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{"created":"2022-01-31T14:56:47.227923+00:00","id":"lit20821","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Svanberg, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 108: 120-146","fulltext":[{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Wachstumsgeschwindigkeit der HilchsSorebakterien bei verschiedenen H-Konzentrationen.\nVon\nOlof Svanberg.\nMit 4 Abbildungen im Text.\n(Aus dem biochemischen Laboratorium der Universit\u00e4t Stockholm.)\n(Der Redaktion xugegangen am 25. August 19UO\nInhalts\u00fcbersicht:\t~\t'\nA. Einleitung S. 120. \u2014 B. Methodisches S. 122. \u2014 C. Versuche S. 124. I. Streptococcus lactis (Bact. lactis acidi) S. 124. II. Bar teriura casei (Laktobazillen der. Milch) S. 133. III. Bacterium Del br\u00fccki (Laktobazillen der Brennerei) S. 140. \u2014 Zusammenfassung S. 143.\nA. Einleitung.\nW\u00e4hrend die Temperaturbedingungen und die Ern\u00e4hrungsverh\u00e4ltnisse der Bakterien und Hefen in bezug auf Kohlen -und Stickstoffquellen, Sauerstoffbed\u00fcrfnis usw. in praktischer Hinsicht f\u00fcr die meisten Arten und St\u00e4mme ziemlich genau ermittelt worden sind und im allgemeinen als bekannt gelten d\u00fcrfen, sind wir \u00fcber die Acidit\u00e4tsbedingungen selbst der in enzymchemischer Hinsicht interessantesten Mikroorganismen noch ziemlich schlecht orientiert. Die pH-Bedingungen der einzelnen Enzyme bzw. Enzymwirkungen sind dagegen w\u00e4hrend des letzten Jahrzehnts \u2014 seit den zuerst publizierten Arbeiten S\u00f6rensens auf diesem Gebiet der Enzymforschung ein Gegenstand f\u00fcr eifriges Arbeiten gewesen.\nGerade um ein erfolgreiches Studium der Enzym Wirkungen bzw. Anpassungserscheinungen bei lebenden Mikroorganismen zu erm\u00f6glichen, scheint es aber sehr w\u00fcnschenswert, die physikalisch-chemischen Bedingungen m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig \u00fcberblicken zu k\u00f6nnen, bei denen eine gefundene Enzymver\u00e4nderung mit einer Neubildung von Protoplasma verkn\u00fcpft sein kann.\nIn den bakteriologischen Hand- und Lehrb\u00fcchern wird","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Waclistarasgesclnviudigkeit der Milchs\u00e4urebakterien\nusw. 121\nim allgemeinen in richtiger Weise betont, da\u00df die Mikroorganismen f\u00fcr ihren Zuwachs .wie die T\u00e4tigkeit der Enzyme in hohem Grade von der Reaktion des N\u00e4hrbodens abh\u00e4ngig sind, \u201eda\u00df aber die Bakterien eine neutrale oder schwach alkalische Reaktion bevorzugen*. Nach unseren Kenntnissen von der Reaktion der K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten d\u00fcrfte dies wohl\nauch bei den allermeisten Vertretern der pathogenen Bakteriologie zutreffend sein. Was aber z. B. die in landwirtschaftlicher Hinsicht bedeutungsvollen echten Milchs\u00e4urebakterien\nbetrifft, habe ich schon zeigen k\u00f6nnen*) *), wie schlecht sich diese in die obenerw\u00e4hnte Verallgemeinerung einordnen lassen, da z. B. das Bacterium casei s \u2014 von Freudenreichs stark milchs\u00e4ureproduzierender K\u00e4sereifungsbakterie \u2014 auf saure Reaktion (ph <C 7,1) des N\u00e4hrbodens unbedingt angewiesen ist. Bei diesem Bakterium ist also irgend eine \u201eAlkalitoleranz\u201c gar nicht vorhanden, soweit man diese Eigenschaft durch die H- und OH-Konzentrationen, nicht durch die einem beliebigen N\u00e4hrboden zugesetzten Alkalimengen definiert.\nberner findet man h\u00e4ufig die Ansicht vertreten, da\u00df die Wirksamkeit der Milch- und Essigs\u00e4urebakterien bei saurer Reaktion nur eine fortgesetzte, rein enzymatische Spaltungsarbeit sei. Diese Ansicht kann ich dahin berichtigen, da\u00df sowohl Streptococcus lactis als Bacterium casei in mit\nHCl, H,S04 oder H3P04 anges\u00e4uerten Milchproben noch bei der Acidit\u00e4t pu = 3,5 vermehrungsf\u00e4hig sind.\nDas Ziel der hier mitgeteilten Versuche ist die Ermittlung der optimalen P\u00fc-Bedingungen f\u00fcr das Wachstum verschiedener St\u00e4mme der echten Milchs\u00e4urebakterien.\nIch will dabei bei dieser Gelegenheit besonders kr\u00e4ftig betonen, da\u00df die Bedingungen des Wachstums und der charakteristischen Enzymwirkungen bei Mikroorganismen unter sich ziemlich verschieden sein k\u00f6nnen. So liegt f\u00fcr die Kulturhefen die optimale Wachstumsgeschwindigkeit bei pH = 5 ; bei Ph = 7 erfolgt das Aussprossen nur noch sehr langsam, w\u00e4h-\n0 0. Svanberg, Akad. Abhandlung., Stockholms H\u00f6gskola 1918.\n*) 0. Svanberg, Medd. Kgl. Vet.*Akad. Nobelinst, Arrhenius*Fest-scbrift Bd. 5, No. 2 (1919), und Zeitsclir. techn. Biol. Bd. 7 (1919).","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nOlof Svanberg,\nrend die Glukosespaltung, durch Zuckeranalysen bestimmt, bei diesen beiden Acidit\u00e4ten angpn\u00e4hert gleich schnell verl\u00e4uft und noch bei pn = 8, wo ein Aussprossen der Zellen vollkommen ausbleibt, mit etwa 80 %\u25a0 der Geschwindigkeit bei Ph = 5 sich vollzieht1). Bei einem Versuch \u00fcber alkalische Milchs\u00e4ureg\u00e4rung durch Bact. casei e, dasselbe, das schon bei Ph = 7,1 entwicklungsunf\u00e4hig wird, ergab sich noch bei Phenol-phtaleinalkalinit\u00e4t eine nicht unbetr\u00e4chtliche S\u00e4urebildung, welche wie die alkalische Hefeg\u00e4rung von zugesetztem Phosphat verz\u00f6gert wurde*).\nB. Methodisches.\nS\u00e4mtliche S\u00e4urebildungs- und Wachstumsversuche in dieser Arbeit wurden in 50 ccm fassenden Erlenmeyerk\u00f6lbchen ausgef\u00fchrt, die mit 30 ccm Substrat beschickt und mit Wattestopfen bakteriendicht verschlossen, durch halbst\u00fcndiges Kochen in Wasserdampf an zwei aneinander folgenden Tagen sterilisiert worden waren. Die Magermilch wurde in frischem Zustand (Ph = 0,5) aus dem Laboratorium der Milchzentrale zu Stockholm bezogen. Beim Herstellen der Molken wurde sie mit HCl (zu 1 1 Milch 10 ccm 4-n HCl gibt etwa pu = 4,6, das F\u00e4ilungsoptium des Caseins) 7a Stunde mit Wasserdampf gekocht,' durch Watte filtriert, sodann mit 2-n NaOH gegen Lackmus schwach alkalisch gemacht, nochmals gew\u00e4rmt und von ausgeschiedenem Ca-Phosphat klar filtriert. Besonders ist hervorzuheben, da\u00f6 mit Milchs\u00e4ure und vor allem mit Essigs\u00e4ure hergestellte Molke wegen der spezifischen Giftigkeit dieser S\u00e4uren, namentlich gegen\u00fcber Streptococcus lactis, bei Versuchen dieser Art nicht zu gebrauchen ist 7. Aus den-\n\u2019) H.v.Euler und O.Svanberg, DieseZeitschr. Bd.l05,S.187 (1919).\n5) H.v.Euler und O.Svanberg, Diese Zeitschr.Bd. 100, S. 148 (1917).\n3) Als Hemmungswerte'der verschiedenen S\u00e4uren bei dem Wachstum \\un Streptococcus lactis in .Milch wurde gefunden f\u00fcr\nSalzs\u00e4ure\tpjj = 3,4\nSchwefels\u00e4ure\tpH = 3,4\nPhosphors\u00e4ure\tpH = 3,5\nMilchs\u00e4ure\tpjj = 4,7\nEssigs\u00e4ure\tpjj = 5,1 (Svanberg, loc. cit.)","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 123\nselben Gr\u00fcnden ist es unzul\u00e4ssig, Milchs\u00e4ure-Laktat oder Essigs\u00e4ure-Acetat-Mischungen als Regulatoren bei den Zuwachsversuchen anzuwenden.\nDie Titrationsacidit\u00e4ten wurden durch Titrieren mit einer 0,204-n NaOH gegen Phenolphtalein ermittelt und sind in der Anzahl Kubikzentimeter 0,1-n NaOH auf 100 ccm Substrat (Th\u00f6rners Skala) umgerechnet. Die Py-Bestimmungen sind elektrometrisch nach der Gaskettenmethode ausgef\u00fchrt worden.\nBei den Zuwachsversuchen wurden als Regulatoren Gemische von KI^P04 und NajHP04 (+12 HaO) angewandt. Von beiden Salzen wurden 0,36-molare L\u00f6sungen vorr\u00e4tig gehalten. Zu 15 ccm der mit dem 50 ccm fassenden Kolben einmal gekochten, als N\u00e4hrsubstrat verwendeten Fl\u00fcssigkeit (Molke, W\u00fcrze) wurden zusammen 15 ccm der Phosphatl\u00f6sungen zugesetzt und die Mischung aufs neue sterilisiert. Da die Pufferwirkung der N\u00e4hrsubstrate ziemlich unbestimmt ist und mir die wohldefinierten, nach S\u00f6rensens Vorschriften pr\u00e4parierten Phosphate nicht in gen\u00fcgender Menge zug\u00e4nglich waren, wurden die pH-Werte f\u00fcr jede Versuchsreihe besonders bestimmt, und zwar wurden zuerst pn-Bestimmungen sowohl im Anfang \u2014 an Parallelproben, da die Versuchskolben m\u00f6glichst steril zu halten waren \u2014 als zu Ende jeder Versuchsreihe ausgef\u00fchrt. Da ich aber die Verh\u00e4ltnisse bei gleichm\u00e4\u00dfigem Arbeiten gen\u00fcgend reproduzierbar fand und die pn-Werte auch in den K\u00f6lbchen, wo . das Wachstum am lebhaftesten stattgefunden hatte, bei kurzen Versuchszeiten sich nur.\u2018 ziemlich unbedeutend nach der sauren Seite hin verschoben hatten, wurden sie bei den sp\u00e4teren Versuchen nur am Ende der Versuchszeit elektrometrisch kontrolliert. Die Impfung der Kolben mit 0,1 ccm der Reinkultur wurde durch jede ganze Versuchsreihe mit derselben Pipette m\u00f6glichst gleichm\u00e4\u00dfig ausgef\u00fchrt. Danach wurden sie gut gesch\u00fcttelt und so lange bei der angegebenen Temperatur gehalten, als notwendig war, um bequem zu z\u00e4hlende, nicht zu gro\u00dfe Ernten zu erhalten. Bricht man die Versuche bei einem Zeitpunkt ab, wo sich nur einige Millionen Bakterien pro Kubikzentimeter aus-","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\tOlof Svanberg,\ngebildet haben, so findet man nach der Erfahrung1)11) auch die S\u00e4urebildung sehr gering, was ja f\u00fcr diese Versuche be-sonders w\u00fcnschenswert ist.\nUm die Zeilenzahlen zu ermitteln, habe ich mich der Methode des direkten Z\u00e4hlens unter dem Mikroskop mit Immersion (Leitz 1:12) und einem gegen eine Objektskala ge-aichten Mikrometerokular bedient8). Die von Winterberg4) zuerst angewandte, von Viehofer5) sowie Aumann6) verbesserte Methode, Bakterien in feuchtem Zustand in Blutk\u00f6rperz\u00e4hlkammer wie Hefezellen zu z\u00e4hlen, scheitert hier wegen der Kleinzelligkeit der echten Milchs\u00e4urebakterien, die eine mikroskopische Z\u00e4hlung ohne Immersionsobjektiv kaum zul\u00e4\u00dft, m\u00f6glicherweise mit einer Ausnahme f\u00fcr die kr\u00e4ftigsten St\u00e4bchen. Die Plattenmethode ist bei Versuchsreihen dieser Art, wo es vor allem darauf ankommt, m\u00f6glichst vergleichbare Resultate zu erhalten, aus dem Grunde v\u00f6llig ungeeignet, weil die verschiedenen St\u00e4mme der Bakterien bei verschiedenen Acidit\u00e4ten ganz andere Neigung haben, k\u00fcrzere oder l\u00e4ngere Zellketten auszubilden, Umst\u00e4nde, die die Gr\u00f6\u00dfenordnungen\nder mit dieser Methode erh\u00e4ltlichen Resultate beeinflussen k\u00f6nnen.\nC. Versuche.\nI. Streptococcus lactis (Bact. lactis acidi).\nStamm I. Dieser Stemm wurde in dem bakteriologischen Laboratorium der Zentralanstalt f\u00fcr landwirtschaftliches Versuchswesen (Experimentalf\u00e4ltet bei Stockholm) in der gew\u00f6hnlichen Weise durch \u00dcberimpfen aus geronnener Milch in sterile Milch und Verd\u00fcnnung auf Agar erhalten. Bei 24\u00bb vorwiegend Diplokocken. Milch koaguliert bei 24\u00b0 innerhalb 1 \u00bb/, Tagen und wird relativ kr\u00e4ftig ges\u00e4uert (Tab. I).\n0 0. Rahn, Zentralblatt f\u00fcr Bakt. (II) Bd. 32, S. 375.\n*) E. Haglund, Medd. Nr. 162 fr. Centralanst. f\u00f6r f\u00f6rs.-v\u00e4s. p;i joidbr. omr. (1918).\n3)\t0. Skar, Milchwirtschaftl. Zentralblatt Bd. 41, S. 454 (1912).\n4)\tWinterberg, Zeitschr. f\u00fcr Hygiene Bd. 29, S. 75 (1889).\n6) Viehofer, Zentralblatt f\u00fcr Bakt. (II) Bd. 39, S. 290 (1913).\nc) Aumann, Zentralblatt f\u00fcr Bakt. (II) Bd. 33, S. 626 (1912) und Bd. 21, S. 307 (1911).","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 125\nTabelle I.\n1 in Milch bei 24\u00b0. 6 Kolben wurden mit der Reinkultur geimpft und von Tag- zu Tag ein Kolben herausgenommen und\nuntersucht.\nTage nach Impfen\tPH\tTitrationsacidit\u00e4t (\u00b0 Th.)\n0\t6,3 %\t17\no\t4,02\t105\n3\t3,88\t115\n4\t3,91\t116\nr>\t3,95\t118\nG\t3,93\t11s\nDas von Boas und Leberle1) bei Hefen und Schimmelpilzen beobachtete Abnehmen des S\u00e4uregrades l\u00e4\u00dft sich also bei diesen Bakterien nicht nachweisen.\nEinflu\u00df der Verd\u00fcnnung des Substrates und Einflu\u00df des Phosphats: Verd\u00fcnnt man die Milch bis zum doppelten Volumen oder mehr mit Wasser, so wachsen die Bakterien nach Impfung ebenso schnell wie in reiner Milch und rufen in f\u00fcnf Tagen fast etwas gr\u00f6\u00dfere H-Konzentrationen in den gr\u00f6\u00dferen Verd\u00fcnnungen hervor (Tab. II).\nTabelle II.\nS\u00e4uerung von Stamm I in verd\u00fcnnter Milch bei 24\u00b0. In jedem Kolben 15 ccm Milch + steigende Mengen Wasser.\nWasser\t2 Tage nach der Impfung\t\t\t5 Tage nach der Impfung\t\t\nccm\t! PH\t0 Th.\tMilchs\u00e4ure : 100 j in 15 ccm Milch\tPH\t\u2022 Th. I 1\tMilchs\u00e4ure : 100 in 15 ccm Milch\n0\t4,08\t102\t153\t3,95\t118\t177\nfr i)\t4,13\t73 |\t146 |\t3.98\t90\ti\t180\n7,5\t4,10\t63\t142\t3,92\t1 ' 84\t189\n10\t4,11\t57\t142\t3,88\t75\t188\n15\t4,03\tI 50\t150 |\t3,85\t64,5\t193\n20\t4,08\t44 l\t154 !\t3,83\t! 591\t206\n\u2019) F- Boas und H. Leberle, Biochem.Zeitschr.Bd.90,H. 1\u20142(1918).","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nOlof Svanberg,\nDie einem bestimmten pa-Wert entsprechenden Titrationsacidit\u00e4ten (\u00b0Th.) sind in den mit Wasser verd\u00fcnnten Proben wegen der geringeren Pufferwirkung entsprechend kleiner und zwar, wie zu erwarten, der Verd\u00fcnnung recht nahe proportional.\nDieser Effekt wird von Ch. Richet1)*) wegen mangelnder Ber\u00fccksichtigung der aktuellen Acidit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse in etwas abweichender Weise gedeutet. Richet schreibt einleitungsweise: \u00bbPour appr\u00e9cier rapidement et exactement les influences qui peuvent modifier l\u2019activit\u00e9 cellulaire, le ferment lactique est \u00e9videmment l\u2019organisme de choix. En effet il est \u00e9vident que le degr\u00e9 de l\u2019acidit\u00e9 de la liqueur si facile \u00e0 mesurer, mesure le degr\u00e9 d\u2019activit\u00e9 (ou de la vitalit\u00e9) du ferment.\u201c Demnach liegt es ja nahe, die fallenden Titrationswerte, wie Richet es tut, als eine Hungererscheinung der Bakterien zu deuten. Da\u00df Richet ferner durch flei\u00dfiges \u00dcberimpfen keine \u00bbAnpassung der Bakterien an den Hunger\u201c erreichen konnte, war wohl auch durchaus zu erwarten, ist aber von dem Gesichtspunkt aus wertvoll, da\u00df er damit einen Beitrag liefert zur Konstanz der Leistungsf\u00e4higkeit eines Bakterienstammes.\nTabelle III.\nS\u00e4uerung von Stamm I in Milch + Phosphatl\u00f6sung. In jedem Kolben l\u00f6 ccm Milch + steigende Mengen einer 0,36-molaren Phosphatmischung\nvon pH = 6,1.\n\t\t2 Tage nach der Impfung PH\t0 Th.\t\n0 ccm\tPhospaht\t4,08\t102\n5 ,\t(0,09 Mol. 1.)\t4,12\t162\nV* \u201e\t. (0.12 , .)\t4,28\t206\n10 \u201e\t.\t(0,14\t.\t.)\t4,33\t229\n15 \u201e\t. (0,18 . ,)\t4,38\t237 ;\n20 .\t. (0,21 . ,)\t4,45\t258 1\n0 Ch. Richet, Compt. rend. Bd.158, S.767(1914). Chem.Centr.1914,\n1\tB, S. 1597.\n2) Ch. Richet, Compt.rend. Bd.158, S. 1749(1914). Chem.Centr.1914,\n2\tA, S. 417.\n!","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien U9w. 127\nPhosphatl\u00f6sung zur Konzentration 0,20-mol. der Milch zugesetzt scheint keine erhebliche Giftwirkung auf das Wachstum von Streptococcus lactis auszu\u00fcben (Tab. III). In einer vorhergehenden Mitteilung *) wurde eine recht erhebliche Hemmung bei einer Totalkonzentration von 0,36 g-mol. Na-Phosphat pro Liter beobachtet (bei pH = 5 war die Hemmung vollst\u00e4ndig, was sich aber daraus erkl\u00e4rt, da\u00df die Molke, worin diese Versuche ausgef\u00fchrt wurden, aus Milch durch F\u00e4llen mit Milchs\u00e4ure dargestellt worden war; vgl. oben).\nDie S\u00e4urebildung der Bakterien bei Phosphatzusatz \u2014 durch Titration gemessen \u2014 wird durch die erhebliche Pufferwirkung des Phosphates weit gesteigert, was leicht ein aktivierender Einflu\u00df auf die Milchs\u00e4ureg\u00e4rnng \u00e4hnlich den von llarden und Young f\u00fcr die zellfreie alkoholische G\u00e4rung festgestellte Wirkung vort\u00e4uscht2)8). Ber\u00fccksichtigt man aber die _ pu-Werte, so kommt man zu einem Resultat, das geradezu in der entgegengesetzten Richtung geht. Hier tritt n\u00e4mlich wieder die Erscheinung zutage, da\u00df bei gr\u00f6\u00dferer Anh\u00e4ufung von organischen S\u00e4uren oder deren Salzen die S\u00e4urebildung durch Mikroorganismen bei immer h\u00f6heren pn-Werten stehen bleibt. Ein solcher Effekt ist von Wolf und Harries4) und Wolf und Telfer5) bei Bacillus perfri'ngens und Bacillus sporogenes, von van Dam6) sowie neulich von Wyeth7) bei Bact. coli commune, vom Verf.8) bei Streptococcus lactis und Bact. cas ei e festgestellt worden und wird von van Dam6) nach Studien an Streptococcus lactis mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit dahin gedeutet, da\u00df die undissoziierten Molek\u00fcle der\n*) H. Euler und 0. Svanberg, Diese Zeitschr. Bd. 102, S. 176\n(1918).\ns) H. Euler und 0. Svanberg, Diese Zeitschr. Bd. 100, S. 148 (1917).\n8) Ch. Richet, Compt. rend. Bd. 158, S. 767 (1914).\n4)\tWolf und Harries, Biochem. Journ. Bd. 11, S. 213 (1917).\n5)\tWolf und Telfer, Biochem. Journ. Bd. 11, S. 197 (1917).\n\u2022) W. van Dam, Biochem. Zeitschr. Bd. 87, S. 107 (1918).\n7)\tWyeth, Biochem. Journ. Bd. 12, S. 382 (1918); Bd. 13, S.10 (1919).\n8)\t0. Svanberg, Akad. Abh., Stockholm 1918.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nOlof Svanberg,\norganischen S\u00e4ure von hemmendem Einflu\u00df sind. Diese Erkl\u00e4rungsweise steht auch mit unseren Erfahrungen von der Giftwirkung der Salicyls\u00e4ure auf die alkoholische G\u00e4rung im Einklang, welche nur bei saurer, nicht aber bei schwach alkalischer Reaktion eintritt1).\nNach dem oben erw\u00e4hnten Versuch scheint es also durchaus zul\u00e4ssig, die Wachstumsversuche bei verschiedenen pu bei einer Totalkonzentration der Phosphate von 0,18-g mol. pro Liter auszuf\u00fchren.\nZuwachsversuche.\t\u2022\nTabelle IV.\nWachstum von Stamm I in Milch-Phosphatl\u00f6sung (0,18-mol.).\n18 Stunden bei 24\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchlie\u00dft. PH\tMittel\u00ab PH\tZeilenzahl pro ccm Kingeiinpft 100 000\tRelative Geschwindig- keit\ni\t4,85\t4,6\t4,7\t90 000 000\t75\n2\t6,10\t5,95\t6,0\t120 000 000\t100\nCO V\t6,80\t6,70\t6,75\t1 200 000\t1\n4\t7,45\t7,40\t7,4\t100 000\t0\nTabelle V.\nWachstum von Stamm I in Milch-Phosphatl\u00f6sung.\n22 Stunden bei 24\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchlie\u00df], Ph\tMittel- PH\tZeilenzahl pro ccm\tRelative Geschwindig- keit\n1\t4,85\t4,55\t4,7\t125 000 000\t78\n2\t6,10\t5,80\t5,95\t160 000 000\t100\n3\t6,80\t6,60\t6,7\t2 800 000\t1,8\n4\t7,45\t7,35\t7,4\t75 000\t0\n*) H. Euler und 0. Svanberg, Diese Zeitschr. Bd. 105, S. 187 1919).","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebaktcrien usw. 129\nTabelle VI.\nWachstum von Stamm I in Milch-Phosphatl\u00f6sung.\n16 Stunden bei 24\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchlie\u00dft PH\tMittel- PH\tZeilenzahl pro ccm\tRelative Geschwindig- keit\n1\t4,90\t4,65\t4,8\t58 000 000\t57\n0 h\u00e9\t5,60\t5,40\t5,5\t102 000 000\t100\n\u25a0 \u00bb \u00ab >\t6,20\t6.10\t6,15\t80 000 000\t78\nTabelle VII.\nWachstum von Stamm I in Molke-Phosphatl\u00f6sung.\n15 Stunden bei 24\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchlie\u00dft PH\tMittel- PH\tZeilenzahl pro ccm\tRelative Geschwindig- keit\n1\t4,80 *\t4,55\t4,7\t24 000 000\t30\n2\t5,70\t5,60\t5,65\t80 000 000\t100 -\n\u2022) ')\t6,15\t6,05\t6,1\t56 000 000\t70\n4\t6,55\t6,40\t6,5\t41000 000\t51\nTabelle VIII.\nWachstum von Stamm I in Molke-Phosphatl\u00f6sung (0,09-Mol.).\n16 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchlie\u00dft PH\tMittel- PH\tZeilenzahl pro ccm\tRelative Geschwindig- keit\n1\t5,0\t4,8\t4,9\t1 400 000\t19\n2\t5,85\t5,8\t5,85\t5 200 000\t72\n3\t6,20\t6,15\t6,15\t7 200 000\t100\n4\t6,55\t6,50\t6,5\t4 000 000\t56\nStamm II. Aus Stockholmer Magermilch in derselben Weise wie den vorigen isoliert. Diplokocken. Bei 24\u00b0 ein wenig schw\u00e4cher s\u00e4urebildend als Stamm I (Tab. IX.).\n","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"Olof Svanberg,\nTabelle IX.\nS\u00e4uerung von Stamm II in Milch bei 24\u00b0.\nTage nach dem Impfen\tPH\t0 Th.\n0\t6.3\t18\n0\t4.12\t10s\n3\t4.0s\t109\n\u2022\u00bb ;>\t4.08\t109\nZuwachs versuche.\nTabelle X.\nWachstum von Stamm II in Molke-Phosphatl\u00f6sung (0.18-Mol.).\n16 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pH\tZellen pro ccm\tRelative Geschwindigkeit\n1\t4.6\t7 200 000\t76\n2\t\u00f6,7\t8 200 000\t86\n3\t6.2\t9 500 000\t100\n4\t6.7\t3 200 000\t34\nTabelle XI.\nWachstum von Stamm II in Molke-Phosphatl\u00f6sung.\n18 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pa\t'Zellen pro ccm\tRelativ\u00ab Geschwindigkeit\n1\t4,7\t8 800000\t73\n2\t5,7\t11200 000\t93\n3\t6,2 .\t12 000 000\t100\n4\t6,7\t5 200 000\t43","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber die Wachstamsgescbwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 131\nTabelle XII.\nWachstum von Stamm II in Molke-Phosphatl\u00f6sung.\n17 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pjj\tgellen pro ccm\tRelative Geschwindigkeit\ni\t5,7\t8 200 000\t91\n2\t6,2\t9000000\t100\n3\t6,5\t6 800 000\t76\n4\t6,8\t2 600 000\t29\nTabelle XIII.\nWachstum von Stamm II in Molke-Phosphatl\u00f6sung.\n18 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pro ccm\tRelative Geschwindigkeit\n1\t5,8\t9 400 000\t89\n2\t6,2\t10 600 000\t100\n3\t6,5\t8 200 000\t77\n4\t6,8\t1400 000\t13\nStamm III. Thermophiler Streptococcus, aus Milch durch \u00dcberimpfen bei 42\u00b0 zwecks Anreicherung von Laktobazillen erhalten.\nZuwachs versuche.\nTabelle XIV.\nWachstum von Stamm III in Molke-Phosphatl\u00f6sung (0,18-Mol.).\n16 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pu\tZellen pro ccm\tRelative Geschwindigkeit\n1\t6,1\t9200000\t100\n2\t6,4\t8000000\t87 17\n3\t7,2\t1600000\t\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CVIII.","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nOlof Svanberg,\nTabelle XV.\nNV ach stum von Stamm III in Molke-Phosphatl\u00f6sung. 16 Stunden bei 18\u00b0.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pro ccm\tRelative Geschwindigkeit\n1\t6,15\t16000 000.\t100\n2\t6,5\t11200 000*\t70\n3\t7,2\t2 600 000\t16\nUm s\u00e4mtliche Zuwachsversuche f\u00fcr eine Optimumkurve des Wachstums mit gleichem Gewicht zu verwerten, habe ich aus jeder Tabelle eine pH-Kurve der relativen Geschwindigkeit gezogen und die folgenden Werte f\u00fcr die entsprechenden pH interpoliert (Tab. XVI\u2014XVII).\nTabelle XVI.\n________ Streptococcus lactis. Stamm I.\nRelative Geschwindigkeit\nPli\tIV\t1 V\tTabelle i VI\t!\tVIII\tMittel\n4.5\t60\t! 60\tO CO\t20\t10\t36\n5\t88\tGO 00\t80\t65\t30\t70\nO.\u00f6\t96\t96\t100\t98\t60\t90\n6\t100\t100\t98\t90\t98\t97\n6.5\t40\t50\t20\t51\t56\t43\n6,7\t1\t2\t!\t\t\t2\n7,5\t0\t0 j\t1\t\u2014\t\u2014\t0\n#\t\tTabelle XVII.\t\t\t\t\nStreptococcus lactis. Stamm II.\nRelative Geschwindigkeit Tabelle","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"1\t\u2022 \u2022\nI ber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 133\nIn den Figuren 1 und 2 sind die Mittelwerte zu einer Kuive vereinigt, die zu den fr\u00fcher gefundenen Wachstums-grenzen f\u00fcr Streptococcus lactis l) (pH = 3,4 bzw. pH = 7,9) ausgezogen wurde. Die beiden St\u00e4mme stimmen, wie man sieht, bez\u00fcglich der Lage des Optimums und des steilen Abfalls der \\ ii ulenz zwischen pH = 6,5 und 6,8 gut \u00fcberein. Auch der\nII *\n.$ 4 X\n\u00fb\ni\t/\t1 \u2022\ti\t/i\t| \u00ab\t\u00e2 \u2022\t!\t\ni.jt ,\t:\t\nPh * S 6\t*\t<5\nSt rcptc ccccuc fact is Stamm L\ntoo\nSO\n*0\n^ 2\u00db\n^ Sj 0\n*rf *\n1\t (\t\t\t\tFia.St\t\n\tt\t\t\t\t\n1\t\t\t\t\t\n1 |\t\\\u00c6 ! /\t\t\\\t\t\n| 1\tw \u00c8\t\t\t\t\n_\t\t\t\t\t\nS'\nyS\n<y\ne\nStreptococcus /act/\u00f6 \u2022Stamm /2\nthermophile Stamm III (Tab. XIV und XV) zeigte diese Erscheinung, war aber bei pH = 7,2 etwas weniger geschw\u00e4cht als die St\u00e4mme I und II.\nII. Bacterium casei (Laktobazillen).\nBacterium casei s (von Freudenreich). Dieser Stamm stellt eine Art der klassischen K\u00e4sereifungsbakterien v. Freu-\n\u2019) 0. Svanberg, Akad. Abh., Stockholm 1918.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nOlof Svanberg,\ndenreichs dar und ist mit dem von Barthel1) sowie von mir selbst*) vielfach studierten Bacterium casei e (l) identisch. Wachstum in langen, das mikroskopische Gesichtsfeld in allen Richtungen durchkr\u00eauzenden Verb\u00e4nden. Besonders kr\u00e4ftige S\u00e4urebildung in Milch (Tab. XVIII).\nTabelle XVIII.\nS\u00e4uerung von Bact. e in Milch bei 35\u00b0.\nTage nach dem Impfen\tPH\t0 Th.\n0\t6,3\t21\no\t3.67\t13*\n4\t3,31\t248\n6\t3.05\t311\n8\t2.99\t340\nbei einem weiteren Versuch ergab sich (Tab. XIX) :\nTabelle XIX.\nS\u00e4uerung von Bact. e in Milch bei 35\u00b0.\nTage nach dem Impfen\tPH\t0 Th.\n0\t6,3\t20\n2\t.\t3,88\t116\n4\t3,27\t234\n6\t3,19\t290\n12\t3,05\t401\n15\t3,05\t396\nDie folgenden Zahlen zeigen die gleiche S\u00e4uerung in drei Kulturen in ungehopfter gekochter Bierw\u00fcrze:\n0\n5\n10\n15\n5,07\n3,15\n3.04\n3.05\n24,5\n82\n93\n98\n*) Chr. Barthel, ZeiUchr. f\u00fcr G\u00e4rungsphyaiol. Bd. 2, S. 193 (1913). *) 0. Svanberg, loc. cit","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchstturebakterieii usw. 135\n\nZu wachs versuche.\nWachstum von Bact. casei t in Molke-Phosphatl\u00f6sung (0,18-Mol.)\n16\u201418 Stunden bei 87*.\nTabelle XX.\nNr.\tMittleres\tZellen pr. ccm\t\u2022 Rel. Ge8chw.\n1\t4,6\t3 800 000\t38\n2\t5,7\t10000000\t100\n3\t6,2\t7 200000\t72\n4\t6,8\t400000\t4\nTabeUe XXI.\nNr.\tMittleres py\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,5\t5 200 000\t46\n2\t5.7\t11 200000\t100\n3\t6,2\t10600000\t61\n4\t6,9\t100000\t1\nTabelle XXII.\nNr.\tMittleres pu\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n. 1\t4,4\t6 000 000\t43\n\u2022>\t4,9\t12 000000\t86\n3\t5,8\t14 000 000\t100\n4\t6,3\t2 600 000\t19\nTabelle XX11I.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,3\t7 000000\t60\n0\t4,9\t10000000\t86\n3\t5,8\t11600 000\t100\n4\t6,2\t4 000 000\t34","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nOlof Svanberg.\nTabelle XXIV.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pr. ccm\tRel. Gescbw.\n1\t5,8\t4 600 000\t100\n2\t6,2\t2 900000\t63\n3\t6,35\t1 700 000\t37\n4\t6,9\t100 000\to ft*\nTabelle XXV.\nNr.\tMittleres\tZellen pr. ccm\tRel. Gescbw.\n1\t5,8\t6 400 000\t100\n2\t6,2\t3 800 000\t59\n3\t6,5\t1200000\t19\n4\t6,9\t100000\to ft*\nBacterium casei, Stamm aus Milch, durch \u00dcberimpfen bei 42\u00b0 unter Zusatz von Essig und Verd\u00fcnnung auf Agarplatten in Reinkultur erhalten. (Assistent E. Sandberg. Experimentalf\u00e4ltet.) In Milch kurze Verb\u00e4nde mit 2\u20144 Zellen. Das S\u00e4urebildungsverm\u00f6gen dieses Stammes war in Milch nicht gr\u00f6\u00dfer als bei Streptococcus lactis (Tab. XXVD.\nTabelle XXVI.\nS\u00e4uerung von Bact. casei aus Milch. Milch bei 37\".\nTage nach Impfen\tPH\t\u00b0Th.\n0\t6,2\t18\n2\t4,62\t80\n3\t4,40\t103\n5\t4,13\t109\n6\t4,04\t110","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 137\nZu wachs versuche.\n%\nWachstum von Bact. casei aus Milch in Molke-Phosphatl\u00f6sung (0,18-Mol.)\n16\u201418 Stunden bei 37\u00b0.\nTabelle XXVII.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,6\t2 000 000\t77\n2\t5,7\t2 600 000\t100\n3\t6,1\t1000000\t54\n4\t6,7\t120000 '\t5\nBemerkung: In Nr. 1 einsame Zellen und kurze Ketten \u00ab 10 Zellen), Nr. 2: Ketten bis 50 Zellen, Nr. 3: verschlungene Zellketten, Nr. 4: vereinzelte schwache Zellen.\nTabelle XXVIII.\nNr.\tMittleres pjj\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,6\t1 800 000\t75\no b\t5,7\t2 400 000\t100\n3\t6,2\t1000000\t42\n4\t6,7\t40 000\t2\n\tTabelle XXIX.\t\t\nNr.\t\u2018 Mittleres py\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,6\t3400000\t29\n2\t5,1\t9 200 000\t79\n3\t5,75\t116000\u00d60\t100\n5\t6,2\t3200000\t27\nTabelle XXX.\nNr.\tMittleres py\tZellen pr. ccm\tRel. Geschw.\n1\t4,4\t4 400000\t37\n2\t5,0\t8400000\t70\n3\t5,7\t12000000\t100\n4\t6,2\t4000000\t33","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nOlof Svanberg,\ni\nTabelle X^XI.\nMittleres pjj\nZellen pr. ccm\nHel. Ge8chw.\n9 000000 2000 000 800000 240 000\nTabelle XXXII.\nMittleres pH\nZellen pr. ccm\nRel. Geschw.\n8000000\n1900000\n850000\n200000\nObiges Zahlenmaterial ist in derselben Weise wie bei Streptococcus lactis zusammengefa\u00dft worden. (Tab XXXIII und XXXIV.)\nTabelle XXXIII. Bacterium casei e.\nPh\tRelative Geschwindigkeit\t\t\t\t\t\t\n\tXX\tXXI\tTabelle xxii | xxiii ; xxiv\t\t\tI XV\tMittel\n4.5\t30\t| 46\t50\t70\t! - !\t\t49\n5\t85\t90\t90\t90\t1 \u2014\t\t89\n\u2022> \u00bb 0,0\t100\t100\t100\t100\t1\t\t100\n6\t95\t95\t95\t85\t\u2014\t_\t93\n6,2\t72\t61\t50\t34\t63\t59\t56\n6.5\t15\t10\t10 1\t- 1\t20 i |\ti\t19\t15","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 139\nTabelle XXXIV.\nBacterium casei (aus Milch).\n\tRelative Geschwindigkeit\t\t\t\t\t\t\nPH\t\t\tTabelle\t\t\t\tMittel\n\tXXVII\tXXVIII1\tXXIX 1\tXXX\tI XXXI 1\tXXXII 1\t\n4,5\t60\tj 60\t1 20 i\t40\t1\t\t45\n5\t95\t95\t70 ;\t70\t\t...\t83'\n5,5\t100\t.100\t100\t100\t\u2014\t\t100\n6\t85\t80\t95 1\t95\t60\t60\t78\n6,2\t30\t!\t42 j\t33\t33\t15\t15\t28\n6,5\t10\t! 5 : j\t\u2014\t\u2014\t5\t5 1\t6\n<6\nIt i0\n20\ns: o\n's S\u00bb 0 Or\n\t\tvw.\t\t\t\n\tj\t\t\t\t\n\t/\t\t\\\t\t\n\t/\t\t\t\t\n-j\t/\t\t\\\t\t\n\tr\t\t\th\t\n*/* * \u00abs d r \u00e2\ndacfcrtum Ca s ci fa.u*s fji/ch )\nIn den Figuren 3 und 4 sind die Mittelwerte graphisch (largestellt; die beiden Kurven sind zu den fr\u00fcher gefundenen W achstumsgrenzen (pH = 3,4 bzw. pH = 7) ausgezogen worden. Die Acidit\u00e4tsbedingungen der beiden aus verschiedenem","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nOlof Svanberg.\nMaterial isolierten St\u00e4mme decken sich, wie man sieht, vollst\u00e4ndig und sind im Vergleich mit Streptococcus lactis ein wenig nach der sauren Seite verschoben. Das Optimum liegt liier nahe bei pH = 5,5 und zwischen pH = 6,1 und 6,4 tritt ein steiler Abfall der Wachstumsgeschwindigkeit ein.\nIII. Bacterium Delbr\u00fccki.\nDieses Bakterium ist nach Henneberg1), was Wachstumstemperaturen, Form und Gr\u00f6\u00dfe der Zehen auf die Substrate der G\u00e4rungsindustrien usw. betrifft, dem Bacterium casei sehr \u00e4hnlich und unterscheidet sich von diesem haupts\u00e4chlich nur durch sein mangelndes Verm\u00f6gen, Milchzucker zu hydrolysieren und zu verg\u00e4ren. M\u00f6glicherweise ist es auch ein wenig st\u00e4rker thermophil, als Optimum (nach 24 Stunden, wird im allgemeinen f\u00fcr Bacterium Delbr\u00fccki 42\u201448\u00b0, f\u00fcr Bacterium casei 41\u201442\u00b0 angegeben. Ferner kommen nach Henneberg unter den aus Milch und Sauerteig erh\u00e4ltlichen St\u00e4mmen von Bacterium casei \u00f6fters Arten vor, die auffallend wenig und nur sehr langsam Milchzucker und Milch zu s\u00e4uern verm\u00f6gen, w\u00e4hrend sie, auf maltosehaltigen Substraten gez\u00fcchtet, von Bacterium Delbr\u00fccki nicht zu unterscheiden sind, und welche wahrscheinlich Oberg\u00e4nge zwischen den beiden Hauptgruppen darstellen, die eine scharfe Grenze zwischen Bacterium casei und Bacterium Delbr\u00fccki nicht aufrecht erhalten lassen.\nBetreffs der S\u00e4urebildung in ungehopfter W\u00fcrze habe ich bei St\u00e4mmen ganz verschiedener Herkunft (Pre\u00dfhefe und Sauerteig) gefunden, da\u00df sie bei Bacterium Delbr\u00fccki ebenso stark ist (pH = 3,0) wie bei den am st\u00e4rksten s\u00e4ureproduzierenden Vertretern der Gattung Bacterium casei*). Henneberg behauptet, aus Milch, die bei 46\u201450\u00b0 spontan ges\u00e4uert war, St\u00e4mme von Bacterium casei erhalten zu haben, die W\u00fcrze noch st\u00e4rker als Bacterium Delbr\u00fccki s\u00e4uerten.\n') Henneberg, G\u00e4rungsbakteriologisches Praktikum 8. 445\u2014491. Berlin, Verlag Paul Parey, 1909.\n8) 0. Svanberg, Akad. Abh. Stockholm, 1918.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien usw. 141\nDie Acidit\u00e4tstoleranz der lebenden Zellen scheint bei Bacterium Delbr\u00fccki nicht gr\u00f6\u00dfer zu sein als bei Bacterium casei (Wachstum noch bei pH = 3,4). Bacterium Delbr\u00fccki stirbt n\u00e4mlich bei den von ihm erzeugten S\u00e4uremengen (pH = 3,0) besonders schnell ab, so da\u00df das Wachstum versagt, wenn man beim Temperaturoptimum nicht von ganz jungen Kulturen oder von Kreidekulturen \u00fcberimpft. Die saure Seite der Pu-Kurve d\u00fcrfte also bei den beiden Hauptgruppen im wesentlichen \u00fcbereinstimmen ; wir werden sehen, da\u00df dies mit ziemlich gro\u00dfer Sicherheit f\u00fcr das ganze Wachstumsgebiet der Fall ist.\nEine Beinzucht von Bacterium Delbr\u00fccki wurde durch Einimpfen von Pre\u00dfhefe (Stockholms Norra J\u00e4stfabrik) in W\u00fcrze (ungehopfte Bierw\u00fcrze von pH = 5,36) bei 50\u00b0 \u2014 wobei, wie bekannt, nur Bacterium Delbr\u00fccki \u00fcppig w\u00e4chst \u2014 dargestellt, und durch t\u00e4gliches \u00dcberimpfen in dasselbe Substrat bei 47\u00b0, sp\u00e4ter bei 45\u00b0, beim Leben gehalten. 24 Stunden nach der Impfung waren immer in den Kulturkolben pr\u00e4chtige \u201eSeidenwellen\u201c vorhanden und im Mikroskop wurde das richtige Aussehen der Zellen festgestellt. Au\u00dferdem wurden die Stammkulturen 2 Tage nach der Impfung auf richtige S\u00e4urebildung kontrolliert (Tab. XXXV).\nTabelle XXXV.\nS\u00e4uerung von Bacterium Delbrttcki in W\u00fcrze.\nCberirapfung nr.\t2 Tage nach der Impfung PH\t!\t0 Th\t\tTemp.\n1\t2,98 -j\t122\t50\u00b0\n2\t3,07 i\t110\t47\u00b0\n3\t2,98\t115 1\t47 q\n4\t3,27\t1 r* a \\ 204\t47'*\n5\t2,80\t\t45\u00b0\n6\t2,84\t198\t45\u00b0\n7\t2.85\t1\t195\t45\u00b0","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nOlof Svanberg,\nEinflu\u00df des Phosphats (Tab. XXXVI).\nTabelle XXXVI.\nS\u00e4uerung von Bacterium Delbr\u00fccki in W\u00fcrze + Phoaphatl\u00f6anng.\nIn jedem Kolben 15 ccm W\u00fcrze + steigende Mengen einer 0,36-molaren\nPhosphatmischung von pH = 5,5.\n\u2022\t\t2 Tage nach der Impfung\t\t5 Tage nach der-Impfung\t\n\t\tPh\t#Th.\tPh\t1 \u201cTh.\n0 ccm\tPhosphat\t2,98\t115\t\t\n3,75 ,\t.\t(0,07 Mol 1.)\t3,19\t147\t3,17\t167\n7.5 \u201e\t. (\u00ab.12 , .)\t3,31\t177\t3,29\t190\n15\t\u00bb\t\u2022 (0,18 . .)\t3,60\t212\t3,48\t228\nAlkaliphosphat zur Konzentration 0,18-g mol. pro Liter der W\u00fcrze zugesetzt, scheint auch hier die Entwicklung der Bakterien nicht im geringsten Grade zu hemmen \u2014 vielmehr wurde ein noch \u00fcppigeres Wachstum bei den gr\u00f6\u00dften Phosphatkonzentrationen beobachtet \u2014 und die Titrationsacidit\u00e4ten fallen wegen der Pufferwirkung der Phosphate h\u00f6her aus. Die Wirkung der gesteigerten S\u00e4urebildung auf die schlie\u00dflichen pH-Werte stimmt mit den Beobachtungen an Streptococcus lactis, und wurde bereits in jenem Zusammenhang besprochen.\nZuwachs versuche.\nTabelle XXXVII.\nWachstum von Bact. Delbr\u00fccki in W\u00fcrze-Phosphatl\u00f6sung (0,18-Mol.).\n20 Stunden bei 47\u00b0.\nNr.\tAnfangs-pu\tSchlie\u00dfl. pH\tZeilenzahl pr. ccm\n1\t5,6\t3,72\t40000000\n2\t6,1\t4,35\t35 000 000\n3\t6,55\t6,51\t1 500 000\n4\t6,7\t6,72\t1000 000\nIn Nr. 2 besonders lange Zellen verb\u00e4nde. Ein besonders starker Abfall der Wachstumsgeschwindigkeit wird zwischen Ph 6,1 und pH 6,5 beobachtet; in den K\u00f6lbchen 1 und 2 hatte","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakierien usw. 143\nkr\u00e4ftige S\u00e4uerung stattgefunden, w\u00e4hrend in Nr. 3 und 4 \u2014 Ph = 6,5 bzw. 6,7 \u2014 die Bakterien nicht in. gen\u00fcgender Menge vorhanden waren, um eine me\u00dfbare S\u00e4urebildung hervorzurufen.\nTabelle XXXVIII.\nWachstum von Bact. Delbr\u00fccki in W\u00fcrze-Phosphatl\u00f6sung (0,18-Mol.).\n12 Stunden bei 47\u00b0.\nNr.\tAnfangs- PH\tSchliebl. PH\tMittel- PH\tZeilenzahl pr. ccm\tRel. Gescliw. t\n1\t4,6\t4,47\t4,5\t8 000000\t40\n9 Cd\t5.6\t4,76\t5,2\t20000000\t100\n3\t6,0\t5,9\t5,95\t800000\t4\n4\t6,7\t6,65\t6,7\t<50000\t0 *\nBei pH = 4,5 erfolgt die Vermehrung deutlich langsamer als bei pH = 4,8\u20145,6.\nZusammenfassung.\nEs wurden mit mehreren St\u00e4mmen der echten Milchs\u00e4urebakterien, und zwar sowohl mit Laktokocken als mit Laktobazillen verschiedener Herkunft, Zuwachsversuche bei gleicher Phosphatkonzentration, aber verschiedener Acidit\u00e4t angestellt. Unten den Resultaten ist hervorzuheben:\nI.\tStreptococcus lactis aus Milch hat ein flaches Optimum zwischen pH = 5,5 und pH = 6,4. Bei pH = 6,5\u20146,8 tritt ein starker Abfall der Wachstumsgeschwindigkeit ein.\nII.\tBacterium casei hat zwischen pH = 5 und pH = 6 ein lang ausgezogenes Optimum. Ein steiler Abfall der Wa\u00f6hs-tum8ge8chwindigkeit tritt bei pH = 6\u20146,4 ein. Recht nahe dieselben Bedingungen gelten auch dem Wachstum von Bacterium Delbr\u00fccki.\nDas Optimum der Laktokocken tangiert also gerade die Reaktion der Kuhmilch (pH = 6,5), welches Substrat sie, wie bekannt, zwischen 15 und 30\u00b0 so gut wie vollst\u00e4ndig beherrschen. Aber noch bei pH = 7\u20147,5 \u00e0 8 sind sie imstande1),\n*) O. Svanberg, loc. cit.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144 *\n01Qf Svanberg,\nsich langsam zu vermehren und das Substrat allm\u00e4hlich zu s\u00e4uern, um beispielsweise mit den unechten Milchs\u00e4urebakterien der Coli-Aerogenes-Gruppe, die zwischen etwa pH = 4,3 und pI{ = 10 wachsen, um die Herrschaft zu k\u00e4mpfenl).\nAus dem f\u00fcr die Laktobazillen gefundenen, etwas gr\u00f6\u00dferen S\u00e4urebed\u00fcrfnis erkl\u00e4rt sich die bef\u00f6rdernde Wirkung der bei nat\u00fcrlicher Milchreaktion schnell voranwachsenden Laktokocken auf die Entwicklung der Milchs\u00e4urest\u00e4bchen unter verschiedenen Bedingungen; so z. B. dem Yoghurt und in den K\u00e4sen2). Hier ist noch besonders hervorzuheben, da\u00df in milchs\u00e4urehaltigen Medien die Laktokocken schon bei pH = 4,7 erheblich geschw\u00e4cht werden, die Laktobazillen nicht, so da\u00df, wenn dip Acidit\u00e4t durch Milchs\u00e4ureg\u00e4rung hervorgerufen worden ist, die \\ erh\u00e4ltnisse bei etwa pH = 5 viel mehr zugunsten der Laktobazillen liegen, als wenn nur die H-Ionen-Kurven ber\u00fccksichtigt werden, ln noch h\u00f6herem Grade ist dies in\n\u2019) Die Acidit\u00e4tsbedingungen der Coli-Bazillen sind in der letzten Zeit von 1. J. S. \\\\ yetli (loc. cit.) besonders eingebend studiert worden. Wyeth fand bei den verschiedenen S\u00e4uren wachstumshemmende Eigenschaften, die sehr gut mit meinen Beobachtungen an Streptococcus lactis korrespondieren. Also wird nach Wyeth das Wachstum der Coli-Bazillen durch die verschiedenen S\u00e4uren bei den folgenden pH-Werten aufgehoben:\n\tIn 2% iger Glukose-\tIn Glukose-\n\tPeptonl\u00f6sung\tI'htalatl\u00f6sung\nSalzs\u00e4ure . . .\t4,27\t4,55\nMilchs\u00e4ure . .\t4,47\t4,73\nEssigs\u00e4ure . .\t4,68\t- 4,83 *\nFr\u00fchere hier zu nennende Arbeiten \u00fcber Coli-Bazillen sind diejenigen von Michaelis und Marcora, Zeitsckr. f\u00fcr Immunit\u00e4tsforsch. Bd. 14, S. 170 (1912). A. Bruenn, Dissertation, Berlin 1913. Clark, Journ. Biol. Chem. Bd. 22, S. 87 (1915). Clark and Lubs, Journ. Infect. Dis. Bd. 17, S. 160 (1915). van Dam, loo\u00bb cit. S. Cole and H. Onslow, The Lancet 1916 (II), S. 1011, schreiben einleitungsweise; \u201e. . . However, we found that the final hydrogen-ion concentration is in some way dependent on the non-carbohydrate content of the medium. This is not in agreement with the conclusion of Michaelis and Marcora.\n\u2022) Die Acidit\u00e4t der normal gereiften K\u00e4se betr\u00e4gt in der Regel PH =4,9\u20145,0 (van Dam, Alleraan, Chr. Barthel und Sandberg).","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"! ber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien ubw. 145\nessigs\u00e4urehaltigen Medien der Fall, woraus die besonders g\u00fcnstige Einwirkung dieser S\u00e4ure bei der Gewinnung nat\u00fcrlicher Reinzuchten von Bacterium casei aus Kulturen, wo auch thermophile Laktokocken vorhanden sind, erhellt.\nDie Kulturhefen sind noch ein wenig mehr acidophil als die langstabf\u00f6rmigen Milchs\u00e4urebakterien. Ob zwischen Brauerei- und Brennereihefe, zwischen Unter- und Oberhefe in dieser Hinsicht ein Unterschied besteht, scheint einstweilen nicht ein Gegenstand f\u00fcr Untersuchung gewesen zu sein. Auch d\u00fcrfte es sehr schwer sein, den zahlreichen Angaben der \u00e4lteren Forscher auch nur einigerma\u00dfen vergleichbare Resultate zu entnehmen *), da eine rationelle Definition der Acidit\u00e4t in diesen Arbeiten fehlt. F\u00fcr eine Brauerei-Unterhefe (H) wurde neuerdings von Euler und Svanberg*; ein Optimum des Zuwachses bei pH etwa 4,8 festgestellt. Andererseits sprossen die Kulturhefen noch bei pH = 7,6\u20147,9 und werden durch H2S04 erst bei pH = 2\u20143 gehemmt.\n\\ on Dem by und Avery3)4) sind die Acidit\u00e4tsbedingungen mehrerer St\u00e4mme von Pneumokocken untersucht worden. Die Verfasser kommen zu dem Resultat, da\u00df diese Bakterien nur innerhalb der engen Grenzen pH = 7\u20148,3 wachstumsf\u00e4hig sind, und da\u00df das Optimum der Zuwachsgeschwindigkeit bei 1*h\t7,8 8,0 liegt. Die Pneumokocken verhalten sich somit\nbez\u00fcglich der ganzen Lage des Wachstumsgebietes und der Optimalbedingungen von den Laktokocken v\u00f6llig abweichend und sie als \u201epathogene Vertreter\u201c derselben anzusehen ist also von diesem Gesichtspunkt au\u00dferordentlich schlecht begr\u00fcndet.\n) E. H\u00e4gglund, Hefe und G\u00e4rung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von Wasserstoff- und Hydroxylionen, Akad. Abhandlung, Stockholm 1914. \u2014 Samml. chem. und chem.-techn. Vortr\u00e4ge, Stuttgart 1914, bei Enke, wo die Angaben der \u00e4lteren Literatur auf diesem Gebiet zusammengestellt sind.\n*) H: von Euler und 0. Svanberg, Diese Zeitschr. Bd. 105, S. 187 (1919).\n*) K- c;- Dernby und 0. T. Avery, Journ. Exp. Med. Bd. 28,\nS. 345 (1918).\n) K. G. Dernby, Medd. Kgl. Vet.-Akad.s Nobelinst. Arrhenius* Festschrift Bd. 5, Nr. 26 (1919).","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146 Olof Svanberg, \u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit usw.\nBei fl\u00fcchtiger Betrachtung scheint nach den hier mitgeteilten Zahlen \u00fcber die Acidit\u00e4tsbedingungen der echten Milchs\u00e4urebakterien der bekannte, besonders von Metchnikoff ausgesprochene Gedanke von einer biologischen Desinfektion des menschlichen Darmes mit Hilfe solcher Arten ziemlich aussichtslos. Die Verdauungsenzyme des Darmes wirken ja n\u00e4mlich am besten bei alkalischer, aber kaum bei schwach saurer Reaktion. So liegt das pg- Optimum der Trypsinwirkung (Pankreatin) auf Pepton nach Michaelis und Davidsohn1) bei pH = 8-8,5, das Optimum der Gelatineverfl\u00fcssigung (f\u00fcr 37\u00b0) nach Palitzsch und Walbum\u00bb) sogar bei pg = 9,7. F\u00fcr das Erepsin ist \u2019das Optimum der Alkaleszenz, wie schon Euler\u00ab) hervorgehoben, niedriger als das Optimum f\u00fcr die Trypsinverdauung, es liegt nach Rona und Arnheim* *), welche die peptonsp\u00e4l-tende Wirkung dieses Enzyms studierten, bei pH = 7,8. Die Pankreaslipase wirkt nach Davidsohn\u00bb) bei etwa pH = 8 am besten. Bei so al kalischer Reaktion entwickeln sich aber, wie wir sahen, die langstabf\u00f6rmigen Milchs\u00e4urebakterien durchaus nicht und die Laktokocken auch nur sehr langsam. Das Bacterium coli vermehrt sich aber \u2014 nach den Untersuchungen von Wyeth\u00ab) \u2014 noch bei pH = 8-9 sehr lebhaft und besitzt au\u00dferdem die wertvolle Eigenschaft, bei Gegenwart von Zucker eine Acidit\u00e4t von pH = 4\u20145 ausbilden zu k\u00f6nnen. Schon bei pH \u2014 6 kommen aber die echten Milchs\u00e4urebakterien leicht zur Herrschaft und sind nunmehr imstande, sowohl die Colibakterien als besonders die f\u00fcr S\u00e4uren mehr empfindlichen, anaeroben F\u00e4ulnisbakterien des Dickdarmes \u2014 besonders Bacterium putrificus \u2014 v\u00f6llig zu unterdr\u00fccken.\nEine Verdr\u00e4ngung der Colibakterien durch echte Milchs\u00e4urebakterien aus allen Gebieten des Darmes, besonders des D\u00fcnndarmes, scheint also nicht w\u00fcnschenswert oder gar m\u00f6glich, und es d\u00fcrfte bei den erfolgreichen Versuchen von Metchnikoff und seinen Mitarbeitern das Bacterium coli im Darm eine wertvolle, f\u00fcr die Vermehrung der zugef\u00fcgten Milchs\u00e4urebakterien f\u00f6rdernde Reaktionsverschiebung bewirkt haben.\nDem bakteriologischen Laboratorium der Zentralanstalt f\u00fcr landwirtschaftliches Versuchswesen, Experimentalfaltet \u2014 Herrn Professor Chr. Barthel und Herrn Assistenten E. Sandberg \u2014 hin ich f\u00fcr die freundliche \u00dcberlassung mehrerer Reinkulturen zu vielem Danke verpflichtet.\n*) h. Michaelis und H. Davidsohn, Biochem. Zeitschr. Bd. 36. S. 280 (1911).\n*) S. Palitzsch und L. E. Walbum, Biochem. Zeitschr. Bd. 47, S. 1 (1912).\n*) H. v. Euler, Diese Zeitschr. Bd. 51, S. 213 (1907).\n*) P. Rona und F. Arnheim, Biochem. Zeitschr. Bd. 57, S. 84 (1913). \u00bb) H. Davidsohn, Biochem. Zeitschr. Bd. 48, S. 249 (1913).\n\u2022) Wyeth, loc. cit.","page":146}],"identifier":"lit20821","issued":"1919-20","language":"de","pages":"120-146","startpages":"120","title":"\u00dcber die Wachstumsgeschwindigkeit der Milchs\u00e4urebakterien bei verschiedenen H-Konzentrationen","type":"Journal Article","volume":"108"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:56:47.227928+00:00"}