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{"created":"2022-01-31T14:39:44.989142+00:00","id":"lit20718","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"},{"name":"Olof Svanberg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 102: 176-184","fulltext":[{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Ober die chemische Zusammensetzung und\nBildung der Enzyme.\nXV. Mitteilung.\nNeue Messungen an Bact. acidi lactis (Streptococcus lactis).\nVon\nHans Euler und Olof Svanberg.\nMit 2 Kurvenzeichnungen im Texte.\nAus dem biochemischen Laboratorium der Universit\u00e4t Stockholm. (Der Redaktion zugegangen am 26. April 1918.)\nI. Einflu\u00df von Phosphat.\nVor mehreren Jahren sind im hiesigen Laboratorium von Dr. Herrn. Meyer und von Dozenten Bj. Palm Versuche zum Studium der Enzymbildung in Bact. acidi lactis unternommen worden, die zu keinen einheitlichen Ergebnissen gef\u00fchrt haben, da \u00fcber Enzymgehalt und G\u00e4rungsVerh\u00e4ltnisse der Milchs\u00e4urebakterien in quantitativer Hinsicht noch wenig bekannt war.\nUm in dieser Hinsicht \u00e9ine Grundlage zu schaffen, haben wir im vergangenen Jahr einige orientierende quantitative Messungen \u00fcber den Verlauf der Milchs\u00e4urebildung durch Bact. casei \u20ac angestellt, wobei es sich besonders um den Einflu\u00df von Phosphat auf die Milchs\u00e4ureg\u00e4rung gehandelt hat (Diese Zeitschr., Bd. 100, S. 148, 1917).\nBei den \u00e4lteren Versuchen hatte sich mehrfach ergeben, da\u00df bei der Milchs\u00e4urebildung durch Bact. acidi lactis in Gegenwart von Phosphat nach einiger Zeit eine Kohlens\u00e4ureentwicklung einsetzte, soda\u00df nach den von E. Griese (Diese","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Zusammensetzung und Bildung der Enzyme. XV. Milt. 177\nZeitschr., Bd. 100, S. 59, 1917) Angestellten Kontrollversuchen das Auftreten eines zymase\u00e4bnlichen Enzyms in Betracht gezogen wurde. Indessen hat der eine von uns gleich hervorgehoben, da\u00df \u00abdie Resultate nicht den Grad der Sicherheit erreicht haben, da\u00df die ziemlich komplizierten Verh\u00e4ltnisse als gekl\u00e4rt angesehen werden k\u00f6nnen\u00bb.\nDas von E. Griese angewandte Ausgangsmaterial, eine Kultur aus dem bakteriologischen Institut der Zentralanstalt f\u00fcr das landwirtschaftliche Versuchswesen in Schweden, war zweifellos rein. Indessen wurde, wie in der genannten Mitteilung erw\u00e4hnt, mehrfach das G\u00e4rungsmedium gewechs\u00e9lt, und die Kontrolle auf Reinheit erfolgte durch mikroskopische Beobachtungen direkt aus den L\u00f6sungen entnommener Proben. Bei der Schwierigkeit, einige der gerade hier in Betracht kommenden Bakterien, welche neben Milchs\u00e4ure auch Kohlens\u00e4ure bilden (Bact. coli, Bact. aerogenes), neben Bact. lactis acidi durch direkte mikroskopische Beobachtung nachzuweisen, war es trotz der fr\u00fcher angewandten Vorsichtsma\u00dfregeln nicht ausgeschlossen, da\u00df gegen Schlu\u00df der Versuche, wo die Kohlens\u00e4ureentwicklung auftrat, eine Infektion durch solche Bakterien eingetreten war, welche normal neben Milchs\u00e4ure auch Kohlens\u00e4ure entwickeln. Die von E. Griese mit Bact. lactis acidi angestellten Versuche wurden deswegen nochmals einer Kontrolle unterworfen, sowohl hinsichtlich des Einflusses von Phosphat auf die S\u00e4uerung durch die genannten Bakterien, als hinsichtlich einer eventuellen C08- bezw. Zymasebildung unter der Einwirkung von Phosphat.\nt\nNeue Messungen.\nEine Reinkultur von Streptococcus lactis (Bact. lactis acidi) verdanken wir wieder Herrn Prof. Chr. Barthel, Ex-perimentalf\u00e4ltet Stockholm.\nDie Bakterien wurden in steriler Magermilch gez\u00fcchtet und durch h\u00e4ufig vorgenommene \u00dcberimpfungen in steter Virulenz gehalten. \u00dcber das S\u00e4urebildungsverm\u00f6gen dieser\nBakterien seien folgende an Milchkulturen ausgef\u00fchrten Messungen angegeben:","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nHans Euler und Olof Svanberg,\nTemperatur: 15\u00b0.\nAnzahl Tage nach der Impfung\tPH\tS\u00e4uregrad n. Th\u00f6rner ccm 0,1 n-NaOH per 100 ccm Milch\n\u2022 0\t6,57\t17,5\n3\t4,45\t75,5\n4\t4,10\t95,5\n5\t4,10\t96,5\n6\t4,10\t98,0\n7\t4,05\t98,5\n13\t3,95\t102,0\nVersuch 1.\nEs wurde gemischt:\nA.\tB.\nJO g NaH,P04\t5 g Milchzucker\n10 > Milchzucker\t60 > Molke\n125 ccm Molke, steril\nPH = 4,4. S\u00e4uregrad 65.\nHiervon wurden je 50 ccm zu Parallelversuchen in zwei 100 ccm-Kolben gebracht und nochmals sterilisiert. Beide Kolben wurden mit 1 ccm einer frisch koagulierten Bakterienkultur geimpft und im Wasserthermostat bei +28\u00b0 mit Quecksilberb\u00fcretten verbunden.\nGasentwicklung trat in keinem der beiden Kolben ein.\nDie Vermehrung der Bakterienzellen war nur im Versuch B gut. Im Versuch A hingegen trat h\u00f6chstens eine unbedeutende Vermehrung der Zellen ein. Eine S\u00e4uerung war auch nach 8 Tagen nicht nachweisbar.\nVersuch 2.\nEs wurde gemischt :\n10 g Nall2P04\n10 \u00bb Milchzucker 200 ccm sterile Molke\npu == 4,9. S\u00e4uregrad 49.\n0","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Zusammensetzung und Bildung der Enzyme. XV. Mitt. 179\nEs wurden 2 Parallelversuche, beide mit Phosphat, angestellt. Die Impfung geschah wie beim Versuch 1 mit 1 ccm Reinkulturl\u00f6sung. Versucbstemperatur: 28\u00b0.\nNach 10 Tagen betrug die S\u00e4uerung 49,6, also betrug die Zunahme 0,6.\nAuch bei diesen Versuchen wurde keine Kohlens\u00e4ureentwicklung beobachtet.\nVersuch 3.\nMilchs\u00e4ureg\u00e4rung mit und ohne Na-Phosphat bei pH = 6,7, p\u201e=5.\nEs wurden vier Versuchsreihen mit je vier Kolben (100 ccm fassend) angestellt. In jedem Kolben 35 ccm Molke:\nA\tB\tCDD\nohne Zusatz 0,2 ccm Milchs\u00e4ure\t5\u00b0/o NaH,P04\nmit 2 n-NaOH neutr. sauer S\u00e4mtliche 16 K\u00f6lbchen wurden 10 Minuten bei + 1050\nsterilisiert und nach der Abk\u00fchlung, mit je einer Platin\u00f6se einer frisch koagulierten Kultur von Streptococcus lacticus (Bact. lactis acidi) geimpft; Versuchstemperatur +18\u00b0. Von Zeit zu Zeit wurden die Kolben elektrometrisch, titrationsacidimetrisch und mikroskopisch (Methylenblauf\u00e4rbung) untersucht. Dabei wurde zu jeder Versuchsreihe ein ganzer Kolben genommen, um die Versuche gegen Desinfektion vollkommen gesch\u00fctzt halten zu k\u00f6nnen. In den Kolben A entwickelten sich die Kokken schnell\nund waren schon zwei Tage nach der Impfung ziemlich reichlich vorhanden. Auch in den Kolben C kamen sie zur Entwicklung, jedoch recht sp\u00e4rlich; in den Versuchsreihen B und D wurde keine Entwicklung beobachtet. Die Resultate der Titrierungen und pH-Bestimmungen stehen damit im Einklang:\nAnzahl Tage nach Impfung\tA\t\tB\t\tC\t\tD\t\n\tS\u00e4ure titrierbar\tPH\tS\u00e4ure\tPh\tS\u00e4ure\tPH\tS\u00e4ure\tpH\n0\t7,6\t6,7\t35\t5,0\t117\t6,7\t396\t5,1\n3\t47,5\t4,55\t35\t5,0\t123\t6,6;\t400\t\u2014\nm 0\t51\t4,45\t\u2014\t\u2014\t139\t6,6\t396\t\n7\t51\t4,45\t31\t\u2014\t140\t6,6\t396\t5,1","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\tHans Euler und Olof Sv&nberg,\nNur in A und in C war eine S\u00e4uerung eingetreten. (Die S\u00e4uremengen sind mit 0,216 n-NaOH gegen Phenolphthalein austitriert und nach Th\u00f6rners Skala1 *) angegeben.) Das Maximum der S\u00e4uerung dieses Bakterienstammes in Milch bei Zimmertemperatur betr\u00e4gt pH = 3,9 bis 4,0.\nKein Zeichen einer Gasentwickelung wurde beobachtet.\nIn fr\u00fcheren Versuchen haben wir an Bact. casei \u20ac eine Beschleunigung der Milchs\u00e4urebildung in saurer L\u00f6sung durch Phosphat (etwa 1,7 g per 100 ccm L\u00f6sung) gefunden.\nBei den hier mitgeteilten Versuchen hemmt Phosphat (5 g per 100 ccm L\u00f6sung) die Entwicklung von Streptococcus lactis bei saurer, weniger bei ann\u00e4hernd neutraler Reaktion (pH = 6,6).\nZun\u00e4chst ist zu bedenken, da\u00df sich bei den beiden untersuchten Arten Unterschiede in der Permeabilit\u00e4t gegen\u00fcber Phosphat und gegen\u00fcber Alkali geltend machen k\u00f6nnen.\nAnderseits beeinflussen Phosphate nicht selten auch bei Hefen G\u00e4rwirk\u00fcng und Zellenzuwachs in entgegengesetztem Sinne.\nDie G\u00e4rt\u00e4tigkeit der Hefen wird im allgemeinen bei zahlreichen Hefearten und Rassen durch Phosphate beschleunigt, wenigstens in einem begrenzten Konzentrationsintervall. Wir brauchen in dieser Hinsicht nur an die \u00e4lteren Arbeiten von Lintner,*) von Eiion,3) sowie von zahlreichen franz\u00f6sischen Forschern zu erinnern (Kayser, Martinand, Langlade) sowie an Ergebnisse von Lundeqvist4) aus dem hiesigen Laboratorium. Das optimale Konzentrationsintervall scheint allerdings bei verschiedenen Hefen nicht unerheblich zu variiren (im allgemeinen wohl zwischen 0,4 und 2,0 \u00b0/o Phosphat), die Beschleunigung nimmt dann aber auch \u2014 wie z. B. bei der von Eiion untersuchten Brennereihefe \u2014 betr\u00e4chtliche Betr\u00e4ge, bis zu 60%, an.\n*\n*) Th\u00f6rner-Grade == Anzahl ccm 0,1 n-NaOH, welche zur Titration von 100 ccm L\u00f6sung verbraucht werden.\n\u2022) Lintner, Zeitschr.f. d. ges. Brauw., Bd. 6, S. 397 (1883).\n3)\tEiion, Zentralbl. f. Bakt., Bd. 14, S. 53 und 97 (1893).\n4)\tLundeqvist, Diese Zeitschr., Bd. 72, S. 97 (1911).","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Zusammensetzung und Bildung der Enzyme. XV. Mitt. 181\nDie Entwicklung der Hefen wird hingegen durch Phosphate oft gehemmt, wie wir selbst neuerdings sowohl bei einer Hefe vom Frohberg-Typus als bei unserer Brennerei-Ober-hefe SB II zu beobachten Gelegenheit hatten.\nn. Milchs\u00e4ureg\u00e4rung mit und ohne Na-Lactat.\nDie Frage, wie bei der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung bereits vorhandenes Lactat auf den weiteren Verlauf der G\u00e4rung einwirkt, ist sowohl von theoretischem Interesse f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis des Reaktionsverlaufs als von praktischer Bedeutung f\u00fcr die Technik der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung. Es werden deswegen einige fr\u00fchere Versuche1) fortgesetzt. Es wurde gemischt:\nA-\tB.\n50\tccm Molke\t50\tccm\tMolke\n20\t\u00bb\t2\u00df \u00b0/o ige Invertzuckerl\u00f6sung\t20\t\u00bb\t25\u00ae/oige Invertzuckerl\u00f6sg.\n10\t*\t10\u00b0/o Na,HP04\t10\t\u00bb\t10\u00b0/\u00ab Na1HP04\n10\t*\tAq. dest.\t10\t*\tNa-Lactatl\u00f6sg. (1 g Milch-\ns\u00e4ure enthaltend)\nDie L\u00f6sungen wurden sterilisiert. Zusatz von\n10\t*\teiner Reinkultur\tv. Strepto-\t10\t*\teiner Reinkultur v.Strepto-\n_________coccus lacticus in Milch _________coccus lacticus in Milch\n100 ccm\t100 ccm\n+ 1,9 ccm 2 n-NaOH\t-f 2,2 ccm NaOH (bis auf schwache\nPhenolphthaleinr\u00f6te). pH = 8,2.\nDie Kolben wurden steril verschlossen und im Wasserthermostaten von + 28\u00b0 untergebracht. Von Zeit zu Zeit wurden Proben auf je 10 ccm mit 0,216 n-NaOH gegen Phenolphthalein titriert. Die schlie\u00dflichen p^ -Werte wurden elektrometrisch bestimmt.\nTitrationsacidit\u00e4t in Th\u00f6mer-Graden\nZeit, Tuge\tA\tB\n0\t0\t0\n1\t21,5\t4,5\n2\t76\t56\n3\t84\t69\n4\t89\t76\n6\t91\t81\nSchlie\u00dflich P||\t4,11\t4,35 (Maxim, bei 18* 3,9-4,0.)\n\u00bb) Euler und Svanberg, Diese Zeitschr., Bd. 100, S. 157 (1917). Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. Cn.\t13","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nHans Euler und Olof Svanberg,\nDie Titrationsresultate der fr\u00fcheren Mitteilung sind in Figur 2 graphisch dargestellt.\nDie pH-Werte bei diesen Versuchen betrugen in\nA\tB\nohne Lactat mit Lactat nach 23 Stunden 3,4\t3,7\nDas maximale pH der Lactobacillen betrug bei 11 verschiedenen, von Barthel und von Svanberg untersuchten St\u00e4mmen 2,7 bis 3,0 bei 37\u201443\u00b0.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Zusammensetzung und Bildung der Enzyme. XV. Mitt. 183\nDie in den Figuren 1 und 2 dargestellten Versuche lassen sich, wie besonders betont werden soll, nicht ohne weiteres vergleichen. Abgesehen davon, da\u00df sich Fig. 1 auf Streptococcus lactis, dagegen Fig. 2 auf Bact. casei e bezieht, haben die in Fig. 1 dargestellten G\u00e4rungen mit einer Acidit\u00e4t von pH = 8,2 begonnen, also in einer L\u00f6sung, welche alkalischer war, als dem pH- Optimum entspricht. Bei den Versuchen Fig. 2 entsprach hingegen die Ausgangsl\u00f6sung einem pH-Wert von 5\u20146, war also ausgesprochen sauer.\nZusammenfassung.\nEs wurden an Streptococcus lactis neue Messungen angestellt.\n1.\tPhosphat hemmte die Entwicklung (den Zellenzuwachs) unseres Bakterienstammes in saurer, weniger in neutraler L\u00f6sung.\n2.\tDas Maximum der S\u00e4uerung betrug bei Zimmertemperatur pH = 3,9 bis 4,0.\n3.\tBei den Lactobazillen betr\u00e4gt die maximale Acidit\u00e4t (berechnet nach 11 von Barthel und von Svanberg untersuchten St\u00e4mmen) pH = 2,7 bis 3,0 bei einer Temperatur von 37 0\u201443 \u00b0.\n4.\tEine Entwicklung von C02 wurde durch unseren Stamm in keinem Fall beobachtet und d\u00fcrfte bei den fr\u00fcheren Versuchen durch Infektion mit anderen Mikroorganismen veranla\u00dft gewesen sein.\n5.\tBez\u00fcglich des Einflusses von Lactat ergab eine neue Versuchsreihe Hemmung der Milchs\u00e4urebildung bei einer \u00c0nfangs-alkalinit\u00e4t entsprechend pH = 8,2. Die Lactatwirkung ist, wie zu erwarten, von der Acidit\u00e4t der L\u00f6sung abh\u00e4ngig.\nNachtrag beider Korrektur.\nIn einer soeben erschienenen Abhandlung von W. van\nDam, Hoorn (Biochem. Zeitschr. 87,107, 1918) \u00abUber den Einflu\u00df der Milchs\u00e4ure auf die Milchs\u00e4ureg\u00e4rung\u00bb berichtet der Verfasser \u00fcber Versuche mit Milchs\u00e4ure-Streptococcen der ** holl\u00e4ndischen K\u00e4sefabrikation, deren Resultate mit den unsrigen","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184 Hans Euler und Olof Svanberg, Enzyme. XV. B\u00fctt.\ndurchaus im Einklang stehen. Von den Versuchsergebnissen van Dams sei besonders hervorgehoben:\n1.\tDer fatale Wasserstoffionenexponent betr\u00e4gt bei einer Versuchstemperatur von +22\u00b0 pH = 4,0.\n2.\tDurch Zusatz von Natriumlactat bleibt die Wasserstoffionenkonzentrationen der G\u00e4rfl\u00fcssigkeit auf Werten stehen, die kleiner sind als die maximalen, und zwar um so kleiner, je mehr Lactat zugesetzt wurde. Die Tabelle II des Verf. (Seite 109) haben wir auf die entsprechenden pH-Werte umgerechnet und geben folgenden Auszug:\nTab. II.\n3\nccm norm. Na-Lactat\tPot. S\u00e4uregrad\tPot. S\u00e4uregrad\tpH nach\nzu 90 ccm Molke\tvor dem Br\u00fcten\tnach dem Br\u00fcten\tdem Br\u00fcten\n10\t8,9 NaOH 0,1 n.\t30,0\t4,75\n8\t8,9\t\u00bb\t31,2\t4,65\n6\t8,9\t\u00bb\t32,4\t4,55\n4\t8,9\t\u00bb\t33,2\t4,45\n2\t8,9\t\u00bb\t34,4\t4,30\n0\t8,9\t*\t37,2\t4,05\nNicht zum wenigsten bemerkenswert ist die kritische Deutung, welche der Verf. seinen Versuchsergebnissen anschlie\u00dft, die bei oberfl\u00e4chlicher Betrachtung gegen die wesentliche Bedeutung der Wasserstoffionen zu sprechen scheinen, und welche durch die hemmende Wirkung der undissoziierten Milchs\u00e4uremolek\u00fchle ihre Erkl\u00e4rung finden.\nEs treten also bei der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung \u00e4hnliche Erscheinungen hinsichtlich der S\u00e4urewirkung zutage, wie bei ' der Hefeg\u00e4rung, wo sich ebenfalls die Wirkung der H-Ionen und der undissoziierten Molek\u00fcle superponiert.l)\n*) Vgl. hierzu z. B. Johannessohn, Biochem. Zeitschr. Bd.47, S. 97 (1912). \u2014 H\u00e4gglund, Samml. chem. u. chem. techn. Vortr\u00e4ge 1914.","page":184}],"identifier":"lit20718","issued":"1918","language":"de","pages":"176-184","startpages":"176","title":"Untersuchungen \u00fcber die chemische Zusammensetzung und Bildung der Enzyme, XV. Mitteilung: Neue Messungen an Bact. acidi lactis (Streptococcus lactis)","type":"Journal Article","volume":"102"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:44.989151+00:00"}