Open Access
{"created":"2022-01-31T14:54:29.539221+00:00","id":"lit20762","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Winterstein, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 105: 31-32","fulltext":[{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber einen Bestandteil des Fettes von Bassia longifolia L: (Illipe Malabrorum K\u00f6n.) nnd Bassia latifolia.\nVon\nE. Wiuterstein.\n(Aus dom agiikulturchemischen Laboratorium der E. T. II in Z\u00fcrich.) 3. Mitteilung \u00fcber pflanzliche und tierische Wachsarten li.\n(I)ei Redaktion zugegangen am 3. Februar 1919.)\nDie Samen von Bassia longifolia und Bassia latifolia enthalten ca. 40 \u00b0/0 fettes \u00d6l, welches als Bassia\u00f6l oder Mowrabutter in den Handel kommt. Die Mowrabutter, welche in England und Frankreich zur Seifen- und Kerzenfabrikation verwendet wird, enth\u00e4lt nach den vorliegenden Angaben bis 30% freie Fetts\u00e4ure8). Au\u00dferdem enthalten beide Pflanzen nach Weil3) ein besonderes Saponin, mit dessen n\u00e4heren Untersuchungen wir uns besch\u00e4ftigen wollten, da wir zuf\u00e4llig in den Besitz von Mowrapre\u00dfkuchen gelangt waren4). Beim Aufbewahren eines St\u00fcckchens dieser Pre\u00dfr\u00fcckst\u00e4nde in einem geschlossenen Gef\u00e4\u00df w\u00e4hrend der Sommermonate hatten sich an der Oberfl\u00e4che feine Krist\u00e4llchen ausgeschieden, die in \u00c4ther l\u00f6slich waren und bei 60\u00b0 C. schmolzen. Man konnte daher vermuten, da\u00df die eben erw\u00e4hnten Effloreszenzen an der Oberfl\u00e4che der Pre\u00dfkuchen aus freien Fetts\u00e4uren bestanden. Die zu beschreibenden Versuche ergaben in der Tat, da\u00df das\nl) Siehe diese Zeitschrift, Bd. 100, S. 159 (1917), Bd. 109, S. 84(1918).\n\u2022) Crossley u. Sueur, J. Soc. Chera. Ind. S. 993, 1898.\n\u2022) Beitr. z. Kenntnis d. Saponinsubstanzen. Arch. Pharm. 1901, 239, 3G3.\n*) Kobert, Landw. Versuchst. 1909, 71, 259. Die Mowrapre\u00df-r\u00fcckst\u00e4nde werden zur Bet\u00e4ubung von Fischen gebraucht und eignen sich nicht als Futtermittel. Kellner, Deutsche Landwirtschaftliche Press\u00ab 1902, 832.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32 E. Winterstein, \u00fcber einen Bestandteil des Fettes etc.\nin den Pre\u00dfr\u00fcckst\u00e4nden verbliebene Fett freie Palmitins\u00e4ure enth\u00e4lt. Die Pre\u00dfkuchen enthielten noch 15,08 Gesamtfett.\nEine Glyzerinbestimmung in diesem Fett nach Will-st\u00e4tter und Madinaveitia1) mit dem Apparat von C. von der Heide2) mit Jodwasserstoffs\u00e4ure vom spezifischen Gewicht 1,96 ergab einen Glyzeringehalt von nur 6,9%. Dieser Befund lie\u00df ebenfalls die Anwesenheit von freier Fetts\u00e4ure in den Pre\u00dfr\u00fcckst\u00e4nden vermuten. Die Darstellung von freier Palmitins\u00e4ure gelang nun in folgender Weise:\nD\u00fcnne, gro\u00dfe St\u00fccke von Mowrapre\u00dfr\u00fcckst\u00e4nden wurden in mehreren Exsikkatoren \u00fcber Phosphorpentoxyd aufgestellt. Die Exsikkatoren evakuiert und dann in einem Baum bei 3<> lis 35\u00b0 C. mehrere Monate stehen gelassen. Es hatten sieh an der Oberfl\u00e4che feine N\u00fcdelchen ausgeschieden, welche vorsichtig abgeschabt wurden. Die Masse wurde in \u00c4ther gel\u00f6st, vom Ungel\u00f6sten abfiltriert, der \u00c4ther verdunstet und die Kristalle aus kochendem Alkohol umkristallisiert. Die Kristalle besa\u00dfen einen Schmelzpunkt3) von 62\u00b0 bis 63\u00b0 C. Sie gaben mit Lithiumhydroxyd ein Salz, welches sich aus Alkohol in feinen gl\u00e4nzenden Pl\u00e4ttchen ausschied. Eine Elementaranalyse ergab folgendes:\nGefunden:\tBerechnet f\u00fcr\tPalmitins\u00e4ure :\nC. 74.75 %\tC. 74,92%\nH. 12,86%\tII. 12,59%.\nDas erhaltene Fett besa\u00df einen merkw\u00fcrdigen angenehmen Geruch, wie er der Kakaobutter eigen ist. Uber den Gerucli-stott konnten wir keinen Aufschlu\u00df erhalten. Nach dem gegebenen Befund darf man behaupten, da\u00df der unverseifbare Anteil des Fettes aus den genannten Pre\u00dfr\u00fcckst\u00e4nden zum gr\u00f6\u00dften Teil aus Palmitins\u00e4ure besteht. Daneben wurde nach bekanntem Verfahren ein Cholesterin isoliert, das einen niedrigeren Schmelzpunkt als Phytosterin besa\u00df.\nJ) Berichte 45, S. 2825 (1912).\n2) Jahresbericht Geisenheim (1908) S. 150.\na) Bas aus Mowrabutter darstellbare Fetts\u00e4uregemisch schmilzt bei 45\u00b0 C. De Negri und Fabris, Zeitschr. f. analyt: Chem S. 572 (1894). Nach Valenta bei 39\u00b0 C. Dinglers polytech. Journ. Bd. 251, S. 461.","page":32}],"identifier":"lit20762","issued":"1919","language":"de","pages":"31-32","startpages":"31","title":"\u00dcber einen Bestandteil des Fettes von Bassia longifolia L. (Illipe Malabrorum K\u00f6n.) und Bassia latifolia","type":"Journal Article","volume":"105"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:54:29.539230+00:00"}