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Über das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate im Tierkörper

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{"created":"2022-01-31T15:20:40.354232+00:00","id":"lit20916","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Freise, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 112: 45-52","fulltext":[{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate\nim Tierk\u00f6rper.\nVon\nR. Preise.\n(Aus dom physiologischen Institut der Universit\u00e4t in Berlin.) (Der Redaktion zngegangen am 15. November 1920.)\nDie physiologischen Beziehungen der Purin- zu den Pyrimidink\u00f6rpern harren noch immer der Aufkl\u00e4rung. So gro\u00df auf der einen Seite die Zahl der Arbeiten ist, die sich mit dem Schicksal der Nukleinbasen und ihrer Beziehung zur Harns\u00e4ure besch\u00e4ftigen, so sp\u00e4rlich sind anderseits die Versuche, das Schicksal der Pyrimidink\u00f6rper, die ihrem chemischen Bau nach in der Mitte zwischen den Purink\u00f6rpern und dem Harnstoff stehen, im chemischen Getriebe des S\u00e4ugerorganismus zu verfolgen. Und doch scheint das Vorkommen der bisher aufgefundenen drei Pyrimidinderivate, des Thymins, Cytosins und des Uracils in der Nukleins\u00e4ure, einem wesentlichen Bestandteile des Zellkernes, darauf hinzuweisen, da\u00df sie wichtige Zwischenstationen beim Aufbau oder Abbau der Purink\u00f6rper sind. Die direkte Verf\u00fctterung der drei genannten K\u00f6rper hat bisher freilich keine Aufschl\u00fcsse gegeben, das ist aber keineswegs beweisend, denn schon wegen der Kostbarkeit des Materials mu\u00dften die Versuche immer in bescheidenen Grenzen bleiben; aber auch andere, \u00e4hnlich gebaute Pyrimidinderivate haben sich bisher in physiologischen Versuchen spr\u00f6de erwiesen; vielleicht darum, weil dabei K\u00f6rper entstehen, zu\nderen sicherer Auffindung unsere bisherigen Methoden noch nicht ausreichen.\nEs lag deshalb nahe, solche Derivate der Pyrimidingruppe in den Kreis der Untersuchung zu ziehen, die sich leicht","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\tR. Freise,\ncharakterisieren lassen, und als solche habe ich schwefelhaltige Abk\u00f6mmlinge des Pyrimidins benutzt Stellen sie auch k\u00f6rperfremdes Material dar, so bietet doch der leicht wieder greifbare Schwefelgehalt dieser K\u00f6rper besondere Vorteile, das Verhalten der Substanzen im Organismus zu verfolgen. Bisher ist nur ein einziges schwefelhaltiges Derivat des Pyrimidins, das Methylsujfouracil von Steudel1), in einem Versuche an einem Hunde verf\u00fcttert worden. Es stellte sich dabei heraus, da\u00df das Methylsulfouracil bei.Verf\u00fctterung per os gr\u00f6\u00dftenteils unver\u00e4ndert den Hundeorganismus passiert.\nIn meinen Versuchen habe ich nun das Verhalten zweier anderer Pyrimidink\u00f6rper, des Thiouramil und der 7-Thiopseudo-harns\u00e4ure, bei der Verf\u00fbtterung per os an einem Hunde untersucht; und zwar wurde zun\u00e4chst festgestellt, inwieweit die schwefelhaltige Gruppe von dem K\u00f6rper angegriffen wurde.\nVerf\u00fctterungsve'rsuch mit Thiouramil.\nZur Darstellung des Thiouramils diente die von Fischer und Ach angegebene Methode?).\nDas Thiouramil ist eine einbasische starke S\u00e4ure, nach Fischer und Ach hat sie die folgende Konstitution:\nHN \u2014 C \u2014 SH\nI II\nOC CNH,\nI I\nHN - CO\nSie^ ist in Wasser schwer l\u00f6slich, wird aber von Alkalien und kohlensauren Alkalien unter Salzbildung leicht aufge-nommen. Au\u00dfer der Murexidprobe gibt sie noch einige charakteristische Reaktionen: ihre kochende neutrale oder salzsaure L\u00f6sung f\u00e4rbt einen Fichtenspan orange bis orangerot. Mit Quecksilberchloridl\u00f6sung gibt die w\u00e4\u00dfrige L\u00f6sung einen wei\u00dfen Niederschlag. Mit Silbernitrat erh\u00e4lt man einen wei\u00dfen gallertigen Niederschlag, der sich beim Erw\u00e4rmen oder bei Zusatz von Ammoniak schw\u00e4rzt.\nVoii dieser Substanz wurden einem 9 kg schweren Hunde,\n*) Dies\u00a9 Zeitschr. Bd. 39, S. 136.\n0 Liebigs Annalen der Chemie Bd. 188, S. 159.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"f\t\u2022\t,, .\t,\n\u00dcber das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate usw. 47\nder nach l\u00e4ngerer gleichbleibender F\u00fctterung eine gleichm\u00e4\u00dfige Stickstoffausscheidung aufwies, nach einer 4 t\u00e4gigen Vorperiode 4 Tage hindurch je 1 Gramm per os zugef\u00fchrt. Die gesammelten Harnmengen der Vor- und Verf\u00fctterungsperiode wurden zu je 2000 ccm aufgef\u00fcllt.\nDann wurden in den beiden Harnmengen Schwefelbestimmungen vorgenommen. Und zwar wurde bestimmt: der Gesamtschwefel, die Gesamtschwefels\u00e4ure und die freie Schwefels\u00e4ure. Aus dem Vergleich der sich bei den Analysen des normalen Harnes und des Verf\u00dctterungsharnes ergebenden Zahlen gewinnt man ein Bild, in welcher Form der mit der Substanz zugef\u00fchrte und durch die Nieren ausgeschiedene Schwefel vorhanden ist, dies l\u00e4\u00dft aber wiederum einen R\u00fcckschlu\u00df \u2014 wenigstens in einer Richtung \u2014 auf das Verhalten der verf\u00fctterten Substanz im K\u00f6rper zu.\nAusgef\u00fchrt wurden die Bestimmungen des Gesamtschwefels, indem der Harn im Soda-Salpetergemisch oxydiert wurde und die Sulfate in salzsaurer L\u00f6sung mit Bariumchlorid gefallt wurden. Die Bestimmung der Gesamtschwefels\u00e4uren und der freien Schwefels\u00e4ure geschah nach Baumann-Salkowski.\nDie Analysen wurden mit je 50 ccm Harn vorgenommen. In folgendem gebe ich die Ergebnisse; der Schwefelgehalt ist immer in Bariumsulfat ausgedr\u00fcckt.\nIn 50 ccm Harn der Vorperiode wurden gefunden:\nUmgerechnet auf die Ge-samtharamenge der viert\u00e4gigen Vorperiode\nals Gesamtschwefel . .\t0,2022\tg\tBaS04\t8,088 g\tBaS04\n\u00bb Gesamtschwefels\u00e4ure\t0,1442\t\u201e\t\u201e\t5,768 \u201e\t\u201e\n\u00bb freie Schwefels\u00e4ure .\t0,1376\t\u201e\t\u201e\t5,504 \u201e\t\u201e\nmithin Neutralschwefel .\t0,0580\t,\t,\t2,320 \u201e\t\u201e\nIn der gleichen Menge des Harns der Verf\u00fctterungsperiode wurden gefunden:\nUmgerechnet auf die Gesamtharamenge der viert\u00e4gigen Verf\u00fctterungsperiode\nals Gesamtschwefel . .\t0,2800\tg\tBaS04\t11,200 g\tBaS04\nv Gesamtschwefels\u00e4ure\t0,1816\t,\t*\t7,268 ,\t,\n\u00bb freie Schwefels\u00e4ure . 0,1738 \u201e\t6,952 \u201e\t\u201e ;\nmithin Neutralschwefel *\t0,0984\t\u201e\t\u201e\t3,936 ,\tt\n\u00cf","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\tR. Freise,\nEs wurden also in den Verf\u00fctterungstagen \u2014 in BaSO ausgedr\u00fcckt \u2014 3,1120 g mehr als in der gleichlangen Vorperiode ausgeschieden. Die verf\u00fctterte Menge Thiouramil enthielt 0,8056 g Schwefel, ebenfalls in BaS04 ausgedr\u00fcckt, 5,8598 g BaS04. Es w\u00fcrden also 53,1 % des mit dem Thiouramil zugef\u00fchrten Schwefels in den Versuchstagen durch den Harn ausgeschieden sein. Ferner ergibt sich aus den Analysenzahlen, da\u00df 51,9 \u00b0/o des aus dem Thiouramil stammenden Schwefels in Form von Neutralschwefel, der Rest in Form von Schwefels\u00e4uren den K\u00f6rper verlassen \u2019bat.\nZusammengefa\u00dft : Es wurden von dem im Thiouramil zugef\u00fchrten Schwefel im Harne wiedergefunden 53,1 \u00b0/0; davon als Neutralschwefel 51,9 %, als Schwefels\u00e4ure 48,1 %.\nFerner wurden einige Reaktionen mit dem Thiouramilharn vorgenommen und mit denen des Normalharn3 in Vergleich gestellt. Im Gegensatz zum Normalharn zeigt der Thiouramilharn die f\u00fcr das Thiouramil charakteristische Fichtenspanreaktion. Die F\u00e4llungsreaktionen des Thiouramils dagegen fallen in dem Harne nicht deutlich positiv aus. Die Trockenr\u00fcckst\u00e4nde gaben stark die Murexidprobe, die beim Normalharn negativ ausfiel.\nIn einem zweiten Versuch, der sonst unter den gleichen Bedingungen durchgef\u00fchrt wurde wie der erste, wurden nach 8 t\u00e4giger Vorperiode 32 g Thiouramil in 8 Tagen zu gleichen feilen verf\u00fcttert. Die beiden auf den letzten Verf\u00fctterungs-tag folgenden Tage wurden mit in den Versuch einbezogen, da die geringe Schwefelausscheidung bei dem ersten Versuche w\u00e4hrend der Verf\u00fctterungsperiode eine verz\u00f6gerte Resorption vei muten lie\u00df. Im folgenden werden diese beiden Tage als Nachperiode bezeichnet werden. Von dem Harne wurden die\ngleichen Analysen gemacht wie von denen der Vor- und Nachperiode.\nAu\u00dfer den Schwefelbestimmungen wurden diesmal auch Stickstoffanalysen gemacht, die zur Aufkl\u00e4rung \u00fcber die Resorptionsverh\u00e4ltnisse dienen sollten. Die N-Bestimmungen wurden nach der KjeldahIschen Methode ausgef\u00fchrt.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate nsw. 49\nEs ergaben sich folgende Resultate:\nin der 3260 ccm betragenden]Harnmenge der,Vorperiode\nwarden gefunden............................. . 22,82 g N\nin dem 3460 ccm betragenden Harn der Verftttterungs\u00ab\nPeriode........................................29,053 g N\nin dem Harn der Nachperiode (850 ccm Haramenge) 6,317 g N * mithin wurden in der Verftttterungsperiode einschlie\u00dflich der Nachperiode der Vorperiode gegen\u00fcber mehr\nausgeschieden ............................ 6,845 g N\nmit dem verf\u00fctterten Thiouramil wurden zugef\u00fchrt .\t8,4512 g N\nAlso wurden nach der N-Bestimmung 81 % des Thiouramils resorbiert und ausgeschieden.\nDie Schwefelbestimmungen wurden in analoger Weise durchgef\u00fchrt wie im vorigen Versuch. Umgerechnet auf die Oesamtharnmengen der einzelnen Perioden ergeben sich folgende Zahlen:\nEs wurden f\u00fcr die Vorperiode gefunden:\nGesamtschwefel .... 16,7238 g BaS04 Gesamtschwefels\u00e4ure . . . 14,7238 \u201e\nw\tn\t71\t\u2022\nF\u00fcr die Verf\u00fctterungsperiode wurden gefunden:\nGesamtschwefel .... 34,8076 g BaS04 Gesamtschwefels\u00e4ure . ... 22,0402 \u201e\t\u201e\t\u2019\n>\nF\u00fcr die Nachperiode:\nGesamtschwefei ....\t0,1323\tg\tBaSO,\nGesamtschwefels\u00e4ure . .\t0,0911\t\u201e\t\u201e\nDie verf\u00fctterte Menge des Thiouramils enthielt in diesem Versuche 6,4448 g Schwefel \u2014 in BaS04 ausgedr\u00fcckt 46,8784 g BaS04. Durch den Ham ausgeschieden wurden in der 8t\u00e4gigen Versuchsperiode an Gesamtschwefel 34,8076 g, in der gleichlangen Vorperiode 16,7238 g BaS04, ferner in der 2 t\u00e4gigen Nachperiode 5,62275 g BaS04 \u2014 der normalen S-Ausschei-dung w\u00fcrden 4,1809 g BaS04 entsprechen. Es entstammen also 19,5256 g des gefundenen BaS04 dem Thiouramil, d. h. 41,65% des in der Substanz zugef\u00fchrten Schwefels haben den K\u00f6rper durch die Nieren verlassen, dies ist etwas geringer als im vorigen Versuche. Auch ist der Abbau des Thiouramils bei der gr\u00f6\u00dferen Zufuhr anscheinend geringer, denn es ergeben die Analysenzahlen, da\u00df 59,59% des im Thiouramil ansge-\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CXII.\ta","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"R. Freies,\n50\nschiedenen Schwefels, der im Harn wieder erschienen ist, als Neutralschwefel gefunden wurde.\nZusammengefa\u00dft : Es wurden von der im Thiouramil zu-gef\u00fchrten Menge an Stickstoff und Schwefel im Harne wieder-gefunden:\ntu Stickstoff.................81%\nt Schwefel.............. 41,65%\ndavon als Neutralschwefel .... 59,59%\n*\t\u00bb\tSchwefels\u00e4ure.........40,41%\nDer Thiouramilharn gibt die gleichen Reaktionen wie im vorigen Versuche. Aus dem eingeengten Harn f\u00e4llt bei starkem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure ein amorpher Niederschlag, der starke\nMurexidprobe gibt und schwefelhaltig ist.\n\u2022 \u2019 \u00bb \u2022 \u2019 . \u00bb \u2022\nVerf\u00fctterungsversuch mit Y-Thiopseudoharns&ure.\nA\u00efs zweiter schwefelhaltiger Pyrimidink\u00f6rper wurde das Ammoniumsalz der t-Thiopseudoharns\u00e4ure gew\u00e4hlt. Dasselbe wurde dargestellt nach der von Fischer und T\u00fcllner gegebenen Vorschrift *. Zur Pr\u00fcfung auf Reinheit wurde eine Schwefelbestimmung vorgenommen:\n.0,1843 g Substanz gaben 0,1921 g BaS04 = 14,31% Schwefel. Berechnet f\u00fcr C* H,N* 0, S: 14,61%.\nDie Y-Thiopseudoharns\u00e4ure ist eine einbasische S\u00e4ure, nach Fischer und T\u00fcllner kommt ihr folgende Konstitution zu:\nHN-\t0 \u00d6 1\t\tHN-\t-CO\t\n1\t1\t\t1\t1\t\nOC\tCH-NH\t- C = S oder\tOC\tCH-\t- NH - CNH\n1\t!\t!\t1\t1\tSH\nHN-\t-CO\tNH*\tHN -\t-CO\t\nIhr Ammoniumsalz ist in Wasser ziemlich schwer l\u00f6slich. Die Thiopseudoharns\u00e4ure sowie ihre Salze geben die Murexidprobe.\nAls Versuchstier diente derselbe Hund wie im vorigen Versuch. Nach 4t\u00e4giger Vorperiode wurden ihm 3 Tage hindurch je 5 Gramm thiopseudohamsaures Ammonium per os\n\u2018) Emil Fischer und Hermann T\u00fcllner, Verwandlung der Iso-harns\u00e4ure in Harns\u00e4ure und Thioxanthin. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Bd. 35, S. 2563.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate nsw. gl\nzugef\u00fchrt; zur Verf\u00fctterungsperiode wurde der auf den letzten Verf\u00fctterungstag folgende Tag hinzugerechnet. Die gesammelten Harnmengen wurden je auf 2000 ccm aufgef\u00fcllt und in ihnen analog den vorhergehenden Versuchen Stickstoff- und Schwefelanalysen vorgenommen.\nDie Resultate waren folgende:\nN-Bestimmungen:\nIn der Vorperiode wurden ausgeschieden 11,0020 g N ; \u00bb Versuchsperiode \u201e\t\u201e\t15,7940 g N\nd. h. ein Mehr von 4,0774 g nach Abzug des NH4-Sticksto\u00a3h 3,530 g.\nDurch die Substanz wurden zugef\u00fchrt 4,79 g Stickstoff, davon waren Stickstoff der Thiopseudoharnsfture 4,1646 g, es wurden also 85,1 \u00b0/0 des mit der Thiopseudoharnsfture zugef\u00fchrten Stickstoffs im Harne wiedergefunden.\nSchwefelbestimmungen:\nIm Harne der Vorperiode: an Gesamtschwefel ....\t8,46 g BaS04\n\u201e Schwefels\u00e4uren . . . .\t6,54 g Ba8Q\u00ab\nMithin Neutralschwefel 1,92 g BaSO, Im Harne der Versuchsperiode: an Gesamtschwefel . . 13,96 g BaSO,\n\u00bb Schwefels\u00e4uren . . 11,27 g BaSO, Mithin Neutralschwefel 2,69 g BaSO.\nDie mit der Substanz zugef\u00fchrto Mongo Schwefel betrug, in BaS04 ausgedr\u00fcckt, 15,957 g BaS04. Ausgeschieden durch den Ham wurden w\u00e4hrend der Versuchsperiode 13,96 g, w\u00e4hrend der gleichlangen Vorperiode 8,46 g BaS04, so da\u00df 5,5 g aus der verf\u00fctterten Menge Substanz stammen. Es, wurden also nur 36,1 \u00b0/0 des mit der Thiopseudohams\u00e4ure zugef\u00fchrten Schwefels durch den Ham ausgeschieden. Diese relativ schlechte Resorption d\u00fcrfte auf die schlechte L\u00f6slichkeit des thiopseudo-harnsauren Ammoniums zur\u00fcckzuf\u00fchren sein. Ferner ergeben die Analysenzahlen, da\u00df 86 % des mehr ausgeschiedenen Schwefels in Form von Schwefels\u00e4uren ausgeschieden wurden.\nZusammengefa\u00dft ergaben sich bei dem letzten Versuche also folgende Zahlen.\nVon den in der Substanz zugef\u00fchrten Menge an Stickstoff und Schwefel wurden im Harne wiedergefunden:","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52 Freise, \u00dcber das Verhalten schwefelhaltiger Pyrimidinderivate uew.\nan Stickstoff . .\n\u201e Schwefel .\t. . .\ndavon als Nentralschwefel\n85,1%\n36,1%\n14%\n86%\n\u201e\t\u201e Schwefels\u00e4ure\nin Wasser unl\u00f6slichen R\u00fcckstandes, der deutlich die Murexidprobe gab, ebenso fiel die Pr\u00fcfung auf Schwefel positiv aus.\nVersucht man sich aus den gewonnenen Zahlen ein Bild von dem Verhalten der beiden schwefelhaltigen Pyrimidinderivate im Hundeorganismus zu machen, so scheint nur ein Teil der Substanz den K\u00f6rper unver\u00e4ndert zu passieren, n\u00e4mlich bei dem Thiouramil etwa 51%, bei der Thiopseudoharns\u00e4ure 14%, bei dem anderen Teil wird die SH-Gruppe abgespalten, etwa in analoger Weise wie die Thioglykols\u00e4ure CH2 SH COOH nach W. Smith1) die SH-Gruppe verliert. Der Schwefel wird zu Schwefels\u00e4ure oxydiert und erscheint in dieser Form im Harn, soweit er nicht entweder als Schwefelwasserstoffverbindung oder als schwerl\u00f6sliches Sulfat, z. B. Calciumsulfat, im Darm zur\u00fcckgehalten und von dort ausgeschieden wird. Dieser Teil ist in den vorliegenden Versuchen nicht bestimmt worden, weil er mit d\u00e9r heutigen Fragestellung nicht in direktem Zusammenh\u00e4nge stand. Es bleibt nun weiter zu untersuchen, was aus dem stickstoffhaltigen Teil der verf\u00fctterten K\u00f6rper geworden ist; denn der Stickstoff ist bis zu 85% resorbiert worden. Sollte sich hierbei ergeben, da\u00df er in Form von Harnstoff im Harne vorhanden ist, so w\u00fcrden auch die schwefelhaltigen Pyrimidinderivate kaum geeignet sein, die Beziehungen dieser merkw\u00fcrdigen K\u00f6rperklasse zur Harns\u00e4ure aufzukl\u00e4ren.\nDem Kuratorium der Gr\u00e4fin-Bose-Stiftung bin ich f\u00fcr die Gew\u00e4hrung der Unterst\u00fctzung zu besonderem Dank verpflichtet, durch die mir die glatte Durchf\u00fchrung der Arbeit m\u00f6glich war.\n*) Pfl\u00fcgers Archiv Bd. 55, S. 542; Bd. 57, S. 463. Diese Zeitschrift Bd. 17, S. 463.","page":52}],"identifier":"lit20916","issued":"1921","language":"de","pages":"45-52","startpages":"45","title":"\u00dcber das Verhalten einiger schwefelhaltiger Pyrimidinderivate im Tierk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"112"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:20:40.354238+00:00"}

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