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{"created":"2022-01-31T14:39:20.423368+00:00","id":"lit20724","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 102: 266-274","fulltext":[{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\nVon\nOberapotheker Dr. Fischer.\n(Ans dem physiologisch-chemischen Institut des st\u00e4dtischen Krankenhauses N\u00fcrnberg\n[Direktor: Prof. Dr. Johannes M\u00fcller].)\n(Der Redaktion zugegangen am 23. Mai 1918.)\nUnter Reststickstoff im Blute oder im Blutserum versteht man im allgemeinen den Stickstoffgehalt des enteiwei\u00dften Serums. In der Hauptsache wird sich dieser Stickstoff zusammensetzen aus dem Stickstoff vor allem des Harnstoffs, dann der Harns\u00e4ure, des Kreatinins, des Indikans und der Albumosen. Je h\u00f6her daher der Gehalt dieser Stoffe, besonders des Harnstoffs, im Blute ist, desto h\u00f6here Resultate wird eine Reststickstoffbestimmung ergeben.\nDie Werte, die man im normalen Blutserum f\u00fcr Reststickstoff gefunden hat, sind relativ gering, sie betragen pro 100 ccm Serum 20\u201440 mg (1,5\u20142,5\u00b0/o des Serum-Gesamtstickstoffs). Auch die Erh\u00f6hungen, welche sich bei verschiedenen Erkrankungen einstellen, geben im Verh\u00e4ltnis zum Gesamtstickstoff des Blutes keine allzuhohen Werte. Jedenfalls k\u00f6nnen schon geringe Fehler bei der Ausf\u00fchrung der Bestimmung zu gro\u00dfen T\u00e4uschungen hinsichtlich der Beurteilung des Zustandes eines Patienten Veranlassung geben.\nDa nun die Methode der Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl eine \u00e4u\u00dferst exakte Bestimmung des Stickstoffs gew\u00e4hrleistet, habe ich mein Hauptaugenmerk auf die richtige Art der Enteiwei\u00dfung geworfen, zumal ich einmal bei einer solchen Bestimmung einen viel zu hohen Wert erhielt, welcher durch die Enteiwei\u00dfung mittels Liquor Ferri dialysati bedingt war, trotzdem genau nach Vorschrift gearbeitet worden war. In den meisten B\u00fcchern \u00fcber physiologisch-chemische Unter-","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\t267\nj \u2022\nsuchungen sind merkw\u00fcrdigerweise \u00fcber die Reststickstoffbestimmung im Blute sehr wenig Angaben enthalten. Ich habe es daher unternommen, die wichtigsten Enteiwei\u00dfungsmethoden auf ihre Gebrauchsf\u00e4higkeit bei der Reststickstoflbestimmung hin zu pr\u00fcfen.\nEs kommen f\u00fcr diesen Zweck schlie\u00dflich alle F\u00e4llungsmethoden des Eiwei\u00dfes in Betracht. Nach kurzen Vorversuchen habe ich mich auf folgende drei Methoden beschr\u00e4nkt, da dadurch eine vollkommene Beantwortung der schwebenden Frage erfolgt.\n1.\tDie F\u00e4llung mittels Liquor Ferri dialysati nach Rona und Michaelis.\n2.\tDie F\u00e4llung mittels essigsaurer Chlornatriuml\u00f6sung.\n3.\tDie F\u00e4llung mittels essigsaurer Natriumacetatl\u00f6sung nach der von Authenrieth und Funk bei der kolorimetrischen Bestimmung der Harns\u00e4ure benutzten Methode.1)\nad 1. F\u00fcr die F\u00e4llung mit Liquor Ferri dialysati lauten die Vorschriften hinsichtlich der Menge des zuzusetzenden Liquors verschieden. Die urspr\u00fcngliche Vorschrift von Rona und Michaelis* *) ist folgende: \u00ab50 ccm Serum oder Plasma werden auf das 10\u201412 fache verd\u00fcnnt und mit 40 ccm Liquor Ferri dialysati tropfenweise unter lebhaftem Umsch\u00fctteln versetzt. Damit ist die Enteiwei\u00dfung vollendet.\u00bb Ivar Bang8) gibt folgende Vorschrift f\u00fcr das gleiche Verfahren an: 30 bis 50 ccm Blut werden mit Wasser auf 1 Liter verd\u00fcnnt. Man setzt unter Umsch\u00fctteln auf je 1 g Blut 2,5\u20143 ccm Liquor Ferri oxydati dialysati hinzu. Die Mischung l\u00e4\u00dft man unter zeitweiligem heftigen Sch\u00fctteln etwa 10 Minuten stehen, dann setzt man ihr fein gepulvertes Magnesiumsulfat auf einmal hinzu und sch\u00fcttelt 1\u20142 Minuten. Man filtriert und. erh\u00e4lt so eventuell schon ein eiwei\u00dffreies Filtrat, doch bleibt oft noch etwas H\u00e4moglobin zur\u00fcck, das dann durch weiteren Zusatz von Eisenl\u00f6sung entfernt werden kann.\n\u2018) M\u00fcnch, med. Wochenschr., Bd. 61, S. 457 (1914).\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. 7, S. 332 (1907).\nI. Bang, Der Blutzucker, S. 13.\n.\t19*","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268\tFischer,\nAn anderer Stelle1) wird die Methode von Michaelis und Ron a f\u00fcr die Enteiwei\u00dfung zwecks Zuckerbestimmung im Blut folgenderma\u00dfen angegeben : 30\u201440 g Blut werden mit Wasser auf 1 Liter verd\u00fcnnt und hierzu etwa 3 ccm Eisenl\u00f6sung gegeben. Nach 10 Minuten setzt man 1\u20141,5 g Magnesiumsulfat in Substanz hinzu, sch\u00fcttelt 1\u20142 Minuten und filtriert, das Filtrat wird bei schwach saurer Reaktion stark konzentriert.\nIch habe alle diese Methoden, deren Verschiedenheit im wesentlichen auf dem mehr oder weniger gro\u00dfen Zusatz von Eisenl\u00f6sung beruht, mit Blutserum, dem ich eine bestimmte Menge einer genau eingestellten, durch eine Stickstoffbestimmung nach Kjeld a hl nachgepr\u00fcften Harnstoffl\u00f6sung zusetzte, genau gepr\u00fcft und gefunden, da\u00df die beste Methode die zuerst angegebene ist. Aber auch bei dieser ist es mir nicht in allen F\u00e4llen gelungen, v\u00f6llige Enteiwei\u00dfung zu erreichen. Wenn ich einem Blutserum mit bekanntem Reststickstoffgehalt bestimmte Harnstoffmengen zusetzte, habe ich nur \u00e4u\u00dferst selten die zugesetzten Mengen genau wiedergefunden. Trotzdem stets in gleicher Weise gearbeitet wurde, erhielt ich nur bei einigen Serien sehr gute Resultate, bei den meisten jedoch zu hohe Werte. Ich kann mir den Grund zu diesen verschiedenen Resultaten nur durch besondere, individuell verschiedene Eigenschaften der einzelnen Blutseren erkl\u00e4ren, welche die Ausf\u00e4llung des Eiwei\u00dfes mittels Liq. Ferri dialysat. hie und da ung\u00fcnstig beeinflussen. Eine Garantie, da\u00df auf diese Weise ein v\u00f6llig eiwei\u00dffreies Filtrat stets erzielt wird, hat man jedenfalls nicht und dies ist bei der Reststickstofibestimmung doch in erster Linie erforderlich. F\u00fcr die Zuckerbestimmung im Blut m\u00f6gen diese kleinen zur\u00fcckbleibenden Eiwei\u00dfmengen bedeutungslos sein, so da\u00df diese Enteiwei\u00dfungsart f\u00fcr die Bestimmung des Blutzuckers wohl angewandt werden mag. F\u00fcr eine ausnahmslos sichere und genaue Bestimmung des Reststickstoffs mu\u00dfte ich jedoch nach meinen Erfahrungen diese Methode als nicht geeignet erachten, weshalb ich auch von einer weiteren eingehenderen Untersuchung Abstand nahm, zumal ich durch einige\nf) Der Harn, herausgeg. von Neuberg, Berlin 1911, 2. Bd., S. 1005","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Cher Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\t269\nVorproben feststellte, da\u00df die anderen beiden Methoden bessere Resultate versprachen.\nad 2. Ich nahm 5 ccm Blutserum und tropfte dasselbe direkt von der Pipette in 25 ccm einer kochenden in einem Becherglas befindlichen 20\u00b0/oigen NaCl-L\u00f6sung, welche mit 5 Tropfen konzentrierter Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert war. Der sich bildende Niederschlag wird hei\u00df filtriert und mit einer hei\u00dfen mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uerten 10\u00b0/oigen NaCl-L\u00f6sung (auf 500ccm NaCl-L\u00f6sung 2,5 ccm konz. Essigs\u00e4ure) 4 mal mit je 10 ccm nachgewaschen. Das Filtrat mu\u00df v\u00f6llig wasserkl\u00e4r sein. Es wird dann mit 20 ccm K j e 1 d a h 1 - Schwefels\u00e4ure (von Merck-Darmstadt) in einem Kjeldahl-Kolben versetzt, direkt \u00fcber der Flamme eingedampft, bis zur Wei\u00dff\u00e4rbung verbrannt und der Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt unter Vorlage von V40 n-Schwefels\u00e4ure und Benutzung von Luteol als Indikator.\nEs wurden bei allen Untersuchungen stets zwei Bestimmungen nebeneinander ausgef\u00fchrt. Zur Untersuchung gelangte das Blut von Patienten, welche nierenkrank waren. Wie die untenstehenden Untersuchungsresultate zeigen, ergab sich bei den beiden Bestimmungen fast stets der gleiche Wert, kleine Verschiedenheiten waren innerhalb der zul\u00e4ssigen Fehlergrenzen. Auch die zugesetzten Harnstoffmengen wurden richtig wiedergefunden. Die Methode kann daher als brechbar gelten. Zu bemerken -w\u00e4re nur, da\u00df das unbedingt n\u00f6tige klare Filtrat nach der Eiwei\u00dff\u00e4llung mir bei manchen Seren nicht gelungen ist. In den meisten F\u00e4llen filtriert aber die Fl\u00fcssigkeit, nachdem das anf\u00e4nglich tr\u00fcbe Durchlaufende einigemal aufs Filter zur\u00fcckgegossen wurde, sch\u00f6n klar. Nur solche Filtrate geben einwandfreie Resultate.\n(\ni\nUntersuchungsresultate ad 2.\nPatient I. 1. Bestimmung 53,2 mg Rest-N in 100 ccm Serum 2.\t>\t52,2\t>\t>\t>\t100\t\u00bb\t\u00bb\n*\tII.\t1.\t>\t86,5\t>\t>\t*\t100\t\u00bb\t\u00bb\n2.\t\u00bb\t86,1\t*\t>\t*\t100\t*\t\u00bb\n>\tIII.\t1.\t>\t54,9\t>\t>\t>\t100\t>\t>\n2.\t>\t56,0\t\u00bb\t>\t\u00bb\t100\t\u00bb\t\u00bb","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"2\u00cf0\tFischer,\nt {\n\u00ab \\\nDas Blut des Patienten III wurde auf 5 ccm mit 0,005 g chemisch reinem Harnstoff versetzt. Es wurden wiedergefunden :\n1. Bestimmung 0,0046 g Harnstoff\n\t2.\t>\t0,005 \u00bb\t\u00bb\t\t\t\t\nPatient IV.\t1.\t\u00bb\t76,4 mg Rest-N in 100 ccm Serum\t\t\t\t\t\n\t2.\t\u00bb\t76,2 >\t>\t\u00bb\t100\t\u00bb\t\u00bb\n> V.\t1.\t>\t59,0 *\t\u00bb\t\u00bb\t100\t>\t\u00bb\n. \u25a0\t2.\t\u00bb\t58,2 *\t\u2022 \u00bb\t\u00bb\t100\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb VI.\t1.\t\u00bb\t80.6 >\t\u00bb\t>\t100\t\u00bb\t\u00bb\n\t2.\t\u00bb\t81,4 >\t\u00bb\t\u00bb\t100\t\u00bb\t>\n\u00bb VII.\t1.\t\u00bb\t50,6 *\t\u00bb\t\u00bb\t100\t>\t>\n\t2.\t\u00bb\t50,8 >\t1 >\t\u00bb\t100\t>\t>\n* VUI.\t1.\t\u2022 \u00bb\t51,2 *\t>\t\u00bb\t100\t*\t\u00bb\n\t2.\t>\t50,4 >\t\u00bb\t>\t100\t\u00bb\t\u00bb\nDem Blute des Patienten VIII wurden auf 5 ccm 0,005 g chemisch reiner Harnstoff zugesetzt. Es wurden wiedergefunden.\n1.\tBestimmung 0,0048 g Harnstoff\n2.\t\u00bb\t0,0047 >\nad 3. Man erhitzt in einem etwa Vs Liter fassenden Erlenmeyer-Kolben 150 ccm einer ann\u00e4hernd Vioo-n-Essig-s\u00e4ure (6 g Eisessig werden mit Wasser auf 100 ccm gebracht und davon 10 ccm mit Wasser auf 1 Liter verd\u00fcnnt) zum Sieden. Nach Zusatz von 0,5 g Natriumacetat l\u00e4\u00dft man langsam 10 ccm, wenn vorhanden besser 20 ccm, der mit einer Pipette abgemessenen Blutserumprobe zutropfen, erhitzt mehrmals gerade bis zum Sieden und filtriert das kochend hei\u00dfe Gemisch sofort durch ein Faltenfilter in eine Porzellanschale ab. Der Kolbenr\u00fcckstand und die auf dem Filter befindliche koagulierte Masse wird 2 mal mit je 100 ccm hei\u00dfem 0,5 g Natriumacetat enthaltendem Wasser ausgewaschen. Das Filtrat mu\u00df vollkommen klar und farblos sein und enth\u00e4lt s\u00e4mtlichen Reststickstoff des angewandten Serums. Es wird mit 3 ccm konzentrierter Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert, auf dem Wasserbade auf ca. 20 ccm eingedampft, durch ein kleines Filter direkt in einen Kjeldahl-Kolben filtriert und 2mal mit je 20 ccm hei\u00dfem, schwach essigsaurem Wasser ausgewaschen. Zu dem Kolben-","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\t271\ninhalt f\u00fcgt man nach dem Erkalten 15 ccm Kjeldahl-Schwefels\u00e4ure (von Merck), erhitzt, bis das Wasser vollst\u00e4ndig verdampft ist, was man daran erkennt, da\u00df die Fl\u00fcssigkeit sich dunkler f\u00e4rbt. Alsdann wird solange kr\u00e4ftig weiter erhitzt, bis der Kolbeninhalt farblos geworden ist, und der Stickstoff nach Kjeldahl unter Benutzung von Vw-n-Schwefels\u00e4ure als Vorlage und Luteol als Indikator bestimmt.\nWie aus den folgenden Untersuchungen hervorgeht, w elche sowohl nach der NaCl-Essigs\u00e4ure als auch nach der Authen-riethschen Methode stets in je zwei Bestimmungen ausgef\u00fchrt wurden, um beide Verfahren miteinander zu vergleichen, sind die erhaltenen Resultate s\u00e4mtlich als einwandfrei zu bezeichnen. Der Nachteil des Authenriethschen Verfahrens beruht lediglich in dem zeitraubenden Abdampfen. Anderseits hat dieses Verfahren den Vorteil, da\u00df man gr\u00f6\u00dfere Mengen Blut verwenden kann, was bei der NaCl-Essigs\u00e4uref\u00e4llung eine zu gro\u00dfe Anh\u00e4ufung von Natriumchlorid bedingt, welches bei der Destillation durch unruhiges Kochen der spezifisch schweren Fl\u00fcssigkeit st\u00f6rt. Da jedoch hier die mit 5 ccm Blut ausgef\u00fchrten Bestimmungen vollkommen exakte Resultate ergaben, gebe ich der NaCl-Essigs\u00e4uremethode den Vorzug.\nUntersuchungen nach 2 und 3.\nA. Hammelblut.\nNaCl-Methode.\n1. Bestimmung 36 mg Rest-N in 100 ccm Serum\n*\t38 \u00bb\t>\t> 100 \u00bb\t>\nMethode nach Authenrieth.\n1.\tBestimmung 41 mg Rest-N in 100 ccm Serum\n2.\t>\t39 *\t>\t\u00bb 100 >\t>\ni\n5 ccm des Hammelblutes wurden mit 0,05 g Harnstoff\n\\ ersetzt und nach der NaCl-Methode bestimmt. Es wurden wiedergefunden:\n1.\tBestimmung 0,0507 g Harnstoff\n2.\t\u00bb\t0,0516 \u00bb\nDesgleichen mit 0,005 g Harnstoff versetzt ergab folgendes Resultat :","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\tFischer,\n1.\tBestimmung 0,0049 g Harnstoff\n2.\t'\t>\t0,0051\t\u00bb\t>\n20 ccm des Hammelblutes wurden mit 0,05 g Harnstoff versetzt und nach der Authenriethschen Methode bestimmt. Es wurden wiedergefunden:\n1.\tBestimmung 0,0505 g Harnstoff\n2.\t>\t0,05\t>\t>\nDesgleichen mit 0,005 g Harnstoff versetzt ergab folgendes Resultat :\nt\n1.\tBestimmung 0,005 g Harnstoff\n2.\t>\t0,0052\t\u00bb\t*\nB.\tEin anderes Hammelblut.\nNaCl-Melhode.\n1.\tBestimmung\t26,6 mg\tRest-N\tin\t100 ccm\tSerum\n2.\t\u00bb\t26,4\t>\t\u00bb\t\u00bb\t100\t\u00bb\t\u00bb\nMethode nach Authenrieth.\n1.\tBestimmung\t26,8 mg\tRest-N\tin\t100 ccm\tSerum\n2.\t\u00bb\t26,4\t\u00bb\t>\t\u00bb\t100\t\u00bb\t\u00bb\n5 ccm mit 0,005 g Harnstoff wie oben versetzt ergaben folgende Resultate :\nNach der NaCl-Methode.\n1.\tBestimmung 0,0047 g Harnstoff wiedergefunden\n2.\t\u00bb\t0,005 \u00bb\t*\t>\n20 ccm mit 0,005 g Harnstoff versetzt ergaben folgende Resultate :\nNach der Authenriethschen Methode.\n1.\tBestimmung 0,0051 g Harnstoff wiedergefunden\n2.\t>\t0,0052 \u00bb\t>\t\u00bb\nC.\tMenschenblut (Nierenerkrankung).\nNaCl-\tAuthenriethsche\nMethode\tMethode\nIn\t10d ccm\tSerum :\t1.\tBestimmung\t59 mg\tRest-N\t60\tmg Rest-N\n>\t100 \u00bb\t*\t:\t2.\t\u00bb\t59\t\u00bb\t\u00bb\t61\t> *\nD.\tMenschenblut (Nierenerkrankung).\nIn\t100 ccm\tSerum :\t1.\tBestimmung\t58,8 mg\tRest-N\t59\tmg Rest-N\n\u00bb\t100 *\t*\t:\t2.\t\u00bb\t58,8 \u00bb\t\u00bb\t59,8\t\u00bb *\nE.\tMenschenblut (normal).\nln 100 ccm. Serum: 1. Bestimmung 28,4 mg Rest-N 29,3 mg Rest-N\n>\t100 \u00bb\t>\t:\t2.\t>\t27,9 \u00bb\t\u00bb\t29,1\t* >","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\t273\nAuf Veranlassung von Herrn Direktor Prof. Dr. M\u00fcller habe ich nach Abschlu\u00df obiger Untersuchungen. noch eine Methode der Eiwei\u00dff\u00e4llung meinen Versuchen angeschlossen, welche in den von mir benutzten B\u00fcchern nicht verzeichnet war. Es ist dies die Entfernung des Eiwei\u00dfes mittels Uranacetat.1) Da ein Vorversuch ein g\u00fcnstiges Resultat versprach, habe ich eine Reihe von Untersuchungen vorgenommen, welche diese Erwartungen best\u00e4tigten. Es stellte sich dabei sogar heraus, da\u00df diese Methode wegen ihrer Einfachheit allen anderen Methoden vorzuziehen ist. Da nach den von mir angestellten Versuchen die NaCl-Methode sehr gute Resultate ergab, habe ich diese zur Pr\u00fcfung der Uranmethode auf ihre Brauchbarkeit zum Vergleich benutzt und folgende Resultate erhalten. Das Blut war Menschenblut von verschiedenen Patienten.\nI.\tIn 100 ccm Serum\nII.\t\u00bb 100 >\t>\nIII.\t\u00bb 100 \u00bb\nIV.\t\u00bb 100 >\nV.\t> 100 >\nVI.\t\u00bb 100 >\nVII.\t> 100 >\nVIII.\t> 100 \u00bb\nNaCI-Methode Uran-Methode\n23.8\tmg Rest-N 22,4 mg Rest-N\n58.8\t\u00bb\t>\t59,1\t>\n37,1\t\u00bb\t\u00bb\t37,1\t*\n87.5\t>\t>\t88,9\t\u00bb\t*\n46.5\t\u00bb\t\u00bb\t46.2\t\u00bb\t\u00bb\n34,3\t\u00bb\t\u00bb\t34,3\t\u00bb\t\u00bb\n28,0\t\u00bb\t>\t28,0\t\u00bb\t*\n86.5\t> r \u00bb\t86,1\t>\t\u00bb\nDiese Ergebnisse liefern den Beweis, da\u00df beide Methoden gleich gut sind, denn die geringen Differenzen liegen, innerhalb der zul\u00e4ssigen Fehlergrenzen. Bei der Uranmethode geht jedoch die Ausf\u00e4llung des Eiwei\u00dfes viel sch\u00f6ner und da kein Erhitzen n\u00f6tig ist, viel rascher vor sich; ich habe in allen F\u00e4llen gleich nach den ersten Tropfen ein tadellos wasserklares Filtrat erhalten. Die Vorschrift zur Uranmethode ist folgende: 10ccm Blutserum werden in einem Mischzylinder von 50 ccm Inhalt mit 10 ccm einer l,6\u00b0/oigen Uranacetatl\u00f6sung versetzt, umgesch\u00fcttelt und mit Wasser auf 50 ccm aufgef\u00fcllt. Man sch\u00fcttelt gut durch, l\u00e4\u00dft 5 Minuten stehen und filtriert. 25 ccm des v\u00f6llig klaren Filtrates, welche 5 ccm des angewandten Blut-\n\u2019) Die Methode ist in dem Taschenbuch der med.-klin, Diagnostik von Seifert-M\u00fcller auf Seite 95 angegeben.","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274 Fischer, \u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum.\nserums entsprechen, werden mit 10 ccm Kjeldahl-Schwefel-s\u00e4ure in einem Kjeldahl-Kolben versetzt und der Stickstoff, wie bei den anderen Methoden angegeben, bestimmt. Wichtig ist auch hier ein v\u00f6llig wasserklares Filtrat, was ich auch bei allen von mir untersuchten Blutseren erhalten habe. Nur ein Hammelblut, bei welchem H\u00e4molyse eingetreten war, ergab ein schwach r\u00f6tlich gef\u00e4rbtes Filtrat, welches sich wegen seines H\u00e4moglobingehaltes nicht zur weiteren Verarbeitung eignete. Ich habe aber auch in diesem Falle schlie\u00dflich ein eiwei\u00dffreies Filtrat erhalten, indem ich die 25 ccm des Filtrates (= 5 ccm Blut) langsam bis zum Kochen in einem kleinen Bechergl\u00e4schen erhitzte, hei\u00df filtrierte, mit hei\u00dfem Wasser gr\u00fcndlich auswusch und das nun wasserklare Filtrat wie oben angegeben weiter behandelte. Es ergab sich bei dieser Bestimmung ein Reststickstoffgehalt von 26,6 mg in 100 ccm Blut. Bei den untersuchten Menschenblutseren habe ich diese Korrektur niemals n\u00f6tig gehabt. Ein h\u00e4molytisch gewordenes Blut wird praktisch kaum zu Reststickstoffbestimmungen in Betracht kommen, gegebenenfalls kann man jedoch auch hierbei, wenn man wie angegeben verf\u00e4hrt, ein eiwei\u00dffreies Filtrat erzielen.\nSchlu\u00dffolgerung.\nZur Reststickstoffbestimmung im Blutserum eignet sich nur eine Enteiwei\u00dfungsmethode, welche ein Filtrat ergibt, in welchem sich auch nicht die geringste Spur Eiwei\u00df mehr vorfindet. Als solche Verfahren sind zu empfehlen:\n1.\tdie Ausf\u00e4llung mit Natriumchlorid-Essigs\u00e4ure in der Siedehitze,\n2.\tdie Ausf\u00e4llung mit Natriumacetat-Essigs\u00e4ure in der Siedehitze,\n3.\tdie Ausf\u00e4llung mit Uranacetatl\u00f6sung in der K\u00e4lte nach den angegebenen Vorschriften.\nAus praktischen Gr\u00fcnden ist der Uranacetatf\u00e4llung der Vorzug zu geben.\nEs ist stets darauf zu achten, da\u00df ein v\u00f6llig wasserklares Filtrat nach der Ausf\u00e4llung des Eiwei\u00dfes erhalten wird.","page":274}],"identifier":"lit20724","issued":"1918","language":"de","pages":"266-274","startpages":"266","title":"\u00dcber Reststickstoffbestimmung im Blutserum","type":"Journal Article","volume":"102"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:20.423373+00:00"}