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{"created":"2022-01-31T15:58:26.714855+00:00","id":"lit20675","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"},{"name":"Olof Svanberg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 100: 148-158","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung von Natriumphosphat auf die Milchs\u00e4ureg&rung.\nVon\nHans Euler und Olof Svanberg.\nMit f\u00fcnf Kurvenzeichnunsen im Text.\n(Aus dem biochemischen Laboratorium der Universit\u00e4t Stockholm.) (Der Redaktion zugegangen am 29. Mai 1917.)\nDie \u00dcberlegung, welche den hier mitzuteilenden Versuchen zugrunde liegt, war die folgende: Trotzdem ein direkter, einwandfreier Beweis noch nicht gelungen ist, da\u00df Milchs\u00e4ure ein Zwischenprodukt bei der alkoholischen G\u00e4rung bildet, so kann diese fr\u00fcher von Buchner und Meisenheimer1) und von Wohl vertretene Annahme keineswegs als ausgeschlossen betrachtet werden, sondern verdient eine erneute, eingehende Pr\u00fcfung.\nNachdem anderseits durch Harden und Young feststeht, da\u00df ein Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester \u2014 er mag hier der K\u00fcrze halber Zymophosphat genannt werden \u2014 als Zwischenprodukt die alkoholische G\u00e4rung vermittelt, und nachdem durch die wichtigen Arbeiten von Embden und seinen Mitarbeitern8) nachgewiesen ist, da\u00df aus Zymophosphat \u2014 Embdens Lact-acidogen \u2014 durch Muskelpre\u00dfsaft Milchs\u00e4ure gebildet wird, ist es jetzt eine der wichtigsten Fragen der G\u00e4rungschemie, zu ermitteln, in wrelcher Beziehung Milchs\u00e4ure und Phosphors\u00e4ure bei der G\u00e4rung stehen.\nIn welchem Stadium der Hexosespaltung spielen die Phosphate ihre Rolle? Da es bis jetzt noch nicht gelungen ist, die ersten Phasen der alkoholischen G\u00e4rung durch Hefe einzeln zur \\\\ irkung zu bringen, liegt es nahe, die Zuckerspaltung, welche\n\u2018) B\u00fcchner und Meisenheimer, Ber. d. deutsch, chem. Ges Bd. 37, S. 419 (1904) und Bd. 38, S. 620 (1905).\n*) Embden und Mitarbeiter, Diese Zeitschr., Bd. 93, S. 1 (1916) und Bd. 98, S. 1 (1917).","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Einwirkung von Natriumphosphat auf Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. 149\ndie Hexosen durch Milchs\u00e4urebakterien erfahren, auf ihre Abh\u00e4ngigkeit von Phosphaten zu untersuchen. Erh\u00e4lt man hier ein dem bekannten Zymophosphat identisches Estersalz, so w\u00e4re damit der Beweis erbracht, da\u00df die erste H\u00e4lfte der alkoholischen G\u00e4rung und der G\u00e4rungsspaltung der Hexosen durch Milchs\u00e4urebakterien analoge Vorg\u00e4nge sind.\nZ\u00fcchten der Reinkultur.\nAls Versuchsraaterial erhielten wir Bad. casei E, als Reinkultur in Milch vom bakteriologischen Institut der Zentralanstalt f\u00fcr landwirtschaftliche Versuche (Experimentalf\u00e4ltet), dessen Vorstand, Herrn Prof. Chr. Barthel, wir bestens danken.\nDie Milchreinkultur wurde in Molke \u00fcbergeimpft. F\u00fcr jede Versuchsserie wurde frisch bereitete Molke angewandt. Zum Herstellen der Molke wurde aus Magermilch das Casein mit Lab ausgef\u00e4llt, die abfiltrierte Molke mit H\u00fchnereiwoi\u00df gekl\u00e4rt, filtriert und im Dampfstrom sterilisiert. \u2014 Von der sterilen Molke wurden Gelatine- und Agarplatten gegossen und auf diese Weise festgestellt, ob die Molke ganz keimfrei war.\nNach Abk\u00fchlen der sterilen Molke wurde eine bestimmte Menge 24 Stunden alte Milchreinkultur in die Molke geimpft und im Thermostaten bei 42\u00b0 C. 14 Stunden stehen gelassen. \u2014 Von der 14 Stunden alten Molkereinkultur mit sterilem Agar wurden Platten gegossen, um festzustellen, ob die Kulturen frei von fremden Keimen waren.\n5. 5. 1917. 4 Erlenmeyer-Kolben \u00e0 300 ccm mit 50 ccm Molke und 5 ccm Milchreinkultur.\n14.\t5. 1917. 2 Erlenmeyer-Kolben \u00e0 300 ccm mit 50 ccm Molke und 5 ccm Milchreinkultur.\n15.\t5. 1917. 2 Erlenmeyer-Kolben \u00e0 300 ccm mit 50 ccm Molke und 5 ccm Milchreinkultur.\nAu\u00dfer beim Versuch vom 15. 5. 1917 haben alle Molkereinkulturen 14 Stunden im Thermostaten bei 42\u00b0 C. gestanden,\nKulturen vom 15. 5. 1917 standen 28 Stunden im Thermostaten bei 42\u00b0 C.\nAlle Gelatine- und Agarplatten mit Molke waren steril.\nAlle Agarplatten mit Molkereinkultur waren steril.\nHoppe-Seyler\u2019a Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\n11","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nHans Euler und Olof Svanberg,\nVersuch 1 und 2.\n2 ccm der Kulturl\u00f6sung wurden in 50 Molke einpipettiert. 40 ccm 15\u00b0/oige Glukosel\u00f6sung, die auch 15\u00b0/oig in bezug auf Natriumphosphat war und gegen Phenolphthalein neutral reagierte, wurde zugesetzt. Zur Neutralisation des Gemisches, welches durch die Kulturl\u00f6sung sauer reagierte, wurden 13,9 (Versuch 1) bezw. 15,3 ccm einer 0,23 norm. NaOH-L\u00f6sung verbraucht.\nDie Versuche wurden in Erlenmeyer-Kolben von 300ccm Inhalt ausgef\u00fchrt, welche in einem Thermostaten bei 42\u00b0 standen. Durch einen feinen Gummischlauch konnte aus einer B\u00fcrette in den Kolben, der im \u00fcbrigen durch Baumwolle bakteriendicht abgeschlossen war, Alkali zugesetzt werden. Der Titer des Alkalis war 0,23 n. Es wurde auf schwache Rotf\u00e4rbung mit Phenolphthalein titriert.\nTabelle 1.\n' Stunden\tZugesetzt 0,001 Mol. NaOH\t\n\tVersuch 1\tVersuch 2\n1\t0,23\t0,26\n2\t0.49\t0,51\n4\t0.84\t0,88\n6\t1.00\t1,02\n47\t\u2014\t1,23\n71\t\u2014\t1,58\nDie Bildung der Milchs\u00e4ure wurde also allm\u00e4hlich immer schw\u00e4cher und h\u00f6rte schlie\u00dflich auf. Der Verlauf der Milchs\u00e4urebildung ist auch in Fig. 1 dargestellt.\nFig. 1. Versuch. 2.","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Einwirkung von Natriumphosphat auf Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. 151 \u00c4hnliche Resultate wurden in den\nVersuchen 3 und 4\nerhalten, welche genau in derselben Weise ausgef\u00fchrt wurden.\nTabelle 2.\nStunden\tZugesetzt 0,001 Mol. NaOH\t\n\tVersuch 1\tVersuch 2\n3\t0,49\t0,81\n43\t0,91\t1,09\n67\t1,07\t1,61\nZur Neutralisation vor Beginn des Versuchs wurden verbraucht :\nVersuch 3: 16,5 ccm 0,23 n-NaOH.\n>\t4: 15,2 *\nDurch die fortschreitende Konzentration des Lactats scheint also eine Hemmung der Milchs\u00e4urebildung einzutreten. Im folgenden Versuch wurde deshalb in anderer Weise verfahren.\nt\nVersuch 5.\nZu 5 m\u00f6glichst gleichen Mengen von Kulturl\u00f6sung A, B, G und D wurden in denselben Mengen wie oben Glukose und Phosphat zugesetzt und unmittelbar darauf neutralisiert. Der Verlauf der S\u00e4urebildung geht aus Tabelle 3 und Fig. 2 hervor. Von allen Alkalinit\u00e4tswerten (Tabelle 3) ist diejenige Alkalimenge \u2014 40,1 ccm einer 0,23 norm. NaOH-L\u00f6sung = 9,32 x 10~3 Mol. \u2014 subtrahiert, welche f\u00fcr die Neutralisation der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung erforderlich war.\nTabelle 3.\nStunden\tVerbraucht Mol. NaOH X 10\"\"8\t\t\t\n\tA\tB\tC\tD \u2022\n2\t0,67\t\u2014\t\t\n4\t1,14\t\u2014\t_\t\n6\t1,62\t1,37\t\t\n22\t2,46\t3,32 .\t\u2022 8,70\t\n30\t2,90\t4,20\t9,21\t-\n48\t3,20\t4,62\t10,05\t15,30\n11*","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\nHans Euler und Olof Svanberg,\nDie Kultur B scheint etwas schw\u00e4cher gewesen zu sein als die \u00fcbrigen.\nStunden 10\nFig. 2. Versuch 5.\nVersuch 6a.\nEs wurde zun\u00e4chst die Einwirkung des Natriumphosphats in saurer L\u00f6sung untersucht. Zu den Versuchsgemischen wurde kein Alkali zugesetzt. Vielmehr wurden denselben von Zeit zu Zeit je 10 ccm genommen, welche mit 0,023 norm. NaOH und Phenolphthalein als Indikator titriert wurden. Versuchstemperatur 42\u00b0.\nVersuchsgemisch :\n50 ccm Molke mit 2 ccm Kulturl\u00f6sung,\n20 \u00bb 2\u00f6\u00b0/oige Glykosel\u00fcsung,\n20 * 8\u00b0;oige Na-Phosphatl\u00f6sung neutralisiert gegen Phenolphthalein\n______ bezw. 20 ccm Wasser,\n92 ccm.\nTabelle 4.\nStunden\tVerbraucht Mol. NaOH X 10 ~3\t\t\t\n\tOhne Phosphat1)\t\tMit Phosphat\t\n\t1\t2\t3\t4\n2\t0.58\t0,94\t2,04\t3.11\n4\t1,19\t1,79\t4.08\t5,78\n23\t4,12\t4,35\t13,78\t15,60\n25\t4,35\t4,56\t14,53\t16,44\nPhosphat beschleunigt also die Milchs\u00e4urebildung in saurer L\u00f6sung. Da\u00df das Phosphat hier nicht als Puffer dient, d. h. eine g\u00fcnstigere Wasserstoffkonzentration hervorruft, wurde\n') Durch die zugesetzte Molke enth\u00e4lt auch diese L\u00f6sung Phosphat, und zwar etwa */\u00ab\u2022 der im Parallelversuch zugesetzten Phosphatmenge.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Einwirkung vtn Natriumphosphat auf Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. 153\nexperimentell nach der S\u00f6ren-senschen Methode und zwar mit Kongo als Indikator festgestellt.\nGegen diesen Indikator zeigten n\u00e4mlich beide L\u00f6sungen nach Schlu\u00df des Versuches sehr angen\u00e4hert die gleiche Acidit\u00e4t.\nVersuch 6b.\nDie \\ ersuchsl\u00f6sungen hatten folgende Zusammensetzung: 50 ccm Molke mit 6 ccm Kultur,\n20 \u00bb\t25 % ige Glykosel\u00fcsung,\n__* 5 \u00b0/\u00b0 ige Na-Phosphatl\u00f6sung bezw. 20 ccm Wasser '\n96 ccm\nFig. 3. Versuch 6.\nTabelle 5.\nStunden\t\tVerbraucht Mol.\t\tNaOH X IO\u201c3\t\t\n\tOhne Phosphat\t\tMit Phosphat.\t\t\t\n\t1\t2\t\u00bb\t4\t5 .\t6\nO\t0,51\t0,51\t0,89\tMl\t0,98\t0,89\n*\t1,00\t1,03\t1,83\t2,25\t2,16\t1,83\n20\t3.26\t3,26\t5,92\t6,20\t6.25\t5,72\n23\t3,80\t3,79\t6,79\t7,03\t7,15\t! 6,45\nIn Nr. 5 wurde zu Beginn und zum Schlu\u00df der G\u00e4rung die freie Phosphors\u00e4ure bestimmt. In 10 ccm wurde gefunden:\nvor der G\u00e4rung : 0,0654 g MgfP,0, nach \u00bb\t\u00bb\t: 0,0657 > Mg4Pa07.\nEine Abnahme des freien Phosphats hatte also nicht stattgefunden.\nVersuch 7.\nWie Euler undTholin1) nachgewiesen haben, verz\u00f6gern Phosphate die Kohlens\u00e4ureentwicklung, wenn die alkoholische G\u00e4rung in alkalischer L\u00f6sung verl\u00e4uft. In R\u00fccksicht auf diese\n*) Diese Zeitschr., Bd. 97, S. 269 (1916).","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nHans Euler und Olof Svanberg,\nVersuche wurde nun auch untersucht, ob sich der gleiche Einflu\u00df auch bei der Milchs\u00e4urebildung geltend macht.\nVersuchsmischung :\n50 ccm Molke mit 6 ccm Kulturl\u00f6sung,\n20 \u00bb 25\u00b0/oige Glukosel\u00f6sung,\n20 ^ 5 \u2022/\u2022 ige Na-Phosphatl\u00f6sung bezw. Wasser 96 ccm\nBeiden L\u00f6sungen wurden Proben von je 10 ccm zu quantitativen P04-Bestimmungen entnommen.\nDie L\u00f6sungen wurden w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer auf schwache Alkalinit\u00e4t gegen Phenolpthalein (pH = 9) gehalten, in dem in kurzen Zwischenr\u00e4umen verd\u00fcnnte Natronlauge (0,23 norm.) zugesetzt wurde.\nVor Beginn des Versuches wurden zugesetzt: zu 1: 19,0 ccm = 4,41 ccm Mol. 10~1 2 3 4 5 6 NaOH * 2: 20,6 \u00bb = 4,78 \u00bb \u00bb 10\u201c3 NaOH.\nTabelle 6.\nStunden\tVerbraucht Mol. NaOH 10\u201c3\t\n\t1. Ohne Phosphat\t2. Mit Phosphat\n1\n2\n3\n4\n5\n6\nEs ergibt sich also aus diesem Versuch, da\u00df das Phosphat in alkalischer L\u00f6sung in umgekehrtem Sinne wirkt, wie in saurer und somit die Milchs\u00e4urebildung hemmt. Auch in dieser Hinsicht besteht also eine Analogie zwischen der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung und der alkoholischen G\u00e4rung.","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Einwirkung von Natriumphosphat auf Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. 155\nDas Ergebnis der quantitativen P04-Bestimmung ist folgendes:\n1.\tOhne Phosphatzusatz: Der Phosphatgehalt der L\u00f6sung stammt aus der Molke.\n10 ccm ergeben : vor der G\u00e4rung 0,0062 g Mg,PaO:\nnach >\t*\t0,0046 > Mg.P.O,\nVerbraucht 0,0016 g Mg4P,0;\n= 0,82 Mol. X 10\u201c3 PO\u201e.\nDies entspricht ungef\u00e4hr 5\u00b0/o der entstandenen Milchs\u00e4ure in Mol. gerechnet.\n2.\tMit Phosphatzusatz.\n10 ccm ergeben : vor der G\u00e4rung 0,0622 g MgaP,07 *\t*\t*\t0,0581 \u00bb MgaP,o\u2018\nVerbraucht 0,0041 g Mg4P,07\n= 0,16 Mol. X IO'3 P04.\nVersuch 8a.\nDie Bildung des Zymophospats macht sich bei Anwendung lebender Hefe nur in Gegenwart von Protoplasmagiften, besonders Toluol, geltend. Es konnte deshalb erwartet werden, da\u00df auch bei den Milchs\u00e4urebakterien eine Anreicherung des gebildeten Phosphates eintritt, wenn dem Versuch eine geeignete Menge Toluol zugesetzt wird.\nVersuchsmischung :\n50 ccm Molke mit 6 ccm Kulturl\u00f6sung 20 * 25 \u00b0/o ige Glukosel\u00f6sung,\t\u2022>\n20 \u00bb 5 #/o ige Na-Phosphatl\u00f6sung.\n10 ccm wurden entnommen und mit 0,023 norm. NaOH titriert.\nTabelle 7.\nStunden\tVerbr. Mol. NaOH X 10 3 f\u00fcr die ganze Versuchsmischung\t\n\t1. Ohne Toluol\t2. Mit 0,5 ccm Toluol\n*7\u00ab\t0,86\t0,19\n5\t1,69\t0,35\n24\t4,80\t0,44","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\nHans Euler und Olof Svanberg,\nIn zwei quantitativen P04- j Bestimmungen ergaben 10 ccm der mit Toluol vergifteten L\u00f6sung:\nvor der G\u00e4rung: 0,0636 g Mg,P/J.\t* ,\nnach \u00bb\t>\t: 0.0642 \u00bb Mg,P,0T. *\n3tl'den 5\nFig. 5.\nVersuch Sb.\nEin \u00e4hnlicher Versuch wurde mit einer konzentrierten Bakterienkultur gemacht.\nZwei Kolben enthielten:\nS ccm Kultur.\n50 \u00bb Molke, steril.\n20 >\t30u . ige Glukosel\u00f6sung.\n\u00bb Natnumphospatl\u00fcsung. neutralisiert.\nVersuchstemperatur 45\u201446\": die Temperatur wurde, absichtlich. etwas \u00fcber der optimalen G\u00e4rtemperatur gehalten.\nVerg\u00e4rung in nat\u00fcrlicher Acidit\u00e4t: es wurde also w\u00e4hrend der G\u00e4rung kein Alkali zugesetzt.\n\\ on Zeit zu Zeit wurden 10 ccm-Proben entnommen und mit 0,023 norm. XaOH titriert.\nTabelle S.\nStunden\tAlkaiiverbrauch\tin 10\u201c 3 M.\t\u2022I.\tMg,P,\u00fc.\tin 10 ccm\n.\tA\tB\tA\tB\nu\t5.S\t5.S\t0.07 SS\t0.0784\n3\t\u2014 0.91\t\u2014 0.91\t0,07SO\t0.0795\ni\t1.77\t1.75\t0.0794\t0.0795\nDie i\telektrometrische\tMessung\tergab f\u00fcr die !\tKonzentration\nder Wass\terstoffionen am\tSchlu\u00df des Versuches\t\t\n\tPh = * \"\u2022\tbezw. C ;\t= 0,00002.\t\nAuch bei diesem Versuch blieb also das Phosphat vollkommen unverestert.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Einwirkung von Natriumphosphat auf Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. 157\nVersuch 9.\nDie Milchs\u00e4ureg\u00e4rung wird in der Regel in der Weise geleitet, da\u00df Calciumlactat w\u00e4hrend der G\u00e4rung gebildet wird; dadurch wird eine weitergehende Verg\u00e4rung des Zuckers erzielt. In welcher \\Y eise Lactationen bezw\\ freie Milchs\u00e4ure und WasserstofTionen die Reaktion beeinflussen, ist bis jetzt aus der Literatur noch nicht zu ersehen. Wir haben deswegen folgenden Versuch angestellt:\nJe 2 Kolben A und B wurden in folgender Weise beschickt:\n6 ccm Kultur (dieselbe hatte sich 28 Stunden im Thermostaten bei 42\u00bb entwickelt;, \u00f6O > Molke,\n20 \u00bb\t30 \u00b0'o ige Glukosel\u00f6sung,\n10 \u00bb\t10\u00b0/, iges Natriumphosphat, neutralisiert.\nHierzu wurde gegeben\nIn Versuch A:\tIn Versuch B:\n10 ccm Wasser. 1 ccm Milchs\u00e4ure (= 13.8 IO-3 Mol. neutra-\nlisiert mit 4 norm. NaOH, verd\u00fcnnt auf 10ccm.\nG\u00e4rung bei 42\u00b0 ohne Alkalizusatz, also bei nat\u00fcrlicher Acidit\u00e4t: von Zeit zu Zeit werden Proben von 10 ccm entnommen, welche mit 0.024 norm. Natronlauge gegen Phenolphthalein titriert wurden.\nAlkaliverbrauch vor Beginn des Versuchs \u00abZeit 0)\nin A : 3.70.10\u201c3 Mol. \u00bb B: 3.63.10\u201c3 Mol.\nberechnet f\u00fcr die gesamte Kulturl\u00f6sung.\nTabelle 9.\nStunden\nAlkaliverbrauch (Milcha\u00e4urebildungi w\u00e4hrend des Versuchs, gesamte Kultur 10\u201c3 Mol.\nA\nB\no\n0.91\n1.76\n4.88\n4.99\n4\n20\n23","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158 H. Euler u. 0. Svanberg, Einwirkung von Natriumphosphat usw.\nDie G\u00e4rung, welche anfangs im Versuch B etwas langsamer war, wurde also gegen Ende des Versuchs bei B erheblich kr\u00e4ftiger als bei A; es war also durch das zugesetzte\nNatriumlactat eine Beschleunigung der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung eingetreten.\nIn welcher Weise hier die Beeinflussung der H-Konzen-tration eine Rolle spielt, mu\u00df erst festgestellt werden.\nNach elektrometrischen Messungen betrug die Konzentration der H-Ionen bei\nA\tB\n0,0001\t0,0002.\nZusammenfassung.\nAls wesentlichstes Ergebnis wurde gefunden, da\u00df die Milchs\u00e4ureg\u00e4rung (zun\u00e4chst durch die hitr untersuchten Bakterien) durch Alkaliphosphat\nin saurer L\u00f6sung beschleunigt, in alkalischer L\u00f6sung verz\u00f6gert wird.\nIn dieser Hinsicht hat sich also eine vollst\u00e4ndige Analogie zu der Hefeg\u00e4rung ergeben.\nLine Veresterung des anorganischen Phosphates zu einem dem (l\u00e4rungs-Zymophosphat (Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester) analogen Produkt hat sich bis jetzt noch nicht nachweisen lassen. Dabei ist aber zu bedenken, da\u00df die Versuche bis jetzt nur mit verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwachen Bakterienemulsionen und zwar nur mit lebenden Zellen ausgef\u00fchrt wurden; sie werden mit st\u00e4rkeren Kulturen und mit Bakterien-Trocken-pr\u00e4paraten weiter gef\u00fchrt.","page":158}],"identifier":"lit20675","issued":"1917","language":"de","pages":"148-158","startpages":"148","title":"\u00dcber die Einwirkung von Natriumphosphat auf die Milchs\u00e4ureg\u00e4rung","type":"Journal Article","volume":"100"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:58:26.714860+00:00"}