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{"created":"2022-01-31T14:51:27.885228+00:00","id":"lit20686","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hedin, S. G.","role":"author"},{"name":"Y. Masai","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 100: 263-303","fulltext":[{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Erepsin im normalen Harn und \u00fcber dessen Beziehung\nzu anderen Proteasen.\nVon\nS. 6. Hedin und Y. Masai.\n(Der Redaktion zugegangen am 21. August 1917.)\nInhalt.\n1. Einleitung. \u2014 2. Allgemeines \u00fcber die neuen Versuche. \u2014 3. Direkte Einwirkung des Harnenzyms auf Eiwei\u00df. \u2014 4. Direkte proteolytische Wirkung von Fibrin. \u2014 5. Aus Fibrin bereitete Enzymlrtsung.\n\u2014\t6. Harnenzym und Fibrin. \u2014 7. Harnenzym und gel\u00f6stes Fibrinenzym.\n\u2014\t8. Harnenzym und Globulinenzym. \u2014 9. Analyse mit verschiedenen F\u00e4llungsmitteln. \u2014 10. Wirkung auf dasselbe Substrat von Globulin- und Harnenzym nach einander. \u2014 11. Abh\u00e4ngigkeit der Enzymwirkung von den zugesetzten Enzymmengen. \u2014 12. Globulinenzym und Erepsin. \u2014 13. Einwirkung von Harnenzym und Globulinenzym auf Wittes Pepton.\n\u2014\t14. Kann das eine Enzym in der Form von Zymogen vorhanden sein?\n\u2014\t15. Bedeutung der Reaktion f\u00fcr die Enzymwirkung. \u2014 16. Schlu\u00dfworte.\n1. Einleitung.\nVor mehreren Jahren hat der eine von uns (Hedin) nach-weisen k\u00f6nnen, da\u00df normales Serum ein proteolytisches Enzym enth\u00e4llt, das einerseits bei Vs-S\u00e4ttigung des Serums mit Ammoniumsulfat, anderseits beim Ausf\u00e4llen des Globulins durch Dialyse oder durch Verd\u00fcnnen des Serums und Zugabe von Essigs\u00e4ure im Niederschlage erhalten wurde. Der bequemste Weg, das Enzym aus dem Serum abzuscheiden, war, das verd\u00fcnnte Serum mit einer schwach alkalischen Caseinl\u00f6sung zu versetzen und dann das Casein samt dem Globulin mit Essigs\u00e4ure auszuf\u00e4llen.1) Das Verm\u00f6gen des ausfallenden Eiwei\u00dfes, etwa vorhandenes Enzym mitzurei\u00dfen, wurde auch durch Ausf\u00e4llen von Casein im Harn gepr\u00fcft. Wenn eine schwach alkalische Caseinl\u00f6sung zum verd\u00fcnnten Harn gesetzt wird, und das Casein dann durch vorsichtigen Zusatz von Essigs\u00e4ure ge-\n\u2019) Journ. of Physiol, (engl.) Bd. 30, S. 195 (1903).","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nf\u00e4llt wird, so zeigt der entstandene Niederschlag unter Umstanden ein auffallendes Verm\u00f6gen, Fibrin bei schwach alkalischer Reaktion auFzul\u00f6sen. Die bei dieser Digestion entstandenen Produkte wurden in He di ns Laboratorium von Cat heart untersucht, und es ergab sich dabei, da\u00df die Aufspaltung des Eiwei\u00dfes ebensoweit geht wie mit irgend welchem bisher untersuchten Enzym. Es wurden folgende Produkte isoliert: Histidin, Lysin, Tyrosin, Leucin, Valin, Prolin, Glutamins\u00e4ure und Tryptophan.1)\nln bezug auf die Frage nach dem Ursprung des hierbei wirksamen Enzyms waren aber diese Versuche nicht eindeutig, da es einerseits seit lange bekannt ist, da\u00df das Fibrin unter Umst\u00e4nden proteolytische Wirkung zeigen kann, anderseits die M\u00f6glichkeit auch vorliegt, da\u00df das Casein aus dem Harn ein proteolytisches Enzym habe mitrei\u00dfen k\u00f6nnen. Deshalb ver-anla\u00dfte Hedin vor einigen Jahren Filip Johansson, weitere Versuche \u00fcber diese Frage anzustellen. Dieser versuchte quantitative Bestimmungen in der Weise auszuf\u00fchren, da\u00df zu einer gegebenen Menge verd\u00fcnnten Harnes eine gewisse Menge Caseinl\u00f6sung zugesetzt wurde, worauf mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt wurde. Der Niederschlag zusammen mit einer gegebenen Menge Fibrin wurde dann mit einer gr\u00f6\u00dferen Menge alkalischer Caseinl\u00f6sung digeriert; beim Abbrechen der Enzymwirkung wurde mit einer gemessenen Menge Gerbs\u00e4urel\u00f6sung gef\u00e4llt und in einem gegebenen Volumen des Filtrates der Stickstoff bestimmt. Da der durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare Stickstoff bei der Proteolyse zunimmt, wird die stattgefundene Enzymwirkung gewisserma\u00dfen durch die fragliche Stickstoffmenge repr\u00e4sentiert. Durch Erhitzen des Caseinniederschlages oder des Fibrins vor der eigentlichen Proteolyse konnte die Wirkung des erhitzten Stoffes ausgeschlossen werden. Aus Johanssons Versuchen ging hervor, da\u00df die proteolytische Wirkung, welche durch den Caseinniederschlag und das Fibrin hervorgerufen wird, durch beide bedingt ist. Wohl zeigt jede der beiden Substanzen f\u00fcr sich eine schwache Wirkung, aber\n*) Salkowski-Festschrift, 1904.","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n265\nwenn beide zugleich in Wirkung sind, wird die Proteolyse meistens entschieden gr\u00f6\u00dfer als die Summe der Wirkungen beider f\u00fcr sich.1)\n2. Allgemeines \u00fcber die neuen Versuche.\nIm Herbst 1916 haben wir die Versuche \u00fcber diesen Gegenstand wieder aufgenommen. Zun\u00e4chst sind wir bem\u00fcht gewesen, die wirksame Substanz im Harne und die auf dem Fibrin jede f\u00fcr sich gewisserma\u00dfen zu isolieren und in genau me\u00dfbare Form zu bringen.\nDies gelang uns in bezug auf den Harn in der Weise, da\u00df wir, anstatt zugesetztes Casein aus dem Harn auszuf\u00e4lien, den Harn mit Ammoniumsulfat s\u00e4ttigten. Hierbei entsteht ein Niederschlag, welcher je nach der Reaktion des Harnes der Menge und Zusammensetzung nach verschieden sein d\u00fcrfte. Au\u00dfer etwa vorhandenen kolloiden Substanzen, z. B. Farbstoffen, d\u00fcrften Wohl auch Salze im Niederschlage enthalten sein und bei alkalischer Reaktion besonders viel Phosphate. Wird der mit Ammoniumsulfat erhaltene Niederschlag mit W asser anger\u00fchrt der Dialyse unterworfen, bis das Ammoniumsulfat entfernt ist, so zeigt die filtrierte L\u00f6sung dieselbe Wirkung wie der vorher von Johansson untersuchte Caseinniederschlag. Der bei unseren Versuchen benutzte Harn war Menschenharn.\nDie wirksame Substanz auf dem Fibrin in L\u00f6sung zu bringen ist uns in der Weise gelungen, da\u00df wir das Fibrin mit schwach alkalischer Caseinl\u00f6sung einige Tage bei 370 behandelt haben. Dabei wird das Fibrin zum Teil aufgel\u00f6st und auch das Casein wird ziemlich stark aufgespalten Die nach dieser Behandlung abfiltrierte L\u00f6sung zeigt f\u00fcr sich eine deutliche proteolytische Wirkung und zusammen mit der mit Ammoniumsulfat erhaltenen Harnenzyml\u00f6sung zeigt. dieselbe die n\u00e4mliche Wirkung wie das Fibrin selbst. Es sei aber sofort bemerkt, da\u00df die Wirkung des Fibrins, sowie die der aus demselben mit Casein erhaltenen L\u00f6sung ganz verschieden ausfallen kann, je nach der Art und Weise, in welcher das Fibrin hergestellt wurde. Wenn das Fibrin vom Rinde, unter\n*) Diese Zeitschr., Bd. 85, S. 72 (1913).","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nS. 6. Hedin und Y. Masai,\nSchlagen des Blutes erhalten, nur einen oder ein paar Tage mit Wasser gewaschen wird, kann man gelegentlich mit demselben eine nur sehr schwache Wirkung erhalten. Wird aber das Waschen in einem hohen Glaszylinder durch Einleiten von flie\u00dfendem Wasser bis zum Boden des Zylinders eine Woche oder mehr fortgesetzt, wird nachher eine viel kr\u00e4ftigere Wirkung erhalten, sowohl mit dem Fibrin selbst, wie mit der aus demselben mit Gasein bereiteten Enzyml\u00f6sung. Zweckm\u00e4\u00dfig setzt man am Anfang des Waschens etwas Chloroform zu dem Fibrin, um F\u00e4ulnis zu verhindern. W\u00e4hrend des Waschens schwillt das Fibrin deutlich auf und m\u00f6glicherweise werden gewisse Bestandteile desselben mehr oder weniger vollst\u00e4ndig ausgel\u00f6st. Wenn das Fibrin nach dem Auswaschen nicht sofort angewandt wird, kann dasselbe zweckm\u00e4\u00dfig unter Glycerin mit etwas Toluol aufbewahrt werden.1)\nWie wir weiter unten sehen werden, kann man beim Ausziehen des Fibrinenzyms auch andere Eiwei\u00dfk\u00f6rper als das Casein ben\u00fctzen, z. B. schwach alkalische L\u00f6sungen von gekochtem Serumalbumin oder Conglutin. Dagegen gelang es uns nicht, mit schwach alkalischem Wasser nennenswerte Mengen Enzym in L\u00f6sung zu bringen. M\u00f6glicherweise ist dies so zu erkl\u00e4ren, da\u00df das Alkali ohne die Gegenwart von gel\u00f6stem Eiwei\u00df etwa aufgel\u00f6stes Enzym sofort zerlegt.\nBei der Pr\u00fcfung der proteolytischen Enzymwirkung haben wir als Substrat fast nur schwach alkalische Caseinl\u00f6sung benutzt, da das Casein viel leichter von proteolytischen Enzymen angegriffen wird als irgend einer der \u00fcbrigen von uns angewandten Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Die Caseinl\u00f6sung wurde in der Weise bereitet, da\u00df 20 g Casein (Kahlbaums nach Hammarsten hergestelltes Pr\u00e4parat) mit 100 ccm 0,1 n-NaOH und 400 ccm Wasser auf dem Wasserbade so lange erhitzt wurde, bis nur einige K\u00f6rnchen ungel\u00f6st zur\u00fcckblieben. Dann wurde hei\u00df filtriert und mit Toluol auf bewahrt. Die so bereitete L\u00f6sung reagiert gegen Lackmus schwach, aber deutlich alkalisch. Bei der Ausf\u00fchrung der Versuche wurden gegebene Mengen der\n*) In ein paar F\u00e4llen haben wir beobachtet, da\u00df auch so aufbewahrtes Fibrin nach */* Jahr hei Zimmertemperatur aufgel\u00f6st wird.","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n267\nEnzyml\u00f6sungen mit meistens 50 ccm Caseinl\u00f6sung versetzt und \u00f6fters au\u00dferdem etwas Alkali zugegeben. Als Antiseptikum bei den Versuchen wurde Toluol angewandt. Nach einer gegebenen Zeit bei 37\u00b0 wurde die Enzymwirkung in den meisten F\u00e4llen durch Zusatz von Gerbs\u00e4urel\u00f6sung abgebrochen. Diese enthielt auf 1 Liter 100 g Gerbs\u00e4ure, 50 g NaCI, 50 g Natriura-azetat und 50 ccm Eisessig. Die Menge Gerbs\u00e4urel\u00f6sung, welche f\u00fcr vollst\u00e4ndige F\u00e4llung n\u00f6tig ist, kann in einer besonderen nicht bei 37\u00b0 auf be wahrten Probe bestimmt werden. Nach einigen Stunden wurde die gef\u00e4llte Fl\u00fcssigkeit filtriert und in einem gegebenen Volumen des v\u00f6llig klaren Filtrates der Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt.\nIn einer besonderen Kontrollprobe, welche \u00ab/\u00bb Stunde auf dem Wasserbade erhitzte Enzyml\u00f6sungen enthielt, wurden die in den Enzym- und Caseinl\u00f6sungen vor der Enzymwirkung vorhandenen durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren Stickstoffmengen, sowie die in den Reagentien befindlichen auf einmal bestimmt. Die in der Kontrollprobe erhaltene Stickstoffmenge mu\u00df folglich in Abzug gebracht werden.\n3. Direkte Einwirkung des Harnenzyms au! Eiwei\u00df.\nHier sowie im folgenden wird mit Harnenzym (H. E.) die durch S\u00e4ttigung von Menschenharn mit AmfS04 und Dia-lysieren des in Wasser verteilten Niederschlages erhaltene, filtrierte L\u00f6sung gemeint. F\u00fcr die S\u00e4ttigung von 1 Liter Harn wird zweckm\u00e4\u00dfig 640 g Ammoniumsulfat verwendet. Wenn das Salz stark saure Reaktion zeigen sollte, mu\u00df die S\u00e4ure beim Aufl\u00f6sen des Salzes im Harn abgestumpft werden. Auf 1 Liter Harn wird rund 100 ccm filtrierte Enzyml\u00f6sung erhalten.\nIn bezug auf die Wirkung dieser Enzyml\u00f6sung konnte zun\u00e4chst konstatiert werden, da\u00df die L\u00f6sung auf Eiwei\u00df in salzsaurer L\u00f6sung eine ausgesprochene Wirkung zeigt, \\r\u00e7as wohl mindestens zum gr\u00f6\u00dften .Teil von dem Vorhandensein von dem Harnpepsin herr\u00fchren d\u00fcrfte. Dann wurde aber gefunden, da\u00df das Harnenzym auch in schwach alkalischer L\u00f6sung auf verschiedene Eiwei\u00dfk\u00f6rper eine sehr schwache, aber meistens deutliche Wirkung zeigt. Dies war z. B. in folgenden zwei Versuchen der Fall.","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nCasein als Substrat.\n1. 25 ccm Casein -f- 25 ccm H. E.\n.\t2. 25 *\t*\t4\" 25 >\t\u00bb * erhitzt.\nNach 5 Tagen bei 87\u00ae 15 ccm Gerbs\u00e4ure; 30 ccm Filtrat.\nNr. 1 ergab NH, entsprechend 3,1 ccm 0,1 n-S\u00e4ure > 2\t> NHS >\t2,3 * 0,1\nDie Enzym Wirkung entsprach folglich 0,8 ccm S\u00e4ure.\nMit einer sehr schwach alkalischen, auf dem Wasserbade erhitzten Serumalbuminl\u00f6sung wurden folgende Proben bereitet :\n1.\t50 ccm Serumalbumin -f* ^6 ccm H. E. -f- 16 ccm Ha0\n2.\tKontrolle mit erhitztem H. E.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 15 ccm Gerbs\u00e4ure ; 50 ccm Filtrat.\nNr. 1 ergab 2,4 ccm S\u00e4ure,\n\u00bb 2\t\u00bb\t1,3 *\t\u00bb\nDie Wirkung entsprach 1,1 ccm S\u00e4ure.\nAuch aus den meisten der im folgenden angef\u00fchrten Versuchsserien \u00fcber die kombinierte Wirkung von H. E. und anderen Enzymen (Abschn. 6\u20148) ist eine schwache Wirkung von dem Harnenzyrae allein zu ersehen.\n4. Direkte proteolytische Wirkung von Fibrin.\n1.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung + 5g gepre\u00dftes feuchtes Fibrin,\n2.\tKontrolle mit auf Wasserbad erhitztem Fibrin.\nNach 5 Tagen bei 37\u00ae 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 50ccm Filtrat.\nNr. 1 19,3 ccm S\u00e4ure,\n\u00bb 2 5\t\u00bb\t* ; Enzymwirkung 14,3.\nOhne die Gegenwart von Casein war die Wirkung viel geringer, was offenbar mindestens zum Teil auf die geringere Menge Substrat zur\u00fcckzuf\u00fchren ist:\n1.\t5 g feuchtes Fibrin -f- 50 ccm 0,l#/oige NaaCO,-L\u00f6sung,\n2.\tKontrolle mit erhitzem Fibrin.\nNach 5 Tagen bei bei 37\u00ae 20 ccm Gerbs\u00e4ure; 40 ccm Filtrat.\nNr. 1 3,7 ccm S\u00e4ure,\n* 2 1,5 *\t* ; Wirkung = 2,2.\nDie Wirkung des Fibrins geht am besten bei schwach alkalischer Reaktion vor sich:\n1.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -f- 5 g Fibrin -f- HO ccm HaO -f- 4 ccm H*0.\n2.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -j- 5 g Fibrin -f- 30 ccm Ht0 -f- 2 ccm H,0 -f- 2 ccm 5 \u2022/\u2022 iges Na4C()s.","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n2*9\n3. 50\nNajCOj.\nccm Caseinl\u00f6sung + 5 g Fibrin + 30 ccm H,0 -f 4 ccm 5>iges\nNach 3 Tagen bei 370 30 ccm Gerbs\u00e4ure ; 50 ccm Filtrat.\nNr. 1 8,1 ccm S\u00e4ure,\n* 2 10,8 \u00bb\n* 3 5,6 >\t>\nIn einem anderen Versuche mit anderem Fibrin wurden die Alkalimengen folgenderma\u00dfen variiert:\n1.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -f 5 g Fibrin -f 30 ccm H,0 -f 4 ccm H,0.\n2.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung + 5 g Fibrin -f 30 ccm H.0 -f 3 ccm H.0 + 1 ccm 5 \u00b0/o iges NajCOs.\n3.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -f 5 g Fibrin -j- 30 ccm H.0 4- 2 ccm H.0 -f 2 ccm Na,COs.\n4.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -f 5 g Fibrin -f- 30 ccm Ha0 4- 1 ccm H.0 3 ccm NagC0s.\n5.\t50 ccm Caseinl\u00f6sung -f 5 g Fibrin + 30 ccm H,0 -f 4 ccm Na,C0#. Nach 4 Tagen bei 37\u00b0 35 ccm Gerbs\u00e4ure; 50 ccm Filtrat. *\nNr.\t1\t11,5 ccm\tS\u00e4ure,\n\u00bb\t2\t16,7\t\u00bb\n>\t3\t16,6\t\u00bb\n>\t4\t10,8\t\u00bb\n\u00bb\t5\t10,7\t\u00bb\t\u00bb\nWeiteres \u00fcber die Wirkung des auf dem Fibrin vorhandenen Enzymes allein ist aus Abschnitt 6 zu ersehen.\n5. Aus Fibrin bereitete Enzyml\u00f6sung.\nBei der Herstellung der Enzyml\u00f6sung aus Fibrin wurde 35 g feuchtes Fibrin mit 250 ccm Caseinl\u00f6sung (wie S. 4 angegeben bereitet) 2\u20144 Tage in Gegenwart von Toluol bei 370 behandelt; darauf wurde das Gemenge filtriert und in einigen F\u00e4llen das Filtrat zur Entfernung gewisser Spaltungsprodukte des Eiwei\u00dfes der Dialyse w\u00e4hrend einiger Tage unterworfen:\n1.\t50 ccm Enzyml\u00f6sung -f 20 ccm Caseinl\u00f6sung (ohne Enzym) 4* 1 ccm 5 \u00b0/o iges Na,C0#.\n2.\t50 ccm Enzymi\u00f6sung -f 20 ccm Caseinl\u00f6sung (ohne Enzym) -}- 1 ccm 5\u00b0/oige Essigs\u00e4ure.\n3.\tKontrolle wurde sofort mit Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt.\nIn der Probe 2 entstand bei dem Zusatz von Essigs\u00e4ure ein Niederschlag von Casein und die Reaktion war gegen Lackmus deutlich sauer.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\n19","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nNach 4 Tagen bei 37* 60 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1\t46,8\tccm\tS\u00e4ure;\tEnzymwirkung\t23,6,\n*\t2\t35,2\t\u00bb\t* ;\t>\t12,0,\n*\t3\t23,2\t>\t*\t.\nDie in angegebener Weise bereitete Enzyml\u00f6sung wirkt folglich auch bei saurer Reaktion. Andere Versuche, aus welchen die Wirkung der wie oben bereiteten Enzyml\u00f6sung zu ersehen ist, werden im Abschnitt 7 angef\u00fchrt.\nUm zu pr\u00fcfen, ob eine schwach alkalische L\u00f6sung von anderen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern als Casein das Fibrinenzym in L\u00f6sung zu bringen imstande ist, haben wir eine L\u00f6sung von Con-glutin folgenderma\u00dfen bereitet und auf Fibrin einwirken lassen; 20 g Conglutin + 50 ccm 0,1 n-NaOH + 450 ccm H20 wurden auf dem Wasserbade erhitzt, bis das Conglutin fast vollkommen aufgel\u00f6st war. Darauf wurde filtriert und 40 g feuchtes Fibrin mit 200 ccm der Conglutinl\u00f6sung ein paar Tage bei 370 behandelt. Nach Filtrieren wurde die Einwirkung der so bereiteten Enzyml\u00f6sung auf wie eben angegeben bereitete Conglutinl\u00f6sung als Substrat gepr\u00fcft:\n1.\t15 ccm Enzyml\u00f6sung -f 50 cm Conglutinl\u00f6sung -f 20 ccm H,0,\n2.\tKontrolle mit erhitzter Enzyml\u00f6sung.\nNach 4 Tagen bei 370 40 ccm Gerbs\u00e4ure ; 50 ccm Filtrat.\nNr. 1 13,55 ccm S\u00e4ure,\n\u00bb 2 10,5\t\u00bb\t\u00bb ; Enzymwirkung 3,05.\nEine L\u00f6sung von Serumalbumin wurde folgenderma\u00dfen behandelt: von einer mit Hilfe von Am2S04 aus Rinderserum bereiteten und stark dialysierten Serumalbuminl\u00f6sung wurden 250 ccm genommen und mit 5 ccm 5\u00b0/oiger Na2C03 auf dem Wasserbade 1 Stunde erhitzt; darauf wurde 50g Fibrin zugesetzt und alles 3 Tage bei 37\u00b0 gehalten, worauf von nicht aufgel\u00f6stem Fibrin abfiltriert wurde. Die Einwirkung der so erhaltenen L\u00f6sung auf erhitzte Serumalbuminl\u00f6sung wurde wie folgt gepr\u00fcft:\n1.\t10 ccm Enzyml\u00f6sung -f- 50 ccm Serumalbuminl\u00f6sung -j- 20 ccm Hg0,\n2.\tKontrolle mit erhitzter Enzyml\u00f6sung.\nNach 5 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1 7,1 ccm S\u00e4ure,\n* 2 3,7 >\t\u00bb ; Enzymwirkung 3,4.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Ham nsw.\n271\n6. Harnenzym and Fibrin.\nDie Wechselwirkung zwischen dem Harnenzym und anderen Enzymen wurde in der Weise untersucht, da\u00df zugleich vier Proben bereitet wurden, welchen allen au\u00dfer dem Substrate beide Enzyme zugesetzt wurden. In der Probe A waren beide Enzyme nicht erhitzt und folglich wirksam; in der Probe B war das Harnenzym erhitzt und folglich unwirksam und eine etwaige Wirkung r\u00fchrte folglich von dem anderen Enzym her; in der Probe C war letzteres erhitzt, und eine in dieser Probe etwa auftretende Wirkung r\u00fchrte demnach von dem Harnenzym her. In der Probe D waren beide Enzyme durch Erhitzen zerst\u00f6rt und diese Probe diente deshalb als Kontrolle, welche zugleich die in den angewandten L\u00f6sungen und in den Reagentien enthaltenen, mit Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren N-Mengen ergab. Die in der Probe D erhaltene N-Menge wurde folglich von den in A, B und C erhaltenen, mit Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren N-Mengen abgezogen, und der Rest entspricht folglich in A der Wirkung beider Enzyme, wenn sie zugleich wirken, in B der Wirkung des mit dem Harnenzym zu vergleichenden Enzyms allein und in C der Wirkung des Harnenzyms allein. In den Versuchen mit dem Harnenzym und dem Enzym auf dem Fibrin waren die vier Proben folgenderma\u00dfen zusammengesetzt:\nA.\t5 g Fibrin -f- 40 ccm H. E. -f- 50 ccm Gaseinl\u00f6sung,\nB.\t5 *\t\u00bb\t-f- 40 \u00bb H. E. erhitzt -f- 50 ccm Caseinl\u00f6sung,\nC- 5 >\t\u00bb\terh. -f- 40 ccm H. E. -f* 50 ccm Caseinl\u00f6sung,\nD. (Fibrin -f- H. E.) erhitzt -f- 50 ccm Caseinl\u00f6sung.\nEin Versuch mit eben diesen Mengen wurde nach 2 Tagen bei 37\u00b0 abgebrochen; 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t29,5 ccm\tS\u00e4ure ; reduzierter Wert\t=\t26,4\nB.\t12,3\t>\t>\t;\t\u00bb\t>\t=\t9,2\nC.\t3,6\t\u00bb\t>\t;\t>\t*\t=3\t0,5\nD.\t3,1\t\u00bb\t\u00bb\nIn einem anderen Versuch mit nur 30 ccm H. E. und 65 ccm Filtrat wurden folgende Ziffern erhalten:\nA.\t29,7 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert = 27,4\nB.\t15,0\t>\t\u00bb\t;\t\u00bb\t>\t=\t12,7\nI\n19*","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nC.\t2,6 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert = 0,3\nD.\t2,3 .\nIn noch anderen Versuchen, wo gelegentlich eine geringe Alkalimenge den vier Proben zugegeben wurde, wurden insofern die gleichen Resultate wie oben erhalten, als die Summe der reduzierten Werte in B und G den reduzierten Wert von A bei weitem nicht erreichte. Wir lassen hier die fraglichen Ziffern folgen:\nA.\t29,25\t33,3\t18,2\nB.\t11,85\t21,3\t12,45,\nC.\t0,15\t1,65\t1,1\nIn einem Versuche, wo kein Casein zugesetzt wurde und das Fibrin folglich als einziges Substrat vorhanden war und wo die Proben die folgende Zusammensetzung besa\u00dfen, 5 g Fibrin -f- 40 ccm H. E. -f- 50 ccm 0,1 \u00b0/oiges Na^COj, wurden folgende reduzierte Ziffern erhalten:\nA. 4,3 ccm S\u00e4ure,\n/\tB. 2,6 *\t*\nG. 0,0 *\nUnsere Versuche mit Harnenzym und feuchtem Fibrin best\u00e4tigen folglich vollauf die Resultate, wozu Johansson mit dem im Harn erzeugten Gaseinniederschlage und Fibrin gelangte. Die Anordnung unserer Versuche war insofern eine g\u00fcnstigere, als wir das Harnenzym in der Form von L\u00f6sung gebrauchten und folglich eine genauere Dosierung erzielen konnten. Dasselbe haben wir in bezug auf das Fibrin in der Weise erreichen k\u00f6nnen, da\u00df wir mit Hilfe von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern in L\u00f6sung gebrachtes Fibrinenzym in Anwendung gezogen haben, wie aus dem folgenden Abschnitt zu ersehen ist.\n7. Harnenzym und gel\u00f6stes Fibrinenzym.\nDie Anordnung der Versuche war dieselbe wie oben S. 271 angegeben. Nur wurde anstatt des Fibrins ein gegebenes Volumen der aus Fibrin bereiteten meistens dialysierten Enzyml\u00f6sung angewandt.\nA. 10 ccm Enzyml\u00f6sung -f- 25 ccm H. E. -j- 50 ccm Caseinl\u00f6sung -f- 2 ccm 5 \u00ae/o iges Na,GO,.","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Ham usw.\n273\n\u00df. 10 dem Enzyml\u00f6sung + 25 ccm H. E. erhitzt -f 50 ccm Caseinl\u00f6sung -f 2 ccm 5 \u00b0/0 iges Na.CO,.\t1\nC.\t10 ccm Enzyml\u00f6sung erh. + 25 ccm H. E. -f 50 ccm Caseinl\u00f6sung + 2 ccm 5 \u00b0/o iges N^CO,.\nD.\t(Enzyml\u00f6sung -j- H. E.) erhitzt -f- 50 ccm Caseinl\u00f6sung 4- 2 ccm 50/\u00abiges Na^CO,.\nNach 4 Tagen bei 37 * 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t8,35 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 6,90\nB.\t2,70\t>\t>\t;\t>\t,\t1,25\nC.\t1,95\t*\t\u00bb\t;\t>\t>\t0,5\nC. 1,45 \u00bb\t>\nWie ersichtlich ergab das Fibrinenzym f\u00fcr sich die Ziffer 1,15 und das Harnenzym f\u00fcr sich die Zahl 0,5. Die Summe beider Wirkungen wird folglich 1,75. Anderseits wurde bei der gleichzeitigen Wirkung beider Enzyme die Ziffer 6,90 erhalten, welche bei weitem die Ziffer 1,75 \u00fcbertrifft. Bei gleichzeitiger Wirkung der beiden Enzyme wird folglich ein Resultat erhalten, das entschieden gr\u00f6\u00dfer ist als die Summe beider Wirkungen, wenn sie unter den gleichen Bedingungen jede f\u00fcr sich von statten gehen. Dasselbe wurde bei allen mit Harnenzym und L\u00f6sungen des Fibrinenzyms angestellten Versuchen gefunden. Zwei andere Versuche mit Enzym, das mit Hilfe von Caseinl\u00f6sungen aus Fibrin erhalten worden war und bei welchen Caseinl\u00f6sung als Substrat diente, ergaben folgende reduzierte Ziffern :\nA.\t9,65\t23,8\nB.\t3,25\t11,8\nC.\t0,75\t1,7.\nDasselbe wurde bei einem Versuche gefunden, wo mit Hilfe von erhitztem Serumalbumin bereitete Enzyml\u00f6sung angewandt wurde und alkalisches Serumalbumin ebenfalls als Substrat zur Anwendung kam (S. 270) :\nA.\t10 ccm Enzyml\u00f6sung + 20 ccm H. E. + 50 ccm erhitzte Serum-albuminl\u00f6sung.\nB.\t10 ccm Enzyml\u00f6sung + 20 ccm II. E. erhitzt -f- 50 ccm erhitzte Serumalbuminl\u00f6sung.\nG. 10 ccm Enzyml\u00f6sung erhitzt -f 20 ccm H. E. -f 50 ccm erhitzte Serumalbuminl\u00fcsung.\nD. (F.nzyml\u00f6sung + H. E.) erhitzt + 50 ccm erhitzte Serumalbumin-\nl\u00f6sung.","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nS. G. Hedin und Y. Masai.\nNach 5 Tagen bei 37 * 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t9,8 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 6,1\nB.\t7,1\t*\t\u00bb\t;\t\u00bb\t\u00bb\t3,4\nC.\t3,8\t\u00bb\t*\t;\t\u00bb\t>\t0,1\nD.\t3,7 .\n8. Harnenzym und Globulinenzym.\nWie bereits (S. 263) erw\u00e4hnt, hat der eine von uns vorher gefunden, da\u00df das bei Vs-S\u00e4ttigung des Blutserums mit AmS04 ausfallende Globulin ein proteolytisches Enzym enth\u00e4lt. Wir haben es deshalb angemessen gefunden, zu untersuchen, wie sich dieses Enzym zu dem Harnenzym verh\u00e4lt. Das Globulin wurde wie angegeben aus dem Serum gef\u00e4llt und abfiltriert, darauf in Gegenwart der im Niederschlage zur\u00fcckgebliebenen Salzmenge in viel Wasser aufgel\u00f6st und noch einmal durch Vs-S\u00e4ttigung mit Am2S04 gef\u00e4llt, was gelegentlich noch einmal wiederholt wurde. Schlie\u00dflich wurde das Salz durch Dialyse entfernt. Das Volumen der so erhaltenen Globulinsuspension war etwa die H\u00e4lfte des angewandten Serums. Nach He di ns bereits zitierten Untersuchungen zeigt das bei Vs-S\u00e4ttigung erhaltene Globulin proteolytische Wirkung, w\u00e4hrend die zwischen Vs- und Vi-S\u00e4ttigung ausfallende Globulinfraktion, sowie noch mehr die zwischen Vs und voller S\u00e4ttigung erhaltene Serumalbuminfraktion die erw\u00e4hnte Enzymwirkung entschieden hemmen, auf jeden Fall, wenn Gasein als Substrat angewandt wird.\nF\u00fcr unsere Versuche wurde Globulin aus Rindsserum, sowie aus Pferdeserum angewandt. Da die fragliche Globulinfraktion in dialysiertem Zustande zum gr\u00f6\u00dften Teile in Wasser unl\u00f6slich war, haben wir meistens das Globulin in der Weise in L\u00f6sung gebracht, da\u00df 100 ccm der Globulinsuspension mit 5 ccm 0,1 n-NaOH versetzt wurde. Eine solche L\u00f6sung wurde f\u00fcr die Versuche angewandt und die angef\u00fchrten Volumina Globulin beziehen sich auf diese alkalische L\u00f6sung.\nHe dins fr\u00fcherer Befund, da\u00df das Globulinenzym nur oder vorzugsweise bei alkalischer Reaktion wirksam ist, hat sich bew\u00e4hrt, wie aus folgenden Versuchen ersichtlich. Es sei daran erinnert, da\u00df sowohl die in den folgenden Versuchen ange-","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n275\nwandte Globulinl\u00f6sung wie auch die Caseinl\u00f6sung alkalische Reaktion besa\u00dfen:\n1.\t15 ccm Glob. + 50 ccm Casein -f 35 ccm H,0 -f 5 ccm H,0.\n2.\t15 ccm Glob. -f- 50 ccm Casein -f 35 ccm H.O 4- 4 ccm H.O\n+ 1 ccm 0,1 n-NaOH.\t* T\t*\n3.\t15 ccm Glob. + 50 ccm Casein -f 35 ccm H,0 4- 3 ccm H.0 + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\n4.\t15 ccm Glob. + 50 ccm Casein -f 35 ccm H.O 4- 2 ccm H O\n+ 3 ccm 0,1 n-NaOH.\t*\n5.\t15 ccm Glob. + 50 ccm Casein 4- 35 ccm H.O 4- 1 ccm H.0\n+ * \u00abcm 0,1 n-NaOH.\t^\n6.\tIo ccm Glob. -f 50 ccm Casein + 35 ccm H,0 + 5 ccm NaOH. Nach 4 Tagen bei 37\u00b0 40 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1 6,0 ccm S\u00e4ure,\n*\t2\t6,3\t>\t\u00bb\n>\t3\t6,8\t>\n\u00bb\t4\t7,5\t\u00bb\n*\t5\t8,3\t\u00bb\t*\n*\t6\t8,9\t*\t>\nEin anderer Versuch war folgenderma\u00dfen angeordnet:\n1.\t10\tccm\tGlob.\t-f- 50 ccm Casein\t-f- 4 ccm\tH,0,\n2.\t10\t\u00bb\t\u00bb\t+60 .\t*\t+2 >\tHjO* -|-\t2 ccm 0,1 n-NaOH.\n10\t*\t*\t+ 50 \u00bb\t*\t-f 4 \u00bb\tNaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\n3.\nNr. 1 13,6 ccm S\u00e4ure,\n>\t2 15,45 *\n>\t3 15,95 \u00bb\t\u00bb\nIn einem dritten Versuche waren die Mengen die folgenden :\n1.\t10 ccm Pferdeglob. + 50 ccm Casein -f 30 ccm HtO +10 ccm HtO.\n2.\t10 ccm Pferdeglob. -f 60 ccm Casein -f 30 ccm H.04- 6 ccm H.0\n+ 4 ccm 0,1 n-NaOH.\t*\n3.\t10 ccm Pferdeglob. -f 50 ccm Casein + 30 ccm H.0 4- 3 ccm\nH.0 4- 7 ccm NaOH.\t* T\n4.\t10 ccm Pferdeglob. 4- 50 ccm Casein 4~ 30 ccm H,0 4-10 ccm NaOH. Nach 4 Tagen bei 37\u00b0 40ccm Gerbs\u00e4ure; 100ccm Filtrat.\nNr.\t1\t10,9 ccm\tS\u00e4ure,\n>\t2\t15,2\t>\n\u00bb\t3\t14,9\t\u00bb\n\u00bb\t4\t3,5\t*\t\u00bb\nDie gleichzeitige Bestimmung der Wirkungen des Globulinenzyms und des Harnenzyms f\u00fcr sich, sowie der kom-","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nbinierten Wirkung beider geschah nach dem S. 271 angegebenen Schema, wie aus folgendem Versuch hervorgeht.\nA.\t10 ccm Rinderglob. -f- 30 ccm H. E. -f 50 ccm Casein -f 2 ccm 5#/oiges Na,C0s.\nB.\t10 ccm Rinderglob. -f 30 ccm H. E. erhitzt -f- 50 ccm Casein + 2 ccm 5 #/o iges Na,COs.\nC.\t10 ccm Glob. erhitzt -f* 30 ccm H. E. -j- 50 ccm Casein -j- 2 ccm 5\u00b0/oiges Na,C0,.\nD.\t(Glob. -}- H. E.) erhitzt -f- 50 ccm Casein -f- 2 ccm 5 #/o iges NatC0,.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t12,55 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 11,0\nB.\t2,55\t\u00bb\t*\t;\t\u00bb\t\u00bb\t1,0\nC.\t1,90\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t,\t0,35\nD.\t1,55\t\u00bb\t\u00bb\nIn einem anderen Versuche waren die Bestandteile der Probe A folgende:\n25 ccm Rinderglob. -f- 40 ccm H. E. -f 50 ccm Casein.\nAu\u00dfer dem in den Globulin- und Caseinl\u00f6sungen vorhandenen Alkali wurde also keines zugegeben.\nNach 4 Tagen 50 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t11,9 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 8,9\nB.\t3,0\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t\u00bb\t0,0\nC.\t3,0\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t\u00bb\t0,0\nD.\t3,0\t\u00bb\t\u00bb\nZu diesem Versuche wurde nur der im Wasser nicht aufgel\u00f6ste Teil der Globulinfraktioh angewandt.\nEin anderer Versuch mit denselben Mengen, aber mit Rinderglobulin und Harnenzym von anderer Bereitung ergab folgende Ziffern:\nA.\t21,2 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 19,5\nB.\t3,7\t\u00bb\t*\t;\t*\t\u00bb\t2,0\nC.\t3,2\t\u00bb\t\u00bb\t;\t*\t>\t1,5\nD.\t1,7\t*\nEin Versuch mit Pferdeglobulin und folgender Zusammensetzung der Probe A:\n10 ccm Glob. -f 30 ccm H. E. -f- 50 ccm Casein -j- 2 ccm 5 \u00b0/o iges Na^COg ergab nach 4 Tagen bei 37\u00b0 mit 50 ccm Gerbs\u00e4ure und 75 ccm Filtrat folgende Ziffern :","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n277\nA.\t26,0 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 24,6\nB.\t11,2\t*\t>\t;\t\u00bb\t>\t9,8\nG-\t\u00bb\t*\t;\t\u00bb\t*\t0,35\nD.\t1,4\t\u00bb\t>\nEinmal haben wir eine schwach alkalische Conglutinl\u00f6sung als Substrat benutzt (S. 270) und zwar war die Zusammensetzung der Probe A die folgende:\n20 ccm Rinderglob, + 40 ccm H. E. -f 50 ccm Conglutin.\nNach 4 Tagen 40 ccm Gerbs\u00e4ure; 50 ccm Filtrat.\nA 19,4 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 14,9 B\t4,9\t>\t>\t;\t\u00bb\t>0,4\nC\t4>9\t*\t\u00bb\t;\t\u00bb\t\u00bb\t0,4\nD\t4,5\t>\t*\n9. Analyse mit verschiedenen F\u00e4llnngsmitteln.\nNach allen den angef\u00fchrten Versuchen mit der bei \u00bb/a-S\u00e4ttigung mit Am2S04 ausfallenden Fraktion der Serumglobuline ist also zu schlie\u00dfen, da\u00df das in dieser Fraktion vorhandene proteolytische Enzym zu dem Harnenzym in der gleichen Weise sich verh\u00e4lt wie das vorher untersuchte Fibrinenzym. Die Wirkung beider wird durch das Harnenzym sehr stark vergr\u00f6\u00dfert, mindestens wenn die Enzymwirkung durch F\u00e4llung mit Gerbs\u00e4ure untersucht wird. Bei der Proteolyse wird der durch Gerbs\u00e4ure f\u00e4llbare Eiwei\u00dfstickstoff allm\u00e4hlich in solche Verbindungen \u00fcbergef\u00fchrt, welche nicht gef\u00e4llt werden. Immerhin wird aber ein gro\u00dfer Teil von den prim\u00e4ren, dem Eiwei\u00df nahestehenden Spaltungsprodukten durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt, w\u00e4hrend die Aminos\u00e4uren, sowie die diesen nahestehenden Polypeptide nicht gefallt werden. Wo die Grenze zwischen den f\u00e4llbaren und nicht f\u00e4llbaren Produkten geht, l\u00e4\u00dft sich nicht genau sagen ; f\u00fcr den praktischen Gebrauch der Gerbs\u00e4uremethode ist es aber genug, wenn die Grenze immer die gleiche bleibt.\nDa es aber immerhin n\u00fctzlich sein mu\u00df, den Zustand der Eiwei\u00dfspaltung auch mit Anwendung einer anderen Analysemethode zu pr\u00fcfen, haben wir zu diesem Zweck auch die F\u00e4llung mit SnCl2 -|- CaCI8 benutzt. Diese Methode wurde zuerst von Schjerning angewandt.\u00bb) Die Zinnchlor\u00fcrl\u00f6sung\n\u2022) Zeitschr. f. anal. Chem., Bd. 37, S. 416 (1898).","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nwurde in der Weise bereitet, da\u00df 50 g Zinn in rauchender HCl unter Zugabe von einem Tropfen gel\u00f6sten Platinchlorids aufgel\u00f6st wurde; dann wurde das Ganze bis zu 130 g eingedampft, auf 1 Liter mit Wasser verd\u00fcnnt und filtriert. Die L\u00f6sung mu\u00df in kleinen Flaschen aufbewahrt werden. Die angewandte CaClt-L\u00f6sung war 10\u00b0/oig. Nach unserer Erfahrung ist f\u00fcr die gute F\u00e4llung die Gegenwart von ziemlich gro\u00dfen Mengen CaClt n\u00fctzlich und wir haben deshalb gleiche Volumina der zwei L\u00f6sungen \u2014 SnCl2 und CaCl, \u2014 angewandt. Die Mengen, welche f\u00fcr die vollst\u00e4ndige F\u00e4llung einer gegebenen Eiwei\u00dfl\u00f6sung n\u00f6tig sind, m\u00fcssen in einer besonderen Probe bestimmt werden.\nEine vergleichende Untersuchung der Mengen von den Spaltungsprodukten des Eiwei\u00dfes, welche durch SnCl2 und durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt werden, ist bereits von S\u00f6rensen bei der Pepsindigestion ausgef\u00fchrt worden.1) Dabei stellte sich heraus, da\u00df SnClj bedeutend geringere Mengen der Spaltungsprodukte ausf\u00e4llt als die Gerbs\u00e4ure. Dasselbe haben auch wir bei der Wirkung des Globulinenzyms gefunden:\n1.\t20 ccm Rinderglob. + 50 ccm Casein -f 30 ccm ILO 4- 1 ccm 0,1 n-NaOH.\n2.\tKontrolle mit erhitztem Globulin.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 wurde mit 50 ccm CaCl2 + 50 ccm SnClj gef\u00e4llt. Zwei gleiche Proben 3 und 4 wurden in der gleichen Weise behandelt; nur wurde die F\u00e4llung nach 4 Tagen bei 37\u00b0 mit 50 ccm Gerbs\u00e4\u00fcrel\u00f6sung unter Zusatz von 50 ccm Wasser bewerkstelligt. Die 4 Proben enthielten folglich alle die gleichen Volumina Fl\u00fcssigkeit. Nach 6 Stunden bei Zimmertemperatur wurde filtriert und von den Filtraten je 100 ccm f\u00fcr StickstolTbestimmung genommen. Das Erhitzen der mit SnCls -f~ Cad, erhaltenen Filtrate mu\u00df anfangs sehr vorsichtig geschehen infolge des beim Zugeben der Schwefels\u00e4ure entstandenen Niederschlages von CaS04, der leicht Sto\u00dfen verursacht. Die Analysenresultate waren wie folgt:\nNr. 1 15,3 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 13 * 2\t2,3 >\t*\t;\n\u00bb 3\t4,6 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 3,5\n____________ * 4\t1,1 *\t*\n\u2018) Biochem. Zeitschr., Bd. 21, S. 288 (1909).","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n279\nAus Nr. 1 verglichen mit Nr. 2, sowie aus Nr. 3 verglichen mit Nr. 4 geht hervor, da\u00df gewisse Produkte der Enzymwirkung durch SnClf bezw. Gerbs\u00e4ure nicht gef\u00e4llt werden. Die Menge der nicht gef\u00e4llten Produkte ist aber beim Gebrauch von SnCl, viel gr\u00f6\u00dfer als beim Gebrauch von Gerbs\u00e4ure. Die prim\u00e4ren dem Eiwei\u00dfe nahestehenden Spaltungsprodukte werden offenbar durch Gerbs\u00e4ure in einer gr\u00f6\u00dferen Ausdehnung gef\u00e4llt als durch SnCls. Die beiden F\u00e4llungsmittei geben uns gleichsam \u00fcber die gebildeten Mengen verschiedener Spaltungsprodukte einen gewissen Aufschlu\u00df. Man k\u00f6nnte sagen, da\u00df SnCl, eine bessere Kenntnis der gebildeten Mengen prim\u00e4rer Spaltungsprodukte gew\u00e4hrt, da eben diese in geringerem Umfang als durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt werden. Die weitere Spaltung der nicht f\u00e4llbaren Spaltungsprodukte wird aber durch SnCls nicht registriert, da die dabei gebildeten Produkte alle nicht gef\u00e4llt werden. Diese letzteren Prozesse werden dagegen besser durch die Analyse mit Gerbs\u00e4ure studiert, w\u00e4hrend diese Analyse keinen Unterschied macht zwischen gewissen der prim\u00e4ren Spaltungsprodukte und dem Eiwei\u00df selbst.\nEine Best\u00e4tigung dieser Ansicht ist in der Tatsache zu ersehen, da\u00df SnCl2 -j- CaCl2 in einer L\u00f6sung von Wittes Pepton keinen Niederschlag erzeugt, w\u00e4hrend Gerbs\u00e4ure einen nicht unbedeutenden Teil davon ausf\u00e4llt.\nUm uns dieser Tatsachen auch f\u00fcr das Studium der Wirkung des Harnenzyms, sowie f\u00fcr das Klarlegen der gleichzeitigen Wirkung des Globulinenzymes und des Harnenzymes. zu bedienen, haben wir den Versuch mit der gew\u00f6hnlichen Reihe von Proben folgenderma\u00dfen ausgef\u00fchrt:\nA.\t10 ccm Rinderglob. + 30 ccm H. E. + 50 ccm Casein + 2 ccm o \u00b0/o iges NatCOr\nB.\t10 ccm Rinderglob. -f 30 ccm H. E. erhitzt + 50 ccm Casein + 2 ccm 5\u00b0/oiges Na^CG,.\nC.\t10 ccm Glob. erhitzt -f 30 ccm H. E. -f 50 ccm Cas. -f- 2 ccm 5 \u00b0/* iges NatCO#.\nD.\t(Glob. H. E.) erhitzt -f 50 ccm Casein -{- 2 ccm 5\u00b0/\u00bb iges Na,CO,.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 wurde mit 50 ccm CaCL +\u2022 50 ccm SnClj gef\u00e4llt.","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nS. G. Hedin ond Y. Masai,\nEine gleiche Reihe von Proben A', B', C' und D' wurde nach 4 Tagen bei 37\u00b0 mit 50 ccm Gerbs\u00e4ure unter Zugabe von 50 ccm Wasser gef\u00e4llt. Von allen Proben wurden 100 ccm Filtrat f\u00fcr N-Bestimmung genommen.\nB. C.\t*\t12,15 \u00bb \u00bb\t3,6\t\u00bb\nD.\t* 2,2 \u00bb\nA*.\tergab 14,7 ccm\nB\\\t-\t2,4\t>\nC\\\t\u00bb\t2,15 \u00bb\nD\\\t>\t1,55 >\n9,95\n1,4\n0,85\n0,6\nAus den Ergebnissen ist zun\u00e4chst zu ersehen, da\u00df das Globulinenzym (B und B') einen viel gr\u00f6\u00dferen Wert ergibt mit SnCl, als mit Gerbs\u00e4ure; dies stimmt vollauf mit den vorher angef\u00fchrten Versuchen (S. 278 u. 279). Das Harnenzym zeigt auch einen gr\u00f6\u00dferen Wert mit SnCl2 als mit Gerbs\u00e4ure (1,4 und 0,6 in C bezw. O'), aber das Verh\u00e4ltnis zwischen den beiden Ziffern ist lange nicht so gro\u00df wie beim Globulinenzym (9,95 : 0,85). Wenn also das Globulinenzym vorzugsweise den Anfang der Eiwei\u00dfspaltung besorgt, so kann dies nicht in demselben Grade der Fall sein mit dem Harnenzym. Noch deutlicher tritt dies hervor, wenn wir die Resultate der gleichzeitigen Wirkung der beiden Enzyme ins Auge fassen (A und A' oder 29,5 bezw. 13,5) und das Verh\u00e4ltnis 29,5:13,5 mit dem Verh\u00e4ltnis 9,95:0,85 vergleichen. Au\u00dferdem ist zu verzeichnen, da\u00df die Summe der Wirkungen der beiden Enzyme, wenn sie jedes f\u00fcr sich wirksam sind, auch bei der Analyse mit SnCl2 den Erfolg der beiden Enzyme, wenn sie zusammen wirken, nicht erreicht.\nPrinzipiell die gleichen Ergebnisse wie im letzten Versuche, obwohl mit kleineren Ziffern erhielten wir mit nicht erhitztem Pferdeglobulin als Substrat. Eine Emulsion von Pferdeglobulin, erhalten durch Vs-S\u00e4ttigung mit AmsS04, wurde mit NaOH in folgendem Verh\u00e4ltnis versetzt: 100 ccm Globulin + 5 ccm 0,1 n-NaOH.\nDann wurden Proben wie folgt bereitet:\nA.\t25 ccm Glob. -f 20 ccm H. E. -J- 2 ccm 0,1 n-NaOH,\nB.\t25 >\t>\t-f- 20 \u00bb H. E. erhitzt + 2 ccm 0,1 n-NaOH,","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n281\nC.\t25 ccm Glob. erhitzt -f- 20 ccm H. E. -{- 2 ccm 0,1 n-NaOH,\nD.\t(Glob. -f H. E.) erhitzt -f- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 8 Tagen bei 37\u00b0 wurde mit 25 ccm CaCl, -f- 25 ccm SnCl, gef\u00e4llt. Eine gleiche Reihe A\", B', C', D' wurde nach der gleichen Behandlung mit 25 ccm Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt und\nmit 25 ccm Wasser verd\u00fcnnt ; zur Analyse wurden 50 ccm Filtrat genommen.\nA.\t5,55 ccm\tS\u00e4ure\t;\treduzierter Wert 2,5\nB-\t4,8\t>\t>\t;\t.\t,\t*\t1,75\nC.\t3,15\t\u00bb\t*\t;\t>\t\u00bb\t0,1\nD.\t3,05\t\u00bb\t\u00bb\nA'. 3,55 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 1,5 B-\t2,4\t*\t\u00bb\t;\t\u00bb\t>\to,35\nDie Enzymwirkung auf das Globulin ist also auch nach 8 Tagen bei 37\u00b0 sehr gering, aber immerhin deutlich ausgesprochen. \u00dcbrigens ist die Wirkung des Globulinenzyms (B und B') viel gr\u00f6\u00dfer, wenn sie mit SnCl* bestimmt wird als mit Gerbs\u00e4ure. Mit dem Harnenzym ist das Verh\u00e4ltnis eher das entgegengesetzte; doch d\u00fcrfte hier die erhaltene Wirkung kaum die Versuchsfehler \u00fcbersteigen. F\u00fcr die gleichzeitige Wirkung der beiden Enzyme wurde wie bei der Spaltung des Caseins mit SnCl8 eine gr\u00f6\u00dfere Ziffer erhalten als mit Gerbs\u00e4ure. Aus diesem Versuche ist auch zu schlie\u00dfen, da\u00df die Aufspaltung des Globulins unter dem Einfl\u00fcsse der gebrauchten Enzyme eine sehr geringe sein mu\u00df im Vergleich mit der Aufspaltung des Caseins, und deshalb kann bei den Versuchen mit Casein als Substrat die Gegenwart von Globulin (in der Form von Globulinenzym) vernachl\u00e4ssigt werden.\nSchlie\u00dflich haben wir den Versuch mit der gew\u00f6hnlichen Reihe von Proben auch mit erhitztem Eierklar als Substrat ausgef\u00fchrt und die Enzymwirkung einerseits mit SnCl,, anderseits mit Gerbs\u00e4ure untersucht. Das Eierklar von 4 H\u00fchnereiern wurde mit 400 ccm Wasser geschlagen, */* Stunde auf dem Wasserbade erhitzt und filtriert. Die so erhaltene L\u00f6sung wurde als Substrat benutzt:","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nS. 6. Hedin und Y. Masai,\nA.\t5 ccm Pferdeglob. -f- 20 ccm H. E. -f 30 ccm Eierklar -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nB.\t5 ccm Pferdeglob. -f 20 ccm H. E. erhitzt -f- 30 ccm Eierklar -f- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nC.\t5 ccm Glob. erhitzt -j- 20 ccm H. E. -f- 30 ccm Eierklar -{- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nD.\t(Glob. -j- H. E.) erhitzt -f- 30 ccm Eierklar -j- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 9 Tagen bei 37\u00b0 wurde mit 15 ccm CaCl, + 15 ccm SnCls gef\u00e4llt. Eine gleiche Reihe von Proben A', B', C', D' wurde nach 9 Tagen bei 37\u00b0 mit 30 ccm Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt. Nach 6 Stunden bei Zimmertemperatur wurde filtriert und in 50 ccm Filtrat der Stickstoff bestimmt :\nA.\tergab 14,8 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 9,2\nB.\t>\t13,7\t>\t>\t;\t\u00bb\t\u00bb\t8,1\nC.\t*\t5,8\t*\t\u00bb\t;\t>\t\u00bb\t0,2\nD.\t\u00bb\t5,6\t*\t>\nA\\\tergab\t6,35 ccm\tS\u00e4ure ; reduzierter Wert\t5,15\nB'.\t\u00bb\t3,70\t>\t*\t;\t>\t>\t2,50\nC*.\t\u00bb\t1,3\t>\t\u00bb\t;\t\u00bb\t>\t0,1\nD\\\t\u00bb\t1,2\t\u00bb\t\u00bb\nAuch hier finden wir somit dieselben Verh\u00e4ltnisse zwischen den mit SnCls und Gerbs\u00e4ure erhaltenen Ziffern wie vorher. Die in A erhaltene Ziffer (9,2) \u00fcbersteigt die Summe der in B und C erhaltenen Werte (8,3) nur um einen unbedeutenden Betrag, w\u00e4hrend die entsprechenden Verh\u00e4ltnisse in A', B* und C' viel mehr ausgesprochen sind.\nEs l\u00e4\u00dft sich nun sagen, da\u00df mit allen untersuchten Substraten bei der Analyse mit Gerbs\u00e4ure die bei gleichzeitiger Wirkung der beiden Enzyme erhaltenen Werte um einen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dferen Betrag die Summe der Wirkungen der beiden Enzyme f\u00fcr sich \u00fcbersteigen als bei der Analyse mit SnCl,. Da au\u00dferdem das Globulinenzym mit SnCl* einen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dferen Wert ergibt als mit Gerbs\u00e4ure, w\u00e4hrend der Unterschied beim Harnenzym weniger ausgesprochen ist, so liegt die bereits ausgesprochene (S. 280) Vermutung sehr nahe, da\u00df das Globulinenzym den Anfang der Eiwei\u00dfspaltung besorgt, w\u00e4hrend das Ha^nenzym vielleicht am besten die Fortsetzung des Prozesses \u00fcbernimmt.","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Ham usw.\n283\n10. Wirkung an! dasselbe Substrat von Globulin- und Hamenxym\nnacheinander.\nUm die Richtigkeit der am Ende des vorangehenden Abschnittes ausgesprochenen Vermutung zu pr\u00fcfen, haben wir die Wirkung der beiden Enzyme untersucht einerseits auf nicht gespaltenes Casein, anderseits auf Casein, das bereits durch vorangegangene Einwirkung von Globulinenzym bis zu einem gewissen Grade aufgespalten war. Sonst waren die Bestandteile der beiden Digestionsmischungen ganz dieselben; die Anordnung der Versuche war die folgende:\nDrei Proben 1, 2, 3, welche alle 5 ccm Globulin + 50 ccm Casein + 4 ccm 0,1 n-NaOH enthielten, wurden 5 Tage bei 37\u00b0 gehalten. Dann wurde zu Nr. 1 20 ccm H. E., zu Nr. 2 5 ccm Globulin und zu Nr. 3 5 ccm Globulin + 20 ccm H. E. gegeben, worauf alle Proben 20 Minuten auf dem Wasserbade erhitzt wurden. Darauf wurde zu Nr. 1 5 ccm Globulin und zu Nr. 2 20 ccm H. E. zugesetzt und die drei Proben wiederum 5 Tage bei 37\u00b0 gehalten. Die Zusammensetzung und Behandlung der drei Proben kann folgenderma\u00dfen veranschaulicht werden:\n1.\t[(50 ccm Casein -f 5 ccm Glob. + 4 ccm 0,1 n-NaOH) 5 Tage bei 37\u00b0 -f 20 ccm H. E.] erhitzt -f- 5 ccm Glob.\n2.\t[(50 ccm Casein + 5 ccm Glob. -f 4 ccm 0,1 n-tfaOH) 5 Tage bei 37\u00b0 -f- 5 ccm Glob ] erhitzt -f 20 ccm H. E.\n3.\t[(50 ccm Casein -f 5 ccm Glob. -f 4 ccm 0,1 n-NaOH) 5 Tage bei 37\u00b0 + 5 ccm Glob. \u00b1 20 ccm H. E.] erhitzt.\nZur selben Zeit wie die so zusammengesetzten Proben wurden andere 3 Proben 4, 5 und 6 f\u00fcnf Tage bei 37\u00b0 gehalten; diese waren folgenderma\u00dfen zusammengesetzt:\n4.\t(50 ccm Casein + 5 ccm Glob. -f 20 ccm H. E.) erhitzt 4- 4 ccm 0,1 n-NaOH -f- 5 ccm Glob.\n5.\t(50 ccm Casein -f- 5 ccm Glob. -p 5 ccm Glob.) erhitzt 4- 4 ccm 0,1 n-NaOH + 20 ccm H. E.\n6.\t(50 ccm Casein -f- 5 ccm Glob. -f- 5 ccm Glob. 4- 20 ccm H E ) erhitzt -f 4 ccm 0,1 n-NaOH.\nDie Proben 1 und 4 waren also gleich zusammengesetzt; nur war das Casein in 1 vor der schlie\u00dfiichen Digestion 5 Tage mit Globulinenzym vorbehandelt. Derselbe Unterschied existiert","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nzwischen den Proben 2 und 5, sowie zwischen 3 und 6. Das schlie\u00dflich wirksame Enzym war in 1 und 4 das Globulinenzym und in 2 und 5 das Harnenzym, w\u00e4hrend 3 und 6 als Kontrolle dienten. Nach 5 Tagen bei 37\u00b0 wurde zu allen Proben 50 ccm Gerbs\u00e4ure gegeben und 75 ccm Filtrat f\u00fcr die Analyse genommen. Die erhaltenen Ziffern:\nNr.\t1\t20,65 ccm\tS\u00e4ure\n*\t2\t23,8\t*\n*\t3\t15,7\t\u00bb\n\u00bb\t4\t15,6\t*\t*\n*\t5\t4,8\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t6\t2,75\t.*\t\u00bb\nreduzierter Wert\t4,95\n>\t\u00bb\t7,60\n*\t\u00bb\t12,85\n\u00bb\t*\t2,05\nZun\u00e4chst ist zu verzeichnen, da\u00df das Harnenzym mit vorbehandeltem Gasein, das bereits verschiedene w\u00e4hrend der Vorbehandlung mit dem Globulinenzym entstandene Spaltungsprodukte enthielt, einen viel gr\u00f6\u00dferen Umsatz ergab als mit nicht vorbehandeltera. Die entsprechenden Ziffern waren n\u00e4mlich 7,60 (Nr. 2) bezw. 2,05 (Nr. 5). Mit den Ziffern, welche die Wirkung des Globulinenzyms repr\u00e4sentieren, war der Fall der entgegengesetzte. Die Ziffern waren n\u00e4mlich 4,95 (Nr. 1) bezw. 12,85 (Nr. 4). Aus den angef\u00fchrten Ziffern geht auch hervor, da\u00df bei der Einwirkung der beiden Enzyme auf nicht vorbehandeltes Gasein das Globulinenzym kr\u00e4ftiger wirkte als das Harnenzym (12,85 > 2,05), w\u00e4hrend das umgekehrte eintraf bei der Einwirkung auf vorbehandeltes Gasein (4,95 < 7,70).\nEin anderer Versuch wurde in der gleichen Weise ausgef\u00fchrt ; nur waren die angewandten Enzyme von anderer Bereitung, und von dem Gerbs\u00e4urefiltrat wurden f\u00fcr die Stickstoff-bestimmung 100 ccm genommen. Die erhaltenen Ziffern waren :\nNr. 1 30,1 ccm S\u00e4ure >\t2\t30,7\t*\t\u00bb\n\u00bb\t3\t23,05\t\u00bb\n*\t4\t23,55\t\u00bb\n\u00bb\t5\t7,45\t*\t\u00bb\n*\t6\t4,35\t>\t>\nreduzierter Wert\t7,05\n\u00bb\t*\t7,65\n*\t\u00bb\t19,2\n*\t\u00bb\t3,1\nIn einem dritten in der gleichen Weise ausgef\u00fchrten Versuche war die Harnenzymmenge 40 ccm und die zugesetzte","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n285\nAlkalimenge 3 ccm 0,1 n-NaOH. 100 ccm Gerbs\u00e4urefiltrat f\u00fcr die Stickstoffbestimmung. Die Resultate waren:\nNr. 1 28,8 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 5,4 >\t2\t35,1\t;\t,\t>\tU7\n\u00bb 3 23,4 \u00bb\t\u00bb ;\n\u00bb\t4\t21,8\t\u00bb,\t;\t,\t,\t8,1\n*\t5\t16,5\t\u00bb \u2022\t,\t;\t,\t*\t2,8\n\u00bb 6 13,7 \u00bb\t\u00bb\nDie Ergebnisse der zwei letzterw\u00e4hnten Versuche sind also dieselben wie die des ersten Versuches \u00fcber denselben Gegenstand und dieselben k\u00f6nnen kurz so zusammengefa\u00dft werden, da\u00df das Harnenzym eine kr\u00e4ftigere Wirkung aus\u00fcbt, wenn es auf Casein einwirkt, das bereits durch vorangegangene Behandlung mit Globulinenzym etwas aufgespalten worden ist, als wenn es . auf nicht vorhandenes Casein einwirkt. Das Globulinenzym verh\u00e4lt sich in umgekehrter Weise.\nEs liegt auf der Hand, da\u00df dieser Befund eine sehr gute St\u00fctze ausmacht f\u00fcr die S. 282 ausgesprochene Vermutung, da\u00df das Globulinenzyra den Anfang der Eiwei\u00dfspaltung besorgt, w\u00e4hrend das Harnenzym besser die Fortsetzung des Prozesses \u00fcbernimmt. Da\u00df die Globulinwirkung w\u00e4hrend der ersten Periode von 5 Tagen in den drei Versuchen \u00fcberall bedeutend gr\u00f6\u00dfer ausgefallen ist als in dem Laufe der zweiten Periode von 5 Tagen \u2014 die Ziffern sind im ersten Versuche 12,85 bezw. 4,95, im zweiten 19,2 bezw. 7,05 und im dritten 8,1 bezw. 5,4 \u2014, liegt wahrscheinlich zum Teil daran, da\u00df die w\u00e4hrend der Vorbehandlung gebildeten prim\u00e4ren Spaltungsprodukte des Caseins in dem Laufe der zweiten Periode die Wirkung des Globulinenzyms hemmend beeinflu\u00dft hat.\nWir haben also die Ergebnisse diskutiert, welche erhalten werden, wenn Casein zun\u00e4chst mit Globulinenzym und nach Zerst\u00f6rung dieses Enzyms mit neuem Globulinenzym bezw. Harnenzym behandelt wird. Nach dem dabei hervortretenden Befunde schien es von geringerem Belang zu sein, zu untersuchen, wie die Eiwei\u00dfaufspaltung sich gestaltet f\u00fcr den Fall, da\u00df das Casein zun\u00e4chst mit Harnenzym und dann nach Zer-\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\t20","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nSt\u00f6rung dieses Enzyms mit Globulinenzym bezw. neuem Harnenzym behandelt wird. Trotzdem wurde ein derartiger Versuch ausgef\u00fchrt. Prinzipiell war die Anordnung des Versuches dieselbe wie die S. 283 angegebene. In Proben Nr. 1 und 2 mit zugeh\u00f6riger Kontrolle wurde Casein also zun\u00e4chst mit H. E. behandelt und dann nach Aufkochen zu der Probe 1 Globulinenzym und zu 2 Harnenzym gegeben und bei 37\u00b0 4 Tage gehalten. Parallel damit wurden zwei andere Proben Nr. 4 und 5 ohne vorangegangene Behandlung mit Harnenzym, die eine mit Globulinenzym und die andere mit Harnenzym 4 Tage bei 37\u00b0 behandelt. Die zugesetzten Bestandteile, sowie die Alkalimenge waren in den vier Proben die gleichen, was in einer Weise erreicht wurde, die mit der S. 283 angewandten v\u00f6llig analog war.\nDie geh\u00f6rig reduzierten Werte, welche die im Laufe der vier Tage stattgefundene Spaltung repr\u00e4sentieren, waren:\nNr. 1 16 ccm S\u00e4ure,\n\u00bb\t2\t0,8\t*\t\u00bb\n\u00bb\t4\t15,5\t\u00bb\t\u00bb\n*\t5\t2,6\t\u00bb\t>\nZun\u00e4chst ergibt sich, da\u00df die Wirkung des Globulinenzyms praktisch die gleiche bleibt, unabh\u00e4ngig davon, ob Vorbehandlung mit Harnenzym stattgefunden hat oder nicht (Nr. 1 und 4). Die Wirkung des Harnenzymes ist dagegen, obwohl immer schwach, entschieden st\u00e4rker ohne Vorbehandlung mit Harnenzym als nach Vorbehandlung (Nr. 5 bezw. 2).\n11. Abh\u00e4ngigkeit der Enzymwirkung von den zugesetzten Enzymmengen. .\nNach den bereits besprochenen Ergebnissen unserer Versuche ist der mit Gerbs\u00e4ure bestimmte Umsatz, welcher mit einem Gemenge von Globulinenzym bezw. Fibrinenzym und Harnenzym erhalten wird, gr\u00f6\u00dfer als die Summe der Wirkungen der beiden Enzyme \u2014 Globulinenzym oder Fibrinenzym einerseits und Harnenzym anderseits \u2014, wenn sie unter den gleichen Bedingungen jedes f\u00fcr sich wirken. F\u00fcr das volle Verst\u00e4ndnis der Ausf\u00fchrungen in den vorangehenden Abschnitten ist es folglich von Belang zu wissen, wie die Enzymwirkung, mit der","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n287\nGerbs\u00e4uremethode ermittelt, von der zugegebenen Enzymmenge abh\u00e4ngt. Bei der Untersuchung dieser Frage wollen wir zun\u00e4chst den Fall behandeln, da\u00df zu verschiedenen Proben desselben Versuches verschiedene Mengen desselben Enzymes zugesetzt werden. Nach fr\u00fcheren Erfahrungen von Hedin ist bei der Trypsinwirkung die Stickstoffmenge im Gerbs\u00e4urefiltrate der gebrauchten Enzymmenge proportional, wenn nur das Substrat in gen\u00fcgender Menge vorhanden ist.1) Mit 25 ccm 25\u00b0/oiger Caseinl\u00f6sung in 0,25\u00b0/oiger Na,C03-L\u00f6sung als Substrat und 20 ccm (Trypsinl\u00f6sung + Wasser) wurden folgende Werte erhalten :\nTrypsin-\tAnzahl Kubikzentimeter 0,1 n-S\u00e4ure\nmenge\tbei der N-Bestimmung\n0,5 ccm\t2,9\n1\t>\t5,8\n2\t>\t10,35.\nSo lange das Substrat in \u00dcberschu\u00df vorhanden ist, herrscht Proportionalit\u00e4t; folglich trifft es fr\u00fcher oder sp\u00e4ter ein, da\u00df bei zunehmender Trypsinmenge die Stickstoffmenge im Gerbs\u00e4urefiltrate unter die f\u00fcr die Proportionalit\u00e4t erforderlichen Zahlen sinkt. Dies traf im obigen Versuche bereits bei einer Trypsinmenge von 2 ccm ein. Bei dem Vorhandensein von gr\u00f6\u00dferen Caseinmengen dauert die Proportionalit\u00e4t l\u00e4nger. In keinem Falle steigt die Stickstoffmenge rascher als die Trypsinmenge.\nUnter den in dieser Arbeit angewandten Enzymen haben wir in bezug auf die Frage nach der Beziehung zwischen Enzymmenge und Stickstoffmenge im Gerbs\u00e4urefiltrate das Harnenzym und das Globulinenzym untersucht.\nDas Harnenzym wirkt nach dem oben Gesagten am besten auf Eiwei\u00df, das bereits bis zu einem gewissen Grade aufgespalten ist. Auf nicht gespaltenes Eiwei\u00df ist die Wirkung nur eine sehr schwache Wir haben diese Wirkung auf Casein untersucht :\n1.\t20 ccm H. E. -j- 40 ccm H. E. erhitzt -f- 50 ccm Casein -f- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\n2.\t40 ccm H. E. -f- 20 ccm H. E. erhitzt -f* 50 ccm Casein -4- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\n') Journ. of Physiol., Bd. 32, S. 468 (1905).\n20*","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"S. G. Hedin und Y. Masai,\n3.\t60 ccm H. E. 4- 50 ccm Casein -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\n4.\t60 ccm H. E. erh. -f 50 ccm Casein -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 100 ccm Filtrat.\nNr. 1\t9,6 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 2,7\n*\t2 12,3\t*\t\u00bb\t;.\t\u00bb\t\u00bb\t5,4\n*\t3 15,0\t*\t\u00bb\t;\t>\t\u00bb\t8,1\n*\t4\t6,9 \u00bb\nWir finden also mit den angewandten Enzymmengen eine strenge Proportionalit\u00e4t zwischen Stickstoffmenge im Gerbs\u00e4urefiltrate und zugesetzter Enzymmenge. Wahrscheinlich gilt dies aber nur f\u00fcr geringe Enzymmengen.\nDas Globulinenzym zeigt auch mit steigenden Enzymmengen eine vermehrte Wirkung, aber hier ist es uns nicht m\u00f6glich gewesen durch Verminderung der Enzymmenge strenge Proportionalit\u00e4t zu erreichen. F\u00fcr die folgenden zwei Versuche wurde Pferdeglobulin gebraucht.\nVerd\u00fcnnung: 1 ccm Globulin : 75 ccm H,0.\n1.\t5 ccm Glob. -f- 15 ccm Glob. erhitzt -f- 50 ccm Casein -f- 3 ccm 0.1 n-NaOH.\n2.\t10 ccm Glob. 10 ccm Glob. erhitzt -f- 50 ccm Casein -f- 3 ccm 0,1 n-NaOH.\n3.\t15 c cm Glob. -f- 5 ccm Glob. erhitzt -j- 50 ccm Casein -j~ 3 ccm 0,1 n-NaOH.\n4.\t20 ccm Glob. -f- 50 ccm Casein -f- 3 ccm 0,1 n-NaOH.\n5.\t20 ccm Glob. erhitzt -f 50 ccm Casein -f 3 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Gerbs\u00e4ure ; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1 3,05 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 1,05\n\u00bb\t2\t3,9\t*\t*\t;\t\u00bb\t\u00bb1,9\n*\t3\t4,6\t\u00bb\t*\t;\t\u00bb\t\u00bb\t2,6\n*\t4\t5,2\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t*\t3,2\n\u00bb\t5\t2,0\t\u00bb\t\u00bb\nDa die zugesetzten Enzymmengen wie 1 : 2 : 3 : 4 sich verhielten, finden wir hier keine Proportionalit\u00e4t.\nNoch weniger existiert die Proportionalit\u00e4t im folgenden Versuch, wo die Verd\u00fcnnung 1 ccm Glob. : 3 ccm H20 war. Sonst waren die Volumina die gleichen wie im vorangehenden Versuche. Die Digestionszeit war doch nur 3 Tage und das angewandte Volumen an Gerbs\u00e4urefiltrat 90 ccm. Die Ergebnisse waren:","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n289\nNr. 1 \u00bb 2 \u00bb 3 \u00bb 4 > 5\n11.05\tccm\tS\u00e4ure\n15.6\t>\t>\n18,25\t\u00bb\t\u00bb\n20,00\t\u00bb\t>\n2,0\t*\t*\nreduzierter Wert 9,05 >\t*\t13,6\n\u00bb\t>\t16,25\n*\t*\t18\nF\u00fcr Rinderglobulin sind \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse in Geltung, ln einem Versuche, der wie die mit Pferdeglobulin angeordnet war, wurden mit Enzymmengen, die wie 1:4 sich verhielten, folgende reduzierten Werte bekommen:\nNr. 1 4,8 ccm S\u00e4ure,\n* 2 7,8 >\nWir haben sodann den Fall zu behandeln, da\u00df verschiedene Enzyme auf dieselbe Substratmenge einwirken, und zu untersuchen, wie der Erfolg dieses Verlaufs sich stellt im Vergleich mit der Einwirkung jedes Enzyms f\u00fcr sich auf dasselbe Substrat.\nZun\u00e4chst sei erw\u00e4hnt, da\u00df, wenn Pferdeglobulin und Rinderglobulin zugleich auf Gasein einwirken, die Stickstoffmenge im Gerbs\u00e4urefiltrate geringer ausf\u00e4llt als die Summe der Werte, welche erhalten werden, wenn jedes Enzym F\u00fcr sich einwirkt, wie aus folgendem Versuch zu ersehen ist.\nA.\t5 ccm Pferdeglob. -f 5 ccm Rinderglob. -f 50 ccm Casein -f- 3 ccm 0,1 n-NaOH.\nB.\t5 ccm Pferdeglob. -f- 5 ccm Rinderglob. erh. -j- 50 ccm Casein -f 3 ccm 0,1 n-NaOH.\nC.\t5 ccm Pferdeglob. erhitzt -f 5 ccm Rinderglob. -f- 50 ccm Casein + 3 ccm 0,1 n-NaOH.\nD.\t(Pferdeglob. -f Rinderglob.) erhitzt -f 50 ccm Casein -f 3 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Geibs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA.\t8,05 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 5,9\nB.\t7,55\t\u00bb\t>\t;\t\u00bb\t>\t5,4 1\nc. w\t>\t.\t;\t.\t.\t2;*5 )\t8>25\nD. 2,15 >\t>\nDieses Ergebnis steht ohne Zweifel mit der Tatsache in Beziehung, da\u00df nach dem eben Gesagten bei beiden Globulinenzymen die Stickstoffmenge des Gerbs\u00e4urefiltrates nicht der Enzymmenge proportional zunimmt, sondern langsamer.\nln anderen von uns untersuchten F\u00e4llen haben zwei Enzyme","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nS. G. Hedin und Y. Masai\nzusammen eine Wirkung ergeben, welche etwa die Summe der beiden Enzymwirkungen, wenn jedes Enzym f\u00fcr sich wirkte, ausmachte. Ein solcher Versuch wurde mit Globulinenzym vom Rind und einem Enzym ausgef\u00fchrt, das aus Rindermilz durch Waschen mit Wasser und Rehandeln mit Gaseinl\u00f6sung erhalten worden war. Die Anordnungen beim Versuche waren dieselben wie eben beim Versuche mit Globulinenzym vom Pferd und Rind erw\u00e4hnt. Die Zusammensetzung der Probe A war:\n10 ccm Glob. -f- 25 ccm Milzenzym -f 50 ccm Casein -f 1,5 ccm 5 \u00b0/o iges Na^COj.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 40 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nA. 9,15 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 5,05\nB.\t5,15\nC.\t8,0\nD.\t.4,1\nEin anderer Versuch, wobei Globulinenzym vom Rind und mit Gasein bereitetes Fibrinenzym zur Anwendung kamen, wurde in der gleichen Weise ausgef\u00fchrt und ergab folgende Ziffern:\nA.\t5,7 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 2,9\nB.\t3,1\t*\t>\t;\tt\t\u00bb\nC.\t5,1\t*\t*\t;\nD.\t2,8\t\u00bb\t>\nMehrere derartige Versuche haben zu denselben Ergebnissen gef\u00fchrt, aber es hat keinen Zweck, die Ziffern anzuf\u00fchren.\nViel mehr Interesse erheischen ohne Zweifel die Versuche, wo zwei Enzyme, wenn sie zugleich und zusammen wirken, einen gr\u00f6\u00dferen Umsatz ergeben als die Summe der Wirkungen, wenn sie f\u00fcr sich t\u00e4tig sind. Nach den Ergebnissen unserer Arbeit ist dies der Fall, wenn Globulinenzym oder ein proteolytisches Enzym auf das Fibrin zusammen mit Harnenzym auf Eiwei\u00df einwirkt. \u00dcber die Bedeutung der Mengenverh\u00e4ltnisse der beiden Enzyme bei solchen Versuchen haben wir einige Beobachtungen gemacht. Zun\u00e4chst wurde eine gegebene Harnenzymmenge mit wechselnden Mengen Globulin vermischt, und zwar waren solche Mengen gekochtes Globulin immer vorhanden, da\u00df die Summe gekochtes -f- nicht gekochtes Globulin in allen Proben der Versuchsreihe immer die gleiche war. Eine solche Reihe war folgenderma\u00dfen angeordnet:","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n291\n1. 5 ccm Glob. erh. -f- 0 ccm Glob. (nicht erh.) -j- 30 ccm H. E. 50 ccm Cas\n2. 4 >\t>\t* -f-1 \u00bb\t\u2022 ( >\t* ) + 30 \u00bb H.E.4-50\n3. 3 *\t\u00bb\t\u00bb -j- 2 *\t\u00bb ( >\t> )4-30 * H.E.4-50\n4. 2 \u00bb\t\u00bb\t*\t3 \u00bb\t* ( *\t> )4-30 . H.E.4-50\n5. 1 >\t\u00bb\t> -}- 4 *\t* ( \u2022\t\u00bb 14-30 \u00bb H.E.4-50\n6. 0 \u00bb\t*\t\u00bb -}- 5 \u00bb\t* ( \u00bb\t* )4-30 * H.E.4-50\n7. 5 >\t>\t\u00bb -f- 30 *\tH. E. erhitzt 4\u201c 50 Casein.\t\n\u2022 Nach 4 Tagen bei 37\u00b0 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 50 ccm Filtrat.\nNr. 1 2,7 ccm S\u00e4ure\treduzierter Wert 1,5\n* 2 5,0 \u00bb\t*\t\u00bb\t*\t3,8\n* 3 6,7 *\t*\t*\t\u00bb\t5,5\n> 4 7,7 *\t*\t*\t6,5\n\u00bb 5 8,6 *\t*\t*\t*\t7,4\n* 6 8,9 >\t\u00bb\t*\t*\t7,7\n* 7 1,2 \u00bb\t\nDie Ziffer 1,5 (Nr. 1) entspricht der Wirkung des Harn-enzymes allein ; die folgenden Ziffern, in welchen die Wirkung des Globulinenzyms mit einbegriffen ist, steigen mit der Glo-bulinraenge, obwohl sie keineswegs der Globulinmenge proportional sich verhalten.\nZu etwa den gleichen Ergebnissen f\u00fchrten Versuche, bei welchen die Globulinmenge konstant gehalten wurde, w\u00e4hrend die Harnenzymmenge variiert wurde. Ein derartiger Versuch wurde wie folgt ausgef\u00fchrt:\n1. 20 ccm Glob.\t\t4- 0 ccm H. E. 4- 60 ccm HtO 4* 50 ccm Casein,\t\n2. 20 >\t>\terhitzt\t4- 60 *\tH,0 4- 50 \u00bb\n3. 20 >\t\u00bb\t4- lOccm H.E. 4- 50 *\tH,0 4- 50 >\t\n4. (20 >\t\u00bb\t4- 10 \u00bb\tH. E.) erhitzt 50 ccm H,0 -f- 50 ccm Cas.,\n5. 20 *\t\u00bb\t4- 20 *\tH. E. 4- 40 ccm H,0 4\" 50 ccm Casein,\n6. (20 *\t\u00bb\t4-20 \u00bb\tH. E.) erhit/.t 4-40 ccm 4-50 \u00bb\t\u00bb\n7. 20 *\t>\t4- 40 \u00bb\tH. E. 4- 20 ccm HtO 4- 50 \u00bb\n8. (20 *\t\u00bb\t4~ 40 ccm H. E.) erhitzt -j- 20 ccm H#0 -f- 50 ccm Cas.,\t\n9. 20 \u00bb\t\u00bb\t4-60 >\tH. E.\t4\" 50 * Casein,\n10. (20 *\t\u00bb\t4\" 60 \u00bb\tH. E.) erhitzt 50 *\t>\nWie ersichtlich, waren die Proben 2, 4, 6, 8, 10 Kon-trollproben zu 1, 3, 5, 7, 9.\nNach 4 Tagen 50 ccm Gerbs\u00e4ure ; 100 ccm Filtrat.\nNr. 1\t5,9 ccm S\u00e4ure ; reduzierte Zahl 5,0\n\u00bb\t2\t0,9\t*\t*\t,\n>\t3\t13,8\t*\t*\t;\t* \u00bb\t12,8\n\u00bb\t4\t1,0\t\u00bb","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nNr.\t5\t16,7 ccm\tS\u00e4ure\t; reduzierte Zahl\t15,6\n>\t6\t1,1\t>\n\u00bb\t7 22,5 \u00bb\t\u00bb\t;\t*\t>\t21,2\n*\t8\t1,3\t\u00bb\n>\t9\t28,4\t>\t\u00bb\t;\t\u00bb\t26,9\n\u00bb\t10\t1,5\t\u00bb\nDie Ziffer 5 ergibt folglich die Wirkung des Globulinenzyms allein, w\u00e4hrend die folgenden Ziffern der kombinierten Wirkung beider Enzyme entsprechen.\nEin \u00e4hnlicher Versuch wurde mit Fibrin anstatt des Globulinenzyms ausgef\u00fchrt:\n1.\t5 g Fibrin\n2.\t5 \u00bb\t>\n3.\t5 \u00bb\t>\n4.\t(5\n5.\t5\n6.\t(5\n7.\t5\n8.\t(5\n9.\t5 10. (5\n-f\u201c 0 ccm H. E.\t-}- 40\tccm\tH20 -j-\t50 ccm\tCasein,\nerhitzt\t-f- 40\t\u00bb\tH,0 -f-\t50 *\n+ 5 ccm H. E.\t-j- 35\t\u00bb\tH,0 -f\t50 *\t*\n5 > H. E.) erhitzt + 35 ccm H,0 + SO ccm Cas + 10\t\u00bb\tH.\tE.\t-f\t30\t*\tH,0\t-j-\t50\t\u00bb\n-f 10\t*\tH.\tE.)\terhitzt\t+\t30\t>\tHsO\t-f-\t50\t*\t>\n+ 20\t>\tH.\tE.\t+\t20\t>\tH,0\t-J-\t50\t\u00bb\n+ 20\t*\tH.\tE.)\terhitzt\t-j-\t20\t>\tH20\t-f\t50\t*\t>\n-j- 40\t*\tH.\tE.\t-f-\t50\tccm\tCasein,\n-J- 40 > H. E.) erhitzt -j- 50 ; \u00bb\t\u00bb\nNach 3 Tagen bei 370 30 ccm Gerbs\u00e4ure ; 75 ccm Filtrat.\n\u2022y\nNr.\t1\t10,7\tccm\tS\u00e4ure\n\u00bb\t2\t4,1\t.\n\u00bb\t3\t23,25\t>\n\u00bb\t4\t4,25\t*\t>\n\u00bb\t5\t27,2\t*\t*\n\u00bb\t6\t4,5\t>\t*\n\u00bb\t7\t32,2\t>\n>\t8\t5,0\t*\t>\n\u00bb\t9 40.0\t>\n\u00bb\t10\t5,7\t\u00bb\nreduzierter Wert\t6,6,\n\u00bb\t*\t19,0\n\u00bb\t\u00bb\t22,7\n\u00bb\t\u00bb\t27,2\n>\t\u00bb\t34,3\n12. Globnlinenzym and Erepsin.\nWir haben im vorangehenden gezeigt, da\u00df das Globulinenzym und das Harnenzym, wenn sie zugleich und zusammen wirken, einen gr\u00f6\u00dferen Ausschlag der Wirkung ergeben als die Summe der Wirkungen, welche die Enzyme jedes f\u00fcr sich unter denselben Bedingungen erzeugen. Wir glauben auch gezeigt zu haben, da\u00df dies daran liegt, da\u00df die beiden Enzyme verschiedene Stadien der Eiwei\u00dfspaltung besorgen, indem das","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n293\nGlobulinenzym die Spaltung beginnt, aber nicht gut fortsetzen kann, w\u00e4hrend das Harnenzym den Anfang der Spaltung nur schlecht \u00fcbernehmen kann, wohl aber imstande ist, die Spaltung fortzusetzen, wenn dieselbe durch andere Enzyme bereits angefangen ist. Das Harnenzym w\u00fcrde folglich wie ein sogenanntes Erepsin sich verhalten, und es war folglich von gro\u00dfem Belang zu untersuchen, ob bereits bekannte ereptische Enzyme mit dem Globulinenzym in der gleichen Weise zu arbeiten imstande sind, wie das Harnenzym. Zu dem Zweck haben wir einerseits das Darmerepsin vom Rinde, anderseits Hefeerepsin der Pr\u00fcfung unterzogen.\nDarmerepsin haben wir aus dem oberen Teil des Rindsdarmes in der Weise herzustellen versucht, da\u00df die sorgf\u00e4ltig gewaschene Schleimhaut in der Gegenwart von Toluol und Cloroform eine Nacht bei 37\u00b0 mit Wasser behandelt wurde, dem etwas CaC03 zugesetzt worden war, um die Entstehung saurer Reaktion m\u00f6glichst zu vermeiden. Danach wurde filtriert und einige Tage dialysiert. Die wenn n\u00f6tig noch einmal filtrierte L\u00f6sung wurde in passender Verd\u00fcnnung ohne weitere Behandlung f\u00fcr die Versuche verwendet:\nA.\t1 ccm Pferdeglob. + 10 ccm Erepsin -f 40 ccm H,0 + 50 ccm Casein -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nB.\t1 ccm Pferdeglob. -f- 10 ccm Erepsin erhitzt -f 40 ccm H,0 + 50 ccm Casein + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nC.\t1 ccm Glob. erhitzt -f-. 10 ccm Erepsin -f- 40 ccm H,0 -f 50 ccm Casein -f- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nD.\t(Glob. + Ereps.) erhitzt + 40 ccm Ht0 -f 50 ccm Casein + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 100 ccm Filtrat.\nA.\t8,5 ccm\tS\u00e4ure\nB.\t4,3\t*\t>\nC.\t2,6\t.\nD.\t2,0\t\u00bb\nreduzierter Wert 6,5\n>\n\u00bb\n>\n>\n2,3 1\n0,6/\n2,9\nDie Wirkung des Globulinenzyms allein entspricht der Ziffer 2,3 und die des Erepsins der Zahl 0,6. Beide zusammen machen 2,9, welcher Wert lange nicht die Wirkung der vereinigten Enzyme (6,5) erreicht. In einem anderen Versuche\nmit Globulinenzym und Darmerepsin wurden folgende Ziffern erhalten :","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nA.\tReduzierter Wert 8,1\nB.\nC.\n\u00bb\n*\t3,6\n\u00bb 1,6\n} 5,2\nDas Darmerepsin verh\u00e4lt sich folglich zu dem Globulin wie das Harnenzym.\nDa\u00df die Hefe ein Erepsin enth\u00e4lt, wurde wohl zuerst von Vines1) behauptet, und die peptolytische oder polypeptidspaltende F\u00e4higkeit desselben ist seither einerseits von Abderhalden und Fodor,* *) anderseits von Dernby3) hervorgehoben worden. Wir haben versucht, das Enzym in der Weise zu erhalten, da\u00df dicker Hefebrei zun\u00e4chst nach Zusatz von ziemlich viel Toluol (50 ccm auf 1 Liter Brei) und etwas CaCOs 3 Tage bei Zimmertemperatur autolysiert wurde. Darauf wurde filtriert und eine Woche gegen flie\u00dfendes Wasser dialysiert. Nach Filtrieren wurde etwas von dem Filtrate mit 10 Volumen Wasser verd\u00fcnnt und f\u00fcr den Versuch verwendet:\nA.\t5 ccm Pferdeglob. -j- 5 ccm Hefeenzym -f- 50 ccm Casein -j-1 ccm 0,1 n-NaOH.\nB.\t5 ccm Pferdeglob. -f- 5 ccm Hefeenzym erhitzt -f* 50 ccm C&sein + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nC.\t5 ccm Glob. erhitzt -j- 5 ccm Hefeenzym -j- 50 ccm Casein + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nD.\t(Glob. -f- Hefeenzym) erhitzt -f* 50 ccm Casein -f- 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 2 Tagen bei 37\u00b0 50 ccm Gerbs\u00e4ure ; 75 ccm Filtrat.\nA. 16,8 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 14,95\nB.\t12,15\nC.\t2,65\nD.\t1,85 *\nIn einem anderen Versuche mit Globulinenzym und Hefe erepsin waren die reduzierten Werte folgende:\nA. 8,8\nAuch in diesen zwei Versuchen erreicht die Summe der beiden Enzymwirkungen, wenn jedes Enzym f\u00fcr sich wirkt, nicht die Wirkung der vereinigten Enzyme und wir finden folg-\n*) Annal, of Bot., Bd. 18, S. 289 (1904); Bd. 23, S. 1 (1909). \u2022) Fermentforschung, Bd. 1, S. 533 (1916).\n\u2022) Biochem. Zeitschr., Bd. 81, S. 107 (1916).","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Erepsin im normalen Harn usw.\n295\nlieh dieselbe Beziehung zwischen Hefeerepsin und Globulinenzym wie zwischen Harnenzym und Globulinenzym.\n13. Einwirkung von Harnenzym und Globulinenzym ani Wittes Pepton.\nDa aus den bereits angef\u00fchrten Untersuchungen hervorzugehen scheint, da\u00df das Harnenzym eine Art von Erepsin ist, haben wir auch dessen Verm\u00f6gen, Wittes Pepton weiter aufzuspalten, untersucht und in ein paar F\u00e4llen auch die Wirkung von Globulinenzym auf dasselbe Substrat gepr\u00fcft. Die Spaltung haben wir zun\u00e4chst mit Hilfe von S\u00f6rensens Formoltitrierungs-verfahren verfolgt.1) Da die zu titrierenden L\u00f6sungen in solchen F\u00e4llen immer schwach gelblich gef\u00e4rbt sind, haben wir als Vergleichsfl\u00fcssigkeit bei der Titration in gew\u00f6hnlicher Weise hergestellte Kontroll\u00f6sung mit erhitzten Enzyml\u00f6sungen angewandt. In geh\u00f6riger Verd\u00fcnnung wurde also zun\u00e4chst diese bis zu stark roter Farbe' (Phenolphthalein) mit 0,2 n-NaOH versetzt, worauf die \u00fcbrigen L\u00f6sungen in der gleichen Verd\u00fcnnung bis zur gleichen F\u00e4rbung titriert wurden. Die angef\u00fchrten Ziffern sind die dabei angewandten Kubikzentimeter 0,2 ri-NaOH, nachdem die in der Vergleichsl\u00f6sung angewandte NaOH-Menge in Abzug gebracht worden war.\n4\u00b0/oiges Wittes Pepton wurde mit HCl m\u00f6glichst neutralisiert und dann f\u00fcr die Bereitung folgender Proben verwendet :\n1.\t40 ccm H. E. -j- 25 ccm Pept. -f- 1,5 ccm 0,1 n-NaOH,\n2.\t40 \u00bb H. E. erhitzt -f- 25 ccm Pept. -f- 1,5 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 6 Tagen bei 37\u00b0 wurde 25 ccm L\u00f6sung auf 100 ccm verd\u00fcnnt und 40 ccm der verd\u00fcnnten L\u00f6sung f\u00fcr die Titration gebraucht. Der Umsatz in der titrierten Menge entsprach 1,6 ccm 0,2 n-NaOH.\nln einem anderen Versuche wurde die Einwirkung des Harnenzymes und die des Globulinenzymes zugleich bestimmt. Dabei wurde die gew\u00f6hnliche Reihe von 4 Proben bereitet (S. 271) und zwar so gro\u00dfe Volumina von den L\u00f6sungen, da\u00df die Formoltitration zu verschiedenen Zeiten mit herausgenommenen kleineren Proben ausgef\u00fchrt werden konnte. Mit wie obenneutralisiertem Wittes Pepton wurden also folgende L\u00f6sungen bereitet:\n\u00bb) Biochem. Zeitschr., Bd. 21, S. 131 (1909); Bd. 25, S. 1 (1910),","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nA.\t15 corn Rmderglob. -f 40 ccm H. E. -j- 50 ccm Pepton -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nB.\t15 ccm Rinderglob. -f 40 ccm H. E. erhitzt -f 50 ccm Pepton + 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nC.\t15 ccm Hinderglob. erhitzt + 40 ccm H. E. -J- 50 ccm Pepton -f 2 ccm 0,1 NaOH.\nD.\t(Glob. -{- H. E.) erhitzt -f- 50 ccm Pepton -f 2 ccm 0,1 n-NaOH.\nDie L\u00f6sungen wurden bei 37\u00b0 aufbewahrt; nach unten angegebenen Zeiten wurden von jeder Probe 25 ccm herausgenommen, auf 100 ccm verd\u00fcnnt und f\u00fcr die Titration verwendet. Die Ergebnisse waren folgende:\nNach 1 Tage\t5 Tagen\t7 Tagen\nA.\t1,1\t2,2\t2,7\nB.\t0,7\t\u2022\t0,7\t0,7\nC.\t0,4\tL5\t2,0.\nln B, welche Probe die Wirkung des Globulinenzymes wiedergibt, finden wir nur im Laufe des ersten Tages eine geringe \u00c4nderung; dagegen ist eine ausgesprochene Aufspaltung des Peptons unter dem Einfl\u00fcsse des Harnenzyms zu verzeichnen (Probe C). Die Analysen der Probe A zeigen \u00fcberall eine Ziffer, welche eben die Summe der entsprechenden Ziffern f\u00fcr B und C ausmacht und nicht mehr als diese Summe, wie wir vorher bei der Aufspaltung von Eiwei\u00df und Analyse durch Gerbs\u00e4uref\u00e4llung gefunden haben. Dies liegt offenbar daran, da\u00df bei der Spaltung von Pepton beide Enzyme, wenn \u00fcberhaupt wirksam, unabh\u00e4ngig voneinander arbeiten, w\u00e4hrend bei deren Einwirkung auf z. B. Casein das Globulinenzym das Eiwei\u00df f\u00fcr die Einwirkung des Harnenzyms pr\u00e4pariert.\nIri einem dritten Versuche, wo Pferdeglobulin angewandt wurde, wurden Proben hergestellt, welche den Proben B, C und D im obigen Versuche entsprachen:\nB. 5 ccm Glob. -f- 75 ccm H. E. erhitzt -f- 250 ccm 4#/oiges neutr. Pepton + 10 ccm 0,1 n-NaOH.\nL. ;> ccm Glob. erhitzt 75 ccm H. E. -j- 250 ccm 4\u00b0/oiges neutr. Pepton -f- 10 ccm 0.1 n-NaOH.\nD. (Glob. -J- H. E.) erhitzt -f\u201d 250 ccm 4\u00b0/oiges neutr. Pepton + 10 ccm 0,1 n-NaOH.\nBei der Analyse wurde 50 ccm Fl\u00fcssigkeit f\u00fcr die Titrierung","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usvr.\n297\nangewandt. Nach Abzug des Kontrollwertes waren die Ergebnisse :\nSofort Nach 1 Tage 2 Tagen 4 Tagen 6 Tagen 8 Tagen B-\t0\t0,5\t0,7\t1,1\t1,3\t1,5\nc-\t2\t0,0\t1,1\t2,3\t3,1\t3,9.\nIn diesem Falle wirkte also auch das Globulin auf das Pepton ein.\nSchlie\u00dflich haben wir in einem Versuche mit Wittes Pepton und Harnenzym die Analyse mit Gerbs\u00e4ure ausgef\u00fchrt. Um die Hauptmasse der in dem Pepton vorhandenen mit Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren StickstofTmenge zu entfernen, wurde eine 4\u00b0/oige Peptonl\u00f6sung zun\u00e4chst 3 Tage dialysiert. Die auch nach der Dialyse alkalisch reagierende L\u00f6sung wurde mit HCl m\u00f6glichst neutralisiert und dann f\u00fcr die Bereitung folgender Proben verwendet:\n1.\t25 ccm H. E. -f 50 ccm Pepton + 5 ccm 0,1 n-NaOH,\n2.\t25 \u00bb H. E. erh. -{- 50 ccm Pept. -f- 5 ccm 0,1 n-NaOH.\nNach 4 Tagen bei 37\u00b0 40 ccm Gerbs\u00e4ure ; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1 23,35 ccm S\u00e4ure ; reduzierter Wert 4,05 \u00bb 2 19,3\t>\nAuch mit dieser Methode ergibt sich folglich eine deutliche Wirkung des Harnenzymes. \u00dcber einen anderen Versuch, wo Gerbs\u00e4ure f\u00fcr die Analyse verwendet wurde, wird S. 299 berichtet.\n14. Kann das eine Enzym in der Form von Zymogen vorhanden sein?\nAus unseren ersten Versuchen \u00fcber die Beziehung zwischen dem Fibrinenzym bezw. dem Globulinenzym einerseits und dem Harnenzym anderseits k\u00f6nnte man den Eindruck bekommen, da\u00df die eine der zwei Substanzen vielleicht ein Zymogen sein k\u00f6nnte, das durch die Einwirkung der anderen aktiviert werde. Wenn dies der Fall w\u00e4re, so w\u00fcrde wahrscheinlich eine solche Aktivierung stattfinden, wenn die zwei Substanzen aufeinander einzuwirken instand gesetzt w\u00fcrden, bevor das Substrat zugesetzt wird und die eigentliche Enzymwirkung einsetzt. Nach einer solchen vorangehenden Einwirkung der beiden Substanzen w\u00fcrde also, wenn Aktivierung dabei stattf\u00e4nde, nach Zugabe des Substrates eine kr\u00e4ftigere Enzymwirkung stattfinden als","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nS. G. Hedin und Y. Masai,\nohne vorangehende Behandlung. Alle daraufhin gerichteten Versuche haben zu dem Ergebnis gef\u00fchrt, da\u00df die gleiche Enzymwirkung erhalten wurde, gleichg\u00fcltig ob Vorbehandlung stattgefunden hatte oder nicht. Dies deutet nach dem oben Gesagten darauf hin, da\u00df kein Zymogen vorhanden sein d\u00fcrfte. Von den ausgef\u00fchrten Versuchen soll nur einer hier beschrieben werden.\n1.5 g feuchtes Fibrin -f- 20 ccm H. E. wurden eine Nacht bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Darauf wurde 50 ccm Caseinl\u00f6sung zugesetzt und alles 3 Tage bei 37\u00b0 gehalten.\n2.\tEine Kontrolle wurde sofort nach der Zugabe von Casein mit Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt.\n3.\tZwei andere Proben wurden in der gleichen Weise bereitet; nur wurden das Fibrin und das Harnenzym nicht zusammen aufbewahrt, sondern sofort mit Casein versetzt; darauf wurde die eine Probe 3 Tage bei 37\u00b0 gehalten.\n4.\tDie andere (Kontrollprobe) wurde sofort mit Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt.\nDie Gerbs\u00e4uremenge war 25 ccm und von dem Filtrat wurde 40 ccm f\u00fcr die Analyse genommen.\nNr. 1 ergab 26,1 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 23,6 >\t2\t\u00bb\t2,5\t\u00bb\t\u00bb\t,\n\u00bb\t3\t\u00bb\t25,7\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t\u00bb\t23,7\n\u00bb\t4\t*\t2,0\t*\t\u00bb\n15. Bedeutung der Reaktion f\u00fcr die Enzymwirkung.\nWie bereits erw\u00e4hnt wurde, wirken sowohl das proteolytische Enzym des Fibrins wie auch das Globulinenzym am besten bei schwach alkalischer Reaktion (S. 268,269 u. 274,275). Bei den bereits angef\u00fchrten Versuchen wurde eine schwach alkalische Caseinl\u00f6sung als Substrat angewandt, aber die Enzymwirkung stieg ein wenig, wenn etwas mehr Alkali zugef\u00fcgt wurde. Das Harnenzym verh\u00e4lt sich bei dessen Einwirkung auf das Casein in der gleichen Weise, wie aus folgendem Versuche zu ersehen ist:\n1.\t40 ccm H. E. -f* 50 ccm Casein -j- 5 ccm HtO -{- 5 ccm HsO.\n2.\t40 ccm H. E. -f 50 ccm Casein -f 5 ccm HtO -f 4 ccm H,0 -f- 1 ccm 0,1 n-NaOH.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\n299\n3.\t40 ccm H. E. -}-50 ccm Casein -f 5 ccm H\u00c40 -f 2 ccm H,0 + 3 ccm NaOH.\n4.\t40 ccm H. E. -f 50 ccm Casein -f- 5 ccm H,0 -f 5 ccm NaOH.\n5.\tKontrolle mit erhitztem H. E.\nNach 4 Tagen bei 37* 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 100 ccm Filtrat.\nNr. 1 9,1 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 3,3 \u00bb\t2\t9,3\t\u00bb\t\u00bb\t;\t\u00bb\t>\t3,5\n*\t3\t9,4\t\u00bb\t*\t;\t*\t\u00bb\t3,6\n\u00bb\t4\t9,0\t\u00bb\t>\t;\t*\t\u00bb\t3,2\n*\t5 5,8 \u00bb\t\u00ab\t*\nIn einem anderen Versuche wurde Wittes Pepton als Substrat benutzt. Eine 4\u00b0/oige L\u00f6sung von dem Pepton wurde zwei Tage dialysiert, mit HCl m\u00f6glichst neutralisiert, filtriert und f\u00fcr die Bereitung folgender Proben verwendet:\n1.\t25\tccm H. E.\t-f\t50 ccm\tPepton\t-f 5\tccm H,0.\n2.\t25\t>\tH. E.\t+\t50\t>\t\u00bb\t+ 2\t>\t0,1\tn-NaOH -f\t3\tccm\tH,0.\n3.\t25\t\u00bb\tH.E.\t+\t60\t.\t>\t-f 3\t>\t0,1\tn-NaOH +\t2\t\u00bb\tH,0.\n4.\t25\t>\tH. E.\t+\t50\t*\t*\t+4\t>\t0,1\tn-NaOH -fl\u00bb\tH.O.\n5.\t25\t\u00bb\tH. E.\t+\t50\t*\t\u00ab\tf 5\t\u00bb\t0,1\tn-NaOH.\n6.\tKontrolle mit erhitztem H. E.\nNach 4 Tagen bei 37* 40 ccm Gerbs\u00e4ure; 100 ccm Filtrat.\nNr. 1 48,75 ccm S\u00e4ure\n>\t2 49,6 \u00bb 3 50,1\n>\t4 50,25 * 5 50,05 \u00bb 6 36,6\nreduzierter Wert 12,15 *\t>\t13,0\n>\t\u00bb\t13,5\n>\t\u00bb\t13,65\n\u00bb\t>\t13,45\nAuch hier finden wir also die beste Wirkung bei schwach alkalischer Reaktion. Die Proben 2\u20145 reagierten deutlich alkalisch gegen Lackmus.\nAuch die kombinierte Wirkung von Fibrin bezw. Globulinenzym und Harnenzym geht am besten bei schwach alkalischer Reaktion vor sich und steigt gew\u00f6hnlich beim Gebrauch der alkalischen Caseinl\u00f6sung als Substrat, wenn etwas mehr Alkali zugesetzt wird. Im folgenden Versuch wurde einerseits Fibrin allein als Enzymquelle benutzt, anderseits Fibrin -f H. E. und zwar mit verschiedenen Mengen zugesetzten Alkalis:\n5 g\tFibrin\t-f\t30 ccm\tHgO\t-f\t50\tccm\tCasein\t-f 5 ccm H,0.\n5\t\u00bb\t\u00bb\t-f\t30\t>\tH.E.\t-f\t60\t*\t*\t-f\u00f6 > H.O.\n6\t\u00bb\t\u00bb\t-f\t30\t\u00bb\tH,0\t-f\t50\t\u00bb\t*\t-f 3,5 ccm H,0\n-f 1,5 ccm 5\u00b0/*iges NaaCO,.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nS. G. Hedin und Y. Masai\n5 g Fibrin -f 30 ccm H.E. -f 50 ccm Casein -f 3,5 ccm H,0 -f 1,6 ccm 5\u00b0/o iges Na,COs.\n5 g Fibrin -f- 30 ccm H*0 -f 50\t\u00bb\t*\t-f 1\t,\tH,0\n+ 3 ccm Na,C03.\n5 g Fibrin -f 30 > H. E. -f 50\t\u00bb\t\u00bb\t-fl\t\u00bb\tH,0\n-f 3 ccm Na*CO,.\n5 g Fibrin -f 30 ccm H*0 -f 50 ccm Casein -f 5 ccm Na4CO#. 5 > \u00bb -f 30 * H.E. -f 50 *\t\u00bb -f 5 * Na,CO,.\nNach 3 Tagen bei 37\u00b0 35 ccm Gerbs\u00e4ure; 50 ccm Filtrat.\nDie Ergebnisse waren :\nOhne Na*CO, 1,5 ccm Na,C0j 3 * Na#COj 5 * N\u00e2.,CO,\nMit Fibrin 7,9 ccm S\u00e4ure 7,9 *\n11,3 >\t\u00bb\n5,4 \u00bb\t\u00bb\nMit Fibrin -f H.E. 12 ccm S\u00e4ure 14,3 \u00bb\t\u00bb\n18 \u00bb\n6,7 \u00bb\nIn diesem Versuch war sowohl die Wirkung des Fibrins allein wie die von Fibrin -f H. E. am st\u00e4rksten mit 3 ccm Na2GOs.\nIn einem andern Versuche wurde mit Fibrin und Harnenzym die S. 271 angegebene Serie von Proben bereitet, einerseits ohne Zugabe von Alkali, anderseits jnit Zusatz von 2 ccm 0,1 n-NaOH :\nA.\t5 g\tFibrin\t-f 30\tccm\tH. E.\t-f\t50 ccm\tCasein\t-f\t2\tccm\tH,0\nB.\t5 *\t\u00bb\t-f 30\t*\tH. E.\terh.\t-f\t50\t*\t\u00bb\t-f\t2\t\u00bb\t-\tH40\nC.\t5 *\t\u00bb\terh.\t-f 30\t>\tH. E.\t-f\tW\t\u00bb\t*\t-f\t2\t\u00bb\tH*0\nD.\t(Fibrin -f\tH. E.) erh.\t-f 50 ccm\tCasein\t-f\t2 ccm H20.\nDie andere Serie war\twie\tdiese bereitet,\tnur\tenthielt\ndieselbe 2 ccm 0,1 n-NaOH anstatt 2 ccm HsO. Nach 3 Tagen bei 37\u00b0 30 ccm Gerbs\u00e4ure; 50 ccm Filtrat. Die Resultate waren: Wirkende Enzyme Ohne zugesetztes Alkali Mit 2 ccm NaOH\nFibrin -f H. E.\t7,5 ccm\tS\u00e4ure\t11,7\tccm S\u00e4ure\nFibrin\t4,9\t*\t*\t4,7\t>\t*\nH. E.\t0,3\t\u00bb\t*\t0,5\t>\t\u00bb\nHier ist die kombinierte Wirkung von Fibrin und Harnenzym durch die Zugabe von Alkali entschieden gestiegen, ohne da\u00df die Wirkung von Fibrin oder Harnenzym besonders beeinllu\u00dft waren.\nObwohl die in dieser Arbeit abgehandelten Enzyme am besten bei schwach alkalischer Reaktion ihre Wirksamkeit ent-","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\t' 301\nfalten, so werden sie, mindestens wenn Eiwei\u00dfk\u00f6rper nicht in gen\u00fcgender Menge vorhanden sind, durch Alkali gesch\u00e4digt. In bezug auf das Harnenzym scheint dies aus folgendem Versuch hervorzugehen :\n1.\t(30 ccm H. E. + 1 ccm 0,1 n-NaOH) wurden 16 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt; darauf wurde\n10 ccm Glob. + 50 ccm Casein -j- 1 ccm NaOH\nzugegeben.\n2.\t(30 ccm H. E. -|- 2 ccm NaOH) wurden 16 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt und dann mit\n10 ccm Glob. -f- 50 ccm Casein\nversetzt.\nDie 2 Proben, samt einer Probe, wo alle Bestandteile auf einmal vermischt wurden (3), wurden 4 Tage bei 37\u00b0 aufbewahrt und dann mit 50 ccm Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt; 100 ccm Filtrat.\nNr. 1 32,25 ccm S\u00e4ure,\n\u00bb 2 31,6\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb 3 32,6\t>\t*\nMit Pferdeglobulin wurde folgender Versuch ausgef\u00fchrt : 100 ccm Globulin 5 ccm 0,1 n-NaOH wurden 3 Tage bei 37\u00b0 gehalten. Dann wurden folgende Gemengen bereitet:\n1.\t10 ccm Glob. + 50 ccm Casein -f* 4 ccm 0,1 n-NaOH,\n2.\tKontrolle mit erhitztem Glob.\nZur selben Zeit wurden zwei andere Proben bereitet, welche nicht mit Alkali vorbehandeltes Globulin enthielten:\n3.\t10 ccm Glob. -j- 50 ccm Casein -f- 4 ccm 0,1 n-NaOll\n4.\tKontrolle mit erhitztem Glob.\nNach 4 Tagen bei 3750 ccm Gerbs\u00e4ure; 75 ccm Filtrat.\nNr. 1 10,6 ccm S\u00e4ure; reduzierter Wert 7,8\n\u00bb\t2\t2,8\t*\n\u00bb\t3\t21,7\t\u00bb\t>\t;\t\u00bb\t\u00bb\t19,2\n\u00bb\t4\t2,5\t\u00bb\t*\nDie Probe 1 mit Alkali behandeltem Globulinenzym ergab einen geringeren Umsatz als die mit nichtbehandeltem Enzym.\nS\u00e4ure wirkt auf das Harnenzym entschieden zerst\u00f6rend ein, wie aus mehreren Versuchen hervorgeht, bei welchen das Harnenzym vor der eigentlichen Enzymwirkung mit S\u00e4ure behandelt wurde.\n. 21*\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nS. G. Hedin und Y. Masai,\n16. Schlu\u00dfworte.\nEs ergibt sich somit, da\u00df normaler Harn ein Enzym enth\u00e4lt, das beim S\u00e4ttigen des Harnes mit Am2S04 mindestens zum Teil ausf\u00e4llt und die F\u00e4higkeit besitzt, bei alkalischer Reaktion Peptone und derartige Substanzen weiter zu spalten. Es w\u00e4re also als ein ereptisches Enzym zu betrachten. Die aus Menschenharn durch S\u00e4ttigung mit Am2S04 und Dialysieren des Niederschlages erhaltene L\u00f6sung wirkt sehr schwach auf Casein, sowie auf gewisse andere Eiwei\u00dfk\u00f6rper ein. Ob dies dem ereptischen Enzyme zuzuschreiben ist oder durch geringe Mengen eines anderen Enzymes bedingt ist, mu\u00df dahingestellt bleiben.\nFerner hat es sich herausgestellt, da\u00df es auch Enzyme gibt, welche haupts\u00e4chlich den Anfang der Eiwei\u00dfspaltung zu besorgen imstande sind. Als solche Enzyme sind das proteolytische Enzym auf dem Blutglobuline, sowie ein proteolytisches Enzym auf dem Fibrin anzusprechen. Beide Enzyme wirken am besten bei alkalischer Reaktion. Die Wirkung solcher Enzyme wird gewisserma\u00dfen durch die Wirkung ereptischer Enzyme erg\u00e4nzt. Hieraus ergibt sich die bequemste Weise, das Harnerepsin nachzuweisen.\nWenn n\u00e4mlich Harnenzyml\u00f6sung zusammen mit Globulinenzym oder dem proteolytischen Enzym auf dem Fibrin auf Casein einwirkt, so f\u00e4llt der Erfolg der vereinigten Enzyme gr\u00f6\u00dfer aus, als die Summe der Wirkungen beider Enzyme, wenn sie jedes f\u00fcr sich unter den gleichen Bedingungen auf dieselbe Substratmenge einwirken. Am besten wird dabei der Umfang des Umsatzes durch F\u00e4llung mit Gerbs\u00e4ure bestimmt. Gewisse der bei der Einwirkung von Globulinenzym oder Fibrinenzym auf das Casein gebildeten Produkte werden noch durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt. Anderseits ist die direkte Einwirkung der Harnenzyml\u00f6sung auf Casein nur eine sehr schwache. Wirken aber beide zugleich, so werden die durch das Globulinenzym oder das Fibrinenzym erzeugten Produkte unter dem Einflu\u00df des Harnerepsins weiter aufgespalten in Produkte, welche durch Gerbs\u00e4ure nicht gef\u00e4llt werden. Die Einwirkung des Harnerepsins k\u00f6nnte man sich auch in einer anderen Weise denken, n\u00e4mlich so, da\u00df es durch Aufspaltung der prim\u00e4ren","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn usw.\t303\nSpaltungsprodukte deren hemmenden Einflu\u00df auf die Weiterwirkung des Globulinenzyms oder Fibrinenzyms beseitigt.\nEine St\u00fctze f\u00fcr die obige Ansicht bez\u00fcglich der Verteilung der Enzymarbeit ist darin zu erblicken, da\u00df das Harnenzym besser wirkt auf bereits mit Globulinenzym behandeltes Gasein als auf nicht gespaltenes, w\u00e4hrend das Globulinenzym in umgekehrter Weise sich verh\u00e4lt. Schlie\u00dflich ist hervorzuheben, da\u00df Darmerepsin und Hefeerepsin gegen das Globulinenzym in derselben Weise sich verhalten wie das Harnenzym.\nBerichtigung.\nBand 99, Seite 222, Zeile 14 von oben lies: 00967 statt 0,967.","page":303}],"identifier":"lit20686","issued":"1917","language":"de","pages":"263-303","startpages":"263","title":"\u00dcber Erepsin im normalen Harn und \u00fcber dessen Beziehung zu anderen Proteasen","type":"Journal Article","volume":"100"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:51:27.885234+00:00"}