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{"created":"2022-01-31T14:37:10.271195+00:00","id":"lit20662","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Engfeldt, N. O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 99: 166-223","fulltext":[{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"Die Shaffer8Che Oxydationsmethode zur Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn.\nVon\nN. O. Engfeldt, Laborator.\nMit einer Abbildung.\n(Aua dem phyaio\u00eeogiaeh-chemiaehen Institut der tier\u00e4rztlichen Hochschule zu Stockholm.)\n(Her Redaktion zugegangen am 13. Februar It\u00bbi7.\u00bb\nDie \u00df-Oxybutters\u00e4ure bildet, wie bekannt, zugleich mit dem Aceton und der Acetessigs\u00e4ure die sogenannten Acetonk\u00f6rper des Harns. Es liegen zwar schwerwiegende Gr\u00fcnde f\u00fcr die Annahme vor, da\u00df alle diese K\u00f6rper, obschon in sehr kleinen Mengen, als Endprodukte des Stoffwechsels in jedem normalen Harn zu finden sind, die bisher ausgef\u00fchrten Untersuchungen normalen Harns haben indessen kaum zum einwandfreien Nachweise mehr als eines dieser K\u00f6rper, n\u00e4mlich des Acetons, gef\u00fchrt. Den Grund hierf\u00fcr hat man warscheinlieh darin zu suchen, da\u00df das Aceton der am leichtesten chemisch nachweisbare der 3 K\u00f6rper ist, w\u00e4hrend die beiden anderen entweder, wie die Acetessigs\u00e4ure, sich \u00e4u\u00dferst leicht zersetzen, oder auch, wie die \u00df-Oxybutters\u00e4ure, nicht gen\u00fcgend empfindliche und charakteristische Reaktionen besitzen, um in so kleinen Mengen, wie sie unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen Vorkommen, deutlich nachgewiesen werden zu k\u00f6nnen. Bei gewissen St\u00f6rungen im Stoffwechsel kann jedoch eine bedeutende Zunahme der Menge der Acetonk\u00f6rper zustande kommen, deren Nachweis sowohl f\u00fcr die Diagnose wie f\u00fcr die Prognose des anormalen Zustandes von gro\u00dfer Bedeutung sein kann.\nVon den drei Acetonk\u00f6rpern kommt unter pathologischen Verh\u00e4ltnissen die \u00df-Oxybutters\u00e4ure im allgemeinen am reichlichsten vor. Bei einer gr\u00f6\u00dferen Menge Aceton und Acetessigs\u00e4ure im Harn fehlt, der Erfahrung nach, niemals die \u00df-Oxy-","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"S ha ff ersehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybuttcrs\u00e4ure im Ham. 167\nbutters\u00e4ure. Die Angabe Stadelmanns1), da\u00df die Abwesenheit des Acetons die Gegenwart von \u00df-Oxybutters\u00e4ure (Crotons\u00e4ure) nicht ausschlie\u00dfe, ist mit einer gewissen Vorsicht aufzunehmen, da die von ihm ausgef\u00fchrten Proben zum Nachweis von Aceton bei n\u00e4herer Untersuchung kaum als vollst\u00e4ndig befriedigend betrachtet werden k\u00f6nnen (Geruchprobe, Eisenchloridprobe, seltener Liebens Jodoformprobe). Bei Anh\u00e4ufung von Acet-essigs\u00e4ure und \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Organismus (Acidosis) stellen sich allm\u00e4hlich ernste Vergiftungserscheinungen ein. Es ist deshalb von Bedeutung, da\u00df man eine Zunahme der Menge der Acetonk\u00f6rper \u00fcber das Normale schon in einem fr\u00fchen Stadium nachweisen und in F\u00e4llen von Acidosis ihre Zu- und Abnahme verfolgen kann. Im allgemeinen hat man sich indessen auf den Nachweis oder die Bestimmung des Acetons und der Acetessigs\u00e4ure beschr\u00e4nkt, f\u00fcr welchen Zweck sich empfindliche, zuverl\u00e4ssige sowie verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig einfache Methoden ausgearbeitet finden. Die f\u00fcr die quantitative Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure zug\u00e4nglichen Methoden sind dagegen in hohem Grade m\u00fchselig und zeitraubend und kommen deshalb nur ausnahmsweise zur Anwendung. Da die \u00df-Oxybutters\u00e4ure jedoch, wie schon oben erw\u00e4hnt ist, der am reichlichsten vorkommende der Acetonk\u00f6rper des Harns ist und au\u00dferdem quantitativ in keinem bestimmten Verh\u00e4ltnis zu den \u00fcbrigen steht, sieht man leicht ein, da\u00df die bei unseren gew\u00f6hnlichen Acetonbestimmungen erhaltenen Ziflernwerte ein ebenso unvollst\u00e4ndiges wie unrichtiges Bild von dem wirklichen Gehalt des Harns an Acetonk\u00f6rpern geben. Eine f\u00fcr klinische Zwecke andwendbare Methode zur Bestimmung des \u00df-Oxy butt er s\u00e4uregeh altes im Harn ist folglich in einem hohen Grade w\u00fcnschenswert.\nUnabh\u00e4ngig von einander gelang es Minkowski* *) und K\u00fclz,3) im Harn von Zuckerkranken \u00df-Oxybutters\u00e4ure nachzuweisen, nachdem schon kurz vorher Stadelmann (1. c.)\n\u2019) Stadelmann, Arch, f\u00fcr exp. Path, und Pharm., Bd. 17, S.419\n(1883).\n*) Minkowski, Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 18, S. 35 (1884).\ns) K\u00fclz, Zeitschr. f. Biol., Neue Folge, Bd. 2, S. 165 (1884).","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"108\nN. 0. Engfeldt,\naus diabetischem Harn a-Crotons\u00e4ure als Zersetzungsprodukt der \u00df-Ox y butters\u00e4ure gewonnen hatte.\nDie \u00df-Oxybutters\u00e4ure ist in reinem Zustand eine sirupdicke, schwer krystallisierbare Fl\u00fcssigkeit. Durch Oxydation geht sie in Acetessigs\u00e4ure \u00fcber, die ihrerseits bei Erhitzung oder Verwahrung sich leicht in Aceton und Kohlendioxyd spaltet.\n1.\tCH, \u2022 CH \u2022 OH \u2022 CH,. COOH + 0 = CH, \u2022 CO \u2022 CH, \u2022 COOH + H,0 ;\n2.\tCH, \u2022 CO \u2022 CH, \u2022 COOH = CH, \u2022 CO CH, -f- CO,.\nBei Erhitzung bilden sich anhydridartige Verbindungen (\u00abLactone\u00bb) und au\u00dferdem kann sich, besonders bei Anwesenheit von Schwefels\u00e4ure in gr\u00f6\u00dferen Mengen, a-Croton-s\u00e4ure bilden:\nCH3 \u2022 CH \u2022 OH \u2022 CH, \u2022 COOH = CH,. CH : CH. COOH + H,0.\nDie \u00df-Oxybutters\u00e4ure enth\u00e4lt ein asymmetrisches Kohlen-stofTatom und kann folglich in optisch aktiven Formen auf-treten. Die im Harn vorkommende ist linksdrehend. Die spezifische Drehung [a]D = \u2014 24,12\u00b0 bei einer Temperatur von 17\u201422\u00b0 und einer Konzentration unter 12\u00b0/o.\nIm Anschlu\u00df an diese Eigenschaften \u2014 Oxydierbarkeit zu Aceton, Zersetzung in a-Crotons\u00e4ure und optische Aktivit\u00e4t \u2014 sind verschiedene Methoden zur quantitativen Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure ausgearbeitet worden.\nVon diesen Methoden hat sich die von Darmst\u00e4dter1) angegebene Crotons\u00e4uremethode nach den Untersuchungen von Magnus-Levy,2) Shindo,8) Shaffer4) und Embden-Schmitz5) als sehr unbefriedigende Resultate ergebend im gro\u00dfen ganzen unanwendbar erwiesen. Die von Shindo ausgearbeitete Modifikation der Methode Darmst\u00e4dters scheint, seinen Analysenresultaten nach zu urteilen, eine befriedigendere\n\u2018) Darmst\u00e4dter, Diese Zeitschr., Bd. 37, S. 355 (1902/03).\n*\u2022) Magnus-Levy, Ergehn, der inn. Medizin und Kinderheilk., Bd. 1, S. 418 (1908).\n8) Shindo, \u00dcber die quantitative Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. Dissert. M\u00fcnchen 1907. S. 17.\n4) Shaffer, Journ. of biolog. Chemistry, Bd. 5, S. 213(1908\u201409).\n*) E mb den und Schmitz in Abderhaldens Handbuch III, Bd. 2, S. 926 (1910).\n/","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 169\nAusbeute zu geben. Weitere Erfahrungen \u00fcber dieselbe scheinen nicht vorzuliegen, und es sieht aus, als ob sie allzu zeitraubend und schwerraan\u00f6vrierbar w\u00e4re, um mit einigerma\u00dfen Erfolg in die H\u00e4nde weniger ge\u00fcbter Chemiker gelegt zu werden und eine allgemeinere praktische Anwendung zu finden.\nDie weitaus am meisten angewandte Methode der \u00df-Oxy-butters\u00e4urebestimmung ist die polarimetrische. Die hierbei zur Anwendung gekommenen und auf einer direkten Untersuchung der Drehungsf\u00e4higkeit des Harns gegr\u00fcndeten Methoden haben sich bei n\u00e4herer Untersuchung s\u00e4mtlich als unanwendbar erwiesen. Augenblicklich ist man auf eine vorhergehende Isolierung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure durch Extraktion mit \u00c4ther hingewiesen, wonach nach Abdunstung des \u00c4thers und L\u00f6sung des R\u00fcckstandes in Wasser die Drehungsf\u00e4higkeit des Extraktes bestimmt wird. Die Angaben \u00fcber die n\u00f6tige Zeit zur vollst\u00e4ndigen Extraktion der \u00df-Oxys\u00e4ure wechseln bedeutend. Im allgemeinen d\u00fcrfte jedoch eine Extraktionszeit von einem bis zu mehreren Tagen n\u00f6tig sein. \u00dcber die Genauigkeit der Resultate ist zu bemerken, da\u00df im Harn normal levogyre, \u00e4therl\u00f6sliche Substanzen Vorkommen, die zu einer Erh\u00f6hung der Resultate beitragen k\u00f6nnen. Anderseits haben Shaffer-Marriott1) bewiesen, da\u00df die Extraktion mit \u00c4ther sich kaum quantitativ ausf\u00fchren l\u00e4\u00dft. Bei Versuchen mit bestimmten, dem Harn oder einer L\u00f6sung zugesetzten Quantit\u00e4ten S\u00e4ure entstand ein Verlust von etwa 10\u00b0/o. Die Ursache hierf\u00fcr glauben Shaffer-Marriott in dem Umstande gefunden zu haben, da\u00df bei der langwierigen Extraktion eine gewisse Menge S\u00e4ure durch Oxydation verloren geht. Die Polarisationsmethode schlie\u00dft also in sich zwei Fehlerquellen ein, die jedoch in entgegengesetzter Richtung wirken und somit unter gewissen Umst\u00e4nden die gegenseitigen Wirkungen vollst\u00e4ndig aufheben k\u00f6nnen. Das Erhalten richtiger Endresultate ist folglich bei der Anwendung der Methode nicht ausgeschlossen. Bei der Bestimmung von \u00df-Oxybutters\u00e4ure in Harn, der gr\u00f6\u00dfere Mengen S\u00e4ure enth\u00e4lt, sind .die Resultate\n*) Shaffer-Marriott, Journ. of Biol. Chemistry, Bd. 16, S. 265 (1913-14).","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\n\u00ef\nN. O. Engfeldt,\nauch von hinreichend gro\u00dfer Genauigkeit, w\u00e4hrend ein Harn mit geringer Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure infolge der Gegenwart der obengenannten levogyren K\u00f6rper Werte gibt, die den wirklichen \u00df-Oxybutters\u00e4uregehalt um bis zu 100\u00b0/o \u00fcberschreiten k\u00f6nnen. Diese Nachteile der Polarisationsmethode sind jedoch von geringer Bedeutung im Verh\u00e4ltnis zu dem, der in der sehr bedeutenden Zeit f\u00fcr die Ausf\u00fchrung der Bestimmung liegt, ein Umstand, der sicher auf die meisten abschreckend wirkt und die praktische Anwendbarkeit der Methode in unseren Kliniken in einem gr\u00f6\u00dferen Ma\u00dfstabe unm\u00f6glich macht.\nHierzu kommt auch ein Umstand von praktischer Bedeutung, und zwar der, da\u00df die Bestimmung des Gesamtacetongehaltes noch besonders nach ganz anderen Methoden vorgenommen werden mu\u00df. Die Bestimmung des Gesamtgehaltes des Harns an Acetonk\u00f6rpern erfordert folglich eine unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig lange Zeit. Besonders ansprechend wirkt deshalb die von Shaffer1) vorgeschlagene Oxydationsmethode, die eine Bestimmung s\u00e4mtlicher Acetonk\u00f6rper im Harn in einer einzigen Folge erm\u00f6glicht. Die Sh a ff ersehe Methode der Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure st\u00fctzt sich auf den Umstand, da\u00df die \u00df-Oxybutters\u00e4ure durch Oxydation in der W\u00e4rme mit Chromatschwefels\u00e4ure in Aceton \u00fcberf\u00fchrt wird; das gebildete Aceton wird nach Messinger-Huppert quantitativ bestimmt. Unter der Voraussetzung, da\u00df die \u00df-Oxybutters\u00e4ure bei der Oxydation quantitativ in Aceton \u00fcbergef\u00fchrt wird und da\u00df keine anderen im Harn vorkommenden K\u00f6rper bei der Oxydation Anla\u00df zu fl\u00fcchtigen jodverbrauchenden Substanzen geben, w\u00e4ren von der Methode befriedigende Resultate zu erwarten. Nach Shaffers eigenen Untersuchungen an reinen \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sungen findet unter gewissen, genau angegebenen Bedingungen eine ann\u00e4hernd quantitative Umwandlung in Aceton statt. Dagegen fand Shaffer, da\u00df im Harn normal oder zuf\u00e4llig vorkommende Substanzen, wie Zucker und Glukurons\u00e4uren u. a., bei der Oxydation die Bildung fl\u00fcch-\n\u2019) Shaffer, Journ. of biol. Chimistry, Bd. 5, S. 213 (1908\u201409).","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4urc im Harn. 171\ntiger, jodverbrauchender K\u00f6rper veranla\u00dften, die st\u00f6rend auf das Resultat einwirkten. Durch eine Vorbehandlung des Harns mit Bleiessig und Ammoniak glaubt er indessen die wichtigsten der obenerw\u00e4hnten Substanzen, n\u00e4mlich Zucker und Glukuron-s\u00e4uren, zum gr\u00f6\u00dften Teil entfernen zu k\u00f6nnen, wonach dann die \u00fcbrigen bei der Oxydation gebildeten st\u00f6renden Substanzen durch Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer L\u00f6sung vollst\u00e4ndig beseitigt werden k\u00f6nnen.\nMondschein1) hat bei einer von ihm ausgearbeiteten Methode der quantitativen Bestimmung der Milchs\u00e4ure neben \u00df-Oxybutters\u00e4ure die Shaffersche Oxydationsmethode angewendet und sie befriedigend gefunden, hat jedoch keine eingehendere Kontrolle der Richtigkeit derselben vorgenommen.\nEmbden und Schmitz2) haben indessen bei einer Nachpr\u00fcfung der Shafferschen Methode gefunden, da\u00df die Redestil-lation mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd die bei der Oxydation gebildeten st\u00f6renden jodverbrauchenden Substanzen nicht vollst\u00e4ndig zu entfernen vermag. Bei Verwendung reiner Traubenzuckerl\u00f6sungen und einer Destillationsdaucr, die der f\u00fcr die Ausf\u00fchrung der Shaffer-Bestimmungen notwendigen etwa entsprach, fanden die Verf. in dem zweiten Destillat ganz betr\u00e4chtliche Mengen Jod gebunden. Bei Anwendung der Methode direkt auf den zuckerhaltigen Harn stimmten Parallelbestimmungen so wenig, da\u00df die Verf. die direkte Anwendung der Shafferschen Methode auf zuckerhaltigen Harn nicht empfehlen konnten. Dagegen stimmten die Parallelbestimmungen an zuckerfreiem mit \u00df-Oxybutters\u00e4ure versetztem Harn sehr gut.\nBei einem Vergleich zwischen der Polarisationsmethode und der Shafferschen Methode zeigte die letztere bei gr\u00f6\u00dferen Mengen \u00df-Oxybutters\u00e4ure stets niedrigere Werte, jedoch oft \u00fcber 90\u00b0/o der der ersteren. Bei Versuchen mit normalem oder schwach \u00df-oxybutters\u00e4urehaltigem Harn erhielten sie dagegen mit der Shafferschen Methode Werte, die nur einen geringen Bruchteil der auf polarimetrischem Wege erhaltenen aus-\n*) Mondschein, Biochem. Zeitschr., Bd. 42, S. 91 (1912). *) 1. c.","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nN. 0. Engfeldt,\nmachten. Da die Sha ff ersehe Methode anscheinend etwas zu niedrige Werte liefert und die polarimetrische zu hohe, d\u00fcrfte der richtige Wert zwischen dem polarimetrisch und dem durch Oxydation ermittelten liegen.\nAnl\u00e4\u00dflich dieser von Embden und Schmitz ausgesprochenen Bemerkungen gegen dieShafferscheOxydationsmethode hat Shaffer zusammen mitMarriott1) eine Nachpr\u00fcfung seiner Methode ausgef\u00fchrt. Die Verf. heben hervor, da\u00df Gorslin und Oooke2) zwar kleinere Modifikationen bei der Verwendung der Oxydationsmethode vorgeschlagen, ihre Richtigkeit aber, im Gegensatz zu Embden und Schmitz, nicht in Frage gestellt h\u00e4tten. Shaffer und Marriott bemerken weiter, da\u00df die Methode auf der Untersuchung einer inaktiven, synthetischen, durch Umkrystallisation des Natriumsalzes gereinigten \u00df-Oxybutters\u00e4ure mit einer durch Titration bestimmten Konzentration der S\u00e4ure basiert sei. Die Resultate h\u00e4tten eine Ausbeute von 98,8\u2014103,3 \u00b0/o der theoretischen ergeben, woraus sie den Schlu\u00df gezogen h\u00e4tten, da\u00df die Oxydation zu Aceton praktisch quantitativ verlaufe. Bei der Nachpr\u00fcfung fanden Shaffer-Marriott indessen, genau wie Embden und Schmitz, da\u00df bei der Oxydation einer mit \u00c4ther aus dem Harn extrahierten \u00df-Oxybutters\u00e4ure niedrigere Werte, als die, welche die optische Untersuchung ergab, im allgemeinen 85\u201495\u00b0/o, erhalten wurden. Die Anmerkung von Embden und Schmitz, da\u00df Traubenzucker bei Oxydation mit Kaliumdichromat in schwefelsaurer L\u00f6sung Anla\u00df zu jod verbrauchenden Substanzen' gab, die sich durch Umdestillation mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd nicht vollst\u00e4ndig entfernen lassen, wurde von Shaffer und Marriott zugegeben und noch best\u00e4tigt. Die Verf. weisen indessen darauf hin, da\u00df die Methode nicht f\u00fcr die direkte Bestimmung in zuckerhaltigem Harn, sondern nur nach der Behandlung dieses mit Bleiessig und Ammouiak ausgearbeitet worden sei.\n*) Shaffer u. Marriott, Journ. of biol. Chemistry, Bd. 16, S. 265 (1913\u201414).\n*) Gorslin u. Cooke, Journ. of biol. Chemistry, Bd. 10, S. 291 (1911-12..","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 173\nKir die weitere Kontrolle und Untersuchung der Oxydationsmethode war indessen die Herstellung einer \u00df-Oxy-butters\u00e4urel\u00f6sung von vollst\u00e4ndig chemisch reiner Beschaffenheit und vollkommen exakter St\u00e4rke notwendig. Die Versuche der Verf. hierin wurden mit Erfolg gekr\u00f6nt und es gelang ihnen, ein f\u00fcr den Zweck anwendbares Ca-Zn-Salz herzustellen, das bei der Analyse folgende Zusammensetzung ergab: GaZn (C4H703)4. Das aus der durch den Extrakt des Harns erhaltenen S\u00e4ure hergestellte Salz hat eine wei\u00dfe Farbe, ist in 10 Teilen Wasser l\u00f6slich, nicht deliquiscierend und haltbar.\nBei der Oxydation wurde ein gewisses Quantum \u00df-Oxy-butters\u00e4ure (als CaZn-Salz) auf 600 ccm mit Wasser verd\u00fcnnt, dem 30 ccm Schwefels\u00e4ure (Eigengewicht 1,59) zugesetzt wurden. Hierauf wurde die Mischung unter Hinzutr\u00e4ufeln einer stark verd\u00fcnnten Kaliumdichromatl\u00f6sung w\u00e4hrend 3* /a Stunden der Destillation unterzogen, wobei eine berechnete Gesamtmenge von 0,5 g K2Cr207 angewendet wurde. Die Acetonmenge wurde im Destillat jodometrisch bestimmt. Als Resultat der Versuche ging hervor, da\u00df ein Verlust von 5\u201410\u00b0/o erhalten wurde. Die Verf. geben an, da\u00df sie viele vergebliche Versuche gemacht h\u00e4tten, um die Methode zu verbessern und theoretisch richtige Werte zu erhalten. So wurden andere Oxydationsmittel und andere S\u00e4uren verwendet. Die Ursache der zu niedrigen Werte liegt, nach Ansicht der Verf., in der Bildung von Essigs\u00e4ure anstatt des Acetons \u2014 ein Teil der bei der Oxydation prim\u00e4r gebildeten Acetessigs\u00e4ure solle eine sogenannte S\u00e4urespaltung statt der Ketonspaltung erfahren. Die Verf. glauben n\u00e4mlich auf experimentellem Wege festgestellt zu haben, da\u00df das Aceton, einmal gebildet, nicht unter den bei der Oxydationsraethode vorhandenen Umst\u00e4nden angegriffen wird. Eine etwas h\u00f6here Ausbeute erhielten die Verf. dadurch, da\u00df sie das Dichromat \u00e4u\u00dferst langsam hinzusetzten und die Destillatton eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig lange Zeit stattfinden lie\u00dfen. Wenn somit in den ersten 2\u20143 Viertelstunden nur 0,09 g K8Cr,07 und dann in der folgenden Stunde 0,09 g hinzugesetzt wurden und die Destillation 4 Stunden ausgedehnt wurde, erhielten sie zwischen 95,2\u201497,5 g wechselnde","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nN. 0. Engfeldt,\nAusbeuten. Die V\u00e7rf. halten es f\u00fcr wahrscheinlich, da\u00df die Ausbeute bei noch langsamerem Zusatz von Dichromat und noch l\u00e4ngerer Destillation ann\u00e4hernd 100 \u00b0/o wird. Da die Ausbeute indessen nach den zuerst angegebenen Bedingungen recht konstant zu sein scheint, schlagen die Verf. eine Korrektion der aufdie ebengenannte Weise erhaltenen Werte durch Erh\u00f6hung derselben um 10\u00b0/o vor. Bei der Anwendung der Oxydationsmethode auf Harn sind nach den Verf. folgende Umst\u00e4nde in Betracht zu ziehen. Im Harn kommen normal oder zuf\u00e4llig Stoffe vor, die bei der Oxydation Anla\u00df zu fl\u00fcchtigen jodverbrauchenden Substanzen geben. Zu solchen Stoffen rechnen die Verf. Glukurons\u00e4uren, Zucker-, Milch-, Butter- und Ameisens\u00e4ure sowie Phenol.\nDurch drei Verfahren glauben die Verf. den st\u00f6renden Einflu\u00df dieser K\u00f6rper eliminieren zu k\u00f6nnen. Glukurons\u00e4uren und Zucker werden durch F\u00e4llung mit Bleiessig und Ammoniak entfernt. Phenol, Butters\u00e4ure und Ameisens\u00e4ure durch Destillation des anges\u00e4uerten Filtrats, wobei auch das Aceton und die Acetessigs\u00e4ure entfernt werden. Aus dem erhaltenen Destillat l\u00e4\u00dft sich das Aceton durch Umdestillation in alkalischer L\u00f6sung isolieren und dann auf jodometrischem Wege quantitativ bestimmen. M\u00f6glicherweise vorhandene Milchs\u00e4ure wird bei der Behandlung mit Kaliumdichromat zu Acetaldehyd aufoxydiert, aber durch Umdestillation des Destillats mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd beseitigt. Die Verf. haben auch Untersuchungen eines normalen Harns ausgef\u00fchrt und hierbei im Mittel eine gerade 30 mg Aceton entsprechende Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure oder ungef\u00e4hr 50 mg pro Liter gefunden. Die Verf. halten es f\u00fcr glaublich, da\u00df diese Menge die physiologisch im Harn vorkommende ist. Einen wesentlichen Einflu\u00df auf das Resultat kann diese unbedeutende Menge, wenigstens bei der Untersuchung eines eine betr\u00e4chtlichere Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure enthaltenden Harnes, nicht aus\u00fcben.\nDie besonderen Vorschriften f\u00fcr die Ausf\u00fchrung der Bestimmung im Harn weichen nur unwesentlich von den in Shaffers erster Arbeit angegebenen ab. Da ich indessen weiter hinten auf eine kritische Untersuchung der Methode, wie sie","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydation.methode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 175\nzuletzt formuliert ist, eingehen werde, halte ich es f\u00fcr notwendig, dieselbe vollst\u00e4ndig wiederzugeben.\n\u00ab25\u2014100 ccm (eventuell mehr, gew\u00f6hnlich 50 ccm) werden mit einer Pipette gemessen und in einen 200\u2014300 ccm Wasser enthaltenden Me\u00dfkolben von 500 ccm gef\u00fcllt. Bleiessig (Pharm, \u00fc. S. A.) in gleichem Volumen wie der angewandte Harn \u2014 bei geringem oder keinem Zucker im Harn nur die H\u00e4lfte \u2014 wird hinzugesetzt und die Mischung umgesch\u00fcttelt. Ein der H\u00e4lfte des Volumens des angewandten Bleiessigs entsprechendes Volumen konzentrierten Ammoniaks wird hinzugesetzt, der Kolben bis zur Marke mit Wasser gef\u00fcllt, umgesch\u00fcttelt und nach einigen Minuten durch ein gefaltetes Filtrum filtriert. 200 ccm des Filtrates werden in einen 1000 ccm-Kjeldahl-Kolben gegossen, mit 400 ccm Wasser verd\u00fcnnt, 15 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure sowie etwas Talk zugesetzt und die Mischung destilliert, bis etwa 200 ccm \u00fcberdestilliert haben (Dest. A.). Durch Hinzutr\u00e4ufeln von Wasser aus einem Scheidetrichter ist das Volumen im Destillierkolben auf mindestens 400 500 ccm zu halten. Das Destillat A, das pr\u00e4formiertes und von Acetessigs\u00e4ure gebildetes Aceton enth\u00e4lt und meinem anderen Kjeldahl-Kolben aufgesammelt wird, wird nach Zusatz von 10 ccm 10\u00b0/oiger Natronlauge (ungef\u00e4hr 20 Min.) umdestilliert. (Dest. A 2.) Im Destillat A 2 wird der Acetongehalt nach Messinger-Huppert jodomotrisch bestimmt. 1 ccm n io-Jod = 0,967 mg Aceton.\nDer auf die angegebene Weise vorher destillierte Harn wird unter Hinzutr\u00f6pfeln einer verd\u00fcnnten Kaliumdichromatl\u00f6sung, soda\u00df das Volumen konstant erhalten wird, einer fortgesetzten Destillation unterzogen. Eine Gesamtmenge von 0,5\u20141 g K2Cr207 gen\u00fcgt im allgemeinen, und falls die Farbe der L\u00f6sung nicht gr\u00fcn wird, wird nicht mehr als 1 g zugegeben. Sehr selten sind 2\u20143 g Chromat n\u00f6tig, und im allgemeinen nur, wenn der Zucker nicht vollst\u00e4ndig entfernt worden ist. 10 ccm einer 10\u00b0/oigen K2Cr207-L\u00f6sung werden auf 100 ccm verd\u00fcnnt und f\u00fcr jede Bestimmung angewendet. 20 ccm der letzteren L\u00f6sung (0,20g K2Cr207) werden mit Hilfe eines Scheidetrichters langsam hinzugesetzt und hierauf 10 ccm alle 15\u201420","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nN. 0. Engfcldt,\nMinuten, bis alles hinzugesetzt ist. Sollte die L\u00f6sung gr\u00fcn werden, mu\u00df nat\u00fcrlich mehr Chromat beigegeben werden. Die Oxydation ist nach dreist\u00fcndiger m\u00e4\u00dfiger Destillation abgeschlossen (Dest. B.). Das Destillat B, das zur Vermeidung einer Erneuerung der Vorlage in einem hinreichend ger\u00e4umigen Kolben aufzusammeln ist, wird ungef\u00e4hr 20 Minuten lang unter Zusatz von 10 ccm 10\u00b0/oiger Natronlauge und 25 ccm 3\u00b0/oigen Wasserstoffsuperoxyds umdestilliert. Hierbei wird die Mischung vorsichtig erhitzt, bis das Wasserstoffsuperoxyd dekomponiert ist. (Dest. B 2.) Im Destillat B 2 wird der Jodverbrauch nach Messinger-Huppert bestimmt und auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure umgerechnet.\nDie erhaltenen Werte werden um 10\u00b0/o erh\u00f6ht.\n1 ccm n/io-Jod = 1,734 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure.\nEigene Untersuchungen.\nSchon im Laufe des Jahres 1913, bevor noch die obengenannte letzte Arbeit Shaffer-Marriots ver\u00f6ffentlicht war, hatte ich mich mit einer kontrollierenden Untersuchung \u00fcber die Verwendbarbeit der Oxydationsmethode besch\u00e4ftigt. Bei diesen Versuchen benutzte ich eine von Kahlbaum, Berlin, hergestellte chemisch reine, inaktive \u00df-Oxybutters\u00e4ure, deren St\u00e4rke auf titrimetrischem Wege bestimmt wurde. Hierbei irrte ich mich betreffs der Beschaffenheit der inaktiven \u00df-Oxy-butters\u00e4ure, indem ich aus meinen ersten Analysenresultaten den Schlu\u00df zog, da\u00df sie sich ohne Schwierigkeit quantitativ in Aceton \u00fcberf\u00fchren lie\u00df. Konzentrierte \u00df-Oxybutters\u00e4ure enth\u00e4lt indessen recht gro\u00dfe Quantit\u00e4ten anhydridartige Verbindungen, analog den in der Milchs\u00e4ure vorkommenden Dilactyls\u00e4ure und Lactid, die sich durch eine direkte Titrierung mit Lauge nicht quantitativ bestimmen lassen. Durch Behandlung mit Alkali in \u00dcberschu\u00df bei Wasserbad w\u00e4rme werden dagegen die anhydridartigen K\u00f6rper hydrolysiert und k\u00f6nnen dann durch Zur\u00fccktitrierung bestimmt werden. Bei direkter Titrierung fand ich somit in einem gewissen Quantum einen Alkaliverbrauch von 7 ccm, w\u00e4hrend der Verbrauch nach der","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 177\nHydrolyse auf 8,2 ccm stieg. Die \u00df-Oxybutters\u00e4ure enthielt folglich etwa 15 \u00b0/o \u00ab Lactone*. Bei Versuchen nach der ersten Vorschrift Shaffers mit L\u00f6sungen der obenerw\u00e4hnten S\u00e4ure erhielt ich etwa 15\u00b0/o zu niedrige Werte.\nDieser Verlust entspricht gerade dem Teil der \u00df-Oxybutters\u00e4ure, der als \u00abLact on \u00bb vorkommt und der bei der direkten titrimetrischen Bestimmung der Aufmerksamkeit entgeht. Da\u00df diese anhydridartigen Verbindungen auch in stark verd\u00fcnnter Wasserl\u00f6sung eine ungew\u00f6hnliche Resistenz besitzen, geht aus einer sp\u00e4ter vorgenommenen Untersuchung hervor, die ergab, da\u00df eine \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sung von etwa 0,8 \u00b0/o St\u00e4rke diese Anhydride noch nach zweij\u00e4hriger Verwahrung in unver\u00e4nderter Menge enthielt. Bei Oxydation nach vorhergehender Hydrolyse mit Alkali erhielt ich indessen keine Verbesserung der Ausbeute. Als Resultat dieser Untersuchungen ging indessen hervor, da\u00df die \u00df-Oxybutters\u00e4ure sich nicht unter den angegebenen Bedingungen quantitativ in Aceton \u00fcbertragen lasse. Ob Shaffer bei der titrimetrischen Bestimmung der f\u00fcr die Untersuchung n\u00f6tigen \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sungen die erw\u00e4hnten Anhydride gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt hat, geht aus seinem Bericht nicht hervor, es erscheint aber nicht unwahrscheinlich, da\u00df dies nicht geschehen ist, und da\u00df dies die Ursache der von ihm erhaltenen scheinbar quantitativen Ausbeuten bei der Oxydation gewesen ist. Die von Shaffer selbst unter Anwendung von CaZn-Salz der \u00df-Oxybutters\u00e4ure als Ursubstanz bewerkstelligte Nachpr\u00fcfung der Methode hat indessen das Resultat geliefert, da\u00df die fr\u00fcheren Angaben \u00fcber die Ausbeute bei der Oxydation falsch waren, und da\u00df diese mit einem Verlust von etwa 10\u00b0/o verl\u00e4uft. Der f\u00fcr eine quantitative Methode wenig zusagende Umstand, Werte zu liefern, die mit bis 10 \u00b0/\u00ab unter die theoretisch richtigen heruntergehen, wirkt keineswegs ermunternd zu neuen Versuchen, besonders wenn, wie es hier der Fall ist, die Methode zeitraubend und verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwer man\u00f6vrierbar ist. 'Die Idee Shaffers, s\u00e4mtliche Acetonk\u00f6rper des Harns in einer einzigen Reihenfolge und auf gleichartige Weise zu bestimmen, erschien mir indessen von einem so augenscheinlichen Wert, da\u00df ich die Methode im","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nN. 0. Engfeldt,\nVerlaufe des Jahres 1915 zu erneuerter Bearbeitung aufnahm. Meine Absicht war, teils die Richtigkeit der in der letzten Arbeit Shaffer-Marriotts gelieferten Angaben \u00fcber die Ausbeute u. a. bei der Oxydation zu kontrollieren, teils durch eine Modifikation der Ausf\u00fchrung theoretisch richtige Werte zu erzielen zu suchen, und schlie\u00dflich, gest\u00fctzt auf die gesammelte Erfahrung, eine f\u00fcr klinische Zwecke geeignetere Methode als die Shaffersche auszuarbeiten, da diese letztere allzuviel Zeit in Anspruch nimmt, um eine allgemeinere Anwendung erhalten zu k\u00f6nnen. Im Anschlu\u00df an obenber\u00fchrte Gesichtspunkte ist die folgende Arbeit ausgef\u00fchrt worden.\nUin dem Leser einen \u00dcberblick \u00fcber den Gang der Arbeit zu geben, teile ich hier unten eine schematische Aufstellung derselben mit.\nA.\tKontrollierende Untersuchung der Shaffer-Marriott-schcn \u00df-Oxybuttcrs\u00e4urebcstimmungsmethode.\n1.\tBereitung der f\u00fcr die Untersuchung n\u00f6tigen \u00df-Oxybutters\u00e4ure-l\u00f6sungen.\n2.\tBestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure nach Shaffer-Marriott.\n'*\u2022 Versuche mit gr\u00f6\u00dferen Mengen Chromat und l\u00e4ngerer Oxydationszeit.\n4. Die Einwirkung desTraubenzuckers auf dasResultat der Oxydation.\n\u00f6. Die F\u00fcllbarkeit des Traubenzuckers mit Bleiessig in ammonia-kalischer L\u00f6sung.\n0.\tUntersuchung normalen Harns mit und ohne Zusatz von Traubenzucker.\nB.\tVersuche, durch gewisse Detailver\u00e4nderungen der Shaffer-Marriottschen Methode eine quantitative Ausbeute zu erzielen.\nC.\tKlinische Methoden zur Bestimmung des Gesamt-acelons und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn.\n1.\tVersuche mit reinen \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sungen.\n*\t2. Anwendung der Methode auf den Harn.\na)\tVersuche mit normalem Harn.\nb)\t\\ ersuche mit normalem, mit Traubenzucker und \u00df-Oxybutters\u00e4ure in wechselnden Mengen versetztem Harn.\n3.\tBestimmungen des Gesamtacetons und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure nach einer von mir modifizierten Shaffer-Methode.\n4.\tVergleichende Untersuchung der Resultate bei der Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn nach der Polarisations- und Oxydationsmethode.","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 179\nA. Kontrollierende Untersuchung der Sh&ffer-Marriottschen \u00df-Oxybutters\u00e4urebestimmungsmethode.\n1. Bereitung der f\u00fcr die Untersuchung n\u00f6tigen \u00df-Ox y butters\u00e4urel\u00f6s ungen.\nAls Ursubstanzen bei der Untersuchung der \u00df-Oxybutter-s\u00e4ure habe ich teils eine synthetische, inaktive, von Kahlbaum hergestellte S\u00e4ure und teils ein nach der Vorschrift Shaffers aus der durch \u00c4therextraktion aus diabetischem Harn erhaltenen \u00df-Oxybutters\u00e4ure hergestelltes Ga-Zn-Salz angewendet. Gewisse Mengen der S\u00e4ure bezw. des Salzes wurden in Wasser gel\u00f6st und auf ein bestimmtes Volumen verd\u00fcnnt. Eine gewisse Menge dieser L\u00f6sungen wurde f\u00fcr jede besondere Analyse mit kontrollierten Pipetten gemessen.\nDer Gehalt der L\u00f6sung an freier inaktiver \u00df-Oxybutter-s\u00e4ure wurde auf titrimetrischem Wege bestimmt. Hierbei wurde die L\u00f6sung erst Stunde der Hydrolyse in Wasserbadw\u00e4rme mit Uio-normaler Lauge in \u00dcberschu\u00df unterzogen, nach der Abk\u00fchlung dasselbe Volumen \u00bb/to-normale S\u00e4ure hinzugesetzt und der Alkaliverbrauch dann durch Zur\u00fccktitrierung mit Vio-normaler Lauge (Phenolphthalein als Indikator) bestimmt. Bei der Titration wurde kohlendioxydfreie Lauge angewendet. W\u00e4hrend der Hydrolyse und bei der Abk\u00fchlung wurde der Kolbeninhalt durch eine mittels eines durchbohrten Gummipfropfens am Kolbenhalse befestigte doppeltgebogene Glasr\u00f6hre, kombiniert mit einer mit Lauge gef\u00fcllten Peligots-r\u00f6hre, vor dem Kohlendioxyd der Luft gesch\u00fctzt. Bei der Herstellung des Ca-Zn-Salzes bin ich in der Hauptsache der Shaffersehen Vorschrift gefolgt. Die Abweichungen sind nur technischer Art, indem die Arbeitsmethode sich nach den mir zu Gebote stehenden Apparaten richten mu\u00dfte. Etwa 10 Liter stark \u00df-oxybutters\u00e4urehaltiger Harn wurden im Wasserbad zu Sirupdicke eingedampft, mit 5 Liter 96\u00b0/oigem Spiritus gef\u00e4llt1) und mit etwa 100 ccm vorher mit 300 ccm Wasser ver-\n\u2018) Die sirupdicke Fl\u00fcssigkeit eignet sich infolge ihrer Geneigtheit, mit dem \u00c4ther Emulsionen von gro\u00dfer Resistenz zu bilden, nicht f\u00fcr direkte Extraktion.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. IC.\n13","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nN. 0. Engfeldt,\nd\u00fcnnter konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert. Die Mischung wurde filtriert und mit IV* Liter Wasser versetzt, mit Natronlauge neutralisiert und von neuem im Wasserbade auf etwa einen Liter abgedampft, nach der Abk\u00fchlung mit 25 0/oigerH2SO4 anges\u00e4uert sowie wiederholt (6 mal) mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt. Nach der Abdestillation des \u00c4thers verblieb eine braune dickfl\u00fcssige Fl\u00fcssigkeit, die als Ausgangsmaterial f\u00fcr die Herstellung des Ca-Zn-Salzes diente. 40 g wurden in etwa 300 ccm Wasser gel\u00f6st und die L\u00f6sung in zwei gleiche Teile geteilt. Der eine Teil wurde mit CaC03 versetzt, etwa V* Stunde bis zum Kochen erhitzt, mit Tierkohle entf\u00e4rbt und filtriert. Der andere Teil wurde mit eben gef\u00e4lltem und durch W\u00e4ssern von Sulfat befreitem Zinkhydrat \u00bb) versetzt, das durch F\u00e4llung einer L\u00f6sung von 40 g krystallisiertem Zinksulfat mit 40 g 25\u00b0/oiger Natronlauge hergestellt war. Die auf die angegebene Weise erhaltenen Calcium- und Zinkl\u00f6sungen wurden gemischt und zu beginnender Krystallisation abgedampft, wo das doppelte Volumen 96\u00b0/oigen Spiritus zugesetzt wurde. Nach dem Erkalten wurde der entstandene Niederschlag des Doppelsalzes auf dem Filtrum aufgesammelt, mit 90\u00b0/oigem Spiritus gewaschen sowie durch Pressen zwischen Filtrierpapier weiter von der Mutterlauge befreit und bei gelinder W\u00e4rme getrocknet. Der trockne Niederschlag, der etwas grau war, wurde aufs neue in einer gen\u00fcgenden Menge kochenden Wassers gel\u00f6st, mit Tierkohle behandelt, filtriert und mit dem doppelten Volumen Spiritus gef\u00e4llt. Der erhaltene schneewei\u00dfe Nieder-sclilag wurde noch einmal mit Spiritus gef\u00e4llt sowie zweimal aus Wasser umkrystallisiert, bei 105\u00b0 C. und schlie\u00dflich vollst\u00e4ndig im Exsikkator getrocknet. Das Ca-Zn-Salz hat nach Shaffer die Zusammensetzung CaZn(C4H703)4 und somit ein Molekulargewicht von 517,68, dem 416,24 g freie \u00df-Oxybutter-s\u00e4ure entsprechen. Durch Multiplikation mit dem Faktor 0,80405 erh\u00e4lt man folglich die dem Doppelsalz entsprechende Menge freie S\u00e4ure. Da das Resultat der Shafferschen Ana-\n*) Shaffer schl\u00e4gt Zinkcarbonat vor, das indessen bei Versuchen schlechte Ausbeuten ergab. Auch Zinkoxyd reagiert tr\u00e4ge mit der rohen S\u00e4ure. Eben gef\u00e4lltes Zinkhydrat gab dagegen eine befriedigende Ausbeute.","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"S baffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 181\nlyse des Doppelsalzes keinen Anla\u00df zu einem Zweifel an dessen Zusammensetzung gibt, habe ich mich der Kontrolle wegen nur auf die Bestimmung des Aschengehaltes des von mir hergestellten Salzes beschr\u00e4nkt. 0,6437 g Ca-Zn-Salz wurden \u00fcber einer gew\u00f6hnlichen Bunsenflamme verbrannt und die Verbrennung durch vorsichtigen Zusatz von Ammoniumnitrat in kleinen Portionen vervollst\u00e4ndigt. Die Asche wurde dann in der Gebl\u00e4seflamme zu konstantem Gewicht gegl\u00fcht (45 Min.). Nach der Abk\u00fchlung im Exsikkator wog die Asche 0,1723 g.\n^CaZn (C4H70,\u00ef4\t\u2014 -\u00bb CaO + ZnO\n517^68\t137,44\nTheoretisch enthalten 0,6437 g Ca-Zn-Salz\n137 44\t*\n\u2022 0,6437 = 0,1709 g CaO + ZnO\ndem eine gefundene Menge von 0,1723 g entspricht, also eine Differenz von 0,0014 g, was jedoch als befriedigend zu betrachten ist. Durch Vorpr\u00fcfung habe ich mich der Sicherheit wegen teils davon \u00fcberzeugt, da\u00df das Zinkoxyd sich bei Gl\u00fchung in der Gebl\u00e4seflamme nicht verfl\u00fcchtigt, und teils, da\u00df das angewandte Ammoniumnitrat frei von feuerfesten Verunreinigungen war.\n2. Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure nach Shaffer-\nMarriott.\nZur Kontrolle der von Shaffer-Marriott gelieferten Angaben \u00fcber die Ausbeute bei der Oxydation der \u00df-Oxybutters\u00e4ure f\u00fchrte ich eine Serie Untersuchungen reiner \u00df-Oxy-butters\u00e4urel\u00f6sungen in genauer \u00dcbereinstimmung mit den von den Verfassern gelieferten Vorschriften aus. Bei der Oxydation wurde somit ein gewisses Quantum \u00df-Oxybutters\u00e4ure (als Ca-Zn-Salz) mit Wasser auf 60 ccm verd\u00fcnnt, \u2022 mit 30 ccm Schwefels\u00e4ure (Eigengewicht 1,59) anges\u00e4uert und nach Zusatz einer Messerspitze Talk unter Hinzutr\u00e4ufelung einer stark verd\u00fcnnten Kaliumdichromatl\u00f6sung von einem in den Kolben eingepa\u00dften Scheidetrichter destilliert. Der Zuflu\u00df des Dichro-mates wurde so geregelt, da\u00df das Volumen der Destillationsfl\u00fcssigkeit konstant erhalten und eine Gesamtmenge von 0,5 g\n13*","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nN. 0. Engfeldt,\nx \u00ab.i os a\u00bb\too to h*\ta J1\ti\t\n27,18 27,13 54.27 54.27 108,54 108,54 162,81 162,81\t\u00df-Oxy- butte\u2019r- s\u00e4ure mg\t\n0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,75 0,75\tGesamt- menge KsCr#07 g\t\nX\tX\t0\u00bb\tO\u00bb\tICi\tN\u00bb\tH*\tH* Vj\tO\u00ab\tt\u00f4\tO\t\"*50\t00\t'35\tV\tJod- ver- brauch n/io-J. ccm\tDest. A. Nach 31/* Std. Dest.\n24.97 25,32 49,93 50,11 93,64 93.98 148,26 146,87 !\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\t\n\u00e7o<xxxcoco\u00eeo\u00abo O\tj*\tS)\ta\tto\tjno\tta\tte ro\t'\u25ba-*\t05\t~CO\t00\t~\u00a9\t\"CO\tAus- beute \u00b0/o\t\n13.7 13.8 26,4 26.7 i 50.2 49,0 79.8 79.2\tJod- ver- brauch n/io-J. ccm\tDest. B. Nach Redestillation mit NaOH + HjOj\n23,76 23,93 45,78 46,30 87,05 84,97 138,37 137,33\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\t\n87,6 88,2 84,4 85.3 80,2 78.3 85,0 84.4\tAus- beute \u00b0/0\t\n+ + + + + + + +\tAceton nach From- mer- Eng- feldt\tDest. C. Nach fortgesetzter Dest.\nWWWiOtOtOtOU)\tDe- stilla- tionszeit Std.\t\n0,30 0.30 1,10 1,00 3,50 4.1 1.2 2,3\tJod- ver- brauch n/to-J. ccm\t\n*\t 14.7 14.9 29.9 29,9 57,5 58,3 86.7 87,0\tGesamt- Jodver- brauch n/to-J. ccm\to ! \u00ab C0 > + O\n25,49 25.84 51.85 51,85 99,70 101,09 150,34 150,86\tBerechn. Gesamt- menge \u00df-Oxy- butters. mg\t\n93.9 95.2 95,5 95,5 91.9 93,1 92.3 92,7\tGe- samt- aus- beute >\t\nTabelle I.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 183\nChromat angewendet wurde. Nach 31 /* st\u00fcndiger Destillation wurde der Jodverbrauch nach Messinger bestimmt (Dest. A). (Tabelle I). Die Ausbeuten wechseln zwischen 86,3\u201493,3 \u00b0/o. In den Proben 1\u20144 halten sich die Ausbeuten bei ungef\u00e4hr 92 93 \u00b0/o, w\u00e4hrend die Proben 5\u20146 bedeutend niedrigere W erte, und zwar zwischen 86\u201487\u00b0/o zeigen. In den Proben 7\u20148 sind die Wrerte indessen wieder auf 90\u201491 \u00b0/o gestiegen. Die Ursache dieser Schwankungen ist zweifellos in einer allzu knapp bemessenen Chromatmenge zu suchen. In den Proben 1\u20144, wo der wirkliche \u00df-Oxybutters\u00e4uregehalt; 50 mg nicht nennenswert \u00fcberschreitet, erscheint die Chromatmenge hinreichend, bei einem Quantum von 100 mg ist sie aber offenbar zu gering, trotzdem sie die theoretisch notwendige um das F\u00fcnffache \u00fcbersteigt. Erh\u00f6ht man indessen die Chromatmenge, wie in den Proben 7\u20148, auf 0,75 g, so verbessern sich die Ausbeuten, obschon die bei diesen Versuchen verwendete \u00df-Oxybutters\u00e4uremenge \u00fcber 160 mg betr\u00e4gt. Die Ausbeuten sind somit keineswegs quantitativ, und eine fortgesetzte Destillation zeigt, da\u00df die \u00df-Oxybutters\u00e4ure durchaus nicht vollst\u00e4ndig verbraucht ist, denn das neue Destillat gibt deutlich positiven Ausschlag f\u00fcr Aceton nach Frommer-Engfeldt.*) Wird die Destillation unter Hinzutr\u00e4ufelung von Wasser bis zum konstanten Volumen um noch 2\u20143 Stunden ausgedehnt, so verbraucht das so erhaltene Destillat Jod in wechselnden Mengen (Dest. C.). Legt man diesen Jodverbrauch zu dem bei der ersten Destillation erhaltenen, so steigen die Ausbeuten auf zwischen 91,9-95,5\u00b0/0 wechselnde W7erte. Setzte man die Destillation weiter fort, so konnte man in den folgenden Destillaten mit der Frommer-Engfeldtschen Probe nur die kleinsten Spuren von Aceton nachweisen, woraus man den Schlu\u00df ziehen kann, da\u00df praktisch alle \u00df-Oxybutters\u00e4ure verbraucht worden ist. Erstreckt man somit die Destillation auf 6\u20147 Stunden, so verbessern sich die Ausbeuten zwar einigerma\u00dfen, ein Verlust von 5\u20148\u00b0/o scheint aber gleichwohl stattzufinden. Die Verluste k\u00f6nnen keiner Unvorsichtigkeit bei der Destillation selbst zugeschrieben werden, da die Destillation\n') Engfeldt, Berlin. Klin. Wochenschrift Nr. 18, 1915.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nN. 0. Engfeldt,\nunter Beobachtung der gr\u00f6\u00dften Genauigkeit in der Abk\u00fchlung sowie in der Beschaffenheit des Destillationsapparates vor sich ging. Die f\u00fcr die Zusammensetzung des Destillationsapparates erforderlichen Pfropfen waren aus Kautschuk und die Vorlagen luftdicht mit den K\u00fchlern zusammengekoppelt, so da\u00df sie nur durch mit Wasser gef\u00fcllte Kugelr\u00f6hren mit der \u00e4u\u00dferen Luft in Verbindung standen. Da\u00df diese Anordnungen zur Vermeidung von Acetonverlusten bei der Destillation gen\u00fcgen, davon habe ich mich au\u00dferdem durch Versuche mit Acetonl\u00f6sungen von bekannter St\u00e4rke \u00fcberzeugt.\nShaffer-Marriott meinen selbst, da\u00df die wahrscheinliche Ursache des bei der Oxydation auch von ihnen festgestellten Verlustes in einer partiellen Spaltung der bei der Oxydation prim\u00e4r gebildeten Acetessigs\u00e4ure unter Bildung von Essigs\u00e4ure zu suchen sei. Als St\u00fctze f\u00fcr diese Ansicht f\u00fchren die Verfasser das Resultat einer Destillation unter Zusatz von Chromat in gr\u00f6\u00dferer Menge an, wo eine Bildung von Essigs\u00e4ure deutlich nachweisbar war. Da\u00df indessen nicht der ganze Verlust bei der Oxydation einer Reaktion in der obenerw\u00e4hnten Richtung zugeschrieben werden kann, zeigt eine Untersuchung des Verh\u00e4ltnisses des Destillates zur alkali-ammoniakalischen Silberl\u00f6sung.1) Bei direkter Untersuchung des erhaltenen Destillates miUdiesem Reagens war zwar kaum eine wahrnehmbare Reduktionsf\u00e4higkeit zu beobachten, nach einer vorgenommenen Konzentration durch Umdestillation erhielt man aber einen deutlichen positiven Ausschlag. Das Destillat enth\u00e4lt folglich au\u00dfer Aceton auch reduzierende jodverbrauchende Substanzen (Aldehyde und Ameisens\u00e4ure?). Diese lassen sich zwar durch eine Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer L\u00f6sung entfernen (Dest. B.), diese Behandlung hat aber eine weitere Senkung der Ausbeute, und zwar auf niedrigstens 80,2 und h\u00f6chstens 88,2 \u00b0/o, im Mittel f\u00fcr 8 Bestimmungen etwa 84\u00b0/o der theoretischen, zur Folge. Dieses Verh\u00e4ltnis ist bemerkenswert, da Shaffert-Marriott\n') 3 g Silbernitrat, 3 g Natronhydrat, 100 ccm 5\u00b0/o iges Ammoniak. Die Probe wurde in einem mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure gereinigten Cylinder, sowie im Schutz gegen Licht ausgef\u00fchrt.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsinetliode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 185\n\u00abine solche Umdestillation bei der Anwendung der Methode auf Harn benutzen. Die von ihnen vorgeschlagene Korrektion von 10\u00b0/o Zuschlag auf die erhaltenen Werte ist somit bei der Anwendung der Methode auf Harn allzu gering und m\u00fc\u00dfte eher auf 20\u00b0/o gesetzt werden. (Betreffend die Einzelheiten bei der Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd verweise ich auf das hier unter der Rubrik : \u00ab Die Einwirkung des Traubenzuckers auf das Resultat der Destillation\u00bb angef\u00fchrte.)\nUm indessen Material zur Beurteilung des Resultates der Anwendung der Shaffer-Marriottschen Methode auf den Harn zu erhalten, nahm ich folgende Versuche vor: 100 ccm normaler Harn mit 2 g chemisch reinem Traubenzucker versetzt, wurde mit 100 ccm Bleiessig und 50 ccm konzentriertem Ammoniak gef\u00e4llt, auf 1000 ccm verd\u00fcnnt und nach 30 Minuten filtriert. 800 ccm des Filtrates wurden in 4 gleiche Teile geteilt, mit gewissen Quantit\u00e4ten \u00df-Oxybutters\u00e4ure (als Ca-Zn-Salz) versetzt und unter genauer Befolgung der Einzelheiten in der Shaffer-Marriottschen Vorschrift der Destillation unterzogen. F\u00fcr die Oxydation wurde die von den Verfassern als die h\u00f6chste angegebene Zeit, n\u00e4mlich 3 Stunden, angewendet.\nNach Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd und Natronlauge erhielt ich folgende Resultate:\n1\tZugesetzte Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure 27,13 mg, gefunden 21.50 mg, Ausbeute 70,2 \u00b0/o.\n2\tZugesetzte Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure 27,13 mg, gefunden 22,49 mg, Ausbeute 82,9 \u00b0/o*\n3.\tZugesetzte Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure 54,27 mg, gefunden 42,31 mg, Ausbeute 79,9 \u00b0/o.\n4.\tZu gesetzte Monge \u00df-Oxybutters\u00e4ure 54,27 mg, gefunden 41,93 mg, Ausbeute 77,3 \u00b0/o.\nWurde die Destillation \u00fcber die angegebene Zeit fortgesetzt, so erhielt man ein Destillat, das mit alkalischer Jodl\u00f6sung unmittelbar eine kr\u00e4ftige Acetonreaktion gab, was bewies, da\u00df die Oxydation nicht vollst\u00e4ndig war, sondern da\u00df noch unzerlegte \u00df-Oxybutters\u00e4ure in reichlicher Menge vorhanden war. Die Ausbeuten betragen im Mittel ungef\u00e4hr 80\u00b0/o der theoretischen, die erhaltenen Werte sollten folglich um gegen 25\u00b0/o erh\u00f6ht werden, um einigerma\u00dfen richtig zu werden.","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nN. 0. Engfeldt,\nDie Ursachen des niederschlagenden Resultates bei der Anwendung der Shaffer-Marriottschen Methode auf Harn sind vor allem in der allzu kurzen Destillationszeit zu suchen. Bei Versuchen mit reinen \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sungen fanden Shaffer-Marriott zwar nach SUg-st\u00fcndiger Destillation eine Ausbeute von 90\u201495\u00b0/o, die Titrationen wurden aber hier doch direkt im ersten Destillat ohne Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd ausgef\u00fchrt. In der Vorschrift \u00fcber die Anwendung der Methode auf den Harn wird indessen die obengenannte Umdestillation aufgef\u00fchrt und die Zeit f\u00fcr die Oxydation willk\u00fcrlich auf 2\u20143 Stunden beschr\u00e4nkt, alles Umst\u00e4nde, die unvorteilhaft auf das Resultat einwirken. Bei Anwendung der Methode auf den Harn kommt au\u00dferdem ein zu ber\u00fccksichtigender Faktor hinzu, n\u00e4mlich die Anh\u00e4ufung von Ammoniumsulfat, die ihren Ursprung von der Vorbehandlung des Harns mit Bleiessig und Ammoniak herleitet. Das in der Destillationsfl\u00fcssigkeit vorhandene Ammoniumsulfat vermindert und verz\u00f6gert n\u00e4mlich die oxydierende F\u00e4higkeit des Chromates in einem bemerkenswerten Grade, ein Umstand, der aus den untenstehenden Versuchen direkt hervorgeht.\n54,27 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure (als Ca-Zn-Salz) wurden mit 600 ccm Wasser gemischt, mit 7 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und unter Hinzutr\u00f6pfelung von verd\u00fcnntem Kaliumdichromat 3 Stunden destilliert, wobei eine Gesamtmenge von 1 g Chromat angewendet wurde. Dieselben Mengen \u00df-Oxy-butters\u00e4ure wurden unter \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen, bei Gegenwart von aus 50 und 100 ccm 25\u00b0/oigem Ammoniak hergestelltem Ammoniumsulfat, der Oxydation unterzogen. Bei der Bestimmung des Jodverbrauches in den erhaltenen Destillaten erhielt ich folgende Resultate:\n1.\tohne Am2S04.............Jodverbrauch 21,6 ccm n/io-Jod\n2.\tmit\tAm*S04 von 50 ccm H9N\t>\t6,9\t> >\n3.\t>\tAm2S04 > 100 > HSN >\t4,6\t>\nDer\tUnterschied im Jodverbrauch\tzwischen\tProbe 1\tund\nden Proben 2 und 3 ist auffallend. In der Probe 3 war bei der Behandlung mit Jod und Alkali kein dem blo\u00dfen Auge wahrnehmbarer Jodoformniederschlag zu beobachten. In der","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Shafferschc Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 187\nProbe 2 war der Jodoformniederschlag sehr unbedeutend, w\u00e4hrend in der Probe 1 sofort ein au\u00dferordentlich kr\u00e4ftiger Niederschlag entstand. Wurde die Destillation bei der Probe 2 und 3 nach Zusatz von 10 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure, bezw. 1 g Chromat fortgesetzt, so zeigte sich, dal* die Oxydation unmittelbar unter Bildung von Aceton in betr\u00e4chtlicher Menge zustande kam. Die Gegenwart von Ammoniumsulfat vermindert folglich die Oxydationsf\u00e4higkeit des Chromates in einem wesentlichen Grade, seinem Einflu\u00df auf die Oxydationsf\u00e4higkeit des Chromates scheint man jedoch mitunter durch Erh\u00f6hung der Chromatmenge selbst oder auch.der Schwefels\u00e4uremenge entgegenwirken zu k\u00f6nnen. Die eigentliche Ursache der Einwirkung des Ammoniumsulfates ist ohne Zweifel in einer durch dieses verursachten Herabsetzung des Dissozia-tionsgrades der Schwefels\u00e4ure und des Chromats zu suchen.\nAls allgemeines Endurteil \u00fcber die Shaffer-Mariottsche Methode zur Bestimmung der \u00df-Oxy-butters\u00e4ure im Harn kann man somit feststellen, da\u00df dieselbe ein unbefriedigendes Resultat liefert.\n3. Versuche mit gr\u00f6\u00dferen Mengen Chromat und l\u00e4ngerer Oxydationszeit.\nDa aus den vorhergehenden Versuchen teils hervor-gegangen ist, da\u00df die vorgeschriebene Menge Kaliumdichromat bisweilen zu klein ist, und teils, da\u00df die Zeit f\u00fcr die Destillation zu knapp gewesen ist, machte ich Versuche mit 0,25\u00b0/oiger Kaliumdichromatl\u00f6sung, die w\u00e4hrend der ganzen, auf 5-6 Stunden sich erstreckenden Destillation hinzutr\u00e4ufelte!\nEin gewisses Quantum \u00df-Oxybutters\u00e4ure w'urde mit 600 ccm Wasser verd\u00fcnnt, mit 7 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und unter Hinzuf\u00fcgung von Chromat auf die angegebene Weise einer Oxydation unterzogen.\nBei den ersten dieser Versuche wurde die gradweise stattfindende Oxydation der \u00df-Oxybutters\u00e4ure in Aceton durch Bestimmung des Jodverbrauchs des Destillats nach gewissen Zwischenzeiten untersucht.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nN. 0. Engfeldt,\n1.\t84,56 mg \u00df-()xybutters\u00e4ure (inaktiv) verbrauchten nach 2 Stunden Destillation .... 20,4 ccm n/io-Jod\n*\tweiteren 2 Stunden Destillation 22,2 *\t*\n*\teiner weiteren Stunde Destillation 0,9 *\t\u00bb\nSa. 46,8ccm n/io-Jodod.960,o Ausbeute.\n2.\t8-4,56 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure (inaktiv) verbrauchten nach 3 Stunden Destillation .... 43,2 ccm n/io-Jod\n*\teiner weiteren Stunde Destillat. 2,4 ccm *\n*\t*\t*\t\u00bb\t\u00bb. 0,5 *\t*\nSa. 46,1 ccm n/to-Jod od.94,5 \u00b0/o Ausbeute.\n3.\t84,56 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure (inaktiv) verbrauchten nach 3 Stunden Destillation . > . . 40,8 ccm n/io-Jod\n\u00bb weiteren 2 Stunden Destillation 5,5 >\t*\nSa. 46,3 ccm n/to-Jod od. 95\u00b0/o Ausbeute.\nDer gr\u00f6\u00dfere Teil der \u00df-Oxybutters\u00e4ure zersetzt sich somit nach etwa dreist\u00fcndiger Destillation. Die letzten Spuren der \u00df-Oxybutters\u00e4ure scheinen dagegen eine recht gro\u00dfe Widerstandskraft gegen das Oxydationsmittel zu besitzen und fordern folglich eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig l\u00e4ngere Einwirkungszeit. In den Tabellen II und III sind die Resultate dieser Untersuchung im Detail zusammengef\u00fchrt.\nWie aus der Tabelle II hervorgeht, erh\u00e4lt man nach\n5\u2014\t6st\u00e4ndiger Destillation ein Destillat, das ein 93,6\u201496\u00b0/o der bei den Versuchen angewendeten Menge \u00df-Oxybutters\u00e4ure entsprechendes Quantum Jod oder im Mittel f\u00fcr 9 Bestimmungen 95\u00b0/o verbraucht. Bei den Proben 1\u20145 wurde eine inaktive synthetische \u00df-Oxybutters\u00e4ure angewendet, w\u00e4hrend in den Proben\n6\u2014\t9 ein Ga-Zn-Salz einer aus Harn dargestellten levogyren S\u00e4ure zur Anwendung kam. Die Destillation geschah unter kr\u00e4ftigem Kochen, und die verbrauchte Gesamtmenge 0,25\u00b0/oiges Kaliumdichromat betrug \u00fcber einen. Liter, einer Menge von zwischen 2\u20143 g festem Chromat entsprechend. Nach der angegebenen Zeit wurde die Destillation zum Zwecke der Erhaltung eines neuen, f\u00fcr die Untersuchung auf Aceton nach Frommer-Engfeldt bestimmten Destillates fortgesetzt. Dieses Destillat, das nat\u00fcrlich besonders aufgesammelt wurde, gab bei der Untersuchung eine sehr unbedeutende Reaktion f\u00fcr Aceton, die, der Farbenst\u00e4rke nach zu urteilen, h\u00f6chstens einige Hundertstel mg auf 100 ccm gerechnet, betrug. Da\u00df die bei den Versuchen","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"S h aff ersehe Oxydai ionsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 189\nTabelle II.\nNr.\t\u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tDestillat\t\t\t\t\n\t\tZeit f\u00fcr die Destillation Stunden\tJod- verbrauch n/io-J ccm\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tAus- beute %\tAceton nach Frommer -Engfeldt bei fort-ges. Dest.\n1\t84,56 (d-1-)\t5\t46,8\t81,15\t96\tO-Spur\n2\t84,56 ( * )\t5\t46,1\t79,94\t94,5\t\u00bb\n3\t84,56 ( * )\t5,5\t46,3\t80,28\t95\t\u00bb\n4\t84,56 ( > )\t6\t46,6\t80,80\t95,5\t\u00bb\n5\t84,56 ( * )\t0,0\t46,3\t80,28\t95\t\u00bb\n6\t67,09 ( 1- )\t5\t37,0\t64,16\t95,6\t\u00bb -\n7\t67,09 ( * )\t6\t36,5\t63,29\t94,3\t\u00bb\n8\t67,09 ( * )\t6\t36,2\t62,77\t93,6\t\u00bb\n9\t67,09 ( * )\t6\t36,8\t63,81\t95,1\t\u00bb\nangewandte \u00df-Oxybutters\u00e4ure praktisch vollst\u00e4ndig verbraucht war, ging auch daraus hervor, da\u00df bei einer ausgedehnten Destillation keine jodometrisch me\u00dfbare Menge Aceton in dem \u2022 auf die angedeutete Weise erhaltenen Destillat nachweisbar war.\nTabelle III.\nNr.\t\u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tDest. I, nach 6st\u00fcndiger Destillation\t\t\t\tDest. II, nach Redestilla-tion mit NaOH -j- H#0,\t\t\n\t\t1 Jodver- brauch n/io-J ccm\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tAus- beute\tAcet. n. From-mer-Eng-feld bei fortges. Dest.\tJodver- brauch n/to-J. ccm\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4urc mg\tAus- beute\n1\t6,71\t3,6\t6,24\t93\t0\t3,4\t5,89\t87,9\n2\t16,77\t9,1\t15,78\t94,1\tO-Spur\t8,4\t14,56\t86,9\n3\t33,54\t17,8\t30,86\t92\t>\t16,4\t29,30\t87,0\n4\t67,09\t36,8\t63,81\t95,1\tSpur\t35,2\t61,04\t90,9\n5\t67,09\t36,2\t62,77\t93,6\t\u00bb\t34,7\t60,17\t89,7\n6\t67,09\t36,5\t63,29\t94,3\t\u00bb\t34,8\t60,34\t89,9","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nN. O. Engfeldt,\nln der Tabelle III ist eine Anzahl Analysen angef\u00fchrt, die auf dieselbe Weise wie die vorhergehenden Analysen ausgef\u00fchrt worden sind, jedoch mit dem Unterschiede, da\u00df das zuerst erhaltene Destillat mit Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer L\u00f6sung umdestilliert worden ist. Der Jodverbrauch der ersten Destillate entspricht im Mittel einer Ausbeute von etwa 94\u00b0/o, w\u00e4hrend die nach der Umdestillation erhaltenen im Durchschnitt etwa 89 \u00b0/0 der theoretisch berechneten Menge verbrauchten. Auch hier tritt somit die schon im Vorhergehenden betonte Verminderung der Ausbeuten nach der Umdestillation mit Alkalisuperoxyd hervor. Als Resultat dieser Untersuchung geht also hervor, da\u00df eine Erh\u00f6hung der Chromatmenge von der von Shaffer-Marriott angegebenen Menge von 0,5 g auf 2\u20143 g f\u00fcr jede Destillation die Ausbeute bei der Oxydation reiner \u00df-Oxybutters\u00e4ure nicht vermindert, die Erh\u00f6hung der Chromatmenge aber anderseits die Oxydation in keinem nennenswerten Grade zu beschleunigen scheint. Zur vollst\u00e4ndigen Zersetzung aller \u00df-Oxybutters\u00e4ure scheint eine Destillationszeit von 5\u20146 Stunden erforderlich zu sein. Bei der Oxydation bilden sich au\u00dfer dem Aceton auch reduzierende, mit dem Alkalisuperoxyd entfernbare Substanzen, und die Ausbeute betr\u00e4gt ungef\u00e4hr 90\u00b0/o.\n4. Die Einwirkung des Traubenzuckers auf das Resultat bei der Oxydation.\nVorproben mit Traubenzucker und Schwefels\u00e4ure.\n1 g Traubenzucker, chemisch rein, Kahl b\u00e4um, wurde in 600 ccm Wasser gel\u00f6st, mit 15 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und unter Hinzutr\u00f6pfeln von Wasser destilliert. Nach dreist\u00fcndiger Destillation wurde das erhaltene Destillat auf folgende Substanzen und Eigenschaften untersucht.\nReduzierende Substanz : 0-Spuren (Alkali-ammoniak. Silber) Judoformbildende \u00bb\t: 0 (Lieben)\nAceton\t:0-Spuren? (Frommer-Engfeldt)\nJodverbrauch nach Messinger direkt : 0,8 ccm n/10.jod\n\u00bb\t\u00bb\t* nach Umdestillation mit NaOH\n+ Ht08 \u2022 0,05 ccm n/io-Jod.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 191\nBei der Destillation des Traubenzuckers in schwefelsaurer L\u00f6sung bilden sich folglich jodverbrauchende - Substanzen in geringer Menge. Diese Substanzen bestehen jedoch kaum aus Aceton und werden durch Umdestillation mit Alkalisuperoxyd beinahe vollst\u00e4ndig entfernt.\nOxydationsversuche mit Traubenzucker.\nEin gewisses Quantum Traubenzucker wurde in 600 ccm Wasser gel\u00f6st, mit 15 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und unter Hinzutr\u00e4ufeln von 0,5\u2014l\u00b0/oigem Kaliumdichromat 3\u20145 Stunden destilliert. Die Destillate wurden teils direkt auf reduzierende Substanz, jodoformbildende Substanz, Aceton und Jodverbrauch sowie teils nach Umdestillation mit NaOH -f- H202 auf Jodverbrauch und Aceton untersucht.\nTabelle IV.\nNr.\tTrau- ben- zucker g\tZeit der De- stilla- tion\tDie Kon-zentr. der Ka-li\u00fcmdi-chro-matlsg. \u00b0h\tDestillat I (direkt)\t\t\t\tDest. II, nach Redestillat. m. NaOH -1- H.O,\t\n\t\t\t\tRedu- zier. Sub- stanz\tJodoformbild. Sub-stanz\tAceton\tJod- ver- brauch n/l0-J. ccm\tAceton\tJod- ver- brauch n/io-J. ccm\n1\t0,05\t3\t0,5\tSpur\t0\tSpur ?\t0,50\tSpur?\t0,20\n2\t0,25\t3\t0,5\t4*\t0\tSpur\t2,20\tSpur\t0,40\n3\t1,00\t3\t1\t4~\t-j- Kkwack\t\u00bb\t14,6\t4\"\t0,50\n4\t5,00\t3\t1\t4-\t\u00bb\t-fieknek\t17,2\t4-\t0,80\n5\t2,00\t5\t1\t4-\t\u00bb\t\u00bb\t33,2\t4-\t1,00\nDie in Tabelle IV zusammengef\u00fchrten Resultate zeigen, da\u00df sich bei der Oxydation betr\u00e4chtliche Mengen jodverbrauchende Substanzen bilden. Welches diese Substanzen sind, ist nicht der Gegenstand einer eingehenderen Untersuchung gewesen. Mit Hilfe der Frommer-Engfeldtschen Probe ist indessen die Gegenwart von Aceton in minimalen Mengen festgestellt worden. Der schwache Ausschlag f\u00fcr die Liebensche Jodoformprobe \u2014 jedoch gr\u00f6\u00dfer, als da\u00df er ganz dem anwe-","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nN. 0. Engfeldt,\nsenden Aceton zuzuschreiben ist \u2014 deutet wenigstens nicht auf eine gr\u00f6\u00dfere Menge Acetaldehyd hin, und wahrscheinlich handelt es sich um Ameisens\u00e4ure. M\u00f6ge dem indessen sein, wie ihm wolle, sicher ist, da\u00df die bei der Destillation gebildeten Substanzen stark reduzierend und zum allergr\u00f6\u00dften Teil durch eine Umdestillation mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd zu entfernen sind. Der letztere Umstand ist bemerkenswert, da Embden-Schmitz in dieser Beziehung zu einer entgegengesetzten Erfahrung gekommen sind, und Shaffer selbst in seiner letzten Untersuchung unter Aufgabe seiner ersten Ansicht die Richtigkeit des von Embden-Schmitz erhaltenen Resultates zugestanden hat. Diese Widerspr\u00fcche sind indessen mehr scheinbar als wirklich und lassen sich durch die Annahme, da\u00df die ebengenannten Verfasser eine in dem angewandten Wasserstoffsuperoxyd gew\u00f6hnliche und auf das Resultat einwir-kendeVerunreinigung \u00fcbersehen haben, erkl\u00e4ren. Das im Handel vorkommende verd\u00fcnnte 3\u00b0/oige Wasserstoffsuperoxyd ist bekanntlich der Haltbarkeit wegen mit kleinen Mengen gewisser Anilide (Antifebrin, Phenacetin u. a.) versetzt. Bei der Destillation mit Alkali werden diese Substanzen einer partiellen Zersetzung unterworfen, destillieren \u00fcber (Anilin?) und verbrauchen bei der Behandlung mit Jod und Alkalihydrat gewisse Mengen Jod. Das einzige von mir gepr\u00fcfte Pr\u00e4parat, das diese st\u00f6rende Verunreinigung nicht enth\u00e4lt und sich f\u00fcr den vorliegenden Zweck brauchbar erwiesen hat, war Mercks 30\u00b0/oiges Perhydrol. Da\u00df auch bei der Destillation selbst eine gewisse Vorsicht zu beobachten ist, so da\u00df unzersetztes Wasserstoffsuperoxyd nicht \u00fcberdestilliert, verdient vielleicht auch hervorgehoben zu werden. Das Wasserstoffsuperoxyd wirkt n\u00e4mlich in einem hohen Grade st\u00f6rend auf die Jodtitrierung ein. Behandelt man ein solches wasserstoffsuperoxydhaltiges Destillat mit Alkalihydrat und Jod, so entsteht eine, lebhafte Sauerstoffgasentwicklung unter gleichzeitiger Reduktion des Hypojodits in Jodid, wobei die gelbe Farbe der L\u00f6sung verschwindet.\n1 2 KOH + J, = Hs0 + KJ + KOJ,\n2. KJO -f H,Of = KJ + H.0 + O*.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Ham. 193\nJe nach dem Wasserstoffsuperoxydgehalt findet ein gr\u00f6\u00dferer oder kleinerer Verbrauch des auf Aceton wirksamen Hypojodits statt, was sich nach Ans\u00e4uerung durch Verlust an Jod bei Titrierung mit Thiosulfat zu erkennen gibt. Finden sich so gro\u00dfe Mengen Wasserstoffsuperoxyd im Destillat, da\u00df noch nach Verbrauch alles Hyperjodits Wasserstoffsuperoxyd im \u00dcberschu\u00df vorhanden ist, so wird anderseits nach dem Ans\u00e4uern Jod aus dem vorhandenen Jodid frei:\n2 KJ + H202 + H2S04 = J2 4\u00bb K2S04 + 2 H20.\nAls Endresultat bei der Jodtitrierung kann man somit bei der Anwesenheit von Wasserstoffsuperoxyd sowohl Verlust wie \u00dcberschu\u00df an Jod mit all den zwischen diesen \u00e4u\u00dfersten Grenzen liegenden M\u00f6glichkeiten von Wechselwerten erhalten. Eine Verunreinigung des Destillats mit Wasserstoffsuperoxyd mu\u00df somit als sehr gef\u00e4hrlich und das Resultat st\u00f6rend betrachtet werden. Eine vollst\u00e4ndige Zersetzung des angewandten Wasserstoffsuperoxyds ohne \u00dcberdestillation scheint stattzufinden, wenn die alkalische Mischung erst sehr vorsichtig auf etwa 80\u00b0 erw\u00e4rmt und dann etwa V2 Stunde bei dieser Temperatur erhalten wird, wonach die W\u00e4rme erh\u00f6ht wrid, bis die Destillation in Gang kommt. Bei den von mir hier und anderswo ausgef\u00fchrten Destillationen wurde ein solches Quantum Natronlauge verwendet, da\u00df die Mischung eine Konzentration von 1 \u00b0/o hatte, und in bezug auf das Wasserstoffsuperoxyd je nach den Umst\u00e4nden 5\u201420 ccm verd\u00fcnntes (3\u00b0/oiges) Perhydrol f\u00fcr jede Destillation anwesend waren. Als Resultat der obigen Untersuchung geht somit hervor, da\u00df bei der Destillation von Traubenzucker mit Chromatschwefels\u00e4ure gro\u00dfe Mengen jodverbrauchende fl\u00fcchtige Substanzen sich bilden, da\u00df diese aber doch zum allergr\u00f6\u00dften Teil durch Umdestillation mit Alkalisuperoxyd zu entfernen sind. Von mehr theoretischem Interesse d\u00fcrfte sein, da\u00df bei der Oxydation eine Acetonbildung in minimalen Mengen m\u00f6glich zu sein scheint.\nVon einem gewissen Interesse d\u00fcrfte auch das Resultat bei der Oxydation des Fruchtzuckers sein. 2 g Fruchtzucker gaben nach 3 st\u00e4ndiger Oxydation ein Destillat, das nicht weniger als 55 ccm n/io-Jod ver-","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nN. 0. Engfeldt,\nbrauchte, eine au\u00dferordentlich kr\u00e4ftige Acetonreaktion nach Frommer-Engfeldt und auch eine kr\u00e4ftige Jodoformreaktion nach Lieben gab. Nach der Umdestillation mit Alkalisuperoxyd verbrauchte das Destillat 5,2 ccm n/i0-Jod und zeigte anhaltend kr\u00e4ftige Acetonreaktionen. Bei der Oxydation von Fruktose bilden sich somit bedeutend gr\u00f6\u00dfere Mengen Aceton als bei der Oxydation von Glykose, wo die Acetonbildung eine minimale und nur eben noch nachweisbare ist. In dem verschiedenen Charakter der Fruktose und Glykose als Keton bezw. Aldehyd haben wir wahrscheinlich den Erkl\u00e4rungsgrund f\u00fcr die Verschiedenheit bei der Oxydation zu suchen. Es scheint n\u00e4mlich ganz wahrscheinlich, da\u00df das Aceton, das selbst ein Keton ist, sich leichter aus einer Ketose als aus einer Aldose bildet. Unter der Voraussetzung, da\u00df die Frommersche Probe mit keinem anderen fl\u00fcchtigen K\u00f6rper als mit Aceton Rotf\u00e4rbung gibt, w\u00e4re somit eine Acetonbildung der Kohlenhydrate in vitro bewiesen und folglich im Organismus nicht undenkbar, wenn auch, anderen Verh\u00e4ltnissen nach zu urteilen, wenig wahrscheinlich.\n5. Die b \u00e4llbarkeit des Traubenzuckers in ammonia-\nkalischer L\u00f6sung.\nZum Zweck der Entfernung des im Harn vorkommenden Traubenzuckers und anderer Substanzen schl\u00e4gt Shaffer eine Vorbehandlung mit Bleiessig und Ammoniak vor. Es ist zwar eben bewiesen worden, da\u00df sich bei der Oxydation von Traubenzucker in Wirklichkeit nur solche Substanzen bilden, die ohne Schwierigkeit mit Alkalisuperoxyd zum gr\u00f6\u00dften Teil entfernt werden k\u00f6nnen, die Anwesenheit des Traubenzuckers ist aber doch insofern ein \u00dcbelstand, da\u00df die notwendige Chromatmenge sich infolge der gro\u00dfen Reduktionsf\u00e4higkeit des ZuckenKiur mit Schwierigkeit im voraus berechnen und regeln l\u00e4\u00dft.\nZur F\u00e4llung wendet Shaffer einen nach der Vorschrift der amerikanischen Pharmakopoe1) hergestellten Bleiessig und konzentriertes Ammoniak2) an. Nach der gegebenen Vorschrift S0!LZU VoIumen Harn im allgemeinen dasselbe Volumen\n\u2018) 180 g Bleiacetat, 110 g Bleioxyd, etwas Wasser werden im Wasserbad erhitzt, bis das Bleioxyd umgesetzt ist, worauf die Mischung mit Wasser (etwa 1000 g) auf ein Eigengewicht von 1,285 bei 25\u00b0 C. verd\u00fcnnt wird.\n*) Auch auf die Beschaffenheit des Ammoniaks hat man seine Aufmerksamkeit zu richten. Nach einer von mir gleichzeitig mit dieser Arbeit ausgef\u00fchrten und in der Svensk. Farm. Tidskrift Nr. 14 u. 15 (1916) ver-","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 195\nBleiessig und das halbe Volumen Ammoniak genommen werden. Bei geringem (oder keinem) Zuckergehalt k\u00f6nnen diese Mengen jedoch auf die H\u00e4lfte beschr\u00e4nkt werden.\nI m zu ermitteln, ob die vorgeschlagenen Quantit\u00e4ten der F\u00e4llungsmittel die geeigneten sind, habe ich eine Serie Untersuchungen teils mit reiner Traubenzuckerl\u00f6sung und mit normalem Harn und teils mit mit Traubenzucker versetztem Harn ausgef\u00fchrt. Auf die Einzelheiten bei allen diesen Versuchen einzugehen, halte ich indessen nicht f\u00fcr n\u00f6tig, sondern will nur in kurzem die Prinzipien angeben, nach denen ich gearbeitet habe. Von Bleiessig und Ammoniak wurden f\u00fcr ein gewisses Volumen Traubenzuckerl\u00f6sung oder Harn steigende Quantit\u00e4ten nicht nur in den Verh\u00e4ltnissen 2 -4-1, sondern auch in anderen angewendet. Hierauf wurden die Filtrate teils auf das Vorkommen von F\u00e4llungsmitteln in \u00dcberschu\u00df und teils auf die reduzierende F\u00e4higkeit [mit Fehlingscher L\u00f6sung] untersucht. Als Resultat der Versuche hat sich ergeben, da\u00df die von Shaffer vorgeschlagene Proportion zwischen dem Bleiessig und dem Ammoniak von 2 4- 1 die geeignete war. Dagegen habe ich die von Shaffer angegebene Menge F\u00e4llungsmittel - Maximum ein gleiches Volumen Harn und Bleiessig \u2014 im allgemeinen als zu klein gefunden. F\u00fcr die vollst\u00e4ndige F\u00e4llung normalen Harns hat sich zwar ein ungef\u00e4hr gleiches Volumen Bleiessig als hinreichend gezeigt, bei der Bearbeitung zuckerhaltigen Harns ist aber, wenn der Zweck der Behandlung erreicht werden soll, eine viel gr\u00f6\u00dfere Menge von F\u00e4llungsmitteln erforderlich. So fordert 1 g Traubenzucker in Wasserl\u00f6sung zur vollst\u00e4ndigen F\u00e4llung 20-25 ccm Bleiessig und folglich brauchten 2,0 ccm eines mit 4\u00b0/o Zucker versetzten Harns eine berechnete Menge von 45\u201450 ccm Bleiessig. Auch wenn ein pathologischer, 4\u00b0/o Zucker enthaltender Harn mit einer etwas\noffentlichten Untersuchung ist das im Handel vorkommende Ammoniak selten vollst\u00e4ndig frei von Aceton. Die Acetonmengc wechselt bedeutend und scheint in einem gewissen direkten proportionalen Ver-altnis zur Menge der \u00fcbrigen als Verunreinigung vorkommenden \u00abTeerprodukte* zu stehen.\nHoppe-Scyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. IC.\n14","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nN. 0. Engfeldt,\ngeringeren Quantit\u00e4t Bleiessig als die ebengenannte gef\u00e4llt werden k\u00f6nnte, d\u00fcrfte gleichwohl die Vorsicht gebieten, da\u00df die Bleiessigmenge nach den obenstehenden Gr\u00fcnden berechnet wird.\nWas die f\u00fcr die F\u00e4llung n\u00f6tige Zeit betrifft, so zeigten die f\u00fcr die Beantwortung dieser Frage ausgef\u00fchrten Versuche solche Schwankungen in den Resultaten, da\u00df ich nicht ohne Z\u00f6gern die Ver\u00f6ffentlichung derselben vornehme. Zweifellos ist die Ursache der angedeuteten Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten in dem Verh\u00e4ltnis zu suchen, da\u00df der entstandene Niederschlag zuweilen eine gr\u00f6\u00dfere oder geringere Geneigtheit zeigte, in Kolloidalform \u00fcberzugehen. Hierdurch wurde die Mischung oft \u00e4u\u00dferst schwer und langsam filtrierbar. Das erhaltene Filtrat war oder wurde in kurzem opalisierend und besa\u00df bei der Untersuchung mit Fehlings L\u00f6sung fortdauernd reduzierende Eigenschaften. Dieser \u00dcbelstand machte sich in einem besonders hohen Grade geltend, wenn die F\u00e4llung bei einer unter 15\u00b0 G. liegenden Temperatur ausgef\u00fchrt wurde; aber auch wenn die F\u00e4llung bei einer h\u00f6heren Temperatur ausgef\u00fchrt und die Zeit vor der Filtrierung auf 24 Stunden ausgedehnt wurde, zeigte das Filtrat die obenerw\u00e4hnten reduzierenden Eigenschaften in einem h\u00f6heren oder niedrigeren Grade und setzte gew\u00f6hnlich nach 12\u201424 Stunden Verwahrung erneuten Niederschlag ab.\nIch nahm verschiedene Versuche vor, um m\u00f6glichst einen vollst\u00e4ndigen Niederschlag unmittelbar zustande zu bekommen. So versuchte ich einen Zusatz von verd\u00fcnnter Eisenchloridl\u00f6sung in der Hoffnung, da\u00df das entstandene Eisenhydrat das kolloidale Bleisaccharat mit sich rei\u00dfen w\u00fcrde, jedoch ohne einen nennenswerten Erfolg. Dagegen zeigte sich ein Zusatz von Alaunl\u00f6sung recht vorteilhaft, obgleich das erhaltene Filtrat nach einiger Zeit auch hier Neigung zeigte, erneuten Niederschlag abzusetzen. Als Resultat dieser Versuche ergibt sich doch, da\u00df das letzte Verfahren das zuverl\u00e4ssigste Resultat gibt. Der Sicherheit wegen wurde das Filtrat nach 12\u201424 Stunden Verwahrung umfiltriert, falls es nach der genannten Zeit einen Niederschlag abgetzt hatte oder sich als nicht vollst\u00e4ndig klar","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"S ha ff ersehe Oxydatiunsmcthodc auf 0-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 197\nerwies. Diese Filtrierung ist, wenn die L\u00f6sung vorsichtig ohne Umsch\u00fctteln direkt auf dem Filtrum dekantiert wird, in einigen Minuten bewerkstelligt.\n1 g Traubenzucker, 150 ccm Wasser, 25 ccm Bleiessig, 12,5 ccm 25\u00b0/oiges Ammoniak und 5 ccm 10'Voige Alaunl\u00f6sung wurden umgesch\u00fcttelt und mit Wasser auf 250 ccm verd\u00fcnnt und nach 15 Minuten filtriert. Das erhaltene Filtrat wurde dann \u00fcber Nacht in Buhe gelassen und hierauf durch ein Filtrum vorsichtig dekantiert. Das auf diese Weise erhaltene vollst\u00e4ndig klare Filtrat wurde nach Rupp-Lehmann>) auf die Menge reduzierende Substanz untersucht, und es ergab sich, da\u00df diese auf 125 ccm eine mit 1,5 ccm n/io-Na8S,03 \u00e4quivalente Menge Glykose, oder 5-6 mg, betrug. Bei der Destillation des Filtrates in schwefelsauer L\u00f6sung mit 0,5\u00b0/oigem Kaliumdichromat w\u00e4hrend 3 Stunden erhielt ich ein Destillat, das 0,70 0,80 ccm n/io-Jod bei direkter Titrierung, und nach der Lmdestillation mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd 0.10\u20140,15 ccm n io-Jod, also sehr unbedeutende Quantitit\u00e4ten, verbrauchte.\nBei der F\u00e4llung zuckerhatigen Harns d\u00fcrfte folgender Berechnungsgrund anzuwenden sein.\nAuf je 1 ccm Harn nehme man 1 ccm Bleiessig (F harm. U. S A.) und au\u00dferdem f\u00fcr je ein im Harn befindliches Gramm Traubenzucker weitere 25 ccm Bleiessig sowie von Ammoniak (25\u00b0/o) ein dem halben Volumen der ganzen angewendeten Bleiessigmenge entsprechendes Volumen. Au\u00dferdem setze man auf je 100 ccm Bleiessig 20 ccm 10\u00ab/oige Alaunl\u00f6sung hinzu, worauf man die Mischung mit W7asser auf ein bestimmtes Volumen verd\u00fcnnt, umsch\u00fcttelt und nach 15\u201430 Minuten filtriert. Das Filtrat soll \u00fcber Nacht stehen, worauf ein gewisser Teil desselben vorsichtig durch ein Filtrum dekantiert wird.\n\u2019) Rupp-Lehmann, Apoth.-Zeitg., Rd. 24, S. 73 0909).\n14*","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nN. 0. Engfeldt,\n6. Untersuchung normalen Harns mit und ohne Zusatz\nvon Traubenzucker.\n25\u2014100 ccm Harn mit oder ohne Zusatz von Traubenzucker wurden mit Bleiessig, Ammoniak und Alaun in dem oben angegebenen Verh\u00e4ltnis gef\u00e4llt, mit Wasser auf 500 ccm verd\u00fcnnt und nach 15\u201430 Minuten filtriert, \u00fcber Nacht verwahrt und durch ein Filtrum dekantiert, bis man etwa 250 ccm vollst\u00e4ndig klares Filtrat erhalten hatte. 250 ccm des Filtrats wurden neutralisiert und mit einem \u00dcberschu\u00df von etwa 7 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt, mit Wasser auf 600 ccm verd\u00fcnnt und etwa 20 Minuten der Destillation unterworfen. (Tabelle V.) Hierauf wurde die Destillation unter Hinzutr\u00f6pfeln von 0,25\u00b0/oigem Kaliumdichromat (unter Beibehaltung des ungef\u00e4hren urspr\u00fcnglichen Volumens; 5 Stunden fortgesetzt (Dest. B.), die Destillation zur Erhaltung einer geringeren Menge neuen Destillates eine k\u00fcrzere Zeit fortgesetzt (Dest. G.) und schlie\u00dflich das Dest. B. mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd umdestilliert (Dest. D.). Die verschiedenen Destillate wurden auf reduzierendeSubstanzen (Alkali-ammoniakal. Silber), Phenole (M i 11 o n s Reagens), Aceton (Frommer-Engfeld t ). Jod verbrauch (Mes sing er) untersucht. Das Dest. A. enthielt, wie erwartet, au\u00dfer Aceton auch reduzierende Substanzen und Phenole und folglich repr\u00e4sentiert der Jodverbrauch s\u00e4mtliche dieser K\u00f6rper. Derselbe betr\u00e4gt mindestens 0,65 ccm und h\u00f6chstens 1,5 ccm mit ungef\u00e4hr 0,9 ccm als Durchschnitt f\u00fcr 8 Bestimmungen, alles auf 100 ccm Harn berechnet. Als Resultat einer auf kplorimetrischem Wege ausgef\u00fchrten Untersuchung1) ist hervorgegangen, da\u00df der normale Acetongehalt im Harn eine so geringe Menge ausmacht, da\u00df von diesen 0,9 ccm nur 0,2\u20140,3 als durch Aceton verbraucht betrachtet werden k\u00f6nnen. F\u00fcr gew\u00f6hnliche Bestimmungen des Acetongehaltes im Harn kann dieser jedoch ohne Ungelegenheit direkt aus dem Jodverbrauch berechnet werden, denn jene 0,6\u20140,7 ccm n/io-Jod, womit die Werte f\u00fcr den Acetongehalt sich vermehren, k\u00f6nnen, falls es sich nicht um Analysen handelt, bei denen aus besonderen Gr\u00fcnden\n\u2018) Engfeldt, Berlin. Klin. Wochenschr., Nr. 31, 1915.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle\nShaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Ham. 199\n\tBerechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure a. 100 ccm mg\tCO eo \u2022*\u201c\tQO co\tCO X *\u2666\u201c\tr>- so \u00bbo'\t!>\u2022 c erf\t*\u25a0* Ol CC\ts Iff\t\u00ab eo\nDest. D\tJodver- brauch auf 100 ccm Harn n/to-J ccm\t\u00bbn of\tW of\toq of\tCO\t\u00bb0 co'\tCO. \u2022 co\u201c\tN CO\u201c\t\u00bbo of\n\tAceton\t4-\t+\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\nDest. C.\tAceton\th 3 Q. X\tA\tA\tA .\tA\tA\tA\tA\nDest. B.\tJodver- brauch auf 100 ccm Harn n/to-J ccm\tco\u201c\tTH ZD\t\u00bbO CO\tCO CO\t** CC\tt\u00bb\t\t!>. CO\n\t! i ; Aceton\t+\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\n\tRe- duzie- rende Sub- stanz\t4\"\t+\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\n\tJodver- brauch auf 100 ccm Harn n/to-J ccm\t\u00bbo cc \u00a9\u201c\t00 \u00f6\tg \u00a9\u201c\tX \u00a9\u201c\t\u00bbo I\u00bb o'\t8\ts\t>o X o\u201c\n\u2022 < \u2022+J CO\tAceton\t+\t+\t4-\t4-\t+\t4-\t4-\t+\no Q\tPhe- nole\t+\t+\t+\t+\t+\t4~\t+\t+\n\tRe- duzie- rende Sub- stanz\t4-\t4-\t4-\t4-\t4-\t+\t4-\t4-\nZu- ge- setzte Menge Trau- ben- zucker \u00b0/o\t\to\tTH\to\t\t\tX\to\tO\nTages- menge Harn ccm\t\to CO\to t>. CO\t1350\t8 CO H\to $ H\t8 CO H\to CO \u00bbo H\t\nProbe\t\tMann 25 Jahre\tA \u00bbO (M\tA \u00bb\u00df CO\tA \u00bbo CO\tA \u00bbO CO\tA *8\tA 1 s\tA 8\nh S3\t\ttH\t\tCO\t\titi\tco\t\tX","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"N. 0. Engfeldt,\n200\neine besonders gro\u00dfe Genauigkeit erforderlich ist, ruhig rait-berechnet werden. Shaffers Vorschlag, die Phenole und die reduzierenden Substanzen durch eine Uradestillation mit Natronlauge zu entfernen, ist zwar als ziemlich effektiv1) zu betrachten, anderseits scheint aber der praktische Vorteil der Anwendung des Vorschlages im gro\u00dfen ganzen ein geringer oder gar keiner zu sein.\nDas Dest. B. enth\u00e4lt sowohl reduzierende Substanzen wie Aceton. Woher das Aceton stammt, l\u00e4\u00dft sich f\u00fcr den Augenblick nicht mit absoluter Bestimmtheit sagen, es sieht jedoch nicht so unwahrscheinlich aus, da\u00df es durch im Harn normal vorkommende kleine Mengen \u00df-Oxybutters\u00e4ure gebildet wird. Der Jodverbrauch des Destillates betr\u00e4gt mindestens 6,1 und h\u00f6chstens 7,4 ccm n/io-Jod, mit im Durchschnitt 6,7 ccm f\u00fcr 8 Bestimmungen. Nach der Umdestillation mit Alkalisuperoxyd sinkt indessen der Jodverbrauch auf 2,2, 8,6 und 2,9 ccm, entsprechend 3,81, 6,24 und 5,07 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure auf 100 ccm Harn. Setzt man die Destillation mit Chromatschwefels\u00e4ure \u00fcber die 5 Stunden fort, so erh\u00e4lt man indessen ein Destillat, das andauernd einen zwar schwachen, aber doch wahrnehmbaren positiven Ausschlag f\u00fcr Aceton nach From me r-Engfeldt gibt. W\u00e4hrend der 5 Stunden langen Oxydation wird folglich nicht alle im Harn befindliche acetonbildende Substanz vollst\u00e4ndig verbraucht. Ber\u00fccksichtigen wrir au\u00dferdem, da\u00df die Oxydation an sich nicht vollst\u00e4ndig quantitativ verl\u00e4uft, so k\u00f6nnten wfir daraus den Schlu\u00df ziehen, da\u00df, falls das Aceton ausschlie\u00dflich von der \u00df-Oxybutters\u00e4ure herr\u00fchrt, die Menge dieser S\u00e4ure Quantit\u00e4ten betragen sollte, die die hier erhaltenen Werte in Wirklichkeit in einem h\u00f6heren oder geringeren Grade \u00fcbersteigen. Eine sp\u00e4tere, weiterhin zu behandelnde Untersuchung hat n\u00e4mlich Werte der \u00df-Oxybutters\u00e4ure als Resultat gegeben, die nahezu das Doppelte der hier erhaltenen betragen.\nShaffer-Marriott haben eine \u00e4hnliche Untersuchung mit einem in gewissen Beziehungen von den von mir erhaltenen recht bedeutend abweichenden Resultat ausgef\u00fchrt.\nl) S\u00e4mtliche reduzierende Substanzen werden jedoch nicht entfernt.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Sh a ff ersehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 201\nNormaler Harn teils ohne und teils mit 3\u00b0/o Traubenzucker wurde nach der F\u00e4llung mit Bleiessig und Ammoniak der Destillation unter Hinzutr\u00e4ufeln von Kaliumdichromat unterworfen, und dann der Jodverbrauch in den Destillaten bestimmt. Derselbe betrug, ohne nennenswerte Schwankungen, 3 ccm n,'io-Jod, auf. 100 ccm Harn gerechnet, somit ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte meiner \\\\ erte. Da ich indessen bei der Oxydation 5 Stunden, Shaffer-Marriott aber wahrscheinlich nur 31/\u00bb angewendet haben, so kann diese Verschiedenheit in der Ausf\u00fchrung der Bestimmungen sehr wohl die Abweichungen in den Resultaten erkl\u00e4ren. Bemerkenswert ist indessen, da\u00df Shaffer-Marriott nach der \u2014 nur mit den von zuckerhaltigem Harn erhaltenen Destillaten ausgef\u00fchrten \u2014 Umdestillation mit Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd Werte f\u00fcr den Jod verbrauch gefunden haben, die eher auf eine Zunahme als auf eine Abnahme desselben hindeuten. Bei meinen Versuchen ist indessen der Jodverbrauch nach der Umdestillation konstant auf ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte gesunken. Ich wage hier, wie bei \u00e4hnlichen vorher beschriebenen F\u00e4llen die Annahme, da\u00df die Ursache der hohen Werte Shaffer-Mar-riotts Verunreinigungen in dem verwandten Wasserstoffsuperoxyd zuzuschreiben sind.\nB. Versuche zur Erzielung einer quantitativen Ausbeute durch Detailver\u00e4nderungen der Shaffer-Marriottschen Methode.\nSchon im Vorhergehenden habe ich betont, da\u00df Cooke und Gorslin (1. c.) gewisse Ab\u00e4nderungen der Shafferschen Methode f\u00fcr die Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn vorgeschlagen haben, die nach den Verfassern vorteilhaft auf die Resultate einwirken. Analysen, die beweisen, da\u00df eine quantitative Ausbeute erzielt worden ist, werden jedoch nicht angef\u00fchrt. Die vorgeschlagenen Ab\u00e4nderungen erscheinen im gro\u00dfen ganzen bedeutungslos, inwiefern sie nicht, wie z. B. die Beschr\u00e4nkung der Chromatmenge, uns ehef eine Verminderung der Ausbeute vermuten lassen.","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nN. O. Engfeldt,\nP olin und Denis1) haben bei einer von ihnen vorgeschlagenen nephelometrischen Methode zur Bestimmung des Acetons und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn mit sehr geringen Quantit\u00e4ten \u00df-Oxybutters\u00e4ure gearbeitet und dabei gefunden, da\u00df unter gewissen, genau angegebenen Bedingungen eine quantitative Ausbeute in Aceton stattfindet. Die Verf. haben bei der Ausarbeitung ihrer Methode als Material ein von Shaffer erhaltenes reines Ca-Zn-Salz angewendet und gefunden, da\u00df es nicht n\u00f6tig ist, das Chromat in Gem\u00e4\u00dfheit der Sh aff er sehen Vorschrift allm\u00e4hlich hinzuzusetzen, sondern da\u00df ein Zusatz auf einmal ohne Gefahr stattfinden kann. F\u00fcr die Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn geben sie die folgende Vorschrift. Ein Quantum verd\u00fcnnter, eine berechnete Gesamtmenge von 2\u20144 mg \u00df-Oxybutters\u00e4ure enthaltender Ham wird mit 200 ccm Wasser und 5 ccm 10\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure gemischt, diese Mischung wird dann 10 Minuten gekocht, so da\u00df das vorhandene Aceton und die Acetessigs\u00e4ure entfernt werden. Die Mischung wird hierauf auf einmal mit 25 ccm einer 2\u00b0/o Kaliumdichromat und 35\u00b0/o Schwefels\u00e4ure enthaltenden L\u00f6sung versetzt und 40\u201460 Min. einer vorsichtigen Destillation unterworfen. Zur Vermeidung von Aceton Verlust w\u00e4hrend der Destillation soll die Mischung nach Vorschrift der Verf. schnell bis zum Kochpunkt erhitzt und die Flamme dann so vermindert werden, da\u00df die Destillation beinahe aufh\u00f6rt. Diese vorsichtige Erhitzung wird ungef\u00e4hr 40 Minuten lang fortgesetzt, die Flamme dann von neuem vermehrt und die Mischung ungef\u00e4hr 15 Minuten lang einer kr\u00e4ftigen Destillation unterworfen. Nicht mehr als 80\u2014125 ccm Destillat d\u00fcrfen in der angegebenen Zeit \u00fcbergehen. Das Destillat wird in einem ungef\u00e4hr 75\u2014100 ccm kaltes Wasser enthaltenden Kjeldahl-Kolben aufgesammelt. W\u00e4hrend der Destillation soll die Spitze des K\u00fchlers, zur Vermeidung von Acetonverlust, unter die Oberfl\u00e4che des Wassers in der Vorlage reichen. Dem Destillat werden einige Gramm Natriumsuperoxyd beigesetzt und die Destillation wird erneuert, bis ungef\u00e4hr 80 ccm \u00fcberdestilliert haben. Eine vorhergehende F\u00e4llung des Harns mit Bleiessig\n*) Folin und Denis, Journ. of biol. Chem., Bd. 18, S. 268 (1914).","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Sh after sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 203\nhaben die Verf. f\u00fcr unn\u00f6tig gefunden, da die von dem eventuell anwesenden Zucker gebildete jodverbrauchende Substanz bei der Umdestillation vollst\u00e4ndig entfernt wird. Im Falle der Harn zuckerfrei ist, ist nach Ansicht der Verf. keine Umdestillation des ersten Destillates erforderlich. Das. auf die eine oder andere Weise erhaltene Enddestillat wird auf 100 ccm verd\u00fcnnt und der Acetongehalt dann mittels Scott-Wilsons Reagens (alkalisches Mercuricyanid und Silbernitrat), das mit dem Aceton einen unl\u00f6slichen fein verteilten Niederschlag bildet, auf nephelometrischem Wege bestimmt.\nZum Zwecke der Kontrollierung des von den Verf. \u00fcber die Ausbeute des Acetons bei der Oxydation gemachten Angaben machte ich eine Serie Versuche mit Wasserl\u00f6sungen kleiner Mengen \u00df-Oxybutters\u00e4ure (als Ca-Zn-Salz) in genauer \u00dcbereinstimmung mit den angegebenen Vorschriften; eine Re-destillation mit Alkalisuperoxyd wurde jedoch nicht ausgef\u00fchrt. Der Jodverbrauch der Destillate wurde nach Messinger bestimmt. Zur Erhaltung genauer Resultate wandte ich bei den Versuchen besonders fein kalibrierte B\u00fcretten an. Die Resultate sind in Tabelle VI zusammengefa\u00dft und \u00e9rgeben, da\u00df die Ausbeute eine sehr unvorteilhafte ist. Die f\u00fcr die Destillation vorgeschlagene Zeit ist allzu knapp, um eine vollst\u00e4ndige Zersetzung der anwesenden \u00df-Oxybutters\u00e4ure zu erreichen, was vollst\u00e4ndig aus dem Umstande hervorgeht, da\u00df man bei fortgesetzter Destillation ein Destillat erh\u00e4lt, das eine deutliche Reaktion f\u00fcr Aceton nach Frommcr-Engfeldt gibt und gewisse Quantit\u00e4ten Jod verbraucht. Die Ausbeuten bei direkter Titration der Destillate geben Werte, die zwischen 80,0 und 75%, im Durchschnitt f\u00fcr 6 Bestimmungen 78%, wechseln. Der gesamte Jodverbrauch nach 1% Stunden Oxydation entsprach einer Ausbeute von im Durchschnitt 88%, somit eine Zunahme von nicht weniger ais 10% im Verh\u00e4ltnis zu der nach Folin-Denis erhaltenen. Die Ausbeuten sind jedoch selbst unter den zuletzt angef\u00fchrten Bedingungen keineswegs quantitativ. Eine Umdestillation mit Alkalisuperoxyd tr\u00e4gt ganz sicher zu einer weiteren Verschlechterung der Resultate bei. Wir haben n\u00e4mlich keinen Grund zu der Annahme, da\u00df sich nicht hier,","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\tN. 0. Engfeldt,\nTabelle VI.\nNr.\t\u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tNach 1 st\u00fcndiger Destillation\t\t\t\u00ce Nach weiterer V\u00ab st\u00fcnd. Destillation\t\tGesamt- ausbeute nach Is/* Std. v \u2022\n\t\tJodver- brauch n/io-J ccm\t! Berechn. Menge \u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\tAus- beute\tI Aceton nach Fromme r-Engfeldt\tT\t1 Jodver- j brauch ! i n/\u00bbo-J ccm\t\n1\t4,73\t2,10\t3.04\t77\t+\t0,25\t86\n2\t4,73\t2,05\t3.55\t75\t1\t0,35\t88\n3\t2,37\t1,05\t1,82\t77\tt 1\t0,15\t88\n4\t2,37\t1.05\t1,82\t77\t+\t0.20\t91\n5\t2,37\t1,10\t1,90\t80,5\t+\t0,10\t88\n\u00ab\t2,37\t1,10\t1,90\t80,5\t+\t0,10\t88\nebenso wie es bei den Makroanalysen der Fall war. gleichzeitig mit dem Aceton auch andere, mit Alkalisuperoxyd zerlegbare, jodverbrauchende Substanzen bei der Oxydation bildeten. Eine n\u00e4here Untersuchung der Fol in-Denis sehen nephelo-metrischen \u00df-Oxybutters\u00e4urebestimmungsmethode liegt nicht im Plane dieser Arbeit, doch kann ich nicht unterlassen, auf Grund der vorher erw\u00e4hnten Analysen meine Zweifel an der Korrektheit derselben auszusprechen. Die vorgeschlagene Art f\u00fcr die Oxydation der \u00df-Oxybutters\u00e4ure gibt, auch bei ausgedehnter Destillation, so schlechte Ausbeuten, da\u00df hieraus deutlich hervorgeht, da\u00df man das Ziel \u2014 eine quantitative Ausbeute \u2014 auf diesem Wege nicht erreicht.\nDie Versuche, die ich selbst zur Erreichung dieses Zieles ausgef\u00fchrt habe, haben leider so unbefriedigende Resultate ergeben, da\u00df ein eingehenderer Bericht \u00fcber diese von geringem Interesse ist. Ich will deshalb nur in allergr\u00f6\u00dfter K\u00fcrze die Beobachtungen, die ich bei diesen recht weitl\u00e4ufigen Versuchen gemacht habe, mitteilen, in der Hoffnung, da\u00df die Resultate m\u00f6glicherweise f\u00fcr den, der eine weitere Bearbeitung dieses Gebietes beabsichtigt, einen gewissen Wert haben k\u00f6nnen.\nDie Oxydation ist in sowohl alkalischer wie saurer L\u00f6sung ausgef\u00fchrt worden. Die Oxydationsversuche in alkalischer","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure ini Harn. 205\nL\u00f6sung (\\\\ asserstoffsuperoxyd, Kaliumpermanganat) sind insoweit von Interesse, als eine Acetonbildung hierbei nicht zustande kam. Ob die \u00df-Oxybutters\u00e4ure bei diesen Versuchen von den Oxydationsmitteln beeinflu\u00dft worden ist oder nicht, habe ich nicht n\u00e4her untersucht. Denkbar ist jedoch, da\u00df dies der b all gewesen ist, da\u00df aber die prim\u00e4r gebildete Acet-essigs\u00e4ure infolge des anwesenden Alkalis dann ausschlie\u00dflich unter Bildung von Essigs\u00e4ure zersetzt worden ist (S\u00e4urespaltung). Was die Versuche in saurer L\u00f6sung betrifft, so habe ich schon im Vorhergehenden gezeigt, da\u00df die Ausbeuten sich bessern, wenn bei der Oxydation mit Chromatschwefels\u00e4ure die Zeit auf 5\u20146 Stunden ausgedehnt wird. Die Ausbeuten werden jedoch selbst unter diesen Verh\u00e4ltnissen nicht quantitativ, und vor allem bildet sich bei der Oxydation mit Chroms\u00e4ure nicht allein Aceton, sondern es bilden sich auch andere fl\u00fcchtige, jodverbrauchende Substanzen, was auf eine in verschiedenen Richtungen verlaufende Zersetzung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure hindeutet. Au\u00dfer mit Chrom habe ich auch Versuche mit anderen Oxydationsmitteln, wie, Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumpermanganat, Ammoniumpersulfat u. a., gemacht, die sich s\u00e4mtlich als schlechter als die von Shaffer vorgeschlagene Chroms\u00e4ure erwiesen haben. Zum Zwecke einer m\u00f6glichen Verbesserung der Resultate bei der Oxydation) habe ich Versuche mit Zusatz gewisser, eine katalytische Wirkung besitzender Stoffe, wie Eisen-, Kupfer-, Silber-, Gold-und Platinsalze, gemacht, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Von den versuchten Oxydationsmitteln zeigte sich das Wasserstoffsuperoxyd auch aus dem Grunde weniger geeignet, weil dasselbe bei der Destillation in unzersetzter Form teilweise in das Destillat \u00fcbergeht und somit eine direkte jodometrische Bestimmung des gebildeten Acetons unm\u00f6glich macht. Das Ammoniumpersulfat in stark verd\u00fcnnt\u00e9r Form gab verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gute Werte (etwa 85\u00b0/o), es zeigte sich jedoch, da\u00df das Destillat bedeutend mehr reduzierende Substanzen enth\u00e4lt, als bei der Anwendung von Chroms\u00e4ure als Oxydationsmittel! Der Umtausch der Schwefels\u00e4ure mit anderen S\u00e4uren, beispielsweise Phosphors\u00e4ure, verschlechtert die Ausbeuten noch","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nN. O. Engfeldt,\nmehr, und als Endresultat aller dieser Versuche ging hervor, da\u00df die Chromatschwefels\u00e4ure weitaus das vorteilhafteste Oxydationsmittel ist.\nMeine Versuche, bei der Oxydation der \u00df-Oxybutters\u00e4ure eine vollst\u00e4ndig quantitative Ausbeute in Aceton zu erzielen, haben folglich nicht zu dem gew\u00fcnschten Resultat gef\u00fchrt.\nC. Klinische Methoden zar Bestimmung des Gesamtacetons und der\n\u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn.\n1. Versuche mit reinen \u00df-Oxybutters\u00e4urel\u00f6sungen.\nSchon im Vorhergehenden habe ich das Ansprechende in Shaffers Idee, s\u00e4mtliche Acetonk\u00f6rper des Harns in einer einzigen Folge und auf gleichartige Weise zu bestimmen, hervorgehoben. Da\u00df Shaffer-Marriott indessen in ihren Versuchen zur Verwirklichung ihrer Idee nicht sehr gl\u00fccklich gewesen sind, d\u00fcrfte ebenfalls aus der vorliegenden Untersuchung deutlich hervorgegangen sein. Die Ausbeuten haben in den von mir nach dieser Methode gemachten Versuchen ungef\u00e4hr 80\u00b0/o betragen und m\u00fcssen deshalb, um einigerma\u00dfen richtig zu werden, um nicht weniger als 25 \u00b0/o vermehrt werden. Ber\u00fccksichtigen wir indessen, da\u00df je nach der Menge des bei der Bestimmung anwesenden Ammoniumsulfates gro\u00dfe Schwankungen in den Ausbeuten zu erwarten sind, so k\u00f6nnen selbstverst\u00e4ndlich nicht einmal die ebengenannten Prozentzahlen einer zuverl\u00e4ssigen Sch\u00e4tzung des wirklichen \u00df-Oxybutters\u00e4uregehaltes zugrunde gelegt werden. Ein Umstand, der bei der Bewertung der Shaffer-Marriott-schen \u00df-Oxybutters\u00e4urebestimmungsmethode ebenfalls in Betracht zu ziehen ist, ist die betr\u00e4chtliche Zeit, die f\u00fcr die Ausf\u00fchrung der Bestimmung erforderlich ist. Abgesehen von der Vorbehandlung des Harnes mit Bleiessig nimmt die Verfolgung der Methode zusammen 5 Stunden in Anspruch und hierbei sollen nicht weniger als 4 Destillationen stattfinden, die eine beinahe ununterbrochene \u00dcberwachung erfordern. Wenn somit die Methode auch, was indessen keineswegs der Fall ist, befriedigende Resultate lieferte, w\u00fcrde sie doch in-","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Sha ff ersehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 207\nTabelle VII.\n\t\u00df-Oxy- butters\u00e4ure\t\tBerechnete\t\nNr.\t\tJodverbrauch\tMenge \u00df-Oxybutter-\tAusbeute\n\t\tn 10-J\ts\u00e4ure\t\n\tmg\tccm\tmg\t\u00b0/o\n1\t6,71\t3,20\t5,55\t82,8\n2\t1(5,77\t8.05\t13,96\t83,2\n8\t33,54\t15,90\t27,57\t82,2\n4\t67,09\t32,25\t55,42\t83,3\n5\t67,09\t31,75\t55,05\t82,0\n6\t134,18\t64,50\t111,84\t83,3\nfolge der angef\u00fchrten m\u00fchseligen Ausf\u00fchrungsweise kaum eine allgemeine Anwendung erhalten k\u00f6nnen. Der Mangel an einer f\u00fcr klinische Zwecke geeigneten Methode zur Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn hat mich indessen zu Versuchen veranla\u00dft, ein zur Erreichung dieses Zieles geeignetes Verfahren auf empirischem Wege zu finden. Die Methode zur Bestimmung der Oxybutters\u00e4ure im Harn, \u00fcber die ich jetzt berichten will, ist eine Modifikation der Shafferschen und gr\u00fcndet sich auf folgende von mir gemachte Beobachtungen. Wird eine in 600 ccm Wasser gel\u00f6ste und mit 2 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uerte \u00df-Oxybutters\u00e4ure auf einmal mit 50 ccm einer 2,5 g Kaliumdichromat und 5 g konzentrierte Schwefels\u00e4ure enthaltenden L\u00f6sung versetzt und V/2 Stunden lang einer so kr\u00e4ftigen Destillation unterworfen, da\u00df nach dieser Zeit etwa 75 ccm Zur\u00fcckbleiben, so erh\u00e4lt man ein Destillat, das im Durchschnitt eine 82,8 \u00b0/o der anwesenden \u00df-Oxybutters\u00e4ure entsprechende Quantit\u00e4t Jod verbraucht. Wie aus der Tabelle VII hervorgeht, sind die Ausbeuten auch bei Versuchen mit wechselnden Mengen \u00df-Oxybutters\u00e4ure befriedigend. Bei fortgesetzter Destillation \u00fcber die angegebene Zeit hinaus zeigt das neue Destillat keine oder eine h\u00f6chst unbedeutende Reaktion f\u00fcr Aceton nach Frommer-Engfeldt, was darauf hindeutet, da\u00df die \u00df-Oxybutters\u00e4ure faktisch vollst\u00e4ndig verbraucht worden ist. Die","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nN. 0. Engfeldt,\njodverbrauchenden Substanzen bestehen zum allergr\u00f6\u00dften Teil aus Aceton, aber auch Stoffe mit reduzierenden Eigenschaften lie\u00dfen sich nachweisen. Die Zersetzung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure scheint indessen unter den angegebenen Bedingungen auf eine gewisse konstante Weise stattzufinden. Da die Ausbeuten im Mittel 82,8\u00b0/o betragen, entsprechen folglich je 1 ccm ver-\nbrauchtes n/-io .lod \u00df-Oxybutters\u00e4ure.\n1,731 \u2022 100 82,8\n= 2,094 oder ungef\u00e4hr 2,1 mg\n2. Anwendung der Methode auf den Harn.\na) Versuche mit normalem Harn.\nNormaler Harn mit oder ohne Zusatz von Traubenzucker wurde erst einer F\u00e4llung mit Bleiessig, Ammoniak und Alaun nach den folgenden, schon im Vorhergehenden angegebenen Berechnungsgr\u00fcnden unterworfen.\n20 ccm zuckerfreier Harn wurden mit 200 ccm Wasser gemischt und mit 20 ccm Bleiessig (Pharm. U. S. A.), 10 ccm konzentriertem Ammoniak (acetonfrei) und 4 ccm 10\u00b0/oiger Alaunl\u00f6sung gemischt und diese L\u00f6sung dann auf 500 ccm verd\u00fcnnt und nach etwa 30 Minuten filtriert. Das Filtrat mu\u00dfte \u00fcber Nacht stehen, worauf 250 ccm desselben vorsichtig durch ein Filtrum dekantiert wurden. Im Falle der Harn mit Traubenzucker versetzt war, wurde die Bleiessigmenge f\u00fcr jedes in der verwendeten Harnmenge befindliche Gramm Zucker um 25 ccm erh\u00f6ht, und vom Ammoniak wurde die H\u00e4lfte, von der 10\u00b0/oigen Alaunl\u00f6sung 20\u00b0/o der gesamten Bleiessigmenge angewendet.\nZu 250 ccm des auf die angegebene Weise erhaltenen Filtrates wurden 350 ccm Wasser und eine Ve des bei dem F\u00e4llen angewandten Ammoniaks entsprechende Anzahl Kubikzentimeter konzentrierte Schwefels\u00e4ure und au\u00dferdem 2 ccm im \u00dcberschu\u00df hinzugesetzt. Die Mischung wurde dann nach Zusatz einer Messerspitze Talk 20 Minuten zur Entfernung und eventuellen Bestimmung des im Harn befindlichen Acetons und der Acetessigs\u00e4ure destilliert, hierauf wurden auf einmal","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffer sehe Oxydationsmethode auf 0-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 209\ndurch Scheidetrichter 50 ccm der obengenannten Chromatschwefels\u00e4ure hinzugesetzt und die Destillation wurde dann unter kr\u00e4ftigem Kochen etwa IV2 Stunde oder bis 75 ccm zur\u00fcckblieben, fortgesetzt. In dem erhaltenen letzten Destillat wurde der Jodverbrauch nach Messingerbestimmt. Derselbe betrug in 9 untersuchten F\u00e4llen, von denen 4 mit Traubenzucker (2\u2014\u00ee-\u00b0/o) versetzt waren, mit geringen Schwankungen im Mittel 0,(3 ccm n/io-Jod, auf 100 ccm Harn somit 6 ccm n/io-Jod.\nb) Versuche mit normalem, mit Traubenzucker und \u00df-Oxy-butters\u00e4ure (als Ca-Zn-Salz) in wechselnden Mengen versetztem Harn.\n20 ccm des bei diesen Versuchen angewendeten Harnes verbrauchten nach der Oxydation 1,2 ccm n/io-Jod. 20 ccm des ebengenannten Harnes wurden mit wechselnden Mengen Traubenzucker und \u00df-Oxybutters\u00e4ure versetzt und auf die vorher beschriebene Weise behandelt. In dem erhaltenen letzten Destillat wurde der Jodverbrauch nach Messinger bestimmt. Der erhaltene Wert wurde zur Erhaltung des \u00df-Oxybutters\u00e4uregehaltes verdoppelt und um 1,2 ccm vermindert sowie mit 2,1 multipliziert (s. S. 208). Die Resultate gehen aus untenstehender Tabelle VIII hervor.\nTabelle VIII.\nNr. i !\t' ! Zucker\t\u00df-Oxy- butter- .. saure\tJodverbrauch n. Abzug v. 1,2 ccm n/io-J\tBerechnete Menge \u00df-Oxy- butters\u00e4urc\tAusbeute\n!\t6\tmg\tccm\tmg\t\u00b0/0\n1\t0.40\t6,71\t3,2\tB,72\t100,1\n2\t0,50\t134,18\t64,8\t136,08\t101,4\n3\t1,00\t67,09\t32,8\t68,88\t102,7\n4\t1,00\t33,54\t16,0\t33,60\t100,2\n5\t2,00\t! 201,27\t90,8\t190,68.\t94,7\n6\t2,00\t1 201,27\t88,2\t185,22\t92,0\n7\t3,00\t134,18\u2019\t55,8\t117,18\t87,3","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nN. 0. Engfeldt,\nBei der Umrechnung der vorhergehenden Tabelle, die Zuckermenge in Grammprozenten und die \u00df-Oxybutters\u00e4ure-menge in Milligrammprozenten ausgedr\u00fcckt, erh\u00e4lt man folgende Werte:\nNr.\tZucker g \u00b0/o\t\u00df-Oxybutters\u00e4ure ; mg \u00b0/o\tAusbeute >\n1\t2\t67,09\t100,1\n2\t2,5\t670,90\t101,4\n3\t6 '\t335,45\t102,7\n4\t5\t167,70\t100,2\n5\t10\t1006,35\t94,7\n6\t10\t1006,35\t92\n7\t15\t670,90\t87,3\nDie drei letzten Versuche zeigen einen relativ hohen Verlustprozentsatz. Bei diesen war der Zuckergehalt verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00df, n\u00e4mlich 10\u201415 \u00b0/o, und demzufolge wurde zur F\u00e4llung eine entsprechend gr\u00f6\u00dfere Menge Bleiessig und Ammoniak angewendet. Infolgedessen fand sich bei diesen Proben eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfe Konzentration von Ammoniumsulfat vor, das, wie vorher bewiesen ist, eine herabsetzende Einwirkung auf die Oxydationsf\u00e4higkeit der Chroms\u00e4ure aus\u00fcbt. Bei den zuletzt erw\u00e4hnten Proben erhielt ich bei fortgesetzter Destillation ein stark acetonhaltiges Destillat, obschon die erste Destillation so weit getrieben worden war, da\u00df kaum mehr als 50 ccm zur\u00fcckblieben. Um dem Einflu\u00df des Ammoniumsulfates entgegenzuwirken, nahm ich deshalb Versuche mit einer Erh\u00f6hung der Menge der Chroms\u00e4uremischung vor. Diese Versuche fanden unter Verh\u00e4ltnissen statt, die in der Hauptsache mit den ebenerw\u00e4hnten \u00fcbereinstimmten, jedoch mit dem Unterschied, da\u00df nach 1 Stunde Destillation weitere 50 ccm Chroms\u00e4uremischung hinzugesetzt wurden. Die Destillation wurde auch fortgesetzt, bis nur etwa 75 ccm verblieben, was eine Zeit von insgesamt ls/4\u20142 Stunden in Anspruch nahm. Um indessen den Einflu\u00df festzustellen, den das abge\u00e4nderte Verfahren auf den normalen Jodverbrauch des Harns hat, wurde","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 211\n\u00bb\nTabelle IX.\nNr.\tProbe\t\t\tJodverbrauch auf 10 ccm Harn nach 20 Minuten Destillation in schwefelsaurer L\u00f6s. n/io-J ccm\tJodverbrauch auf 10 ccm Harn nach Is/\u00ab Stunden Oxydation n/io-J ccm\n1\tMann\t36\tJahre\t0,15\t1,20\n2\t\u00bb\t26\t\u00bb\t0,10\t1,25\n3\tKnabe\t6\t\u00bb\t0,10\t1,15\n4\t\u00bb\t2,5\t\u00bb\t0,15\t1,05\n5\tMann\t36\t\u00bb\t0,10\t1,25\n6\tFrau\t32\t\u00bb\t0,15\t1,15\n7\t>\t24\t\u00bb\t0,15\t1,20\n8\tMann\t58\t\u00bb\t0,15\t1,20\n9\t\u00bb\t28\t>\t0,15\t1,25\n10\t\u00bb\t36\t\u00bb\t0,10\t1,25\neine Serie Untersuchungen des normalen Harnes vorgenommen. Hierbei wurde auch der Jodverbrauch im ersten Destillat bestimmt (Gesamtaceton). Die Resultate sind in der obenstehenden Tabelle IX zusammengef\u00fchrt.\nDie jodverbrauchenden Substanzen bestehen, wie schon im Vorhergehenden n\u00e4her geschildert ist, sowohl aus Aceton und Phenolen wie aus reduzierenden Substanzen. Die Menge der letzteren K\u00f6rper macht indessen so geringe Betr\u00e4ge aus, da\u00df ihre Anwesenheit keinen eigentlichen Einflu\u00df auf die Resultate bei der Berechnung des sogenannten Gesamtacetongehaltes in pathologischem Harn aus\u00fcben kann. Das bei der Oxydation erhaltene Destillat verbrauchte im Durchschnitt 1,2 ccm Wio-Jod oder das Doppelte von dem bei den vorhergehenden Versuchen. Das Destillat enth\u00e4lt \u2022 au\u00dfer dem Aceton auch reduzierende Substanzen. Durch Umdestillation mit Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer L\u00f6sung k\u00f6nnen die letzteren entfernt werden. Hierbei sinkt der Jodverbrauch recht betr\u00e4chtlich, in 2 untersuchten F\u00e4llen auf 0,55 und 0,45 ccm, was auf 100 ccm Harn im Durchschnitt 5 ccm\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. IC.\n15","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nN. 0. Engfeldt,\nTabelle X.\nNr.\tZucker g\t\u00df-Oxy- butter- s\u00e4ure mg\t! Jodver- | Berechnete brauch n. Ab-;\tMenge zugv. 2,4ccm|\u00df-Oxybutter-n/i o-J\t'\ts\u00e4ure ccm\t1\tmg\t\tAusbeute \u00b0/o\n1\t0,5\t67,09\t32,6\t68,46\t102,0\n2\t0,5\t54,27\t25,8\t54,39\t100,2\n3\t0,5\t54,27\t25,2\t52,93\t97,5\n4\t0.5\t108,54\t52,4\t110,04\t101,4\n5\t0,5\t217,08\t104,4\t219,24\t101,0\n6\t1,0\t54,27\t25,7\t53,97\t99,5\n7\t1.0\t54.27\t25.4\t53,34\t98,3\n8\t1,0\t108,51\t51.6\t108,3(5\t99,8\n9\t1,0\t217,08\t103,2\t216,72\t99,9\n10\t2,0\t54,27\t25,4\t53,34\t98,3\n11\t2,0\t108,54\t52,2\t109,62\t101,0\n12\t2,0\t217,08\t104,4\t219,24\t101,0\n13\t2,0\t108,54\t51,4\t107,94\t99.4\n14\t2,0\t217,08 j\t104,2\t218,82\t100,8\nbetragen w\u00fcrde. Bei kolorimetrischer Untersuchung nach Frommer-Fngf eldt (1. c.) erh\u00e4lt man eine der auf jodo-metrischem Wege gefundenen Acetonmenge gut entsprechende Farbenst\u00e4rke. Die mit St\u00fctze dieser Analysen berechneten Werte f\u00fcr den normalen \u00df-Oxybutters\u00e4uregehalt im Harn betragen etwa 100 mg auf das Liter und \u00fcbersteigen um nahezu 100\u00b0/o die durch Oxydation bei konstantem Volumen fr\u00fcher von mir erhaltenen. Da es indessen nicht als gen\u00fcgend best\u00e4tigt betrachtet werden kann, da\u00df das bei der Oxydation erhaltene Aceton seinen Ursprung ausschlie\u00dflich von der \u00df-Oxybutter-s\u00e4ure herleitet, habe ich bei der Anwendung der Methode an pathologischem Harn die erhaltenen Werte f\u00fcr den Jodverbrauch um 1,2 ccm vermindert, indem ich diesen Jod verbrauch als den f\u00fcr normalen Harn wahrscheinlichen annahm. Das zuletzt angef\u00fchrte Verfahren mit Zusatz von Chromatschwefels\u00e4ure in 2 Portionen wurde dann auf mit wechselnden Mengen Trauben-","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"S h aff er sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 213\nzucker und \u00df-Oxybutters\u00e4ure versetzten Harn angewendet. F\u00fcr jeden Versuch wurden 20 ccm eines Harnes verwendet, der nach den Ergebnissen bei direkten Versuchen 2,4 ccm Wio-Jod verbrauchte. Der gefundene Jodverbrauch wurde um diesen \u2022 Betrag vermindert und der \u00df-Oxybutters\u00e4uregehalt dann durch Multiplikation mit dem Faktor 2,1 umgerechnet (s. S. 208). Die in der Tabelle X zusammengef\u00fchrten Resultate geben \u00fcberraschend gute und gleichm\u00e4\u00dfige Werte. Bei der. Umrechnung der obenstehenden Tabelle, mit der Zuckermenge in Grammprozenten und die \u00df-Oxybutters\u00e4uremenge in Milligrammprozenten ausgedr\u00fcckt, erhielt ich folgende Werte:\nNr.\tZucker\t\u00df-Oxybutters\u00e4ure- mengc\tAusbeute\n\tg \u00b0/o\tmg o/o\t%\n1\t2,5\t335,45\t102\n2\t2,5\t271,35\t100,2\n3\t2,5\t271,35\t\u25a0 \u2022 97,5\n4\t2,5\t542,70\t101,4\n5\t2.5\t1085,40\t101\n6\t5\t271,35\t99,5\n7\t5\t271,35\t98,3\n8\t5\t542,70\t99,8\n9\t5\t1085,40\t99,9\n10\t10\t271,35\t98,3\n11\t10\t542,70\t101\n12\t10\t1085,40\t' 101\n13\t10\t542,70\t99,4\n14\t10\t1085,40\t100,8\n3. Bestimmung des Gesamtacetons und der \u00df-Oxy-butters\u00e4ure in pathologischem Harn nach der von mir modifizierten Shaffermethode.\nIn \u00dcbereinstimmung mit dem zuletzt angef\u00fchrten Verfahren zur Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure f\u00fchrte ich eine Serie Untersuchungen an vom Serafimerlazarett und vom Sabbatsberg-Krankenhaus in Stockholm erhaltenem patho-","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nN. 0. Engfeldt,\nlogischen Harn aus. Der im ersten Destillat erhaltene Jodverbrauch wurde ohne Korrektion auf Aceton durch Multiplikation mit 0,967 umgerechnet, w\u00e4hrend die im zweiten Destillat nach der Oxydation gefundene Menge verbrauchten Jodes um 1,2 ccm (normaler Jod verbrauch des Harnes) vermindert und dann mit 2,1 multipliziert wurde. Die erhaltenen Werte, die den Aceton-, bezw. \u00df-Oxybutters\u00e4uregehalt in Milligramm auf 10 ccm Harn angeben, wurden darauf in Gramm auf 1 Liter Harn ausgerechnet. Die Resultate sind in der Tabelle XI zusammengef\u00fchrt. Die gr\u00f6\u00dften Mengen Gesamtaceton und \u00df-Oxybutters\u00e4ure betrugen 1,595 bezw. 14,049 g pro Liter. Die Tagesmengen 7,18 und 56,70 g. Die Proportionen zwischen dem Aceton und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure weisen, wie ersichtlich ist, gro\u00dfe Schwankungen auf. In den F\u00e4llen, wo die Acetonk\u00f6rper in einer gr\u00f6\u00dferen Menge auf-treten, betr\u00e4gt das Gesamtaceton Ve\u2014V20 der \u00df-Oxybutter-s\u00e4uremenge, Vs\u2014V10 scheint jedoch das gew\u00f6hnliche Verh\u00e4ltnis zu sein. In den F\u00e4llen, wo die Menge der \u00abAcetonk\u00f6rper* verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gering ist, tritt dagegen der Unterschied zwischen dem Gesamtaceton und der \u00df-Oxybutters\u00e4uremenge weniger scharf hervor. Berechnet man sowohl das Gesamtaceton wie die \u00df-Oxybutters\u00e4ure als Acetessigs\u00e4ure, so k\u00f6nnen die erhaltenen Werte zusammenaddiert werden und wir erhalten folglich einen einzigen Zahlen wert f\u00fcr den Gehalt des Harns an \u00abAcetonk\u00f6rpern\u00bb. Untersuchen wir das Verh\u00e4ltnis zwischen dem ebenerw\u00e4hnten Zahlenwert und dem totalen Jodverbrauch der Harndestillate n\u00e4her, so finden wir, da\u00df zwischen diesen beiden Zahlen eine interessante und bemerkenswert einfache Relation zu bestehen scheint. Verdoppelt man n\u00e4mlich die den totalen Jodverbrauch des Harnes angebende Zahl, so zeigt sich, da\u00df man eine Zahl erh\u00e4lt, die den Ziffernwert des totalen Gehalts des Harnes an \u00abAcetonk\u00f6rpern\u00bb, als Acetessigs\u00e4ure berechnet, ziemlich gut angibt. Diese Umst\u00e4nde scheinen mir von nicht geringer praktischer Bedeutung und der Ausnutzung wert zu sein, besonders da hierdurch ein vereinfachtes und zeitersparendes Verfahren zur Bestimmung s\u00e4mtlicher \u00abAcetonk\u00f6rper\u00bb des Harns in einer einzigen Operation zu gewinnen ist. Eine","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle XI.\nShaffer sehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 215\n0>\nT3\nW\n3\n<\nJB\n03\t03\nN\nT3 0)\nO g\nM 43\no\n\u2022\u00d6 \u00c6\n<\ng, \u00e4\nta\u00bb <-*\nc g\n03\t3\nS\nA\nV\nI*\n3\n\u00eert\n(O\nto\n\u00a3 \u00ab\nO\n\u00bb\no\ni\u00bb\nOu\nta\u00bb\n^\tS\t* l7e\na> E \u25ba 3 3 S *\u25a0*,M o 2 \u00b0 \"\no S'? 2 01 o\u00efSi*'\u00ab**5 <.\u00ab\ni O .\ti J \u00fb) kj\ni S a \u00ae B \u00d4J& \u00ab \u201ca 7 \u00dc S 8^ o.g \u00abJ \u00ab S:\u00ae a M 3 j \u00ab M u>\nM g, ^ g\n&\tfi\t*\t\u00a3\t3\nSj\t\u00ab\tO\tti\t:ed\nh\t\u00a3\to.\t\u00e4\t\u201c\nta\u00bb\nm\n\u00ab\nta\u00bb\nci\nH\n\u00a9\t\u2022\td\n$\u00bb\t73\to\na\ts\t**\n\u00a9\to\tg\nS\tH\tS\nta\u00bb\nen\na>\nQ\n, B S\u00bb >\u2022 \u00e8 \u00a3\n\u00ae o B \u00a3 * B\n\u201d g a 2.1 \"\ni\u00ab-\u00a7 E\u00e2 I i\no#22\u00fcn^.\u00fc *-\u00bb > g \u00ab\u00abotC-s a<N .Q *\u201c* S N t-T\nSh\nSX\nta\u00bb\n'o\tS\n-\tU\no ba \"3 O\n\u00abIlls\nci\n\u00a9\n\u00a3 S S\nl_\na\nta\u00bb\n*\ti\to\t\u00a7\t\u00d6\nrO\t^\tfl\tq\tH\t^\no\to)\tS\t2\ty\toi\n%\t>\t2\t\u00b0*\to\tss\nX)\nle - \u00ab > \u00a9\n283$S$8SSS83SS\n^\te\u00bb~\t\u00ab#\to'\tcf\t\u00a9i\t\u00a9\u2022\t\u00a9f\te\u00bb\tt\u00a9\ted\nIl il II il \u00bb il U II II 7 11 il il il\n\u00a9a \u00a9a \u00a9a^ \u00a9i^ \u00a9a^ \u00a9a \u00a9\u00ef,\u00a9\u00ef>\u00a9j>\u00a9i>\u00a9i\u00a9i \u00a9i \u00a9i o o o o o o o\" o o o\" o o\u2019 o o \u00bb\u00a9 \u00bb\u00f4\n^ ^\t^ \u2018\u2018l O, \u00bbo \u00ae 05 K eo c\u00a9 lO\n\u00bbO \u00abcT |\u00c7 CD C\u00a9 00 *\u2666 \u00a9f 00\" CO O K* o' c* eo \u00a9a\tco r* co co r*\n\u00a9 co\nO \u00bbO\tiQ\nr% 00 \u2019t \u00ae\t\u00a9. \u00a91 >\u2666 N N >o \u00ae \u00ab\u2666\n>o es co w \u00a9j\th co t\u00ab \u00a9 <9 co \u00abh\nPlflfUIflMI\no i\u00ae c\u00bb i\u00bb \u00ab# \u00a9 \u00a9 \u00a9i t*r ht -* ~\n*\"<\tH H\nIH O O w\n\u00e7ooeoioaco^\u0153o \u00bbi^Oth\u0153xcoo. cd \u00abo oT io q o' ~ ~ co o \u00a9i \u00a9j eo\nco \u2022*\n\u00a9j\nCO ift o\nO.H H *d \u00a9I CO\n\u00a9I tH\nft 00\nCO^ tH_ ft \u00bbC3\ncc t>T eo\" \u00a9j eo O \u00a9\" o\n>o ^ co x t> - \u00a9 HI H* \u00bbO CO\n\u00a9f\neo co \u00a7\u00ee \u00a9f t-T o'\nN Q H CO lO O H CD >H CO\nocT \u00a9f cd co\u201d\n\u25a0Q CO (O IM O h IN CO h M i(3 Ol\nO O H CO\nlO\nWOHCOiOCOiO\u00a9JXftH<0\u00ae\u00bb\n5 8 S S 2 \" er \u00ae\u2018 8' 8 5 8 \u00a73 2\nO >C (M 00 N os oj ce\nCOCOftpOOCOt\u00bb\u00bb\u00ab ^\u00fc'\u00ef\u00a3iS\u00ee\u00efa'^CoO,-,Q,M\u00aet>,QO0\u00a9l 00^ CO_ ^ \u00a91^ \u00e8o^ I>^ CO^ \u00a93_ 00 CO *\u2666\n+4+4 oooo\u00f6'oo\u00f6'^h'oo\u00f6\n\u00bbo io co^ \u00a9j ft^ \u00a9i \u00a9i^ \u2022\u00a7 *h +4 eo ft *d cd\u201c cd cd \u2022* *-T \u00a9a cd tC rC ed cd cd\nB\n(-\u2022\nci\nX\nht\n0)\nM\nO\n3\nNJ\no\nO\n*o\t\u00ab-\nco \u00a9^ eo \u00a9a 3 co oo \u00a9^ \u00bbh co co ^T\u00a9f\u00abd'idr>r^'oedidcd'\u00a9j'\nco\nN\n4>\nB.\nm\n*\n<u\nO\n*h r\u00bb h \u00ae\nSooS\nI\nM\n03\nta\u00bb\n(0\nH\no\nta\u00bb\na\no\nS\n8 8 8 & I 5\ni(3 CO CO h f* I I 03 4 N f\u00bb \u00a9J \u00bb-i \u00bbH CO\t\u00a9J \u00a9| \u00a9j\nO\nt>-\n<D\nA\nO\nlO \u00a9J\t25\tlO \u00a9)\t30 \u00a91\tP \u00a9a\t\t4*\tS \u00a9a\t\t30 \u00a9]\t30 09\n3\t\t\t\t\ts\t\t\t\t3\t\nb U\tA\tA\tA\tA\tB\tA\tA\tA\tf* h\tA\nfcu\t\t\t\t\tS\t*\t\t\tb\u00ab\t\nCO\tco\tco\tco\teo\teo\tco\tcd\t\u2022 co\ted\tcd\n\u25bcH\tUH\t\tuH\tH\t\u25bcH\t*-!\t\tTH\tH\t+4\nxi\t\u00bbo\t\u00bbd\t3d\t30\td\t+4\t\t\u2022 \u00bb-I\to>\tai\n\t\t\t\t\t\t\tu-l\t+4\t\t\nH*\t30\teo\tK\t00\t30\t\u00a9\u00e0\t\tB\t^\u25a04\tcd\n\u00a91\t\u00a91\t\u00a9i\t\u00a91\t\u00a91\t\u00a91\t\t\t\t\tH\nN \u00a71 \u00a7\u00ee\nS\nTHNCO-tiOCONaOBOHNeO'#\nH H ^ ^ H","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nN. 0. Engfeldt,\nbesondere Destillation zur Isolierung von schon vom Anfang im Harn befindlichen Aceton und Acetessigs\u00e4ure braucht somit nicht stattzufinden, sondern die ersten 50 ccm Dichromatschwefels\u00e4ure werden unmittelbar, nachdem die Fl\u00fcssigkeit ins Kochen gekommen ist, hinzugesetzt, worauf die Destillation auf die angegebene Weise fortgesetzt wird. Wir bekommen sonach ein einziges D\u00ebstillat, in welchem der Jodverbrauch unmittelbar bestimmt werden kann. Durch dieses Verfahren wird die Zeit f\u00fcr die Destillation beschr\u00e4nkt, wozu noch kommt, da\u00df nur eine Titrierung vorgenommen zu werden braucht.\nDa die M\u00f6glichkeit nicht ganz ausgeschlossen erscheint, da\u00df die Chroms\u00e4uremischung das im Harn schon vom Anfang befindliche Aceton angreifen und Anla\u00df zur S\u00e4urespaltung der ebenfalls im Harn befindlichen Acetessigs\u00e4ure geben k\u00f6nnte, machte ich Destillationsversuche mit reinem Aceton- und Acet-essigs\u00e4urel\u00f6sungen, teils mit und teils ohne Chromatzusatz. Bei diesen Versuchen verbrauchten die erhaltenen Destillate genau dieselben Mengen Jod, was deutlich beweist, da\u00df das Chromat keinen Einflu\u00df auf die erw\u00e4hnten K\u00f6rper aus\u00fcbt.\nAlle diese Versuche mit sowohl normalem wie pathologischem Harn sind, unabh\u00e4ngig von der vorhandenen Menge \u00abAcetonk\u00f6rper\u00bb, mit 10 ccm ausgef\u00fchrt worden. Normaler Harn verbraucht nach der Destillation und Oxydation eine Gesamtmenge Jod, die man mit geringen Schwankungen auf etwa 1,40 ccm (s. S. 211) setzen kann. Bei der Gegenwart von Aceton und nahe verwandten K\u00f6rpern in pathologischem Harn steigt der Jodverbrauch in einem h\u00f6heren oder geringeren Grade \u00fcber den ebengenannten Betrag. Der Jodverbrauch bildet mit anderen Worten ein Ma\u00df f\u00fcr den Gehalt des Harnes an \u00abAcetonk\u00f6rpern\u00bb. Ich m\u00f6chte aus diesem Anla\u00df vorschlagen, da\u00df den auf die angegebene Weise enthaltenen \u00abJodzahlen\u00bb der Name \u00abAcidosisjodzahlen\u00bb beigelegt wird. Unter Acidosis-jodzahlen verstehe ich folglich die Anzahl Kubikzentimeter n/io-Jod, die 10 ccm Harn unter gewissen genau angegebenen Analysenverh\u00e4ltnissen verbrauchen. Wird die erhaltene \u00ab Acidosisjod-zahl\u00bb um den normalen Jodverbrauch des Harnes, also 1,4, vermindert, so erh\u00e4lt man eine Zahl, die, verdoppelt, in Milli-","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Shaft ersehe Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 217\ngramm den Gehalt des Harnes an \u00abAcetonk\u00f6rpern\u00bb, als Acetessig-s\u00e4ure gerechnet, angibt. Bei der Berechnung des \u00abGesamtacet-essigs\u00e4uregehaltes\u00bb pro Liter vermindert man die \u00abAcidosisjod-zahl\u00bb wie vorher um 1,4, multipliziert sie aber mit 0,2 und erh\u00e4lt dann die Menge in Gramm.\n4. Vergleichende Untersuchung der Resultate bei der Bestimmung von \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn nach\nder Polarisations- und Oxydationsmethode.\nBehufs noch weiterer Kontrolle der bei der Anwendung der Oxydationsmethode auf pathologischen Harn erhaltenen Ausbeuten f\u00fchrte ich eine Serie Untersuchungen aus, wobei ich neben der Oxydationsmethode auch die Polarisationsmethode benutzte. Bei der Wahl des Verfahrens f\u00fcr die Extraktion des Harnes mit \u00c4ther entschied ich mich aus technischen Gr\u00fcnden f\u00fcr die von Black*) angegebene. Die Extraktionszeit wurde jedoch bedeutend \u00fcber die von dem erw\u00e4hnten Verfasser vorgeschriebene, n\u00e4mlich bis auf 15\u201425 Stunden, ausgedehnt. Im \u00fcbrigen verfuhr ich auf folgende Weise. 200 ccm Harn wurden mit Natroncarbonat alkalisiert und vorsichtig im Wasserbad zur Konsistenz des Sirups abgedampft, erkalten gelassen, mit 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert, mit gebranntem Gips gemischt und bis zum Tage nachher steif werden gelassen. Die Masse, die sich im allgemeinen \u00e4u\u00dferst leicht in einem Porzellanm\u00f6rser in Pulver zerreiben lie\u00df, wurde hierauf 15\u201425 Stunden in einem gew\u00f6hnlichen Soxhlet-Apparat extrahiert. Bei der Extraktion wurde konstant eine braunfarbige, in \u00c4ther schwer l\u00f6sliche Substanz mitgerissen, die vor der Abdunstung des \u00c4thers durch Filtrierung aus dem Atherextrakt entfernt wurde. Zur Vermeidung von Anhydridbildung fand die Abdunstung nach Zusatz einiger Kubikzentimeter destillierten Wassers und unter \u00e4u\u00dferst vorsichtiger Erhitzung im Wasserbade statt. Der \u00c4therr\u00fcckstand wurde auf 20\u201425 ccm verd\u00fcnnt, mit einer geringen Menge Tierkohle und Talk versetzt, filtriert und in 2 dm-R\u00f6hren polarisiert. Um bei der\n*) Black, Journal of Biol. Chemistry, Bd. 5, S. 207 (1908).","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nN. 0. Engfeldt,\nTabelle XII.\nNr.\tSpez. Gew.\tZucker \u00b0/0\tGe- samt- Aceton gpr.L.\t\u00df - Oxybutters\u00e4ure\t\t\t\t\t\n\t\t\t\tNach der Oxyda* tions- me- thode gpr.L.\tNach der Polarisationsmethode\t\t\t\t\n\t\t\t\t\tEx- trak- tions- zeit Std.\tMenge des Was- serex- traktes ccm\tAbgelesene Drehung im2dm-Rohr Grad\tAus der Drehung berechnete Menge \u00df-Oxy-butters. g pr. L.\tAusbeute im Verh\u00e4ltnis zur oxy-dimetri-schen \u00b0/o\n1\t1,021\t3,1\t0,690\t14,049\t25\t25\t-5,10\t13,215\t94,1\n2\t1,017\t2,4\t1,270\t9,954\t15\t25\t-3,70\t9,587\t96,3\n3\t1,026\tSpur\t0,188\t0,273\t15\t15\t-0,20(1 dm)\t0,623\t228,0\n4\t1,023\t0,6\t0,213\t0,525\t15\t20\t\u2014 0,45\t0,930\t177,0\n5\t1,030\t3,8\t0,309\t1,932\t15\t20\t-0,90\t1,866\t96,6\n6\t1,031\t5,2\t0,720\t6,468\t20\t21\t\u2014 2,80\t6,094\t94,2\n7\t1,031\t4,8\t0,803\t8,190\t20\t20\t\u2014 3,70\t7,670\t93,6\n8\t1,028\t4,1\t0,687\t4,998\t24\t20\t\u2014 2,30\t4,768\t95,4\n9\t1,027\t3,6\t0,425\t2,730\t24\t20\t-1,30\t2,694\t98,7\nPolarisation subjektive Irrt\u00fcmer zu vermeiden, lie\u00df ich die von mir beobachtete Drehung durch eine andere Person kontrollieren. Die erhaltenen Werte wurden in Gramm pro Liter Harn umgerechnet. Die Resultate sind in der Tabelle XII zusammengef\u00fchrt, die auch die bei der Oxydation erhaltenen anf\u00fchrt. Bevor ich zu einer n\u00e4heren Pr\u00fcfung und Beurteilung der erhaltenen Resultate \u00fcbergehe, m\u00f6chte ich noch einmal an die Erfahrungen erinnern, die Shaffer-Marriott bei Versuchen zur polarimetrischen Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure nach der Extraktion nach Black gesammelt haben. Die bei diesen Versuchen ausgef\u00fchrten Bestimmungen von \u00df-Oxybutter-s\u00e4urel\u00f6sungen von bekannter St\u00e4rke ergeben, da\u00df von der \u00df-Oxybutters\u00e4ure nicht mehr als etwa 90\u00b0/o wiederzufinden sind. Anderseits enth\u00e4lt jedoch der Harn au\u00dfer \u00df-Oxybutters\u00e4ure auch andere \u00e4therl\u00f6sliche levogyre Substanzen, die den bei der Extraktion konstatierten Verlust bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Bei der Bearbeitung normalen","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 219\noder schwach \u00df-oxybutters\u00e4urehaltigen Harns erh\u00e4lt man ein Extrakt, dessen Drehungsf\u00e4higkeit in einem nicht unwesentlichen Grade durch die Anwesenheit dieser fremden levogyren K\u00f6rper bedingt wird. Bei Anwendung der Polarisationsmethode auf einen solchen Harn erh\u00e4lt man folglich Werte der \u00df-Oxy-butters\u00e4ure, die die wirklichen in einem h\u00f6heren oder geringeren Grade \u00fcbersteigen. \u00df-Oxybutters\u00e4ure in nicht allzu kleiner Menge enthaltender Harn gibt dagegen erfahrungsgem\u00e4\u00df verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig richtige Werte, indem die obengenannten fremden levogyren K\u00f6rper den bei der Extraktion konstatierten Verlust an \u00df-Oxybutters\u00e4ure vollst\u00e4ndig oder teilweise aufwiegen. Ber\u00fccksichtigen wir bei der Beurteilung der von mir bei den polarimetrischen Bestimmungen der \u00df-Oxybutters\u00e4ure erhaltenen Resultate diese Umst\u00e4nde geb\u00fchrend, so scheint eine gen\u00fcgende St\u00fctze f\u00fcr die Annahme vorhanden zu sein, da\u00df die erhaltenen Werte mit den wirklichen recht gut \u00fcbereinstimmen, obschon die letzteren wahrscheinlich in der Regel etwas h\u00f6her sind. Dies gilt jedoch nicht f\u00fcr die Proben Nr. 3 und 4, die nur geringe Mengen \u00df-Oxybutters\u00e4ure enthalten, und wo aus eben angef\u00fchrten Gr\u00fcnden die erhaltenen Werte die wirklichen ganz betr\u00e4chtlich \u00fcbersteigen.\nVergleichen wir die durch die Oxydation erhaltenen Werte der \u00df-Oxybutters\u00e4ure mit den polarimetrischen, so finden wir, da\u00df zwischen ihnen eine befriedigende \u00dcbereinstimmung herrscht. Dies gilt jedoch nicht f\u00fcr die Proben 3 und 4, wo die durch die Oxydation gefundenen Resultate nur etwa die H\u00e4lfte der aus der Polarisation berechneten bilden. Die bei der Polarisationsmethode erhaltenen Resultate bilden, mit den durch die Oxydationsmethode erhaltenen verglichen, niedrig-stens 93,6 und h\u00f6chstens 98,7 \u00b0/o der letzteren mit einem Durchschnitt von 95,6\u00b0/o f\u00fcr 7 Bestimmungen. Die von mir vorgeschlagene Oxydationsmethode zur Bestimmung der \u00df-Oxy-butters\u00e4ure scheint somit im Mittel eine ungef\u00e4hr 5 \u00b0/o h\u00f6here Ausbeute zu geben, als die polarimetrischen nach Black. Aus Gr\u00fcnden, die aus dem eben Angef\u00fchrten hervorgehen, scheint jedoch bei der Anwendung der zuletzt genannten Methode ein gewisser Verlust wahrscheinlich zu sein. Als Endresultat der","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nN. 0. Engfeldt,\nausgef\u00fchrten Untersuchungen geht somit hervor, da\u00df die von mir vorgeschlagene Oxydationsmethode auch bei einem Vergleich mit den bei der Polarisationsmethode erhaltenen Resultaten befriedigende Ausbeuten gibt.\nZusammenfassung.\n1.\tDie von Shaffer-Marriott gelieferten Vorschriften zur quantitativen Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn haben sich bei der Pr\u00fcfung als unbefriedigend erwiesen.\n2.\tDie von mir ausgef\u00fchrten Versuche, bei der Oxydation der \u00df-Oxybutters\u00e4ure eine quantitative Ausbeute zu gewinnen, sind nicht mit Erfolg gekr\u00f6nt gewesen.\n3.\tDagegen hat ein auf empirischem Wege gefundenes Verfahren zur quantitativen Bestimmung der \u00df-Oxybutters\u00e4ure zur Ausarbeitung zweier f\u00fcr klinische Zwecke bestimmter Methoden zur Bestimmung des Gehaltes des Harnes an \u00abAcetonk\u00f6rpern\u00bb gef\u00fchrt, und zwar teils einer Methode f\u00fcr getrennte Bestimmungen des Gesamtacetons und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure, und teils einer Methode zur gemeinsamen Bestimmung aller \u00abAcetonk\u00f6rper\u00bb des Harnes, als Acetessigs\u00e4ure gerechnet.\nDie Bestimmungen werden nach folgenden Detailvorschriften ausgef\u00fchrt.\nApparate und L\u00f6sungen.\nApparate.\nDestillationsapparat nach umstehender Skizze.\nMe\u00dfkolben zu 500 und 250 ccm.\nMe\u00dfcylinder zu 50 und und 100 ccm, sowie einer zu 1000 ccm mit Pfropfen.\nPipetten und B\u00fcretten, sowie Erlenmeyer-Kolben von geeigneter Gr\u00f6\u00dfe f\u00fcr die Titrierungen.\nL\u00f6sungen.\nBleiessig (Ph. U. S. A.): 180 g, Bleiacetat -f- 110 g Bleioxyd -f Wasser (etwa 1000; im Eigengewicht von 1,235 bei 25\u00b0 C.\nAmmoniak, 25\u00b0/oig, acetonfrei.\nAlaunl\u00f6sung 10\u00b0/oig.\nTalk.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethode auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 221\nSchwefels\u00e4ure, konz. rein.\nSchwefels\u00e4ure, 25\u00b0/oig, rein.\nChiomatschwefels\u00e4ure : 5 g Kaliumdichromat, 10 g Schwefels\u00e4ure, 95 g Wasser.\nDie Vorbehandlung des Harnes.\n20 ccm Harn, 200 ccm Wasser werden mit Bleiessig, Ammoniak und Alaun nach folgenden Berechnungsgr\u00fcnden gef\u00e4llt.\nZu 20 ccm Harn werden 20 ccm Bleiessig und au\u00dferdem zu je einem in den 20 ccm befindlichen Gramm Traubenzucker weitere 25 ccm gesetzt. Hierauf wird von dem 25\u00b0/oigen Ammoniak ein der H\u00e4lfte und von der 10 \u00b0/oigen Alaunl\u00f6sung ein einem F\u00fcnftel der Gesamtmenge des angewendeten Bleiessigs entsprechendes Volumen zugesetzt (z. B. zu einem Harn enthaltend 5 \u00b0/o Zucker : 45 ccm Bleiessig, 22,5 ccm Ammoniak und 9 ccm Alaun); die Mischung wird mit Wasser auf 500 ccm verd\u00fcnnt, umgesch\u00fcttelt und durch ein gro\u00dfes Filtrum nach 15\u201430 Minuten filtriert, wird \u00fcber Nacht stehen gelassen, und dann wird vorsichtig, ohne \u00fcmsch\u00fctteln, so viel des","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nN. 0. Engfeldt,\nFiltrates durch ein Filtrum dekantiert, da\u00df man ein neues, vollst\u00e4ndig klares Filtrat von 250 ccm erh\u00e4lt.\nAusf\u00fchrung der Bestimmungen.\nA. Getrennte Bestimmungen des Gesamtacetons und der \u00df-Oxybutters\u00e4ure.\n250 ccm des Filtrates werden mit 350 ccm Wasser verd\u00fcnnt, mit einigen Gramm Talk versetzt sowie mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, ein ungef\u00e4hr \u00dce der bei der F\u00e4llung angewandten Ammoniakmenge entsprechendes Quantum und au\u00dferdem 2 ccm im \u00dcberschu\u00df, anges\u00e4uert (z. B. angewandtes Ammoniak 22,5 ccm : konzentrierte Schwefels\u00e4ure ungef\u00e4hr : 6 ccm). Die Mischung wird 20 Minuten der Destillation unterzogen und der Jodverbrauch im Destillat nach Messinger bestimmt. Die Anzahl verbrauchte Kubikzentimeter n/io-Jod werden mit 0,967 multipliziert und man erh\u00e4lt dann den Gesamtacetongehalt'in Gramm pro Liter. Nach Erneuerung der Vorlage werden der Destillationsfl\u00fcssigkeit von dem Scheidetrichter auf einmal 50 ccm Chromatschwefels\u00e4ure zugesetzt, worauf die Destillation unter kr\u00e4ftigem Kochen eine Stunde fortgesetzt wird, worauf noch 50 ccm Chromatschwefels\u00e4ure zugesetzt werden. Hierauf wird die Destillation fortgesetzt, bis etwa 75 ccm im Destillationskolben verbleiben. Die ganze Destillation ist so zu regeln, da\u00df sie in ungef\u00e4hr P/a Stunden bewerkstelligt ist. Vorlage und Peligotsr\u00f6hre werden vor den Destillationen mit einer passenden Menge kalten Wassers \u2014 etwa 100 ccm \u2014 versetzt und die Abk\u00fchlung wird durch reichlichen Zuflu\u00df von K\u00fchlwasser sichergestellt.\nDas bei der Oxydation erhaltene Destillat wird auf ein bestimmtes Volumen verd\u00fcnnt, wonach der Jodverbrauch in dem ganzen oder in einem geeigneten Teile desselben nach Messinger bestimmt wird. Der auf 10 ccm Harn berechnete Jodverbrauch wird um 1,2 ccm (den normalen des Harns) vermindert und mit 0,21 multipliziert, wodurch man den \u00df-Oxy-butters\u00e4uregehalt in Gramm pro Liter erh\u00e4lt.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"Shaffersche Oxydationsmethodo auf \u00df-Oxybutters\u00e4ure im Harn. 223\nB. Bestimmung s\u00e4mtlicher \u00abAcetonk\u00f6rper\u00bb des Harns, berechnet als Acetessigs\u00e4ure.\n250 ccm des auf die angegebene Weise nach der Bleiessigbehandlung erhaltenen Filtrates werden mit 300 ccm Wasser verd\u00fcnnt und mit Schwefels\u00e4ure in den angegebenen Verh\u00e4ltnissen anges\u00e4uert, mit Talk versetzt und der Destillation unterworfen. Sobald dieselbe in Gang gekommen ist, werden vom Scheidetrichter 50 ccm Chromatschwefels\u00e4ure zugesetzt. Nach einst\u00fcndiger kr\u00e4ftiger Destillation werden weitere 50 ccm Chromatschwefels\u00e4ure zugesetzt, worauf die Destillation noch lls\u20143l4 Stunden, oder bis ungef\u00e4hr 75 ccm im Destillationskolben verbleiben, fortgesetzt wird. Zur Vermeidung von Acetonverlust wende man die vorher angegebenen Vorsichtsma\u00dfregeln betreffend Vorlage, Peligotsr\u00f6hre und Abk\u00fchlung an.\nDas erhaltene Destillat wird auf ein bestimmtes Volumen verd\u00fcnnt, worauf der Jodverbrauch in dem ganzen oder in einem geeigneten Teile desselben nach Messinger bestimmt wird. Der Jodverbrauch, auf 10 ccm Harn berechnet \u2014 \u00ab Acidosis-jodzahl\u00bb \u2014 wird um 1,4 (den normalen des Harnes) vermindert und mit 0,2 multipliziert, wodurch man die totale Menge der \u00abAcetonk\u00f6rper*, als Acetessigs\u00e4ure berechnet, in Gramm pro Liter erh\u00e4lt.\n!\nI","page":223}],"identifier":"lit20662","issued":"1917","language":"de","pages":"166-223","startpages":"166","title":"Die Shaffersche Oxydationsmethode zur Bestimmung der b-Oxybutters\u00e4ure im Harn","type":"Journal Article","volume":"99"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:37:10.271201+00:00"}