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{"created":"2022-01-31T15:01:13.170244+00:00","id":"lit20746","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Strauss, Eduard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 104: 133-136","fulltext":[{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Versuch zur Anreicherung der Schilddr\u00fcse an Jod.\nVon\nMilliard Strauss.\n'Alu Biologischen Institut zu Frankfurt a. M.)\n(Ber Redaktion zugogangen am 15. Dezember 1S18.\nln ihren Studien zur Physiologie der Schilddr\u00fcsel) h\u00fcben F. Blum und R. Gr\u00fctzner gezeigt, da\u00df bei normalen Tieren (Hunden) die beiden Schilddr\u00fcsen einen fast gleichen Jodgehalt aufweisen. Nach Herausnahme der einen Schilddr\u00fcse und nachtr\u00e4glicher \\ erf\u00fctterung von Jodalkali aber wird die zweite Schilddr\u00fcse an organisch gebundenem Jod (Jodeiwei\u00df) reicher; und zwar erlangt das Jodeiwei\u00df einen h\u00f6heren intramolekularen Jodgehalt und gleichzeitig steigt die absolute Menge dieses Jodeiwei\u00dfk\u00f6rpers wesentlich an. Dieser Befund beweist zun\u00e4chst die energische entionisierendo Kraft der Thyreoidea, sodann aber auch eine Zur\u00fcckhaltung des der Schilddr\u00fcse eigent\u00fcmlichen Jodtr\u00e4gers, welche mit der Lehre von der inneren Sekretion dieses Stoffes durchaus nicht vereinbar ist, vielmehr eher f\u00fcr die von Blum vertretene Anschauung einer intraglandul\u00e4ren Entgiftung spricht.\nBei der Wichtigkeit der vorliegenden Frage f\u00fcr das Problem der Schilddr\u00fcsenfunktion bin ich gerne der Anregung des Herrn Prof. Blum zu einer \\\\ iederholung des Anreicherungsversuches gefolgt und teile im Folgenden das Ergebnis meiner Untersuchung mit.\nVier Hunden wurde zun\u00e4chst je eine Schilddr\u00fcse exstir-piert. Den vier Dr\u00fcsen wurde ihre Jodeiwei\u00dfsubstanz ent-\n\u2018) Zeitschr. f. Physiol. Chem. 91, S. 417 (1914). .","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nEduard Strauss,\nzogen, indem die zerkleinerten Dr\u00fcsen dreimal mit je 50 ccm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung unter starkem Sch\u00fctteln extrahiert wurden. Die Extrakte wurden dann nach Filtration mit dem gleichen Volumen einer konzentrierten Ammonsulfatl\u00f6sung auf Halbs\u00e4ttigung gebracht. Das so erhaltene Thyreoglobulin wurde wieder aufgel\u00f6st; die L\u00f6sung durch Dialyse salzfrei gemacht, filtriert und durch Hinzuf\u00fcgen von Aceton bis zu 80% und etwas verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, der Niederschlag gewaschen und schlie\u00dflich mit absolutem Aceton und \u00c4ther behandelt und getrocknet. Sowohl in dieser Substanz wie auch in dem Extraktions- und Filterr\u00fcckstand (welcher im Folgenden einfach als \u201eSchilddr\u00fcsenleib\u201c bezeichnet werden soll) wurde nach der von den beiden Autoren angegebenen au\u00dferordentlich genauen Methode das Jod bestimmt.\nDieser erste Teil des Versuches ergab nachstehende Zahlen: Gewichte der einzelnen feuchten Dr\u00fcsen\n1.\trechte Dr\u00fcse 4,3 g\n2.\trechte Dr\u00dc6e 0,5 g\n3.\tlinke Dr\u00fcse 1,1 g\n4.\tlinke Dr\u00fcse 2,1 g\nzusammen 8 g\nDarin Thyreoglobulin (trocken) 0,6893 g.\nJod im Thyreoglobulin:\n1.\tAngew. Substanz 0,1920 g; gefunden Jod 0,9384 mg = 0,48\u00b0 0.\n2.\tAngew. Substanz 0,2321 g; gefunden Jod 1,1628 mg = 0,5\nMittelwert 0,49 %.\nJod im Schilddr\u00fcsenleib: 1,061 mg.\nRechnet man das im Schilddr\u00fcsenleib vorhandene organisch gebundene Jod auf Thyreoglobulin1) um, so erh\u00f6ht sich die angegebene Menge desselben um 0,22 g auf 0,9093 g.\n\u2019) Unter Zugrundelegung dos jeweils gefundenen prozentualen Jodgehalts.","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Versuch zur Anreicherung der Schilddr\u00fcse au Jod. 135\nDie absolute Jodmenge in den vier Dr\u00fcsen betr\u00e4gt also Thyreoglobulin 3,45 mg Schilddr\u00fcsenleib 1,061 mg Gesamtjod 4,511mg\numgerechnet auf Jodgehalt der feuchten Schilddr\u00fcsen 0,5 \u00b0/00.\nDen Tieren wurde nun 10 Tage lang Jodnatrium in Tagesmengen von 0,1 g bei sonst gleich bleibender Nahrung (Milch, Reis) gegeben. Nach weiteren 10 Tagen ohne Jod-verf\u00fctterung wurden die jeweils stehengebliebenen Schilddr\u00fcsen exstirpiert und in gleicher Weise w*ie oben angegeben untersucht. Hierbei ergaben sich folgende Werte:\n1.\tlinke Dr\u00fcse 6 g\n2.\tlinke Dr\u00fcse 1 g\n3.\trechte Dr\u00fcse 3 g\n4.\trechte Dr\u00fcse lg\nzusammen 11g\nDarin Thyreoglobulinmenge (trocken) 1,5012 g.\nJod im Schilddr\u00fcsenleib 0,496 mg.\nJod im Schilddr\u00fcsenleib umgerechnet auf Thyreoglobulin (s. u.) 0,07 g.\nGesamtthyreoglobulin also 1,5712 g.\nJod im Thyreoglobulin:\n!\u2022 Angew. Substanz 0.3925 g gefunden Jod 3,0396 mg = 0,77 \u00b0/0. 2. Angew. Substanz 0,3925 g gefunden Jod 3,1416 mg = 0,8 \u00b0/0.\nMittelwert 0,78 \u00b0/0.\nDie absolute Jodmenge in den vier Dr\u00fcsen betr\u00e4gt demnach nunmehr:\nThyreoglobulin 12,0 mg Schilddr\u00fcsenleib 0,496 mg Gesamtjod 12,496 mg\numgerechnet auf Jodgehalt der feuchten Schilddr\u00fcsen 1,10/03.\nDer von F. Blum und R. Gr\u00fctzner angestellte Versuch ergab an Jod eine Erh\u00f6hung von 0,76 mg auf 1,55 mg, bzw. von 0,52 mg auf 1,82 mg.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136 Ed. Strauss, Versuch zur Anreicherung der Schilddr\u00fcse an Jod.\nMein hier mitgeteilter Versuch erg\u00e4nzt dieses Ergebnis gleichsinnig dahin, da\u00df es in der Tat m\u00f6glich ist, den Jodeiwei\u00dfk\u00f6rper der Schilddr\u00fcse nicht nur selbst erheblich an organisch gebundenem Jod anzureichern, sondern, da\u00df auch dieser selbst sich nach Wegnahme einer Dr\u00fcse an Menge betr\u00e4chtlich vermehrt (vgl. das in der Einleitung Gesagte, sowie Punkt 6 und 7 in der Zusammenfassung der zitierten Arbeit). Zum Vergleich stelle ich nochmals .die Zahlen zusammen:\nI. Gesamtjodgehalt der feuchten Dr\u00fcsen 0,7\u00bb 0/,M, Thyreoglobulingehalt 0,9093 g Thyreoglobulinjod in %: 0,49 Voll. Gesamtjodgehalt der feuchten Vergleichsdr\u00fcsen 1 1 \" Thy reoglobulingehalt 1,5712 g Thyreoglobulinjod in %: 0,78%.\nHinzugefiigt sei noch, da\u00df bei einem andern Versuch, welcher als Vorversuch galt und bei welchem nur die Menge des Thyreoglobulins bestimmt wurde, dieses sich in folgender Weise vermehrt zeigte:\nI. Gewicht der 4 Dr\u00fcsen 8,6 g mit Thyreoglobulin 0,3292 g. IT. Gewicht der 4 Dr\u00fcsen 8.6 g mit Thyreoglobulin 0,4676 g.","page":136}],"identifier":"lit20746","issued":"1919","language":"de","pages":"133-136","startpages":"133","title":"Ein Versuch zur Anreicherung der Schilddr\u00fcse an Jod","type":"Journal Article","volume":"104"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:01:13.170249+00:00"}