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{"created":"2022-01-31T14:36:07.171041+00:00","id":"lit20665","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Isaac, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 100: 1-33","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Baitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels bei der experimentellen Phosphorvergiftunjj.1)\nVon\nS. Isaac.\nMit sechs Knrvenzeichnungen im Text.\n(Aus dem Institut f\u00fcr vegetative Physiologie der Universit\u00e4t Frankfurt.)\n(Der Redaktion zugegangen am 16. M\u00e4rz 1917.)\nI. \u00dcber Zuckerbildung und \u00fcber die Ursachen und die Bedeutung der Ausscheidung von Milchs\u00e4ure bei der\nPhosphorvergiftung.\nDas vermehrte Auftreten von Milchs\u00e4ure im Blute und Harn ist bekanntlich ein wesentliches Begleitsymptom der verschiedensten Zust\u00e4nde pathologischen Geschehens im Tierk\u00f6rper Manche Intoxikationen, so die mit Kohlenoxyd, Blaus\u00e4ure! Phosphor und anderen Giften, gehen mit hochgradiger Lact-acidune einher; weiterhin bewirken Krampfzust\u00e4nde irgendwelcher Provenienz eine Steigerung der Milchs\u00e4ureausscheidung im Harn; seit langem bekannt ist schlie\u00dflich das zuerst von Minkowski festgestellte Erscheinen der Milchs\u00e4ure im Harn leberexstirpierter Tiere.\nEs ist von vornherein klar, da\u00df die Genese der vermehrten Milchs\u00e4ureausscheidung entsprechend den eben aufgef\u00fchrten differenten \u00e4tiologischen Grundfaktoren in den einzelnen F\u00e4llen eine verschiedene sein mu\u00df. Ganz allgemein kann man sich eine vermehrte Ausscheidung der sonst im wesentlichen nur zu den intermedi\u00e4ren Stoffwechselprodukten geh\u00f6renden Milchs\u00e4ure erkl\u00e4ren durch eine vermehrte Bildung oder durch eine verminderte Weiterverarbeitung der in normalen Mengenverh\u00e4ltnissen gebildeten S\u00e4ure.\n') Diese Arbeit hat der Medizinischen Fakult\u00e4t der Universit\u00e4t Frankfurt als Habilitationsschrift Vorgelegen. Sie wurde im Sommer 1914 abgeschlossen.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\t1 c","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nS. Isaac,\nDie Frage d$r erh\u00f6hten Milchs\u00e4ureproduktion stand immer etwas im Hintergr\u00fcnde gegen\u00fcber der mit gr\u00f6\u00dferem Interesse und vielfach diskutierten Frage einer erschwerten Verarbeitung der Milchs\u00e4ure, wobei man schlechthin die Beseitigung der im Stoffwechsel gebildeten S\u00e4ure mit ihrer oxydativen Verbrennung identifizierte. Da\u00df tats\u00e4chlich bei Zust\u00e4nden ungen\u00fcgender Sauerstoffversorgung, wie sie durch einige der oben genannten Vergiftungen (Kohlenoxyd, Blaus\u00e4ure) verursacht werden, die Oxydation der Muskelmilchs\u00e4ure quantitativ gehemmt sein kann, bereitet dem Verst\u00e4ndnis keine Schwierigkeiten, ebensowenig wie die Vorstellung, da\u00df bei explosiver Bildung von Milchs\u00e4ure infolge forcierter Muskelaktionen die Oj-Versorgung des Organismus, der offenbar immer nur auf die Verbrennung begrenzter Milchs\u00e4uremengen eingestellt ist, nicht hinreichend ist.\nSchwieriger war aber immer schon die Annahme einer verminderten Milchs\u00e4ureverbrennung bei solchen Zust\u00e4nden, die nicht ohne weiteres Veranlassung zu verminderter Aufnahme von Sauerstoff geben, wie die Leberexstirpation oder wie die Phosphorvergiftung, welch letztere wohl gerade wegen der bei ihr besonders ausgesprochenen Lactacidurie in Analogie zu den durch Sauerstoffmangel wirkenden Giften zu Unrecht toxikologisch unter diese Kategorie subsumiert wurde. Auf letzteren Punkt haben Frank und ich1) schon in einer vor mehreren Jahren erschienenen Arbeit hingewiesen, und es soll davon sp\u00e4ter noch ausf\u00fchrlicher die Rede sein.\nSoviel kann hier schon bemerkt werden, da\u00df sich im Verlaufe unserer noch mitzuteilenden Versuche gen\u00fcgend Anhaltspunkte daf\u00fcr ergeben haben, da\u00df bei den experimentellen Phosphorvergiftungen gr\u00f6bere St\u00f6rungen der oxydativen F\u00e4higkeiten des Organismus sicher nicht vorhanden sind.\nKann somit eine verminderte Verbrennung der Milchs\u00e4ure im gew\u00f6hnlichen Sinne des Wortes hier nicht in Frage kommen, so mu\u00dfte es physiologischerweise auch andere Wege\n*) E. Frank und S. Isaac, \u00dcber das Wesen des gest\u00f6rten Stoffwechsels bei der Phosphorvergiftung. Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 64, S. 274, 1911.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"I\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 3\nf\u00fcr den Organismus geben, auf denen er die Entfernung der Milchs\u00e4ure aus dem Stoffwechsel bewirkt, die aber im Falle ' der Phosphorvergiftung gesperrt sind. Eine solche zweite M\u00f6glichkeit der Milchs\u00e4ureassimilation neben ihrer Verbrennung ist nun die Regeneration eines Teiles der im Stoffwechsel gebildeten Milchs\u00e4ure zu Zucker, wie sie Embden schon vor Jahren auf Grund der Feststellungen, da\u00df Milchs\u00e4ure bei pankreaslosen Hunden eine Zuckervermehrung hervorruft, und Zucker in der isolierten Leber zu Milchs\u00e4ure abgebaut wird angenommen hatte.\nDa\u00df die Zuckerregeneration auch noch in der isolierten Leber von Schildkr\u00f6ten und S\u00e4ugetieren sich vollzieht, geht aus Untersuchungen von ParnasundBaer1), Barrenscheen\u00bb)\nund aus einer voranstehenden Arbeit von Baldes und Silber-stein3) hervor.\nEs kann nach den Ergebnissen dieser Arbeiten jetzt keinem Zweifel mehr unterliegen, da\u00df auch in der isolierten Leber Milchs\u00e4ure leicht in Zucker umgewandelt wird. Die Gr\u00f6\u00dfenordnung, in welcher in den erw\u00e4hnten Versuchen unter den relativ ung\u00fcnstigen Bedingungen des Durchblutungsexperi-mentes die Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure stattfindet, zeigt schon die gro\u00dfe Bedeutung, welche eine derartige Reaktion f\u00fcr die \u00d6konomie des Organismus haben mu\u00df.\nEs kann daher jetzt \u00fcber das Schicksal der wohl im wesentlichen bei der Muskelt\u00e4tigkeit gebildeten Milchs\u00e4ure gesagt werden, da\u00df diejenige Milchs\u00e4ure, die nicht im Muskel weiterverarbeitet wird, sondern ins Blut gelangt, wenigstens zum Teil wieder in der Leber zu Zucker synthetisiert wird.\nAuf die Leber als Hauptort dieser Synthese weist neben allgemeinen Gr\u00fcnden das schon erw\u00e4hnte Auftreten der Milch-s\u00e4ure nach der Leberexstirpation hin. Die Milchs\u00e4ureregene-\n') Parnas und Baer, \u00dcber Zuckerabbau und Zuckeraufbau im tierischen Organismus. Bioch. Zeitschr., Bd. 41, S. 386, 1912.\n*) H. K. Barrenscheen, \u00dcber Glykogen- und Zuckerbildung in der isolierten Warmbl\u00fct'erleber. Daselbst, Bd. 58, S. 277, 1914.\n....\t*) K- Baldes und F. Silberstein, \u00dcber synthetische Zucker-\nbildung in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. II. Mitteilung.","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nS. Isaac,\nration zu Zucker in der Leber stellt also eine eigenartige, bisher in der Gesamtheit der Leberfunktion wenig gew\u00fcrdigte Reaktion dar.\nln unserer schon erw\u00e4hnten Arbeit haben Frank und ich auf Grund der Embd en sehen Vorstellung bereits die Ansicht ausgesprochen, da\u00df das eigenartige Zusammentreffen von vermehrtem Auftreten der Milchs\u00e4ure mit dem von uns zuerst festgestellten Schwinden des Blutzuckers bei letaler Phosphorvergiftung nicht anders befriedigend zu deuten w\u00e4re, als durch den Ausfall der Milchs\u00e4ureregeneration zu Zucker, der f\u00fcr die Leberexstirpation bereits von v. Noorden und Embden1) als Ursache der Milchs\u00e4ureausscheidung angesehen wurde.\nDer sichere Beweis des Ausbleibens der Zuckerregeneration aus Milchs\u00e4ure beim P-vergifteten Tiere l\u00e4\u00dft sich nun naturgem\u00e4\u00df durch Untersuchuugen am Gesamtorganismus schwer erbringen. Daher konnten auch Experimente von Neubauer2), der durch Untersuchung der Ausscheidung sub-cutan eingef\u00fchrter Milchs\u00e4ure bei P-vergifteten Tieren die Frage der Lactacidurie kl\u00e4ren wollte, keine ganz eindeutigen Resultate liefern.\nEs lag also nahe, ebenso wie f\u00fcr die L\u00f6sung manches anderen Problems des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels der Versuch am isolierten \u00fcberlebenden Organ mit Erfolg herangezogen wurde, auch f\u00fcr die Entscheidung der vorliegenden Frage zu einer derartigen Versuchsanordnung zu greifen, umsomehr, als in einem Ma\u00dfe, wie bei kaum einen anderen, experimentell erzeugten Krankheitsbilde, gerade bei der P-Vergiftung die Erkrankung eines einzelnen Organes, eben der Leber, im Mittelpunkt des ganzen pathologischen Geschehens steht, und nach dem eben Ausgef\u00fchrten die Regeneration der Milchs\u00e4ure\n') K. v. Noorden und G. Embden, Einige Probleme des intermedi\u00e4ren Kohlenhydratstoffwechsels. Zentralbl. f. d. ges. Phys. u. Path, d. Stoffwechsels, Bd. 1, S. 1, 1906.\n*) E. Neubauer, \u00dcber das Schicksal der Milchs\u00e4ure bei normalen und phosphorvergifteten Tieren. Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 61, S. 387, 1909.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 5\nzu Zucker m\u00f6glicherweise ganz vorwiegend an die Leber gekn\u00fcpft ist.\nWir haben daher die Lebern phosphorvergifteter Hunde unter verschiedenen Versuchsbedingungen k\u00fcnstlich durchblutet und uns \u00fcber den KohlenhydratstofTwechsel solcher Lebern durch Untersuchung der Zucker- und Milchs\u00e4urebildung und ihrer gegenseitigen Beziehungen zu orientieren gesucht, wor\u00fcber im folgenden berichtet werden soll.\nMethodisches:\nZu den Versuchen wurden Hunde im Gewicht von 6 bis zu 10 kg verwendet. Dieselben w'urden durch subcutane Injektion von einprozentigem Phosphor\u00f6l vergiftet. Da es darauf ankam, eine kurzdauernde, aber letale Vergiftung zu erzielen, so wurde den Tieren innerhalb drei bis vier oder f\u00fcnf Tagen insgesamt etwa 0,03\u20140,05 g P in mehreren Dosen verabfolgt. Bei richtiger Dosierung war der typische Verlauf dann derartig, da\u00df am vierten oder f\u00fcnften Tage einige Stunden vor dem Tode ein Sinken der Temperatur und d\u00e9s Blutzuckers eintrat. Der Temperaturabfall und der Blutzuckersturz erfolgen, wie Frank und ich schon fr\u00fcher gezeigt, ziemlich rapide, wobei auch bei den Hunden als sehr auff\u00e4lliges Symptom eine extreme Muskelschw\u00e4che bei erhaltenem Bewu\u00dftsein eintritt.\nFolgende Beispiele m\u00f6gen dies belegen:\n1. Hund vom Gew. 6 kg (siehe Vers. 14 der vorliegenden Arbeit) erh\u00e4lt am:\n27.\tVII. 0,008 g P\t.\n28.\tVII. 0,005 g P\n30.\tVII. 9 Uhr 30' : 0,005 g P\n12 Uhr: Temper: 37,9\u00b0\nBlutzucker 0,080^/o\n31.\tVII. 9 Uhr: Temper: 38,2\u00b0 i\n0,017 g P\n12 Uhr: Temper: 37,3\u00b0\nBlutzucker 0,069i0/o 1 Uhr: Temper: 37\u00b0","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\tS. Isaac,\n1\tUhr 45': Temper: 36,8\u00b0\n2\tUhr 35': Temper: 36,6\u00b0\n2 Uhr 50': Temper: 36,1\u00b0\nBlutzucker 0,020\u00b0/o.\n2. Hund vom Gew. 9 kg (siehe Versuch 36) erh\u00e4lt am:\n18.\tVII. 0,015 g P (Blutzucker vorher 0,081 \u00b0/o)\n19.\tVII. 0,005 g P\n20.\tVII. 10 Uhr: Blutzucker 0,085\u00b0/o, 0,009 g P\nTemper: 38,3\u00b0\n21.\tVII. 11 Uhr:. Blutzucker 0,027 \u00b0/o\nTemper : 35,0\u00b0\nBesonders st\u00f6rend erwies sich bei den Versuchen die Tatsache, da\u00df Hunde eine au\u00dferordentlich variable Empfindlichkeit gegen\u00fcber dem Gifte aufweisen. Dadurch war es sehr erschwert, die Vergiftung so zu leiten, da\u00df zum Zeitpunkt der Durchblutung, die aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden nur zu bestimmten Tageszeiten ausgef\u00fchrt werden konnte, die Tiere im Finalstadium der Intoxikation sich befanden\u00bb Infolgedessen mu\u00dften zu einigen Versuchen Tiere benutzt werden, die dem Verhalten der Temperatur und des Blutzuckers zufolge noch nicht auf dem H\u00f6hepunkt der Vergiftung sich befanden. In den meisten F\u00e4llen bot auch schon das Aussehen der Leber einen gewissen Ma\u00dfstab f\u00fcr die Schwere der Vergiftung, insofern die Verfettung bei gen\u00fcgend starker Intoxikation schon makroskopisch stark ausgesprochen war.\nDie Methodik der Durchblutung war die im hiesigen Institut \u00fcbliche. Als Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit diente Rinderblut, die Versuchsdauer betrug eine Stunde. In den nach Schenck gef\u00e4llten, aufs sechsfache verd\u00fcnnten Filtraten des Durchstr\u00f6mungsblutes wurde nach vorheriger Einengung im Vakuum bei 45\u201450\u00b0 der Zucker nach Lehmann-Maquenne und die Milchs\u00e4ure nach v. F\u00fcrth und Charna\u00df in der im hiesigen Institut \u00fcblichen Weise bestimmt, und zwar wurden im allgemeinen zwei Zuckerbestimmungen vorgenommen, die eine kurz nach Beginn (B), die andere am Schl\u00fcsse des Versuches (C). Bei Beginn des Versuches wurde eine Probe des zur Durchstr\u00f6mung bestimmten Blutes (A) zur Milchs\u00e4urebestimmung","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 7\nnach Schenck gef\u00e4llt, die zweite Milchs\u00e4urebestimmung erfolgte im Durchblutungsblute nach Schlu\u00df des Versuches.\nVersuche:\t,\nIn der nebenstehenden Tabelle 1 sind die Kesultate von 9 Durchstr\u00f6mungsversuchen an der Leber P-vergifteter Tiere vereinigt. In Kolonne 2 finden sich Notizen \u00fcber die Vor-e andlung der Tiere sowie \u00fcber Temperatur und Blutzuckergehalt kurz vor der Entblutung, Kolonne 3 enth\u00e4lt Angaben \u00fcber die Leber, Kolonne 4 solche \u00fcber die Menge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit. Mit Ausnahme der Versuche 3, 5 und 8, in denen aus sp\u00e4ter zu besprechenden Gr\u00fcnden verschiedene Substanzen zugesetzt waren, handelte es sich um Leerversuche Betrachten wir zun\u00e4chst die in der Tabelle angef\u00fchrten funfersten Versuche, so ergibt sich aus den in Stab 6 stehenden Werten des Blutzuckers, da\u00df in Versuch 1 und 3 eine Zunahme des Zuckers im Durchstr\u00f6mungsblute nicht stattgefunden hat, sondern in beiden F\u00e4llen eine mehr oder weniger betr\u00e4chtliche n\u00e4hme; in Versuch 2 blieb der Blutzuckergehalt w\u00e4hrend der Durchstr\u00f6mung unver\u00e4ndert, in Versuch 5 findet sich eine gerade merkliche Erh\u00f6hung des Blutzuckergehaltes. In Versuch 4 wurde leider die Bestimmung unterlassen. Die 4 Versuche zeigen also \u00fcbereinstimmend, da\u00df bei gen\u00fcgend starker Intoxikation, wie sie sich aus den in Kolonne 2 und 3 angef\u00fchrten Daten ergibt, die Zuckerbildung w\u00e4hrend, einer ein-stundigen k\u00fcnstlichen Durchblutung der Phosphorleber ausbleibt bezw. sogar eine geringe Abnahme des im Durchstr\u00f6mungsblut vorhandenen Zuckers eintreten kann. Um diesen Befund als einen ausgesprochen pathologischen zu w\u00fcrdigen, mu\u00df daran ennnert werden, da\u00df, fr\u00fcheren Versuchen von Embden *) \u00fcber die Zuckerbildung in der glykogenfreien Leber zufolge, w\u00e4hrend der ersten Stunde der Durchblutung stets eine erhebliche Zunahme des Zuckergehaltes im Durchstr\u00f6mungsblute stattfmdet. Die absolute Mehrbildung von Zucker betrug in diesen Versuchen von Embden 0,25\u20140,58 g pro Liter Durchstr\u00f6mungsblut.\n\u2018) G. Embden, \u00dcber Zuckerbildung bei k\u00fcnstlicher Durchblulun der glykogcnfreien Leber. Hofm. Beilr., Bd. 6, S. 44. 1905.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle\nS. Isaac,\nst\tI i Zu- oder 1 Abnahme der Milchs\u00e4ure in Proz. des Ausgangs- wertes */\u2022\t? +\t05 +\t** T* H\"\nX\tAbnahme ch s\u00e4ure Zuckers \u00bbr Durch-pro Liter imungsblut Zucker\t<35 Ol O' 1\tO + !\t\u2014 0,11 \u25a0 1\n\tZu- oder der Mil und des nach d< blutung Durchstr\u00f6 Milchs\u00e4ure\tCO <o +\t-J- 0,10\t8 cT +\n\t1 Milchs\u00e4uregehalt pro Liter Durchstr\u00f6mungsblut\tA 0,769 B \u2014 C 1,080\tA 0,508 B - C 0,606\t$\t2 co o\to \u00abg CQ\t1\t\u00abo \u00abo *0\t(M CO o>o\t1\tCO CO o'o'\td'o\u201c <\tCO\t\u00fc\n\tZuckergehalt pro Liter Durchstr\u00f6\u00ab mungs-blut\t\t\t\nCO\t\tA \u2014 B 0,56 C 0,27\tA 0,34 B 0,34 C 0,34\tA \u2014 , B 0,52 C 0,41\n>o\tDem Durchstr\u00f6* mungs-blut zugesetzte Substanzen g\t1\t1\t6,7 Natrium- acetat\n**\tMenge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit Versuchs- dauer\t1800 ccm 1 Stunde\t1600 ccm 1 Stunde\t2075 ccm 1 Stunde\ncc\tGe- wicht der Leber g\t212 stark ver- fettet\t203 stark ver- fettet\t200 st\u00e4rkste Ver- fettung\nOJ\tVorbehandlung des Tieres\tHund vom Gew. 9,5 kg erh\u00e4lt vom 12.\u201415. V. insgesamt 0,04 P. 15. V. 5 h. p. m. get\u00f6tet. Temperatur: 37,5\u00ae Blutzucker: 0,040\u00b0/o\tHund vom Gew. 6 kg erh\u00e4lt am 12. VII. 0,015 P. Am 15. VH. 12 h. p.m.: \u00e4u\u00dferste Muskelschw\u00e4che. Entblutet. Temperatur: 36,0\u00b0 Blutzucker: 0,020\u00b0/o\tHund vom Gew. 6 kg erh\u00e4lt am 3. VII. 1914 1 g Phloridzin in Oliven\u00f6l, vom 4 \u20146. VII. 0,031 P. Am 6. VII. 5 h. p. m. entblutet. Temperatur: 37,9\u00b0 Blutzucker: 0,061 \u00ae/o\n\tNr. des Ver- suchs\tth\t<M\t\u00ab","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Fortsetzung\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 9\n05\tZu- oder Abnahme der Milchs\u00e4ure in Proz. des Ausgangs- wertes \u00ae/o\n00\tAbnahme ;hs\u00e4ure Zuckers r Durch-pro Liter mungsblut Zucker\n\tZu- oder der M i 1 < und des nach dei blutung ] Durchstr\u00fc Milch- s\u00e4ure\nt>\tMilchs\u00e4uregehalt pro Liter Durchstr\u00f6mungsblut\nCO\tZuckergehalt pro Liter Durchstr\u00f6mungsblut\no\tDem Durchstr\u00f6mungsblut zugesetzte Substanzen g\n**\tMenge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit Versuchs- dauer\ncc\tGe- wicht der Leber g\nOl\tVorbehandlung des Tieres\nvH\tNr. des Ver- suchs\no\t\u00bb \u2022 VH\t\n+\t+\t1\n\t3\tC0 W\n1\tO\to\"\n\u2022\t+\t4-\no\t\u00bbn o\t\n\t\u00a9~\t\u00a9\n+\t+\t1\n\tO\tIM\tCO\n\t*a\tq im\tec\tc\n\td\u201c\t\u00f6\td\n\t\t\nt-\t05 Ol\t,\t<M\t0,258 0,252 0,310 0,294\tCD CO i- ,\t>15 o\n<M 1 o\tcT\t\tV | o\too\n< C\u00db CJ\tA B C\tA B C\nnicht be- stimmt\t\t\n\t1 3 3 \u00a9 o\t1 3 3 d d\nA B C\t<\t03 O\tH 0\u00db CJ\n1\t. \u00a7 g \u00ae e-S 9\tI\n\tOl\t4\u00bb M\u00d6\t1\n\t\u25a03\t\n\t>\t\n8 'S\tS <u 8 'S\ta a\u00bb 5 'S\no g\tv C\tu C\nQ 2 00 ^\t0\t2 1\t\u00ab\u00bb\tM\t3 V \u00ab\u00ab g w\nTl T-*\tvH H\tTi Ti\n285 stark ver- fettet\t148 deutl. ver- fettet\t1 228 leicht ver- fettet\nMil\u2019\tC S > . -\u00ae 00 \u2022\tci. \u00ae o \u00ab9\t05 CD 1\t. M .00 <<\tMm\t\u2019 c 0 ^ \u00ab00 \u00ae \u00ab ^ l \u00a3 &\u00a7\tund vom Gew. 6 kg \u25a0h\u00e4lt vom 20. VI. bis 22. VI. 0,05 P. m 22. VI. 3\u00ab p. m. Kr\u00e4mpfe. Entblutet. Temperatur: 36,7\u00b0 Blutzucker: 0,015\u00b0/\u00ab\n[und vom Ge\\ rh\u00e4lt am 30. VI. 0,032 P m 3. VU. 1 h. entblutet Temperatur : Blutzucker: 0\tund vom Gew rh\u00e4lt vom 5. VI 0,018 P. m 8. VI. 5 h. p. blutet. Temperatur: Blutzucker: 0,\t\nSo\u00bb <\tX \u00ab\t<\tSv < .\n\to\tCO","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nS. Isaac.\nte\nc\n\nZu- oder : Abnahme der Milch-' s\u00e4ure in , Proz. des Ausgangswertes >\tCi X !\nc e- o \u2014 -S 3\t2\to CM\nJ- 3 \u25a0/ ^\t<n ** rt .\tt- 3 to t>\tc\nL. \u00eeC\u00cf \u00e7j 3\tj5 4\u00cf3C03\tN\t+\n<TN ^ S,S\t\n\t\n33 S^3 wi , \u00ab 0-^3 Ex -g I\tCM c\ni \u00ab\u2019S\t3 b 13:5\t\nN-o \u00a7 c3\u00a3 * \"\t!\n.1_____\nX \u2014 s\nO\nUi\nO\nX\n\u2022*\u00bb cd . *? TT\n\u00ef \u00a3 H >\u00ab *r <w o s\n- \u201c E o\n\u2022ji\nte\nC -s =3\nS 3 :0 Ui *->\nen\ni - \u2022 :\u00e2 .\n\u2022S133 |a\n\u00cb 3\t\u00ab i 3\nN ** 2 S \u00cb\nC. Q\n:\u00a9\n!m\n>C\nC ~\t\u00ab\t\u201c1 S\n\u00a3 en ta 3 C/3 N o -g c N d C te\n3 E 2 c\nN ^\n_ O -a en\nV\nne _i\no *2 \u201c s\n\u00ae c\nen .t\u00ee\ntfi O\nC 44 7 tfi\nE '35 :0 M Im '\u2014>\n\u2014 C3\nM\nen\n.3 t* O O\ns s\nen cd *- itJ O w\n-r \u00ae\nJS (J\nC r\nb\ni~ o O 42\ne3 0)\nJ\ntfi\nCM\ntfi\nC\n*3\nc\nes\nen\nQj\nIm\n<U\n2 H\nQJ\nXi\n(m\nO\n>\nen\n0>\nT3\n\u2022\t52\n\u2022 en u 43\ni \u00abi e \u00fc \u00c4 T3 >\t3\nen\nO\nS\nce\nC\n+\n\u00abC\nce\nc\nCM\nCi\nCM\n\u00a9\n<\nr>.\nx\nO\n\u00a9\n,\ts s\n|\tO O\nO c CQ U\nO\n** *\u00ab**\n\u2014\u2022 \u00bbH\nr\u00bb d o' <\nx\n>c\neo\nO \u00bb-I\nco \u00bbo ce ce\nd'd\u201c\n03\n1 *3\to\tI ce\t\t1 x\t\u20224e\n\t\t1 !>\u25a0\to_\t1 Ci\tCM_\no\t\u2014H\t1\to\t\to'\t\u25bcH\n<\t03\tcj ! i\t<\t03\tU\t<\t03\tu\n>o\n*o\nce\no\ni\n\"t\"\nce\no'\nCl\n\u00abO\nO\no'\n\u00abs\n03\nCi\nCM\no'\nc\nE\no\nU\n8\nX\nS es ee .5-2 *d je o\n\"\u00eed ed 55\nS 3\nr ^\n\u00c7 i\n*e x\nX\n\u2022e\ni>-\n43 i 0, (J \u00ffS\nc >3\n\u00bb(5 JS i\u00ae O \u00a3 \u00ab 32 *i \u00a3 >\n.\u00abu\ntfi_;\n\u25a0\u201c>\nw.ce\nts CM\n*\n\u00ae\nc \u00a3\u00a7-$\u00ab\u00a3\nS\t2\u00a9 >\tc\t\u00ae\u00ab\n>\t**\tzr n\nCM\tP \u2014\njK\u00f4c\u00fc,\nE\n\u2022\t\u00b0 -S.\nCL CC <=> a \u00bb2\n-y*\nd\n^2 \u00fc 3 3 _\n\u25a0e 3 s\nTS -g\nC :aS \u2014\n3-g E S3 \u00ae\t<\nQ. 3\nES\nS3 E- \u00fbc\nt\u00bb \u00bb4\n-\u201cX!\nco . I\nSs\n> I .\na c\u00f4^\nc e d |oo\n13\n\u00a743\nS \u00ab\ntfi\nc\n3\n_3\n3\n-*-\u00bb\nc\nw\nR\nCC\n\u00bb\u00bbH\nE\n<\n\u00bb*3\nt>.00\n\u00ab o ..c?\nt\u00bb ..\n3 *-g\u00fc\nQ- 3 C M\n\u00a3 es\n\u00ae 3 Hg\nX\n2 \u00b0 g -g\n<U S\n8\n\u00bb\nm\n\u00bbO\n8 .\u00a7\n3 \u00f9 \u00ae\nCJ> O \u2014>\ntfi.-\n44 **\nt>r-' 00 CM\n. I.\n> ce\ns\u00b0*\ne \u00a3\n5 \u00b0\ng*\n-eS\nc-g\n3 H\nX V\nc\n\u00bb\ng\n(\u00dc \u00e0 x 3 o *o ' \u00a9>: s\nCM\nCi","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 11\nBevor wir die Ergebnisse unserer Versuche mit denen der Normal versuche in Parallele setzen, m\u00f6gen erst die Resultate der Versuche 6\u20149 besprochen werden. Aus Kolonne 6 und 9 ergibt sich, da\u00df in diesen Versuchen eine Zunahme des Zuckers stattgefunden hat, die in Versuch 7, 8 und 9 sehr erheblich und von derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung war, wie in den gerade erw\u00e4hnten Normalversuchen. Es handelt sich hier wohl um Tiere, die, wie der hohe Blutzuckergehalt vor der Entblutung ergab, noch nicht auf der H\u00f6he der Vergiftung standen und deren Zuckerbildung daher .noch intakt war. In Versuch 6, in dem das betreffende Tier \u2014 allerdings nach vorausgegangenen l\u00e4nger dauernden Kr\u00e4mpfen \u2014 einen sehr niedrigen Blutzuckergehalt aufwies, war die Zuckerbildung dementsprechend auch schon gering.\nDie Frage nach den Ursachen des Ausbleibens der Zuckei-bildung in den ersten f\u00fcnf Versuchen erfordert zun\u00e4chst noch die Erledigung der Vorfrage, aus welchen Quellen bei unserer Versuchsanordnung der Zucker in der \u00fcberlebenden Leber entsteht. In seinen angef\u00fchrten Versuchen hatte schon Emfaden diese Frage zu entscheiden gesucht und aus dem Befunde, da\u00df sich nach einiger Zeit (meist einer Stunde oder etwas mehr) die Zuckerbildung ersch\u00f6pft, aber durch Zufuhr frischen Durchblutungsblutes wieder aufs neue angeregt werden kann, die Vermutung ausgesprochen, da\u00df eine Zucker Vorstufe im Blut (vielleicht neben einer solchen in der Leber) im wesentlichen das Material f\u00fcr die Zuckerbildung abg\u00e4be. Die Arbeiten von Par na s undBaer, Barrenscheen sowie Baldes und Silberstein, welche die Zuckerbildung aus dem Durch-str\u00f6mungsblute zugesetzter Milchs\u00e4ure ganz sichergestellt haben, legen den Gedanken nahe, auch in den vorliegenden Versuchen in der schon im Rinderblute pr\u00e4formierten Milchs\u00e4ure die Quelle des Zuckers zu suchen. Ein Blick auf die Tabelle 1 (Versuch 6\u20149) zeigt nun, da\u00df in den Versuchen, in denen eine Zuckerbildung stattgefunden hatte, fast \u00fcbereinstimmend die gleiche Menge Milchs\u00e4ure w\u00e4hrend der Durchblutung verschwunden ist, welche theoretisch der Menge neugebildeten Zuckers entspricht. Die \u00dcbereinstimmung der beiden","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nS. Isaac,\nGr\u00f6\u00dfen ist hier wohl deswegen so fast absolut genau, weil bei der P-Vergiftung, auch wenn sie noch nicht auf der vollen H\u00f6he ist, nach allem, was wir bis jetzt \u00fcber ihren Mechanismus wissen, Zuckervorstufen in der Leber kaum wesentlich f\u00fcr eine Zuckerneubildung in Betracht kommen k\u00f6nnen. Kolonne 9 zeigt nun weiter, da\u00df die Abnahme der Milchs\u00e4ure in den letztgenannten vier Versuchen 4\u201469\u00b0/o des Ausgangswertes A betr\u00e4gt. Aus allen zahlreichen Versuchen, die bei der normalen, glykogenfreien, k\u00fcnstlich durchbluteten Leber angestellt wurden, ergibt sich \u00fcbereinstimmend, da\u00df auch hier entsprechend der stets stattlindenden Zuckerbildung die Milchs\u00e4ure in allen F\u00e4llen eine betr\u00e4chtliche Abnahme zeigt. In den Versuchen von S. Oppenheimer1) betr\u00e4gt die Abnahme bis zu 76\u00b0/o des Ausgangswertes. Diese Zahlen von Oppenheimer geben sogar die tats\u00e4chlichen Verh\u00e4ltnisse nicht ganz entsprechend wieder, da es sich hier um zweist\u00fcndige Durchblutungsversuche handelt und nach den im hiesigen Laboratorium gemachten Erfahrungen wohl infolge leichter Verminderung der Vitalit\u00e4t der Leber die dissimilatorische T\u00e4tigkeit, d. h. der Zuckerabbau zu Milchs\u00e4ure gegen\u00fcber der assimilatorischen \u2014 d. h. Zuckeraufbau \u2014 w\u00e4hrend der zweiten Versuchsstunde bereits zu \u00fcberwiegen beginnt, und infolgedessen die Milchs\u00e4urewerte am Schl\u00fcsse in den genannten Versuchen etwas zu hoch sind, wenn man sie mit einst\u00fcndigen Versuchen vergleicht.\nMan kann daher aus alledem den Schlu\u00df ziehen, da\u00df das Verschwinden der Milchs\u00e4ure in den normalen Versuchen und in unseren Versuchen 6\u20149 auf eine entsprechende Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure zu beziehen ist. Die au\u00dferordentlich weitgehende \u00dcbereinstimmung von Zuckerzunahme und Milchs\u00e4ureabnahme macht es weiterhin sehr wahrscheinlich, da\u00df in der Leber das Verschwinden der Milchs\u00e4ure nicht in erster Linie durch ihre Verbrennung daselbst bedingt ist, wenngleich die Alaninbildung aus Milchs\u00e4ure uncl auch aus Glykogen bei der k\u00fcnstlichen Leberdurchblutung auf das Vorhandensein auch eines oxydativen Abbaus der Milchs\u00e4ure in der Leber hinweist.\n\u2018) S. Oppenheimer, \u00dcber Milehs\u00e4urebildung in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. II. Bioch. Zeitschr., Bd. S. 30, 1912.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 13\nBetrachten wir nach diesen Er\u00f6rterungen die die Milchs\u00e4ure betreffenden Ergebnisse der f\u00fcnf ersten Versuche, in denen in den Lebern der auf der H\u00f6he der Vergiftung befindlichen Tiere eine Zuckerbildung w\u00e4hrend der Durchblutung nicht stattgefunden hatte, so zeigt sich hier bez\u00fcglich des Verhaltens der Milchs\u00e4ure etwas g\u00e4nzlich anderes. In keinem Falle hatte hier eine Abnahme der Milchs\u00e4ure stattgefunden : in Versuch 4 war der Wert C am Ende der einst\u00fcndigen Durchblutung fast identisch mit dem Werte A. In Versuch 1, 2, 3 und 5 fand sich eine deutliche Zunahme der Milchs\u00e4ure, die, 14\u201440\u00b0/o des Ausgangswertes betragend, in Versuch 1, 3 und 5 ungef\u00e4hr dem verschwundenen Zucker entsprach. In Versuch 2 war ebenfalls eine erhebliche Zunahme der Milchs\u00e4ure (+19\u00bb/o) vorhanden, die, da der Zuckergehalt gleich blieb, hier wohl anderen Quellen als dem Blutzucker ent-stammte.\nDie Resultate dieser Versuche stehen also im v\u00f6lligen Gegens\u00e4tze zu den normalen Versuchen und den bei nicht vollst\u00e4ndig vergifteten Tieren: w\u00e4hrend dort stets ein\u00e8 betr\u00e4chtliche Abnahme der Milchs\u00e4ure stattfindet, haben wir bei ausreichend intoxizierten Lebern niemals eine Verminderung, meist eine Zunahme der Milchs\u00e4ure. Dies Verhallen l\u00e4\u00dft kaum einen anderen Schlu\u00df zu, als da\u00df bei der phosphorvergifteten Leber die Regeneration der Milchs\u00e4ure zu Zucker nicht mehr m\u00f6glich, bezw. in den leichten F\u00e4llen erschwert ist.\nUm auch den mehr direkten Beweis f\u00fcr den oft v\u00f6lligen Ausfall dieser synthetischen Funktion in der Phosphorleber zu liefern, wurden einige Versuche in der von Embden, Schmitz und Wittenberg1) geschilderten und auch von Baldes und Silberstein angewandten Versuchsanordnung unternommen, indem statt mit Rinderblut mit gewaschenen, in Ringer-L\u00f6sung suspendierten Rinderblutk\u00f6rperchen durchblutet wurde. Durch mehrfache, in Abst\u00e4nden von 10 Mi-nuten erfolgende Entnahmen des aus den Lebervenen ab-\n*) 0. Embden, E. Schmitz und M. Wittenberg, \u00dcber synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. Diese Zeitschrift, Bd. 88, S. 210, 1913.\t'","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nS. Isaac,\nflie\u00dfenden Blutes, in dem der Zucker bestimmt wurde, wurde w\u00e4hrend der anderthalbst\u00fcndigen Versuchsdauer die Zuckerbildung unter dem Einflu\u00df von 30 Minuten nach Versuchsbeginn zugesetzter, mit NH3 neutralisierter d-l-Milchs\u00e4ure kurvenm\u00e4\u00dfig verfolgt. Die Verarbeitung des Blutes zur Zuckerbestimmung erfolgte in der von Embden, Schmitz und Wittenberg angegebenen Weise.\nVersuch 10.\nEin Hund vom Gewicht 7 kg erh\u00e4lt am 13., 14. und 15. XII. insgesamt 0,052 g P. Am 15. XII. 5 Uhr p. m. durch Entblutung get\u00f6tet. Deutliche Muskelschw\u00e4che, Temperatur 38,2\u00b0, Blutzucker nicht bestimmt. Die 282 g wiegende Leber ist sehr stark verfettet. Die Menge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit 2200 ccm. 30 Minuten nach Beginn der Durchblutung Zusatz von milchsaurem Ammoniak aus 10 g d-l-Milch-s\u00e4ure in 200 ccm Ringer-L\u00f6sung. \u00dcber das Ergebnis dieses Versuches orientiert untenstehende Tabelle 2, Versuch 10.\nr\t,\nVersuch 11.\nHund vom Gewicht 6 kg. Erh\u00e4lt vom 3.-5. II. zusammen 0,037 g P. Am 5. II. 4 Uhr durch Entblutung get\u00f6tet. \u00c4u\u00dferste Muskelschw\u00e4che. Die 250 g wiegende Leber ist stark verfettet. Menge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit 2200 ccm. 30 Minuten nach Beginn Zusatz von milchsaurem Ammoniak aus 10 g d-l-Milchs\u00e4ure. (Siehe Tabelle 2, Versuch 11.)\nTabelle 2. Versuch 10.\nZeitpunkt nach Beginn der Durchblutung\tSo- fort\tNach 10 Minu- ten\tNach 20 Minu- ten\tNach 30 Minu- ten\tNach 40 Minu- ten\tNach 50 Minu- ten\tNach 60 Minu- ten\tNach 70 Minu- ten\tNach 80 Minu- ten\tNach 90 Minu ten\nn dem auf 50 ccm ein-;eengten Filtrate durch Reduktion gefundene Menge Zucker in mg\t0\t2,87\t3,61\t5,43\t2,87\t3,61\t6,66\t3,87\ti 1 1,16 4,65 j 1\t\n( Dextrose im Durch-\u00e4tr\u00f6mungsblute in mg,/o\t0\t6,2\t7,9\t11,8\t6,2\t7,9\t14,5\t8,4\t2,4\t9,9\ni","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrage zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 15\nDextrose im Durch-str\u00f6mungsblute in mg \u00b0/#\n\u2014\tnp\t\t\t\t\t\n\u2014\ti\t\t\t\t\t\n*//\u00bb A\t\t \t\tL\t\t\t\t\t\n\u00bb\n\u2014\t\t\t\u00ceL\t\t\t\t\t\nL-J -J\t\t\t*\t\t\t\t\t\nKurve 1.\nKurve 2.\nBeicte Versuche haben das \u00fcbereinstimmende Ergebnis a\u00df der Verlauf der Zuckerkurve durch den Zusatz der Milchs\u00e4ure in keiner Weise beeinflu\u00dft wird. Das in den Versuchen von Baldes und Silberstein beobachtete ziemlich steile Ansteigen des Blutzuckerspiegels in der zweiten Versuchsperiode ist, wie aus den nebenstehenden Kurven 1 und 2 hervorgeht, nicht einmal angedeutet. W\u00e4hrend des ganzen Versuchsverlaufs betr\u00e4gt das h\u00f6chste Niveau des Zuckerspiegels m Versuch 10 0,014\u00b0/o, in Versuch 11 0,008\u00bb/o der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit. Auch bei dieser Versuchsanordnung bleibt also die Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure in der gen\u00fcgend stark vergifteten Phosphorleber aus.\nDa die in der Arbeit von Baldes und Silberstein mitgeteilten Versuche an den Lebern mit Phloridzin vergifteter Hunde angestellt wurden, war es w\u00fcnschenswert, festzustellen ob die in der Phloridzinleber bei der vorliegenden Versuchsanordnung mit einer gewissen Leichtigkeit stattfindende Zucker-i dung durch gleichzeitige Darreichung von Phosphor gehemmt\nwerden kann. Eine Antwort auf diese Frage geben die folgenden versuche 12 und 13.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\to","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nS. Isaac,\nTabelle 3. Versuch 12.\n\t\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\nZeitpunkt nach Beginn\tSo-\t10\t20\t30\t40\t50\t60\t70\t80\t90\nder Durchblutung\tfort\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\tMinu-\n\t\tten\tten\tten\tten .\tten\tten\tten\tten\tten\nln dem auf 50 ccm ein-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ngeengten Filtrate durch Reduktion gefundene\t\t3,61\t4,26\t6,04\t3,87\t4,63\t4,63\t4,63\t3,61\t4,63\nMenge Zucker in mg\t\t\u25a0\t\t\t\t\t\t\t\t\nDextrose im Durch-str\u00fcmungsblute in mg */o\t\t7,9\t9.3\t13,0\t8.4\t10,1\t10,1\t10,1\t7,9\t10,1\nVersuch 13.\nIn dem auf 50 ccm eingeengten Filtrate durch Reduktion gefundene Menge Zucker in mg\t\t3,61\t1 3,611 5,03 1\t5,03\t4,26\t4,26\t5,03\t5,03\t\u2014\nDextrose im Durch-stromungsblute in mg V\t.\t7,9\t7,9 11,0 1\t11,0\t9,4\t9,4\t11,0\t11,0\t\u2014\nVersuch 12.\nHund vom Gewicht 6 kg wird in folgender Weise vorbehandelt :\n27.\tVI. 1 g Phloridzin in Oliven\u00f6l subcutan, sowie 0,013 g Phosphor.\n28.\tVL 1 g Phloridzin\n29.\tVI. 9 Uhr: 1,0 g Phloridzin\n1 Uhr : 0,01 g P\n5 Uhr: entblutet. Der Blasenharn enth\u00e4lt sehr viel Zucker.\nBlutzucker = 0,033 \u00b0/o. Milchs\u00e4uregehalt des Entblutungsblutes 0,079 \u00b0/o. Das Gewicht der au\u00dferordentlich stark verfetteten Leber betrug 220 g, Menge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit 2200 ccm. Nach 30 Minuten Zusatz von 10 g d-l-Milchs\u00e4ure. (Siehe Tabelle 3. Vers. 12).\nVersuch 13.\nHund vom Gewicht 7,4 kg erh\u00e4lt :\n10. VII. 1,0 g Phloridzin 0,012 g P","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"usw.\n17\nBeitrage zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels\n11. VII. 0,5 g Phloridzin 0,004 g P 1-. VII. \u2014 _\n13. VII. 0,012 g P\n0,5 g Phloridzin\n5 Uhr. entblutet. Im Blasenharn n .\tsehr viel Zucker,\nas Gewicht der Leber, die ebenfalls maximal verfettet war betrug 200 g, die Menge der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit 2000 ccm Zusatz von d-l-Milchs\u00e4ure wie im vorigen Versuch. (Siehe Tabelle 3 Vers. 13).\n\u2014\u2014\t\t\t\u00a5\t\t\t\t\t\n\t\t\tE\t\t\t\t\t\n\t\t\tn\t\t\t\t\t\nD\t \t\t\tZE\t\t\t\t\n1\t\t\t\t\t\t\n1\t\t\t_\t\tIL\t\n70\t&>\nKurve 4\nKurve 3.\nEs ergibt sich also aus diesen beiden Versuchen, die in den obenstehenden Kurven 3 und 4 graphisch dargestellt sind, da\u00df auch bei mit Phosphor und Phloridzin gleichzeitig behandelten Tieren jegliche Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure aufh\u00f6rt. Bemerkenswert ist auch in diesen Versuchen der au\u00dferordentlich flache Verlauf der Zuckerkurven. Selbst die geringe Zuckerbildung, die in der Phloridzinleber auch o ne Zusatz zuckerbildender Substanzen namentlich w\u00e4hrend der ersten Zeit des Versuches bei der Durchblutung mit gewaschenen Blutk\u00f6rperchen vielleicht aus irgendwelchen in derartigen Lebern vorhandenen Zuckervorstufen erfolgt, wie aus den Arbeiten von Embden, Schmitz und Wittenberg\nsowie von Baldes und Silberstein hervorgeht, bleibt hier v\u00f6llig aus.\nnn i Pif1',\u2122\"\u201c, h\"!r noch darauf hinwe'sen, da\u00df die mit Phosphor und Phloridzin behandelten Tiere, wie Krank and ich das schon fr\u00fcher beschrieben haben, bis zum Tode sehr gro\u00dfe Zuckermengen, trotz des experimentell sicher gestellten Versagens der Zuckersynthese aus Milchs\u00e4ure in der Leber, im Harne ausgeschieden halten. Es mu\u00df daher die von uns ausgesprochene Vermutung einer synthetischen Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure in der Niere vorl\u00e4ufig aufrecht erhalten werden, worauf\n2*","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"in diesem Zusammenhang nicht n\u00e4her eingegangen werden soll. Jedenfalls reicht auch diese Zuckerbildung in der Niere keineswegs aus, um die Milchs\u00e4ure dauernd quantitativ aus dem Blute zu entfernen, da wir in \\ ersuch 12 bei dem Hunde trotz reichlicher Zuckermengen im Urin in dem vor dem Tod entnommenen Blute den sehr hohen Milchs\u00e4urewert von fast 0,08 % fanden.)\nWar somit das Ausbleiben der Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure unter den Bedingungen unserer Versuche sichergestellt, so war es von besonderem Interesse, noch festzustellen, ob eine Substanz, die in der isolierten Leber phloridzinvergifteter Tiere mit besonderer Leichtigkeit Zucker bildet und sehr m\u00f6glicherweise als ein Zwischenprodukt bei der Umwandlung von Milchs\u00e4ure zu Zucker angesehen werden darf, auch in der Phosphorleber noch Zucker bildet. Eine solche Substanz ist das Dioxyaceton. Mit diesem wurden in den folgenden Versuchen 14 und 15 die Lebern phosphorvergifteter Hunde durchblutet.\nVersuch 14.\nHund vom Gewicht 6 kg erhielt vom 27.\u201431. VII. insgesamt 0,04 g P. Am 31. VII. 3 Uhr nachmittags entblutet. Temperatur des Tieres 36,10, sein Blutzucker 0,020\u00b0/o. Die stark verfettete Leber wog 185 g. Es handelte sich also um eine \u00e4u\u00dferst starke Vergiftung. Durchblutet wurde mit 10 g Dioxyaceton und 2000 ccm Rindervollblut. In Abst\u00e4nden von ca. 20 Minuten wurden mehrere Entnahmen von 180 ccm Blut w\u00e4hrend der einst\u00fcndigen Durchblutung gemacht, das Blut nach Schenck sechsfach verd\u00fcnnt gef\u00e4llt, 700 ccm Filtrat eingeengt auf 60 ccm aufgef\u00fcllt und zur Polarisation benutzt. (Siehe Tabelle 4, Vers. 14.)\nVersuch 15.\nHund vom Gewicht 7 kg erh\u00e4lt vom 25. VII. bis 28. VII. insgesamt 0,03 g P. Am 28. VII. nachmittags 3 Uhr entblutet. Temperatur des Tieres 37\u00b0, Leber stark verfettet, wiegt 190 g.\nIm Gegensatz zum vorigen Versuche wurde hier mit gewaschenen Rinderblutk\u00f6rperchen unter Dioxyacetonzusatz durchblutet. Die Versuchsanordnung entsprach ira \u00fcbrigen der in Versuch 10\u201413 angewandten. (Siehe Tabelle 4, Versuch 15.)","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 19\nTabelle 4.\nVersuch 14.\nZeitpunkt nach Beginn des Versuchs.\tSofort nach Zusatz der Substanz\t22 Minuten nach Zusatz der Substanz\t42 Minuten nach Zusatz der Substanz\t54 Minuten nach Zusatz der Substanz\nDrehungswinkel des auf 60 ccm eingeengten Filtrats\t+ 0,330\t+ 0,54\u00b0\t+ 0,62\u00ae\t0,600\nZuckergehalt der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit in g V\t0,080\t0,129\t0,151\t0,146\nVersuch 15.\nZeitpunkt nach Beginn des Versuchs\tNach 10 Minu- ten\tNach 20 Minu- ten\tNach 30 Minu- ten\tNach ; Nach 40 | 50 Minu- ( Minuten ; ten\tNach 60 Minu- ten\tNach 70 Minu- ten\tNach 80 Minu- ten\tNach 90 Minu ten\nDrehungswinkel des auf 50 ccm eingeengten Filtrats\t_\t\t\t+0.05 +0,08\u00b0 ! !\t\u20221 +0,11\u00ae,+0,09\u00b0 1.\t\t+0,13\u00ae\t+0,15\nZuckergehalt der Durchstr\u00f6mungs- 0,008 \u2018) fl\u00fcssigkeit in g \u00b0/o\t\t| 0,005 *) 0,009 >1 1\t\t0.025 0,041 1 1\t0,054\t0,0-17\tt i 0,06t; i 0,07< ' 1\t\nEs zeigt sich also, wie auch durch Kurve 5 und 6 illu-striert wird, da\u00df in diesem Versuch eine deutliche Zuckerbildung stattgefunden hatte. Der Zuckerspiegel stieg in Ver-\nJtoatm. V 00 00 40 40 60\nKurve 5.\nl) Die Werte in den ermittelt.\n10 to SO *0 &>\t60 7t\nKurve 6.\ndrei ersten Kolumnen wurden titrimetrisch\n1","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nS. Isaac,\n\\\nsuch 14 von seinem Ausgangswerte 0,080\u00b0/o kurz nach Zusatz der Substanz, nach 42 Minuten auf 0,151 \u00ae/0, um nach 60 Minuten bis auf 0,146\u00b0/o zu sinken. In Versuch 15, in dem in der ersten halben Stunde von einer nennenswerten Zuckerbildung nicht die Rede sein kann, bewirkte der Dioxyaceton-zusatz ein sehr deutliches Ansteigen der Zuckerkurve bis zum Schlu\u00dfwert von fast 0,08 \u00b0/o.\nWenn in diesen beiden letzten Versuchen die Zuckerbildung aus Dioxyaceton auch nicht ganz so erheblich war wie in den Versuchen von Embden, Schmitz und Wittenberg an der Phloridzinleber, so geht doch aus denselben mit aller Deutlichkeit hervor, da\u00df im Gegensatz zur Milchs\u00e4ure aus Dioxyaceton eine Zuckerbildung noch m\u00f6glich ist. Die Versuche sind um so beweisender, als es sich um zweifellos auf der H\u00f6he der Vergiftung befindliche Tiere handelte. Es zeigt die Tatsache der Zuckerbildung aus Dioxyaceton beim phosphorvergifteten Tier, da\u00df bei diesem wahrscheinlich nur eine bestimmte, gut definierbare Phase der Zuckersynthese gest\u00f6rt ist.\nAbgesehen von der gest\u00f6rten Glykogenfixation und der in schweren Vergiftungsf\u00e4llen wohl nicht mehr m\u00f6glichen Polymerisation von Traubenzucker zu Glykogen, worauf wir in einer fr\u00fcheren Arbeit ausf\u00fchrlich eingegangen sind, scheint demnach die St\u00f6rung der Zuckersynthese ziemlich zirkumskript zu sein.\nSo konnte ich auch schon in einer fr\u00fcheren Arbeit * *) kurz darauf hinweisen, da\u00df die Unwandlung von L\u00e4vulose in Dextrose in der gleichen \u00bbSt\u00e4rke in der Phosphorleber von statten geht wie in der Normalleber.\nAuch der Abbau der L\u00e4vulose zu Milchs\u00e4ure findet in der gleichen Gr\u00f6\u00dfenordnung statt wie in der normalen Leber. (Siehe Tabelle 5, Vers. 16 und 17.)\nDie von Neubauer*) gemachte Feststellung, da\u00df phos-\n') S. Isaac, \u00dcber die Umwandlung von L\u00e4vulose in Dextrose in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. Diese Zeitschrift, Bd. 89, S. 78, 1914.\n*) E. Neubauer, Ist der Unterschied im Verhalten der Glykogenbildung aus L\u00e4vulose bezw. Dextrose beim Diabetes f\u00fcr diese charakteristisch? Arch. f. exp. Pathol, u. Phar., Bd. 61, H. 5, S. 174, 1909.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 5.\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 21\nin 4)\n\nci o v 4)\nC T3 L\n05 05\n< oa\na\u00ab\tS5\n23- s c\n\u00a32 a a\n\u00ae B-i\n(M s\nin i\ni bfl 3 4)\n-C C N\nN ei\n\u00ae \u00ae \u00ab\n&) \u00ab*-*","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nS. Isaac,\nphorvergiftete Kaninchen unter Umst\u00e4nden aus L\u00e4vulose, nicht aber aus Dextrose noch Glykogen zu bilden verm\u00f6gen, findet vielleicht ihre Erkl\u00e4rung darin, da\u00df die hypothetische, bei der Umwandlung von L\u00e4vulose in Dextrose intermedi\u00e4r auftretende Enolform besonders zur Glykogenbildung geeignet ist.\nBez\u00fcglich der Frage der Abbauf\u00e4higkeit des Traubenzuckers durch die phosphorvergiftete Leber haben wir keine besonderen Versuche angestellt; wir glaubten auf solche verzichten zu k\u00f6nnen, da schon aus den in Tabelle 1 angef\u00fchrten Versuchen hervorgeht, da\u00df die im Durchblutungsblut vorhandene Dextrose h\u00e4utig eine Abnahme unter Milchs\u00e4urebildung zeigt, und somit die Milchs\u00e4urebildung aus Dextrose auch in der Phosphorleber als sichergestellt gelten kann.\nFassen wir die tats\u00e4chlichen Ergebnisse der im vorstehenden mitgeteilten Versuche zusammen, so ergibt sich:\n1.\tDie Zuckerbildung aus Milchs\u00e4ure findet in der Phosphorleber nicht mehr statt, sofern die Vergiftung intensiv genug ist.\n2.\tDie Zuckerbildhng aus Milchs\u00e4ure findet in der Phosphor-Phloridzinleber ebenfalls nicht mehr statt.\n3.\tAus Dioxyaceton bildet die Phosphorleber noch Zucker.\n4.\tDer Zuckerabbau zu Milchs\u00e4ure ist nicht gest\u00f6rt.\n5.\tDie Umwandlung von Dextrose in L\u00e4vulose findet in der Phosphorleber im gleichen Ma\u00dfe wie in der normalen Leber statt.\nEine weitere Besprechung dieser Ergebnisse soll am Schlu\u00df der Arbeit stattfinden.\n11. \u00dcber den Fettstoffwechsel in der phosphorvergifteten Leber.\nDie zahlreichen bisher vorliegenden \u2014 zum Teil aus \u00e4lterer Zeit stammenden \u2014 Untersuchungen \u00fcber den Fett-stof\u00eewechsel phosphorvergifteter Tiere haben schwankende Ergebnisse \u00fcber den Umfang der Fettzersetzung gehabt. W\u00e4hrend einige Autoren eine Mehrzersetzung von Fett annahmen,","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 23\nglaubten andere, da\u00df die Fettverbrennung herabgesetzt sei. Kraus und Sommer,1) die sich zuletzt\u2019 mit dieser Frage beschatt,gten, kamen zur Auffassung, da\u00df phosphorvergiftete Tiere nicht weniger Fett als normale verbrennen.\nIm Anschlu\u00df an die im vorstehenden mitgeteilten Untersuchungen an der k\u00fcnstlich durchbluteten Leber phosphorvergifteter Tiere schien eine erneute Untersuchung des Fettstoffwechsels am isolierten Organ von verschiedenen Gesichts-punkten aus w\u00fcnschenswert.\nEs kann heute keinem Zweifel mehr unterliegen, da\u00df die Leber f\u00fcr den Stoffwechsel der Fette eine weit gr\u00f6\u00dfere Rolle spielt, als man fr\u00fcher angenommen hat. Durch die Arbeiten von Leathes und Hart,*) fernerhin durch die interessanten Untersuchungen von Joannovics und Pick ist es wohl er-wiesen, da\u00df die Fette in der Leber einem vorbereitenden Abbau unter Bildung hoher unges\u00e4ttigter S\u00e4uren unterworfen werden. Auch \u00fcber die weiteren Vorg\u00e4nge beim Fettstoffwechsel sind wir durch die Arbeiten von Embden, Knoop, 0. Neubauer u. a., welche die Gesetze des Abbaues der verschiedenen Fetts\u00e4uren klargelegt haben, weitgehend orientiert, herner kann es als sicher gelten, da\u00df die Acetonk\u00f6rperbildung als Ausdruck wenigstens eines Teiles der Fettzersetzung, wie die Versuche von Embden und Kalberlah an verschiedenen \u00fcberlebenden Organen gezeigt haben, mindestens vorwiegend anscheinend ausschlie\u00dflich, in der Leber lokalisiert ist.\nIn der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten normalen Hungerleber findet im Leerversuche stets eine Bildung von Aceton (rieh-tiger Acetessigs\u00e4ure) statt, die ziemlich konstant zwischen 15 und 30 mg schwankt. Bei Zust\u00e4nden eines erh\u00f6hten Fettstoffwechsels, wie sie die stark verfetteten \u00fcberlebenden Lebern pankreasdiabetischer und phloridzindiabetischer Tiere zeigen, kommt dies in einer au\u00dferordentlich gesteigerten Acetessig-S\u00e4urebildung zum Ausdruck. (Embden und Lattes.)\n_____^ IaS daher die Frage nahe, wie die gleich der diabe-\n') Kraus und Sommer, \u00dcber Fettwanderung bei Phosphorintoxi-kation. Hofmeisters Beitr. If, S. 86, 1903.\n4) Leathes und Hart, Journ. of Physiol., 1907.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nS. Isaac,\ntischen Leber infolge Fett Wanderung au\u00dferordentlich fettreiche Phosphorleber sich bez\u00fcglich der Acetonbildung verh\u00e4lt. Etwaige Anomalien des Fettstoffwechsels, die mit den bisherigen Methoden des Gesamtstoffwechsels nicht nachweisbar waren, konnten dadurch vielleicht aufgedeckt werden. Weiterhin war es auf Grund der vorliegenden Versuchsergebnisse \u00fcber den Abbau der Fetts\u00e4uren m\u00f6glich, durch das Studium desselben Einblick in die oxydativen Leistungen der Phosphorleber zu bekommen.\nWir haben daher im Durchblutungsblute der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Phosphorlebern Acetonbestimmungen in der im hiesigen Institut \u00fcblichen Weise ausgef\u00fchrt.\nIn Tabelle 6 ist eine Reihe derartiger Versuche zusammengestellt. Betrachten wir zun\u00e4chst die 6 ersten Versuche dieser Tabelle, so zeigt sich, da\u00df hier zwischen 20 und 39 mg Aceton gebildet worden sind. Bei der Durchblutung der normalen Hungerleber im Leerversuch werden, wie erw\u00e4hnt, nach zahlreichen im hiesigen Laboratorium ausgef\u00fchrten Untersuchungen durchschnittlich 15\u201430 mg Aceton erhalten. Die genannten Werte stimmen also mit diesen Normalzahlen \u00fcberein, oder \u00fcbersteigen sie \u2014 wie in Versuch 22 und 23 \u2014 nur ganz unwesentlich, trotzdem es sich in fast allen F\u00e4llen um hochgradig verfettete Lebern handelte. In Versuch 25, in dem es sich, wie in Versuch 7, um eine Inst\u00e4ndige Durchblutung mit gewaschenen Blutk\u00f6rperchen handelte, war die 46 mg betragende Acetonbildung etwas h\u00f6her, doch liegen bei dieser Versuchsanordnung keine Vergleichs werte an normalen Lebern vor.\nIm Gegensatz zur diabetischen Leber bildet also die Phosphorleber, wie aus den vorstehenden Versuchen hervorgeht, trotz gleich starker Verfettung nicht mehr Aceton als die normale Leber: mit anderen Worten, der Fettabbau in solchen Lebern ist nicht wesentlich vermehrt, jedenfalls aber auch nicht vermindert. So geben denn diese Versuche am isolierten Organ eine eindeutige Antwort auf eine Frage, die trotz vieler angestellter Experimente am Gesamtorganismus nicht mit Sicherheit zu entscheiden war.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 25\no\nX\n03 .1\t\u2022\naj u a\u00bb TJ O \u00fc >< <o in\n'O.c 2\ns V e\nW 3 \u00ab\n03 'O\nc \u00bb- c a <o a < > x\n2 \u2022\nQi *\u25a0\u00ab\nc Q\nE \u00ab\noj\nI\nen c\nbb C\nc\n3 C\nE\n0\t\u2014\n1\t3\n03 \u201eQ\ntfl OT C ,\u00a7\nJC\n\u201e o\n3 w 03 Ui\n2 B \u00ab 7\ni: ~ s ^ \u00ae \u00ab 2 \u00ae \u25a0Sm \u2018\u2018-\n\u00ab\nN J ^ 2\n\u2022** Q.\n-Q\n03\nbfi\nC\n3\ns\n\u00a9\n03\n\u00a9\n\nJC\noj\nUi\n3\nQ\nE\ntu\nQ\n3\tN\nN\ts\n\teS\n03\t\n\tln\n\tX\n2 03\t3 72\nbfi G\t03\n3\tT\u00ce\ns\tM-\u00bb 03\n:Q\t03\nIm\t03\n03\tbfi\nX\n03\nu.\n3\nQ\no\nbfi\nUi\n<13\nr\u00d6\n03\nhfi\nc\n03\ns\n03\n03\n:3\n<=\n03\nbfi\n3\n3\nE\n:0\nUi\n03\n3\ne\u00f6\nT3\n03\njC\n03\n3\n03\nUl\n03\n>\n03\ncc\nG0\n03\nJ3\n03\nJ\nbfi\n03\n03\nTJ\nbS\n3\n3\nTS\nc\nCG\nJC\na\n*2\no\n>\n03\n03\nUi\n03\n03\n5 x\ns s\n> S 2 S\n3 C\n03\n71\n01\no\n71\no\n71\n31\n50\n\u00a9\n71\n+\n\u00a9\n+\n\u00a9\n+\n31\n71\n3 03\nS'\u00bb\n03 3\n3\n8 72\nX\nJC\n03\n03\n>\n03\n\u2022 \u00bb\u25a0*\nui \u00aba\n.2 3\nt-( 03\n03\n03\njc\n03\n03\nX\n8\nX\n\u00bbo\n8\ni\nUi\n0)\n03\n03\nJC\n03\nO\n01\nCO\n\u00a9\nco\nco\n\u00a9~\n+\nbb\nc 3 43 03 C ~ 'v -2\n*\u00dc\n03\n3\nN\n\u00a9\nbb\na\n3\n03 2\n.5 il\n\u00a3js\n03\nD\nN\ng \u00b0\nCJ \u00df\n.03\n-c\n03\n03\n\u00a301\nu X 03 03 \u2022 \u2014\u2022 3 H M\nII\n8 72\nX\n03\n03\n30\nX\n71\nJ*\nUi\noj\n03\n>\ni\n03\n-3\ns\n3\n\u00a9\n72\n.03\n3g\n71 ^\nx\nUi\ncO\n03\n03\n\u2022 H\nuJB\n03 03 H 03\n03\n03\n03\njjS\n3\n8\nu.\n03\n>\n71\nu-a\n03 2\n0)\n03\n\u2022C\n03\n71\nE \u00ab\n03 7\n8 72\nX\n\u00ab2 \u00ab 03 71 >\nM\nu\n3\n03\nUi\n03\n>\n03\ni* *a\n03 \u00ab iN 3 H 03\n03\n03\nX,\no\nO\n71\n71\n*-\u00bb 1\t\n\u2022s 5 \u25a0 a Js\t\u20223 CS S b\n3\t3\n43 03\t03 03\nbfi 3 C \"S\tbfi\u00a3 C\n\u00a9\t43\t\n^ i/l al \u2022 M \u00a9 js .5 oi\to\u201c2 5\n\u00ab 03 \u00dfS\t^ - c\n.*3 7\tg: o\nE E\tE\nT E\t4 E\n-3 <\t\u00a9 <\n1 c U Z\t\u00d9. \u00a3\n03 03\t03 03\n>\t0 M.\t> \u00ab\n03\nX\n71\n71\nje\nv.\nUl\n03\n>\n\nIm \u00aba 03 03 3\nE\u201c< 03\n03\n03\nX\n0)\n03\no\n\u00ab\n71\nS03 X 03 5n \"3 0j |\u00bb1 ~~ rt 03\t^\n_ \u00ab 3 X X\ng 307i\n\u00bb\u25a02 O\n71 o\nG *\n72 .\u00ab\nm3\n\u2022- 03 03 3\nja 03\n03\n8\n71\nIm\ncs\n\nE\nl-i\nCM <y c ;\n72 2 -\n\u2022X 03 43 3 \u00a9 0)\nIm\n03\n03 \u00a3 71 x \u00a3 x \u00a3 -\nTi a 2\noi\n03\n75\nbfi\ni __ _\nUl S' Im 03 E 03\n> a \u00a9\n-5,S\n\u25a0s3ta \u00ab\n.20\n03 C W\n^|SS\nIm Q 0> O.\n03 X *-\u00a3T 03 \u00a9 H oi _u:\n03 O > 3\nJiH\n^\t03\tA\n\u00fc- M\n5 'S +*\n3Se\n71\n^ \u00bb\nO \u00a3 3\n> \u00bb-S\n\u2022SM\n.Esc\n\u00a3.32 OS.\n\u00bbC u u>\n03 U G 3 03\nH Q c .\n0> f* \u00ab 03 vH CJ\n03\n03 m d 'S \"\u00fc \u00a3 g: 3 03 O 05 ba\n.o\n71","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"tti\nc\n20\nCA \u2022\t' c\n\u00a9 k \u00a9 k '\t\u2022 ti\nt C O C.X CA c\n> < y tt E \u00a9 x \u00a9 i? c\nc*g c CQ |.S\nS. Isaac,\n\u00a9 a\ns\t\u00bb- 'S\n\u25a03 c S 5 'S\n\u2019S\tg\t\"q\tC\tfc\u00df\n\u2022\u00c4\t3\tC\n\u00eff\t\u00a3\u00dc\t=\nif\tJ-\t\u00a3\t\u00abJ\t:|\n3\t\u2022-\t**\to\t\u00dc\nN\t^\t\u00a3\t\u00ab\nS\nN\ni\n\u201ec \u00a9\nX!\nca\ntb\nC\n3\nE\nw\nc\nCA\nN\nc\nrt\nX!\n3\nC/)\n\u00a9\nx\n\u00a9\nbJ5\n35\tX\nKeine Zuckerbildung\tKeine Zuckerbildung\n1 w \u2022\t\u20224-J\t1\nc 2\t\u20223 eS\nC\t\u00a3 k\n\t3\n\u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\nas ct:\tM3Ct\nO ;3\t\u00a9\tO .X \u00a9\nd'jn .2 \u00ab\tO J0 .2 CA\n~ \u00a9 c \u2014\tTH \u00a9 c \u2014\n\u2022*3 0\t33 0\n2 E\tS E\nT \u00a3\t4 \u00a3\n'S <\t*3 <\nJ3 \u00a9 o J4 k bJJ\nX CA\nC ca\n*- es\n\u00a9 CA\n'S to\nC\n6\u00df | C 3 \u00a9 :C\n2\nk\n\u00a9\n3\nes\n\u2019S\nCA\nCA\nk\n\u00a9\n>\n\u00a9\n\"\u00a9\ntb\nX\n\u00a9\n\"3\nte\n3\t\u00ab\nxi \u00a9\n'S \"\nc .2 5 H\nCA \u2019\nj= E\n2 3\n>o\n\u2022o\ncm\nCM\nd\n\u00a9\nkl\n3\n:eS\nCA\nk\n\u00a9\nta\u2014\nkl\nO 3 cm~\u00a3 es\ns\nkl\no\n55\nci\nU4\n-*-\u00bb\n3\n0)\ne\u00ef \u00ab.2 33 CA \u00bb\nO\n+!'\nk\n\u00a9\n>\nC 91X\nC \u00a9 P\n3\n\u00a9\n\u2019S\ns\n8\n\u00abs ^\n3 2 73 C\n3 4?\nCM j3 CM o\ncn \u00ab\n\u2022- \u00a9\n\u00a9 3\nX CA\nI\nu\no\n> tb ^ o 2 *C ln 3\n<m g n\n\u00a9\u00a3\nk.\n\u00bbj\nX\n\u00a9\nki\n> \u00a3\n\u00a9 C i\nSCA \u00a9 \u00a9\n\u00a9 -.'S\nS^p \u00a7\u2022\n\u2122 a \u00bb \u00ab :\nOJ \u00a9 jC ^\nW g^1\n\u2014 CA \u00a9\n3 \u00a9\n\u00a9 '\u00f6\n\u00b0 3\nC/2\ns\neo\n8\nCM\nki\n\u00a9\n> ta\nCi c\ng 2\n\u00a9 C>\nk t Z.\nX\n\u00a9\nI I\n'S \u00a9\n\u2022r \u2014\n_ k\nJE o\nX >\nI \u2022\n'S \u00a9\nXI Je k\no o X 2 >\n_ Cu \u00a9 _\nc-Sf^lj I.SfSg\n^\t\u2022#\u00bb fr i \u2014\nc2x:\nCA CA\nk \u00a9 \u00a9 k !\n~ n -; \u00a9 ! 3 x; 4) ^ ; *5 \u00a9 's\nCA \u00a9 C \u00f6 '\n\u00eeuSo' S ^ \u2022ti c w\ni \u25a0 \u2014>\n\u00abet N\n3.\u00ab CA \u00ab\nk, \u00a9\t\u00a9\t2\n\" (O \u2666*\t\u00a9\n3\nCA JA\n1-4\n_ 0)\n\u00a9>\no a\n\u25a0gj-s 0\n8.2 541\nX Mx Cm\n.ts e\n2 N\n\u00a9\nOT\n\u25a0M\n*i\n03 .. l- g \u00e4 ct5\nRin\u00fc w k^\na \u00a9\n'S Sk\nCA\nt\u00df-^\n\u2022*>\n\u25a0*^d\n\u00abo\u00ae\nCA\n\u00ab3\n\u2014 r-\nS l^|\n\u00a9 kXo t2 co c\ns*\ns\nO CO\no w\n\u00a3 s\no \u00ae > ^\n'S ^\ncs -2\n3 \u2019S\nx S\n<1\n-\u2022I\n\u201c\u201c k\nt\u00bb E co B o d'\nX\nOJ\nk S3 3 CS xS k\nk 3 \u00a9 \u00a9\ntfi <-\u00bb g *->\nS-Ia\u00e4l\n!z\nk ^\nO -g\n\u00bb E\nco\n05\n\u00a7\u2022\nCO\n4-\t+\n\u00a9\nk\n3\n:eS\nCA\nC\ncS\n\u2022H\nk\n\u00a9\nk\n\u00a9\n\u00a9\n3\n\u2014 \u00a9 eS 3\n> \u00abj O S3\n\u00e4\u00e4 !\nbb.-g i\nCM 3 I\n_cS\n\u00a9 \u00a9 tfi cs\n\u00ab E\n.g 3 * .m U*\nM-J\nc\u00f6\na\n\u00a3 \u00a9 \u00a9 \u2019s\no S\nio yj\nx\n\u00a9 \u00ab \u00b0 c\nsi\nX X\n\u00a9\n> to\no \u00a9 \u00a3 \u00absi\nk \u00bb_i \u00a9 O k k.\n4J\nX\n\u00a9\nhft_;\n\u2022^s\niO ^\n\u00a9\n\u201d\u00a9 *__\nX k\n5 \u00ab\n3\n\u00a9\n'S\n\u00c7O Is\nI \u00ab \u2022k I i\u2014\u00ab\nX! \u2019\u2022>\n\u00a9 \u00a30\n3 E 5 \u00a9 > ^\nH3 ~\nc -5\nM \"k\nS \u00a9\nC- X - \u00a9 J 3\nd\nto\n<M\nO\nd\n. o \u2022\nO ^1\n\u00ae-i!\nX i> CO c\nk\u00ae]\n5 k\neS \u00a9 ,\nk JC4 !\n\u00a9 \u00a9 !\n2? 3 1 E iS\n\u00a9 s\nk\n\u00a9\n>\n\u00a9\n05\nCl\n\u00a9 2 H x\nCA\n\u00a9\nx:\n\u00a9\n\u2019\u00a9\nO\n\u00ab2 \u00bbA k\nO 2\nCM >\ni\nk\n\u00a9\n>\n\u00a9\n\u2019i\u00bb\nk JS \u00a9 \u00a9 \u2022\"* S H CA\nCA\n\u00a9\n\u2022 *-4 _\u00a9\n5\nX\nX\nl>\n\u00a9\no, s\nt-4\n\u25a0*-\u00bb\nos\na\n\u00a7\u2022\u00a7\n\u00ab \u00a7 \u00abO \u2014' r>. C/3 O\nCM *M\nta\nC\n3\n\u00a9\nOI ^ >\nX\n\u00a9\nI\nk\n\u00a9\n>\n\u00a9\n\u20185\u00ae\nk rc\n\u00a9 2\n.k 3\nH tA\nCA\n\u00a9\n2 \u2022 \u00bbH \u00a9\n3\n01\nX","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"Fortsetzung.\nU*\n\u2022lL\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 27\n\u25a0 I <D \u00a3\n\u2022\u00b0\n\u25a0\u00a7 2 \u00bb\nc \u2019S c\n\u2022 - w o\n\u00ab\u00ab'S\n>1 c\nW 3\nO i\no ^\nCl, sj\n\u00ab\t3\ntO3\nc Q\no\n\u2022 tO\nSA r-\nbO \u00df\nc\n3 \u00df\n\u00a3\nEJ? :o\n\u00ae \u00abe S j \u00ab ja\n<>43 2'\nbo\nC\n3\n'S\no\n44\nu\n3\nN\nca\n\u00ab\n'S\n\u00abs\n3\nU CA\no -\n\u25a05\u00b0\no P \u00fc\nw- 3 3\na\t2 m\n\u00e4\tg, 73\n3 43\nM\nbo C 3\n\u00a3 o\nt.\n3\nN\ni\n<\u2014 \u00a9\no\ntri\n\u00ab\nQ\nN\n\u00df\nci\n\u2014\nCA\n43\n3\n72\n43 09\nbO\nCO\n4\u2014\u00bb\nN\n3\n\u00a3\n:0\nk<\nCA\n0)\nCA\no\nto\n\u25a0\n43 o\nO\tki\n\u00a3\t\u00ae\nkl\no\n'S\no\nto\n\u00df\nCA\nCA\nS3\n33\nCA\nb0\n\u00df\n3\n\u00a3\nO o\n3\nei\n'S\nCA\n43\no\n3\nCA\nki\nO\n>\nki\nV\n43\no\nJ\nb0\nM\nO\nto\n\u00df\nJ3\n'S\n\u00df\nei\nCA\no\nkl\no\n5 H\n'S\n43\nki\no\n>\ni\t\u00ab\t\u2022\tt-\n\u00abx\tE\t\u00ab\n>\t\u00ab\t3\tg\n5\te\n50\nJ* JS\n\u00a7\nrt 3;\n43 O 'S 3 O\n\u00a3\u00ab\nCA \u2014 O\nO\n+\n\u00ab\u00df\n132\n4=1 ^\na-o\nCB rt;\n5tf\ni\u00df\n\u00ee\u00f4\n\u2022\u00df\n\u00dfi\n\u00f6\n+\no\nec\n+\no\n+\n\u00abJ\n3 o J bo -i\nO -\u00d4 \u00dff\no\n\u00df\n>\u00bb\nCA\nO\n3\nO\nJ bo \u2014 C T3\n* -o\n4=\n\u2014\n\u00df\n\u2022 >* CA\nbo 1/1\n\u2014 \u00b0 O k,\nk.\no\n> bo\n!2\u00bb\u00a7 \u00dfj \u00a3 \u00fc 2\u00ab*\nx\no\nto_- I 44 >\u2014> S\ncoj* o\nd\n\u00dc I \u00d6\n\u00a9\nis1\nSo\nCi 3\no .\nCU\n\u00a3\no\n>\nbo\n___ 4-1\n'St\u00df'* \u00df \u2022\u00a3 \u00ab 3 'S O X o o\n3 -s\n-3 rt 43 ki\nO\na.\n\u00a3 o H\nec\nec\n&\nec\no\nk\no\n44\nk\nej\n\u26664\nCA\n=>- 2\n0\n1\n2 \u00ae \u00dfj > \u2014 43 O\nt0_; \u2022\n^rc x^ \u00ae -W5\n43\t>\n? i^ \u00dfi \u2014\no \u00ef> o\nOd Sa = S<!3\n\u00a3 \u00df .\n2 ox\n> > b0 \u00dfiJ'O \u00df -2 \u00dfi\n3*5p\nX o o\n\u00a788\n\u00bb4 . 2 *-g.S\no o Ck 3 \u00a3 2 o 3\n\u2022*\nec\nto_;\n:>\n43 V\n\u2022g I \u00c4\n\u00ab3 b\u00fc\n\u00df \u00dfj\ns \u00a7\u00a7\u2022\np >\u00a9\n*T3 ^\nc \u00ab a-g X o\nS\nei\n\u00f6l\nO C/J\no\nsi\n\u00dfj *3 o >\nbo\u2014 '\n\u2022*5 \u00df\nlis\u00efo\no 622\no\nI\u00df \u00dfl\n. W P bi .. \u00d6\ne< 3 a \u00ae\nS)\nec","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nS. Isaac,\nDie Erkl\u00e4rung dieses Befundes ist von vornherein nicht leicht; er l\u00e4\u00dft sich aber sehr gut vereinigen mit sehr interessanten Beobachtungen von Joannovics und Pick. Diese Forscher haben auf die eigenartige, selektive T\u00e4tigkeit der Phosphatide beim Fettabbau in der Leber hingewiesen, die darin besteht, unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4uren, die nach den Untersuchungen von Leathes und seinen Mitarbeitern in der Leber im Gegensatz zu den Fettdepots als Ausdruck beginnenden Fettabbaues entstehen, behufs weiterer Verarbeitung an sich zu rei\u00dfen. So fanden sie, da\u00df bei den verfetteten Lebern pankreasdiabetischer Hunde trotz relativ niedriger Jodzahl des Gesamtfettes die Phosphatide reich an unges\u00e4ttigten S\u00e4uren waren. Bei der Phosphorleber dagegen entsprach selbst nach vorheriger Zufuhr eines an unges\u00e4ttigten S\u00e4uren reichen Fettes die Jodzahl der Lipoide vollkommen der Norm, soda\u00df also demnach durch die Zufuhr von unges\u00e4ttigten S\u00e4uren die Zusammensetzung der Lipoide nicht beeinflu\u00dft wurde. Das zeigt nach Joannovics und Pick, da\u00df die Phosphatide der Phosphorleber nicht mehr v\u00f6llig f\u00e4hig sind, ihre T\u00e4tigkeit beim Fettabbau auszu\u00fcben. Der Annahme einer derartigen Sch\u00e4digung der Lipoide steht, wie Joannovics und Pick auch hervorheben, um so weniger im Wege, als die Phosphatide infolge der Lipoidl\u00f6slichkeit des Phosphors einen besonders disponierten Angriffspunkt des Giftes darstellen.\nDiese Annahme, die nat\u00fcrlich noch manches Hypothetische hat, findet eine gewisse St\u00fctze durch die folgenden beiden Versuche (26 und 27 der Tabelle 6). Es handelt sich hier um die Lebern der beiden, schon in dem ersten Teile dieser Arbeit erw\u00e4hnten, mit Phosphor und Phloridzin gleichzeitig vorbehandelten Tiere, die w\u00e4hrend Via Stunden mit gewaschenen Rinderblutk\u00f6rperchen durchstr\u00f6mt wurden. Die Acetonbildung betrug in diesen beiden Versuchen 35 und 84 mg pro Liter. Bei der gleichen Versuchsanordnung bildeten, wie aus einer Arbeit von Embden und Griesbach1) hervorgeht, die Lebern phloridzinvergifteter Hunde 135\u2014266 mg Aceton\n') G. Embden und W. Griesbach, \u00dcber Milchs\u00e4ure- und Zuckerbildung in der isolierten Leber. Diese Zeitschrift, Bd. 91, S. 286, 1914.","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Bciticigo air Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 29\npro Liter. Es zeigt sich also unter dem Einflu\u00df des Phosphors bei den Phloridzintieren eine erhebliche Einschr\u00e4nkung der Fettzersetzung in der Leber, trotzdem es sich hier um die hochgradigste je von mir beobachtete Leberverfettung handelte. Es l\u00e4\u00dft sich dieser Befund gut vereinigen mit der Annahme einer Sch\u00e4digung bestimmter mit dem Fettabbau in Beziehung stehender Molekularkomplexe der Leberzellen.\nEs ist demnach die erste Phase des Fettabbaues bei der Phosphorvergiftung gehemmt, soda\u00df trotz st\u00e4rkster Felt-anh\u00e4ufung in der Leber die Fettzersetzung nicht gr\u00f6\u00dfer als die einer normalen nichtverfetteten Leber ist. Die wesentliche Bedeutung einer derartigen St\u00f6rung f\u00fcr die Stoffwechsel-\u00d6konomie des Organismus beim phosphorvergifteten Tier ergibt sich aus folgendem: Ebenso wie beim Diabetes kann das Zustr\u00f6men des Fettes zur Leber beim phosphorvergifteten Tier kaum anders gedeutet werden, als da\u00df durch seine Heranziehung zu den Verbrennungsprozessen das Nichtvorhanden-sein von anderem verwertbaren N-freien Material \u00fcberkompensiert werden soll. Daher in der isolierten diabetischen Leber die erh\u00f6hte, in der starken Acetessigs\u00e4urebildung zum Ausdruck kommende, Fettverbrennung.\nAuf die innigen Beziehungen, die hier in der Tat zwischen Fettverbrennung und Kohlenhydratabbau bestehen, ist in der voranstehenden Arbeit von Embden und Isaac1) ausf\u00fchrlich hingewiesen worden.\nBeim phosphorvergifteten Tier kommt es nun ebenfalls sehr schnell zum dauernden Kohlenhydratmangel in der Leber, zun\u00e4chst durch die schon gleich zu Beginn der Vergiftung erfolgende schnelle Einbeziehung des Glykogens in den Eigenstoffwechsel der Leberzelle, sp\u00e4ter durch die St\u00f6rung der Zuckersynthese. Infolge der eigenartigen, bis jetzt noch nicht bekannten Hemmung der Fettverbrennung kann nun aber bei der Phosphorleber im Gegensatz zur diabetischen Leber eine substituierende Verbrennung der Fette nicht erfolgen. Auch\n') G. Embden und S. Isaac, \u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure und Acetessigs\u00e4ure in der diabetischen Leber. Diese Zeitschrift Bd 99 S. 297, 1917.\t\u2019\t\u2018\t\u2019","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nS. Isaac.\nim Gesamtorganismus kann daher der Ausfall der Kohlenhydrate nicht durch erh\u00f6hte Verbrennung der Fette gedeckt werden, und die jetzt bei den Verbrennungsprozessen an die Stelle der N\u00bbfreien Energietr\u00e4ger tretende vermehrte Zersetzung von Eiwei\u00df (fr\u00fcher f\u00e4lschlich als toxischer Eiw\u2019ei\u00dfzerfall bezeichnet) resultiert, wie wir jetzt wohl annehmen m\u00fcssen, nicht nur allein aus einem Mangel der Kohlenhydrate, sondern auch aus der Einschr\u00e4nkung der Fettverbrennung. Durch unsere Befunde wird auch die von Bosenfeld gemachte, schon \u00e4ltere Beobachtung gut erkl\u00e4rt, da\u00df die Phosphorleber im Gegensatz zur phloridzindiabetischen Leber auch durch reichliche Zufuhr von Kohlenhydraten nicht von ihrem Fett befreit werden kann. Die Beobachtungen von Neubauer, da\u00df phosphorvergiftete Tiere durch Kohlenhydratf\u00fctterung l\u00e4nger am Leben erhalten werden k\u00f6nnen, und neuere Beobachtungen anderer Forscher, da\u00df durch Kohlenhydratzufuhr die Eiwei\u00df-zersetzung beim phosphorvergifteten Tier eingeschr\u00e4nkt werden kann, f\u00fcgt sich ebenfalls in den Rahmen unserer Befunde.\nDas Studium der Fettzersetzung hat bei der Phosphorvergiftung deshalb immer ein besonderes Interesse beansprucht, weil man eine Herabsetzung der oxydativen Zelleistungen am ehesten durch eine Einschr\u00e4nkung der Fettzersetzung erkennen zu k\u00f6nnen glaubte. Ob eine etwaige mangelnde Verwertung des Sauerstoffs in den Zellen bei der beschriebenen Hemmung des vorbereitenden Fettabbaues in Betracht kommt, entzieht sich bei dem noch in den haupts\u00e4chlichsten Punkten unklaren Mechanismus desselben unserer Wahrnehmung, wird aber durch die folgenden Beobachtungen sehr wenig wahrscheinlich. Aus den folgenden Versuchen 28, 29 und 30 ergibt sich, da\u00df beim Hinzuf\u00fcgen von Substanzen (Butters\u00e4ure, Isovalerians\u00e4ure), die in der normalen Leber starke Acetessigs\u00e4urebildner sind, auch in der Phosphorleber die Acetonbildung wesentlich gesteigert werden kann. Im Versuch 28 ist der unter Butters\u00e4urezusatz erhaltene Wert zwar etwas niedrig, wenn auch deutlich erh\u00f6ht, wohl die Folge mangelhafter Durchblutungstechnik in diesem Versuche, ln Versuch 29 (Butters\u00e4ure) und 30 (Isovalerians\u00e4ure) entsprechen die Acetonwerte von 100 und 96 v\u00f6llig","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrage zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 31\nden unter Zusatz dieser Substanzen an normalen Lebern gewonnenen Zahlen. Von einer Behinderung oder wesentlichen Herabsetzung der oxydativen Zelleistung kann daher kaum te Rede sein. Anders scheint es mit der Acetonbildung unter Umstanden zu sein, wenn synthetische Prozesse in Frage kommen Durch Zuf\u00fcgen von Essigs\u00e4ure zum Durchblutungsblut wurde m einem Versuche (32) die Acetonbildung in dem Ma\u00dfe gesteigert, wie'es Loeb an der normalen Leber gefunden hat, in dem anderen Versuch (31) bleibt die Steigerung v\u00f6llig aus. Da wir hier jedoch nur zwei einander widersprechende Ergebnisse haben, wollen wir zur Frage, ob etwa die Synthese von Acetessigs\u00e4ure aus Essigs\u00e4ure (und vielleicht auch andere Acetylierungsvorg\u00e4nge) bei der Phosphorvergiftung gest\u00f6rt sind, nicht weiter Stellung nehmen. :\nIn den letzten Versuchen dieser Reihe\u2019haben wir schlie\u00df-lieh Phosphorlebern mit Aminos\u00e4uren (Leucin und Tyrosin) durchstromt und erhielten namentlich beim Tyrosin, gegen\u00fcber Versuchen an normalen Lebern unter Zusatz dieser Substanzen durchweg niedrigere Werte. Es braucht dies aber nicht durch mangelhafte oxydative Leistungen begr\u00fcndet zu sein, sondern wird wohl besser erkl\u00e4rt durch eine Sch\u00e4digung des Desatnidierungs-vermogens bei der Phosphorvergiftung, f\u00fcr deren Vorhandensein auch sonst noch manche Anhaltspunkte gegeben sind.\nHI. Schlu\u00dffolgerungen.\n\u00dcberblicken wir die an der isolierten Leber phosphorvergifteter Tiere bis jetzt nachgewiesenen St\u00f6rungen des Stoffwechsels, so handelt es sich um St\u00f6rungen des Kohlenhydrat-und des Fettstoffwechsels.\nDie ersteren bestehen fast ausschlie\u00dflich in einer St\u00f6rung der Synthese der Milchs\u00e4ure zu Zucker, letztere in einer Hem-mung des Fettabbaues, die sich allerdings nur auf die ersten Stadien desselben bezieht. Zugef\u00fchrte niedere Fetts\u00e4uren vermag die Phosphorleber in normaler Wjeise zu oxydieren.\nEine St\u00f6rung des Oxydationsverm\u00f6gens liegt also, wie auch die nachfolgende Arbeit von Isaac und Loeb best\u00e4tigen wird, nicht vor. Da\u00df die oxydativen F\u00e4higkeiten, die bei all-Hoppe-Seyler\u2019s ZeiUchrift f. physiol. Chemie. C.\tq","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nS. Isaac,\ngemeiner Sch\u00e4digung der Zelle, z. B. durch Narkotika, am ehesten eine Einschr\u00e4nkung erfahren, hier nicht betroffen sind, weist vielleicht darauf hin, da\u00df nur bestimmte Molekularkomplexe des Zellprotoplasmas gesch\u00e4digt sind.\nDa\u00df die Bildung und Fixierung des Glykogens, deren schwere Sch\u00e4digung wir fr\u00fcher beim phosphorvergifteten Tier in vivo nachgewiesen haben, an bestimmte, sogar morphologisch definierte Bestandteile der Zelle gebunden sind, haben die Untersuchungen Arnolds1) wahrscheinlich gemacht.\nDie Art der Ver\u00e4nderung des Fettstoffwechsels legt es sehr nahe, da\u00df hierf\u00fcr ebenfalls eine besondere Sch\u00e4digung bestimmter Zellbestandteile, n\u00e4mlich der Lipoide, verantwortlich zu machen ist, womit ein fr\u00fcherer Befund Heffters \u00fcbereinstimmt, demzufolge bei Phosphorintoxikation die Menge der Phosphatide in der Leber abnimmt.\nOb auch das Ausbleiben der Zuckersynthese aus Milchs\u00e4ure, die an sich keine oxydative Reaktion ist, durch \u00e4hnliche elektive Sch\u00e4digungen bestimmter Molekularkomplexe zustande kommt, kann vorl\u00e4ufig nicht entschieden werden.\nMag diese spezielle Frage auch in suspenso bleiben, so kann es doch keinem Zweifel unterliegen, da\u00df der Ausfall einer derartigen lebenswichtigen Funktion f\u00fcr den Stoffwechsel des Gesamtorganismus von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung sein mu\u00df.\nFrank und ich haben schon fr\u00fcher daraufhingewiesen, wie hierdurch einige der kardinalen Vergiftungserscheinungen sich zwanglos erkl\u00e4ren lassen. Man braucht angesichts des Vorhandenseins derartiger, in der Leber lokalisierbarer funktionellen St\u00f6rungen zur Erkl\u00e4rung des Vergiftungsbildes keineswegs auf eine Erkrankung anderer Organsyteme zu rekurrieren, etwa des chromaffinen Systems, wie dies Porges getan hat, und der Leber nur eine sekund\u00e4re Rolle zuzuweisen, aus der Analogie heraus, da\u00df auch hier ein Schwinden des Blutzuckers mit Temperatursturz das Charakteristikum der Nebennieren-insufficienz sei. Wir wollen hierbei davon absehen, da\u00df gegen die von Porges beigebrachten experimentellen Beweise hierf\u00fcr mancherlei Einw\u00e4nde m\u00f6glich sind.\n*) Arnold, Virch. Arch., Bd. 193, S. 174.","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels usw. 33\nKeineswegs wollen wir aber ausschlie\u00dfen, da\u00df neben der Erkrankung der Leber noch andere Organsysteme besch\u00e4digt sein k\u00f6nnen, und es liegt nahe, dabei an solche zu denken, bet denen \u00e4hnlich wie in der Leber eine St\u00f6rung mit dem Kohlenhydratstoffwechsel in Beziehung stehender Synthesen in Betracht kommen kann. Verschiedene Beobachtungen die wir im Verlauf unserer Untersuchungen machen konnten\u2019 weisen in dieser Beziehung auf die Muskeln hin. Die Mitteilung der Ergebnisse dieser Untersuchungen soll einer sp\u00e4teren Arbeit Vorbehalten bleiben.\n3*","page":33}],"identifier":"lit20665","issued":"1917","language":"de","pages":"1-33","startpages":"1","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels bei der experimentellen Phosphorvergiftung","type":"Journal Article","volume":"100"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:36:07.171047+00:00"}