermittel, insbesondere des Hafers, f\u00fcr Pferde diesen Zucker- bezw. Zuckerpr\u00e4parate als Ersatz fur K\u00f6rnerfutter in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfen Mengen verabreicht werden mu\u00dften, \u00fcber deren Wirkung bisher keine eingehenderen Untersuchungen vorliegen. Insbesondere sind keine abschlie\u00dfenden1) Versuche dar\u00fcber angestellt worden, inwieweit die Blutzucker-menge durch eine solche F\u00fctterung erh\u00f6ht wird und ob dabei auch Zucker im Harn angetroffen werden kann.\nEs kam hinzu, da\u00df bei Pferden, denen l\u00e4ngere Zeit gr\u00f6\u00dfere Mengen von Zucker verabreicht worden waren, gewisseGesund-heitsst\u00f6rungen beobachte), worden sein , sollen, die angeblich nach Einstellen der Zuckerf\u00fctterung wieder verschwanden. Es war m\u00f6glich, da\u00df eine infolge der Zuckerf\u00fctterung ent-standene Hyperglyk\u00e4mie die Ursache dieser St\u00f6rungsn war\n*) Voruntersuchungen sind in dieser Richtung im hiesigen Institut von W. Grimmer ausgef\u00fchrt worden.","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\tP. Waentig,\nDa\u00df nach reichlichem Zuckergenu\u00df bei Mensch und Tier eine von dem Ern\u00e4hrungszustand, von individueller Disposition und von der Natur und der Konzentration des einverleibten Zuckers abh\u00e4ngige, leichte und ziemlich rasch vor\u00fcbergehende, sogenannte aliment\u00e4re Hyperglyk\u00e4mie1) auftritt, welche von einer leichten Glykosurie begleitet sein kann, ist durch zahlreiche Untersuchungen festgestellt\nHier galt es insbesondere die Frage zu untersuchen, ob bei l\u00e4nger anhaltendem Ersatz ein\u00e9s Teiles des Futters durch Rohrzucker beim Pferd eine dauernde Hyperglyk\u00e4mie bezw. Glykosurie hervorgerufen werden k\u00f6nnte, mit der man die obengeschilderten Symptome in Zusammenhang h\u00e4tte bringen k\u00f6nnen. Die Versuche mu\u00dften daher \u00fcber eine l\u00e4ngere Zeit ausgedehnt werden, um die M\u00f6glichkeit einer eventuellen Anpassung an die neue Futterungsweise bezw. eine allm\u00e4hlich auftretende sch\u00e4dliche Wirkung zu' ber\u00fccksichtigen. Es mu\u00dften ferner, um die individuelle Disposition zu ber\u00fccksichtigen, die Versuche an einer gr\u00f6\u00dferen Zahl von Tieren ausgef\u00e4hrt werden. Entsprechend dem in erster Linie praktischen Zweck der Untersuchung, war weiterhin die verf\u00fctterte Zuckermenge so zu w\u00e4hlen, wie sie rationellerweise in der Praxis angewendet wird, ohne Verdauungsst\u00f6rungen oder Mangel an stickstoffhaltigem N\u00e4hrmaterial eintreten zu lassen, Es w\u00e4re w\u00fcnschenswert gewesen, wenn die s\u00e4mtlichen Versuchstiere gleichm\u00e4\u00dfig w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer dasselbe Futter erhalten h\u00e4tten. Diese Bedingung lie\u00df sich wegen des bestehenden Futtermangels und der damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Beschaffung nicht streng durchf\u00fchren. Die vier zuerst untersuchten Pferde erhielten vor Beginn der Zuckerf\u00fctterung au\u00dfer Heu und H\u00e4cksel t\u00e4glich 3 Pfd. Kleie, 3 pfd. Mais und 51/* Pfd. Hafer. Der letztere wurde w\u00e4hrend der Zuckerf\u00fctterungsperiode durch 6 Pfd. H\u00e4ckselzucker mit einem Gehalt von ca. 7\u00d6\u00b0/o Rohrzucker ersetzt. Bei den zuletzt untersuchten zwei Pferden ist der Mais und auch ein Teil des Hafers zeitweilig durch Gerste ersetzt worden. W\u00e4hrend\n*) Vgl. hier\u00fcber z. B. P. Albertoni, Verhalten und Wirkung des Zuckers im Organismus, bei Asher u. Spiro, Ergebnisse d. Physiologie, Bd. 14, 1014, S. 431 ff. ; ferner J. Bang, Der Blutzucker, Wiesbaden, 1913.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Harn des Pferdes bei Zuckerf\u00fctterung. 193\nder Zuckerf\u00fctterungsperiode erhielten diese Pferde einen minderwertigeren H\u00e4ckselzucker mit nur etwa 6\u00d6\u00b0/o Rohrzuckergehalt. \\ Die Differenz gegen die fr\u00fcher gegebene Zuckermenge , wurde dadurch auszugleichen gesucht, da\u00df anstatt 6 Pfd. t\u00e4glich 9 Pfd. davon gef\u00fcttert wurden, die Pferde erhielten also dreimal t\u00e4glich 700 g bezw. 750 g Rohrzucker neben 500 g Kleie und 800 g Mais bezw. Gerste. Die Heuration blieb w\u00e4hrend der F\u00fctterung dieselbe wie vorher. Da das Gewicht der untersuchten Pferde nicht unwesentlich verschieden war, und zwar zwischen rund 400 und 600 kg schwankte.(vgl. die folgenden Tabellen), so war auch die pro Kilogramm K\u00f6rpergewicht bei jeder Mahlzeit eingef\u00fchrte Zuckermenge bei; den verschiedenen Versuchstieren nicht unbetr\u00e4chtlich verschieden und schwankte zwischen rund 1,2 und 1,9 g Rohrzucker, t\u00e4glich also zwischen 3,6 und 5,7 g. Die Versuchsdauer betrug bei deti ersten vier Pferden ungef\u00e4hr 7 Wochen, bei den beiden zuletzt unter\u00bb, suchten 6 Wochen, wovon je 4\u20145 Wochen auf die Zuckeir-f\u00fctterungsperiode entfielen. Beim Obergang >zur Z\u00fcdkerf\u00dctterung wurde nicht sofort die ganze Zuckermenge gegeben, sondern die Zuckergabe innerhalb 8 Tagen auf die gew\u00fcnschte Menge 1 allm\u00e4hlich gesteigert.\nMethodisches. '\t\u00bb\nDas Blut wurde dem Pferde jedesmal in einer Menge von ungef\u00e4hr 250 ccm aus der Vena jugularis entnommen und flo\u00df direkt in einen mit 0,6 g feingepulverten Natriumfluorid beschickten Me\u00dfzylinder. Da es sich, wie dargelegt, bei dieser Untersuchung nicht darum handelte, vor\u00fcbergehende Schwan-\nkungen im Blutzuckergehalt w\u00e4hrend des Verdauungsvorganges festzustellen, sondern eine eventuelle dauernde \u00c4nderung des Blutzuckerspiegels infolge der Zuckerf\u00fctterung, so wurde die Blutentnahme im allgemeinen erst mehrere Stunden nach der\nF\u00fctterung und zwar meist zwischen 10 und t/sll Uhr vormittags, also 3\u20143Ms Stunden nach der F\u00fctterung atisgefuhrtv Die Blutzuckerbestimmung wurde in dem durch freiwillige Sedimentierung der roten Blutk\u00f6rperchen bei tiefer Temperatur erhaltenen Plasma vorgenommen. Es wurde nur das Plasma ver\u00bb","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\tP. Waentig,\nwendet, weil nach den Untersuchungen von R. H\u00f6her1 * * 4) und H. Tachau*) und ferner von Franck und M\u00f6ckel5) \u00c4nderungen im Blutzuckergehalt sich zun\u00e4chst im Plasma zeigen. Die Verwendung des Plasmas an Stelle des Blutes hat den praktischen Vorteil , da\u00df die der Blutzuckerbestimmung vorausgehende Enteiwei\u00dfung nat\u00fcrlich besser bewerkstelligt werden kann als im Gesamtblut Eine Zentrifuge ist bei der Verarbeitung von Pferdeblut durchaus entbehrlich, weil die freiwillige SedimentierUng der Blutk\u00f6rperchen heim Pferdeblut rasch genug erfolgt, um gen\u00fcgend Plasma zu gewinnen, ehe eine merkliche Glykolyse eintritt Allerdings war die Sedimen-tierungsgeschwindigkeit bei den verschiedenen Versuchstieren nicht unerheblich verschieden, man erh\u00e4lt um so rascher gen\u00fcgende Mengen Plasma, wenh man beim \u2014 zur Verteilung des Natriumfluorids erforderlichen \u2014 Durchmischen ein kr\u00e4ftiges Umsch\u00fctteln m\u00f6glichst vermeidet.\nZur Ber\u00fccksichtigung der Glykolyse wurden besondere Versuche angestellt, aus denen sich ergab, da\u00df das Abk\u00fchlen auf tiefe Temperatur und das zugesetzte Natriumfluorid in der angegebenen Menge die Glykolyse im Pferdeblut praktisch vollst\u00e4ndig hintanh\u00e4lt. <) Es ergab sich, da\u00df 1 Stunde nach der Entnahme verarbeitetes Plasma denselben Zuckergehalt zeigte als solches, das 24 Stunden gestanden hatte. Trotzdem wurde in der Regel die Weiterverarbeitung des Plasmas stets eine bestimmte Zeit nach der Blutentnahme, n\u00e4mlich zirka 6 Stunden sp\u00e4ter vorgenommen. Nach dieser Zeit stand regelm\u00e4\u00dfig eine gen\u00fcgende Menge Plasma f\u00fcr eine Doppelbestimmung, n\u00e4mlich 100 ccm zur Verf\u00fcgung.\nDie Entfernung des Eiwei\u00dfes aus dem Plasma geschah nach der schon h\u00e4ufig erprobten Methode von P. Rona und L. Michaelis.5) 50 ccm Plasma w\u00fcrden mit der 12fachen\n*) Biochem. Zeitschr, Bd. 45, S. 207 (1913).\n*) \u2019Zeitschr. f. klin. Medizin, Bd. 79, S. 4SI.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 65, S. 326 (1910).\n4) \u00dcbrigens zeigte das mit NaF behandelte Blut innerhalb 18 Stunden auch bei 37* keine merkliche Glykolyse.\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. 7, S. 329 (1906).","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Ham des Pferdes bei Zuckerf\u00fctterung. 195\nMenge Wasser verd\u00fcnnt und die Fl\u00fcssigkeit unter,h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln allm\u00e4hlich mit 40 ccm kolloidaler Eisenhydroxydl\u00f6sung versetzt, die Fl\u00fcssigkeit im Me\u00dfkolben auf 1000 ccm aufgef\u00fcllt und 500 ccm des Filtrats, entsprechend 25 ccm des urspr\u00fcnglichen Plasmas zur Zuckerbestimmung verwendet.\nDie Zuckerbestimmung geschah nach der h\u00e4ufig benutzten und anerkannten, \u00e4lteren Methode von J. Bang.1) Genau 500 ccm des erhaltenen Filtrats wurden auf ein kleine* Volumen, ca. 10 ccm, auf dem Wasserbade unter Zusatz von etwas Essig-s\u00e4ure eingedampft und die Zuckerl\u00f6sung nach der Bangschen Methode titriert. Nach einer Anzahl Untersuchungen*) soll che Methode etwas zu hohe Werte liefern. Mit L\u00f6sungen bekannten Gehalts von reiner Dextrose erhielt ich last richtige Werte. Sehr gro\u00df kann der Fehler, der mit Blutzuckerl\u00f6sungen entstand, nicht sein, denn ich erhielt nach der Bangschen Methode bei Pferdeplasma ann\u00e4hernd die gleichen Werte, welche von P. Rona und L. Michaelis mit Hilfe der Allihnschen Methode gewonnen worden waren.\nDer wundeste Punkt der Bestimmungsmethode ist das erforderliche weitgehende Eindampfen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung auf dem Wasserbade. Dabei tritt, wenn sich der Zucker am Rand der P\u00f6rzellanschale absetzt, leicht eine geringe Br\u00e4unung ein, welche mit einem merklichen Verlust an reduzierender Substanz verbunden ist. Man mu\u00df beim Eindampfen also nach M\u00f6glichkeit vermeiden, da\u00df sich Absdieidunj^n bilden. Reine Dextrosel\u00f6sungen zeigen beim Eindampfen in essigsaurer L\u00f6sung diese Erscheinung in viel geringerem Ma\u00dfe, wor\u00e4us zu schlfefi\u00e9h ist, da\u00df entweder die Blutzuckerl\u00f6sung oxydierende Substanzen enth\u00e4lt, oder der sogenannte Blutzucker nicht nur aus Dextrose4) besteht.\nBei der Titration* ist darauf zu achten; da\u00df weder die Hydroxylamin- noch die Kupferl\u00f6sung bei l\u00e4ngerem Stehen v\u00f6llig\n*) Biochem. Zeitschr., B\u00e4. 2, S. 271 (1907).\n\u2022) Vgl. z. B. Dengo Takahashi, Biochem. Z\u00ebitschr.,. Bd. 37, S SO (1911).\t'\t; -*\u2022 V r ;\n3) D4\u00ae enteiwei\u00dfte Blutzuckerl\u00f6sung sich in mancher Beziehung nicht wie reine Dextrosel\u00f6sung verh\u00e4lt, hat bekanntlich zur Annahme des sogenannten Restzuckers gef\u00fchrt.","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"*96\tP. Waentig,\nbest\u00e4ndig ist. Die Titer \u00e4ndern sich etwas und man mu\u00df sie von Zeit zu Zeit mit Zuckerl\u00f6sungen bekannten Gehalts kontrollieren.\nDas Sammeln des Harns geschah mit Hilfe eines f\u00fcr diese Zwecke besonders konstruierten Auffangapparates, des sogenannten Harnbeutels,*) der eine v\u00f6llig saubere Gewinnung desselben erm\u00f6glicht. Es kam sowohl Frfih- wie Nachmittagsharn zur Untersuchung. F\u00f6r die quantitative Pr\u00fcfung auf Zucker erwies sich einzig die G\u00e4rmethode als brauchbar. Beim Kl\u00e4ren und Entf\u00e4rben des Harns, der beim Pferd wie bei allen Einhufern normalerweise alkalisch und mucinhaltig ist und bereits beim Verlassen der Harnblase infolge der Ausscheidung erheblicher Mengen kohlensauren Kalkes stark getr\u00fcbt erscheint,*) nach den bekannten Methoden bleiben sowohl die Ebene des polarisierten\u2019 Lichts drehende als auch reduzierende Substanzen in den Filtraten, welche die polarimetrische Bestimmung unbrauchbar machen, die Reduktionsmethoden nur mit gr\u00f6\u00dfter Vorsicht anzuwenden gestatten. Wendet man starke Adsorptsionsmittel an, wie z. B. Kahlbaum sehe Blntkohle nach dem Vorschlag von Bang und Bohmannson*) oder Andersen,* * * 4) so wird zwar die Trommersche Probe anwendbar, weil reduzierender .Nichtzucker v\u00f6llig verschwindet, aber die linksdrehenden Substanzen des Pferdeharns sind zum Teil auch in den v\u00f6llig klaren farblosen Filtraten hach der Kohlenbehandlung vorhanden, w\u00e4hrend sehon reichliche Mengen von Dextrose adsorbiert werden.\nEs ist mir trotz vielfacher Versuche nicht m\u00f6glich gewesen, Bedingungen ausfindig zu machen, unter denen die linksdrehenden Substanzen aus dem Harn zum Verschwinden gebracht werden, ohne da\u00df nicht auch Zucker mit adsorbiert wird. Ja, man erh\u00e4lt bei hochgestellten, notorisch zuckerfreien\n*) Da sich das Auffangen des Harnes beim m\u00e4nnlichen Tier wesentlich .einfacher gestaltet als beim weiblichen, so wurden die Versuche ausschlie\u00dflich an Wallachen ausgef\u00fchrt.\n*) Vgl. hier\u00fcber Ch. Porcher in Ellenberger u. Scheunert, Lehrbuch der vergleichenden Physiologie der Hauss\u00e4ugetiere. Berlin 1910.\n*) Diese Zeitschr., Bd. S3, S. 443 (1909).\n4) Biochem. Zeitschr., Bd. 37, S. 268 (1911).","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Ham des Pferdes bei Zuekerf\u00f6tterung. 19?\nPferdeharnen, selbst mit den radikal wirkenden Kl\u00e4rungsmitteln nach Bang und \u00dfohmannson, noch mehr oder weniger staik ' linksdrehende Filtrate bei v\u00f6llig negativer Tromme racher Probe, Setzt man solchen Harnen eine bestimmte Menge Traubenzucker zu, So findet man nat\u00fcrlich dann eine entsprechend geringere Rechtsdrehung. Diese Rechtsdrehung ist aber nicht gleich der Differenz aus der nach der Zuckerkonzentration zu erwartenden Rechtsdrehung und dem f\u00fcr den zuckerfreien Harn gefundenen negativen Drehungswert, sondern niedriger, weil eben meist auch noch Dextrose adsorbi\u00ebrt\u2019wird.\nTrotzdem ist es aber m\u00f6glich, mit Hilfe der Trommer-schen Probe Mengen bis 0,3\u00ae/o Zucker herab in jedem Pferdebarn qualitativ zu erkennen, wenn man den Harn vorher nach Bang-Bohmannson vorbehandelt, Die bei dem Zusatz der Natronlauge fast regelm\u00e4\u00dfig auftretende F\u00e4lhi^ vbn alkalisdien Erden st\u00f6rt hierbei nicht, es ist aber vorteilhafter, den mit der Kl\u00e4rung nach Bang verbundenen Zuckeryerlust. in Kauf zu nehmen als etwa durch unvollkommene Entfernung der \u00fcbrigen reduzierenden Substanzen mit Bleiessig, Liquor ferri dialysati, Aluminiumhydroxyd, Kaolin oder Kombinationen dieser Entf\u00e4rbungsmittel die Tromm ersehe Probe undeutlich zu; machen. Es ist zweckm\u00e4\u00dfig, au\u00dferdem die Trommersche Probe durch die bekannte Osazonprobe zu kontrollieren, die jedoch als nicht so empfindlich anzusehen ist, weil meist \u00e9in T\u00ebil des Osazons in amorphem Zustand erscheint und sich so der mikroskopischen Feststellung entzieht.\t,\nF\u00fcr die quantitative Bestimmung kleiner Zuckermengen im Pferdeharn hat sich das Lohnsteinsche G\u00e4rungssacchari-meter sehr bew\u00e4hrt. Die G\u00e4rmethode ist deshalb, hier be* sonders am Platze, weil sie eventuell vorhandenen BiohKucker und Invertzucker mitbestimmt. Der Lohnsteinsche Apparat ist auch f\u00fcr qualitative Zwecke zweifellos den Eichhornschen G\u00e4rr\u00f6hrchen und anderen Apparaten \u00e4hnlicher Konstruktion \u00fcberlegen, wenn es sich um die Ermittlung geringer Zucker-* mengen handelt, weil bei letzteren Verluste an K\u00f6hlens\u00e4itfe infolge von Absorption durch die im verschlossenen Schenkel befindliche Fl\u00fcssigkeit eher zu erwarten sind; Diese Gefahr","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\tP. Waentig,\nbesteht beim Pferdeharn besonders, weil er meist alkalisch und reich an Kohlens\u00e4ure ist und daher vorher erst durch Kochen mit Weins\u00e4ure bis zur bleibenden sauren Reaktion vorbereitet werden mu\u00df. Nat\u00fcrlich mu\u00df man sich durch Kontrollproben von der Abwesenheit g\u00e4render Substanzen in der verwendeten Hefe, von g\u00e4rungshemmenden Stoffen im Harn, sowie von einer ausreichenden G\u00e4rkraft der Hefe \u00fcberzeugen. Eine kleine \u00dcbersicht \u00fcber die Brauchbarkeit des Lohnsteiiischen Apparates und der Trommerschen Probe und dem v\u00f6lligen Versagen der polarimetrischen Methode liefert die beigef\u00fcgte kleine Tabelle.\nTabelle I.\nHarnprobe\t\t\tII.\t\tHI.\t\tIV.\t\tV.\t\tVI.\t\nSpez. Gewicht\t1,027\t\t} ijm\t\t1,043\t\t1,050\t\t1,032\t\t1,038\t\nZugef\u00fcgte Zuckermenge\t0\t0,08%\t\u2022 0\t0,5%\t0\t0,5%\t0\t0,5\u00bb/*\t0\t0,5%\t0\t0,5%\nZuckcrmenge gef. n. Lohn-stein\t0\t0,8\u00ab/o\t0\t0*55%\t0\t0,6%\t0\t0,5%\t0\t\u2014\t0\t0,55%\nDrehung i. 20 erm - Hohr nach Kl\u00e4rung mit Hleiacetat\t\u2014 0,05\u00bb\t+ 0,80\"\t-0,50\u00ae\t\u20140,12*\t\u2014 0,2*\t+0,1 V\t\u2014\t\u2014\t-0j05\u00bb\t+0,18\u00bb\t\t\nDrehung i. 20 ccm-Rohr nach Kl\u00e4rung mit Blutkohle\t\u2014\t\t\t\t-0,05\" V\t..\t+ 0,25\u00bb\t+ 0\u00ab\t+ 0,30\u00bb\t+ 0,10\u00ae\t+ 0,45\u00ab\t+ 0,05\u00ab\t+ 0,4^\nTrenn\u00ab ersehe Probe nach Kl\u00e4rung mit Blutkohle\tne- gativ\tpo- sitiv\tne- gativ\tpo- sitiv\tne- gativ\tpo- sitiv\tne- gativ\tpo- sitiv\tne- gativ\tpo- sitiv\tne- gstiv\tpo- sitiv\nVersuchsergebnisse.\nIn den folgenden Tabellen,1) deren n\u00e4here Erl\u00e4uterung wohl unn\u00f6tig ist, sind die Vorsuchsergebnisse zusammengestellt. Betrachten wir zun\u00e4chst die beobachtete Blutzuckermenge, so finden wir, da\u00df sie bei gleicher F\u00fctterung bei dem-\n\u00c4j *) Versuch 1 und 2 (vgl. Tab. II und III) sind insofern unvollst\u00e4ndig, als hier eine genauere Untersuchung des Harns vor der Fattening unterblieben ist ; desgleichen fehlt bei Versuch 6 (Tab. VII) die Blutuntersuchung nach Beendigung der Zuckerfatterung. Sie mu\u00dfte unterbleiben, weil sich Schwierigkeiten bei der Blutentnahme eingestellt hatten.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Ham des Pferdes bei Zuckerfiltterun\". 199\nbfi\nCD\n91\nCC\n\u00ab\n\u00dc\nes\n*-s\nC\n\u00ab\n\u00a9\n\u00a9\n\u00ab\n0)\nes w H ^\neS\n\u00a3\n\u00ab\n3\n\u00d9\n\u00bb\n*8\nQ.\n4)\n&\nE\n*\u00bb\n<\nbe\nc\nS3\na\n\u00a9\nE\n\u00a9\nm\nbS\u00e4\ne\na\n\u00abc\n\u00ab\ns\ne\n\u00ab\n\u00ab*\u00ab*\nc\n9\nS\nes\nX\n\u00a9\n\u00ae 'S\nfeB C\n\u2022\u2014 \u00ab\n\u00abta\u00bb (5\ns -\nO j= Cfi \u00ab\nC.S 0) \u00a9\n22 **\nQ SO O\n*- C o'\nOU M l* \u00c4\nsg O\nOJ\n\tc 9 \u00a9\n\tja\n1 1\t(T \u00a9\n\tS\n\t23 _\u00a9\n\u00ea\ts \u00a9\n\tN\n\u00a9 > \u2022S -25\nOe 23\n5 I\nO O\u2019\ne\no\n\u2022 p\u00a9\nJ#\nei\n4)\nX\n\u00a9 * o. \u00ab C\u00df 9\nfce\n\u00a9\n\u00a9\n9\nN\n9\ns\n5 \u00a3\n\u00a9 CA\n\u00a9 eS m\nSf 6\nei \u2022- OC\nm\nfee\nc\n2\n\u00a9\n\u00abtat\n\u00abta*\n:3\nh*\ns\n9\n\u00ab8\nQ\n! I I\nI I I\n\u2022\ni\tSP\nm\t*\u00a9\nfee\nI l i\n\u00abs' c 'S e\n! \u00ab E \u00a9 ES jsX *- \u00ab\nO cs > \u00bb\n\u2022\nS*\nfee\n\u00a9 e\n\u00abta S_\n-.- es ES\n' I\u00ab\n9\n>\nC\n\u00a7\nt.\nja\nja\njs\n\u00a9\nN\nI I i\n\u00a9\nfee\nes\n5\nta es I\nSS 1\ntta\nja\nja\nfl %\n* s z\nfe\u00bb\u00ab2 ja\n\u2022r ,.\u00ab\u2022 \u00a9 *:$ \u00ab S c jQ-\n\u00a9\n^ 9\n'tag\nAb\n*\u00a9*s\no-8\n\u00a9\nfee\n*s\n2\n55\n00\no\u201c\ni9\nI'\u00ab\n'05\nc>\nes\nfee\n\u00a9\nS\nj=J= \u00a9 \u00a9 5.2\nt> 33 2 *S J3 \u00abs\u00e4\n\u00a9S\nca eS\nI\ns\n8\n8\n\u00bbO^ta* w^tfS ?0 91\naf** ec*o\nN\u00a9 Ol 9) 9191\nCA\n\u20183\t\u00ae\ns u\u00ab\n\u20229\n\u00abM\t*\nde\nCO CO\nS2\t*s\t\u00a9\n3\t\u2022\t*5\ns\n*9\nIQ iQ\n* X X\n&\n91\nCA\no\na.\n>\n<w\n1\n8\no.\ns\na\n>\nn\nt\nJ3\t.23\nJta \u00fc\t\u00a9\n-j* CA\tCA\n(333\t33\tI\n\u2666ta *8\t\u00a9\ti\n\u00ab 2*\t2*\n\u00a9\ts\nJ3 J=\n\u00ae \u00ab ;\nIs;'\n*\u00ab\u00c4 \u00bb \u00a9\nJO , CO 8 8\neo \u00abo *-\u00bb so\nta* \u00ab4\no' c\n' iQ\t'\u2022\u2022\u00f6'\n. I | i \u2019 !\n. \u2022 o\t\u00a9\neo 35 91\n8-\u00c48\" I\nHK\u00a9\ngf\u00ab*\n9191\n05-e\nsch*'\n9191\nfee\n\u00a9\nH\n\u00a9\toi ec\tcd \u00a9\t\u25a0\u25a0.\u2022'\u20224\n**\tta*\t\u00ab ta*\t.-ta*\t; \u00a9 9i\nS'\n9l\nh\u00bb\n91\n3 Pfd. Mais 3 \u00bb Kleie-.\n6 \u00bb Zucker anstatt 5 Pfd. Hafer\nco \u00bb\n\t\u00bb6 \u00ab\t\u2022 \u00bbc \u2022 ta* .\to \u25a0\t\u00bb0\t*o\t\u00bbb . 5 \u00a9fK \u2022 \u2022\u2022 ,\t\u2022\u00d6 \u25a0 \u00a9^\n5\tX\tw ' X\t: X\tX\t\u2022 \u25a0,x.\\\tX-\t\u2022 \u00abNt X\n8\tS\ti\th\u00bb 91\t\u00c8:\t^ GM\t\u25a0eo* \u25bc*\t* ib ;\u2022 ' \u00a9\u2022\u00a9\nH\n\u00bb\nSE'\nJa\n8\nO.\nV\n\u00a9\nv:\n\u25ba ' -Sta-\nbe\n\u00a9\n\u25a0\u25a0ft\n\u00a9\nfee\n\u00a9\nc\nZ \u2022' ;.js js \u00abSo\u00a9\n11|\nS \u00a9S1\n\u00a9 5A \u00a9\nl'\n-8-\n35 SO 0*0\nH*H\u00bb\n0191\nfee fee \u00a9 \u00a9\n\u2022\u25a0H \" ;h\n'\u00d65:: / ta4\n\u00abi i\n.335 . X","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 111.\nArmeepferd Nr. 1901 (Fuchs-Wallach). \u2014 Alter: ca. 6 Jahr. Gewicht: 461 kg.\n200\nc\n\nrt M\nG \u2022\n43 43 JS\n^ \u00ab\nu \u00ab\n\u00ab\n\u00a9-\nCM\no\n\n\u00ae\nCOCO\n\u00ab\n\u00abN CO\n\u00ab a\n6\u00bb\n01 O)\n39\nS Pfd. Mats 3\t>\tKleie\nS \u00bb Hftckselzacker Hafer\n\u00ab\nHafer wie vorher\n\u00bb6\nX X\nio","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Armeepferd Nr. 766 (Fuchs-Wallach). \u2014 Alter: ca. 13 Jahr. Gewicht: 545 kg.\nZuckergehalt von Blut und Ham des Pferdes bei ZuckerfQtterung. 201\nbfi\ne\ns\na\no\n\u00a3\n\u00a9\nco\n68\nC\n9\nA\no\n9\n2\n\u00a9\nw\n9\n9\n\u00a7\na\n\u00bb\n\u00ab -g\n.s? g\n\u00ab 5 \u00a7J\u00a7\n\u00ab 8 \u00a9\n\u00bb\n\u00ab.2 0 \u00a9 ja **\n\u00a9 w Sb#\ne\u00ab\nwj O OJ\nfl) >\n*9 -2 *\u2022\nxi 2 O &\nS3\nO\n\u2022v9\n\u00cf\nai\nN > M \u00c7\nQ..S 03 \u00a9\nfl)\nJtf\no\n9\nJS\n9\n5\ni-\n\u00ab 6 m \u00abO \u00ab g\n\u00abJ5 b c*\n6s\ne\ns\nfl)\n\u00ab\nfatf\nS\n9\n\u00f6\nI I I\n9\n\u00ab \u00ab* xa fl) i3\nsa\n2\n03\na\nA)\ne\nJS\nu\n(0\nI 5 I\n9\n\u2019S'\nl 1\nI n,\n\u00a9\n5*5.90\t\u2022 vH vH\nss\nt\u00bbC0\n0)0\u00ab\n\u00ab\t.S\tfl)\n*a \u00abs\n*\tJS\t9\nSS\tx\ta\n2\n\u00ceP*\t*\tH\nOh\nCO CQ to\n\u00ef\n\u00ab\nS 8\n<5 \u00c7\nI to (0 68 68\t4\nJ c s c\tS' a\t33\t9\nI I I\ti\t*\n\u00a3*\u2022\u00a7*\tg* .\ti a\n> I\t>\t\u00e4-s\nX\n. Cfl\n'.S'*\n8\n\u00a9\n68\nA\n2\n\u00ab8\nX\nS'\na a\ni\u00ab2\n\u00a9 \u00ab\n9 A\n61\nas\nm\nA <3 w 2 *9-*3 .\t\u00bb2\n\u2022v* A \u00abA A v\u00a9 'S \u00a9 *K C \u00c7 6 6 8\n9*0 SFS S9 at 9 \u2019S 3 'S\nas Sa I I ISf \" 35\n03\tA rn\n5 A\nS 2\nn *\nI\t*\nE 9 \u00bb \u00bb\n:\u00e2 A\nII\nI \u00a3\noa 03\n[\\\nA\nO'\nto . ;\n\u00a9\tO). vH\ncT \u00a9 cT \u00a9\n.\tvv\n9\n68\n\u00a9\nC\n\u00a9\no\no.\n= .t\u00e8-\u00e8.-a \u2019\n\u2022 a ^ a a a i\n8 1 <v8 8 8\t;\no\n(6\nI 9\nA A o o\n5*\nI\n*9\nrj\tjs \u00bb\tw\n\u00c4\t\u00ab\u00c4\tJS\n\u00ab 9\t~\n' 9\nIf\n;ps\n\u00ab\u2019S\n\u2019 A\nI\n\u2022a\n\u00bbM!\n9\nI t\nI\nI f\nI s. s. r\nCO\n\u00a7\ti\ti\ts ,\t. .\ts\n3\tI\tn I I\tn\n\u00a9 \u00a9 \u00a9 ^ \u00a9\n\u00a9\u00a9\ncoec\n0)0)\n03.0. \u00ab ooeo^vH vH- .\t.\t. co o\u00ab\nss 1 sees 111 \u00bb***\n9\nH\nC\u00d4 GO #4 84\ns a s sags \u00a3\n3Pfd.Mais ' .\n8 \u00bb Kleie\n6 \u00bb H\u00e4ckselzucker anstatt 51/\u00ab Pfd. Hafer\nA vH\tkO\tkO\tA VH\tCO vH\tCO\t\u00a9 ' VN.\t\u00a9 VH.\ts\t\u00a9\t\u00a9 r\u00a9 VH' vH\" V9\t\u00a9 \u25a0 \u25a0 <6H \u25a0-\t\u25a0 \u00a9> \u2022 VH\nS3\tB\tM\tM M\tvi\tv\u00ee\tvv\t\u2022\tix-\t#9' V)S . vv \u25a0\t\t\u2022 VV\nX\tX\tX\tX\t\t\t\t\t\t\t\t,. mm -. ;\nOl\t\tcp 0)\t\teo\t\tK\t. V \u2022VH' :VH '\tvH\t\u00ab o\u00bb id VH Ol Ol\tvH \u2018\t; tv\u201e\nfi\nleffi 1*1* \u00a3 >\n\u00ab s\ne\n9 \u25a0 9\nf\ni\n03\na\n8\nCB\nr\n&\n\u00a7\na\nu\n\u00a9\n3\n\u20229.\n\u00a9. 00 11\nas\n\u00d6* C>\n08\n\u00ab\n- * \u00ab\n8 It Mais 8 \u00bb Kleie ft\u00ab/\u00ab\u00bb Hafer\n^ Dieaer Wert ist walincheinlich infolge einer i\u00c0 dem Kaolin enthaltenen Verunreinigung zu hoch.","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"') Dieser Wert ist wahrscheinlich infolge einer in dem Kaolin enthaltenen reduzierenden Verunreinigung etwas zu hoch.\n202\nP, Waentig,\n\u00bb#*\u00bb os\nOS OS OS OS OS\nOS 05 OS 5\u00ab\nJ0J\u00bbH 'PJd */\u00bb9 IWW la^onziasxaiH \u00ab 9\n\u00bb!\u00bbra \u00ab 8\n\u00ab*WPJd8\nPJd 8\nto to H\nos te co\no* ts o u\n\u00ae\u2018 \u00ab\u00b0\nos &\nte oi\nO 00\nOS\" ,\n*\u2022\n\u00bb*\n\u00abB \u00c7\nsrcr\n\u00ae \u00ae\nP- \u25a0\n< .<\n\\ <.\n< \u00ae\nO O p p\nO o\nH H le \u00d9J\nen S\nS\u00bb \u00c7\n\u00bb\no \u00bb\n\u25a0 p\n. ... \u00bb -\n&2.\nO\n\nrt\nP\nArmeepferd Nr. 1794 (Rapp- Wallach). \u2014 Alter: ca. 13 Jahr. Gewicht: 600 kg.","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Harn des Pferdes bei Zuckerf\u00fctterung. 203\n68\nM\nt>\nCS\nco\n\u00ab2\n9\n*5\n\u00ab\n\u00f6\nb\n\u2019S\ni\n> ^\n0\u00bb o\n~ es\n\u25a0s*\nH \u00ceS c\n\u00a7\nki\nwo\nS\ng\nJa\nco\n*\u2666\nI\n'S\na\n\u00ab\ns\nI*\n<\n68\ne\ns\nj\u00bb\nk.\no\nE\n9\nca\n68\n\u00a7\nJS\n9\ns\nk\u00bb\nI\n0\ns\nCS\ns\n1\t.\u2019S\nca v\nJ3 9 C 68 \u00ab9\n2\t\u00c7\nM Ct\nc js m 8\ng I\n\u00a9 Ct\nQu M\nQ) 9 M\n2S\n\u00bb\u00ab O\n\u00d6J\n2 > 'S -2 \u00ab a ^\nm \u00a7 O &\ne\u00ab\nX\n9\nes\nS5\n9\nCS\ns\n9\n2\nQQ\nO\nA4\no'\n+\no\n\\/\ne\n.o\nM\nCS\n9\nca\nN\n9 * \u00db. 9 CO O\nes\n68\n9\nC\nu\n9\n3\n\u00bb\nO)\ns I\n\t8\t\tOS\tX\nu\te bSi. \u2022\u2014\to\t\tg\ts\n9\t\t\to\to\"\nM\t\t\t\t\n9 f\tSs\t\t\t\n9\t9 6 68\t\tXX\tXX\nX\t!3\u00fc e\t\t\u00a9\u00ee\u00a9f \u00a9J \u00a9J\t\u00a91*^ \u00a91 \u00a9J\n\tC\u00db-\t\t\t\n\t\t\t\t\n\tU\tM\t9\tb\n\tes M 68 c\t\"3 53\tjj SS\t.9 IM CS X\n\t9 b\ts\tA\tA\n\t\tX\t\t\n\t:9\t\t\t\n\tCb\t\u00ab\tX\t\u00d4\n\tE\t\t\u00a9\t\u00a9\n\t\t\t\t\n\t9\t\tA*\t\u2022\n\tri\t\t\t.\n\tQ\t\t\u00ab\t\n\t\t\t\t\ne\nb.\ns\nI\nS\nb\nO\n>\n\u00a3\nI\n>\nc\nb ..\njS\n\u2022b \u2022 \u2022\nE\n\u2022c\nss\nSB\n\u00ab\no\n>\nI\nX\ni\ns\n\u25a0 b\no\nb\nCS\ns \u25a0\n9\nCS\nb\nX\nc\n9\ng-a\nJaS a a\n'S\no\ne *2 3 JS 2-\u00ab\n5 g-o\nI ;\nb\n\u00abCi\ne\u00abs\n\u00a7\u2022*\nes\n<\u00e4\n. s\ne\n9\n, \u00ab\ns\u00e4\n\u00e4\n\u00ab\nO\n8\n\u00a9\n+,\no\n+1\n8 S\n,CT \u00a9-\ni i\n4\u00bb ' \u2022\u25a0\n\u00a9~\nO\"\nV\no\nV\no\nV\ncS\n68\n9\ne\n2\u00a9\n9\nCS\n\u25a0s\nn\nb\t*9 *9\n9\tS \u00ab\n3\t\u00a33 I 5:\n\u00ab\t>^48\tJtf\n\u00ab*3\t*9\nI *3\neg\n$\nI I\nS\t8\t2\t8\n. bU \u25a0\t,-fb\tb\t.\u25a0\t\u00e4\ncT-,\to\"\tcT\to\"\n\u25a0\n,\t\u25a0\t, ' _ -, ; ; i\u2018 v ; *' \u2022. ' .*\t:\t,\u2022\ni i X ,\t^ \u00a9r \u00ab ri \u00bbo ca\n\u2022\t\u00ab\t*\u2666 I \u25a0 iVco-**0 catv-\u00a9\u00a9\ne* ci cm xx \u00a9um Sw\n\u00cf ' o.*o I Si\n68\ncS *\t*\nH\n\u00bb CS\nt\u00bb \u25a0 b* ,*C-\t\u00a91\n8\n3 Pfd. Mais 3 * Kleie 9 * H\u00e4ckselzuckerstatt\u00f6\u2019/i Pfd.Kafer\n9 \\;.m. \u25a0\n\u25a0m-i-\u00ee-v\"\nt>? a\u00f6\nJffiZ\nii\u00efl\u00ee\nist?\nSO SO\nI\u00a9 \u00a91 H \u00a9I\nHoppe-Seyler\u2019e Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCVII\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u2022\u00a9\t/ \"\u00a9\t\u2022\" \u25a0 \u25a0\u2014- \u00a9 \u25a0 co\n*-4\t*\u25a04\t\tA4\tA4\t' A4\t35 \u25a0 bU\n\t\tM /\t\u2022 .mm..\t. . \u2022 \u25a0 mm \u25a0\tmm\tSS \u2019S\n\t\t\t. ? .S ;\tX*\t' M. \u2022\tU*\tM\nX\ts\tSP\t\u00a9i\t\u00a9 .\t\u25a0 X\t$> ^\nA\t\u00a91\tA\t\t\t\u2019 ,w'v.\tA A\n15","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"')- Statt Mais zeitweise Gerste\n2<M\tP. Waentig,\n\u00abj*h * \u2022/\u00bb\u00ab n rapupnptfj \u00ab\t6\n\u2022!\u00aeIM \u00ab E\nB!BW PJd 8\nto H\n< \u00bb\nMIO\nft* sr- os \u00a9 oV\n\u00bb a\ne sr\nM\nW\no\n-\t3 '\n<*\n< \u00bb\n6 3?\n\u00a9 \u00a9\n\n\u00a9 \u00a9\n\"o~ OB O\nr\u00bb er\n\u00a9\n\u00bb '\nO\nP\n2.0\n\u25a0 er\np\ng\nTabelle VII.\nArmeepferd Nr. 5187 (Brauner Wallach). \u2014 Alter: ca. 12 Jahr. Gewicht: 592 kg.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Ham des Pferdes bei ZuckerfiHternng. 205\nselben Versuchstier an verschiedenen Tagen und ebenso I von Versuchstier zu Versuchstier merklichen Schwankungen unterworfen ist, die zum Teil au\u00dferhalb der Versuchsfehlergrenze liegen. Im Mittel betr\u00e4gt die gefundene Zuckermenge in 100 ccm Plasma rund 100 mg. Durch die Zuckerf&tterung tritt bei einigen der Versuchstiere eine merkliche Steigerung im \u00dfl\u00fct-zuckergehalt ein, welche diese Schwankungen nicht unerheblich \u00fcberschreitet. Man wird also in diesen F\u00e4llen von \u00e9mer leichten aliment\u00e4ren Hyperglyk\u00e4mie zu spr\u00e4chen haben. Es scheint ferner, als wenn in den F\u00e4llen, in denen eine Zunahme des Zuckergehaltes \u00fcberhaupt eintritt, diese Zunahme einerseits erst allm\u00e4hlich erfolgt, anderseits nach einiger Zeit, wieder abklingt. ln 3 von 6 untersuchten F\u00e4llen kann Von einer Erh\u00f6hung des Blutzuckerspiegels \u00fcberhaupt nicht gesprochen werden.\nEntsprechend dieser leichten Hyperglyk\u00e4mie wurde auch Zucker im Harn gefunden und zwar in Mengen bis i\u00b0/o; doch wird dieser H\u00f6chstbetrag nur bei 2 von 6 Versuchstieren erreicht. Zwei Pferde zeigen nur eine geringe fflykosj\u00fcri\u00e9, bei 2 Versuchstieren konnte \u00fcberhaupt kein Zucker im Bairn, w\u00e4hrend der Dauer der Zuckerf\u00fctterung festgestellt weirden.\nEs ist bemerkenswert, da\u00df das Fehlen jeglicher Wirkung der Zuckerf\u00fctterung bei denjenigen Tieren festgestellt wurde, die mit dem zuckerarmen H\u00e4ckselzucker gef\u00fcttert worden waren.\nEs ist m\u00f6glich, da\u00df die auf diese Weise hervorgerufene Ver- . d\u00fcnnung des Zuckers das Ausbleiben einer Wirkung bedingte.\nZusammenfassend l\u00e4\u00dft sich also sagen,* da\u00df bei Zuckerf\u00fctterung in dem hier angewandten Umfange eine merkliche, aber nicht erhebliche und anscheinend vor\u00fcbergehende Erh\u00f6hung des Blutzuckerspiegels ein-treten kann, welche auch von einem \u00dcbertritt geringer Zuckermengen in den Harn begleitet ist. Diese Erscheinung tritt aber offenbar nur bei hierzu besonders disponierten Tieren auf und auch dann hur in den F\u00e4llen, in denen der Zucker mit relativ geringen Mengen H\u00e4cksel vermischt ist.\nSchie\u00dflich sei noch auf eine Beobachtung hingewiesen,: welche bei der Harnuntersuchung von Pferden gemacht Wurde","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\tP. Waentig,\nund vielleicht ebenfalls f\u00fcr die Bewertung der H\u00e4cksel-Zucker-f\u00f6tterung bei Pferden von Interesse sein kann. Aus den mitgeteilten Tabellen geht n\u00e4mlich hervor, da\u00df durch die blo\u00dfe F\u00fctterungsart eine \u00c4nderung der Reaktion des Harnes herbeizuf\u00fchren ist, derart, da\u00df erstens der bei der \u00fcblichen F\u00fctterung normalerweise alkalisch reagierende Pferdeharn bei Mais-, Kleie-, Haferf\u00fctterung sauer werden kann, da\u00df ferner dieser bei gemischter, aber zuckerfreier F\u00fctterung saure Harn w\u00e4hrend der Zuckerf\u00fctterungsperiode alkalische Reaktion annimmt, um nach Aufh\u00f6ren der Zuckerf\u00fctterung wieder sauer zu werden, da\u00df aber endlich auch ein vor der Zuckerf\u00fctterung alkalischer Ham nach Beendigung der Zuckerf\u00fctterung sauer wird. Der Befund, da\u00df Pferde bei Mais-, Kleie-, Haferf\u00fctterung sauren Ham liefern k\u00f6nnen, ist nur eine Erg\u00e4nzung zu der Beobachtung von Scheunert und H\u00f6vileinen,*) die gezeigt haben, da\u00df bei reiner Maisf\u00fctterung Pferde sauren Ham bekommen, w\u00e4hrend z. B. der Obergang zur F\u00fctterung mit Kartoffelflocken einen solchen Reaktionswechsel des Harns nicht bedingt. Bei der hier angewendeten Kost scheint, wie durch eine weitere gr\u00f6\u00dfere Zahl von Pr\u00fcfungen d\u00e9s Harns verschiedener Pferde best\u00e4tigt wurde, die saure Reaktion nur bei einer Anzahl zu diesem Reaktionswechsel besonders disponierter Tiere einzutreten. Da\u00df die saure Reaktion wirklich durch die Mais-Kleie-F\u00fctterung verursacht war, konnte in mehreren F\u00e4llen dadurch erh\u00e4rtet werden, da\u00df R\u00fcckkehr zu Haferf\u00fctterung wieder normalen alkalischen Harnhervorbringt.\nEs l\u00e4\u00dft sich nicht ohne weiteres sagen, ob das Auftreten der sauren Reaktion des Harnes bei Maisf\u00fctterung bezw. bei der gemischten F\u00fctterung auf eine \u00fcberm\u00e4\u00dfige Produktion von S\u00e4ure im Organismus, z. B. infolge von Kohlenhydratg\u00e4rung zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, oder auf einen Mangel an Basen in den Futtermitteln, die den sauren Ihm hervorrufen. Es sollen aber einige Tatsachen angef\u00fchrt werden, welche f\u00fcr letztere Annahme sprechen und die, bei der Bedeutung, welche heute allgemein\n') Vgl. A. Hovileinen, Diss., Tier\u00e4rztl. Hochschule Dresden 1913 ref. Jahresber. f. Veterin&rmed., Bd. 33, S. 263 (1913).","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Harn des Pferdes U Zuckerf\u00fctterung. 207\ndem Mineralstoffweehsel auch bei der Ern\u00e4hrung der Haustiere beigeraessen wird,1 * *) nicht ohne Interesse sein d\u00fcrften )\nBetrachtet man n\u00e4mlich unter Zugrundelegung d\u00e8f in der Literatur vorhandenen Ascheanalysen*) der in Frage kommenden Futtermittel*) das Verh\u00e4ltnis von S\u00e4ure- und Basen\u00e4quivalenten4) in der Reinasche, wie es in der beigefugten Tabelle VIII zu-\nTabelle VIII.\nFuttermittel:\tReinasche\tS\u00e4ure- * \u00e4quivalente\tBasen- \u00e4quivalente\tVerh\u00e4ltnis\nHafer .....\t3,12\t0,79\t0,92\tca. 8:9-\nM\u00e4is \u2022\u2022\u2022\u2022*\u00ab\t1,45\t1,47\t1,51\t\u00bb 1:1\nWeizenkleie . .\t5,5\t2,18\t1,54\t>4:3\nStroh \t\t4,5\t0,25\t0,64\ti \u2022? * 2 :..o\nKartoffel ....\t3,79\t0,79\t\t\u00bb 2 :5 :r.\nsammengestellt ist, so ergibt sich, da\u00df zun\u00e4chst von den drei Futtermitteln Mais, Kleie, Hafer nur beim Hafer das Verh\u00e4ltnis von S\u00e4ure- zu Basen\u00e4quivalenten zugunsten der Basen verschoben ist. Es k\u00f6nnte also m\u00f6glicherweise wirklich ein Mangel an Basen in Mais und Kleie die Ursache der sauren Heaktitm des Harns bei reiner Mais- bezw. partieller Mais-Kl\u00e9ie-Futterung sein. Anderseits ist dagegen die Annahme einer \u00fcberm\u00e4\u00dfigen\n*) Vgl. G. Fingerling, Bioch. Zeitschr., Bd. 37, S. 266 (1911), ferner S\u00e4chs. Landwirtsch. Zeitschr., Bd. 63, S . 544 (1915). H. Kra\u00e8mer , Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Bd. 5, S. 71 (1916).\n*) Vgl. J. K\u00f6nig, Chemie der menschl. Nahrungs- und Genu\u00dfmittel, 10. Aufl, 1904, S. 772, 773 u. 830.\ns) Eine Ber\u00fccksichtigung der Mineralstoffe im Heu unterblieb, da' die verf\u00fctterte Heumenge bei allen hier in Betracht kommenden Versuchen dieselbe blieb.\t;\n4) Bei der Berechnung der S\u00e4ure\u00e4quivalente wurde, die offenbar so gut wie nicht resorbierbare Kiesels\u00e4ure nicht ber\u00fccksichtigt und die Phosphors\u00e4ure als zweibasisch in Rechnung gesetzt, weil ja die l\u00f6slichen sekund\u00e4ren Phosphate bereits alkalisch reagieren. W\u00fcrde .m\u00e4h die Phosphors\u00e4ure als dreibasisch in Rechnung bringen, so w\u00fcrde sich zwar auch in der Haferasche ein \u00dcberschu\u00df von S\u00e4ure -ergeben, vergleichsweise w\u00fcrde aber der Hafer noch reicher an Basen\u00e4quivalenten ale liais und Kleie, weil letztere relativ mehr Phosphors\u00e4ure enthalten.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\t. P. Waentig,\nProduktion von S\u00e4ure im Organismus infolge relativ hohen Kohlenhydratgehaltes beim Blais als Ursache der sauren Reaktion des Harns nicht sehr wahrscheinlich, wenn man die Wirkung der Kartoffelf\u00fctterung einerseits und der H\u00e4ckselzuckerf\u00fctterung anderseits in Betracht zieht. Da n\u00e4mlich Mais und Kartoffeln ann\u00e4hernd gleichen Kohlenhydratgehalt besitzen, so m\u00fc\u00dfte die S\u00e4urebildung in beiden F\u00e4llen ann\u00e4hernd die gleiche sein. Die verschiedene Wirkung der beiden F\u00fctterungsarten auf die Harareaktion mu\u00df also eine andere Ursache haben. Ein Blick auf die obige Tabelle zeigt, da\u00df das Verh\u00e4ltnis von S\u00e4ure- zu Basen\u00e4quivalenten in der Kartoffelasche f\u00fcr die Bildung eines Harns mit alkalischer Reaktion sogar g\u00fcnstiger ist als beim Hafer. \u00c4hnlich liegen die Verh\u00e4ltnisse bei H\u00e4ckselzuckerf\u00fctterung. Aus den wenigen Analysen von Strohaschen, welche mir zug\u00e4nglich waren,1) entnehme ich, da\u00df das Verh\u00e4ltnis von S\u00e4ure* * zu Basen\u00e4quivalenten, wie aus obiger Tabelle ersichtlich, auch hier wieder sehr zugunsten der letzteren verschoben ist. Es wird also \u25a0-* wenn \u00fcberhaupt die S\u00e4urebildung aus den Kohlenhydraten f\u00fcr die Harnreaktion von Bedeutung sein kann*) \u2014 jedenfalls durch die gleichzeitig gegebene gro\u00dfe Menge an basenreichem und s\u00e4urearmem H\u00e4cksel diese mehr als ausgeglichen. Allerdings ist hierbei zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df H\u00e4cksel zweifellos weniger vollst\u00e4ndig verdaut wird als die \u00fcbrigen hier in Betracht kommenden Futtermittel, und da\u00df infolgedessen auch die Resorption der im H\u00e4cksel enthaltenen\n') Vgl. \u00c0. Vdiker, Zusammensetzung und Nahrangswert des Strohs, Breslau 1863.\n*) Da\u00df bei F\u00fctterung besonders kohlenhydratreicher Futtermittel (z. B. Kartoffeln, Mais) infolge vermehrter G\u00e4rung im Darmkanal des Pferdes saure Reaktion eintritt, ist von Scheunert und Grimmer, Diese Zeitschr,, Bd. 47, S. 88 (1906), und vorher von Ellenberger und Hofmeister (Arch. f. Tierheilkunde, Bd. 5 u. Bd. 7\u201412) festgestellt. Da\u00df diese G\u00e4rangsvorg\u00e4nge jedoch keinen sauren Harn hervorrafen, geht aus Versuchen Von Siedanpgrotzki u. Hofmeister (Archiv f. Tierheilkunde, Bd. 5, S. 243<[1879]) Und aus unver\u00f6ffentlichten Versuchen von Scheunert und Grim mer hervor, welche durch F\u00fctterung von Milchs\u00e4ure oder milchs\u00e4ureliefernden Kokken keine saure Reaktion erzielen konnten, obgleich die Kokkenf\u00fctterung scheinbar wenigstens einen Einflu\u00df auf die Darmf\u00e4ulnis bewirkte, indem sie den Phenolgehalt des'Harnes stark herabsetzte.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Zuckergehalt von Blut und Harn des Pferdes bei Zuckerf\u00fctterung. 209\nMineralstofife eine unvollkommenere ist.1) Da\u00df jedoch bei H\u00e4cksel-Zuckerf\u00fctterung erheblichere Mengen von Kalk in den Harn \u00fcbergehen als bei gemischter F\u00fctterung, geht daraus hervor, da\u00df beim Kochen dieser Harne mit'Weins\u00e4ure , immer sehr starke Niederschl\u00e4ge von weinsaurem Kalk erhalten wurden.\nEs bliebe, wenn man die eben dargelegte Erkl\u00e4rung f\u00fcr den Reaktionswechsel des Harns annimmt, mir noch zu deuten, weshalb nach Beendigung der H\u00e4cksel-Zuckerf\u00e4tterupg der Ham auch dann saure Reaktion erh\u00e4lt, wenn das Versuchstier vorher bei der gemischten F\u00fctterung noch alkalischen Harn lieferte. Ist es nicht m\u00f6glich, als Erkl\u00e4rung daf\u00fcr eine Nachwirkung der vorangegangenen basenreichen Nahrung (H\u00e4ckselzucker) anzunehmen, welche bewirkt, da\u00df auch bei der basenarmen Nahrung (Mais und Kleie) noch Resorptionsverh\u00e4ltnisse fortbestehen, welche eigentlich den fr\u00fcheren F\u00fctterungsbedingungen angepa\u00dft sind? Es ist jedenfalls in mehreren F\u00e4llen festgestellt worden, da\u00df durch Verabreichung von geringen Mengen kohlensauren Kalkes in Form von Schlemmkreide zu der gemischten F\u00fctterung die saure Reaktion des Harns alsbald zum Verschwinden gebracht werden konnte; und da\u00df die alkalische Reaktion nun auch mehrere Wochen laug nach Einstellung der Kalkf\u00fctterung anhielt.\nAls Versuchstiere dienten bei der im vorstehenden mitgeteilten Untersuchung Armeepferde, welche sich nach \u00fcberstandenen Operationseingriifen als Rekonvaleszenten \u2018in der hiesigen Klinik befanden und im \u00fcbrigen als v\u00f6llig gesund angesehen werden konnten. W\u00e4hrend der Versuchsdauer genossen die Tiere Stallruhe.\nHerrn Geheimen Medizinalrat Prof. Dr. R\u00f6der, dem Direktor\nder Klinik, aer aie rierae gutigst zur Vertagung gestellt Hat, sowie Herrn Oberveterin\u00e4r und klinischen Assistenten Illing, welcher\ndie Blutentnahme besorgte und die F\u00fctterung der Pferde \u00fcberwachte, sei an dieser Stelle verbindlichster Dank abgestattet.\n*) Nach G. Fingerling, 1. c., wird in Rauhfatter ca. 50> der darin enthaltenen Phosphors\u00e4ure und des vorhandenen Kalks verwertet, in K\u00f6rnerfr\u00fcchten usw. dagegen 90 \u00b0/o und mehr:","page":209}],"identifier":"lit20615","issued":"1916","language":"de","pages":"191-209","startpages":"191","title":"\u00dcber den Zuckergehalt von Blut und Harn des Pferdes bei Zuckerf\u00fctterung","type":"Journal Article","volume":"97"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:36:32.776905+00:00"}