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{"created":"2022-01-31T14:41:50.621663+00:00","id":"lit20639","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, Carl Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 98: 89-92","fulltext":[{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Ober aus Proteinstoffen M tiefgreifender Spaltung Mit Salpeters\u00e4ure erhaltene VerbMungen.\nIII. Mitteilung.\nVon\nCarl Th. Monier.\n\u00ab\ti\n(Der Redaktion \u00bbgegangen \u00abun 8. September \u2019teil)\nDie intensiv braunroten Mutterlaugen von Roh-Kalium-pikrat, \u00bb) zun\u00e4chst nach Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure auf dem Wasserbad konzentriert, sind weiter bearbeitet worden:\n1.\tAussch\u00fctteln, bei essigsaurer Reaktion, mit \u00c4ther in reichlicher Menge und zu wiederholten Malen.\n(Aus dem Verdunstungsrest des \u00c4thers sind vorl\u00e4ufig nur Restportionen von Benzoes\u00e4ure und p-Nitrobenzoes\u00e4ure isoliert worden.)\n2.\tDie mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelten, andauernd intensiv braunroten Fl\u00fcssigkeiten (vereinigt) wurden von stark gef\u00e4rbten Produkten (in Form z\u00e4hen, klebrigen '\u00d6ls\u00bb* *) abgeschieden) \u2014 durch Ans\u00e4uerung mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure; S\u00e4ttigung mit Ammoniumsulfat und Aufbewahrung bei ca. 0* ein paar Wochen lang \u2014 befreit.\n3.\tDie nunmehr bedeutend heilere, sch\u00f6n orangefarbene,\nstark schwefels\u00e4uresaure Fl\u00fcssigkeit wurde (nach Konzentrierung durch freiwillige Abdunstung und nach Entfernung auskrystalli-sierten Ammoniumsulfats) mit \u00c4ther (5 mal, jedesmal *h Vol.) ausgesch\u00fcttelt.\t. /\nAus dem \u00c4ther setzten sich, unter freiwilliger, partieller Abdunstung desselben, farblose Krystalle an den W\u00e4nden und auf dem Boden des Gef\u00e4\u00dfes ab (Krysta\u00fcfraktion 1).\n..\t\" \u2022.\t'.V\t\u2022'/ \u2018\n*) Siehe Mitteilung II, Diese Zeitschr., Bd. 95(1915), S. 305, Anm. 1.\n*) Allein nach zu urteilen, wesentlich von dejp Tryptophankom-plex des Proteinstoffmolek\u00fcls herr\u00fchrend. Aller Wahrscheinlichkeit nach geht v. F\u00fcrths nur in amorpher Form dargestelltes \u00abXanthomelanin\u00bb in diese Fraktion ein (v. F\u00fcrth, \u00dcber die Einwirkung von Salpeters\u00e4ure auf Eiwei\u00dfstoffe, Stra\u00dfburg 1899).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCTIII.\t7","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"Ctrl Th. M\u00f6rser,\n4. Nach Abtrennung der erw\u00e4hnten Krystalle wurde der R\u00fcckstand, ohne Anwendung von W\u00e4rme, zu Sirup eingedickt, mit Xylol (das einen Rest von Pikrins\u00e4ure aufnahm) ausgesch\u00fcttelt, nach Verd\u00fcnnung mit Wasser mit Zinkoxyd in \u00dcberschu\u00df behandelt, noch warm filtriert und wieder zu Sirup eingedampft. Dieser wurde mit Alkohol ausger\u00fchrt und geknetet. Die alkoholische Fl\u00fcssigkeit wurde von der ungel\u00f6st gebliebenen, kleberartigen, seidig gl\u00e4nzenden Masse1) abgegossen und spontan abdunsten gelassen, worauf in wenig Wasser gel\u00f6st und die L\u00f6sung behufs langsamer Konzentrierung l\u00e4ngere Zeit im K\u00e4lteschrank stehen gelassen wurde. Dabei wurde eine honig\u00e4hnliche Masse erhalten, die reichlich von farblosen Mikrokrystallen durchsetzt war. Durch kr\u00e4ftiges Auspressen, Aufschwemmen des Pre\u00dfkuchens in Wasser, Filtrieren und erneutes Auspressen wurde die Substanz erhalten (Krystallfraktion 2).\nKrystallfraktion 1 (Gewicht 2;2 g). Nach Aufl\u00f6sen in Wasser setzten sich, unter spontaner Abdunstung, gro\u00dfe, farblose Krystalltafeln ab, die sich bez\u00fcglich physikalischer Eigenschaften und qualitativer Reaktionen wie Bernsteins\u00e4ure verhielten, was auch durch Elementaranalyse2) best\u00e4tigt wurde:\n4,4*29 mg ergaben 6,61 mg CO\u201e entsprechend 40,70 \u00b0/o C 4,429 *\t\u00bb 2,01 \u00bb H,0,\t*\t5,08 > H.\nBerechnet f\u00fcr C4Ha04: C =' 40,66 \u00b0/o\nH = 5,13 \u00ae/o.\nKrystallfraktion 2 (Gewicht 1,0 g). Umkrystallisierung aus kochendem Wasser f\u00fchrte zu nach Auspressen sch\u00f6n wei\u00df-\n*) Die fragliche Prozedur \u2014 \u00dcberf\u00fchrung evtl, anwesender S\u00e4uren in Zinksalz und Alkoholbehandlung \u2014 wurde zun\u00e4chst in der Absicht vorgenommen, oxyglutarsaures Zink aus der alkoholunl\u00f6slichen, kleber-artigen Masse herauszugewinnen, was Habermann und Ehrenfeld durch ein solches Verfahren gelungen war (Diese Zeitschr., Bd. 35 [1902], S. 235), zumal da Oxyglutars\u00e4ure, wenn von Anfang an in der salpetersauren Reaktionsfl\u00fcssigkeit vorhanden, der Berechnung gem\u00e4\u00df in der hier fraglichen Fraktion anzutreffen sein mu\u00dfte. Das Resultat der zu diesem Zwecke vorgenommenen weiteren Bearbeitung der alkoholunl\u00f6slichen Masse ist jedoch vorl\u00e4ufig negativ geblieben..\n*) Die in dieser und der n\u00e4chstfolgenden Mitteilung angef\u00fchrten Elementaranalysen sind g\u00fctigst von Herrn Privatdozenten Dr. K. Almstr\u00f6m, Upsala, ausgef\u00fchrt worden.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber aus Proteinstoffen erhaltene Verbindungen. III.\u2019* 9}\ngl\u00e4nzenden Pr\u00e4paraten, bestehend aus kleinen sechseckigen Tafeln (2 Fraktionen wurden entnommen: Pr\u00e4p. l bezw. 2).\nAnalysen.1 *)\nPr\u00e4p. 1. 0,1506 g Gewichtsverlust (bei 100\u00ae)*) ergaben 0 0178 e entsprechend 11,82 \u00b0/o Krystallwasser.\t%\nPr\u00e4p. 2. 0,2011 g Gewichtsverlust (bei 100\u00b0) ergaben 0,0237 g entsprechend 11,61 \u00b0/o Krystallwasser.\t\\\nPr\u00e4p. 1. 8,876 mg ergaben 11,32 mg CO\u201e entsprechend 34,78\u00ae/\u00ab C\n8.876\t*\t>\t3,95 \u00bb H#0,\t\u00bb\t4,98\u00ae/\u00ab H\n8.876\t\u00bb\t*\t2,681 * ZnO,\t*\t24,27\u00ae/\u00ab Zn\nPr\u00e4p. 2. 5,548 mg ergaben 7,20 mg COg, entsprechend 35,39*/\u00ab C\n5,558 \u00bb\t\u00bb\t2,52 \u00bb 11,0,\t\u00bb\t5,08 */\u00ab H\n5,548 \u00bb\t\u00bb\t1,637 \u00bb ZnO, \u00bb,\t23,70\u00ae/\u00ab Zn.\nBerechnet f\u00fcr C\u00eaHwO# \u2022 Zn -f- 2 H,0 : Krystallwasser li,72 \u2022/\u00ab.., Berechnet f\u00fcr krystallwasserfreie Substanz:\nC 35,36 \u2022/\u2022\nH 5,20\u00ae/\u00ab\n. 0 35,36\u00ae/\u00ab\nZn 24,09\u00b0/\u00ab.\nDie freie S\u00e4ure wurde durch Aussch\u00fctteln der L\u00f6sung des Zinksalzes in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure mit \u00c4ther, Abdunstung des \u00c4thers und Umkrystallisierung der strahlig krystallinischen Masse in der W\u00e4rme aus mit Ligroin versetzter \u00c4therl\u00f6sung dargestellt (zentimeterlange, schmale Prismen). Schmelzpunkt: 81\u00b0 C. Die Analysen geben eine Oxyb\u00fctter-s\u00e4ure an; der Schmelzpunkt,3) wie auch die Krystallform des Zinksalzes, zeigen, da\u00df die vorliegende S\u00e4ure ot-\u00d6xyisobutters\u00e4ure (\u00abAcetons\u00e4ure\u00bb), (CHS)2. C(OH) \u2022 COOH, ist.\n'W\u00e4hrend sich betreffs des n\u00e4heren Ursprungs der Bern-steins\u00e4ure im vorliegenden Fall schwerlich etwas Sicheres\n\u2018) Krystallwasserbestimmung wurde an im H,S04-Exsikkator getrocknetem Material ausgef\u00fchrt ; die \u00fcbrigen Analysen an bei 100* getrocknetem Material.\n*) Bei darauffolgender Erhitzung auf 120* trat kein weiterer Gewichtsverlust ein.\n3) Der Schmelzpunkt f\u00fcr \u00abAcetons\u00e4ure\u00bb wird von Morkownikoff (Ann. d. Chemie und Pharmacie, Bd. 146 [1868], 5. 341) zu 79\u00ae angegeben; der Schmelzpunkt der a-Oxybutters\u00e4ure wird (in Beilsteins Handbuch) zu 42\u201442V\u00bb bezw. 43\u201444\u00b0 angegeben. Die beiden Isomeren k\u00f6nnen also v\u00f6llig sicher voneinander durch Schmelzpunktbestimmung Unterschieden werden.'\n\u2022\u2022\t\u2019\t7*","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"1\n92 C. Th. M\u00f6rner. \u00dcber Proteinstoffe bei tiefgreif. Spaltung usw. III.\nsagen l\u00e4\u00dft, weist der Fund von a-Oxyisobutters\u00e4ure unter den gegebenen Umst\u00e4nden mit Bestimmtheit auf a-Aminoisobutter-s\u00e4ure als Muttersubstanz und damit auf die Stellung dieser Aminos\u00e4ure als Proteinstoffbaustein hin.l *)\nAminobutters\u00e4ure wird, als Spaltungsprodukt eines Proteinstoffs, zum erstenmal von Sch\u00fctzenberger\u2022) angegeben; bei n\u00e4herer Pr\u00fcfung seiner Arbeiten zeigt es sich aber, da\u00df ein bindender Beweis daf\u00fcr nicht erbracht worden ist. Das Ganze beschr\u00e4nkt sich darauf, da\u00df seiner auf eine Elementaranalyse gest\u00fctzten Ansicht nach eine erhaltene Krystall-fraktion darstellen sollte: \u00abun m\u00e9lange ou peut-\u00eatre une combinaison \u00e0 \u00e9quivalents \u00e9gaux de butalanine et d\u2019acid amido-butyrique\u00bb.3 4 *)\nE. Fischer \u00abfand mittels der Estermethode im Fibroin und Leim einen K\u00f6rper, der wahrscheinlich Aminobutters\u00e4ure war, aber noch nicht mit Sicherheit identifiziert werden konnte*.\u00ab) Auch Meisenheimer hat es bei Untersuchung von durch Autolyse aus Hefe erhaltenen Aminos\u00e4uren, \u00abwahrscheinlich* gefunden, da\u00df \u00abeine Aminos\u00e4ure vorhanden ist\u00bb.8)\n\u00ff Die einzige bestimmter formulierte Angabe \u00fcber eine Aminobutters\u00e4ure \u2014 und zwar die Isoverbindung \u2014 als hydrolytisches Spaltungsprodukt ein\u00e9s Proteinstoffs ist neulich von Foreman6 *) geliefert worden, der die genannte S\u00e4ure aus Prolinfraktionen nach der Hydrolyse des Caseins isoliert hat.\nUnter solchen Umst\u00e4nden d\u00fcrfte unser Fund von Oxyisobutters\u00e4ure nicht seines Interesses ermangeln, indem er einen auf indirektem Wege erhaltenen, aber gleichwohl kaum weniger exakten Beweis f\u00fcr die Rolle der Aminobutters\u00e4ure als eines der Bausteine, die in das Proteinstoffmolek\u00fcl eingehen k\u00f6nnen, liefert und demnach geeignet ist, Foremans diesbez\u00fcgliche Angabe zu best\u00e4tigen.\n*) Bei Proteinstoffoxydation mit Salpeters\u00e4ure wird, wie bekannt, in reichlicher Menge salpetrige S\u00e4ure gebildet, wodurch die M\u00f6glichkeit f\u00fcr eine wenigstens partielle \u00dcberf\u00fchrung von in dem Proteinstoffmolek\u00fcl enthaltener Aminoisobutters\u00e4ure in die entsprechende Oxys\u00e4ure (gem\u00e4\u00df bekanntem Reaktionsverlauf) gegeben ist;\n*) Bull, de la soc. chim., Bd. 23 (1875), S. 193.\n3)\ta. a. O., S. 244.\n4)\tLaut Referat in Cohnheims Chemie der.Eiwei\u00dfk\u00f6rper, 3. Auf!.\n(1911), S. 40.\n8) Laut Referat in Chem. Zentralbl. 1915, Bd. 2. S. 1259.\n\u2022) Biochem. Zeitschr., Bd. 56 (1913), S. 1\u201410.","page":92}],"identifier":"lit20639","issued":"1916-17","language":"de","pages":"89-92","startpages":"89","title":"\u00dcber aus Proteinstoffen bei tiefgreifender Spaltung mit Salpeters\u00e4ure erhaltene Verbindungen, III. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"98"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:41:50.621668+00:00"}