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{"created":"2022-01-31T16:41:45.184791+00:00","id":"lit20689","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"K\u00fcster, William","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 101: 25-32","fulltext":[{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung von Diazomethan auf H\u00e4mine.\nVon\nWilliam K\u00fcster.\nNach Versuchen der Herren Dipl. Ing. 0. Geering u. 0. Kusch.\n(Mitteilung aus dem Laboratorium f\u00fcr organische und pharmazeutische Chemie der Technischen Hochschule Stuttgart.)\n(Der Redaktion zugegangen am 1\u00ab. Sept. 1917.)\nW\u00e4hrend Bilirubin und H\u00e4matoporphyrin durch Diazo-methan vollst\u00e4ndig vereslert werden, d. h. der Zweibasigkeit beider Stoffe entsprechend sich die Dimethylester bilden, st\u00f6\u00dft, wie bereits kurz erw\u00e4hnt wurde, die Veresterung des H\u00e4mins durch Diazomethan auf Schwierigkeiten.1) Diese Notiz gr\u00fcndete sich auf einen Versuch mit einem \u00df-Brom-H\u00e4min, das mit Hilfe von Methylalkohol hergestellt worden war und allem Anschein nach durch Diazomethan keine Ver\u00e4nderung erfahren hatte.\nWir haben nun einige weitere H\u00e4minpr\u00e4parate der Einwirkung von Diazomethan ausgesetzt und, was zun\u00e4chst a-H\u00e4mine betrifft, gefunden, da\u00df nur wenige Prozente des verwendeten Chlor-H\u00e4mins monomethyliert werden, a-Brom-H\u00e4min blieb sogar fast unber\u00fchrt.\nEin sehr bemerkenswertes Ergebnis wurde dann bei der Einwirkung von Diazomethan auf \u00df-H\u00e4mine erhalten:\n1.\tBei einem mit Hilfe von \u00c4thylalkohol dargestellten \u00df-Chlor-H\u00e4min, das ein Gemisch von 3 Teilen \u00df-Chlor-H\u00e4min mit einem Teil Mono\u00e4thyl-Chlor-H\u00e4min vorstellt, da es 0,93% C,H5 enth\u00e4lt, wurden 70% des verwendeten H\u00e4mins monomethyliert, d. h. das Pr\u00e4parat enthielt jetzt auf drei Teile Mono-methyl-\u00df-Chlor-H\u00e4min einen Teil Monomethylmono\u00e4thylester.\n2.\tEin Mono\u00e4thyl-Brom-H\u00e4min wurde in den Methyl\u00e4thylester \u00fcberger\u00fchrt und zwar fast vollst\u00e4ndig.\n3.\tEin Monomethyl-Chlor-H\u00e4min wurde nicht ver\u00e4ndert.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 94, S. 159 und 184 (1915).","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\nWilliam K\u00fcster,\n4. Ein H\u00e4minpr\u00e4parat, das nur 0,8 \u00b0/o CHS enthielt, also etwa zur H\u00e4lfte aus \u00df-Chlor-H\u00e4min, zur anderen aus dem Monomethylester bestand, wurde zu etwa 50\u00b0/o der angewendeten Menge vollst\u00e4ndig monomethyliert. Aus diesen Befunden geht hervor, da\u00df eine Veresterung des zweiten Carboxyls beim \u00df-H\u00e4min durch Diazomethan nur stattfinden kann, wenn das erste Carboxyl durch \u00c4thyl esterifiziert ist, woraus geschlossen werden kann, da\u00df in den untersuchten H\u00e4minen durch \u00c4thylalkohol ein anderes Carboxyl verestert wird wie durch Methylalkohol. \u2014 In diesen Ergebnissen liegt ein neuer Beweis daf\u00fcr vor, da\u00df die beiden Carboxyle des H\u00e4mins nicht gleichwertig sind, sondern durch die Gesamtkonfiguration verschieden stark beeinflu\u00dft werden, und auch daf\u00fcr, da\u00df eine Beziehung zwischen Carboxylen, basischen Gruppen und der Halogeneisengruppe besteht und da\u00df das eine Carboxyl mit den basischen Stellen in engerer Beziehung steht wie das andere. Denn die Verhinderung der Esterifizierung durch Diazomethan k\u00f6nnte durch betainartige Bindung verursacht sein, im a-Brom-H\u00e4min w\u00e4re dann das Gleichgewicht:\n\\\nCOO-NH / ^ FeBr\nCOO-NH \\\n//\n\\\nCOOH / \\ n \u201e / f '\u2022BrI'ec COOH \\N /.......\\\n/\nweit nach links verschoben, im a-Chlor-H\u00e4min w\u00fcrde diese Verschiebung eine weniger weitgehende sein, insofern wenigstens das eine Carboxyl teilweise ausgeschaltet ist, so da\u00df es der Veresterung zug\u00e4nglich wird. \u00c4hnliches gilt dann f\u00fcr die Veresterung durch Methylalkohol, w\u00e4hrend sich die \u00c4thylierung am anderen Carboxyl abspielt. Die Vorg\u00e4nge w\u00fcrden sich also wie folgt darstellen lassen:\n\\\nA.\t\\ COO-NH\n/\nB.\tI COOH\n\\\ni COO-NH\n/\n(COOCH,,\ndurch CHtN, keine Methylierung\ndu,\nrcfi\nc\u00c0o\u00ef?\n\\\n( COO-N-CtH.\n*\n[ COOH\n[ CO\u00d6\u2014NC,Hj\ndurch CH,N, \u2014{\t//\n( COOCH,","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\n\u00dcber die Einwirkung von Diazopiethan auf H\u00e4mine.\nwobei unentschieden bleiben mu\u00df, in welchem Grade das Gleichgewicht :\nCOO-NC,H.\n/\nC\u00fcOC,H, \\-Fe -^Br\nnach rechts oder links verschoben ist.1)\nEine Ausdehnung der Versuche auf weitere H\u00e4minpr\u00e4parate ist beabsichtigt, um eine breitere Grundlage zu gewinnen, die einen sicheren Einblick in die verwickelten, bei der Veresterung des H\u00e4mins sich abspielenden Reaktionen gestattet.\nExperimenteller Teil.\nI. Zur Darstellung von \u00df-H\u00e4min dienten 10 Liter Blut eines 13j\u00e4hrigen A\\ allachs (Oldenburger Schlag), der wegen Sehnenentz\u00fcndung geschlachtet wurde. Durch Senkung ergaben sich 5 Liter Blutk\u00f6rperbrei, von denen je die H\u00e4lfte mit reinem Meth^lalkohol-Kahlbaum, dem 10\u00ae/o Wasser zugef\u00fcgt wurden, und mit 90\u00b0/oigem \u00c4thylalkohol nach der Methode von M\u00f6rner verarbeitet wurden.\nA. Produkt mit Methylalkohol. Ausbeute 11,5 g \u00df-H\u00e4min\nmit 1,25 \u00b0/o CH3.*)\n(0,3258 g Substanz [110\u00b0] : 0,0638 AgJ). '\nDurch dreimalige Behandlung mit Chloroform bei Z.-T. gingen 1,89 g in L\u00f6sung \u2014 beim dritten Mal nur noch 0,21 g \u2014.\na) Das gel\u00f6ste H\u00e4min krystallisierte aus Methyl\u00e4thylketon in feinen N\u00e4delchen, war unl\u00f6slich in 4 \u00b0/oiger Sodal\u00f6sung bei Z.-T., l\u00f6ste sich aber beim Erw\u00e4rmen, stellte also ein Mono-methyl-\u00df-Chlor-H\u00e4min vor, was die Analyse best\u00e4tigle.\n0,3732 g Substanz (110\u00b0) : 0,1150 AgJ = 1,96 \u2022/# CH,.\nDie Einwirkung von Diazomethan lie\u00df das Pr\u00e4parat unver\u00e4ndert.\n0,4 g wurden in 50 ccm Chloroform gel\u00f6st mit 4 Molekeln\n*) Diese Darlegungen setzen voraus, da\u00df eine Umlagerung im H\u00e4min, die zur Bildung einer Lactons\u00e4ure f\u00fchrt, nicht in Frage kommt, vgl. diese Zeitschr., Bd. 99, S. 234/35 (1917).\n*) Die Methylierung war also bei diesem Pr\u00e4parat nur in geringem Grade eingetreten.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nWilliam K\u00fcster,\nDiazomethan behandelt. Das aus der Chloroforml\u00f6sung isolierte Reaktionsprodukt glich in allen seinen Eigenschaften dem verwendeten H\u00e4min.\nb) Der durch Chloroform nicht gel\u00f6ste Teil des Roh-H\u00e4mins enthielt 0,8 \u00b0/o CHS.\n0.5450 Substanz (110\u00b0) : 0,0700 AgJ 0.8184\t\u00bb\t= 1,74 ccm 7*0*n*AgNO3,\u2018)\nin 4\u00b0/\u00abiger Sodal\u00f6sung war er entsprechend schon bei Z.-T. l\u00f6slich, beim Betupfen eines mikroskopischen Pr\u00e4parates mit Methyl\u00e4thylketon erschienen sehr kleine N\u00e4delchen.\nDurch die Einwirkung von Diazomethan wurde etwa die H\u00e4lfte einer verwendeten Probe in Monomethyl-H\u00e4min \u00fcbergef\u00fchrt.\na) 0,5 g wurden in Chloroform suspendiert und mit 4 Molekeln Diazomethan behandelt, wodurch 0,22 g in L\u00f6sung gebracht wurden. Dieser Teil krystallisierte aus Methyl\u00e4thylketon in kleinen N\u00e4delchen, war in 4\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung bei \u00a3.-T. unl\u00f6slich, l\u00f6ste sich aber beim Erhitzen auf. Der Methylgehalt betrug 2,41 \u00b0/o (0,2013g [110\u00b0] = 3,24ccm l/io-n-AgNOj nach Kirpal). Der in Chloroform unl\u00f6slich gebliebene Teil war nicht methyliert worden.\n\u00df) Bei Verwendung von Aceton an Stelle von Chloroform wurden durch dieselbe Diazomethanmenge von 0,5 0,28 g in das L\u00f6sungsmittel \u00fcbergef\u00fchrt unter Monomethylierung.\nB. Produkt mit \u00c4thylalkohol. 2,5 Liter Blutk\u00f6rperbrei gaben ll,6g \u00dfrH\u00e4min mit 1,1 \u00b0/o C,H5 (0,2836 Subst. [110\u00b0] : 0,0253 AgJ.). Das Pr\u00e4parat l\u00f6ste sich bereits bei Z.-T. in 4c7oiger Sodal\u00f6sung.\na)\tIn Chloroform waren nur 0,67 g vom Gesamtpr\u00e4parat l\u00f6slich.\nb)\tDer in Chloroform nicht l\u00f6sliche Teil krystallisierte aus Methyl\u00e4thylketon in kleinen N\u00e4delchen, er enthielt 0,93 \u00b0/o C,H5 (0,2886 Subst. [110\u00b0] : 0,0198 C,H5 (CH3)3 N-J (Willst \u00e4 11 e r>. Methyl war nicht vorhanden.\n*) Kirpal. Monatshefte, Bd. 36, S. 853 (1915).","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung von Diazomethan auf H\u00e4mine.\n29\nDie Analyse nach der Methode von Kirpal, nach der sich nur Methyl nachweisen lassen soll, ergab doch 0,55 CjH*. (0,3605 Substanz [tlO\u00b0] = 0,69 ccm '/\u2018o-n-AgNO,).\nEinwirkung von Diazomethan. 0,5 g wurden, in Chloroform suspendiert, mit 4 Molekeln Diazomethan behandelt, worauf in 12 Stunden allm\u00e4hliche L\u00f6sung eintrat.1) Danach waren nur 0,04 g ungel\u00f6st ; der l\u00f6sliche Teil erwies sich bei Z.-T. als unl\u00f6slich in 4\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung, beim Erhitzen trat\nL\u00f6sung ein; aus Methyl\u00e4thylketon krystallisierte er in kleinen N\u00fcdelchen.\nEr enthielt 5,03\u00b0/o Chlor und 2,24\u00ab/0 CHS.\n(0,1810 Substanz [1100J : 0.0370 AgCl).\n(0,3910 Subst. [110\u00b0J : 6,58 ccm l/io-n-AgNOs, wovon unter Ber\u00fccksichtigung des Fehlers durch Aufnahme von \u00c4thyl (s. o.) 0,72 ccm abgehen).\nDanach war gerade ein Molek\u00fcl Methyl zu dem vorhandenen \u00c4thyl eingetreten.\nII. Zur weiteren Beurteilung der Diazomethaneinwirkung diente ein Pr\u00e4parat von \u00df-Mono\u00e4thyl-Brom-H\u00e4min ,1 das von Herrn Pr\u00f6ger aus 10 Litern Ochsenblut nach der Methode von M\u00f6rner bereitet worden war. Nach Eintr\u00e4gen der Brom-wasserstoffs\u00e4ure war die schwefelsaure L\u00f6sung 5 Minuten im gelinden Sieden erhalten worden, worauf man langsam erkalten lie\u00df. Das mit Petrol\u00e4ther extrahierte Pr\u00e4parat krystallisierte in w\u00fcrfel\u00e4hnlichen Formen, die durch Methyl\u00e4thylketon in lange, spitze Nadeln von betr\u00e4chtlicher Gr\u00f6\u00dfe \u00fcbergehen. In 5\u00b0/o iger Sodal\u00f6sung ist es bei Z.-T. unl\u00f6slich * dagegen l\u00f6slich in \u00bb/s-n-Natronlauge. Die Analyse best\u00e4tigte das Vorliegen eines Mono\u00e4thyl-Brom-H\u00e4mins.\n0,1594 Substanz (90*) :\t0,3473\tCO\u201e 0,0784 H,0 und 0,0180 Ke,0,.\n0,1418\t\u00bb\t:\t0,0358\tAgBr (Carius),\n0,223\t\u00bb\t:\t0,0794\tAgJ (Zeisel)*),\n0,1386\t\u00bb\t:\t0,0470\tAgJ ( \u00bb ),\nO\u20193891\t: 0,121 (CH#),C,H5NJ (Willst\u00e4tter) kein Methyl.\n\u2018) Bei k\u00fcrzerer Einwirkung sind die Ausbeuten an dem in Chloroform l\u00f6slichen Teil bedeutend schlechter.\n\u2022) Diese Analysen verdanke ich Herrn Dipl.-Ing. Otto Geering.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nWilliam K\u00fcster,\nC36HM04N4FeBr.\nBer.: 59,67 V\tC 4,^8\u00b0/o H\t7,74\u00b0/\u00ab\tFe ll,05\u00b0,o\tBr 4.0 \u00bb/\u201e\tC,H,\nGef.: 59.42 V 5,47#/o\t7,90V\t10,75\u00ae/\u00ae\t4,38V\n4,17V\n4,19V-\nZur Behandlung mit Diazomethan wurde 1 g in 45ccm Chloroform suspendiert und der Einwirkung des aus 2,5 ccm Nitrosomethylurethan entwickelten Gases 12 Stunden \u00fcberlassen. Nach Abdestillation des Chloroforms erwies sich der R\u00fcckstand in Methyl\u00e4thylketon zum gr\u00f6\u00dften T\u00e8il l\u00f6slich, das Filtrat wurde stark konzentriert, wonach sich ein krystal-linischer Absatz einstellte. Unt\u00e9r dem Mikroskop waren w\u00fcrfelartige Formen erkennbar, zumeist bildeten sie kuglige Aggregate. 96\u00b0/oige Essigs\u00e4ure l\u00f6ste in der Hitze auf, beim Erkalten fand aber keine Krystallisation statt.\nVon 5\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung wurde das Pr\u00e4parat erst beim Erhitzen spurenweise angegriffen, wonach ein dialkyliertes \u00df-H\u00e4rain vorliegen mu\u00dfte, was die Analyse best\u00e4tigte.\n0,1819 Substanz (90\u00ab) : 0,4026 CO,, 0,0765 H,0 und 0,0180 Fe,0, 0\u00ab!^5 *\t: 0,4279 CO\u201e 0,0930 H,0 > 0,0210 Fe,0,\n0,1546 \u00bb\t(90\u00b0) : 10,6 ccm N bei 22* und 743 B.\n0,2403\t>\t(i.V.) : 0,0600 AgBr\n0.2364\t\u00bb\t: 0,0632 (CH,),C,H,NJ und 0,0752 (CH,)4NJ\u2018).\nCs\u00efH,904N4FeBr. Berechnet:\n60,16\u00b0/\u00ab C 5,15 V H 7,59\u00b0/\u00ab Fe 7,59 \u00ae/o N 10,84 \u00b0/o Br 2,03 \u2022/\u2022 CH, 3,93 V C,H,\nGefunden:\n60,36 V C 4.67 V H 6,93 V Fe\n60,00V C 5,3\u2022/\u2022 H 7,56 V Fe 7,7 \u00ae/o N 10,63 V Br'2,2 \u00ae/o CH, 3,7 \u00ae/o C,H, Hiernach ist das \u00df-Mono\u00e4thyl-Brom-H\u00e4min durch die Einwirkung des Diazomethans in den Methyl-\u00c4thylester des Brom-H\u00e4mins \u00fcbergef\u00fchrt worden.\nIII. Einwirkung von Diazomethan auf a-H\u00e4mine (bearbeitet von Herrn Dipl. Ing. 0. Kusch).\nA. Chlor-H\u00e4min.\nDas Pr\u00e4parat enth\u00e4lt 5,35 \u00b0/o Chlor und ist in 4\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung bei Z.-T. l\u00f6slich.\n(0,1476 Substanz [110\u00b0] : 0,0320 AgCJ).\n*) Diese Analysen verdanke ich Herrn Dipl. Ing. Otto Geering.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung von Diazomethan auf H\u00e4mine.\n31\na) Nach der Einwirkung von Diazomethan auf eine Suspension von lg a-Chlor-H\u00e4min in 70ccm Chloroform waren 0,27 g in L\u00f6sung gegangen. Dieser Teil ist jetzt unl\u00f6slich bei Z.-T. in 4\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung, beim Erhitzen l\u00f6st er sich; er enth\u00e4lt 2,5 \u00b0/o CH3 und 4,97 \u00b0/0 Chlor.\n0,2166 Substanz (110\u00b0) : 0,0866 AgJ. 0,1788 Substanz : 0,0360 AgCI.\nIn geringer Ausbeute hat sich also das Monomethylh\u00e4min gebildet.\n\u00df) Bei Verwendung einer Suspension in Aceton war die Ausbeute noch schlechter: von 1 g waren nur 0,06g in Aceton l\u00f6slich geworden und nach den Eigenschaften monofaethyliert.\nDer in Aceton unl\u00f6slich gebliebene Teil war schwach methyliert worden, eine Wegnahme von Chlor war nicht eingetreten.\n0,1750 Substanz (110\u00b0) : 0,0220 AgJ = 0,8 \u00b0/0 CH,\n0.2080\t>\t: 0,0460 AgCI = 5,43 \"/o CI.\na-De(hydrochlorid)-H\u00e4min.\nDie Wegnahme des Chlors durch Anilin war bis auf 0,8 \u00b0/o gegl\u00fcckt.\n(0,1734 Substanz [110\u00b0] : 0,0056 AgCI).\nNach der Einwirkung von Diazomethan auf eine Suspension von 1 g in 100 ccm Chloroform waren 0,22 g l\u00f6slich geworden und in das Monomethylderivat \u00fcbergef\u00fchrt worden. Die Herausnahme des Chlors hat also keinen Einflu\u00df auf den Verlauf der Veresterung gehabt.\nB. a-Brom-H\u00e4min.\nDas Pr\u00e4parat enth\u00e4lt ll,23\u00b0/0 Brom und ist in 4\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung l\u00f6slich.\n0,1638 Substanz (110\u00b0) = 0,0436 AgBr.\na) Nach der Einwirkung von Diazomethan auf. eine Suspension von lg in 55ccm Chloroform sind nur 0,05g l\u00f6slich und monomethyliert.\nDer Bromgehalt des unl\u00f6slich gebliebenen Teils hat sich nicht ver\u00e4ndert.\n0,1608 Substanz (110\u00b0) : 0,0422 AgBr = 11,16*/\u00ab Br.\n\u00df) Bei Verwendung von Aceton ergab sich kein besseres Resultat: von 1 g gingen nur 0,06 g in L\u00f6sung, die aus Methyl-","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32 William K\u00f6ster, \u00dcber Einwirkung von Diazomethan auf H\u00e4mine.\n\u00e4thylketon sehr sch\u00f6n krystallisierten und zwar in Form gekreuzter Spindeln. Nur dieser kleine Teil war, nach dem Verhalten gegen 4\u00b0/oige Sodal\u00f6sung zu schlie\u00dfen, monomethyliert worden.\na-De-(hydrobromid)-H\u00e4min.\nDie Wegnahme des Broms war bis auf 1,11 \u00b0/o erfolgt.\n0,1884 Substanz : 0,0050 AgBr.\na) Nach der Einwirkung von Diazomethan auf eine Suspension von 1 g in 100 ccm Chloroform waren 0,2 g in Chloroform l\u00f6slich geworden, doch erwies sich dieses Pr\u00e4parat als nicht v\u00f6llig monomethyliert, da es in 4 \u00b0/o iger Sodal\u00f6sung bei Z.-T. ein wenig l\u00f6slich war.\n\u00df) Bei einem 2. Versuch fanden sich nur 0,04 g in der Chloroforml\u00f6sung, die nach dem Verhalten gegen Soda monomethyliert worden waren.","page":32}],"identifier":"lit20689","issued":"1918","language":"de","pages":"25-32","startpages":"25","title":"\u00dcber die Einwirkung von Diazomethan auf H\u00e4mine, Nach Versuchen der Herren Dipl.-Ing. O. Geering und O. Kusch","type":"Journal Article","volume":"101"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:41:45.184797+00:00"}