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{"created":"2022-01-31T14:32:41.397366+00:00","id":"lit20666","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Baldes, Karl","role":"author"},{"name":"Fritz Silberstein","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 100: 34-53","fulltext":[{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"Ober synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstlich durch-\nstr\u00f6mten Leber.\nII. Mitteilung.\nVon\nKarl Baldes und Fritz Silberstein.1)\nMit lrt Kurvenzeichnungen im Text.\n(Aus dem Institut f\u00fcr vegetative Physiologie der Universit\u00e4t Frankfurt.)\n(Der Redaktion zugegangen am IG M\u00e4rz 1917.)\nIn einer k\u00fcrzlich ver\u00f6ffentlichten Untersuchung von Embden, Schmitz und Wittenberg2) konnte gezeigt werden, da\u00df bei der Durchstr\u00f6mung der Leber phloridzinvergifteter Hungerhunde mit einer Emulsion gewaschener Ilundeblutk\u00f6rperchen in Kinger-L\u00f6sung nur eine geringf\u00fcgige Zuckerbildung auftritt, die vor allem in der ersten Zeit der Durchstr\u00f6mung erfolgt. Nach einer halben Stunde beginnt im Leerversuch die Kurve der Zuckerbildung au\u00dferordentlich flach zu verlaufen. In einer gr\u00f6\u00dferen Reihe von Leerversuchen betrug die Zuckerbildung w\u00e4hrend der \"zweiten Versuchsperiode, d. h. w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer nach der ersten halben Stunde (die zweite Versuchsperiode schwankte zwischen 40 und 50 Minuten) zwischen 0,007 und 0,022\u00b0/o.\nWurde nach Ablauf der ersten halben Stunde dem Durch-blutungsblut eine zuckerbildende Substanz hinzugef\u00fcgt, so war der Verlauf der Zuckerbildungskurve ein ganz anderer. Als Zuckerbildner von ganz besonderer St\u00e4rke erwies sich namentlich das Dioxyaceton. Die Zuckerbildung aus Dioxyaceton be-\n*) Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Untersuchungen wurden im Sommersemester 1914 abgeschlossen..\n*) Embden, Schmitz und Wittenberg, \u00dcber synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. Diese Zeitschrift Bd. 88, 1913, S. 210.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 35\ntrug unter Umst\u00e4nden mehr als das zehnfache der entsprechenden Leerversuche.\nEbenso wie Dioxvaceton zeigte auch d-l-Glycerinaldehyd ein sehr starkes Zuckerbildungsverm\u00f6gen, nur da\u00df hier nicht wie in den Dioxyacetonversuchen ausschlie\u00dflich d-Glucose, sondern \u2014 mindestens ganz vorwiegend \u2014 d-Sorbose auftrat.\nAuf die Schlu\u00dffolgerungen, die Embden, Schmitz und Wittenberg aus ihren Versuchen zogen, soll hier im einzelnen nicht eingegangen werden. Es sei nur erw\u00e4hnt, da\u00df sie insbesondere in der Bildung von d-Sorbose aus d-l-Glycerinaldehyd einen Beweis daf\u00fcr erblickten, da\u00df diese Triose ohne intermedi\u00e4re Verk\u00fcrzung der Dreikohlenslotfkette und unter Beibehaltung ihrer sterischen Anordnung in ein Ilexosemolek\u00fcl eintr\u00e9ten kann.\nWeitere Versuche nahmen Embden, Schmitz und Wittenberg unter Zusatz von Glycerin vor. Die nach Glycerinzusatz beobachtete Vermehrung der Zuckerbildung war aber zu gering, um sichere Schl\u00fcsse aus ihr ziehen zii k\u00f6nnen.\nIn einer Arbeit von Embden und Griesb.ach1) wurde dann gezeigt, da\u00df unter den in Frage kommenden Versuchsbedingungen auch d-Sorbit im Gegensatz zum d-Mannit und zum Dulcit die Zuckerbildung in der durchbluteten Leber sehr erheblich steigert. Hier handelt es sich offenbar um oxydative Dextrosebildung unter intermedi\u00e4rem Auftreten von L\u00e4vulose.\nBereits in der Arbeit von Embden, Schmitz und Wittenberg wurde darauf hingewiesen, da\u00df es bei der in Frage kommenden Versuchsanordnung sich nicht darum handelt, welche Substanzen \u00fcberhaupt im Tierk\u00f6rper und speziell in der Leber in Zucker umgew\u00e4ndelt werden k\u00f6nnen, sondern vielmehr darum, bei welchen K\u00f6rpern diese Umwandlung mit besonderer Leichtigkeit geschieht.\nSo hat sich z. B. Glycerin unter den verschiedensten Bedingungen beim normalen und diabetischen Tiere als Glykogen- bezw. als Zuckerbildung erwiesen, ohne da\u00df die Substanz unter den von Embdfen, Schmitz und Witten-\n*) Embden und Griesbach, \u00dcber Milchs\u00e4ure-und Zuckerbildung 1 in der isolierten Leber. Diese Zeitschrift, Bd. 91, S. 251, 1914.","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"3ti\nKarl Baldes und Fritz Silberstein,\nberg gew\u00e4hlten Versuchsbedingungen, wie bereits oben erw\u00e4hnt, deutlich Zucker bildet.\nDie Versuche der vorliegenden Arbeit wurden mit Milchs\u00e4ure, mit .Glycerins\u00e4ure, mit Glykolaldehyd und mit Brenztraubens\u00e4ure ang\u00e8stellt.\nW ir w\u00e4hlten gerade diese eben erw\u00e4hnten Substanzen, um Anhaltspunkte f\u00fcr den Chemismus der Umwandlung von Milchs\u00e4ure in Traubenzucker, die heute als eine gesicherte Tatsache betrachtet werden kann, zu gewinnen.\nNachdem die dieser Arbeit zugrunde liegenden Untersuchungen nahezu abgeschlossen waren, erschien eine Ver\u00f6ffentlichung von Barren scheen,1) die sich zum Teil mit der Einwirkung der gleichen Substanzen auf die Zucker- und auch\nauf die Glykogenbildung in der isolierten Warmbl\u00fcterleber besch\u00e4ftigt.\nEs werden haupts\u00e4chlich zwei verschiedene Anschauungen \u00fcber den Chemismus der Synthese von Traubenzucker aus Milchs\u00e4ure vertreten. Parnas und B\u00e4r2) haben die Vorstellung ge\u00e4u\u00dfert, da\u00df der Weg von der Milchs\u00e4ure zum Zucker \u00fcber Glycerins\u00e4ure, Glykolaldehydcarbons\u00e4ure und Glykolaldehyd f\u00fchre. 3 Molek\u00fcle Glykolaldehyd sollen nach ihnen zu 1 Molek\u00fcl Traubenzucker zusammentreten.\nEine abweichende Anschauung \u00e4u\u00dferten Embden und M. Oppenheimer.3) Nach ihrer Ansicht wird die Milchs\u00e4ure in Triose umgelagert und die entstandene Triose kondensiert sich unter dauernder Erhaltung des Dreikohlenstoffskeletts zum Zucker.\nAuch Dakin und Dudley,4) die als Zwischenprodukt zwischen Milchs\u00e4ure und Triosen beim Aufbau des Zucker-\n) H. K. Barrenscheen, \u00dcber Glykogen- und Zuckerbildung in der isolierten Warmbl\u00fcterleber. Bioch. Zeitschr., Bd. 58, 1914, S. 277.\n*) Parnas und Baer, \u00dcber Zuckerabbau und Zuckeraufbau im tierischen Organismus. Bioch. Zeitschr., Bd. 41, S. 386, 1912.\n) Embden und M. Oppenheimer, \u00dcber den Abbau der Brenztraubens\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. Bioch. Zeitschr., Bd. 45, S. 186, 1912.\n4) H. D. Dakin und H. W. Dudley, The interconvenion of a-Amino-Acids, a-Hydroxy-Acids and a-Ketonic Aldehydes. Part. II. Journal of biol. ehern.,Bd. 15, 1913, S. 127.","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 37\nraolek\u00fcls Methylglyoxal annehmen, vertreten die Anschauung, da\u00df das Dreikohlenstoflfskelett bei der Umwandlung von Milchs\u00e4ure in Zucker erhalten bleibt.\nDurch die eingangs erw\u00e4hnten Untersuchungen von Embden, Schmitz und Wittenberg \u00fcber die Bildung von d-Sorbose aus d-l-Glycerinaldehyd darf es zwar als endg\u00fcltig erwiesen angesehen werden, da\u00df Glycerinaldehyd unter Erhaltung seines DreikohlenstofTskeletts sich am Zuckeraufbau beteiligen kann. Damit ist aber nat\u00fcrlich noch keineswegs der Beweis erbracht, da\u00df Milchs\u00e4ure, sei es direkt, sei es auf dem Wege \u00fcber Methylglyoxal in Triose umgelagert werden kann.\nWenn Milchs\u00e4ure in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber in Traubenzucker \u00fcbergeht \u2014 und wir werden gleich sehen, da\u00df dies in der Tat der Fall ist \u2014, so ist von vornherein anzunehmen, da\u00df die bei dieser Synthese in Betracht kommenden intermedi\u00e4ren Produkte leichter oder mindestens ebenso leicht wie Milchs\u00e4ure unter den gleichen Versuchsbedingungen Zucker bilden k\u00f6nnen.\nGeht der Weg von der Milchs\u00e4ure zum Zucker \u00fcber Glycerins\u00e4ure und Glykolaldehyd, so ist demnach zu erwarten, da\u00df diese beiden Substanzen unter den Versuchsbedingungen, unter denen Milchs\u00e4ure Zucker bildet, ebenfalls in Zucker \u00fcbergehen.\nWir wollen nun zun\u00e4chst die Ergebnisse unserer Versuche mitteilen.\nBez\u00fcglich der Technik der Durchblutungsversuche haben wir den Angaben von Embden, Schmitz und Wittenberg und von Embden und Griesbach nur wenig hinzuzuf\u00fcgen. Wir wollen nur erw\u00e4hnen, da\u00df wir in dem gr\u00f6\u00dferen Teil der Versuche statt gewaschener Hundeblutk\u00f6rperchen gewaschene Rinderblutk\u00f6rperchen anwendeten. Embden und Griesbach haben bereits darauf hingewiesen, da\u00df die in Leerversuchen unter Anwendung von gewaschenen Rinderblutk\u00f6rperchen auftretende Zuckerbildung eher geringer ist als in den entsprechenden Versuchen mit gewaschenen Hundeblutk\u00f6rperchen.\nDas defibrinierte Blut \u2014 meist etwa 2000 ccm \u2014 wurde zentrifugiert und nach Entfernung des Serums dreimal mit trau-","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\nKarl Baldes und Fritz Silberstein,\nbenzuckerfreier Ringer-L\u00f6sung gewaschen. Die gewaschenen Blutk\u00f6rperchen wurden mit traubenzuckerfreier Rin g er-L\u00f6sung auf \u00d9U des urspr\u00fcnglichen Blutvolumens aufgef\u00fcllt. Die ersten 200\u2014500 ccm Blut, die der Leber entstr\u00f6mten, wurden beseitigt. Die weiteren Einzelheiten der Versuchsanordnung gehen aus dem tabellarischen Protokollauszug am Ende der Arbeit hervor.\nAuch wir haben zun\u00e4chst noch drei Leerversuche mit gewaschenen Rinderblutk\u00f6rperchen angestellt, die in Tabelle 1\nTabelle 1.\nLeerversuch.\nDatum\tNr.\tNr.\ndes\tdes\tdes\n\tProto-\tVer-\nVersuchs\tkolls\tsuchs\nZuckergehalt in Prozenten der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit\nVor Ver-\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach j\nsuchs-\t10\t20\t30\t40\t50\t60\t70\t80\t90\nbeginn\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\nA\tB\tC\t1)\tK\tF\tG\tH\tI\tK i\nZuckerbildung in der zweiten Versuchsperiode\n0/\u201e\n27.X. 18 24. XI 18 17. XII. 13\nVI\nXI\nXV\n1\n2\n3\n0,003\n0,011\n0,011\n0,008 0,0100,010 \u2014 jo,012|0,015\n0,017\n0,029\n0,0140,011\n0,015\n0,018\n0.0180,018: 0,001 0,008\n0,025.0,025 0,080 0,0310,0330,037 0,0150,015 0,0160,014 0,0140,015\n0,00\n20\nh\n\u00bb\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nJDnatai tO 20 tO\tSO M> V 30 SO\nVersuch 1. Leerversuch.\nX\u00fcuttaL O tO 30\t40 JO 60\t10 30 SO\nVersuch 2. Leerversuch.\nVersuch 3. Leerversuch.\n(Versuch 1\u20143) zusammengestellt sind. In diesen Leerver--suchen wurden vor Beginn der zweiten Versuchsperiode \u2014 also nach einer Versuchsdauer von 30 Minuten \u2014 200 ccm Ringer-L\u00f6sung der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit unter starkem R\u00fchren zugef\u00fcgt. Die Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber, 89\nVersuchsperiode ist in allen Versuchen au\u00dferordentlich gering. Im Versuch 1 ist am Schl\u00fcsse des Versuchs nur 1 mg\u00b0/o Zucker mehr vorhanden als nach 30 Minuten. Hierbei ist allerdings zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df im Anfang der zweiten Versuchsperiode der Zuckergehalt etwas absinkt. In Versuch 2 werden 8 mg\u00b0/o Zucker w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode gebildet und in Versuch 3 findet \u00fcberhaupt keine Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode statt. Sehr deutlich gehen diese Verh\u00e4ltnisse aus den graphischen Darstellungen der Leerversuche Figur 1\u20143 hervor. Der Augenblick des Zusatzes von Ringer-L\u00f6sung ist durch einen Pfeil gekennzeichnet.\nIn Tabelle 2 sind vier Versuche unter Zusatz von je 10 g d-l-Milchs\u00e4ure zusammengestellt (in Versuch 5 wurden nur 7 g Milchs\u00e4ure verwandt). Die Milchs\u00e4ure war mit Ammoniak neutralisiert. Der Zusatz der Substanz erfolgte wie in allen fr\u00fcheren Versuchen nach Ablauf von 30 Minuten. Die zu dieser Zeit zugesetzte Fl\u00fcssigkeitsmenge betrug auch hier stets 200 ccm.\nAus den 4 Versuchen der Tabelle 2 geht \u00fcbereinstimmend hervor, da\u00df Milchs\u00e4ure die Zuckerbildung in der phloridzindiabetischen Leber unter den von uns gew\u00e4hlten Versuchsbedingungen deutlich zu steigern vermag. Die Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode schwankte, titrimetrisch bestimmt, zwischen 0,038\u00b0/o in Versuch 4, wo die zweite Periode nur 30 Minuten dauerte, und 0,062\u00b0/o in Versuch 7, in dem Rinderblut zur Anwendung gelangte. Die Steigerung der Zuckerbildungskurve durch Milchs\u00e4urezusatz geht besonders deutlich auch aus den Kurvenzeichnungen der Versuche 4-7 hervor. Auch hier und in allen folgenden Kurvenzeichnungen ist der Augenblick des Substanzzusatzes durch einen Pfeil gekennzeichnet.\nWir haben uns davon \u00fcberzeugt, da\u00df die auftretende reduzierende Substanz verg\u00e4rbar ist.\nNeben der titrimetrischen Bestimmung haben wir in einem Teil der Versuche den Zucker auch polarimetrisch bestimmt. Wenn auch die polarimetrischen Bestimmungen im einzelnen von den titrimetrisch ermittelten Werten zum Teil nicht ganz unerheblich abweichen, was bei der Kleinheit der abgelesenen","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 2.\tMilchs\u00e4ure.\n40\nKarl Baldes und Fritz Silberstein\nc\n\u00a9\nao\nC\n3\nJ*\nh>\n0;\ns\nO)\nOQ\ni\ti M\tu\tC \u00ab\t0i\t\nCU C\tOl\t\u00a9 \u00abC\t*T3\t\nJ* 3\t'\u25a0o\t\to\t\no *73\t\t1\u00bb\t3\t\t\n3 32 NJ jQ\tc\ten ?\th N\t\u00a9\thl <U ' Q.\t\n\t\t\t\t\t>\t\t\n\t\tja\t.\t\n\t\t\u00ab s\tC \u00abP*\t\n\t\tS5\tS\t\n\u2022 i!\t<y\t\tja\t.\t\n\t\ta o\tc\t\ntu\u00bb\t\tei X\t\u2022-5\t\n! </)\t\tX\t\u00ab<5\t\nj\tw\t\t\t\t\n!\t;3\t\t\t\t\nG3\t\t\t\u2022\t\ni\tcn b0\t\t\u00ab o\tc iS\tsc\n3 3\t\tX\t*5\t\n\u00cb\t\t\t\t\n;\tO !\t\u25a0 I* CO \u2022C\t\tNach 60\tMin.\tC3\no\t\t\t\t\n!\th\t\t\t\t\n3\t\tja\t\u2022\t\nQ\t\tU 8\te\tCb\nb\t\t55\t\t\n0i\t\t\t\t\n*T3\t\tr+\t\t\nc\t\tacl 40\td\tw\nc\t\t\u00c4\t\t\ni\tCU\t\t\t\t\n!\tN\t\t\t\t\nO hl | a*\t\t1 \u00a3\td\tQ\n\u00f6\t\t\u00c4\tja\t\n4-i 3 !\tja CU\t\tf\u00ab \"3 o 3 cM X\tMin.\tu\n!\tbJD\t\t\t\t\ni\tL\u00e9\t\t\t\t\n<u\t\tja\t\u2022\t\nJ* !;\tej 3 N\t\tNac 10\tMin\tCQ\n\tI\tl i-\t1\t2 S\tu\u00ab\tJ5 O\t0J\ty >\t>\t3\tc 3 bS O)\t\n;\ti\t\tC/\u00ce\tja\t\n\t\t\ton\t\nNr.\tdes\t! Ver-\t\u00c4 o 3 cn\t\nNr. _\tdes\t\u00d4 \"o h\to\t\n\t\t0.\t\t\nS\n3\tOT\n.z\to)\n3\t^3\nQ\nen\nJ2\no\n3\nOT\nb\n\u00ab\n>\nja\n33\nc\n3\ns\nu\n3 \u2018 S\n1 M.S\n1-3\nS \u00ab3\no\n\u00a9'\no\n\u00ab3\no\ncT\ni>\n!>\u2022\no\no\n*4*\no\n1\no~\n00\no\n\u00a9~\n\u00bbM\no\no\no\n\u00a9~\nCO\n\u00a9\no\n\u00a9~\n$\no\n\u00a9\n\u00bb\nco\no\n\u00f6\ns\nOl\no\nco\nOl\no\n\u00a9'\n05\no\n\u00bb\n8\no\nOl\nxi\n01\n\u00ab5\nd\nd\nOl\nja\n*3\nC\ns\nK\n\u20223 O > \u00a9~\n05\no\no'\nt>\n8\no\u201c\n\u00bb3\n<3\n\u00a9~\n05\n3\no\"\no\n\u00a9'\no\no'\nOl\no\no\nCO\nOl\no\n\u00a9~\n\u00a7\no\u201c\nCO\nX\noi\n30. X. 13 VII 7\t0,001\t0,001 0,021 j 0,020 0,034 0,047 0,062 0,064 0,073 0,082\t0,062 Rinderblut","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 41\nDrehungsWinkel nicht wundernehmen kann, so f\u00fchrten doch im Prinzip beide Methoden zum gleichen Ergebnis.\nMinuten t> so so 40 so eo to so oo Milchs\u00e4ure. Versuch 5.\nMilchs\u00e4ure. Versuch 4,\n*\u20220 SO 60-70\nJtvwtoo ta. SO SO 40 JO OO TO 40 90\nMilchs\u00e4ure. Versuch 6.\tMilchs\u00e4ure. Versuch 7.\nMit Glycerins\u00e4ure wurden ebenfalls 4 Versuche vor-genommen. Aus der Tabelle 3 (Versuch 8-11) und aus den Kurvenzeichnungen 8-11 geht hervor, da\u00df die Zuckerbildung m der zweiten Versuchsperiode zwischen 0,010 \u00b0/o in Versuch 9 und 0,018\u00b0/o in Versuch 11 schwankte. Nirgends erreicht also die Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode den in fr\u00fcheren Leerversuchen beobachteten Maximalwert.\nIn Versuch 11 sind \u00fcber den titrimetrisch ermittelten Werten auch die polarimetrisch gewonnenen angegeben. Sie liegen zum gr\u00f6\u00dften Teil merklich h\u00f6her als die Reduktionswerte, der Gesamtverlauf der Zuckerbildungskurve ist aber ein sehr \u00e4hnlicher wie der auf Grund der Titration ermittelte,","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"I\n42\nKarl Baldes und Fritz Silberstein,\n<A h.\nN \u00ab 5.\nZ \u00a9 e\nCO\nCO","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 43\nund die polarimetrisch bestimmte Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode ist sogar etwas geringer als die auf Grund der Reduktionsbestimmungen berechnete.\nGlycerins\u00e4ure. Versuch 8.\ntO SO 60\t30\t00 TO\nGlycerins\u00e4ure. Versuch 10.\n30\t\t\t\tm 1 1\t\t\t\t\t\nfr\"\ty\t\t\t\t\t\t\t\t\nto\ts\t\t\t\t\t\t\t\t..\nfbuUut, fO \u00a30\t30 ' *0 SO 60 TO 00 90\nGlycerins\u00e4ure. Versuch 9\nfernen to zo so 40 so \u00ab? n\nGlycerins\u00e4ure. Versuch 11.\nMit diesem negativen Ergebnis unserer 4 Glycerins\u00e4ureversuche steht das positive Resultat in Widerspruch, das Barrens che en in dem einen von ihm unter Zusatz von Glycerins\u00e4ure angestellten Versuche erhielt.1)\nDie Ergebnisse von 5 Versuchen unter Zusatz von Glykolaldehyd sind in Tabelle 4 (Versuch 12\u201416) zusammengestellt.\nHier ist eine titrimetrische Bestimmung ebensowenig wie in den fr\u00fcheren Versuchen von Embden, Schmitz und Wittenberg mit Glycerinaldehyd und Dioxyaceton m\u00f6glich.\nDie Versuche wurden zum Teil mit Rinderbl\u00fctk\u00f6rperchen-, zum Teil mit Hundeblutk\u00f6rperchenaufschwemmung ausgef\u00fchrt. Die Glykolaldehydl\u00f6sung wurde unmittelbar vor dem Versuch aus ganz reiner Dioxymaleins\u00e4ure nach den Vorschriften von Nef2) dargestellt. Hierbei ist es f\u00fcr den Verlauf der Reaktion\n*) F. K. Barrenscheen, a. a. 0., S. 298.\n*) Nef, Darstellung von Glykolaldehyd \u00fcber Trioxybemsteins\u00e4ure. Ann. d. Chem., Bd. 357, S. 290, 1907.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"Karl Baldes und Fritz Silberstein,\nrt \u2022\nP ctf\nO ei\n\nCm \u00bb>","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durehstr\u00f6mten Leber. 45\ng\u00fcnstig, wenn man hin und wieder kleine Tonst\u00fcckchen in die Fl\u00fcssigkeit wirft. Es wurden f\u00fcr jeden Versuch 27 g\nV to\nGlykolaldehyd. Versuch 12.\nGlykolaldehyd. Versuch 13.\nGlykolaldehyd. Versuch 15.\nGlykolaldehyd. Versuch 16.\nDioxymaleins\u00e4ure verwendet, woraus sich theoretisch nicht ganz 11 g Glykolaldehyd berechnen. Bekanntlich ist aber nach den Erfahrungen Nefs die Umwandlung der Dioxymalein-saure in Glykolaldehyd niemals vollst\u00e4ndig. Zum Schlu\u00df wurde die saure Reaktion der Fl\u00fcssigkeit unter guter Abk\u00fchlung durch Zusatz von Ammoniak beseitigt. Die so gewonnene Fl\u00fcssigkeit wurde direkt zum Versuch verwendet, wiederum unter Auff\u00fcllung auf ein Volumen von 200 ccm.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nKarl Baldes und Fritz Silberslein,\nIn keinem der Versuche konnte eine Steigerung der Zuckerbildung durch den Glykolaldehydzusatz beobachtet werden, im Gegenteil in dreien der Versuche (Versuch 12, 14 und 15) tritt w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode keinerlei Zuckerbildung ein, was ja auch in einem Teil der Leerversuche beobachtet wurde.\nDie in den beiden anderen Versuchen (Versuch 13 und 14) beobachtete Zuckerbildung w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode bleibt durchaus innerhalb der fr\u00fcher f\u00fcr die Leerversuche festgestellten Grenzen.\nAuch hier weichen unsere Ergebnisse von denen Barrenschee n s ab, der in dem einen von ihm vorgenommenen Versuche deutliche Zuckerbildung aus Glykolaldehyd beobachtete. ')\nMeth\u00e4moglobinbildung im Blute konnte in keinem Falle beobachtet werden, trotzdem das Blut w\u00e4hrend der zweiten Versuchsperiode fortlaufend spektroskopisch untersucht wurde.\nAuch dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen Barrenscheens, der bei Verwendung von Glykolaldehyd in gr\u00f6\u00dferer Konzentration nach wenigen Minuten ein fast vollst\u00e4ndiges Verschwinden des Oxyh\u00e4moglobins unter Auftreten von Meth\u00e4moglobin bemerkte.2)\nWir haben also an sich keine Veranlassung, das Ausbleiben der Zuckerbildung aus Glykolaldehyd auf eine Giftwirkung zur\u00fcckzuf\u00fchren, beabsichtigen diese Frage aber noch besonders zu pr\u00fcfen. In bezug auf die Zuckerbildung bleibt der Widerspruch zwischen unseren negativen Befunden in f\u00fcnf \u00fcbereinstimmenden Versuchen und dem einem Versuch Barrenscheens, der ein positives Ergebnis hatte, also unaufgekl\u00e4rt.\n*) Barrenscheen, a. a. 0., S. 300 und 301.\n*) Barrenscheen, a. a. 0., S. 290.\nBarrenscheen macht die Angabe, da\u00df nicht nur Glykolaldehyd, sondern auch Glycerinaldehyd bereits in einer Konzentration von 0,3 \u00b0/o nach wenigen Minuten eine unmittelbar erkennbare Meth\u00e4moglobinbildung im Blute bei einer Temperatur von 39\u00b0 hervorruft. Wir k\u00f6nnen die Richtigkeit dieser Angabe f\u00fcr Glycerinaldehyd ebensowenig wie f\u00fcr Glykolaldehyd (von letzterem verwendeten wir sorgf\u00e4ltig neutralisierte L\u00f6sungen) best\u00e4tigen. Eine allm\u00e4hlich einsetzende Meth\u00e4moglobinbildung ist uns zwar aus unseren anf\u00e4nglichen Versuchen mit","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 47\nP a u 1 M a y e r* 1 * ) konnte nach subcutaner Zufuhr von 8\u201410 g Glykolaldehyd bei Kaninchen Traubenzuckerausscheidung b\u00e8-obachten, deren Herkunft aus dem eingef\u00fchrten Glykolaldehyd er angesichts der durch den Glykolaldehyd hervorgerufenen Vergiftungssymptome selber nicht f\u00fcr bewiesen h\u00e4lt.\nIn der j\u00fcngsten Zeit haben Sansum und Woodyatt*) Gl\\ kolaldehydversuche an maximal mit Phloridzin vergifteten Hunden ausgef\u00fchrt. Ihre Ergebnisse waren derart, da\u00df sie sich \u00fcber die Frage, ob Glykolaldehyd unter den von ihnen gew\u00e4hlten Versuchsbedingungen \u00fcberhaupt in Zucker \u00fcbergehen kann, nur mit gr\u00f6\u00dfter Vorsicht \u00e4u\u00dfern.\nWenn Glykolaldehyd in unseren Durchblutungsversuchen nicht in Zucker \u00fcbergeht, so ist damit nat\u00fcrlich keineswegs ausgeschlossen, da\u00df unter anderen Umst\u00e4nden diese Umwandlung erfolgt. So m\u00f6chten wir glauben, da\u00df die M\u00f6glichkeit der Umwandlung von Glykolaldehyd in Traubenzucker f\u00fcr die k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mte Schildkr\u00f6tenleber durch den Versuch von Parnas und Baer3) als erwiesen betrachtet werden darf.\nIn den Versuchen von Barrenscheen wurden die auf Zuckerbildung in der isolierten Leber zu pr\u00fcfenden Substanzen dem Durchblutungsblut sofort bei Versuchsbeginn zugesetzt, in unseren Versuchen erst nach 30 Minuten. Es erscheint nicht als ausgeschlossen, da\u00df in unseren Versuchen w\u00e4hrend der halbst\u00fcndigen Durchblutung schon eine starke Sch\u00e4digung der Leber in ihrem Zuckerbildungsverm\u00f6gen eintrat.\nGlycerinaldehyd bekannt. Die Meth\u00e4moglobinbildung blieb aber bei zweist\u00fcndigem Stehen des Glycerinaldehyds mit Blutk\u00f6rperchen und ebenso bei einst\u00fcndigen Durchblutungsversuchen entweder vollst\u00e4ndig aus oder trat erst gegen Ende des Versuches in spektroskopisch eben erkennbaren Spuren auf, als wir den Glycerinaldehyd gr\u00fcndlicher reinigten. Die zur Meth\u00e4moglobinbildung f\u00fchrende Verunreinigung des Glycerinaldehyds, die sich anscheinend bereits in einem stechenden Geruch des trockenen Pr\u00e4parates zu erkennen gibt, kann durch mehrfaches gr\u00fcndliches Waschen mit absolutem Alkohol leicht beseitigt werden.\tEmbden.\nl) P. Mayer, Experimentelle Beitr\u00e4ge zur Frage des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels der Kohlenhydrate. Diese Zeitschrift, Bd. 28; S. 135, 1903.\n*) W. D. Sansum und R. T. Woodyatt, Studies of .the Theory of Diabetes. III. J. of Biol. Chem., Bd. 17, 1914, S. 521.\n3) I-Parnas und I. Baer, \u00dcber Zuckeraufbau und Zuckerabbau im tierischen Organismus. Bioch. Zeitschr., Bd. 41. S. 38\u00df, 1912.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie.\t\\","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nKarl Baldes und Fritz Silberstein,\nF\u00fcr unsere Fragestellung kommt es aber, wie bereits erw\u00e4hnt, nicht darauf an, ob Glykolaldehyd in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber oder im Gesamtorganismus \u00fcberhaupt in Zucker \u00fcbergehen kann, sondern darauf, ob der Hauptweg der Umwandlung der Milchs\u00e4ure in Traubenzucker \u00fcber Glycerins\u00e4ure und Glykolaldehyd f\u00fchrt.\nAus den Versuchen der vorliegenden Arbeit geht hervor, da\u00df Milchs\u00e4ure in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Hunde 1 eher regelm\u00e4\u00dfig eine Steigerung der Zuckerbildung hervorruft, und da\u00df unter den genau gleichen Versuchsbedingungen Glycerins\u00e4ure und Glvkol-aldehyd ohne erkennbaren Einflu\u00df auf den Umfang der Zuckerbildung sind.\nDiese Tatsachen sprechen jedenfalls nicht f\u00fcr die Annahme, da\u00df die Umwandlung der Milchs\u00e4ure in Traubenzucker auf dem von Parnas und Baer angenommenen Wege erfolgt, dagegen steht das bisher vorliegende Beobachtungsmaterial im besten Einklang mit der von 0. Porges,1) sowie von E mb den und Oppenheimer2) und von Dakin und Dudley3) ge\u00e4u\u00dferten Vorstellung, da\u00df die Umwandlung der Milchs\u00e4ure durch Umlagerung in Triose (Dakin nimmt hierbei die intermedi\u00e4re Bildung von Methylglyoxal an) geschieht, von der dann zwei Molek\u00fcle sich zu Hexose kondensieren. Denn aus den mehrfach erw\u00e4hnten Versuchen von Embden, Schmitz und Wittenberg geht hervor, da\u00df unter den Versuchsbedingungen dieser Arbeit Dioxyaceton und Glycerinaldehyd erheblich leichter als Milchs\u00e4ure und ganz im Gegensatz zu Glykolaldehyd in Hexose umgewandelt werden k\u00f6nnen.\nNachdem, wir gezeigt hatten, da\u00df Milchs\u00e4ure in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber den Umfang der Traubenzucker-\n*) 0. Borges, \u00dcber den Abbau der Fetts\u00e4uren im Organismus. Erg. d. Physiologie, Bd. 10, 1910, S. 46.\n*) Embden und M. Oppenheimer, \u00dcber das Verhalten der Brenztraubens\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. Bioch. Zeitschr., Bd. 45, S. 187, 1912.\n3) H. D. Dakin und H. W. Dudley, The interconvenion of a-Amino-Acids, a-IIydroxy-Acids and a-Ketonic Aldehydes. Part. II. J. of Chem., Bd. 15. 1913, S. 127.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. 49\nbildung deutlich zu steigern vermag, haben wir auch eine Substanz untersucht, die in Durchblutungsversuchen ihrerseits leicht in Milchs\u00e4ure umgewandelt wird, n\u00e4mlich die Brenztraubens\u00e4ure.1) Zwei derartige Versuche, in denen die Zuckerbildung naturgem\u00e4\u00df nur auf polarimetrischem Wege verfolgt werden konnte, finden sich in Tabelle 5, Versuch 17 und 18.\nTabelle 5.\tBrenztraubens\u00e4ure.\nDatum\ndes\nVer-\nsuchs\nNr. des Proto- ! kolls\nNr. dos | Versuchs\nZuckergehalt\t\t\tin Prozenten der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit\t\t\t\t\t\t\nVor Ver-\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\tNach\nsuchs-\t10\t20\t30\t40\t50\t60\t70\t80\t90\nbeginn\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\tMin.\n\\\tB\tC\tI)\tE\tF\tG\tH\tI\tK\nZucker-: bildung in der 1 zweiten '\u2018\u2018\u2018H1' Ver- : surhs- kung p\u00e9riode ;\nI\n3. XII. 13\n11. XII. 13\nXIII\nXIV\n17\n18\n0,010 0,021\n0,00\n0,00\n0,016 0,023 0,021 0,031 0,026\n0,029 0,031 0,036; 0,013 jR,b\"*\n0,026 0,026 0,031 0,041,0,011 0,052 0,052 0,052 0,026\nHindi\nblu\nIn Versuch 17 erreicht die Zuckerbildung innerhalb der zweiten Versuchsperiode (O,O13\u00b0/0) nicht den fr\u00fcher in Leerversuchen gefundenen Maximalwert, in Versuch 18 \u00fcberschreitet sie diesen Wert nur um ein so Geringes (0,026\u00b0/o gegen 0,022\u00b0/o), da\u00df wir daraus irgend welche Schl\u00fcsse nicht ziehen m\u00f6chten, zumal die polarimetrische Bestimmung bei der Kleinheit der abgelesenen Drehungswinkel an sich mit gr\u00f6\u00dferen Fehlern als die titrimetrische behaftet ist. Der negative Befund im Durchblutungsversuch (auch Barrens'cheen2) beobachtete in dem von ihm mit Brenztraubens\u00e4ure an-gestellten Versuch keine Zuckerbildung) spricht aber nat\u00fcrlich keineswegs dagegen, da\u00df Brenztraubens\u00e4ure im Gesamtorganismus unter geeigneten Versuchsbedingungen in Zucker \u00fcbergehen kann. Im Gegenteil, die prinzipielle M\u00f6glichkeit dieser Umwandlung erscheint uns durch die Tatsache ihres \u00dcber-\n') Emb den und M. Oppenheimer, \u00dcber das Verhalten der Brenztraubens\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. II. Mitteilung. Bioch. Zeitschr., Bd. 55, 1913, S. 335.\n*) Barrenscheen, a. a. 0., S. 299.\n4*","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\nKarl Baldes und Fritz Silberstein,\ngangs in Milchs\u00e4ure \u2014 auch im Durchblutungsversuch \u2014 erwiesen. Offenbar ist aber im Durchblutungsversuch die Umwandlung von Brenztraubens\u00e4ure in Milchs\u00e4ure, die ja nur\nU M\nSO 30\t60 SO 63\n70\t\u00bb0 30\nBrenztraubens\u00e4ure. Versuch 17.\tBrenztraubens\u00e4ure. Versuch 18.\neine Nebenreaktion darstellt, nicht gen\u00fcgend gro\u00df, um eine deutliche Zuckerbildung hervorzurufen.\nDie wesentlichsten Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind folgende:\n1.\tDie Milchs\u00e4ure erweist sich in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber phloridzindiabetischer Hunde als deutlicher Zuckerbildner, was in \u00dcbereinstimmung mit einem Versuche Barrenscheens steht.\n2.\tUnter den gleichen Versuchsbedingungen konnte eine Zuckerbildung aus Glycerins\u00e4ure und Glykolaldehyd nicht beobachtet werden.\n\u00df. Aus den unter 1 und 2 mitgeteilten Tatsachen wird gefolgert, da\u00df die Umwandlung von Milchs\u00e4ure in Traubenzucker h\u00f6chstwahrscheinlich nicht auf dem Wege \u00fcber Glycerins\u00e4ure und Glykolaldehyd sich vollzieht, jedenfalls nicht in der Hauptreaktion. Dagegen stimmen alle bisher beobachteten Tatsachen mit der Annahme \u00fcberein, da\u00df die Umwandlung von Milchs\u00e4ure in Traubenzucker auf dem Wege \u00fcber Triose vor sich geht.\nEine deutliche Beeinflussung der Zuckerbildung durch Brenztraubens\u00e4ure konnte nicht beobachtet werden. Offenbar ist dazu die w\u00e4hrend der Durchblutung aus Brenztraubens\u00e4ure gebildete Milchs\u00e4uremenge zu gering.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 6.\tProtokollauszug.\nSynthetische Zuckerbildung in der kiinstl. durchstr\u00f6mten Leber.\n51\n\u00ab\ntX-G \u25a0\u201c! g c y 00 _ a o\n< S\u2014 \u00ab c c \"O O \u2022r \u00e4 *-c **- \u00bb\no few. a\n\u00ae.Sre g\nT3 \u00ab.5 00\nC *\u2022 \u00a9 o *-* c\n8.8*3 g\nSi\u201d\u00ae > \u00c7\n0\tv 9 i t\u00b1 UJS \u00bbft \u2014 C \u2022\n01\t\u201c 3\n\u00bb 8 \u2014 \u25a0C \u00a3 ft> \u25a0\u2014 M\n=5 jj c .'S,*\nE- ft, \u2022--G\n\u2022g \u2022 u\n\u00abft .5 .5 \u00ab Sfc N\n\"X\nCO\n\u00bbo\n\u2022*\n- e\nJ3 g o.g\nc \u00ab5\no\nja\nr>\u00bb\nx\n\n03 ja F <\to \u00a3\t03 a\u00bb U, .3 3 03 :rt 'ja 03 ei\tc . 0) G> s\u00ab ^ *3 00 *3\t03 t-1 3 OT \u00bbJ 2S 2 rt\n0^ 1/2 t/3 Ctf\to J2 tfl\tJ2 \u00dc3 S \u00fc)\tja i: \u00ab s \u25a0- 03\t\u00c4 U 03 \u00ab-\u00bb \u2014 3 *1 03\nT3\tTS\t\u00c4 C\t5 \u00df\t^ e\n\t\t\t\t\n\t\tTsac\t\tns J3*\n\t\t\u00ab\u2022\u00bb\t\tw\u00bb\n\t\to\t!>\u25a0\to\n\t\t\t\t\n\u00bbo\nCi\nx\nOl\ntfc\nJ4\n\u00abM J5\n73 li. J*\nx \u00a3 \u00a3 \u00a7\n03\n. .*\tCi\t\u00bbft\t\u00bbft\t\u2022*\t\nx\t\tcc\tX\tX\tx~\n\tCO\tco\t03\tCO \u25bc\u25a01\tCO\nx\tXI\t\u2022-H X\tX\tX\tX .\nk CI\t\u2022* CI\t\ti>i\t\u00bb6 Ol\tci\n\u2022H\tOl\tCO\t**\t\u00bbft\tX","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"I\n52\nKarl Baldes und\nFritz Silberstein,\nw s fc*\n>\u00bb3 S\n\u2014' fl ]\t*\"\u25a0*\n3 \u00dcfi-J\n_ \u2022 1\n\u2014 Q\noi -Q","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 6 (Fortsetzung).\nSynthetische Z\u00fcckerbildung in der k\u00fcnstl. durchstr\u00f6mten Leber. f).*J\nx\nc\no\nb\u00bb\nC\ns\n(->\n43\ng\no\nsa\no * \"5\nX M *_\nX\ni. \u2022 c w ci - 3 ?\t^ -\n\u2014 ;S ~,~'C \u00ab- t\u00df\nJS \u00fc .\t?\ncn> \u00ab 2 \u00a3 gj'^SoS'\"\nI <73 ^ ' 2 _5 <\n:r>\nN\nc\nei\n3\nX\n\u00ab\nN\n\u2666-\u00bb\nC 73 0/ '\nb\u00df\n3\nN\nO)\nbfi\n3\n43\nUi\nb\u00df\ns\n5 \u00a3 .'S\nM .3 fll\n\u2022O\nTJ\n3\n3\nO\n<\n:0\nb\nC/5\nJ3\no\no\n3\nc\no\no\n'P\n4)\nJ4\nb\u00df\n'73\n75\n:3\n^ kl o\n>\t<o ja\n>\t'o o\n\u00ab \u00bbJ O ^\nfci\n\u00ab\nr;\t73\n\u00ab\t\u201e O\n> \u201d c \u00bb\nI '\u00f6 3\t^\nO 33\n(M\ns\n3\n\u00ab*-\u00bb\ncj\nQ\nw\n,\u2022 M \u2022\t\u00a3\n\u00ce5 'S 3\ntfl\n35\nCM\n\u00ab 3\na \u00ab\ns \u00ae\ner. >\u25a0\nei\nTS g\n4>\n'S \u00ae\n,5-s c \u00c4 S2.o e S..3\nC i. 3 O :S c O 3\n3J2\n-h ja Ol\no\no\n\u00a9_\nX~\n\u00ab\nX\n\u00a9\nCM\n\u00ab\n_ 5\n-5 C o -3\n. _* W\nc C/3\n\u00a3 o S\u00efQC\n-3 3\no .3\nC W o ja\njc s\nO \u2022 \u2014\n\u2022 \u2014\u2022 *-* C 73\no\nja\n\u2014 er. K\nU\t4) -H *->\n* e |D\n\u00ab\t\u00ab\na\t:3\nH ~ 73\n73\t1\n\u00ab'S rt\ncj \u00a3 en\nTS 3 r;\nSo o 2\n>x\n4)\nTO I\nc c s o S \u2014\n\u00abT (J\n\u00a3 S-B\noi\n3\no =\nO ,ft\nC X \u2022 3 T] .\n.S\u00c4 K\u00df \u2022r\tto\n\u00a3 C 3 \u20223 s\nO\t73\nJ3 v*. O\nl\u00fc TT T;\n73 je cS \u00abu\u00ab -3 p-g\n73 ^\no O 43 \"2 >\n*3\nT\t3\nOl\nCM\n* .2\nvSA\nrt\nX\nX\no\nja\n*\u00bb ^ ?<\ng \u00ab 2-\n73\n35 \u00ab\n75 ,*>\nCS\nrs c\n43\n3 \u2022 3\n;S5\n\u2014 J rj *<\nS|\u00abg\nu 3'S\u00ab\nsc-* e -rt ~.5\ns*\n: js's\ntj\nb i>\n3 w\n\"3 *\u2019\n_ U.\nr>.\n.o \u00ae\n-O 73\n73 fc\u201d 73 ^\nes\nTJ 3\n\"5 '\nC 3\n3 03\nS\u00c6 3\n- B.2\n43\n^ '\nS c\n3 4)\nSf 3\n- \u00d6.2\no\n43\nTO\n5 -3\nsc g;\no Q.~ 0 0 3 8\u00a7 1\to o\ta*\u20193 o 2 J4 03\ts e*p \u00a33 s O d)\t\u00a3 o o\nw|\tCM\t_3\tCM 2,\to l'\n. \u00a33 eS O\tca.\tja\t.ja CS o\t\n43 73\na.\u2014 U 3\n1!\n<3\nCM\nCM\n>3\nC>1\no\n\u2022+\n<?1\n>3\n>3\nX co\u201c\tvH <o\t*\u2666\tr>. 3\u00ce\t8,5\nX\tw\tX\tX\tX\nTH\tTH\tTH\t\tVH\n.\t\t\tTH\tTH\nn-\u00ab\t\t^-4\t\tmm*\n\t\u2014\tN\"4\tX\tX\nt'-\u2019\tTH\tQ\u00d6\tX\tth\n\tCM\tCM\t\tH\n\u00ab*\t>n\tX\tr>-\tX\n\t\tTH\tTH\tth","page":53}],"identifier":"lit20666","issued":"1917","language":"de","pages":"34-53","startpages":"34","title":"\u00dcber synthetische Zuckerbildung in der k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber, II. 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