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{"created":"2022-01-31T15:03:01.612302+00:00","id":"lit20740","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thannhauser, S. J.","role":"author"},{"name":"G. Dorfm\u00fcller","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 104: 65-72","fulltext":[{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Stadien \u00fcber den Nucleinstoffwechsel.\nVI. Mitteilung.\nDie Aufspaltung: von Nucleotiden durch w\u00e4sserige Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in der Hitze. Isolierung der kristallisierten Cytidinphosphors\u00e4ure1).\n\\ on\nS. J. ihannhauser und G. Dorfmiiller.\nAu\u00bb clor zweiten medizinischen Klinik |F. M\u00fcllcrj M\u00fcnchen.) (lior Redaktion zugegaugen am 22. August 1918.)\nDurch Hydrolyse mit sehr verd\u00fcnnten (2 %) Mineral-s\u00e4uren werden die aus Purin- und Pyrimidinnucleotiden aufgebauten Polynucleotide derartig aufgespalten, da\u00df die im Poly-nucleotidmolek\u00fcl vorgebildeten Purinnucleotide in ihre Bausteine Purine, Zucker und Phosphorsaure zerfallen, w\u00e4hrend die Pyri-midinnucleotide als Nucleotidkomplexe erhalten bleiben. Die Isolierung der ungespaltenen Pyrimidinnucleotide aus dem sauren Hydrolysengemisch gestaltete sich bisher sehr umst\u00e4ndlich und verlustreich. Durch Hydrolyse der Hefenucleins\u00e4ure mit 2\u00b0/0iger Schwefels\u00e4ure konnten Wir die Uridinphosphors\u00e4ure als kristallisiertes Brucinsalz isolieren. Die Cytidinphosphors\u00e4ure, welche bei der sauren Hydrolyse der Hefenucleins\u00e4ure neben der Uridinphosphors\u00e4ure ebenfalls entsteht, gibt zwar auch ein kristallisiertes Brucinsalz, es gelang uns aber bisher nicht, dieses Brucinsalz aus der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit vollst\u00e4ndig rein zu erhalten. Ein anderer Weg mu\u00dfte gefunden werden, um die Cytidinphosphors\u00e4ure darzustellen.\nJ) Die in den 13er. d. d. ehern. Ges., Bd. 51, S. 467 (1918) ange-k\u00fcndigte ausf\u00fchrliche Ver\u00f6ffentlichung der Darstellung eines kristallisierten Dinucleotides (wahrscheinlich Guanosin-Adenosinphosphors\u00e4ure) kann infolge meiner abermaligen Abstellung ins Feld erst sp\u00e4ter erfolgen. Th.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschiift f. physiol. Chemie. CIV.\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"S. J. Tliannhauser und G. Dorfm\u00fcller,\n66\nBei der ammoniakalischen Hydrolyse der Hefenuclein-s\u00e4ure am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler zerf\u00e4llt dieselbe in die Uridinphosphors\u00e4ure und die Triphosplionucleins\u00e4ure, welche hinwiederum aus den drei Mononucleotiden Guanosin-, Adenosin- mul < \u2019ytidinphosphors\u00e4ure aufgebaut ist.\nEine schwachsaure Hydrolyse der Triphosplionucleins\u00e4ure mu\u00dfte, falls die von uns angenommene konstitutionelle Zusammensetzung der Triphosplionucleins\u00e4ure richtig ist, zur Isolierung des in ihr enthaltenen Pyrimidinnucleotides der Cytidinphosphors\u00e4ure f\u00fchren. Nach unseren Erfahrungen ist die Trennung der Pyrimidinnucleotide von den Reaktionsprodukten der mineralsauren Hydrolyse durch die zahlreichen hei dieser Operation n\u00f6tigen E\u00e4llungsreaktionen mit gro\u00dfen Verlusten f\u00fcr das zu isolierende Pyrimidinnucleotid verbunden. Wir suchten daher die Hydrolyse mit einer organischen S\u00e4ure durchzuf\u00fchren und fanden hierzu die Pikrins\u00e4ure besonders geeignet, weil die Hauptreaktionsprodukte der Hydrolyse, die abgespaltenen Purine, beim Erkalten sofort als unl\u00f6sliche Pikrate ausfallen. Aus der hinterbleibenden Hydrolysenfl\u00fcssiir-keit l\u00e4\u00dft sich die gel\u00f6ste Pikrins\u00e4ure leicht durch \u00c4ther entfernen und das gesuchte Pyrimidinnucleotid nach dem Konzentrieren der L\u00f6sung mit Alkohol f\u00e4llen. Das mit Alkohol gef\u00e4llte Rohprodukt gibt ein kristallisiertes Brucinsalz, das nach einmaligem Umkristallisieren bereits rein ist. Wir hvdrolv-sierten auf diese Weise die Triphosplionucleins\u00e4ure und erhielten das Brucinsalz der Cytidinphosphors\u00e4ure in guter Ausbeute. Zur Darstellung der freien Cytidinphosphors\u00e4ure zerlegten wir das Brucinsalz S. P. 205\u00b0 mit Ammoniak, f\u00e4llten die L\u00f6sung des Ammoniumsalzes mit Bleiessig (D. A. B.) und zerlegten das entstehende Bleisalz mit Schwefelwasserstoff. Beim Einengen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung im Vakuumexsikkator kristallisiert dann die freie Cytidinphosphors\u00e4ure in sch\u00f6nen Kristallen.\nIn der IV. Mitteilungl) unserer experimentellen Studien \u00fcber den NucleinstoliWechsel haben wir zwei scheinbar isomere rriphosphonucleins\u00e4uren beschrieben, die sich nur durch ihre\n*) S'. J. rhannliauser und G. Dorfm\u00fcller. Diese Zeilseliiv. Bd. 100, S. 121 (1017).","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"67\nExperimentelle Studien \u00fcber den Nueleinstoffwechsel. G. ZVlittlg.\n\\eischiedene optisclie Aktivit\u00e4t und in dem Schmelzpunkt der Brucinsalze unterscheiden. Die Triphosphonucleins\u00e4ure aus Brucinsalz S. P. 205\u00b0 drehte nach links, w\u00e4hrend die Triphos-phonucleins\u00e4urc aus \u00dfrucinsalz S. P. 185\u2014187\u00b0 optisch inaktiv war. Wir unterwarfen nunmehr die freien S\u00e4uren beider Brucinsalze der Pikrins\u00e4uren Hydrolyse. Das aus der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit beider S\u00e4uren isolierte \u00dfrucinsalz gibt Analysenzahlen, die f\u00fcr das \u00dfrucinsalz der Cytidinphosphors\u00e4ure stimmen. Zersetzt man aber die beiden Brucinsalze zur Isolierung^ der freien Cytidinphosphors\u00e4ure, so kristallisiert die freie Cytidinphosphors\u00e4ure in guter Ausbeute nur aus dem Brucinsalz, ^as clurcl1 die Hydrolyse der S\u00e4ure \u00dfrucinsalz\nC-Triphosphonucleins\u00e4ure) gewonnen war, w\u00e4hrend die Cytidinphosphors\u00e4ure aus Hydrolyse der S\u00e4ure \u00dfrucinsalz l's,) ^7 (angeblich d-1- rriphosphonucleins\u00e4ure) nur in sp\u00e4r-liclien Kiistallen sich absetzte und zum Teil sirup\u00fcs blieb.\nLin derartiges Verhalten haben wir auch bei der Darstellung der freien Cytidinphosphors\u00e4ure aus einem Brucinsalz, \u2022las noch mit \u00dfrucinsalz der Uridinphosphors\u00e4ure verunreinigt war, beobachtet. Dieser experimentelle Befund veranla\u00dft uns zu der Feststellung, da\u00df von den beiden isomeren Triphospho-micleins\u00e4uren nur die linksdrehende Triphosphonucleins\u00e4ure ein einheitlicher, chemischer K\u00f6rper ist.\nIn der gleichen U eise wie die l-Triphosphonucleins\u00e4ure haben wir auch die Hefenucleins\u00e4ure der Hydrolyse mit Pikrins\u00e4ure unterworfen. Nach dem Abfiltrieren der abgespaltenen Burinpikrate und dem Entfernen der \u00fcbersch\u00fcssigen Pikrins\u00e4ure mit \u00c4ther wird durch Alkohol ein Gemisch von Uridin- und Cytidinphosphors\u00e4ure niedergeschlagen. Eine Trennung beider l)yrimidinnucleotide gelingt nur mit Hilfe der fraktionierten Kristallisation ihrer Brucinsalze. Da aber die L\u00f6slichkeit beider Biucinsalze in Wasser nicht sehr verschieden ist, mu\u00df die fraktionierte Kristallisation mehrere Male wiederholt werden und f\u00fchrt schlie\u00dflich nur zu einer ganz geringen Ausbeute an reinen Brucinsalzen. Es empfiehlt sich daher, zur pr\u00e4parativen Herstellung der Uridin- und Cytidinphosphors\u00e4ure die Hefenucleins\u00e4ure zuerst durch ammoniakalische Hydrolyse am","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nS. J. Thannhauser und G. Dorfm\u00fcll\ner,\nR\u00fcckflu\u00dfk\u00fchlerl) in 1-Triphosphonucleins\u00e4ure und Uridinphos-phors\u00e4ure aufzuspalten und dann durch Hydrolyse der 1-Triphosphonucleins\u00e4ure mit kochender Pikrins\u00e4urel\u00f6sung die Cytidinphospliors\u00e4ure darzustellcn.\nWir behalten uns vor, die Methode der Hydrolyse mit Pikrins\u00e4ure und mit anderen organischen S\u00e4uren bei verschiedenen Temperaturen auch mit tierischen Nuclein-s\u00e4uren auszuf\u00fchren.\n1\tj\nExperimenteller Teil.\t1\t!\nHydrolyse der 1-Triphosphonucleins\u00e4ure mit konzentrierter Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in der Hitze. Darstellung der kristallisierten Cytidinphospliors\u00e4ure.\n30 g Brucinsalz der Triphosphonucleins\u00e4ure S. P[ 205\" werden in reinem Wasser suspendiert, mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak versetzt und dann in Eis gek\u00fchlt. Das Bruein f\u00e4llt vollst\u00e4ndig aus. Nach dem Abk\u00fchlen auf 0\u00b0 und halbst\u00fcndigem Stehen wird das Bruein abfiltriert, auf der Nfctschc scharf abgepre\u00dft und mit Eiswasser nachgewaschen, j Das Filtrat wird bei 40\u201450\u00b0 im Vakuum stark konzentriert\\ Die konzentrierte L\u00f6sung des Ammonsalzes wird mit viel Pikrins\u00e4ure in Substanz (ca. 30 g) versetzt und die Mischung l*/2 bis 2 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler im Sieden erhalten. Zuerst l\u00f6st sich alle Pikrins\u00e4ure in der Siedehitze, dann f\u00e4llt allm\u00e4hlich unter starkem Sto\u00dfen ein Pikrat aus. Man kocht vorsichtig trotz des Sto\u00dfens die vorgeschriebene Zeit weiter. Nach 2 Stunden l\u00e4\u00dft man abk\u00fchlen und stellt die Hydrolysenfl\u00fcssigkeit zur vollst\u00e4ndigen Ausf\u00fcllung der Purinpikrate, des Ammoniumpikrates und unver\u00e4nderter Pikrins\u00e4ure \u00fcber Nacht in den Eisschrank. Die ausgefallenen Pikrate und die Pikrins\u00e4ure werden abgenutscht, das Filtrat im Vakuum bei 40\u201450\u00b0 stark konzentriert und mehrmals in den Eisschrank gestellt. Es scheidet sich neben Pikrat noch eine gallertige Substanz ab. Man saugt abermals ab, w\u00e4scht mit wenig Wasser nach und\n--\t- J----- i\n\u2019) S. J. Thann hause r und G. Dorf mil 11er, Diese Zeitschr.. 13d. 100. S. 121 (1917).\ni","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"69\nExperimentelle Studien \u00fcber den Nucleinstoffwechsel. (i. Mittig.\n\u00e4tliert das mit etwas Wasser noch weiter verd\u00fcnnte Filtrat aus, bis alle Pikrins\u00e4ure entfernt ist. Die ausge\u00e4therte L\u00f6sung wird im Vakuum bei 30\u201440\u00b0 stark eingeengt und im Vakuum \u00fcber konzentrierter Schwefels\u00e4ure vollst\u00e4ndig konzentriert. Der hellgelbe Sirup wird mit der 10\u201411 fachen Menge Wasser gekocht und die siedend hei\u00dfe L\u00f6sung in eine hei\u00dfe alkoholische Brucinl\u00f6sung, die an Brucin die doppelte Gewichtsmenge des Sirups gel\u00f6st enth\u00e4lt, gegossen (Verh\u00e4ltnis des Brucins in Alkohol wie 1:2). Es beginnt alsbald eine Abscheidung von Brucinsalz, die bei l\u00e4ngerem Stehen im Eisschrank vollst\u00e4ndig wird. Das ausgefallene Brucinsalz wird abgesaugt, mit wenig Alkohol nachgewaschen und mit reinem Chloroform dekantiert. Nach dem Umkristallisieren aus Wasser schmilzt das Brucinsalz bei 180\u2014182\u00b0. In Wasser ist das Brucinsalz ziemlich schwer l\u00f6slich, in hei\u00dfem Alkohol ist es leicht l\u00f6slich.\n0.1318 g Substanz : 11 ccm N (20\u00b0, 722 mm) L,H140^8C(GMHM04Nt)1. ]>er.: N 8,82\nlief.: N 9,00.\nZur Darstellung der freien Cytidinphosphors\u00e4urc wird das Brucinsalz in hei\u00dfem AVasser gel\u00f6st, mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak versetzt und bei 0\u00b0 unter Eisk\u00fchlung stehen gelassen.\nDas ausgefallene Brucin wird abgesaugt, das Filtrat im \\ akuum konzentriert und die ammoniakfreie L\u00f6sung des Ammon->alzes mit Bleiessig (D. A. B.) gef\u00e4llt. Das ausgefallene Bleisalz wird in Wasser aufgeschlemmt, abfiltriert und mehrere Male unter Aufschlemmen mit Wasser dekantiert. Die Suspension des Bleisalzes in Wasser wird mit Schwefel wasserst oft zersetzt, vom Bleisulfid abfiltriert und das Filtrat im Vakuum bei 40\u00b0 auf 30 ccm eingeengt. Diese L\u00f6sung l\u00e4\u00dft man langsam im \\ akuumexsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure eindunsten. Hierbei scheidet sich die Oytidinphosphors\u00e4ure in derben, wei\u00dfen Kristallen, die in Rosetten angeordnet sind, aus. Aus Wasser umkristallisiert. Schmelzp. 227\u00b0. Herr Geheimrat Rroth hatte die gro\u00dfe Liebensw\u00fcrdigkeit, die Kristallform zu bestimmen. Die Oytidinphosphors\u00e4ure kristallisiert monoclin-sphenoidisch.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nS. J\u2022 T h a n n li a u s e r und G. D o r f m e i s t\nor, 1\nOH\nN\u2014C \u2022 N H.,\nI I\nGO GH .\nOH\n\\ H, H II II II ! h O^P- 0 \u2022 C \u2022 C \u2022 G \u2022 C \u2022 C-N-G\u00cfI odor\n/\t\\OII UH /\n^0\nN - C-NH.,\nI I CO GH\nI II H II H H II., ,0!l UN\u2014C \u2022 C\u2014C-G-C-C 'O\u2014l\u20197\nOH OH\n\u2022'/\tX'\u00bbi:\nO \u00ef\nBer.: C Gef.: G\nGy tidiuphosphors\u00e4u\u00ee e.\n0,1227 g Substanz 0,1525 g CO. 0.0529 g 11,0 0,0819 g \u201e\t9,G ccm N (15\u00b0, 718 mini\n0,1285 g\tSubstanz 0,6950\tg\t1\\,05. \u2022 24\tMo0.,\n0,1265 g\t\u201e\t0,0844\tg\tP*03. \u2022 24\tMoO\u2019\nGytidinpliosphors\u00e4ure CttHM08N3 P.\n33,48%\tH\t4,33 %\tN\t13,00%\tP 9,S9%\n33,89%\tH\t4,78%\tN\t13,09%\tP 9,32%\n1\nu\nBestimmung der optischen Aktivit\u00e4t: 0,1115 g Substanz (im Vakuum bei 130\u00b0 getrocknet) drehen in 4 ccm l/2 n-Na-Lauge gel\u00f6st in einem 18,94 ccm-Rohr 1,24\u00b0 nach rechts M\u00ce? = + 28,43\u00b0.\nDie bei der Hydrolyse der Triphosphonucleins\u00e4ure mit Pikrins\u00e4urel\u00f6sung ausfallenden Pikrate wurden zur Identifizierung auf folgende Weise aufgearbeitet. Das Pikratgemisch wird zuerst zur Entfernung der freien mitausgefallenen Pikrins\u00e4ure mit sehr viel \u00c4ther in der W\u00e4rme behandelt. Die hinterbleibenden Pikrate werden in hei\u00dfer konzentrierter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und \u00fcber Nacht stehen gelassen. Von der sich ausscheidenden Pikrins\u00e4ure wird auf einem geh\u00e4rteten Filter ab-Hltriert. Die salzsaure L\u00f6sung wird auf ein kleines Volumen eingeengt. Die hinterbleibende Substanz wird in Wasser gel\u00f6st und mit Ammoniak versetzt. Die ausfallende Substanz wird abfiltriert und mit\\% igem Ammoniak dekantiert und dann mit Wasser gewaschen. Hierauf bringt man die Substanz mit-wenig 5\u00b0/ciger Schwefels\u00e4ure in L\u00f6sung und f\u00e4llt mit kaltges\u00e4ttigter Pikrins\u00e4urel\u00f6sung. \u00dcber Nacht kristallisiert das Guanin als sch\u00f6nes Pikrat aus. ,\n0,0517 g Substanz 14,2 ccm N (24\u00b0, 720 mm) Guaninpikrat. C5H3N50. CJLN.,0-. Ber.: N 29,47%\nGef.: N 29,86%","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Experimentelle Studien \u00fcber den Nucleinstoffwechse!. (>. Mittig. 71\nDas ammoniakalische Filtrat der Guaninf\u00e4llung wird zur Trockne eingeengt. Das zur\u00fcckbleibende Kristallisat wird in wenig Wasser gel\u00f6st, eventuell vom Ungel\u00f6sten abfiltriert, und mit kaltges\u00e4ttigter Pikrins\u00e4urel\u00f6sung versetzt. Es f\u00e4llt sofort ein sch\u00f6nes Pikrat aus.\n0.0437 g Substanz 12,20 ccm N (16\u00b0, 717 mm)\nA den inpikrat. C,H5N3..C6H3N:lO;. Her.: N 30,78 o/,,\nGef.: N 31.02%\nHydrolyse der Hefenucleins\u00e4ure mit konzentrierter Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in der Hitze. Darstellung- des Cytidin- und Uridinphosphors\u00e4ure-\nbrucinsalzes.\nZu 100 g Hefenucleins\u00e4ure in 500 ccm Wasser werden 00 g Pikrins\u00e4ure hinzugegeben und 2 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gek\u00fchlt. Die Aufarbeitung der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit geschieht in der gleichen Weise, wie dies bei der vorstehenden Pikrins\u00e4urehydrolyse der Triphosphonucleins\u00e4ure beschrieben ist. Nach dem Entfernen der Purinpikrate und der Pikrins\u00e4ure wird die Fl\u00fcssigkeit im Vakuum zum Sirup eingeengt. Der Sirup (ungef\u00e4hr 00\u201470 g) wird in 500 ccm Wasser siedend hei\u00df gel\u00f6st und in eine hei\u00dfe, alkoholische Brucinl\u00f6sung, die ca. 00\u201470 g Brucin gel\u00f6st enth\u00e4lt, eingegossen. Die kochende L\u00f6sung l\u00e4\u00dft man bis 60\u00b0 C. abk\u00fchlen, saugt rasch vom ausfallenden Brucinsalz ab und l\u00e4\u00dft dann weiter bei Zimmertemperatur stehen. Kristallisat I (100-60\u00b0) enth\u00e4lt zum gr\u00f6\u00dften Teil das Brucinsalz der Uridinphosphors\u00e4ure, Kristallisat II (60\u00b0 Zimmertemperatur) ist ein Gemisch der Brucinsalze der Uridin- und Cy tidinphosphors\u00e4ure. Kristallisat I wird mit hei\u00dfem Wasser ausgezogen. Der ungel\u00f6ste R\u00fcckstand aus sehr viel hei\u00dfem Wasser auskristallisiert. Auf diese Weise erh\u00e4lt man \u00ablas Brucinsalz der Uridinphospliors\u00e4ure. Schmelzp. 175\u2014177\u00b0.\n0,1023 g Substanz 7,00 ccm (16\u00b0, 709 mm)\n^ a H,a N.j Ou P (U* 1I8\u00d6 04 N,)*. Her.: N 7,55 \u00b0/0\nGef.: N 7,5 \u2022/,\nKristallisat II wird zur Entfernung des Uridinphosphor-s\u00e4urebrucinsalzes mehrmals auf die beschriebene Art frak-","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72 S. J. Thannhauser und G. Dorfm\u00fcller, Experiment. Studien usw.\ntioniert kristallisiert. Schlie\u00dflich erh\u00e4lt man das Cytidinphos-phors\u00e4urebrucinsalz in der Fraktion 60\u00b0 Zimmertemperatur rein. Die Ausbeute ist durch das wiederholte Fraktionieren allerdings sehr gering. Schmelzp. 180\u2014182\u00b0.\n0,1014 g Substanz 8 ccm (19\u00b0, 712 mm) CuHuN308P(C\u201eHm04N2)2. Ber.: N 8,82%\nGef.: N 8,61%\nDie Isolierung des Guanin- und Adeninpikrates aus dem bei der Pikrins\u00e4urehydrolyse der Hefenucleins\u00e4ure ausfallenden Pikratgemische geschieht in der gleichen Weise, wie dies bei der vorstehenden Hydrolyse der Triphosphonucleins\u00e4ure beschrieben wurde.","page":72}],"identifier":"lit20740","issued":"1919","language":"de","pages":"65-72","startpages":"65","title":"Experimentelle Studien \u00fcber den Nucleinstoffwechsel. VI. Mitteilung. Die Aufspaltung von Nucleotiden durch w\u00e4sserige Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in der Hitze. Isolierung der crystallisieren Cytidinphosphors\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"104"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:03:01.612308+00:00"}