Open Access
{"created":"2022-01-31T12:39:10.719837+00:00","id":"lit2073","links":{},"metadata":{"alternative":"Archiv f\u00fcr Physiologie","contributors":[{"name":"Dogiel, Johann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Archiv f\u00fcr Physiologie: 416-428","fulltext":[{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf.\nVon\nJ. Dogiel.\n(Hierzu Tai'el VI und VII.)\nDurch den Einfluss der Musik auf Menschen und Thiere wird, wie durch jeden anderen Sinnesreiz, die Empfindung des Angenehmen oder des Unangenehmen hervorgerufen. Der Charakter und die Mannigfaltigkeit der durch die Musik verursachten Empfindungen stehen aber allem Anschein nach sowohl mit der Individualit\u00e4t des Menschen wie mit der Association der T\u00f6ne und ihrer verschiedenen Beschaffenheit im Zusammenhang. Haben doch schon die Griechen auf Grundlage der verschiedenartigen Wirkung der Musik auf den Menschen eine phrygische, eine lydische, eine \u00e4olische und eine dorische Musik unterschieden. Aristoteles sah in der Musik eines der wichtigsten Mittel der Erziehung, und Plato hielt es sogar f\u00fcr nothwendig, dass die Jugend drei Jahre (vom 13. bis zum 16. Lebensjahre) der Erlernung der Musik widmete. Nach Pythagoras kann die Musik bei der Heilung verschiedener Krankheiten n\u00fctzen. Kurzum, den alten Griechen war es schon bekannt, dass die Musik den Menschen stark beeinflusst.\nNiemand wird auch gegenw\u00e4rtig besonders bestreiten, dass die verschiedenartigen Luftbewegungen, indem sie auf das Geh\u00f6rorgan des Menschen einwirken, nicht ohne Einfluss auf das Gehirn und das Nervensystem \u00fcberhaupt bleiben. Wird dieses anerkannt, so muss man weiter zugeben, dass die Musik auch auf verschiedene Verrichtungen des Organismus m-fluiren muss, obgleich zur Bekr\u00e4ftigung dieser Voraussetzung keine wissen schaftlichen Untersuchungen vorliegen.\t^\nBekanntlich versuchten Couty und Charpantier1 in letzter Zei\nvaisseaux\n1 De l\u2019influence des excitations des organes des sens sur le coeur et ,SUjj0te (Recherches exp\u00e9rimentales faites dans le laboratoire de M. Yulpian","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf. 417\nVer\u00e4nderungen im Blutkreislauf w\u00e4hrend der Erregung der Sinne (Geschmack, Geruch, Geh\u00f6r und Gesicht) zu studiren. Auf Grund ihrer an curarisirten Hunden angestellten Versuche kamen sie zum Schluss, dass der Herzschlag bald verlangsamt, bald beschleunigt, der Blutdruck aber um 6 bis 8em erh\u00f6ht wird. Ausserdem bemerkten Couty und Char-pantier, dass di\u00f6 Folgen der Erregung angef\u00fchrter Sinnesorgane auf den Herzschlag und den Blutdruck durch Strychnin und Hunger verst\u00e4rkt, durch Chloralhydrat und Curara (in grossen Gaben) geschw\u00e4cht werden. Die Ver\u00e4nderungen des Herzschlages treten nach Couty\u2019s und Char-pantier\u2019s Beobachtungen nicht ein, wenn die beiden Vagi vorher durchschnitten werden, obwohl der Einfluss solcher Sinnesreize auf den Blutdruck in fr\u00fcherem Maasse fortbesteht. Diese interessanten, durch Vulpian der Pariser Akademie der Wissenschaften mitgetheilten Beobachtungen bieten jedoch wenig Anhaltspunkte dar, um einen Schluss \u00fcber die Wirkung der Musik auf den Blutkreislauf bei Thieren, geschweige bei Menschen zu erlauben.\nIn Anbetracht des v\u00f6lligen Mangels solcher Art von Untersuchungen beschloss ich zu versuchen, neues Material zur Entscheidung dieser interessanten Frage herbei zu schaffen. Meine Beobachtungen in Bezug auf den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf wurden an Menschen und Thieren (Kaninchen, Katzen, Hunden) angestellt. Bei diesen Versuchen kam beim Menschen der Plethysmograph, bei Thieren das Kymographion, dessen Manometer gew\u00f6hnlich mit der Carotis verbunden wurde, in Anwendung.\nBemerken muss ich hierbei, dass der Plethismograph, obgleich er die M\u00f6glichkeit, die Ver\u00e4nderungen des Blutkreislaufes beim Menschen zu verfolgen, wie es zuerst Prof. A. Fick* 1 und nach ihm Mos so und Fr. Frank zeigten, darbietet, dennoch einige M\u00e4ngel aufweist. Um also die Ver\u00e4nderungen des Blutkreislaufs unter dem Einfluss der Musik mittels des Plethysmographen beurtheilen zu k\u00f6nnen, muss man, nach M\u00f6glichkeit, diese M\u00e4ngel des Apparates zu beseitigen suchen.\nDer bei meinen Versuchen benutzte Plethysmograph bestand: 1) aus einem Glascylinder zur Aufnahme der Vorderextremit\u00e4t, 2) aus einem mit dem Cylinder communicirenden und zum Anf\u00fcllen desselben mit Wasser dienenden Glasgef\u00e4ss und 3) aus der Schreibvorrichtung. An dem Ende des Cylinders des Plethysmographen, durch welches die Hand eingef\u00fchrt wird, befindet sich ein elastischer Aermel, welcher die Extremit\u00e4t so dicht\nde MM. Couty et A. Charpantier, pr\u00e9sent\u00e9e par M. Vulpian. Comptes Rendus, T. LXXXV, No. 3, p. 161.\n1 A. Pick, Die Geschwindigkeitscurve . in der Arterie des lebenden Menschen. Untersuchungen aus dem physiologischen Laboratorium der Z\u00fcricher Hochschule. !\u2022 Heft, Wien 1869.\nArchiv f. A. u. Ph. 1880. Physiol. Abthlg.\n27","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"418\nJ. Dogiel :\nzu umfassen hat, dass das den Cylinder anf\u00fcllende Wasser nicht ausfliessen kann. Ausser dieser soeben besprochener Oeffnung hat der Cylinder deren noch vier: a) eine zur Verbindung des Cylinders mit dem Glasgef\u00e4ss f\u00fcr Wasser, b) eine zweite (oben) zur Verbindung des Cylinders mit dem Schreibapparate, c) eine dritte zum Abfluss des Wassers nach dem Versuch und d) eine vierte zum Austritt der Luft beim F\u00fcllen des Cylinders mit Wasser.\nDer Schreibapparat, welcher aus einer Trommel mit gespannter elastischer Membran und einem leicht beweglichen Hebel besteht, wird mit dem Cylinder mittels eines mit einem Hahn versehenen Rohres verbunden. An der oberen Oeffnung des Cylinders war zu diesem Zwecke ein durchbohrtes Metallscheibchen, in welches das eine Ende des mit dem Hahn versehenen Metallrohrs eingeschraubt wurde, angebracht. Das andere Ende des Rohrs war durch einen Guttaperchaschlauch mit dem R\u00f6hrchen der Trommel des Schreibapparates verbunden. Seinerseits kam w\u00e4hrend des Versuchs der Hebel des Schreibapparates mit einer rotirenden mit berusstem Papier \u00fcberzogenen Trommel in Ber\u00fchrung. Wie hieraus zu entnehmen ist, werden die Schwankungen des Blutkreislaufs der in dem mit Wasser angef\u00fcllten CyUnder sich befindenden Hand durch das Wasser der Luft, welche sich in dem Verbindungsrohr des Cylinders mit der Trommel und in letzterer selbst enthalten ist, mitgetheilt. Durch den Versuch jedoch erwies es sich zur Erzielung gr\u00f6sserer Gleichm\u00e4ssigkeit und h\u00f6herer Empfindlichkeit des Schreibapparates f\u00fcr n\u00fctzlicher, wenn zwischen das Wasser und die Luft eine elastische Membran folgendermaassen eingeschaltet wurde. Das breite Ende eines mittelgrossen Trichters, \u00fcberzogen mit einer elastischen Membran, welche entsprechend (mittels eines Zwirnfadens) befestigt war, wurde in das breite Ende eines etwas gr\u00f6sseren Trichters gef\u00fchrt, bis der Rand des ersteren die Wandung des letzteren ber\u00fchrte. Den leeren Raum zwischen den beiden W\u00e4nden f\u00fcllte ich mit einer erstarrenden Masse aus. Es wurde auf solche Weise eine Verbindung zweier Kegel mit ihren Grundfl\u00e4chen, zwischen welche eine elastische Membran eingeschaltet war, erhalten. Die eine der Kegelspitzen wurde nun mit dem zur Trommel f\u00fchrenden, die andere mit dem vom Cylinder kommenden Rohr vereinigt. Nach dem Einfuhren der Hand in den CyUnder wurde sowohl der letztere wie der Raum bis zur elastischen Membran mit Wasser angef\u00fcllt. Die Bewegungen des Wassers wurden somit der zwischen den beiden Trichtern befindlichen elastischen Membran und von dieser wieder der Luft und der Trommelmembran des Schreibapparates mitgetheilt. Die soeben beschriebenen Einrichtungen ersieht man aus den Figg. 1, 2 und 3.\nSehen wir jetzt zu, welche M\u00e4ngel der von uns beschriebene Plethysmograph aufweist, und ob dieselben sich nicht einigermaassen beseitigen lassen.","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf. 419\nDer elastische Aermel, durch welchen die Hand in den Cylinder des Plethysmographen eingef\u00fchrt wird, kann die Blutgef\u00e4sse der Hand stark comprimiren und folglich die Blutcirculation in ihr erschweren. Dieser Fehler des Apparates l\u00e4sst sich dadurch beseitigen, dass der Aermel aus Guttapercha leicht dehnbar und von bestimmter Weite genommen wird, ausserdem ist es unumg\u00e4nglich, dass derselbe die Hand unter oder \u00fcber dem Elbogengelenk umfasst. Die Blutgef\u00e4sse k\u00f6nnten noch durch das Wasser im Cylinder comprimirt werden, was jedoch leicht durch H\u00f6heroder Niedrigerstellen des mit dem Cylinder des Plethysmographen commu-nicirenden Glasgef\u00e4ss (Eig. 1, B) vermieden wird. Da jede Bewegung der im Cylinder des Apparates befindlichen Hand wie des ganzen K\u00f6rpers stark auf die Schwankungen des Wassers ein wirkt, ist bei unseren Versuchen ein \u00e4usserst ruhiges Verhalten nothwendig. Hm den Kopf und theilweise auch die Hand zu fixiren, gebrauchte ich einen ann\u00e4hernd den in den photographischen Ateliers gebr\u00e4uchlichen Sesseln \u00e4hnlichen Lehnstuhl mit metallischen St\u00fctzen (Fig. 1, ef). Auch zog ich es vor, den Cylinder des Plethysmographen mit. der Tischplatte in feste Verbindung zu bringen. W\u00e4hrend des Versuches m\u00fcssen die Athemz\u00fcge m\u00f6glichst gleich und regelm\u00e4ssig sein. Um mehr der K\u00f6rpertemperatur zu entsprechen, muss endlich das zum Anf\u00fcllen des Apparates benutzte Wasser erw\u00e4rmt werden, in keinem Falle darf aber seine Temperatur unter die des Zimmers fallen.\nAehnliche Unbequemlichkeiten des Plethysmographen ber\u00fccksichtigend, bem\u00fchte ich mich, meine Beobachtungen \u00fcber den Einflufs der Musik auf den Blutkreislauf des Menschen durch an Thieren nach anderen Methoden angestellte Versuche zu erg\u00e4nzen.\nZur Erregung des Geh\u00f6rorgans benutzte ich: 1) verschieden abgestimmte Stimmgabeln von K\u00f6nig mit Kesonanzkasten, die ich mittels eines Bogens zum Schwingen brachte, 2) einzelne T\u00f6ne oder bestimmte Melodien, gespielt auf einer Violine, Clarinette oder Piccolo-Fl\u00f6te und 3) Pfiffe einer Metallpfeife.\nKamen Stimmgabel, Violine, Fl\u00f6te oder Clarinette zu Verwendung, so wurden von mir zur Verst\u00e4rkung des Tones den beobachtenden Subjecten entsprechende Resonatoren an\u2019s Ohr gestellt. Bei den Versuchen an Hunden, Katzen und Kaninchen vergiftete ich die Thiere bisweilen mit Strychnin (zur Erh\u00f6hung der Empfindlichkeit des Geh\u00f6rs), in anderen F\u00e4llen wendete ich, um die Bewegungen des Thieres auszuschliessen, Curara mit darauffolgender k\u00fcnstlicher Athmung an;, in wenigen F\u00e4llen nur wurde den Thieren von mir Morph, acet. subcutan oder direct in die Blutbahn beigebracht.\nNachdem ich nun die Untersuchungsmethode besprochen, will ich zu den Versuchen selbst, von denen hier als Beispiel nur einige angef\u00fchrt werden sollen, \u00fcbergehen. Die Versuche zerfallen in: A) Versuche an\n27*","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nJ. Dogiel:\nThieren, und B) Versuche an Menschen. Im Folgenden soll die Zahl der Herzschl\u00e4ge und die Gr\u00f6sse des Blutdruckes angegeben und die jedesmalige Ver\u00e4nderung des Blutkreislaufes graphisch dargestellt werden.\nA. Versuche an Thieren.\nI. Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf unter Musikeinfluss.\n1. Versuch. Behufs Feststellung des Blutdruckes und der Zahl der Herzschl\u00e4ge war die Carotis eines kleinen Hundes, Eattenpintschers, mit dem Manometer des Kymographions verbunden. Die Zahl der Herzcon-tractionen in der Zeiteinheit (10\") wurde mittels eines Chronometers bestimmt. Der Geh\u00f6rsinn wurde durch Pfiffe erregt.\n3 c$ N Ul t\u00df a s rG \u00d6\tZahl der Herzschl\u00e4ge in 10\".\t\t\tBlutdruck in Millim. Hg.\t\t\t\n\tVor\tw\u00e4hrend\tsogleich nach\tVor\tw\u00e4hrend\tsogleich nach\tBemerkungen.\n\u00ab5 O cq\tder Erregung des Geh\u00f6rsinnes.\t\t\tder Erregung des Geh\u00f6rsinnes.\t\t\t\nl.\t20\t23\t22\t130\t204\t128\t[.Das Thier verh\u00e4lt sich ruhig\n2.\t35\t40\t37\t178\t222\t210\t1 unvergiftet. | Curara. K\u00fcnstliche Athmung.\n3.\t32\t89\t37\t204\t214\t214\t[Hierauf 0-001 Strychn. durch [die Vena saph. Anfang des 1 Versuchs n ach Verlauf von 10'.\n2. Versuch. Kleiner Eattenpintscher. Die Carotis mit dem Manometer des Kymographions in Verbindung. Erregung des Geh\u00f6rs durch Pfiffe.\n[ Beobachtungszahl.\tZahl der Herzschl\u00e4ge in 10\u201d.\t\tBlutdruck in Millim. Hg.\t\tBemerkungen.\n\tVor\t-\u2018H\u201c5-\tVor\tw\u00e4hrend\t\n\tder Erregung des Geh\u00f6rsinnes.\t\tder Erregung des Geh\u00f6rs.\t\t\n1.\t21\t25\t142\t146\tI Das Thier verh\u00e4lt sich- ruhig. Keine\n\t\t\t\t\t> Curaravergiftung. K\u00f6rperbewegungen\n2.\t24\t19\t| -\t148\t156\tw\u00e4hrend des Pfiffes.\n3.\t14\t16\t17\t131\t133\tI\n4.\t15\t17\t!\t-\t128\t129\t* Curaravergiftung. K\u00fcnstliche Ath-\n\t\t\t\t\t( mung.\n5.\t17\t19 i -\t127\t130\tI","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek den Einfluss deb Musik auf den Blutkbeislaue. 421\n3. Versuch. Weisses Kaninchen. Die Carotis mit dem Manometer des Kymographen verbunden. Erregung des Geh\u00f6rs durch Pfiffe.\n,\tZahl der Herz-\t\tBlutdruck in\t\t\nbii 3 j\tschlage\tin 10\u201d.\tMillim. Hg.\t\t\n12\tVor\tw\u00e4hrend\tVor\tw\u00e4hrend\tBemerkungen.\n& O\tder Erregung des\t\tder Erregung des\t\t\nPC\tGeh\u00f6rs.\t\tGeh\u00f6rs.\t\t\nl.\t46\t50\t114\t150\t(Das Thier liegt vollkommen ruhig.\n2.\t48\t49\t112\t146\tJKeine Curaravergiftung.\n3.\t36\t40\t132\t140\tCuraravergiftung und k\u00fcnstliche Athmung.\nVorliegende drei Versuche zeigen, dass die Zahl der Herzschl\u00e4ge unter dem Einfluss der Geh\u00f6rerregung hei den zu diesen Versuchen verwendeten Thieren vermehrt wird. Diese Beschleunigung wird bemerkbarer, wenn man das Thier mit Strychnin vergiftet. Anhaltende und heftige Pfiffe rufen bei unvergifteten Thieren h\u00e4ufig Contractionen der Skeletmuskeln hervor; hierbei bemerkt man eine Verlangsamung der Herzschl\u00e4ge. Sogar in den F\u00e4llen, wo man eine nicht besondere Beschleunigung der Herzcontractionen eintreten sieht, kann eine Zunahme der Kraft der Herzschl\u00e4ge constatirt werden. Der Rhythmus der Herzschl\u00e4ge bleibt nicht immer regelm\u00e4ssig. In allen von mir an Hunden, Katzen und Kaninchen angestellten Versuchen schwankte die Beschleunigung der Herzcontractionen in Folge der Geh\u00f6rerregung von 6 bis 50ma 1 in der Minute. Doch ist bei Thieren die Ver\u00e4nderung der Herzfunctionen unter dem Einfl\u00fcsse von Pfiffen oder musikalischen T\u00f6nen nicht immer gleich, was scheinbar von der Race abh\u00e4ngt. So waren von allen Hunden, an denen ich meine Versuche angestellt habe, die Rattenpintscher empfindlicher als jede andere Race. Empfindlicher als die Hunde, wenigstens als die von mir benutzten, gegen Geh\u00f6rerregung erwiesen sich allem Anschein nach die Kaninchen.\nWas den Blutdruck anbelangt, so schwankt er unter dem Einfluss der H\u00f6he und St\u00e4rke, mit welcher der Ton auf das Geh\u00f6r einwirkt, und kann zuweilen um das Doppelte des Normalwerthes steigen. Ueber-haupt ver\u00e4ndert sich der Blutdruck nicht proportional den Ver\u00e4nderungen der Herzcontractionen.\nUm die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf unter dem Einfluss der auf das Geh\u00f6r einwirkenden Musik zu veranschaulichen, habe ich dieselben graphisch dargestellt. Die Betrachtung dieser Darstellungen f\u00fchrt zum Schluss, dass der Blutdruck ebenfalls bedeutenden Schwankungen bei den","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nJ. Dogiel:\nverschiedenen Thieren w\u00e4hrend der Erregung des Geh\u00f6rsinnes unterworfen ist. Weiter kann man sehen, dass hei Kaninchen und Hunden der Blutdruck unter dem Einfluss des Pfiffes steigt (Eigg. 4, 5, 6, 7, 8); nachdem dasselbe Kaninchen curarisirt und k\u00fcnstliche Athmung eingef\u00fchrt war, stieg der Blutdruck gleichfalls in Folge des Pfiffes aber in weit geringerem Maasse. Bei der Katze aber (Figg. 9, 10, 11) sieht man, ohne dass sie vergiftet worden w\u00e4re, den Blutdruck erst unbedeutend steigen und darauf fallen.\nFig. 6 zeigt uns eine Curve, wo der Blutdruck fast unver\u00e4ndert bleibt, die Herzschl\u00e4ge aber h\u00e4ufiger werden. An der Katze, hei welcher zuerst eine unbedeutende Blutdruckerh\u00f6hung bemerkt wurde (Fig. 9), sah man nach Einverleibung von 0-001 Strychn. nitr. und darauf folgendem Pfiff eine mehr andauernde Erh\u00f6hung des Blutdruckes und Beschleunigung der Herzschl\u00e4ge (Fig. 11). Nach heftigem Pfiff erfolgen beim unvergifteten Rattenpintscher Contractionen der Skeletmuskeln (Bewegung) und Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf, wie es Fig. 8 zeigt.\nMerkw\u00fcrdig ist es, dass hei Hunden die Tonleiter der 2. (Fig. 12) oder der 2. und 3. Octave (Fig. 18), auf der Fl\u00f6te gespielt, den Blutdruck herabsetzt, w\u00e4hrend hei unvergifteten Katzen die Tonleiter der 2. und 3. Octave (Fig. 14) auf der Fl\u00f6te und die Tonleiter der 1. Octave auf der Clari-, nette (Fig. 15) eine Erh\u00f6hung des Blutdruckes herheif\u00fchrten. Interessant ist es ferner, dass bei der Katze auf die Tonleiter der 3. Octave eine bedeutendere Blutdruckerh\u00f6hung erfolgt.\nAn diesen wenigen Beispielen ersieht man schon, dass bei Thieren (Hunden, Katzen, Kaninchen) die Geh\u00f6rerregung von Schwankungen im Blutkreislauf begleitet ist, und dass die letztere Erscheinung ebenso von der H\u00f6he und Kraft des Tones wie von der Klangfarbe in Abh\u00e4ngigkeit steht.\nB. Versuche an Menschen.\nWie angef\u00fchrt, stellte ich die Versuche \u00fcber den Einfluss der Musik auf den Menschen mittels des Plethysmographen an. Hierbei ber\u00fccksichtigte ich die H\u00f6he und die Kraft des Tones nebst der Klangfarbe im Verh\u00e4lt-niss zu den Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf. Um die Wirkung der Geh\u00f6rerregung durch tiefere und h\u00f6here T\u00f6ne beurtheilen zu k\u00f6nnen, w\u00e4hlte ich zwei Stimmgabeln, deren T\u00f6ne um eine Octave auseinanderstanden, brachte bald die eine, bald die andere mittels eines Bogens zum Schwingen und verfolgte zugleich die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf der im Cylinder","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf. 423\ndes Plethysmographen sich befindenden Hand. Diese Ver\u00e4nderungen ersieht man aus Fig. 16, 17, 18, 19. Hieraus kann man entnehmen, dass der Ton der Stimmgabel Mi3 auf den Blutkreislauf schw\u00e4cher einwirkt, als der Ton der Stimmgabel Mi4. Gleiches gilt in Bezug auf andere Stimmgabeln, z. B. Sol3 und Sol4. Aehnliche Ver\u00e4nderungen (Figg. 20, 21, 22) konnte man auch bei einem anderen Subject in Folge der Geh\u00f6rerregung durch die Stimmgabeln Sol3, Sol4 und Mi4 bemerken. Will man sich \u00fcber die Wirkung der Kraft der T\u00f6ne \u00fcberzeugen, so vergleiche man die Ver\u00e4nderungen des Blutkreislaufes, welche in Figg. 16, 17, 18, 19 mit denen, welche in Figg. 23, 24,25 dargestellt sind. Die Versuchsbedingungen waren in beiden F\u00e4llen gleich, nur dass die T\u00f6ne von den Stimmgabeln Mi3,Mi4, Sol3 durch entsprechende an das Ohr des Versuchsobjectes gesetzte metallische Resonatoren verst\u00e4rkt wurden. Diese Vergleichung spricht meiner Meinung nach nicht nur f\u00fcr die Abh\u00e4ngigkeit der Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf von der H\u00f6he, sondern auch von der Kraft des auf das Geh\u00f6r einwirkenden Tones. Als ich ferner z. B. \u201eSt\u00e4ndchen von Schubert\u201c in Mi3 Moll, auf der Violine, Clarinette, Fl\u00f6te und Piccolo-Fl\u00f6te spielen liess, erhielt ich von einem und demselben Subject die in Fig. 26 graphisch dargestellten Ver\u00e4nderungen des Blutkreislaufes. Die Fig. 27 zeigt ausserdem die Ver\u00e4nderung im Blutkreislauf bei einem anderen Subject in Folge der Geh\u00f6rrerregung durch Pfiffe mit einer Bleipfeife.\nAuf Grund \u00e4hnlicher Facta gewann ich die Ueberzeugung, dass der Charakter der Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf sich mit dem Wechsel der Klangfarbe \u00e4ndert. In dieser Hinsicht scheint auf den Menschen am st\u00e4rksten die Fl\u00f6te, die Piccolo-Fl\u00f6te und die Clarinette einzuwirken, obwohl man das nicht als allgemeine Regel betrachten kann. Nicht ohne Einfluss auf den Menschen bleibt gleichfalls das Tempo des auf das Geh\u00f6r einwirkenden Musikst\u00fcckes, wobei auch die Nationalit\u00e4t eine Rolle spielt. So wurden von dem Diener in meinem Laboratorium, einem Tartaren, stets schroffe Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf erhalten, sobald ich eine tartarische Melodie spielen liess, wie es aus Fig. 28 ersichtlich wird.\nUnter dem Einfluss der Musik auf das Geh\u00f6r erh\u00e4lt man nicht nur Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf, sondern auch in der Athmung, wie man es theilweise aus den schon angef\u00fchrten graphischen Darstellungen, sowohl in Bezug auf Thiere wie auf den Menschen, entnehmen kann; und zwar ver\u00e4ndert sich die Zahl, die Kraft und der Rhythmus der Athemz\u00fcge. Beh\u00e4lt man das im Auge, so fragt es sich, ob die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf nicht die nothwendigen Folgen der Ver\u00e4nderungen in der Athmung sind, oder ob beide Erscheinungen w\u00e4hrend der Geh\u00f6rerregung un-","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nJ. Dogiel:\nabh\u00e4ng von einander auftreten. Zur Entscheidung dieser Frage unternahm ich am Menschen folgenden Versuch.\nDie mittels des Plethysmographen erhaltenen Bewegungen des Blutes in der Hand zerfallen in die von der Athmung abh\u00e4ngigen und in die den Herzcontractionen angeh\u00f6renden. Um nur die letzteren Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf zu erhalten, muss man einige Zeit mit dem Athmen sistiren.\nEs ist ganz richtig, dass, wenn der Athem bedeutende Zeit (so lange wie es ein kr\u00e4ftiger Mensch thun kann) angehalten wird, sich Kohlens\u00e4ure im Blute anh\u00e4uft, somit Complicationen in der Beobachtung auftreten, da hierbei sich sowohl in den Herzcontractionen wie im Blutgef\u00e4sssystem \u00fcberhaupt Ver\u00e4nderungen einstellen, wie Fig. 31 zeigt.\nEs fragt sich nun, ob eine kurze, etwa 10\u201415\" lang dauernde Unterbrechung der Athmung einen eingreifenden Einfluss auf den Blutkreislauf hat. Wenn eine so kurze Pause in der Athmung sich nicht besonders in der Circulation abspiegelt, so l\u00e4sst es sich untersuchen, wie gross die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf w\u00e4hrend dieser Pause unter dem Einfluss der Geh\u00f6rerregung sind.\nUm sich zu \u00fcberzeugen, bis zu welchem Grade sich der Blutkreislauf in Folge der Athmungssuspension \u00e4ndern kann, veranlasste ich den zum Versuch dienenden Menschen, eine gewisse Zeit den Athem anzuhalten und beobachtete unterdessen mittels des Plethysmographen die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf. Durch derartige Versuche war es leicht zu constatiren, dass 10 bis 40 Secunden dauernde Suspension der Athmung scheinbar keinen besonderen Einfluss auf den Blutkreislauf aus\u00fcbt (Figg. 29, 30), w\u00e4hrend l\u00e4ngere Pausen in der Athmung (bis 50\"), in Folge der Kohlens\u00e4ureanh\u00e4ufung im Blute, Ver\u00e4nderungen in den Herzcontractionen und im Lumen der Blutgef\u00e4sse herbeif\u00fchrt, wie es aus den graphischen Darstellungen (Fig. 31) ersichtlich wird.\nDiese f\u00fcr meine Zwecke g\u00fcnstige Pause in der Athmung benutzend, konnte ich den Einfluss der Geh\u00f6rerregung auf den Blutkreislauf, unabh\u00e4ngig von den Ver\u00e4nderungen in der Athmung, untersuchen. Die von mir auf solche Weise erhaltenen Resultate bewegen mich zur Annahme, dass die Geh\u00f6rerreguug auch w\u00e4hrend der Pause in der Athmung eine Ver\u00e4nderung im Blutkreislauf zur Folge hat. Die Zahl der Herzschl\u00e4ge bleibt bald unver\u00e4ndert, bald wird sie bis um 6 Schl\u00e4ge vermehrt. Die F\u00fcllung der Blutgef\u00e4sse der Hand mit Blut sieht man bald sich nicht ver\u00e4ndern, bald unter dem Normalzustand sinken. Jedenfalls sind diese Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf sehr unbedeutend (Figg. 32, 33). Solches war auch zu erwarten, da wir, die Athmung aussetzend, durch den Einfluss unseres Willens auf das Athmungscentrum \u2014 das verl\u00e4ngerte Mark \u2014, dessen Th\u00e4tigkeit vermindern. Die Medulla oblongata beherrscht aber auch die","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"\u00cbbeb den Einfluss dee Musik auf den Blutkkeislauf. 425\nBlutcirculation, weshalb die Geh\u00f6rerregung keine oder viel schw\u00e4chere Ver\u00e4nderungen als ohne Pause in der Athmung herbeif\u00fchren kann.\nBei curarisirten Thieren (Kaninchen Eig. 5), bei denen die Athmung nicht ausgesetzt, sondern regelm\u00e4ssig unterhalten wurde, wirkt die Geh\u00f6rerregung ziemlich bemerkbar, obgleich auch hier etwas schw\u00e4cher, als unter denselben Bedingungen bei unvergifteten Thieren.\nEs wird auch die Verminderung der Wirkung der Geh\u00f6rerregung auf den Blutkreislauf nach Verabreichung von Chloralhydrat, Alkohol (bis zur Berauschung) und Morphium (bis zum Eintritt des schl\u00e4frigen Zustandes) hierdurch verst\u00e4ndlich, da ja alle diese Substanzen auf das Gehirn \u00fcberhaupt und das verl\u00e4ngerte Mark speciell einwirken.\nZu den die Folgen der Geh\u00f6rerregung auf den Blutkreislauf vermindernden Bedingungen muss auch die Erm\u00fcdung des Geh\u00f6rorgans durch andauernde Reizung des Geh\u00f6rnerven durch einen und denselben Ton gez\u00e4hlt werden.\nDas Strychnin indess muss, indem es die Empfindlichkeit des Geh\u00f6rs erh\u00f6ht, die Wirkung der Geh\u00f6rerregung auf den Blutkreislauf verst\u00e4rken, was auch in der That geschieht. Erw\u00e4gt man alles Angef\u00fchrte, so lassen sich die von mir erlangten Thatsachen auf folgende Weise res\u00fcmiren.\n1.\tDie Musik zeigt einen Einfluss auf den Blutkreislauf sowohl beim Menschen wie bei den Thieren.\n2.\tDer Blutdruck steigt bald, bald f\u00e4llt er. Diese Schwankungen des Blutdruckes h\u00e4ngen vorz\u00fcglich ab von dem Einfluss der Geh\u00f6rerregung auf das verl\u00e4ngerte Mark, welches allem Anschein nach mit dem Geh\u00f6rnerven in Verbindung steht.\n3.\tDie Wirkung von musikalischen T\u00f6nen und Pfiffen auf Thiere und den Menschen \u00e4ussert sich meist durch Beschleunigung der Herz-contractionen, folglich arbeiten die automatischen Herzcentra kr\u00e4ftiger.\n4.\tDie Schwankungen im Blutkreislauf in Folge des Musikeinflusses stimmen mit den Ver\u00e4nderungen in der Athmung \u00fcberein, obgleich sie auch f\u00fcr sich, unabh\u00e4ngig von den Schwankungen in der Athmung beobachtet werden k\u00f6nnen.\n5.\tStrychnin verst\u00e4rkt die Wirkung der Geh\u00f6rerregung auf den Blut-keislauf, Curara aber schw\u00e4cht sie.\n6.\tChloralhydrat, ebenso Aethylalkohol und Morphium (in einem gewissen Stadium der Narkose) vermindern gleichfalls die Wirkung der Geh\u00f6rerregung auf den Blutkreislauf.","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\nJ. Dogiel :\n7.\tDie Schwankungen im Blutkreislauf sind abh\u00e4ngig von der H\u00f6he und Kraft des Tones und von der Klangfarbe.\n8.\tBei diesen Schwankungen des Blutkreislaufes spielt die Individualit\u00e4t des Thieres und des Menschen, wie die Nationalit\u00e4t des letzteren eine bedeutende Rolle.\nAuf Grundlage dieser soeben angef\u00fchrten Thatsachen muss die Wahrheit der Meinungen von Aristoteles, Plato und Pythagoras in Bezug auf die Nothwendigkeit der Musikanwendung bei der Jugenderziehung, wie in Bezug auf den Nutzen oder den Schaden ihrer Wirkung in gewissen Gesundheitszust\u00e4nden des Menschen anerkannt werden.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf.\n427\nErkl\u00e4rung der Abbildungen.\nFig. 1. Der Apparat zur Beobachtung des Blutkreislaufes beim Menschen \u2014 Plethysmograph, mit einigen Vorrichtungen. A Glascylinder. B Glasgef\u00e4ss, mit dem Cylinder durch den Gummischlauch cm communicirend. C der Stuhl mit den Vorrichtungen, welche Bewegungen des Kopfes (e) und der Hand (/) verhindern sollen. Das eine Ende des Cylinders tr\u00e4gt den Gummi\u00e4rmel a, durch welchen die Hand in den Cylinder gef\u00fchrt wird; g ist ein mit einem Hahn versehenes Metallr\u00f6hrchen, welches, nachdem der Cylinder mit Wasser gef\u00fcllt worden, in die Schraubenmutter n geschraubt wird. Die Membran E zwischen den Trichtern wird durch das Gummirohr hi mit dem Metallr\u00f6hrchen (g) und an der anderen Seite durch das Gummirohr kl mit der K\u00f6nig\u2019schen Trommel mit der elastischen Membran und dem beweglichen Hebel B verbunden. Das Metallrohr pd dient zum Ausfluss des Wassers nach dem Versuch; das Ende bei d verschliesst ein Metallpfropf, b ist die Schliessvorrichtung des Cylinders nach geschehener F\u00fcllung mit Wasser.\nFig. 2. B die K\u00f6nig\u2019sche Trommel mit der elastischen Membran und dem Hebel, vergr\u00f6ssert.\nFig. 3. E zwei Trichter, a und \u00df\\ der Trichter a, an welchem durch Masse oder durch einen Faden die elastische Membran befestigt ist, wird mit dem breiten Ende in den Trichter \u00df gef\u00fchrt.\nFig. 4. Die Curve abc stellt den Blutdruck eines unvergifteten Kaninchens vor (ab) und w\u00e4hrend (bc) der Geh\u00f6rerregung dar.\nFig. 5. Die Curve def zeigt den Blutdruck desselben Kaninchens, nach ver-hergegangener Curaravergiftung, vor (de) und w\u00e4hrend (ef) der Geh\u00f6rerregung durch Pfiffe. \u2019\t.........\nFig. 6. Die Curve abc dr\u00fcckt den Blutdruck, die Herzcontractionen und die Athmung eines unvergifteten Battenpintschers vor (ah) und w\u00e4hrend (bc) der Geh\u00f6rerregung durch P\u00fcffe aus.\nFig. 7. Die Curve def zeigt den Blutdruck, die Herzcontractionen und die Athmung eines unvergifteten Battenpintschers vor (de) und w\u00e4hrend (ef) schwacher Geh\u00f6rerregung durch Pfiffe.\nFig. 8. Eben solche Curve eines unvergifteten Battenpintschers vor (gh) und w\u00e4hrend (hi) heftiger Geh\u00f6rerregung durch Pfiffe.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428 J. Dogiel: \u00dcber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf\nFig. 9. Die Curve zeigt die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf und in der Ath mung bei einer un vergifteten Katze vor (ab) und w\u00e4hrend (bc) schwacher Geh\u00f6r\" erregung durch Pfiffe.\nFig. 10. Eben solche Curve von derselben Katze .vor (gh) und w\u00e4hrend (hi) heftiger, anhaltender Geh\u00f6rerregung durch Pfiffe.\nFig. 11. Eine Curve von derselben Katze, nach Strychninvergiftung (0-001 in die Schenkelvene), vor (de) und w\u00e4hrend (ef) schwacher Geh\u00f6rerregungen durch Pfiffe\nFig. 12. Die Curve zeigt den Charakter des Blutkreislaufes und der Athmung eines Rattenpintschers w\u00e4hrend (ab) die Tonleiter der zweiten Octave auf der Fl\u00f6te gespielt wurde.\nFig. 18. Eben solche Curve desselben Hundes (unvergiftet) w\u00e4hrend (cd) die Tonleiter der zweiten und dritten Octave auf der Fl\u00f6te gespielt wurden.\nFig. 14. Die Curve zeigt die Ver\u00e4nderungen im Blutkreislauf und in der Athmung bei einer unvergifteten Katze, w\u00e4hrend (ab) die Tonleiter der zweiten und dritten Octave auf der Clarinette gespielt wurden.\nFig. 15. Eine Curve derselben Katze w\u00e4hrend (cd) die Tonleiter der ersten Octave auf der Clarinette gespielt wurde.\nFig. 16\u201427. Diese Curven sind vom Menschen mittels des Plethysmographen, w\u00e4hrend das Geh\u00f6r verschieden erregt wurde, erhalten. Fig. 16\u201426 zeigen die Ver\u00e4nderungen des Blutkreislaufs und theilweise der Athmung in Folge der Geh\u00f6reregung durch T\u00f6ne der Stimmgabel Mi3, Sol3, Mi4, Sol4, ohne dass hierbei ein metallischer Resonator angewendet worden w\u00e4re oder mit einem solchen.\nFig. 26. Diese vier Curven sind vom Menschen mittels des Plethysmographen erhalten, w\u00e4hrend ein und dasselbe Musikst\u00fcck (\u201eSt\u00e4ndchen von Schubert\u201c) in Mi3 Moll auf der Geige (abc), auf der Clarinette (def), auf der Fl\u00f6te (ghi) und auf der Piccolo-Fl\u00f6te (him) gespielt wurde, b, c, h, l zeigen den Anfang des Spiels an.\nFig. 27. Eine durch den Plethysmographen erhaltene Curve (nopq) vom Menschen, w\u00e4hrend das Geh\u00f6r durch Pfiffe erregt wurde (op).\nFig. 28. Die Curve abc zeigt die Ver\u00e4nderungen der Athmung und des Blutkreislaufes von dem Diener des pharmakologischen Laboratoriums (einem Tartaren) vor (ab), w\u00e4hrend (bc) und nach (cd) der Geh\u00f6rerregung durch eine tatarische Melodie.\nFig. 29. Eine mittels des Plethysmographen erhaltene Curve, vor dem (ab), w\u00e4hrend (bc) und nach dem (cd) der Athein ausgesetzt war.\nFig. 30. Eben solche Curve nur mit dem Unterschiede, dass das Athmen eine l\u00e4ngere Zeit (40\") ausgesetzt (V c') war.\nFig. 81. Eben solche Curve. Das Athmen war 50\" ausgesetzt (b\" c\").\nFig. 32. Der Blutkreislauf der Hand des Menschen vor (ab), w\u00e4hrend (Je) und nach (de) der Aussetzung der Athmung. Bei cd ist das Athmen ausgesezt und das Geh\u00f6r durch T\u00f6ne der Stimmgabel Sol4 erregt.\nFig. 33. Eben solche Curve. Vor (fg), w\u00e4hrend (gh) der Aussetzung der Athmung; dann w\u00e4hrend der Aussetzung der Athmung und Geh\u00f6rerregung durch den Ton der Stimmgabel Mi4 (hi) und endlich nachdem das Athmen wieder angefangen (ik).","page":428},{"file":"p0456s0003tablevi.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv i. Anatomie U-Physiologic.1880. Phys. Md.\nTat: 11\nVerlag Veit&Comp, Leipzig.\nL\u00fch.ATtst.v.E.A.Fimke, Leipzig.","page":0},{"file":"p0456s0004tablevii.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv f. Amt.u.Php. 1880PJa/s.Abthlg.\nTat]ITT.\nFiqW.b\nAdagio.\n\n\u2022 JL/\tPa 'PP\ndimin.ci r\u00fcardando mortndo.\nVerlag, Veit u.Comp.Leipzlg.","page":0}],"identifier":"lit2073","issued":"1880","language":"de","pages":"416-428","startpages":"416","title":"Ueber den Einfluss der Musik auf den Blutkreislauf","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:39:10.719843+00:00"}