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{"created":"2022-01-31T14:59:58.542672+00:00","id":"lit20768","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schumm, O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 105: 158-172","fulltext":[{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen bei Haematoporphyria congenita.\nII. Mitteilung1).\nVon\n0. Sch\u00fcmm.\n(Aus den\u00bb chemischen Laboratorium des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-\nEppendorf.)\n(Der Redaktion zugegangen am 11. April 1019.)\nIm lolgenden sollen einige weitere Beobachtungen mit-geteilt werden, die ich an dem Haematoporphyrie-Kranken Petry habe anstellen k\u00f6nnen. Es ist derselbe Kranke, dessen Untersuchung seinerzeit H. G\u00fcnther2) zur Aufstellung des besonderen Krankheitsbildes der Haematoporphyria congenita f\u00fchrte, und an dem au\u00dfer ihm von H. Fiseher2), sowie von mir 4) zahlreiche Beobachtungen ausgef\u00fchrt worden sindr\u2018).\nJ) Vgl. die ausf\u00fchliche Abhandlung: .Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Haematoporphyria congenita (H. G\u00fcnther) und der nat\u00fcrlichen Porphyrine, Diese Zeitschr. Bd. 98. S. 123 (1916).\n-) H. G\u00fcnther, Die Haeraatoporphyrie, Dtsch. Archiv f. klin. Med. Bd. 105, Heft 1 und 2, S. 89 (Uezember 1911).\n3)\tH. Fischer, \u00dcber das Urinporphyrin, Diese Zeitschr. Bd. 95. S. 34(1915); ders., \u00dcberdas Kotporphyrin, Diese Zeitschr. Bd. 96, S. 148 (1915); ders, Beobachtungen am frischen Harn und Kot von Porphyrinpatienten, Diese Zeitschr. Bd. 97, S. 148 (19\u00cf6); ders., \u00dcber die Konstitution des Urinporphyrins, Gewinnung einer carboxylieiten Haematins\u00e4ure aus Uriuporphyrin, Diese Zeitschr. Bd. 98, S. 78 (1916); ders.; \u00dcber die Konstitution des Kotporphyrins, Diese Zeitschr. Bd. 98, S. 14 (1916); ders., Die nat\u00fcrlichen Porphyr ine und ihre Bedeutung f\u00fcr die Pathologie. Wiener klin. Wochenschr. Nr. 32 (1916).\n4)\t0. Sch\u00fcmm, 1. c.\n\u25a0\u2019) Das subjektive Befinden Petiys ist zurzeit gut. Nach Herrn","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen hei Haematoporphyria congenita. 159\nI. Die pathologischen Farbstoffe in Harn und Kot.\n1. Der Gehalt des Harns an essigs\u00e4uref\u00e4llbarcn Porphyrinfarbstoffen.\nNach den ersten von H. Fischer ausgef\u00fchrten Mengenbestimmungen betrug die t\u00e4gliche Ausscheidung an essigs\u00e4uref\u00e4llbaren Porphyrinfarbstotfen im November 1915 t\u00e4glich zwischen 0,3 und 0,5 g, im Dezember zwischen 0,27 und 0,5 g, im Januar 1916 zwischen 0,17 und 0,33 g, im Februar zwischen 0,3 und 0,57 g.\nIch fand im August 1916 eine t\u00e4gliche Ausscheidung von 0.32 bis 0,4 g, Ende 1916 und Anfang 1917 Mengen von 0,4 lus 0,45 g, im Sommer 1918 0,35 bis 0,45 g, im Winter 1918 Mengen, die um 0,4 g schwankten. Auf eine wesentliche \u00c4nderung in der H\u00f6he der Porphyrinausfuhr kann man aus meinen Beobachtungen nicht schlie\u00dfen.\n2. Die elementare Zusammensetzung des Roh-Porphyrins:).\nH. Fischer2) hat f\u00fcr das durch einmaliges Umf\u00e4llen aus N/25 Natronlauge (mit Essigs\u00e4ure) und Auswaschen gereinigte Roh-Porphyrin folgende Zusammensetzung gefunden : C = 55,76 %, H = 6,31 %, N = 9,7 %. Er gibt an, da\u00df das Pr\u00e4parat au\u00dferdem noch Schwefel und eine g\u00e9ringe Menge Asche enthalten habe.\t!\nBei der Veresterung dieses Roh-Porphyrins mit Methylalkohol und Salzs\u00e4ure fand H. Fischer einen in dieser 1 l\u00fcssigkeit unl\u00f6slichen Rest, der folgende Zusammensetzung hatte : C = 49,81H = 7,19%, N = 14,95%, CI = 4,03 %, S*= 1,07Daraus erhielt H. Fischer durch Hydrolyse mit HCl ein Gemisch von Aminos\u00e4uren und schlo\u00df, da\u00df die Substanz ein zur Eiwei\u00dfgruppe geh\u00f6riger K\u00f6rper sei3). In einer sp\u00e4teren Mitteilung gibt Fischer an, \u201eder gr\u00f6\u00dfte,Teil\nOberarzt Dr. C. Heglers Feststellung besteht ein Milztumor. Bez\u00fcglich des Blutbildes vergl. Abschnitt 11 dieser Abhandlung.\n0 Roh-Porphyrin = durch Essigs\u00e4urezusatz zum Harn entstehende Farbstoff\u00e4llung.\ns) 1. c. Bd. 95, S. 49.\n3) H. Fischer, 1. c. Bd. 95, S. 56.","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\n0. Sc hunun.\ndes Farbstoffes ist in eiwei\u00dffreier Form vorhanden und wird durch Essigs\u00e4ure niedergeschlagen. Ein Teil dieses Niederschlages ist dann in Methylalkohol-Salzs\u00e4ure (trockener HCl) unl\u00f6slich, dies ist eine Farbstoff-Eiwei\u00dfverbindung. Ob es sich hier um eine feste Verbindung handelt oder nur um Adsorption, ist schwer zu entscheiden\u201c 1). Wie ich schon in meiner ersten Mitteilung beschrieben habe 2), blieb in meinen Versuchen auch bei der Verarbeitung gro\u00dfer Mengen Roh-Porphyrin (bis zu 28 g) bei der Veresterung durch Methylalkohol-Salzs\u00e4ure kein R\u00fcckstand, wohl aber war in meinen Versuchen ebenso wie in denen H. Fischers das Produkt der Veresterung in Chloroform nur unvollst\u00e4ndig l\u00f6slich. Da es mir w\u00fcnschenswert erschien, festzustellen, ob das Roh-Porphyrin in neuerer Zeit etwa eine \u00c4nderung in der elementaren Zusammensetzung erfahren h\u00e4tte, so habe ich wiederholt aus dem frischen unzersetzten Harn das Roh-Porphyrin in der von H. Fischer befolgten Weise abgeschieden, den Farbstoff gleich nach der F\u00e4llung abfiltriert, in N^O Kalilauge gel\u00f6st, alsbald mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt, sogleich wieder abfiltriert, die Umf\u00e4llung in gleicher Weise noch zweimal wiederholt, dann abfiltriert, ausgewaschen, getrocknet und analysiert. Die Pr\u00e4parate enthielten 2 und 2,3 % Asche.\na) Roh-Porphyrin aus Har n v o m .labre 19163).\n0,1939 g (aschefrei berechn.) gaben 16,2 ccm N bei 768 mm u. 20\u00b0 = 9.62 % N. 0.2526..\t..\t..\t20,5 \u201e\t.. 772\t\u201e 22\u00b0 = 9.32%N.\n0.1631..\t..\t0,3464 g CO, u. 0,0779 g H2 O = 57,92% C\nu. 5.34 %H.\n0.0180 g BaSO,=0.002468 g S=0,62 % S.\n0.3969\nb) Roh-Porphyrin aus Harn vom Jahre 1917. 0.1772 g (aschefrei berechn.) gaben 14,4 ccm N bei 770 mm u. 22\u00b0 = 9,28\u00b0/o N.\n0,2090,.\nJ) Derselbe, 1. <*. Bd. 97. S. 148.\n-) O. Sch\u00fcmm. 1. c. S. 159.\n\u00fc) Dieses in gr\u00f6\u00dferer Menue hergestellte Pr\u00e4parat ist mit zu den schon fr\u00fcher beschriebenen Untersuchungen benutzt worden.","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen bei Haematoporpliyrm congenita. 161\n0.2040 g (aschefrei berechn.) gaben 0.4378 g CCbu. 0.1003 g H.O=58,53 n/flC\n\u2019 u. 5.50 % H.\u201d\n0.5364,,\t..\t..\t0,0214 g BaSO, = 0,002934 g S =\n0.55 \u00b0( U S.\n0.4440..\t..\t..\t..\t0.0173 g 13aSO, = 0.002372 g S =\n.\t0.5342 % 8.\nc) Roh-Porphyrin aus Harn vom Jahre 1918.\n0.1165 g (aschefrei berechn.) gaben 9,3 ccm N bei 765 mm u. 25\u00b0 = 8.92 % N.\nDas Ergebnis der Analysen spricht daf\u00fcr, da\u00df das Roh-Porphyrin aus dem Jahre 1917 nahezu dieselbe Zusammensetzung hat wie das des vorhergehenden Jahres. Beide Pr\u00e4parate weichen in ihrer Zusammensetzung merklich ab von dem fr\u00fcher von H. Fischer analysierten Roh-Porphyrin, das weniger Kohlenstoff und mehr Wasserstoff und Stickstoff enthielt. Vergleicht man die Werte f\u00fcr C- und N-Cehalt meines Roh-Porphyrins mit denen des von H. Fischer aus dem Harn dargestellten freien Harn-Porphyrins J), so ergibt sich eine gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit (s. u,); Fischer fand f\u00fcr diesen K\u00f6rper C = 57,56 bis 57,83, H =\u25a0 4,98 bis 5,18, N = 6,65 bis 6,7a). Da der Stickstoffgehalt des Roh-Porphyrins aber wesentlich h\u00f6her ist als bei dem reinen Urin-Porphyrin, so m\u00fcssen auch meine Pr\u00e4parate von Roh-Porphyrin \u00e4hnlich dem von H. Fischer analysierten Roh-Porphyrin aus einer chemischen Verbindung oder einem physikalischen Gemisch der Porphyrin-Farbstoffe mit einer stickstoffreicheren Substanz bestehen; ob es sich dabei um denselben K\u00f6rper handelt wie zur Zeit der Untersuchungen Fischer, bedarf noch der Aufkl\u00e4rung.\n3. Die elementare Zusammensetzung der rein dargestellten Porphyrine.\nWeiter habe ich gepr\u00fcft, ob das im Roh-Porphyrin enthaltene Harn-H\u00e4matoporphyrin und das Porphyrin der F\u00e4zes noch dieselbe Zusammensetzung hatten wie zur Zeit der fr\u00fcheren Untersuchungen von H. Fischer (1915/16) und von mir (1916). Zur Ausf\u00fchrung der Elementarana-\n9 H. Fischer, 1. c. Bd. 95, S. 53 (1915).\n-) Derselbe, 1. c. Bd. 95, S. 53 und 54 (1915).","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"0. Scliumm,\n162\n\tC\tH\"1\t* !\t8\nH. Fischers Urin-Porphyrin\u2019)\t\u2022> i ,56\u2014O i ,83\t4.98-5,18\t6.65\u20146.7\t0\nRoh-Porphyrin aus Harn (Sch\u00fcmm)\t\u2022 57.92-58,86\t* 5,34\u20145,63\t1 ! 8.92-9.62 !\t0,53\u20140.62\nRoh-Porphyrin aus Harn (H. Fischer)\too.< b\t\u25a0 6.31\t1 9.70\tI nur qualitativ nachge-\nH. Fischers Kot-Porphyrin (Pr\u00e4parat aus Harn)\t65,282)\t. 6.03\t! j j 8,70\twiesen.\nlyson dionton die Methylester, die nach der von H. Fischer ausgearbeiteten Methode in derselben Weise hergostellt waren, wie es in meiner fr\u00fcheren Arbeit beschrieben worden ist. Die Methylester waren dreimal in der von H. F i s c h e r angegebenen Woise umkristallisiert. Zur Pr\u00fcfung auf Aschegehalt benutzte ich jo 0,1\u20140,15g Substanz; da ich eine w\u00e4gbare Monge Asche nicht gefunden habe, betrug der Aschegehalt jedenfalls unter 0,1 %. Die Verbrennungen habe ich im offenen Rohr unter Benutzung von Bleichromat aus-gef\u00fchrt und folgende Werte erhalten:\nH a r n - P o r p h y r i n m e t h y 1 e s t e r ).\na) Pr\u00e4parate aus dem Jahre 1916.\nErstes Pr\u00e4parat:\n0r1021 g gaben 0,2299 g CO, und 0,0530 g H20 = 61,41V 0 und 5,81 > II. 0,1610.,\t8,6 ccm N bei 777 mmHg und 18\u00b0\t6,28% N.\nZweites Pr\u00e4parat:\n0,3345 g gabeu 18,5 ccm N bei 769 mm Hg und 171/\u00ab\" = 6,48% N. 0,2364..\t\u201e\t13.2 .......... 770 ............. 23'* = 6,38% N.\nJ) Die von H. Fischer aufgestellte Formel CluH30N4Oltl verlangt C = 57,95, H = 4,38, N = 6,77,\n\u25a0) Das Pr\u00e4parat war, wie H. Fischer schreibt, stark aschelialtig\n(3,34%). Die von H. Fischer aufgestellte, aus den Analysen des Kot-Porphyrinmethylesters abgeleitete Formel f\u00fcr Kot-Porphyrin C\u201eH;I6N10-verlangt C = 66.22, II = 5.56, N = 8,59.\n3) \u00dcber das spektralanalytische Verhalten dieser Pr\u00e4parate habe ich schon in der fr\u00fcheren Arbeit berichtet (1. c. Bd. 98. S. 157 u. f.).","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen bei Haemutoporphyriu congenita. 163\nb) Pr\u00e4parat aus dein Jahre 1918.\n0,1214 g gaben 0,2715 g CO, und 0,0644 g lf20 = 60,99% C und 5,94% H. 0,1908 \u201e\t0,4312 \u201e \u201e\t., 0,0994 \u201e \u201e = 61,64% \u201e \u201e 5,83% ,.\n0,2277 \u201e\t\u201e\t12,2 ccm N bei 756 mm Hg und 17\u00b0 = 6,16% N.\n0,2140..\t11.3 ....... 762 ......... 19\" =6,06%,,\nZum Vergleich f\u00fchre ich die von H. Fischer mitgeteilten Zahlen ') neben den meinigen an:\n\tc\t1 1\tH\tN\nH. Fischer .\t.\t.\t60,49\u201461.34 '\t5,48\u20146,25\t6,04\u20140,25\n\u2022Sch\u00fcmm 1916 .\t61.41\t5.81\t6,28\u20146,4*\n\u2022Sch\u00fcmm 1918 , . Die von II. Fisc her aufgestellte Formel, t'i; U-,\u00abN, 0|i; ver-\t60,99-61,64\t5.83\u20145,94 .\t6,06\u20146,16\nlangt\t\t60. v8\t5.44\t6.05 .\nDie neuen Analysen bieten keinen Anla\u00df, anzunehmen, da\u00df der Hauptfarbstoff des Harns, das Harn-H\u00e4matoporphy-rin (\u2014 Fischers Urin-Porphyrin), zurzeit eine andere Zusammensetzung habe als vor 2 Jahren.\nBei der spektralanalytischen Untersuchung dieses und anderer Pr\u00e4parate dos Jahres 1918 erhielt ich dieselben Ergebnisse wie seinerzeit bei den Pr\u00e4paraten des Jahres 1916.\nK o t - P o r p h y r i n m e t h y 1 e s t e r.\nBez\u00fcglich Darstellung und Analyse gilt das oben Gesagte. Auch diese Pr\u00e4parate enthielten unter 0,1% Asche.\na' Pr\u00e4parate aus dem Jahre 1916. Erstes Pr\u00e4parat:\n0.1-5S2 g gaben 0,3875 g CO, und 0.0911 g H,0 = 66.80% C und 6,44% II.\nZweites Pr\u00e4parat:\n0.1574 g gaben 0,3907 g CO, und 0,0927 g H,00 = 67.70% C und 6.59% 11. 0.2353,,\t\u201e 16,7 ccm N bei 758 mm Hg und 17\u00b0 = 8,18%N.\nJ) Nach Makroanalysen von 11. 1 i.scher und Mikroaualvsen von hr. hieb in Graz, vergl. II. Fischer, 1. c. Bd. 95. S. 50 (1915); lloppc-Seylcr s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CV.\t12","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\n0. Sch\u00fcmm,\nb) Pr\u00e4parat von 1917/18.\n0,1501 g gaben 0,3719 g C02 und 0,0854 g H20 =* 67,57% C und 6,37% II. 0,1574 \u201e\t\u201e 11,25 ccm N bei 760 mm Hg und 20\u00b0 = 8,13% N.\nAus diesen Zahlen l\u00e4\u00dft sich auf eine \u00c4nderung in der Zusammensetzung des Porphyrins der F\u00e4zes in der Zeit von 1916 bis 1917/18 nicht schlie\u00dfen. Auch im spektralanalytischen Verhalten habe ich keine Abweichung gegen\u00fcber den 1916 f\u00fcr das Kot-Porphyrin festgestellten Werten aufgefunden. Zum Vergleich stelle ich hier die von H. Fischer mitgeteilten Werte f\u00fcr die elementare Zusammensetzung des Kot-Porphyrinmethylesters *) mit meinen Zahlen zusammen.\n\t\t\tc\tH\tN\nH.\tFischer\t\u2022\t66,79-67,27 %s)\t6,09 6,55 %!)\t7.98 8,17 %2)\n0.\tSch\u00fcmm\t1916 .\t66,80 67,70%\t6,44 6,59%\t8.18%\n0.\tSchlimm\t1918 .\t67,57%\t6,37 \u00bb/\u201e\t8,13\u00bb/.\nDie von H. Fischer aufgostellte Formel C39H4oN40s verlangt 67,44% C, 6,10% H, 8,07% N.\nAnmerkung: Die Abhandlung H. F i s c h o r s \u201e\u00dcber das Kotporphvrin\u201c3) enth\u00e4lt zwei gute Abbildungen der Kristalle des Kot-Porphyrinmethylesters und des Kot-Porphyrin\u00e4thylesters. Es erscheint mir bemerkenswert, da\u00df ich einmal eine betr\u00e4chtliche Menge Kot-Porphyrinmethylester (obiges Pr\u00e4parat \u201eb\u201c) nach nochmaligem Umkristallisieren aus viel L\u00f6sungsmittel in sch\u00f6nen 1\u20142 mm langen Kristallen erhalten habe, die in Form und Anordnung nicht Fischers Abbildung I des Kot-Porphyrinmethylesters, sondern der Abbildung II des Ivot-Porphyrin\u00e4thylesters entsprachen.\nII. Die pathologischen Farbstoffe des Blutes4).\nWie ich in der ersten Abhandlung nachgewiesen habe, ist das Blutserum des Kranken Petry durch seinen ausge-\n*) Fischers Pr\u00e4parate von Kot-Porphyrinmethylester waren teils aus Harn, teils aus Kot dargestellt worden. Vergl. Diese Zeitschr., Bd. 96, 8. 162 u. 167 (1915).\n2) Mikroelementaranalysen.\n:t) Diese Zeitschr., Bd. 96, S. 148 (1915).\n9 Herr Oberarzt Dr. C. Hegler, dessen klinischer Beobachtung","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen hei Haematoporphyria congenita. 1\u00ab5\neprochen pathologischen Farbstoffgehalt gekennzeichnet1). Ich habe damals (1916) zuerst auf spektralanalytischem Wege das Porphyrin im Blute aufgefunden; daneben enthielt es bedeutende Mengen von H\u00e4matin. Der Gehalt an Porphyrin war gering, mit Hilfe meines Gitterepektrometers aber zweifelsfrei fostzustellen. Im Dezember 1918 und Januar 1919, also 2 VL\u00bb Jahre nach den ersten Untersuchungen, habe ich das Blut unseres Kranken von neuem untersucht. Es enthielt beide Male Porphyrin und H\u00e4matin. Meth\u00e4mo-ulobin war auch in diesen Blutproben nicht nachweisbar, der Gehalt dos Serums an Oxyh\u00e4moglobin gering, beides wie fr\u00fcher. Beachtenswert erscheinen mir die Schwankungen im Gehalt des Serums an Porphyrin und H\u00e4matin, die ich schon bei den fr\u00fcheren Untersuchungen und in noch auff\u00e4lligerem Ma\u00dfe bei den jetzigen gefunden habe; dazu kommt, da\u00df das Blutserum jetzt auch betr\u00e4chtliche Mengen von Bilirubin enthielt, bei der ersten Blutentnahme, Dezember 1918, mehr als bei der zweiten im Januar 1919. Diese analytisch erwiesenen Unterschiede im Gehalt an den verschiedenen Farbstoffen bei den letzten beiden Blutentnahmen wurden auch \u00e4u\u00dferlich an der stark abweichenden F\u00e4rbung wahrgenom-\nI\u2019etry in letzter Zeit unterstand, hatte die Freundlichkeit, mir die folgenden Angaben \u00fcber die Zusammensetzung des Blutes zur Verf\u00fcgung zu stellen M\u00e4rz 1917.\tRote Blutk\u00f6rperchen 1300000\nWei\u00dfe\t\u201e\t3200\nHb \u2022\t 35%\nF\u00e4rheindex\t....\t1,34\nFebruar 1919.\tRote Blutk\u00f6rperchen 1300000\nWei\u00dfe\t.,\t2400\nHb......................25%\nF\u00e4rbeindex\t....\t0,9f>\nPoikilozytose\nAnisozytose\nPoly ch romatoph i 1 ie\nPolymorph. Leuk . . 51 %\nKl. Lymphoz.............20%\nSr*.....................17%\nEosinoph............. 1 %\n\u00dcberg....................2%\n') 1. c. Bd. 98, S. 126.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\n0. 8c h um in,\nmen; bei der Entnahme im Dezember 1918 war das Serum in 1 cm Schichtdicke braun gelb, bei der im Januar 1919 nur dunkelgelb. Wodurch die Schwankungen im Farbstoffgehalt des Serums bedingt sind, hat sich leider noch nicht entscheiden lassen. Einfl\u00fcsse von Tageszeit der Blutentnahme und Nahrungszufuhr sind, wie folgende Zusammenstellung zeigt, nach meinen bisherigen Feststellungen nicht erkennbar. \u2014 Von der Anwesenheit von Porphyrinogen im Blutserum habe ich mich nicht \u00fcberzeugen k\u00f6nnen.\n1 1 Tag der | Tages-Knt n\u00e4hme\tzeit ' 1\tLetzte\tDurchsichtigkeit des Blutserums\tKarbe des Blutserums in 1 cm Schicht-dicke\tGelullt des Blutserums au:\t\t\n\tNahrung*- zufuhr\t\t\t1 Porphyr in\tll\u00e4- matin\tBilirubin\nI 1. 1916 2 Uhr 2. Juni nachm.\t2 Std. vorher\tschwach opalisierend getr\u00fcbt\tbr\u00e4unlich- Selb\tschwach positiv\t8\u2019) 1 [\tnegativ\nI 2. 1916 10 Uhr 3.Juni vorm.\tfr\u00fch morgens\tklar\t\tdeutlich positiv\t10 1 1\tnegativ\n3. 1916 23. Juni\t-\tsehr schwach opalisierend, fa.?t klar\tbraun- stichig gelb\tsehr i\ti schwach \u2022> positiv !\t\t--\n4. 1916 .,\tvorm. 17.0kt.\t.\t* klar\tbr\u00e4unlich- gelb\tdeutlich positiv\t11\t\u2014\n5. 1918 IV.Uhr 12. Dez. nachrii. I\t9 Uhr morgens (-\u2019SOgBiot, 7, l Milch)\tklar\tbraungelb\tdeutlich positiv\t11 .\tzieml. stark positiv\ni 6. 1919 2*/,Uhr 23. Jan. nachm. \u00ab\tungef\u00e4hr 1 Uhr nachm.\tfast klar\tbraun-stichig . gelb\tpositiv\t<- i\tdeutlich positiv\nZum Nachweis des Porphyrins und H\u00e4matins dienten die fr\u00fcher eingehend beschriebenen chemisch-spektroskopischen Reaktionen2 ) (vergl. auch unter \u201eBelege\u201c). Bilirubin wurde\n9 \\ergl. 0. Sch\u00fcmm, \u00dcber den Nachweis von Haematin im menschlichen Blutserum, Diese Zeitschr. Bd. 87. S. 177 (1913).\n-) 1. c. Bd. 98, S. 129\u2014137.","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere 1 ntersuch ungen b i Haematoporphyria congenita.\nim Verdampfungsr\u00fcckstand eines Auszuges mit 65%igem Alkohol nachgewiesen.\nIn meiner fr\u00fcheren Abhandlung habe ich die Frage, ob der Porphvrinfarbstoff des Illutes sich wie das Harn-H\u00e4mato-porphyrin verhalte oder wie das Kot-Porphyrin, unentschieden gelassen, das erste aber als wahrscheinlicher hingestellt. Durch meine neuen Beobachtungen an den beiden letzten Blutproben wird diese Annahme gest\u00fctzt; das Serum gab die spektroskopischen Porphyrinproben in derselben Weise wie der Harn, der ja, wie zuerst H. Fischer festgestellt Bat, neben wenig Kot-Porphyrin in der Hauptsache Urin-Porphyrin enth\u00e4lt.1) Mischt man 3 ccm Harn mit 2 Tropfen 2.) (, iger Salzs\u00e4ure, so findet man f\u00fcr den Ort \u201c) der beiden Hauptstreifen des entstandenen Porphyrin-S\u00e4urespektruns L l,li' a93Ju, 11. 549Dj; bei der 1 Untersuchung der Sera vom [2. Dezember 1918 und 23. Januar 1919 erhielt ich mit diesen derart \u00fcbereinstimmende Werte (s. u. \u201eBelege\u201c), da\u00df es am n\u00e4chsten liegt, auch das Blut-Porphyrin f\u00fcr ein Gemisch aus Harn-H\u00e4matoporphyrin mit einer kleineren Menge Kot-l orphyrin (wie bei Harn) oder f\u00fcr Harn-H\u00e4matoporphyrin 7A\\ halten; auch das spektroskopische Verhalten des mit Kalilauge versetzten vSerums stimmt zu dieser Annahme; Serum, das nur Kot-Porphyrin enth\u00e4lt, w\u00fcrde bei den Proben mit Salzs\u00e4ure bezw. Kalilauge andere Werte geben.\nEs erschien mir w\u00fcnschenswert, eine Vorstellung von der H\u00f6he des Porphvringehalts im Blute zu gewinnen. Das war nur m\u00f6glich durch spektrometrischen Vergleich mit L\u00f6sungen \\on bekanntem Porphyringehalt. Dazu konnten L\u00f6sungen der reinen Porphyrine benutzt werden. Da ich es aber f\u00fcr wahrscheinlicher halte, da\u00df im Blut die Porphyrine im \u00e4hn-\n9 L sei daran erinnert, dali der Ort der Absorptionsstreifen von L\u00f6sungen der Porphyrine in w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure mit steigendem HC1-( 'etalt eine Verschiebung nach Rot erf\u00e4hrt. So liefert z. B. eine L\u00f6sung \\\u00b0n Harn H\u00e4matoporphyrin in 2.) \u00ae/\u201e HCl die beiden Hauptstreifen auf 396.7 und 553,4 (vgl. Sch\u00fcmm, 1. c. Bd. 98, S. 171).\n*) Bei der k\u00fcrzlich ausgef\u00fchrten Untersuchung einer Tagesmenge Harn fand ich den Gehalt an rohem Urinporphyrin etwa sechsmal so gro\u00df als den an Kotporphyrin.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\n0. Sch\u00fcmm,\nlichen Mischungsverh\u00e4ltnis vorliegen wie im Harn, so w\u00e4hlte ich als Vergleichsfl\u00fcssigkeit eine Durchschnittsprobe der zugeh\u00f6rigen Tagesmenge Harn. Verd\u00fcnnt man den Harn soweit mit Wasser, da\u00df er nach Zusatz von Salzs\u00e4ure im oben angegebenen Verh\u00e4ltnis bei gleicher Schichtdicke das Por-phyrin-S\u00e4urespektrum in gleicher Intensit\u00e4t zeigt wie das mit ebensoviel Salzs\u00e4ure versetzte Serum, so mu\u00df der Por-phyringehalt in beiden Fl\u00fcssigkeiten angen\u00e4hert gleich sein. Eine ganz genaue Bestimmung ist nat\u00fcrlich nicht m\u00f6glich, weil die Serumprobe weniger licht durchl\u00e4ssig ist als der verd\u00fcnnte Harn. Immerhin l\u00e4\u00dft sich so aber eine Sch\u00e4tzung des Porphyringehaltes im Blutserum erreichen.\nF\u00fcr das Blutserum vom 12. Dezember 1918 fand ich so den Porphyringehalt zu ungef\u00e4hr 1,5 mg in 100 ccm (Harnmenge 2200 ccm; beste \u00dcbereinstimmung zwischen Harn-und Serumprobe, wenn 1 Teil Harn mit 10 Teilen Wasser verd\u00fcnnt wurde, Mischungsverh\u00e4ltnis 3 ccm verd. Harn bezw. 3 ccm Serum und 2 Tropfen 25 \u00b0/0 iger HCl. Gehalt des Harns an\nRoh-Porphyrin 0,0183,, des Serums\t= ungef\u00e4hr\nV/2 mg in 100 ccm.) F\u00fcr das Blutserum vom 23. Januar 1919 fand ich ^ des Porphyringehalts des Harns (0,00087:\n0,0263;), also ungef\u00e4hr 0,9 mg in 100 ccm. \u2014 Da das am Harn gewichtsan\u00e4lytisch bestimmte Roh-Porphyrin au\u00dfer den reinen Porphyrinen noch einen anderen Bestandteil enth\u00e4lt, ist der Gehalt des Blutserums an reinem Porphyrin etwas geringer als obige Zahlen anzunehmen. Man wird der \\\\ alirheit nahekommen, wenn man sagt, da\u00df der Porphyringehalt des Blutserums durchschnittlich angen\u00e4hert 1 mg in 100 ccm betr\u00e4gt. Es erscheint beachtenswert, da\u00df bei diesen beiden Blutproben die Unterschiede im Porphyringehalt und im Gehalt an H\u00e4matin fast genau im gleichen Verh\u00e4ltnis 6tehen:\nBlutserum vom 12. Dez. 1918 \u201e\t\u201e\t23. Jan. 1919\nH\u00e4matin\n11\nPorphyrin\n1.6 mg in 100 ccm 0,9 mg in 100 ccm","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen bei Haematoporphyria congenita. 169\nOb dieser Parallelismus dauernd besteht, bedarf noch der weiteren Untersuchung.\nBelege.\nZu den Untersuchungen dienten dieselben Gitterspektrometer wie fr\u00fcher. Die Spaltweite betrug 0,03 mm.\n1. Blutentnahme am 12. Dezember 1918 durch Venen-punktion nachmittags 1V2 Ulir. Letzte Nahrungszufuhr morgens 9 Uhr (250g Brot und V2l Milch). Blutserum braungelb, klar.\na)\tReines Serum. In 2 cm Schichtdicke: M\u00e4\u00dfig dunkler breiter Schatten in Rot, rotw\u00e4rts nicht deutlich abgegrenzt, golbw\u00e4rts bis ungef\u00e4hr p.(i008 reichend, sehr schwacher Streiten auf ungef\u00e4hr 577, m\u00e4\u00dfig starker, symmetrischer Streifen mif 539, m\u00e4\u00dfig starke \\ erdunklung von ungef\u00e4hr jx(x 533 bis 508. 5 on 508 ab starke einseitige Absorption, so da\u00df das Blau last, das \\ iolett vollst\u00e4ndig ausgel\u00f6scht ist.\nb)\tln 3 cm Schichtdicke : Ziemlich dunkler breiter Streiten im Rot (rotw\u00e4rts nicht deutlich abgegrenzt) angen\u00e4hert von (io. G43 bis 607 reichend, schwacher Streifen auf ungef\u00e4hr 577, ziemlich dunkler symmetrischer Streifen auf 539 (von 54G bis 531 reichend), m\u00e4\u00dfig starke Verdunklung von 531 bis 513, von 513 ab ist das Spektrum ausgel\u00f6scht.\nc)\tReaktionen auf Metlnimoglobin (vergl. die fr\u00fchere Abhandlung, Bd. 9b S. 132) negativ. Ebenso ist Schwefelh\u00e4moglobin nicht nachweisbar.\nd)\tReaktion auf H\u00e4matin: stark positiv. Der erste Streiten des entstandenen H\u00e4mochromogens wird zu p.[i 559 bestimmt, der zweite zu ungef\u00e4hr 527. Der H\u00e4matingehalt wird bestimmt zu Ht 11, d. h. der erste Absorptionsstreifen des H\u00e4mochromogens ist noch in 3,5 mm Schichtdicke eben deutlich erkennbar und me\u00dfbar.\ne)\tSerum und Vi Raumteil 15%ige Kalilauge: In dem bleibenden breiten Schatten im Rot wird eine schmale dunkelste Stelle auf ungef\u00e4hr |i(i 613 erkennbar, ferner ein deutlicher Streifen auf etwa 581, ein \u00e4u\u00dferst schwacher, eben erkennbarer Streifen auf ungef\u00e4hr 562 und ein ziemlich starker","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\n0. S c li u m m,\nStreifen auf 538V2. Die Absorptionen auf ungef\u00e4hr 613, 562 und 538VL\u00bb entsprechen dem ersten, zweiten und dritten Streifen des Harn-H\u00e4matoporphyrins in KOH-L\u00f6sung (vergl. Bd. 98 S. 162). Die Deutlichkeit seines Absorptionsbildes wird nat\u00fcrlich durch die gleichzeitige Anwesenheit des H\u00e4matins beeintr\u00e4chtigt. Die Probe wurde mehrfach mit dem gleichen Ergebnis wiederholt. Das Ergebnis steht in Einklang mit den zugeh\u00f6rigen Beobachtungen bei der ersten Blutuntersuchung (1916). Bemerkt sei, da\u00df bei stark KOH-haltigen L\u00f6sungen von K o t - P o r p h y r i n der Streifen im Rot auf etwa 617,5 liegt (vergl. Bd. 98 S. 170).\nf)\t3ccm Serum und 2 Tropfen 25%ige Salzs\u00e4ure: Schmaler aber deutlicher I. Streifen auf 593 Vo, breiterer dunklerer, auch blauw\u00e4rts ziemlich gut abgegrenzter Streiten auf 549fl\u00bb (\u2014 Porphyrin-S\u00e4urespektrum). Die Probe wird mehrfach mit demselben Ergebnis wiederholt. Die Messungen werden in 3 bezw. 2 cm Schichtdicke vorgenommen. Die Abweichungen gegen\u00fcber den von mir seinerzeit lestgestellten Grundwerten f\u00fcr den Ort der Absorptions-stroifen des Harn-H\u00e4matoporphyrins in Salzs\u00e4ure (596.7 und 553,4) erkl\u00e4ren sich im wesentlichen dadurch, da\u00df diese Werte f\u00fcr L\u00f6sungen in w\u00e4sseriger 25%iger Salzs\u00e4ure gelten: mit \u00ababnehmendem Salzs\u00e4uregehalt verschiebt sich die ganze Streifengruppe nach \\ iolett. Vergleichsbestimmungen an Gemischen aus je 3 ccm des Harns vom gleichen Tage und 2 Tropfen S.alzs\u00e4ure ergaben f\u00fcr den Ort der beiden Hauptstreifen dieselbe Lage wie bei der Probe am Blutserum.\ng)\tVergleichende Bestimmung des Porphyringehalts von Harn und Blutserum. Hammenge 2200 ccm. Darin 0,397 g Roh-Porphyrin (gewichtsanalytische Bestimmungen an je 200 ccm Harn) = 0,018 %. Harn mit 10 Raumteilon Wpsser verd\u00fcnnt gibt bei der unter \u201ef\u201c beschriebenen Probe mit Salzs\u00e4ure das Porphyrin-S\u00e4urespektrum in gleicher Intensit\u00e4t der Streifen wie ein Gemisch aus Blutserum imd Salzs\u00e4ure. Porphyringehalt des Serums demnach angen\u00e4hert 0,018\n11\n0 /\nI If","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen bei Haematoporphyria congenita. 171\nh) Bilirubinnachweis: a) 2 ccm Alkohol und 1 ccm Blutserum, gemischt, filtriert. Filtrat stark gelb, zur Trockne eingedampft, R\u00fcckstand gibt stark die Gmelin-sche Reaktion mit Gemisch aus Salzs\u00e4ure und Natriumnitrit, b) Das mit 2 Raumteilen Wasser verd\u00fcnnte Serum gibt die Ehrlich sehe Diazoreaktion, jedoch nur bei folgendem Zusatz von Kalilauge1). Latein ist nicht nachweisbar.\n2. Blutentnahme am 23. Januar 1919, nachmittags 2V1>\nI hr, ungef\u00e4hr IM\u00bb Stunde nach dem Mittagessen.\nBlutserum braunstichig-gelb, fast klar.\nReines Serum: Dieselben Absorptionserscheinungen wie Ihm dem vorigen Serum, nur bedeutend schw\u00e4cher.\nReaktionen auf Meth\u00e4moglobin und Schwefelh\u00e4moglobin negativ.\nReaktion auf H\u00e4matin ziemlich stark positiv, Ht 7.\n3 ccm Serum und 2 Tropfen 25%ige Salzs\u00e4ure: Schwaches Porphyrin-S\u00e4urospektrum (Beobachtung in 3 und 4 cm Schichtdicke) : 1. Streifen ungef\u00e4hr jj.jj.593, II. Streifen 549V2.\n\\ ergleichende Bestimmung des Porphyringehalts . von Harn und Serum. Harnmenge I860 ccm. Darin 0,484 g Roh-Porphyrin (gewichtsanalytische Bestimmungen an je 200 ccm Harn) = 0,026%. Harn mit 29 Teilen Wasser verd\u00fcnnt gibt bei der Probe mit Salzs\u00e4ure das Porphvrin-spektrum in gleicher Intensit\u00e4t der Streifen wie ein Gemisch aus Blutserum und Salzs\u00e4ure. Porphyringehalt des Serums\ndemnach angen\u00e4hert %\u2022\ndl i\nBilirubinnachweis wie bei der vorigen Blutentnahme:\nMit Probe ,,a)\u201c deutlich positiv, aber wesentlich schw\u00e4-< her als bei der vorigen Blutentnahme.\nMit Probe ,,b) \u201c schwach positiv.\nLutein ist nicht nachweisbar.\nZusammenfassung.\n1. Die t\u00e4gliche Ausscheidung an Roh-Porphyrin im Harn des vorliegenden Falles von Haematoporphyria congenita\n) Vergl. Hj mans v. d. Bergh und P. Muller, \u00fcber eine direkte und indirekte Diazoreaktion auf Bilirubin. Biock. Zcitschr. Bd. 77, S. 90 (1916).","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172 Sch\u00fcmm, Weitere Untersuchungen hei Haematoporphyria congenita.\nzeigt \u00e4hnliche Betr\u00e4ge wie vor einem und zwei Jahren. Das Roh-Porphyrin aus dein Harn von 1916 und 1917 weist in seiner elementaren Zusammensetzung ziemlich betr\u00e4chtliche Unterschiede auf gegen\u00fcber den ersten von H. Fischer daf\u00fcr mitgeteilten Werten. Die Pr\u00e4parate der neueren Zeit enthielten mehr Kohlenstoff und weniger Wasserstoff und Stickstoff.\n2.\tEin h\u00e4matinartiger Farbstoff war auch in neuerer Zeit im Harn nicht aufzufinden.\n3.\tDie an den rein dargestellten Hauptfarbstoffen des vorliegenden Falles durchgef\u00fchrten Elementaranalysen und Spektralanalysen lassen eine \u00c4nderung in ihrer chemischen Zusammensetzung gegen fr\u00fcher nicht erkennen.\n4.\tDie vom Verfasser zuerst im Jahre 1916 im Blute des Kranken aufgefundenen pathologischen Farbstoffe (Porphyrin und H\u00e4matin) sind bei beiden Nachuntersuchungen wiedergeflinden worden. Neuerdings enth\u00e4lt das Blut auch betr\u00e4chtliche Mengen von Bilirubin.\n5.\tDem spektralanalytischen Verhalten nach muh angenommen werden, da\u00df das Blutserum wahrscheinlich Harn-H\u00e4matoporphyrin (= H. Fischers Urin-Porphyrin), rein oder mit einer kleinen Menge Kot-Porphyrin gemischt, jedenfalls nicht \u00fcberwiegend Kot-Porphyrin enth\u00e4lt. Nicht ganz auszuschlie\u00dfen ist die M\u00f6glichkeit, da\u00df ein unbekanntes Porphyrin vorliegt, das vom Harn-H\u00e4matoporphyrin spektroskopisch nicht erkennbar verschieden ist. \u2014 Durch rein chemische Verfahren ist eine Entscheidung .vor der Hand nicht zu erzielen.\n6.\tDie beschriebene chemisch-spektroskopische Probe zum Nachweis von Porphyrin im Blutserum bietet eine Handhabe zur Sch\u00e4tzung seines Porphyringehalts. Im vorliegenden Falle schwankt der Gehalt an Porphyrin und H\u00e4matin betr\u00e4chtlich. Die Werte f\u00fcr H\u00e4matin betrugen Ht 5 bis Ht 111)\u00bb die f\u00fcr Porphyrin wurden bei zweimaliger Untersuchung zu 0,9 bezw. 1,6 mg in 100 ccm Blutserum gesch\u00e4tzt.\n\u00bb) Vergl. auch 1. c. Iid. 98, S. 131 (1916).","page":172}],"identifier":"lit20768","issued":"1919","language":"de","pages":"158-172","startpages":"158","title":"\u00dcber weitere Untersuchungen bei H\u00e4matoporphyria congenita (II. Mitteilung)","type":"Journal Article","volume":"105"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:59:58.542678+00:00"}