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{"created":"2022-01-31T14:52:36.573183+00:00","id":"lit20880","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Rother, Julius","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 110: 245-253","fulltext":[{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Nukleinstoffwechsel-Problem.\n\u00dcber Harns\u00e4ureausscheidung nach parenteraler Zufuhr von Purin-Nukleosiden beim gesunden Menschen.\nVon\nDr. med. et phil. Julias Rother.\n1 Aus dem Laboratorium der II. med. Klinik der Charit\u00e9 in Berlin. Direktor Geh. Rat Prof. Dt. F. Krane).\n(Der Redaktion zugegangen am 20. Juli 1920.)\nThannhauser1) fa\u00dft seine Anschauungen \u00fcber den intermedi\u00e4ren Purin-Stoffwechsel beim gesunden und gicht-kranken Menschen wie folgt zusammen: \u201eBeim Gesunden kreisen wahrscheinlich als Stoffwechselzwischenprodukte des Nuklein-Stoffwechsels die Purine bei ungespaltener Purin-Zuckerbindung als Nukleotide oder Nukleoside in molekularer L\u00f6sung. Die Harns\u00e4ure d\u00fcrfte, sobald sie aus diesen Komplexen abgespalten ist, sofort als Stoffwechselendprodukt zur Ausscheidung gelangen, wodurch das Niveau des Blutharn-siiurespiegels normalerweise auf niedrigen Werten gehalten wird. Beim Gichtkranken hingegen wird zwar die Harns\u00e4ure auf die gleiche Weise aus den Nukleosiden gebildet, sie kann aber durch die Niere infolge der St\u00f6rung der Harns\u00e4ureaus-scheidung aus dem K\u00f6rper nur wenig oder ungen\u00fcgend in den Urin sezerniert werden.\u201c\nZum experimentellen Belege dienten Thannhauser2)\n') S. J. Thannhauser, \u00dcber den chemischen Aufbau des Nukleins\u00e4ure-Molek\u00fcls und seine Ver\u00e4nderungen im Stoffwechsel des Menschen. Habilitationsschrift. M\u00fcnchen 1917, S. 41.\ns) Vgl. aach S. J. Thannhauser und A. Bommes, Diese Zeitschrift Bd. 91 S. 336 (1914).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CX:\n19","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nJulius Bother,\ndie von Levene und Jacobs1) aus Hefenukleins\u00e4ure durch partielle Hydrolyse in kristallinischer Form dargestellten Nu-kleoside Quanosin und Adenosin. Diese Substanzen wurden nierengesunden sowie gichtkranken Menschen nach purinarmer Ern\u00e4hrung intramuskul\u00e4r injiziert, worauf die Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure und Purinbasen gegen\u00fcber dem Durchschnitt der Vorperiode festgestellt wurde. Bei einigen der Versuche finden sich auch Angaben \u00fcber den Blutharns\u00e4uregehalt unmittelbar vor und 6 Stunden nach den Injektionen.\nDie zahlenm\u00e4\u00dfigen Ergebnisse dieser Versuche waren folgende:\n1.\tGuanosinversuch am Gesunden.\nMehrauaachetdung 0,4 g Harns\u00e4ure = 75,6% der Zufuhr.\nBlut-Harns\u00e4ure in 100 ccm vorher 2,2 mg, 6 Stunden sp\u00e4ter 2,1 mg.\n2.\tGuanosinversuch am Gesunden.\nMehrausscheidung 0,66 g Harns\u00e4ure = 126% der Zufuhr.\n3.\tGuanosinversuch am Leicht-Gichtkranken.\nMehransscheidung 0,60 g Harns\u00e4ure = 120% der Zufuhr.\nBlut-Harns\u00e4ure in 100 ccm vorher 5,6 mg, 6 Stunden sp\u00e4ter 8,2 mg.\n4.\tAdenosinversuch am Gesunden.\nMehransscheidung 0,37 g Harns\u00e4ure = 64,5% der Zufuhr.\nBlut-Harns\u00e4ure in 100 ccm vorher 1,7 mg, 6 Stunden sp\u00e4ter 1,8 mg.\n5.\tAdenosinversuch am Leicht-Gichtkranken.\nMehrausscheidung 0,40 g Harns\u00e4ure = 69,6% der Zufuhr.\nBlut-Harns\u00e4ure in 100 ccm vorher 4,7 mg, 6 Stunden sp\u00e4ter 7,4 mg\nBei einem weiteren Guanosin- und einem Adenosinversuche an Schwer-Gichtkranken wurde \u00dcberhaupt keine Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure nach der Injektion beobachtet.\nBei dem Adenosinversuche 4 ist in der Thannhauser-schen Ver\u00f6ffentlichung eine Harns\u00e4ure-Mehrausscheidung von 0,47 g = 81,7% angegeben. Die Auswertung der von dem Autor in Tabellenform angef\u00fchrten einzelnen Tageszahlen ergab indessen \u2014 unter Weglassung eines besonders hohen Harns\u00e4urewertes des ersten Tages der Vorperiode \u2014 wie oben angegeben 0,34 g = 64,5 %. Entsprechend errechneten wir auf\n\u2019) P. A. Levene und W. A. Jacobs, Ber. d. deutsch, ehern. Ges. Bd. 43 S. 3153 (1910).","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Nukleinstoffwechscl-Problem.\n247\nGrund der Einzelzahlen des Versuches 5 (Adenosin) gegen\u00fcber der von Thannhauser mit 0,49 g \u00bb 85 % angef\u00fchrten Mehrausscheidung eine solche von 0,40 g = 69,6 %.\nDie beiden Guanosinversuche 2 und 3, in denen 126 bezw. 120% der Zufuhr als Harns\u00e4ure im \u00dcrin wiedergefunden werden, erscheinen wenig geeignet f\u00fcr die Kl\u00e4rung der Frage, wieviel von dem in Form des Guanosins eingef\u00fchrten Purin durch den K\u00f6rper in Harns\u00e4ure umgewandelt wird, denn, hier li\u00e2t die Injektion offenbar noch auf irgendwelchem indirekten Wege eine Harns\u00e4ureausscheidung veranla\u00dft, und es bleibt ungewi\u00df, wie gro\u00df diese Komponente ist.\nWir empfanden deshalb das Bed\u00fcrfnis, durch weitere Versuche die Frage zu kl\u00e4ren, ob nach intramuskul\u00e4rer Einverleibung von Purinnukleosiden die Gr\u00f6\u00dfe der Harns\u00e4ureausscheidung im Urin an den auf die Injektion folgenden Tagen auf eine glatte \u00dcberf\u00fchrung des Purink\u00f6rpers in Harns\u00e4ure schlie\u00dfen l\u00e4\u00dft. Wir wandten dabei unsere Aufmerksamkeit noch der Frage zu, wann die Harns\u00e4ure im Blute ihr Maximum erreicht und wie sich die Leukocyten verhalten.\nGuanosin und Adenosin wurden nach den Originalvorschriften von Levene und Jacobs1) aus Hefenukleins\u00e4ure dargestellt. Identifizierung der erhaltenen Produkte durch Bestimmung von Schmelzpunkt und optischem Drehungsverm\u00f6gen. Das Ausgangsprodukt wurde uns in liebensw\u00fcrdiger Weise von der Firma C. F. Boehringer & S\u00f6hne in \u00fcberlassen, wof\u00fcr wir auch an dieser Stelle unseren Dank zum Ausdruck bringen.\nZur Technik der Darstellung der beiden Nukleoside sei erw\u00e4hnt, da\u00df sich die Temperatur von 185\u00b0, bei welcher nach den Angaben von Levene und Jacobs die Hydrolyse vorgenommen werden soll, auf ein \u00d6lbad bezieht, in das der ganze Autoklav versenkt wird. Arbeitet man mit direkter Erhitzung und Temperaturablesung im Deckel des Autoklaven, so f\u00fchrt eine Erhitzung bis zu 185\u00b0 zu einer zu weit gehen-\nl) L. c. \u2014- Siehe auch Abderhalden, Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden Bd. V, S. 489.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nJulius Kother,\nden Hydrolyse, es gen\u00fcgt vielmehr eine Temperatur von 135', die w\u00e4hrend 3l/a Stunden innezuhalten ist.\nDie Injektionsversuche wurden nach dem Vorgehen Thannhausers durchgef\u00fchrt. Einige Tage vor den Versuchen wurden die Patienten unter Ausschlu\u00df von Fleisch mit Zulagen von Milch und Mehlspeisen ern\u00e4hrt, wodurch sich in allen F\u00e4llen eine leidliche Konstanz der t\u00e4glichen Harns\u00e4ureausscheidungen im Urin w\u00e4hrend der Vorperiodc erzielen lie\u00df.\nIn dem orientierenden ersten Versuche wurden einem Patienten im Abstande von 4 Tagen zuerst ein Gramm Adenosin und dann ein Gramm Guanosin intramuskul\u00e4r injiziert. Nach den Injektionen wurden die Urinportionen der n\u00e4chsten 1) Stunden in 3 getrennten Anteilen von je 3 Stunden gesondert untersucht. Es ergab sich indessen bei keiner dieser Urinportionen ein hervorstechender Harns\u00e4urewert, deswegen wurde bei den folgenden 3 Versuchen stets nur die 24 st\u00e4ndige Harnmenge im ganzen analysiert.\nDie Untersuchung des Blutes auf Harns\u00e4ure wurde nach dem Verfahren von Maase und Zondek1) vorgenommen und eifolgte vor den Injektionen und in 3 st\u00e4ndigen Intervallen darnach. Zu denselben Zeiten wurden die Leukocyten-verh\u00e4ltnisse festgestellt.\nAdenosin wurde nur einmal injiziert, weil Erbrechen und st\u00f6rende Wirkungen auf den Kreislauf beobachtet wurden.\nDer letzte Versuch diente lediglich zur Feststellung der Gr\u00f6\u00dfe der Harns\u00e4ureausscheidung im Urin.\nDifferenzen bestehen bei den einzelnen Versuchen bez\u00fcglich der Art, wie das Guanosin in L\u00f6sung gebracht wurde. Leitete man nach der Vorschrift Thannhausers in die Soda enthaltende hei\u00dfe L\u00f6sung Kohlendioxyd bis zur eben eingetretenen Entf\u00e4rbung von Phenolphthalein ein, so fiel das Guanosin auch aus nur einprozentiger L\u00f6sung, also bei etwa 100 ccm Gesamtfl\u00fcssigkeit, nach der Abk\u00fchlung auf K\u00f6rpertemperatur wieder aus. Zwecks Verminderung des zu inji-\n*) M\u00fcnchener med. Wochenschr. Bd. 33 S. 1110 (1915).","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dfeitr\u00e4go zum Nukleinstoffwechsel-Problem.\n249\nzierenden Fl\u00f6ssigkeitsvolumens wurde bei zwei Versuchen Piperazin zugesetzt und dabei die Beobachtung gemacht, da\u00df dieses nur bei gleichzeitiger Gegenwart von Alkalikarbonat die L\u00f6sung des Guanosins in nennenswerter Weise bef\u00f6rdert. Da von anderer Seite eine schwache Vermehrung der Harn-\u201c\u00e4ureausscheidung nach Piperazinzufuhr beobachtet worden ist, wurde dieses im letzten Versuche wiederum, fortgelassen und das Guanosin dadurch in L\u00f6sung gehalten, da\u00df die Fl\u00fcssigkeit durch Soda gegen Phenolphthalein noch schwach alkalisch war.\nHarns\u00e4ure und Basenstickstoff im Harn wurden nach Kr\u00fcger und Schmid bestimmt. (Stets Doppelanalysen.)\n. Versuch 1.\nl i t ir 11t R\u201e 25 Jahre, 51 kg, Hysterie, Nieren gesund, im Urin kein Albumen\nVe Tag\tsuchs- Stde.\tUrin- menge\tSpez. Gew.\tGes.-N i.Harn\tHarn- s\u00e4ure im Harn\tBasen-N i. Harn\tUhr- zeit\tmg Harns\u00e4ure in 100 ccm Blut\tLeuko- cyten\tTempe- ratur mrg.j abd.\t\n\t\t\t\t\tVorperiode.\t\t\t\t\t\t\n1.\t\t900\t1020\t8,16\t0,369\t0,005\t\t\t\t37,3\t37,0\nv> t\t\t905\t1014\t6,46\t0,327\t0,004\t\t\t\t36,1\t37,1\n*\t\tm\t1022\t6,99\t0,384\t0,005\t\t\t\t36,0\t37,1\nAdenosin-Hauptperiode\nAm 4. Tage 9 Uhr vorm. 1,0 g Adenosin .intramuskul\u00e4r.\n7v.-12\t720\t1007\t2,28\t0,084\t;o,oo6\t9v.\t2,1\t7000\t\t\n12 3 n.\t395\t1009\t1,69\t0,084\t0,002\t12 m.\t2,5\t7500\t\t\n3n.-6n.\tICO\t1011\t0,88\t0,054\t0,001\t3n.\t3,1\t13800\t\t\n6 n.-7 v.\t360\t1016\t3,02\t0,087\t0,002\t\t\t\t\t\nSumme\t1635\t\t7,87\t0,309\t0,011 '\t\t\t\t36,0\t36,3\n\t530\t1021\t5,97\t\u2014\t0,002\t12 m.\t3,0\t7900\t36,4\t37,1\nZwischenperiode.\n\t405\t1027\t5,73\t0,318\t0,003\t\n\t550\t1027\t6,86\t0,324\t0,003\t\n\t1280\t1016\t7,68\t0,306\t0,007\t\n36,\n36,\n36,4,3\n43\n,436,\n7,4\n,3\n7,3","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nJnlius Bother,\nVersuchs* Tag I Stde.\nUrin-\tSpec.\tGee.-N\tHarn- s\u00e4ure\tBa8en-N\tUhr-\tmg Harns\u00e4ure in\tLeuko-\nmenge\tGew.\ti.Harn\tim Harn\ti.Harn\tzeit\t100 ccm Blnt\tcyten\nTempe-\nratur\ninrg.Ubd.\n9.\nGuanosin-Hauptperiode.\nAm 9. Tage 11 Uhr vorm. 1,0 g Guanosin intramuskul\u00e4r.\n10.\n7 v.-ll 11-2 n. 2n.-5n. 5 n.-7 v.\t440 550 470 910\t1010 1009 1007 1009\t1,88 1,66 0,71 3,64\t0,072 0,084 0,054 0,153\t0,003 0,008 0,002 0,003\nSumme\t2370\t\t7,89\t0,363\t0,016\n\t840\t1017\t8,14\t0,363\t0,005\n\t\t\tNachperiode.\t\t\n1\t595\t1022\t8,71 j\t0,291\t0,004\n11 y. 2 n. 5 n.\n3.4\n4.4 3,1\n6000\n12000\n10500\n.36i237.fi 1,337.3\n|\t[:>0.v 37.4\nAdenosin: Harns\u00e4ure-Tagesdurchschnitt der Vorperiode 0,369. Die Harns\u00e4uren Scheidung am Injektionstage blieb hinter diesem Werte zur\u00fcck. Von; n\u00e4chsten Tage ist der Harns\u00e4urewert verloren gegangen. L\u00f6sunn des Adenosins in 22 ccm Wasser.\nGuanosin: Harns\u00e4ure-Tagesdurchschnitt der Zwischenperiode 0,316. U-Mehm-Scheidung w\u00e4hrend der Hauptperiode 0,094. Da 1,0 Guanosin .0,5'\u2022:\u00bb Harns\u00e4ure entspricht, betr\u00e4gt die Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure 17,8 \u00b0/o der Zufuhr.\nVersuch 2.\nPatient M., 21 Jahre, 64 kg, chronische Lungentuberkulose, Nieren gestuel.\nim Urin kein Albumen.\nVers.- Tag\tUrin- menge\tSpez. Gew.\tGes.-N i.Harn\tHarn- s\u00e4ure im Ha' n\tBasen-N i. Harn\tUhr- zeit\tmg Harns\u00e4ure in 100 cem Blut\tLeuko- cyten\tTempe- ratur mrg. ; abd.\t\n\t\t\t\tVorperiode.\t\t\t\t\t\t\n1.\t2010\t1018\t12,95\t0,357\t0,009\t\t\t\t36,4\t37.0\n2.\t2045\t1013\t9,30\t0,315\t0,006\t\t\t\t36,1\t36.4\n3.\t1250\t1022\t7,09\t0,273\t0,005\t\t\t\t36,4\t\n4.\t1800\t1019\t9,08\t0,279\t0,014\t\t\t\t36,5\t37.1\nHauptperiode.\nAm 5. Tage 9 Uhr vorm. 1,0 g Guanosin intramuskul\u00e4r.\n5.\t1580\t1012\t7,08\t0,486\t0,017\tr 9v. 12 m.\t2,8 2,9\t10400 13600\n6.\t1455\t1022\t9,58\t0,411\t0,009\t1 3n.\t2,1\t15000\n36,5 36,5 37,1 36,7 | 37.-","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Nukleinstoffwechsel-Problem.\n251\nVers.- Tag\tUrin- menge\tSpez. Gew.\tGes.-N i. Harn\tHarn- saue im Harn\tBasen-N i. Ham\tUhr- zeit\tmg Harns\u00e4ure in 100 ecm Blut\tLeuko- cyten\tTemperatur mrg.j abd.\t\n\t\t\t\tNachperiode.\t\t\t\t\t\t\n7.\t2490\t1014\t10,29\t0,309\t0,010\t\t\t\t36,0\t36,6\n8.\t1900\t1013\t7,19\t0,198\t0,009\t\t\t\t36,6\t36,8\n9.\t2065\t1018\t11,14\t0,276\t0,006\t\t\t\t36,3\t36,3\n10.\t1800\t1015\t9,58\t0,264\t0,015\t\t\t\t35,8\t36,1\n11.\t1345\t1021\t8,39\t0,270\t0,009\t\t\t\t35,9\t36,4\nHarns\u00e4ure-Tagesdurchschnitt der Vorperiode 0,306. Harns\u00e4ure-Mehrausscheidung w\u00e4hrend der H\u00e4uptperiode 0,285. Da 1,0 Guanosin 0,592 Harns\u00e4ure entspricht, betr\u00e4gt die Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure 53,9% der Zufuhr.\nL\u00f6sung des Guanosins in 90 ccm Wasser unter Zusatz von etwa 20 Tropfen Sodal\u00f6sung und Einleitung von Kohlendioxydgas bis zur schwachen Rosaf\u00e4rbung mit Phenolphthalein.\t.\nVersuch 3.\nPatient G., 43 Jahre, 58 kg, chronische Lungentuberkulose, Nieren gesund,\nim Urin kein Albumen.\nVers.- Tag\tUrin- raenge\tSpez. Gew.\tGes.-N i. Harn\tHarn- s\u00e4ure im Harn\tBasen-N i. Harn\tUhr- zeit\tmg Harns\u00e4ure in 100 ccm Blut\tLeuko- cyten.\tTemperatur morg. I abends\t\n\t\t\t\tVorperiode.\t\t\t\t\t\t\n1.\t1000\t1025\t10,23\t0,405\t0,005\t\u2014\t\u2014\t\t36,7\t36,6\n2.\t1905\t1017\t13,49\t0,390\t0,010\t\u2014\t\u2014\t\t '\t36,1\t36,3\n3.\t900\t1022\t7,57\t0,285\t0,004\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t36,4\t36,4\n4.\t1125\t1024\t10,01\t0,489\t0,007\t\u2014\t\u2014\t\t35,7\t36,7\n5.\t1900\t1013\t9,85\t0,393\t0,011\t\t\u2014\t\u2014\t36,2\t37,1\nHauptperiode.\nAm 6. Tage, 10 Uhr vorm. 1,0 g Guanosin intramuskul\u00e4r.\n6.\t1S50\t1019\t10,50\t0,609\t0,010\t10 v. \u2022 1 n.\t3,3 3,6\t13600 16400\n7.\t1260\t1016\t9,27\t0,486\t0,004\t4 n.\t3,4\t15400\n8.\t680\t1027\t12,46\t0,498\t0,011\t\u2014\t\u2014\t26000\n9.\t840\t1025\t8,47\tNi 0,309\tichperiodi 0,005\te.\t\t\n10.\t1150\t1026\t10,15\t0,411\t0,003\t_\t-\t--\n11.\t1625\t1024\t6,83\t0,228\t0,014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n36,5\n36,0\n*36,4\n39,2 I 38,2 86,4 I 36,6\n36.6 36,0\n36.7\n36,5\n36,5\n37,0","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nJulias Rother,\nHarns\u00e4ure-Tagesdurchschnitt der Vorperiode 0,392. Harne\u00e4ure-Mehrausscheidung w\u00e4hrend der Hauptperiode 0,417. Da 1,0 Guanosin 0,591 Harns\u00e4ure entspricht, betr\u00e4gt die Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure 78,8% der Zufuhr.\nL\u00f6sung des Guanosins unter Zusatz von 1,0 Piperazin (ohne Alkali) in 60 ccm Wasser.\nVersuch 4.\nPatient L., 52 Jahre, 57 kg, Schwellung der Hand-, Knie- und Fu\u00dfgelenke. Arthritis chronica. Nieren gesund, im Urin kein Albumen.\nVers.- Tag\tUrin- menge\tSpez.- Gewicht\tGes.-N i. Harn\tHarns\u00e4ure i. Harn\tBasen-N i. Harn\tTemperatur morgens I .\u00bbl.onds\t\n\t\t\tVorperiode.\t\t\t\t\n1.\t1015\t1028\t9,52\t0,483\t0,019\t36,8\t37.3\n2^\t1245\t1019\t10,31\t0,537\t0,021\t36,9\t37,5\n3.\t963\t1018\t7,73\t0,402\t0,021\t37,1\t37.6\n4.\t965\t1023\t9,18\t0,486\t0,022\t36,7\t37,1\n0.\t1195\t1018\t10,53\t0,585\t0,011\t36,7\t37,5\nHauptperiode.\nAm 6. Tage, 7.30 vorm. 1,0 g Guanosin intramuskul\u00e4r.\n6.\t920\t1021\t8,51\t0,678\t0,042\t36,8 o\t39,1\n7.\t1130\t1017\t10.86 1 0,600 Nachperiode.\t\t0,029\t37,4\t37.5\n8.\t840\t1019\t8,73\t0,543\t0,026\t37,2\t37,3\n9.\t700\t1022\t7,73\t0,441\t0,021\t36,9\t37,5*\n10.\t700\t1022\t7,73\t0,441\t0,021\t36,7\t37,9*\n11.\t1000\t1018\t8,18\t0,495\t0,018\t36,8\t38,2\n12.\t1275\t1015\t7,62\t0,468\t0,020\t37,1\t38,2\n13.\t1030\t1014\t6,16\t0,465\t0,031\t37,1\t37.4\n* Urin in einer Portion untersucht.\nHarns\u00e4ure-Tagesdurchschnitt der Vorperiode 0,499. Harns\u00e4ure-Mehr-ausscheidung w\u00e4hrend derHauptperiode0,280. Da l,0Guanosin0,592Harns\u00e4ure entspricht, betr\u00e4gt die Mehrausscheidung an Harns\u00e4ure 58,0% 4er Zufuhr.\nL\u00f6sung des Guanosins in 90 ccm Wasser unter Zusatz von ca. 1 ccm konz. Sodal\u00f6sung und Einleiten von Kohlendioxydgas bis zur schwachen Rosaf\u00e4rbung mit Phenolphthalein.\nDie Guanosin-Injektionen werden von den Versuchspersonen verschieden vertragen. Die Patienten 1 und 2 empfinden kaum irgendwelche subjektiven Beschwerden, w\u00e4hrend Patient 3 \u00fcber sehr heftige Schmerzen an der Injektionsstelle klagt,","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"beitrage zum Nukleinstoffwechsel-Problem.\t253\n3 Tage lang nicht auf der injizierten Seite liegen kann und die Gegend der Einspritzung sogar noch nach 3 Wochen als druckempfindlich bezeichnet. Patient 4 giebt an, etwa 2 Tage lang geringe Schmerzen gehabt zu haben. Entsprechend war in den ersten beiden F\u00e4llen keine wesentliche Temperaturerh\u00f6hung zu beobachten, dagegen zeigte Fall 3 am Tage nach der Einspritzung hohes Fieber und Fall 4 eine einmalige steile Fieberzacke am Injektionstage selbst.\nLeukocytenzahlen und Hams\u00e4uregehalt des Blutes zeigen nach den Injektionen einen m\u00e4\u00dfigen Anstieg, der schon nach (J Stunden seinen H\u00f6hepunkt \u00fcberschritten hat.\nDie Harns\u00e4ureausscheidung im Urin ist am Tage der Injektion des Guanosins selbst und an den folgenden 1 bis 2 Tagen in allen F\u00e4llen erh\u00f6ht. L\u00e4\u00dft man f\u00fcr die Berechnung die M\u00f6glichkeit unber\u00fccksichtigt, da\u00df Harns\u00e4ure als indirekte Folge der Guanosin-Injek-tionen gebildet werden und in den Urin gelangen kann und bezieht die ganze Mehrausscheidung lediglich auf den Umsatz des zugef\u00fchrten Nukleosids, so ergiebt sich aus den 4 Versuchen ein Wiedererscheinen von\n17,8% bzw. 53,9% bzw. 78,8% bzw. 53,0% des einverleibten Purink\u00f6rpers als Harns\u00e4ure. Der h\u00f6chste Wert von / 8,8 % bezieht sich aber auf denjenigen Fall, bei dem die Injektion au\u00dferordentlich starke entz\u00fcndliche, mit hohem Fieber einhergehende Reaktion hervorgerufen hat, so da\u00df wir unbefangen diesen hohen' Wert nicht einwandsfrei als rein exogen anerkennen k\u00f6nnen. \u00c4hnliche Bedenken lie\u00dfen sich auch noch f\u00fcr einen anderen Versuch ins Feld f\u00fchren, wenngleich die Reaction auf aie Injektion nicht so stark ausgesprochen war. Auf jeden Fall aber sprechen f\u00fcr einen quantitativen, sich innerhalb weniger Tage vollziehenden Umsatz diese Versuche nicht\nHerrn Professor Dr. Th. Brugsch danke ich f\u00fcr die Anregung zu dieser Arbeit und das Interesse, das er ihr bei der Ausf\u00fchrung gewidmet hat.","page":253}],"identifier":"lit20880","issued":"1920","language":"de","pages":"245-253","startpages":"245","title":"Beitr\u00e4ge zum Nucleinstoffwechsel-Problem: \u00dcber Harns\u00e4ureausscheidung nach parentaler Zufuhr von Purin-Nucleosiden beim gesunden Menschen","type":"Journal Article","volume":"110"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:36.573189+00:00"}