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{"created":"2022-01-31T14:35:38.228882+00:00","id":"lit20699","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Knoop, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 101: 210-211","fulltext":[{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"Ober aus Proteinttoff\u00e9n bei tiefgreifender Spaltung mit Sal-peters\u00e4ure erhaltene Verbindungen.\nNotiz zu der 6. Mitteilung von Carl Th. M\u00f6rner.\nVon\nF. Knoop.\n(Der Redaktion zagegangen an 4. Januar 1918.)\nIn seiner Zusammenfassung \u00fcber die Produkte tiefgreifender Salpeters\u00e4ureeinwirkung auf Proteine1) nennt M\u00f6rner au\u00dfer 9 bekannten S\u00e4uren zwei solche, deren Konstitution er offen l\u00e4\u00dft.\nAuf Grund von Beobachtungen bei meinen Arbeiten, die den Konstitutionsnachweis f\u00fcr das Histidin im Sinne der Pauli-schen Formel erbrachten und bei denen ich auch Salpeters\u00e4ure auf dieses Eiwei\u00dfspaltungsprodukt einwirken lie\u00df, m\u00f6chte ich darauf hinweisen,- da\u00df die unbekannten S\u00e4uren vermutlich Derivate des Histidins sind.\nDie M\u00f6rnersche S\u00e4ure C5Hs05N, kann, wenn man ein einfaches Molek\u00fcl annehmen will, auf C5OaNt nur H4 oder Htr nicht Ha enthalten. Eine S\u00e4ure C5H40sN, aber habe ich durch Oxydation von Histidin mit Salpeters\u00e4ure gewinnen k\u00f6nnen und deren Konstitution mit Sicherheit als Imidazolglyoxyls\u00e4ure erwiesen.* *) Offenbar hat auch M\u00f6rner diese Substanz in H\u00e4nden, denn alle von ihm angegebenen Eigenschaften stimmen \u00fcberein. Die Darstellung des charakteristischen Oxims vom Schmelzpunkt 229\u00b0 (scharf), ev. die quantitativ verlaufende Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd zur Imidazolcarbons\u00e4ure wird eine leichte Pr\u00fcfung erlauben.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 101, S. 15. (Dezember 1917.)\n\u2022) Beitr. chem. Phys. u. Path., Bd. 10, S. 116. (1907.)","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber aus Proteinstoffen usw. erhaltene Verbindungen. 211\nDie zweite S\u00e4ure C4Hs04Ns ist mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit Nitroimidazolcarbons\u00e4ure. Da\u00df die Seitenkette des Alanins im Histidin durch Salpeters\u00e4ure bis zu Carboxyl abgebaut wird, habe ich durch Isolierung der Imidazolcarbons\u00e4ure aus dem Oxydationsgemisch feststellen k\u00f6nnen. Und eine Nitrierung des Imidazolkernes l\u00e4\u00dft sich unter den angewandten Bedingungen ebenfalls beobachten: eine der dort\u00bb) erw\u00e4hnten Substanzen lie\u00df sich sp\u00e4ter als Nitroimidazol identifizieren. Da das ganze Oxydationsgemisch, wenn man die Salpeters\u00e4ure nicht vorsichtig im Vakuum abdampft, gerne explodiert, so lindet offenbar je nach den Bedingungen weitgehende Nitrierung statt. Und da die Imidazolcarbons\u00e4ure leicht Kohlens\u00e4ure abspaltet, so ist die Bildung von Nitroimidazolcarbons\u00e4ure bei dem Befund von Nitroimidazol \u2014 z. T. als dessen Vorstufe \u2014 \u00e4u\u00dferst wahrscheinlich. Die Verbindung ist \u00fcbrigens von Windaus und Opitz1) 1911 aus Imidazol\u00e4thanol erhalten und beschrieben worden und besitzt in der Tat die von M\u00f6rner angegebenen Eigenschaften.\nDarnach sind also die beiden S\u00e4uren offenbar vom Histidin abzuleiten. Leider erlaubt mir mein milit\u00e4rischer Dienst nicht, mich Herrn M\u00f6rner zur Beschaffung der objektiven Unterlagen f\u00fcr diese Annahmen zur Verf\u00fcgung zu stellen. Aber ein Zweifel an ihrer Richtigkeit scheint mir kaum m\u00f6glich und die etwa noch w\u00fcnschenswerten Nachweise bieten keine besonderen Schwierigkeiten.\n\u2018) Beitr. chem. Phys. u. Path., Bd. 10, S. 117. *) Ber., Bd. 44, S. 1724. (1911.)\n15*","page":211}],"identifier":"lit20699","issued":"1918","language":"de","pages":"210-211","startpages":"210","title":"\u00dcber aus Proteinen bei tiefgreifender Spaltung mit Salpeters\u00e4ure erhaltenen Verbindungen, (Notiz zu der 6. Mitteilung von Carl Th. M\u00f6rner)","type":"Journal Article","volume":"101"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:35:38.228887+00:00"}