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{"created":"2022-01-31T15:00:59.046323+00:00","id":"lit20774","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Weinhagen, Albert B.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 105: 249-257","fulltext":[{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muscarin-Frage.\nI. Mitteilung.\nZar Kenntnia der Platindoppelsalse einiger Basen.\nVon\nAlbert \u00df. Weinhagen.\nAus .lern agiikulturchemischen Laboratorium der Eidgen\u00f6ssischen Technischen\nHochschule in Z\u00fcrich.)\t*\n(Der Redaktion zugegangen am II. April 1919.)\nDurch die von C. Reuter1) in unserem Laboratorium ausgef\u00fchrten Untersuchungen \u00fcber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze, welche eine Fortsetzung der Arbeiten von E. Win ter st ein2) bilden, wurde die Natur der stickstoffhaltigen Verbindungen von Boletus edulis (Steinpilz) zum gr\u00f6\u00dften Teil aufgekl\u00e4rt. Weitere von E. Winterstein Angestellte und bisher unver\u00f6ffentlichte Untersuchungen mit Cantharellus cibarius (Ziegenbart) und Craterellus cornucopioides (Totentrompete) haben gezeigt, da\u00df diese Pilze ebenfalls eine Reihe kristallisierter Abbauprodukte der Eiwei\u00dfe und daneben Purinbasen, Betain und Cholin enthalten, und ferner besch\u00e4ftigte sich auf dessen Veranlassung hin dann A. K\u00fcng3) mit don stickstoffhaltigen Verbindungen von Amanita muscaria (Fliegenpilz). In diesem Falle konnte jedoch das von Sch miede-ber g beschriebene Muscarin von der Zusammensetzung C5H1503N nicht aufgefunden werden. Auch E. Winterstein verarbeitete neuerdings nochmals 10 kg Fliegenpilz auf Muscarin. Man erh\u00e4lt wohl durch Extraktion mit Alkohol und vorsichtigem\n\u2019) Diese Zeitschr. Bd. 78, S. 167 (1912).\ns) Literaturzusammenstellung ebenda.\n3) Diese Zeitschr. Bd. 91, 8. 7 (1914).","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\tAlbert B. Weinkagen,\nEindunsten des Extraktes im Vakuum bei 25\u201430\u00b0 einen R\u00fcckstand, welcher beim Frosch den diastolischen und durch Atropin aufhebbaren Herzstillstand hervorruft, aber auch bei diesen Versuchen ist es nicht gelungen, eine Verbindung mit den von Schmiedeberg angegebenen Eigenschaften zu isolieren. Eine Verbindung obiger Zusammensetzung, jedoch mit ganz anderen physiologischen Eigenschaften als das Fliegenpilz-Muscarin. wurde synthetisch von E. Fischer1) und von Ber linerblau21 erhalten. Dieses synthetische Produkt, von Fischer Betain-Aldehyd benannt, ist somit mit dem nat\u00fcrlichen Muscarin nicht identisch. Durch Oxydation von Cholinchlorid (oder noch besser durch Oxydation des Platindoppelsalzes) mit Salpeters\u00e4ure entsteht eine Verbindung, welche ein dem nat\u00fcrlichen Muscarin sehr \u00e4hnliches physiologisches Verhalten aufweist. Diese Verbindung wurde von Schmiedeberg als mit nat\u00fcrlichem Muscarin identisch angesehen, und zwar sollte es der dem Cholin entsprechende Aldehyd sein. Die neueren Untersuchungen von A. J. Ewins1) und H. H. Dale4) zeigen nun, da\u00df diese durch Oxydation des Cholins erhaltene Verbindung gar kein Aldehyd, sondern der Salpetrigs\u00e4ureester des Cholins selbst ist. Ewins weist darauf hin, da\u00df die prozentualen Zusammensetzungen der jeweils untersuchten Platindoppelsalze \u00e4u\u00dferst \u00e4hnlich sind mit Ausnahme des Stickstoffgehaltes, welch letzterer wiederum sich schlecht bestimmen l\u00e4\u00dft. Wir haben auch oft die Oxydation des Cholinchloroplatinates mit Salpeters\u00e4ure ausgef\u00fclu t und erhielten stets eine Verbindung, welche in geringsten Dosen diastolischen Herzstillstand bewirkt. Ferner beobachtete E. Winterstein schon vor vielen Jahren, da\u00df dieses Produkt mit Diphenylamin-Schwefels\u00e4ure Blauf\u00e4rbung gibt. Die Beobachtung wurde aber nicht weiter verfolgt und ist nun durch die Darlegung von Ewins erkl\u00e4rt. \u00dcber die Base selbst und \u00fcber weitere Derivate dieses Nitrosocholins (\u201ePseudo-Muscarin\u201c) liegt wenig vor. Im Zusammenhang mit der Gesamtfrage habe\n*) Bd. 26, S. 464\u2014471 (1893).\n2) Bd. 17, S. 1139 (1884).\n*) Biochem. Journ. Bd. 8, S. 209 (1914).\n4) Jo\u00ab\u2122* Pharm, and Exper. Tberap. Bd. 6, S. 147 (1914).","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muscar in-Frage.\n251\nich mich auf Veranlassung von E. Winterstein auch mit dieser Frage der Cholinderivate besch\u00e4ftigt. Es bot sich hierbei Gelegenheit, einige weitere Doppelsalze des Cholins herzustellen, und da einige dieser Bromoplatinate und Chlorobromoplatinate charakteristische Eigenschaften zeigten, welche unter Umst\u00e4nden auch bei anderen Basen von Interesse sein k\u00f6nnten, dehnte ich die Untersuchung auf einige weitere Basen aus. In dieser Mitteilung berichte ich zun\u00e4chst \u00fcber diesen Teil der Untersuchung.\nCholin-Bromoplatinat.\nCholin-Hydrochlorid wurde in Wasser gel\u00f6st, mit Platinchlor Wasserstoff und einem \u00dcberschu\u00df von Brom Wasserstoff versetzt und die gelbe L\u00f6sung erw\u00e4rmt. Die L\u00f6sung wird beim Erw\u00e4rmen bald dunkelrot. Aus der eingeengten erkalteten L\u00f6sung kristallisiert das Doppelsalz in dunkelroten, granatfarbenen, gro\u00dfen Prismen, W\u00fcrfeln und Oktaedern. Das Doppelsalz ist in kaltem Wasser schwer l\u00f6slich, in hei\u00dfem Wasser reichlicher l\u00f6slich und kristallisiert daraus in den eben genannten Formen. Es schmilzt unter Zersetzung bei 240\u00b0.\n0,1414 g gaben\t0,0312 g\tPt\n0,1604 \u201e\t\u201e\t0,0353 \u201e\t\u201e\n0,3289 \u201e\t\u201e\t0,0706 B\t\u201e\tund. 0,4213\tg\tAg Br\n0,1633 \u201e\t\u201e\t0,0357 \u201e\t\u201e\t\u201e\t0,?084\tg\t\u201e\nGefunden: % Pt: 22,04 22,00 21,96 21,88 \u00b0/0 Br: \u2014\t-\t54,61 54.30.\nBer. f\u00fcr: (C,H13NOHBr), PtBr4 %Pt: 22,11 % Br: 54,34.\nBromwasserstoffsaures Cholin gibt mit Platinchlorwasser-\u00abtoff unmittelbar eine dunkelrote F\u00e4llung. Aus Wasser kristallisiert dieses Doppelsalz in W\u00fcrfeln, Prismen und l\u00e4nglichen Pl\u00e4ttchen. Es schmilzt mit Zersetzung bei 255\u201d. Wiederholte Ans\u00e4tze dieser Art gaben jeweils ohne R\u00fccksicht auf Mengenverh\u00e4ltnisse dasselbe Doppelsalz, wie aus Analysenbefunden, Kristallform etc. hervorging. Es stellt die Verbindung (C-Hj3NOHBr)2 PtClBr3 vor und scheint somit eine\ni","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nAlbert B. Weinhagen,\nstarke Tendenz zur Bildung gerade dieser Verbindung mit 5 Br. und 1 CI. im Molek\u00fcl zu bestehen1).\n0,2245 g\tgaben 0,0523 g\tPt\n0,2021 ,\t,\t0,0469 ,\t,\n0,2176 ,\tw\t0,0501 \u201e\t,\t0,2434\tg\tAgBr.\tund\t0,0371\tg\tAgCl\n0,2476 f\t\u201e\t0,0568 ,\t,\t0,2781\t,\t,\t.\t0,0436\t,\t\u201e\n0,2021 ,\t,\t0,0465 ,\t,\t0,2272,\tB\t,\t0,0354\t,\t,\nGefunden: % Pt: 23,30 23,21 23,02 22,96 23,00 %Br:\t\u2014\t\u2014\t47,60\t47,80\t47,84\n% CI :\t-\t-\t4,22\t4,36\t4,06.\nBer. f\u00fcr: (0- H18NOHBr)\u201e PtClBr,\n% Pt: 23,29 \u00b0/o Br: 47,67 % CI: 4.23.\nBetain-Bromoplatinat.\nSalzsaures Betain wurde in Wasser gel\u00f6st, mit Platin-chlorwasserstoff und einem \u00dcberschu\u00df von Bromwasserstoff versetzt und die L\u00f6sung erw\u00e4rmt. Hierbei f\u00e4rbt sich die anfangs gelbe L\u00f6sung bald dunkelrot. Nach dem Einengen und Erkalten fiel das dunkelrote Bromoplatinat des Betains aus. Das Doppelsalz kristallisiert aus Wasser in derben, dunkelroten, granatfarbenen Kristallen; meist in vier- und sechsseitigen abgeschr\u00e4gten dicken Pl\u00e4ttchen. Es ist in kaltem Wasser mittelschwer l\u00f6slich, in hei\u00dfem Wasser reichlicher l\u00f6slich und zersetzt sich unscharf bei etwa 240\u00b0.\n' 0,3030 g\tgaben\t0,0111 g\tH\u201e0 und 0,0672 g Pt\n0,2412 ,\t,\t0,0087\t,\t,\t\u201e 0,0492 ,\t,\n0,2771 ,\t.\t0,0106\t,\tH, O,\t0,0559 g Pt. und\t0,3279\tg\tAgB.\n0.3901 ,\t,\t0,0148\t,\tH,0,\t0,0785 , \u201e\t,\t0.4600\t.\t.\nGefunden: % HfO: 3,66\t3,60\t3,82\t3,80\n% Pt:\t20,36 20,40 20,17 20,13\n% Br\t50,38 50,18.\n*) Halogenbestimmungen durch indirekte Analyse, d. h. W\u00e4gung der gesamten Silber-Halogenide und darauffolgende Verdr\u00e4ngung des Broms durch einen Chlorstrom (siehe z. B. Treadwell, Lehrbuch f. Analytische Chern.), Entgegen der oft gemachten Behauptung, da\u00df die Methode keine zuverl\u00e4ssigen Resultate liefert, verliefen die Halogenbestimmungen in diesem Falle glatt und einwandfrei und zeigten gute \u00dcbereinstimmung untereinander.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Mu9carin-Frage.\n253\nBei. f\u00fcr : (C, H,, NO, HBr)s Pt Brt 2 H, 0 \u00b0;, ILO: 3,77 % Pt: 20,46 0 \u00ab Br : 50,27.\n1\u2018yridin-BromoplatinatundTetrabromdipyridinplatin.\nPyridin wurde in \u00fcbersch\u00fcssigem Bromwasserstoff gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Platinchlorwasserstoff versetzt und langsam eingeengt. Es f\u00e4llt dunkelrotes Pyridin-Bromoplatinat aus. Beim Versuch, das Doppelsalz aus Wasser umzukristallisieren, erleidet das Doppelsalz Zersetzung im Sinne der Andersonschen Keaktion1), doch kann dasselbe, wenn schnell operiert wird, praktisch ohne Zersetzung (nur \u00e4u\u00dferst schwacher Geruch des Pyridins) aus siedendem Wasser umkristallisiert werden. Es kristallisiert in kurzen, dunkelroten, kleinen Prismen und zersetzt sich unscharf bei etwa 280\u00b0.\n0.2892 g gaben 0,0671 g Pt\n0.2072 \u201e\t\u201e\t0,0483 , p\t\n0 3382 \u201e\t,\t0,4558 , Ag Br\t\n0.3006 ,\t,\t0,4446 ,\t,\t\n0.3157 f ,\t0,0729 \u201e Pt und 0,3840 g AgBr\t\n0,2939 , r\t0,0677 \u201e n , 0.3808 ,\t,\t\n< befunden :\t\t\n% Pt: 23,21\t23.30\t-\t\u2014\t23,12\t23,04\n% Br: -\t\u2014\t57,32\t57.23\t(51.77)*)\t(55.14)*)\nBerechnet f\u00fcr: (C-H-NflBn, PtBr, % Pt: 23,39 % Br: 57,45.\nWie schon erw\u00e4hnt, erleidet das Pyridinbromoplatinat beim Erhitzen mit Wasser Zersetzung im Sinne der Andersonschen\n') M. Anderson, M. 15, S. 176 (1894); A. Werner und F. F,a\u00fc-bender. Zeitschr. f. anorg. Chem. Bd. 15, S. 123 (1897); K. Willst&tter und T. Wirth, B. 42, S. 1919 (1909).\n?) Br-Bestimmungen nach der Scheiblerschen Methode (Zersetzung mittels Mg in w\u00e4sseriger L\u00f6sung). Die Br-Verluste scheinen durch die erw\u00e4hnte Zersetzung des Bromoplatinates in w\u00e4sseriger L\u00f6sung bedingt zu sein. Die Bestimmungen 57.32 und 57,23% Br wurden mit Superoxydschmelze gemacht.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nAlbert B. Weinhagen,\nReaktion, nach welcher Platindoppelsalze durch lang andauerndes Erhitzen mit Wasser sich schlie\u00dflich nach folgender Gleichung und unter Bildung von gelben in Wasser \u00e4u\u00dferst schwer l\u00f6slichen Endprodukten zersetzen:\n(RHCl),PtCl4 = 2 HCl + R,PtCl, \u2022\nEine w\u00e4sserige (dunkelrote) L\u00f6sung des Pyridinbromo-platinates wurde erhitzt. Schon nach 5\u201410 Minuten beginnt ein gelbes, sehr schwer l\u00f6sliches Doppelsalz aus der L\u00f6sung auszufallen. Nach etwa 8\u2014lOst\u00fcndigem Erhitzen war die Gesamtmenge des Pyridinbromoplatinates umgewandelt. Die L\u00f6sung war farblos geworden, und das Zersetzungsprodukt war feinkristallinisch gelb ausgefallen. Es wurde abfiltriert und noch mehrmals mit Wasser ausgekocht. Das Doppelsalz verkohlt unscharf bei etwa 150\u00b0. Es ist in Wasser praktisch unl\u00f6slich. In 50 ccm siedendem Wasser l\u00f6ste sich keine w\u00e4gbare Menge.\n0,1486 g gaben 0,0482 g Pt 0,1254.,\t\u201e\t0,0366,, .,\n0,2000 .,\t\u201e\t0,0579 \u201e \u201e und 0,2222 g AgBr.\n(befunden:\n% Pt: 29,07\t29,19\t28,98\n% Br: \u2014\t_\t47,28.\nBerechnet f\u00fcr: (C5H5N)2 PtBr4 \u2022/o Pt: 29,01 \u2022/o Br: 47,51.\nIm Laufe dieser Umwandlung vom Pyridinbromoplatinat zum Tetrabromdipyridinplatin wurde ein Zwischenprodukt beobachtet. Es ist auch hellgelb, in Wasser reichlicher l\u00f6slich als das Endprodukt. Es kristallisiert in d\u00fcnnen viereckigen Pl\u00e4ttchen und war anscheinend analog dem von Werner und Fassbender (l. c.) isolierten Zwischenprodukt, pentachloro-pyridinsaures Pyridin,\nHC5H5N\ndementsprechend wohl pentabromopyridinsaures Pvridin.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muscarin-Frage.\n255\nArecaidin-Bromoplatinat.\nArecolin-Hydrochlorid wurde in Wasser gel\u00f6st, mit Platinchlorwasserstoff und einem \u00dcberschu\u00df von Bromwasserstoff versetzt und diese L\u00f6sung l\u00e4ngere Zeit erw\u00e4rmt. Die anfangs gelbliche L\u00f6sung wurde bald dunkelrot, und nach dem Einengen und Erkalten fiel das dunkelrote Arecaidin-Bromoplatinat aus, indem das Arecolin gleichzeitig verseift worden war. Das Doppelsalz wurde aus Wasser umkristallisiert und so in dunkelroten, derben, achtseitigen, abgeschr\u00e4gten Pl\u00e4ttchen und auch in zinnoberroten, d\u00fcnnen, quadratischen und rhombenf\u00f6rmigen Bl\u00e4ttern erhalten. Es ist in kaltem Wasser mittelschwer \u2022\u00fc.slich und zersetzt sich unscharf bei etwa 238\u00b0.\n0.1692 g\tgaben 0.0029 g\t\tILO und 0,0339 g Pt\n0,2453 \u201e\t\u2022>\t0,0041 \u201e\t..\t\u201e 0,0491 \u201e \u201e\n0,2398 \u201e\tff\t0,0041 \u201e\t,\t\u201e 0,0477,, \u201e\n0.1843 \u201e\t9\u00ab\t0.0029 \u201e\t0,0366 g Pt und 0,2127 g AgBr\n0.3194 \u201e\tr\t0,0053 ..\t,.\t0,0632,, \u201e\t,. 0,3672,,\t\u201e\nGefunden: % ILO:\t1.75\t1,68\t1,70\t1,60\t1,65\n% Pt:\t19,98\t20,02\t19,90\t19,86\t19,80\n% Br:\t\u2014\t\u2014\t49,12\t48,93.\nBerechnet f\u00fcr: (C;HuNOsHBr), PtBr4ILO % ILO: 1,84 % Pt: 19.1)9 % Br: 49.10.\nBei einem Ansatz von Arecolin-Hydrobomid mit Platin-ohlorwasserstoffs\u00e4ure-L\u00f6sung wurde die w\u00e4sserige L\u00f6sung beim Erw\u00e4rmen dunkelrot, und dann kristallisierte das Doppelsalz aus Wasser in dunkelroten sechsseitigen Pl\u00e4ttchen und in kurzen Prismen, die sich bei etwa 198\u00b0 zersetzten. Bei den Versuchsbedingungen dieses Ansatzes war augenscheinlich der Ersatz des Chlors durch Brom unvollst\u00e4ndig geblieben und das Arecolin nicht verseift worden, soweit sich aus der Platinbestimmung ein solcher Schlu\u00df folgern l\u00e4\u00dft.\n0,1895 g gaben 0,0413 g Pt.\nGefunden: 21,76% Pt\nBerechnet f\u00fcr: (CgH^NOjHBrLPtCljBr,\n21,74% Pt.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nAlbert B. Weinhagen,\nNikotin-Bromoplatinat.\nNikotin wurde in einem \u00dcberschu\u00df von verd\u00fcnntem Brom-wasserstoff gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Platinchlorwasserstoff versetzt und diese gelblich gef\u00e4rbte L\u00f6sung sodann eingeengt. Die L\u00f6sung wurde hierbei bald dunkelrot. Nach starkem Einengen fiel feinkristallinisches, dunkelrotes Nikotin-Bromoplatinat aus. Das Doppelsalz l\u00e4\u00dft sich nicht aus Wasser Umkristallisieren, da es \u00e4u\u00dferst schnell durch Wasser zersetzt wird (Andersonsche Reaktion vergl. bei Pyridin-Bromoplatinat Seite 253) unter Bildung eines orangegelben Zersetzungsproduktes. Das Doppelsalz wurde durch wiederholtes Waschen mit kaltem Wasser gereinigt. Es zersetzt sich ziemlich scharf bei 230\u00b0.\n0,2061 g gaben\t0,0041 g\tHaO\tund\t0,0467 g\tPt\n0,2215 ,,\t\u201e\t0,0045\t\u201e\t\u201e\t.\t0.0502 g\tPt\tund 0.2916 g AgBr.\nGefunden:\n% HaO: 1,98\t2,02\n% Pt: 22,68\t22,66\n% Br: -\t56,02.\nBerechnet f\u00fcr: C10H14N2(HBr)2PtBr4H,O % H20: 2,10 \u00b0 0 Pt: 22,78 % Br: 55,97.\nVersuche mit Morphin und mit Hydrazin.\nMorphin wurde in verd\u00fcnntem Bromwasserstoff gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Platinchlorwasserstoff versetzt und erw\u00e4rmt. Hierbei wurde die gelbliche L\u00f6sung bald dunkelrot. Nach l\u00e4ngerem Erw\u00e4rmen und wiederholtem Einengen mit verd\u00fcnntem Bromwasserstoff wurde aus der L\u00f6sung eine br\u00e4unliche flockige Verbindung ausgeschieden. Diese Verbindung ist praktisch unl\u00f6slich in Wasser und wurde zwecks Reinigung mehrmals mit solchem ausgekocht. Die so erhaltene dunkel erdfarbene Verbindung scheint nach dem Platingehalt das Doppelsalz eines Morphinzersetzungsproduktes zu sein, dessen Molek\u00fcl noch etwas kleiner als das Apomorphin zu sein scheint.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muscarin-Frage.\t257\nWiederholte Versuche gaben dieselben Resultate und lie\u00dfen auch keine weiteren Schlu\u00dffolgerungen zu.\n0,1260 g gaben 0,0247 g Pt, d. h. 19,64%.\nBerechnet: Morphin H,PtBr8: 15,65% Pt.\nApomorphin H2PtBra: 18,61% Pt.\nTrotz wiederholten Versuchen konnte vom Hydrazin kein Bromoplatinat oder sonstiges Platindoppelsalz analog den in diesei Arbeit beschriebenen Doppelsalzen erhalten werden.\n*0-\nI","page":257}],"identifier":"lit20774","issued":"1919","language":"de","pages":"249-257","startpages":"249","title":"Beitr\u00e4ge zur Muscarin-Frage, (I. Mitteilung): Zur Kenntnis der Platindoppelsalze einiger Basen","type":"Journal Article","volume":"105"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:00:59.046328+00:00"}