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{"created":"2022-01-31T16:40:50.345181+00:00","id":"lit20877","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Scheibe, G\u00fcnter","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 110: 229-231","fulltext":[{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Ober ein einfaches Spektrometer Ihr den Laboratoriums-\ngebrauch.\nVon\nG\u00fcnter Scheibe.\n(Aus dem biochemisch\u00ab* Iastitut der D\u00fcsseldorfer Akademie Ar prakt Medizin. Leiter: Professor Johannes M\u00fcller.)\n(Der Redaktion zugegangen am 18. Juni 1980.)\nMit 1 Abbildung.\nDie Bestimmung der Absorptionsmaxima und die Darstellung des Charakters der Absorption durch Kurven, die die Breite der Absorptionsb\u00e4nder als Ordinaten und die Logarithmen der zugeh\u00f6rigen Konzentrationen als Abszissen wiedergeben, ist besonders bei der Isolierung und dem Nachweis von chemisch noch nicht genau bekannten Farbstoffen wichtig, wie sie im Tier- und Pflanzenreich auftreten. Da ein Spektrometer und gar ein Spektrophotometer bei den heutigen Preisen oft nicht zu beschaffen ist, wurde der Versuch gemacht, ein Spektrometer zu konstruieren, das in allen F\u00e4llen, in denen es nicht auf die Festlegung der physikalischen Konstanten ankommt, gen\u00fcgen sollte.\nDie kleinen Prismens\u00e4tze f\u00fcr gerade Durchsicht, wie sie z. B. in den Handspektroskopen (Browning) verwendet werden, besitzen eine erhebliche Dispersion, die unter geeigneten Bedingungen sogar gestattet, die D-Linien des Sonnenspektrums zu trennen. Eine Wellenl\u00e4ngenskala, die in den Handspektroskopen meist angebracht ist, erlaubt wohl eine allgemeine orientierende Messung, jedoch l\u00e4\u00dft sich die Sch\u00e4rfe des Spektrums nicht voll ausn\u00fctzen, keinesfalls kann man bis auf einzelne pp. genau messen, wie dies zur Identifizierung oft erw\u00fcnscht ist. Ein Fadenkreuz, das den Zweck besser erf\u00fcllen w\u00fcrde, verlangt ein reelles Bild des Spektrums, das nur durch\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CX.\n18","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nG\u00fcnter Scheibe,\nerhebliche Komplizierung und Verteuerung des Apparates erzielt werden kann. Statt der Skala l\u00e4\u00dft sich auch ein transparentes Fadenkreuz auf das Spektrum projizieren. Kann dieses gen\u00fcgend fein me\u00dfbar verschoben werden, so stellt der\nApparat ein Spektrometer dar, das je nach der Leistungsf\u00e4higkeit des optischen Teils Messungen mit 1 pp. Genauigkeit und mehr auszuf\u00fchren gestattet. Der mechanische Teil, der von jedem geschickten Mechaniker ausgef\u00fchrt werden kann, geht aus der Abbildung hervor.\nC\na, a, ist das eigentliche Spektroskop, in dessen Rohr bei A das Amiciprisma sitzt. Die dem Auge zun\u00e4chstliegende unter 45\u00b0 geneigte Fl\u00e4che desselben liegt gegen\u00fcber dem Rohransatz b und kann somit Licht, das aus b eintritt, ins Auge reflektieren. S ist der einfache Spalt, der durch L\u00f6sen der Spalthackenschrauben verstellbar ist. (Das Fernspektroskop nach Lehmann, von der Firma C. Zei\u00df in Handel gebracht, eignet sich sehr gut zum Bau des Apparates.) Eine Linse zur Korrektur dicht normalsichtiger Augen kann bei L angebracht werden, ist aber bei einer Rohrl\u00e4nge von 20 cm meist unn\u00f6tig. In der Trommel P ist ein kleines Reflektionsprisma angebracht,","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Ober ein einfaches Spektrometer f\u00fcr den Laboratorinmsgebranch. 231\ndas das Licht aus dem Fadenkreuzrohr c, c durch b reflektiert. Bei F sitzt das Fadenkreuz, das in auf Glas aufgeklebtes Stanniol eingeschnitten ist. Ein Spiegel Sp kann zur Beleuchtung des Fadenkreuzes aufgesteckt werden.\nDas Fadenkreuzrohr ist in zwei Spitzschrauben bei D drehbar gelagert und wird von einer Feder gegen die Mikrometerschraubenspitze M gedr\u00fcckt. Durch diese Schraube l\u00e4\u00dft sich also das auf das Spektrum projizierte transparente Fadenkreuz fein me\u00dfbar verschieben. Die Fraunhoforschen Linien lie\u00dfen sich im gelben bis gr\u00fcnen Bereich, wo die Dispersion nicht gro\u00df ist, mit obigem Instrument *) mit 1 pp. Genauigkeit bestimmen.\nDas helle Fadenkreuz hat sich ganz besonders bei der Messung von Absorptionsstreifen bew\u00e4hrt, da es nicht wie ein gew\u00f6hnliches Fadenkreuz auf dunklem Grund verschwindet. Zur Messung eines Absorptionsmaximums bedient man sich zur Aufnahme der Farbstoffl\u00f6sung am besten eines Troges mit verstellbarer Scbichtdicke und bestimmt die Grenzen der Absorption*) f\u00fcr verschiedene Dicken. Dann findet man nach dem bekannten Verfahren auf graphischem Wege das Maximum. Auch hier differieren bei einigerma\u00dfen gut ausgepr\u00e4gten Absorp-tionsstreifen die einzelnen Bestimmungen nicht mehr als 1___2pp..\nTr\u00e4gt man die Grenzen der Absorption f\u00fcr eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl Scbichtdicken oder Konzentrationen als Ordinaten und die Logarithmen der Schichtdicken bezw. Konzentrationen als Abscissen auf, so erh\u00e4lt man Kurven, die empfindlich genug sind, um bei der Reinigung von Farbstoffen als Wegweiser dienen zu k\u00f6nnen.\nWenn der eine oder der andere Gedanke der beschriebenen Konstruktion auch bekannt sein mag, hoffe ich doch, da\u00df die leistungsf\u00e4hige und technisch sehr leicht ausf\u00fchrbare Zusammenstellung manchem gute Dienste leisten wird.\na) Das Instrument wurde vom Universitfttsmeehaniker Friedr. Keller, Erlangen ausgef\u00fchrt.\n*) Nat\u00fcrlich mittels einer auf \u00fcblichem Wege erhaltenen Eichkurve auf Wellenl\u00e4ngen oder Schwingungacahlen umgerechnet.","page":231}],"identifier":"lit20877","issued":"1920","language":"de","pages":"229-231","startpages":"229","title":"\u00dcber ein einfaches Spektrometer f\u00fcr den Laborationsgebrauch","type":"Journal Article","volume":"110"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:40:50.345187+00:00"}