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{"created":"2022-01-31T15:00:08.896076+00:00","id":"lit20747","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Le Heux, J. W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 104: 137-140","fulltext":[{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die quantitative Bestimmung des \u00c4thers im Blute.\nVon\nDr. J. W. Le Heox,\nAssistent des Institutes.\n(Aus dem pharmakologischen Institut der'Reichsuniversit\u00e4t Utrecht.)\n(Der Redaktion zugegangcn am 4. November 1918.)\nBei einer Untersuchung \u00fcber den Synergismus des\nMagnesiumsulfats und des \u00c4thers, \u00fcber deren Ergebnisse an\nanderer Stelle1) berichtet worden ist, war es notwendig,\n\u00fcber eine Methode zu verf\u00fcgen, mit der sich sehr kleine \u2022\u2022\nMengen von \u00c4ther im Blute genau quantitativ bestimmen lassen. Bis jetzt war im hiesigen Institut bei derartigen Untersuchungen die von Nicloux angegebene Methode8) benutzt worden, welche sich sehr gut bew\u00e4hrt hat. Bei den sehr kleinen Athermengen, welche bei den synergistischen Versuchen zu erwarten waren, hat Nicloux s Methode aber \u00ablen Nachteil, da\u00df der Farbenumschlag beim Titrieren sehr schwierig zu beurteilen ist, soda\u00df auch bei gr\u00f6\u00dferer \u00dcbung nicht immer genaue Resultate erhalten wurden. Es wurde \u00ableshalb versucht, dieser Schwierigkeit zu entgehen, und nach \u00abeinigem Suchen kam ich zu einem Verfahren, welchem obengenannter Fehler nicht anhaftet und \u00fcber welches in dieser Arbeit berichtet wird.\nBeiderNiclouxschen Methode wird 10 ccm des zu untersuchenden Blutes in 65 ccm einer ges\u00e4ttigten Pikrins\u00e4urel\u00f6sung Aufgefangen und der im Blute vorhandene \u00c4ther in Wasser \u00fcberdestilliert. Von diesem Destillat wird nun der Athergehalt bestimmt. Hierzu wird zu 5 ccm des Destillates 0,1 ccm einer\n*) Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 173^\n*) Nicloux, Les anesth\u00e9siques g\u00e9n\u00e9raux. Paris 1908.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CIV.\tjq","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nJ. W. Le Heux,\nKaliumbichromatl\u00f6sung bekannter St\u00e4rke und 4 bis 5 ccm konz. Schwefels\u00e4ure zugesetzt, wodurch eine blaue Verf\u00e4rbung bewirkt, wird. Man l\u00e4\u00dft nun aus einer Burette soviel Kaliumbichromatl\u00f6sung zuflie\u00dfen, bis die blaue Farbe einen Stich ins Gelbliche bekommt. Nach jedem Kaliumbichromatzusatz wird die zu titrierende Fl\u00fcssigkeit erhitzt. Nach einem genau von Ni doux angegebenen Verfahren wird jetzt aus der gebrauchten Menge Kaliumbichromat der \u00c4thergehalt der L\u00f6sung berechnet. Hierbei braucht Nicloux eine empirische Formel, weil die Oxydation des \u00c4thers sich nicht quantitativ zu Essigs\u00e4ure vollzieht. Wie gesagt ist der Farbenumschlag von blaugr\u00fcn nach gelbgr\u00fcn meistens nach l\u00e4ngerer \u00dcbung sehr scharf zu bestimmen, aber bei sehr geringen \u00c4therkonzentrationen des Blutes, z. B. bei 0,03\u00b0/o\u00bb 1st der Umschlag nur schwer zu beurteilen.\nIch habe nun versucht, Nicloux\u2019s Methode so umzuarbeiten, da\u00df sich die Oxydation des \u00c4thers bei \u00dcberschu\u00df von Kaliumbichromat quantitativ zu Essigs\u00e4ure vollzieht, wo-rauf dann dieser Uberschu\u00df von Kaliumbichromat nachher jodometrisch bestimmt wird.\nDas Verfahren ist folgendes:\nDas Auffangen des Blutes und die Herstellung des w\u00e4sserigen \u00c4therdestillates geschieht genau nach der Nicloux -sehen Vorschrift. Es wird jetzt in einen \u2014 durch Auskochen mit starker Chroms\u00e4urel\u00f6sung gereinigten \u2014 150 ccm fassenden Kolben mit flachem Boden genau 2 ccm einer ca. 0,15#/\u00abigen Kaliumbichromatl\u00f6sung gebracht und das K\u00f6lbchen mit einem Uhrglas bedeckt. Danach wird mit einer Pipette 5ccm des\u00c4ther-destillates zugegeben und die im Kolben befindliche Fl\u00fcssigkeit vorsichtig mit 12 ccm reiner konz. Schwefels\u00e4ure unterschichtet Der Kolben wird wieder geschlossen und durch schnellen Schwenken die Fl\u00fcssigkeiten gemischt. Die Temperatur steigt hierbei auf ca. 110\u00b0 C. Das K\u00f6lbchen wird noch 1\u20141,5 Minuten gesch\u00fcttelt und danach zur Abk\u00fchlung sich selbst \u00fcberlassen. Danach wird 100 ccm Wasser zugef\u00fcgt, nach Abk\u00fchlung des Inhaltes in einen ger\u00e4umigen Erlenmeyer-Kolben \u00fcbergebrachl und das Volumen auf 250 ccm aufgef\u00fcllt. Dann wird unter Umsch\u00fctteln 3 ccm 20%ige Jodkaliuml\u00f6sung zugef\u00fcgt und der\n","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die quantitative Bestimmung des \u00c4thers im Blute. 139\nKolben ins Dunkle gestellt. Nach genau 4 Minuten wird mit 1/50 N-Natriumthiosulfatl\u00f6sung, zuletzt unter Zuf\u00fcgung von St\u00e4rke titriert, bis die blaue Farbe in ein leichtes Gr\u00fcn \u00fcbergeht.\nVor dem Anfang einer Reihe von \u00c4therbestimmungen wird auf die gleiche Weise (2 ccm Bichromat, 5 ccm destilliertes Wasser und 12 ccm konz. Schwefels\u00e4ure) eine Leerbestimmung gemacht und so der Titer der Bichromatl\u00f6sung festgestellt. Aus der Differenz zwischen der hierbei gefundenen Anzahl Kubikzentimeter Thiosulfat mit der Menge Thiosulfat, welche bei den Atherbestimmungen gefunden wird, l\u00e4\u00dft sich der \u00c4thergehalt berechnen. 1 ccm 1/50 N-Thiosulfat entspricht hierbei 0,185 mg \u00c4ther.\nIn einer Anzahl von Kontrollbestimmungen, in denen Atherl\u00f6sungen bekannter Konzentrationen zur Verwendung kamen, wurden die in Tabelle I zusammengestellten Resultate erhalten. In dieser Tabelle ist au\u00dferdem in Spalte 4 und 5 angegeben, mit welchem Prozentgehalt im Blute die \u00c4thermengen \u00fcber einstimmen w\u00fcrden, falls die gebrauchte Atherl\u00f6-sting einer Blutdestillation \u00e4therhaltigen Blutes entstammt w\u00e4re.\nAuch in anderen Kontrollbestimmungen mit \u00c4therl\u00f6sungen bekannter Konzentration wurden stets gute Resultate erhalten.\nTabelle I.\nberechnet\tgefundeu\tMittel j\tberechnet\tgefunden\n.. 5,37 mg \u00c4ther\t5,28 mg\t\t\t\ni j\t5,28 mg\t5,28 mg\t0,322 \u00b0/o i\t0,317\u00b0/\u00ab\n3,74 rag \u201e t\t3,78 mg 3,77 mg\t3,77 mg\t0.224\u00b0/\u00ab\t0,226\u00b0 \u2022\n3.63 mg ,\t3,57 mg 3,55 mg\t3,56 mg\t0,218 \u00b0/o\t0.214.\n2.67 mg ,\t2.64\tmg 2.65\tmg\t2,645 mg\t0,160%\t0,159\u00b0/\u00ab\n1,93 mg\t1.95 mg 1,^2 mg\t1,935 mg\t0,116\u00b0/\u00ab\t0,116*/\u00ab\n1,54 mg .\t1,52 mg 1,51 mg\t1,52 mg\ti ! 0,092\u00ab/\u00ab\t0.091\u00b0/\u00ab\n0,63 mg\t0,675 mg\t0,675 mg\t0,038\u00ab/\u00ab\t0,010 V\n0,34 mg *\t0,31 mg\t!\tI\ti\n\t0,36 mg\t| 0,35 mg\ti 0,020\u00ab/\u00bb\t: 0,021V","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140 P W. \u00ce4\u00ab Heux. Quantitative Bestimmung des \u00c4thers im Blute.\nAus Tabelle I ist ersichtlich, da\u00df nicht nur bei hohem \u00c4thergehalt, sondern auch bei so kleinen \u00c4therkonzentrationen, wie sie \u00fcberhaupt im Blute narkotisierter Tiere Vorkommen, der Versuchsfelder sehr gering ist. Der mittlere Fehler aus s\u00e4mtlichen Bestimmungen von Tabelle I betr\u00e4gt ca. 3\u00b0/0.\nSchlie\u00dflich sei noch erw\u00e4hnt, da\u00df auch in einer Versuchsserie, in denen zu verschiedenen Blutportionen bekannte \u00c4ther-mengen zugesetzt waren, gleich gute Resultate erhalten wurden.\nTabelle II.\nProzent- \u00c4ther im Blute\nberechnet\tgefunden\n0,234 %\t0,228\u00b0/*\n0,152%\tI\t0,150%\n0,101%\t0,102%\n0,089%\t0,0S8%\n0,059%\t0,003%\n0,028%\t!\t0,030%","page":140}],"identifier":"lit20747","issued":"1919","language":"de","pages":"137-140","startpages":"137","title":"\u00dcber die quantitative Bestimmung des \u00c4thers im Blute","type":"Journal Article","volume":"104"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:00:08.896081+00:00"}