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{"created":"2022-01-31T16:52:42.291297+00:00","id":"lit20814","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hirschberg, Else","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 108: 24-26","fulltext":[{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verwertung von \u201eCalorose- im Stoffwechsel der nerrisen Zentralorgane.\nVon\nElse Hirschberg.\n\u00abAus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Rostock..\n(Der Redaktion zugegangen am 28. Juli me.)\nVon der chemischen Fabrik in G\u00fcstrow i. M. wurde uns rin als \u201eCalorose\u201c bezeichntes Invertzuckerpr\u00e4parat zur Verf\u00fcgung gestellt mit dem Ersuchen, seine Wirkung auf den Stoffwechsel der nerv\u00f6sen Zentralorgane zu untersuchen.\nDie auf Veranlassung von Prof. Kausch1) von der chem. Fabrik G\u00fcstrow i. M. hergestellte \u201eCalorose\u201c hat die Aufgabe, als Ersatz f\u00fcr den zurzeit sehr kostspieligen Traubenzucker zu dienen. Sie ist ein durch Kochen von Rohrzucker mit Weins\u00e4ure hergestellter dicker Sirup, der 73% Invertzucker (Dextrose und L\u00e4vulose zu gleichen Teilen), einige Prozent Rohrzucker und ca. V4% weinsauren Natriums (durch Neutralisieren der zur Inversion verwendeten Weins\u00e4ure) enth\u00e4lt. Von diesem Sirup wurde durch Aufl\u00f6sen in physiologischer XaCl-L\u00f6sung eine 0,5% Calorose enthaltende L\u00f6sung hergestellt und deren Wirkung auf den Stoffwechsel des in der gew\u00f6hnlichen Weise pr\u00e4parierten, isolierten Froschr\u00fcckenmarks untersucht, das wegen der Undurchg\u00e4ngigkeit der Gef\u00e4\u00dfhaut f\u00fcr Zucker *) stets von der Piah\u00fclle befreit wurde.\nW. Kausch, Die Infusion mit Invertzucker (Calorose). Deutsclio med. Wochenschrift Nr. 23 (1917).\n\") Vgl. Diese Zeitschr. Bd. 10O, S. 185 (1917).","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verwertung von \u201eCalorose' im Stoffwechsel usw. 26\nA.\tDer Umsatz von Calo rose in der umgebenden\nL\u00f6sung.\nWie bei den fr\u00fcheren Versuchen mit verschiedenen Zuckerarten1) mu\u00dfte die zur Zuckerbestimmung verwendete Bertrandsche Methode erst auf ihre Anwendbarkeit f\u00fcr den besonderen Fall gepr\u00fcft werden. Es ergab sich, da\u00df Calorose, ebenso wie Fruktose und Galaktose, schw\u00e4cher reduzierend wirkt als Traubenzucker. Bei Erh\u00f6hung der Kochzeit von Minuten auf 3Va Minuten aber konnte die f\u00fcr den Traubenzucker festgelegte Tabelle angewandt werden.\nZu jedem Versuch wurden zwei R\u00fcckenmarke verwendet und bei den Ruheversuchen 24 Stunden unter Sauerstoffdurch-leitung in der Calorosel\u00f6sung belassen. Die Temperatur betrug 14 16\u00b0 C. Vier Versuche ergaben einen Zuckerverbrauch von 4,0-4,2 mg pro 1 g u. 24\\ w\u00e4hrend je ein mit reiner Dextrose und L\u00e4vulose unter sonst gleichen Bedingungen unbestellter Kon troll versuch die den fr\u00fcheren V ersuchsergebnissen entsprechenden Werte von 5,0 und 5,1 mg lieferte. Der Imsatz von Calorose blieb mithin um etwa 20\u00b0/0 hinter jenen der beiden sie zusammensetzenden Monosaccharide zur\u00fcck.\nUngefahr der gleiche Unterschied ergab sich gegen\u00fcber der L\u00e4vulose auch beim Reizstoff Wechsel. In zwei Versuchen mit mehrst\u00fcndiger elektrischer Reizung wurde ein Caloroseumsatz von 4,9 bzw. 4,7 mg beobachtet, w\u00e4hrend der L\u00e4-vulose-Kontrollver8uch 6,1 mg ergab. Da nun, wie fr\u00fcher testgestellt, der Umsatz des Traubenzuckers zwar in der Ruhe ungef\u00e4hr ebenso gro\u00df ist wie der des Fruchtzuckers, im Reizstoffwechsel dagegen fast den doppelten Wert erreicht, so ergibt sich, da\u00df der Traubenzucker in der Calorose viel schlechter ausgenutzt wird als in reinem Zustande.\nB.\tDer Einflu\u00df der Calorose auf den Stickstoff-\numsatz.\nBei den zur Bestimmung des Zuckerverbrauches verwendeten R\u00fcckenmarkspr\u00e4paraten wurde am Schlu\u00df der Versuche\n___ * \u2022\n\u2018) Vgl. Diese Zeitschr. Bd. 101, S. 284 (1918).","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26 Hirscbberg, Die Verwertung von .Calorose\u201c im Stoffwechsel usw.\nder N-Qehalt bestimmt, um entsprechend den in der vorangehenden Mitteilungl) ver\u00f6ffentlichten Resultaten die N-sparende Wirkung der Calorose zu untersuchen und mit der des Traubenzuckers und Fruchtzuckers zu vergleichen. Der Endgehalt an Stickstoff betrug bei den acht untersuchten R\u00fcckenmarken im Mittel 1,10% (M7\u20141,12%), was bei Zugrundelegung des mittleren Stickstoffgehaltes des pialosen R\u00fcckenmarkes von 1,26% einem N-Verbrauch von 1,6 mg pro 1 g und 24'1 entsprechen w\u00fcrde. Die Untersuchung von je zwei in Dextrose- bzw. L\u00e4vulosel\u00f6sung gehaltenen R\u00fcckenmarken hingegen ergab einen mittleren N-Verbrauch von 0,9 bzw. 1,2 mg, also einen bedeutend geringeren Wert und eine dementsprechend gr\u00f6\u00dfere Ersparnis.\nIn der gleichen Weise ergab der mit elektrischer Reizung angestellte Vergleichsversuch zwischen Calorose und L\u00e4vulose im ersteren Falle einen N-Verbrauch von 4,8 mg, im zweiten einen solchen von nur 3,7 mg pro 1 g und 24h, also wiederum eine deutlich gr\u00f6\u00dfere Ersparnis an N-haltiger Substanz.\nSomit ergibt sich, da\u00df das als .Calorose\u201c bezeich-nete Invertzuckerpr\u00e4parat zwar insofern als Ersatz f\u00fcr Traubenzucker zu dienen vermag, als es von den nerv\u00f6sen Zentralorganen umgesetzt wird und den Umsatz N-haltiger Gewebssubstanzen vermindert, da\u00df aber seine Verwertbarkeit im Ruhe- und Erregungsstoffwechsel betr\u00e4chtlich hinter jener der reinen Monosaccharide, vor allem des Traubenzuckers, zur\u00fcckbleibt.\n*) Else Hirschberg und Hans Winterstein, \u00fcber stickstoffsparende Substanzen im Stoffwechsel der nerv\u00f6sen Zentralorgane, Diese Zeitschr. Bd. 108, S. 9 (1919).","page":26}],"identifier":"lit20814","issued":"1919-20","language":"de","pages":"24-26","startpages":"24","title":"Die Verwertung von \"Calorose\" im Stoffwechsel der nerv\u00f6sen Zentralorgane","type":"Journal Article","volume":"108"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:52:42.291305+00:00"}