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{"created":"2022-01-31T14:50:01.486288+00:00","id":"lit20800","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, Carl Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 107: 203-210","fulltext":[{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Welchen Anteil haben Tyrosin and Tryptophan an dem Farbeneffekt bei den beiden Phasen der Xanthoprotein-\ns\u00e4arereaktion ?\nVon\nCarl Th\u00ab M\u00f6rner.\n(Der Redaktion cogegangen am 27. Jnni 1919.)\nAls bei der Xanthoproteins\u00e4urereaktion koloristisch wirksame Proteinstoffkomponenten hat man Tyrosin (seit lange bekannt) und Tryptophan (von Abderhalden und Kempe1) hervorgehoben) in Betracht zu ziehen, w\u00e4hrend Phenylalanin und alle \u00fcbrigen bisher bekannten Proteinstoffbausteine hierbei ohne Einflu\u00df sind. Da\u00df, ceteris paribus, die Farbe bei der ersten, sauren Phase (im folgenden als \u201ePhase a* bezeichnet) schw\u00e4cher und mehr reingelb als bei der sp\u00e4teren, alkalischen (im folgenden als \u201ePhase b* bezeichnet) mit ihrer mehr ins Orange gehenden Farbe erscheint, ist gleichfalls zur Gen\u00fcge von den unz\u00e4hligen Gelegenheiten her bekannt, wo die Xanthoproteins\u00e4urereaktion an diesem oder jenem Proteinstoff ausgef\u00fchrt worden ist. Wie Tyrosin und Tryptophan \u2014 je f\u00fcr sich und miteinander verglichen \u2014 sich r\u00fccksichtlich der Qualit\u00e4t und Quantit\u00e4t der F\u00e4rbung bei den zwei Phasen der Xanthoproteins\u00e4urereaktion verhalten, d\u00fcrfte dagegen zuvor nicht Gegenstand einer Untersuchung gewesen sein, weshalb eine solche nun angestellt worden ist.\nVon den beiden Stoffen wurden farblose, sorgf\u00e4ltig umkristallisierte Pr\u00e4parate verwendet, die vomVerf. aus Fibrin bzw. Kasein hergestellt worden waren; mit Hilfe von N/20 Salpeters\u00e4ure wurden vollst\u00e4ndig klare L\u00f6sungen, 1,0 g in 1 Liter enthaltend, bereitet. Die bei s\u00e4mtlichen Versuchen angewandte Salpeters\u00e4ure (spez. Gew. 1,12 = 20*/0ig) war chlorfrei und, durch vom Verf. ausgef\u00fchrte Umdestillierung, von jeder Spur nichtfl\u00fcchtiger Stoffe (Schwefels\u00e4ure usw.)\n*) Diese Zeitschr. Bd. 52, S. 207-218 (1907).","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"Carl Th. M\u00f6rner,\nbefreit. Die Erw\u00e4rmung der Reaktionsmischungen ging in ausgew\u00e4hlten, gleichgro\u00dfen Probierr\u00f6hren (17 X 150 mm) vor sich, die eine gewisse Zeit hindurch in ein v\u00f6llig kochendes, ger\u00e4umiges Wasserbad niedergetaucht gehalten wurden; durch Anbringung in einem geeigneten Gestell konnten mehrere Probier r\u00f6hr en gleichzeitig in das Wasserbad niedergesenkt und herausgenommen werden, um sogleich danach rasch auf 15\u00b0 mittelst Eintauchens in kaltes Wasser abgek\u00fchlt zu werden. Zur kolorimetrischen Untersuchung wurde ein Instrument von A. Kr\u00fcss (Opt. Institut, Hamburg) verwendet. Wenn, wie es zu vereinzelten Malen der Fall war, die 100 Teilstriche (je 1 mm) Umfassende Skala des Instruments nicht ausreichte, wurde direkte Messung der \u00fcber den 100 mm-Strich liegenden Partie mittelst Millimeterma\u00dfstabes vorgenommen.\nBei Werten, die unter dem Teilstrich 10 lagen, wurde, durch \u201eSch\u00e4tzung\u201c, Ablesung in Yio mm ausgef\u00fchrt. Die im folgenden angegebenen Zahlenwerte stellen stets Mittel aus mindestens zwei Ablesungen dar.\nNachdem \u2014 mit R\u00fccksicht teilsauf die Kapazit\u00e4t der beiden Fl\u00fcssigkeitsgef\u00e4\u00dfe des Kolorimeters1), teils auf die f\u00fcr die Beobachtung \u00fcberhaupt geeignete Latitude der Farbenst\u00e4rke \u2014 festgestellt worden war, da\u00df eine f\u00fcr die Versuche zweckm\u00e4\u00dfige Menge von Tyrosin bzw. Tryptophan 0,005 g war, welche Menge daher konstant zur Anwendung kam, wurden, in gro\u00dfer Anzahl, Versuchsreihen mit wechselnder Menge von Salpeters\u00e4ure (0,5\u20145,0 ccm) 2) in der Reaktionsmischung (diese\n*) F\u00fcr die Arbeit geeignete Fl\u00fcssigkeitsmenge: ca. 100 ccm.\n*) Tryptophan gibt, im Gegensatz zu Tyrosin, bei Erw\u00e4rmung w\u00e4hrend bis zu 5 Minuten, keine F\u00e4rbung, wenn der Salpeters\u00e4urezusatz so gering wie 0,5 ccm ist (wohl aber bei Zusatz von 1,0 ccm). Ein anderer Unterschied besteht darin, da\u00df \u2014 w\u00e4hrend nach Abk\u00fchlung s\u00e4mtliche Tyrosinreaktionsfl\u00fcssigkeiten klar bleiben \u2014 die Tryptophanreaktions-fl\u00fcssigkeiten dabei Opaleszenz aufweisen, deren St\u00e4rke mit zunehmendem Salpeters\u00e4urezusatz abnimmt, am st\u00e4rksten also bei 1,0 ccm Salpeters\u00e4ure, bei 2,5 ccm Salpeters\u00e4ure nur noch spurenweise vorhanden (nach dem Verd\u00fcnnen der Mischung mit Wasser bis zu 100 ccm nicht mehr wahr* * nehmbar); bei 5,0 ccm Salpeters\u00e4ure ist Opaleszenz \u00fcberhaupt nicht be*, obachtet worden. \u2666","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Welchen Anteil haben Tyrosin und Tryptophan usw\n205\nkonstant \u2014 10 ccm) und mit wechselnder Zeitdauer (1_5 Min.)\nder Erw\u00e4rmung ausgef\u00fchrt. Auf Grund der so gewonnenen\nErfahrung wurde folgende allgemeine Versuchsanordnung fest-gesetzt:\n5 ccm der Tyrosin- bzw. Tryptophanl\u00f6sung (entsprechend 0,005 g Substanz) werden in Probierr\u00f6hre mit 2,5 ccm Salpeters\u00e4ure (entsprechend ca. 5% HN03 in fertiger Mischung) und ccm Wasser versetzt. Nach Umr\u00f6hren Erw\u00e4rmung wahrend 3 Minuten in Wasserbad, danach sofort Abk\u00fchlung auf 15\u00b0. Zur Kolorimetrie der .Phase a\u201c wird die erhaltene Ueaktionsmischung nur mit Wasser auf 100 ccm verd\u00fcnnt Zur Kolorimetrie der .Phase b\u201c wird eine andere solche, mit ca. 75 ccm Wasser verd\u00fcnnte Reaktionsmischung mit 10 ccm Ammoniak (10\u00b0/oig) versetzt, worauf bis zu 100 ccm mit Wasser nachgef\u00fcllt wird.\nGro\u00dfe Unterschiede bez\u00fcglich des gesamten koloristischen Effekts aufweisend, lassen sich die vier auf genannte Weisen\nerhaltenen Fl\u00fcssigkeiten klar und deutlich in dieser Reihenfolge ordnen:\n1. Tyrosin, Phase a\n\u2014 Try ptophan, Phase a (mit stetig zunehmender Farben-\n3.\tTryptophan, Phase b\tst\u00e4rke von 1 zu 4).\n4.\tTyrosin, Phase b\nSofort f\u00e4llt es auch in die Augen, da\u00df es sich hier nicht lediglich um einen Unterschied in der St\u00e4rke der Farbe (Quantit\u00e4t) handelt, sondern da\u00df auch verschiedene Farbenqualit\u00e4ten vertreten sind. W\u00e4hrend die Farbenqualit\u00e4t f\u00fcr Tyrosin, Phase a, deutlich genug als zitronengelb *) bezeichnet werden kann, weisen Tryptophan, Phase a, und Tyrosin, Phase b, eine Farbenqualit\u00e4t auf, die, f\u00fcr beide im selben Grade, nach Orange hin abweicht, und Tryptophan, Phase b, eine noch etwas mehr nach Orange hin liegende Farbenqualit\u00e4t Ein n\u00e4heres Studium dieser Verh\u00e4ltnisse hat gezeigt, da\u00df hinreichende \u00dcbereinstimmung bez\u00fcglich der Farbenqualit\u00e4t herrscht :\n*) Nach P. Banmanns Terminologie (Nene Farbentonkarte, System\nPrase. Aue i. S., 1912).","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"Carl Th. M\u00f6rner,\nZwischen Tyrosin, Phase a, und einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Kalium -\nchrom\u00e2t (K,Cr04),\nf Tryptophan, Phase a 1 und einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Ka-*\t1 Tyrosin, Phase b J liumdichromat (K,Cr,07),\n\u00bb\tTryptophan, Phase b, und einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Kalium-\ndichromat, gleichzeitig enthaltend eine geringe Menge. Kaliumpermanganat (auf 1 \u00c4quivalent K,Cr207 '/m \u00c4quivalent KMnOJ.\nUnter solchen Verh\u00e4ltnissen hat es sich als m\u00f6glich erwiesen, nicht nur die Farbenqualit\u00e4t der betr. Reaktionsfl\u00fcssigkeiten anzugeben, sondern auch ein mittelst kolori-metrischer Untersuchung in Zahlen ausgedr\u00fccktes Ma\u00df ihrer St\u00e4rke zu erhalten \u2014 alles durch Anwendung besonders zubereiteter Standardl\u00f6sungen. Hierzu als geeignet befundene Standardl\u00f6sungen sind:\nStandardl\u00f6s. Nr. 1 = N/50 K,Cr04\n(bestimmt f\u00fcr Tyrosin, Phase a),\nStandardl\u00f6s. Nr. 2 = N/50 K,Cr,07\n(bestimmt f\u00fcr Tryptophan, Phase a, und Tyrosin, Phase b),\nStandardl\u00f6s. Nr. 3 = N/50 K2Cr*07 + N/5000 KMn04.\nBez\u00fcglich der Standardl\u00f6sung Nr. 1 ist ein sehr bedeutungsvoller Umstand zu beachten. In kolorimetrischer Hinsicht vollkommen unanwendbar sind KjCrO,-L\u00f6sungen, die mit gew\u00f6hnlichem (mehr oder weniger CO, haltigem) destilliertem Wasser zubereitet sind. Sie weisen durch-gehends abnorm hohen kolorimetrischen Wert auf, verglichen mit einer L\u00f6sung von demselben KsCr04-Gehalt, die mit gut ausgekochtem Wasser oder mit (ausgekochtem oder nichtausgekochtem) Wasser, dem etwas Lauge hinzugesetzt worden, zubereitet ist. Eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl fr\u00fcher ausgef\u00fchrter kolorimetrischer Reihen mu\u00dfte als wertlos verworfen werden, nachdem diese Fehlerquelle entdeckt worden war. Darnach ist Standardl\u00f6sung Nr. 1 der Sicherheit wegen stets unter Zusatz von etwas Natronlauge (5 ccm Normall\u00f6sung in 1 Liter) bereitet worden.\nBei der Zubereitung der Standardl\u00f6sungen ist von einer\n.1. ____ 1 \u2022 \u2022 \u25a0 \u00ab ____________________._\n'\t: \u00ab.........................vJU>.n/lU*\nL\u00f6sung, enthaltend 6,477 g K,Cr04 bzw. 4,907 g K\u201eCra07 ii 1 Liter, ausgegangen worden.\nStandardl\u00f6sung Nr. 3, enthaltend von KMn04 20 cent N/100 in 1 Liter, ist, im Gegensatz zu den anderen, mehi haltbaren L\u00f6sungen, ex tempore, d. h. nur f\u00fcr den Tages* bedarf bereitet worden.","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"207\nWelchen Anteil haben Tyrosin und Tryptophan usw\nDurch besondere Versuche wurde ferner Gewi\u00dfheit dar\u00fcber erhalten, da\u00df die Reaktionsfl\u00fcssigkeiten selbst sich nicht im Laufe der Zeit, welche die kolorimetrische Untersuchung erfordert, spontan hinsichtlich der Farbenqualit\u00e4t oder Farbenst\u00e4rke ver\u00e4ndern; erst nach einem oder einigen Tagen machte sich der Beginn einer Abnahme der Farbenst\u00e4rke bemerkbar.\nDa bei vorbereitenden Versuchen beobachtet worden war da\u00df nicht gleichm\u00e4\u00dfige Proportionalit\u00e4t zwischen den kolori-metnschen Werten, die f\u00fcr \u00abine und dieselbe Reaktiona-fl\u00fcssigkeit in h\u00f6heren und niedrigeren Schichten herrscht, so wurden in jedem Falle Beobachtungen mit drei verschiedenen Schichth\u00f6hen (100, 50 und 25 mm) ausgef\u00fchrt.\nTabelle 1.\n\t\t\n\tReaktionsfl\u00fcssigkeit\tStandardl\u00f6sung Nr. 1\n\tmm\tmm\nTyrosin, Phase a\t100 entsprechen: 50\t3,3 1,5\n\t25\t0,6\n\tReaktionsfl\u00fcssigkeit\tStandardl\u00f6sung Nh 2\n\tmm\tmm\nTryptophan Phase a\t100 entsprechen:\t\u00ab 6,6\n\t50\t!\t3,7\n\t25\ti 2,1\n.\tReaktionsfl\u00fcssigkeit\tStandardl\u00f6song Nr. S\n\tmm\tmm\t1\nTryptophan Phase b\t100 entsprechen:\t1 13\n\t50\t7,3\n\t25\tM\n\tReaktionsflflsaigkeit\tStandardl\u00f6song Nr. 2\n*\tmm\tmm\nTyrosin Phase b\t100 entsprechen:\t135\n\t50\t49\n\t25\t21","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nCarl Th. M\u00f6rner,\nIn Tabelle 1 findet man also in gewissem Sinne absolute Werte f\u00fcr den kolorimetrischen Effekt der verschiedenen Reaktionsfl\u00fcssigkeiten (bei bestimmter Schichth\u00f6he), und aus ihnen bereits ist ersichtlich, wie dieser Effekt sich ganz verschiedenartig f\u00fcr die verschiedenen Substanzen bzw. Reaktionsphasen stellt. Da indessen die angef\u00fchrten Zahlenwerte nur in 2 von den 4 F\u00e4llen sich auf eine und dieselbe Standard-\nl\u00f6sung (Nr. 2) beziehen, in den 2 \u00fcbrigen dagegen auf je ihre besondere Standardl\u00f6sung (Nr. 1 und 3), so ist ein wirklich \u00fcbersichtlicher Vergleich des Ganzen in diesem Stadium- nicht m\u00f6glich. Einen solchen zu bewerkstelligen st\u00f6\u00dft auch auf Schwierigkeiten, ja, ein genauer Vergleich ist in Anbetracht der Unm\u00f6glichkeit, mit voller Pr\u00e4zision kolorimetrisch die St\u00e4rke von Farben abweichender Qualit\u00e4t zu vergleichen, ganz einfach unausf\u00fchrbar. An dem vorliegenden Untersuchungsmaterial sind jedoch die Verschiedenheiten der Farbenqualit\u00e4t nicht so weitgehend, da\u00df eine approximative Transponierung von Zahlenwerten, die sich auf die beiden \u00e4u\u00dferen Glieder\nder Reihe (Standardl\u00f6sungen Nr. 1 und 3) beziehen, in die entsprechenden Zahienwerte f\u00fcr das dazwischenliegende Glied (Standardl\u00f6sung Nr. 2) ausgeschlossen ist, zumal nachdem unter nahezu .t\u00e4glichen Beobachtungen w\u00e4hrend ein paar Monaten gute \u00dcbung in der Handhabung der fraglichen Beobachtungen erlangt wordenist. Demgem\u00e4\u00df sind die in Tabelle 1 angegebenen Werte f\u00fcr Tyrosin, Phase a, ausgedr\u00fcckt in mm der Standardl\u00f6sung Nr. 1, und f\u00fcr Tryptophan, Phase b, ausgedr\u00fcckt in mm der Standardl\u00f6sung Nr. 3, durch direkten kolorimetrischen Vergleich, in mm der Standardl\u00f6sung Nr. 2 transponiert worden1). Durch Einf\u00fcgung der so festgestellten, neuen Zahlenwerte in Tabelle 1 wird nachstehende, einem approximativen, \u00fcbersichtlichen Vergleich besser dienliche Tabelle (Tab. 2) erhalten.\nBehufs weiterer Kontrollierung sind auch Versuche angestellt worden, kolorimetrisch s\u00e4mtliche 4 Reaktionsfl\u00fcssig-\n*) Dabei ist Standardl\u00f6sung Nr, 1,3,3 mm, als 2,3 mm der Standardl\u00f6sung Nr. 2 usw., Standardl\u00f6sung Nr\u00bb 3, 13 mm, als 23 mm der Standard* l\u00f6sung Nr. 2 usw. befunden worden.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"W eichen Anteil haben Tyrosin und Tryptophan usw. 209\nkeiten direkt d. h. ohne Vermittlung der Standardl\u00f6sungen Nr. 1 und 3 mittelst der Standardl\u00f6sung Nr. 2 als einzigen gemeinsamen Vergleichsobjekts zu sch\u00e4tzen. Die aus derartigen Reihen hervorgehenden, mit den auf erstgenanntem Wege erhaltenen nahe zusammenfallenden Mittelwerte sind in Tabelle 2 in Klammern angegeben.\nTabelle 2.\t\t\n\tReaktionsfl\u00fcssigkeit mm\tStandardl\u00f6sung Nr, 2. mm\nTyrosin, Phase a\t1\t\u2014\u2014 = 1\t100 entsprechen : 50 25\tj\t\u2014 2,3\t(2,3) i\t1,2\t(1.3) i\t0,4\t(0,6) 1\nTryptophan, Phase a\t100 50\t\u2019\ti 25\t*\t; \t . .\ti\t6.6\t(6,5) . 3.7\t(3,8) 2,1 (2,1)\nTryptophan, Phase b 1 1\t100\t\u201e \u2018 ! 50\t,\t! 25 i\t23\t(24) 8,7\t(8,6)\t\u2019 4,5\t(4,5)\nTyrosin, Phase b\tl\t100 , '\t135\t(133)\n\t50\t,\t!\t49\t(50)\n\t25\t1 i\t21 (22) .\nUm noch eine weitere Verifizierung der angef\u00fchrten Werte zu erhalten, wurden Reaktionsfl\u00f6ssigkeiten bearbeitet, die in der Weise hergestellt waren, da\u00df, anstatt 0,005 g entweder Tyrosin oder Tryptophan je f\u00fcr sich, eine Mischung der beiden Substanzen, 0,0025 g von jeder, nach im \u00fcbrigen gleichartigem Verfahren behandelt wurde. Als gemeinsame Standardl\u00f6sung wurde Nr. 2 verwendet. In der nachstehenden Tabelle sind in Klammem die Werte angegeben, die aus den entsprechenden Werten der Tabelle 2 f\u00fcr Tyrosin und Tryptophan berechnet werden (die Werte f\u00fcr Phase a und b je f\u00fcr sich addiert und danach die Summe halbiert).","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210 M\u00f6rner, Welchen Anteil haben Tyrosin und Tryptophan usw.\nTabelle 3.\n\u25a0 .\tReaktionsflti88igkeit mm\tStandardl\u00f6sung Nr. 2 mm\nPhase a\t100 entsprechen: 50 25\t4.1\t(4,4) 2.2\t(2,4) 1.2\t(1,3)\nPhase b\t100\t85\t(79)\n\u25a0 i '\t50\t30\t(29)\n1 v*\t\u00ab\t*\t\u00ab\t*\t_ -\t.?5 \u2022\t12 (12)\nW\t'\t\u00ab fltuvuvu UVU ^wuir\ndenen und den berechneten Werten im ganzen genommen gen\u00fcgend ist.\nBei der hier befolgten Versuchsanordnung wird, auf Grund der in Tabelle 2 angef\u00fchrten Detailwerte, als Durchschnittsresultat folgendes Verh\u00e4ltnis bez\u00fcglich des koloristischen Effekts (der des Tyrosins in Phase a als Einheit gesetzt) erhalten: f\u00fcr Tyrosin\tin\tPhase\ta\t==\t1,\n*\tTryptophan\t\u201e\t\u201e\t*\t=\t3,\nj>\tTryptophan\t\u201e\t\u201e\tb\t=\t9,\n\u00bb\tTyrosin\t\u201e\t=\t45.\nOder anders ausgedr\u00fcckt:\nIn Phase a wirkt Tryptophan 3mal so kr\u00e4ftig als Tyrosin, in Phase b hat dagegen Tyrosin eine 5mal so kr\u00e4ftige Wirkung als Tryptophan.\nTryptophan wirkt in Phase b nur 3mal so kr\u00e4ftig als in Phase a, w\u00e4hrend Tyrosin in Phase b eine 45mal so kr\u00e4ftige Wirkung als in Phase a\nau\nDie Holle, die dem Tyrosin und dem Tryptophan bei den beiden Phasen der Xanthoproteins\u00e4urereaktion zukommt, ist demnach in allerh\u00f6chstem Grade verschiedenartig ! Durch die hier mitgeteilte Untersuchung ist es erm\u00f6glicht worden\u2014mit dem Grade von Approximation, wie er unter den vorliegenden Verh\u00e4ltnissen erreichbar ist \u2014 zahlenm\u00e4\u00dfig die. aufgestellte Frage zu beantworten, welcher Anteil dem einen und dem anderen der beiden Stoffe bei der genannten Farbenreaktion zukommt.","page":210}],"identifier":"lit20800","issued":"1919","language":"de","pages":"203-210","startpages":"203","title":"Welchen Anteil haben Tyrosin und Tryptophan an dem Farbeneffekt bei den Phasen der Xanthoproteins\u00e4urereaktion?","type":"Journal Article","volume":"107"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:01.486294+00:00"}