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{"created":"2022-01-31T14:32:53.854779+00:00","id":"lit20630","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fuchs, Dionys","role":"author"},{"name":"Alad\u00e1r v. So\u00f3s","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 98: 11-13","fulltext":[{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Verbrennung des Benzols im Organismus des Menschen.\nVon\t~\t\u25a0\t* *\nDionys Fuchs und Alad\u00e0r \u25bc. Sops.\n(Aus'der III. medizinischen Klinik in Budapest.}\n(Der Redaktion zugegangen am 21. Juli 121$.)\nDas Schicksal des Benzols im tierischen Organismus wurde zum ersten Male durch Jaffel) untersucht. Seine Untersuchungen ergeben, da\u00df das Benzol, welches Kaninchen und Hunden in t\u00e4glichen Dosen von 2\u20143 g per os eingef\u00fchrt wurde, im Harne der Versuchstiere teilweise als Mucons\u00e4ure ausgeschieden wird.\nDie Bildung der Mucons\u00e4ure erfolgt aus Benzol durch eine oxydative Spaltung, welche durch folgende Formel veranschaulicht werden kann:\nA\t'\t.\nCH\tCH\n|\t|| +2 0 = HOOG \u2022 CH: CH \u2022 CH: CH \u2022 COOH.\nCH\tCH\nDurch diese wichtige Entdeckung Ja ff es wurde der erste Anhaltspunkt \u00fcber die intermedi\u00e4ren Zwischenprodukte, welche bei der Verbrennung von Benzolverbindungen im .tierischen Organismus auftreten, geliefert. Embden8) wies dach, da\u00df der normale menschliche Organismus Homogentisins\u00e4ure durch Spaltung des Benzolringes vollst\u00e4ndig zu verbrennen verinag. Jaffe hatte nach Verf\u00fctterung.von Homogentisins\u00e4ure vergeblich die Mucons\u00e4ure als intermedi\u00e4res Zwischenprodukt nachzuweisen gesucht, auch mi\u00dfgl\u00fcckte ihm die Isolierung der Mucon-\ns\u00e4ure aus dem Harne nach Verf\u00fctterung von Phenol. Trotz dieser negativen Versuchsergebnisse kann jedoch die Bildung\nx) Diese Zeitschrift, Bd. 62, S. 58 (1909).\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 18, S. 304 (1893).","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\tDionys Fuchs und Aladar v. So\u00f6s,\nderMucons\u00e4ure aus dem genannten K\u00f6rper als Zwischenprodukt im Organismus angenommen werden; die Schwierigkeit der Isolierung, die leichte Verbrennbarkeit und die Umwandlung in andere Verbindungen, wie Aceton (Hensel und Rieser)1) erschweren in hohem Ma\u00dfe den direkten Nachweis dieses K\u00f6rpers.\nWir haben durch die vorliegende Untersuchung das Schicksal des Benzols im menschlichen Organismus verfolgt und glauben den Beweis erbracht zu haben, da\u00df die Verbrennung des Benzols auf dem Wege der Mucons\u00e4ure vor sich geht.\nDie Isolierung der Mucons\u00e4ure erfolgte aus dem Harne der Leuk\u00e4miekranken, denen Benzol nach der Behandlungsmethode von Koranyi in t\u00e4glichen Dosen von 3\u20145 g verabreicht wurde.\nBei der Darstellung der Mucons\u00e4ure hielten wir uns mit einigen Modifikationen zu den Vorschriften von Jaffe.\nDer Harn wurde am Wasserbade vollst\u00e4ndig eingedampft, sodann mit hei\u00dfem Alkohol ersch\u00f6pft. Der nach der \u00dcberdestillation des Alkohols zur\u00fcckgebliebene R\u00fcckstand wurde in Wasser gel\u00f6st, mit H,S04 anges\u00e4uert und in dem Kutscher-S te u d e 1 sehen Apparat mit \u00c4ther ersch\u00f6pfend extrahiert. Der \u00c4ther wurde von Wasser befreit und dann im Vakuum eingedampft. ln der zur\u00fcckgebliebenen dicken, braunen, sirupartigen Fl\u00fcssigkeit bildeten sich nach einigen Tagen braune Krystalle, deren Menge sich nach l\u00e4ngerem Stehen noch vermehrte. Die Krystalle wurden abgenutscht, sodann in der entsprechenden Menge Ammoniak gel\u00f6st, mit Tierkohle entf\u00e4rbt, filtriert und mit Salzs\u00e4ure wieder ausgef\u00e4llt. Nach zweimaliger Wiederholung dieser Prozeduren sind reine, wei\u00dfe Krystalle erhalten worden, die nach Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Vakuumexsikkator einen Schmelzpunkt von 292\u2014293\u00b0 besa\u00dfen.\nDie Krystalle bestehen mikroskopisch aus l\u00e4nglichen Prismen, sie sind fast unl\u00f6slich in Wasser und \u00c4ther, l\u00f6slich in Alkohol und entf\u00e4rben momentan eine alkalische Kaliumpermanganatl\u00f6sung.\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 88, S. 38, (1913).","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verbrennung des Benzols im Organismus des Menschen.. 13\nSowohl diese Eigenschaften, wie die mikrochemische Analyse (s. unten) ergaben ein wandsfrei, da\u00df die reine Mucon-s\u00e4ure vor uns lag.\nWas die Ausbeute der Substanz betrifft, so konnten wir aus 71 g einverleibten Benzol 0,08 g reine Mucons\u00e4ure isolieren. Diese entspricht einer 0,11 o/o igen Ausbeute. Jaffe konnte bei Kaninchen bezw. Hunden 0,2\u2014>0,3 \u00ae/o der verf\u00fctterten Benzolmenge als Mucons\u00e4ure gewinnen.\nDie mikrochemische Analyse unserer Substanz ergab folgende Daten:\nI.\tAus 4,737 mg Substanz entstehen 8,82 mg C0S und 1,76 mg H20.\nII.\tAus 1,037 mg Substanz entstehen 1,922 mg C0t und 0,399 mg H20.\nDaraus ergeben sich auf C6H604 (Mol.-Gew. 142):\nBerechnet:\tGefunden:\nC 50,70\u00ae,*\t50,77, 50.55, 50,66\u00b0/o,\nH 4,22 \u2022/\u00bb\t4,15,\t4,31, 4,23\u00ae/\u00bb.","page":13}],"identifier":"lit20630","issued":"1916-17","language":"de","pages":"11-13","startpages":"11","title":"\u00dcber die Verbrennung des Benzols im Organismus des Menschen","type":"Journal Article","volume":"98"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:32:53.854785+00:00"}