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{"created":"2022-01-31T15:18:34.917993+00:00","id":"lit20918","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Meyer, Kurt H.","role":"author"},{"name":"Hans Gottlieb-Billroth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 112: 55-79","fulltext":[{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\nVon\nKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth.\nMit 4 Figuren.\nAus dem chemischen Laboratorium der Akademie der Wissenschaften za M\u00fcnchen.) Ausgef\u00fchrt mit Unterst\u00fctzung der \u201eF\u00fcrst-Lieehte\u00e7stein-Spende\u201c.\n(Der Redaktion zugegangen am 29. November 1920.)\nNach der von Hans Horst Meyer1) und bald darauf unabh\u00e4ngig auch von Overton2) aufgestellten Theorie der Narkose) ist die Narkose eine Folge derjenigen Ver\u00e4nderung des normalen Zustandes der Zelle, die durch die Aufl\u00f6sung der indifferenten Narkotika in den Zell-Lipoiden hervorgebracht wird. Diese Theorie, die sog. \u201eLipoidtheorie der Narkose*, wurde von.H. Meyer in folgenden S\u00e4tzen zusammengefa\u00dft:\n1.\tAlle chemisch zun\u00e4chst indifferenten Stoffe, die f\u00fcr Fett und fett\u00e4hnliche Stoffe l\u00f6slich sind, m\u00fcssen auf lebendes Protoplasma, sofern sie darin sich verbreiten k\u00f6nnen, narkotisch wirken.\n2.\tDie Wirkung wird an denjenigen Zellen am ersten und st\u00e4rksten hervortreten m\u00fcssen, in deren chemischem Bau jene fett\u00e4hnlichen Stoffe vorwalten und wohl besonders wesentliche Tr\u00e4ger der Zellfunktionen sind: in erster Linie also an den Nervenzellen.\n3.\tDie verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfige Wirkungsst\u00e4rke solcher Narkotika mu\u00df abh\u00e4ngig sein von ihrer mechanischen Affinit\u00e4t zu fett-\u00e4hnlichen Substanzen einerseits, zu den \u00fcbrigen K\u00f6rperbestandteilen, d. i. haupts\u00e4chlich Wasser, anderseits, mithin von dem\n*) A. exp. Path. u. Ph. Bd. 42, S. 109 (1899).\n2) Studien \u00fcber die Narkose, Jena 1901.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nKurt H. Meyer und-Hans Gottlieb-Billroth,\nTeilungskoeffizienten, der ihre Verteilung in einem Gemisch von Wasser und fett\u00e4hnlichen Substanzen bestimmt.\nSowohl H. Meyer wie Overton pr\u00fcften die in dem letzten Satz enthaltene quantitative Beziehung an Wassertieren (Kaulquappen). Sie bestimmten bei den verschiedenartigsten Stoffen einerseits die narkotisch wirksamen Konzentrationen, anderseits die Teilungskoeffizienten zwischen Oliven\u00f6l, das als Lipoid gew\u00e4hlt wurde, und Wasser. Narkotische Wirkungsst\u00e4rken \u2014 ausgedr\u00fcckt durch die reziproken Werte der Grenz-\nkonzentrationen \u2014 und Teilungskoeffizienten W\u00d6! - verliefen symbat.\nL\u00e4\u00dft man nun Narkotika nicht in w\u00e4\u00dfriger L\u00f6sung, sondern als gasf\u00f6rmige Inhalationsan\u00e4sthetika einwirken, so ist zwar innerhalb des Organismus eine Verteilung nach Ma\u00dfgabe des Teilungskoeffizienten zu erwarten; aber in die nach Meyer und Overton zu erwartende Beziehung zwischen Wirkungsst\u00e4rke und Lipoidl\u00f6slichkeit geht der Teilungskoeffizient nicht ein, wie folgende \u00dcberlegung zeigt.\nNach Paul Bertl) ist zur Erzielung und Aufrechterhaltung der Narkose f\u00fcr jedes An\u00e4sthetikum ein bestimmter Bruchteil\n(Volumteil) der Einatraungsluft an Narkotikum (bei 760 mm) erforderlich. Die \u201e Wirkungsst\u00e4rke \u201c wird man daher folge richtig als den reziproken Wert dieses Bruchteils definieren.\nDie bei der Narkose in den Lipoiden gel\u00f6ste Menge Narkotikum, auf die es nach der Lipoidtheorie ankommen mu\u00df, h\u00e4ngt nun ab von dem L\u00f6slichkeitskoeffizienten des Gases im Lipoid* *). Es ist hierbei, wie besonders Over ton betont hat, gleichg\u00fcltig, auf welchem Wege die bei der narkotischen Grenzkonzentration schlie\u00dflich eintretende Gleichgewichtsverteilung des Narkotikums zwischen Gasraum und Lipoid erreicht wird ; ob direkt oder durch Vermittlung von Plasma. Wenn nat\u00fcr-\n*) C. R. Bd. 93, S. 768 (1881).\n*) L = L\u00f6slichkeitskoeffizient (Nernst) = L\u00f6slichkeit nach Ost waid = Anzahl Volume Gas, die ein Volumteil eines fl\u00fcssigen Absorbens aufnimmt. Gleichbedeutend mit Teilungskoeffizient ^b90j>epa.\nGasraum","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Iuhalationsan\u00e4sthetika.\nlieh auch das Plasma ein gewisses Minimum an L\u00f6sungsverm\u00f6gen f\u00fcr das An\u00e4sthetikum besitzen mu\u00df, um keine Scheidewand zwischen Lipoid und Gasraum zu bilden, so ist doch die\nGr\u00f6\u00dfe dieses L\u00f6sungsverm\u00f6gens f\u00fcr die Lage des Gleichgewichts\nLipoid_ gJejcjjg||Hjg (iasraum \u00b0\t\u00b0\t\u00ae\nHiernach ist also, falls die Lipoidtheorie richtig ist, ein enger Zusammenhang zwischen Wirkungsst\u00e4rke und L\u00f6slichkeitskoeffizienten im Lipoid bei gasf\u00f6rmigen Narko-tizis zu erwarten; sie m\u00fcssen bei verschiedenartigen Stoffen symbat verlaufen.\nDiese Folgerung der Lipoidtheorie haben wir im folgenden experimentell gepr\u00fcft.\nAuswahl der Narkotika.\nIn manchen Arbeiten \u00fcber Narkose werden vor allem\nhomologe Stoffe der gleichen Reihe miteinander verglichen, deren Wirksamkeit, wie schon Richardson1) gefunden hat, mit der Zahl der Kohlenstoffatome gleichm\u00e4\u00dfig zunimmt. Nach unserer Meinung sind aber Versuche, die einen Parallelismus zwischen Wirkungsst\u00e4rke und einer anderen Eigenschaft ergeben, gar nicht beweisend f\u00fcr ' einen urs\u00e4chlichen Zusammenhang beider, falls es sich im wesentlichen nur um Stoffe homologer Reihen handelt. Das Richardsonsche sog. \u201eGesetz\nder homologen Reihen\u201c kann keine entscheidende Bedeutung f\u00fcr \"irgend eine Narkosetheorie haben. Denn alle physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie Schmelzpunkt, Siedepunkt, Molekularvolumen, Verbrennungs-w\u00e4rme, L\u00f6slichkeit, Teilungskoeffizienten, Oberfl\u00e4chenaktivit\u00e4t, Z\u00e4higkeit, Adsorbierbarkeit, katalytische oder antikatalytische Wirkung (auch auf Enzyme), Dissoziationskonstante bei S\u00e4uren, Verseifungsgeschwindigkeit bei Estern \u00e4ndern sich innerhalb\nhomologer Reihen mit der Zunahme an Kohlenstoffatomen in gesetzm\u00e4\u00dfigen Intervallen, so da\u00df man Zusammenh\u00e4nge zwischen narkotischer Wirkungsst\u00e4rke und jeder dieser Eigenschaften herauskonstruieren kann. Folgerungen \u00fcber einen\n0 Medical Times and Gazette 1869, II, 703.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nKurt H. Meyer und Hans Gotfclieb-Billroth,\nderartigen Zusammenhang sind u. E. nur dann berechtigt, wenn Gleichsinnigkeit oder besser noch Proportionalit\u00e4t bei K\u00f6rpern aus vielen verschiedenen Klassen besteht.\nWir untersuchten daher indifferente gasf\u00f6rmige oder leicht verdampfbare Stoffe aus 9 verschiedenen Reihen: Stickoxydul, Dimethyl- und Di\u00e4thyl\u00e4ther, Amylen, \u00c4thylenoxyd, mehrere Acetale, Chlormethyl und Chlor\u00e4thyl, Brommethyl und Brom\u00e4thyl, Dichlor\u00e4thylen, Chloroform.\nMethodik samt Fehlergrenzen und Ergebnisse.\nWir stellten den Volumgehalt der Luft an Narkotikum fest (bezogen auf Luft von 760 mm Druck), bei dem M\u00e4use nach V2-V4 Stunden gerade in leichte Narkose verfallen. Sind sie dann nicht narkotisiert, so bleiben sie in der Regel auch weiterhin wach, sind sie gerade eben narkotisiert, so erwachen sie wieder bei einer kleinen Verminderung des Gehaltes der Luft an An\u00e4sthetikum. Dies zeigt, da\u00df Gleichgewicht in der Verteilung zwischen Gasraum und den Organen, deren Funktionen beobachtet werden, eingetreten ist. Ob dann noch langsam ein Strom von Narkotikum in abgelegene Organe, z. B. Fettpolster, flie\u00dft, und ob infolgedessen der Gehalt des arteriellen Blutes an Narkotikum .noch lange etwas gr\u00f6\u00dfer ist als der des ven\u00f6sen, ist hierf\u00fcr gleichg\u00fcltig.\nDie gerade noch wirksamen narkotischen Konzentrationen lassen sich bei m\u00f6glichst gleichartigem Tiermaterial mit einer Genauigkeit von etwa \u00b1 20 % bestimmen.\nWir bestimmten ferner die L\u00f6slichkeitskoeffizienten der vergasten Narkotika in vegetabilischem \u00d6l (Oliven\u00f6l oder Sesam\u00f6l).\nEs w\u00e4re zweifellos das richtige, die L\u00f6slichkeitskoeffizienten in den Hirnlipoiden selbst zu bestimmen. Es ist aber nicht m\u00f6glich, die Hirnlipoide frei von Wasser, Eiwei\u00df usw. in dem gleichen physikalischen Zustande zu untersuchen, wie sie in dem Organismus vorhanden sind, n\u00e4mlich im emulsoiden, den Fl\u00fcssigkeiten nahestehenden. Das durch Zerreiben von Hirn mit trocknem Natriumsulfat, Extrahieren mit Chloroform und Trocknen im absoluten Vakuum gewonnene Lipoidgemenge ist","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsanisthetika.\t59\neine br\u00f6ckelige, hochschmelzende Masse, die in einer \u00e4ther-oder chloroformhaltigen Atmosph\u00e4re wochenlang langsam an Gewicht zunimmt. Daher waren wir auf die Anwendung eines fl\u00fcssigen Fettes angewiesen.\nNach unseren Beobachtungen am \u00d6l gilt bei gasf\u00f6rmigen und leichtsiedenden Stoffen das Henry sehe Gesetz f\u00fcr niedrige Partialdrucke, wie sie f\u00fcr die Narkose in Betracht kommen. Bei h\u00f6her siedenden Stoffen treten Abweichungen auf, indem der L\u00f6slichkeitskoeffizient mit zunehmendem Druck ansteigt. In der Zusammenstellung ist dann der L\u00f6slichkeitskoeffizient angegeben, der zu dem narkotisch wirksamen Partialdruck geh\u00f6rt.\nDie Resultate samt Fehlergrenzen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.\nSubstanz\tC = narkotische Konzentration in Vol. \u00b0/o\tW = Wirkungsst\u00e4rke 100 ~ C\tL = L\u00f6slichkeitskoeffizient bei 37\u00b0\t\tCLip = Konz, des Nark. in Lipoid in Mol. pro Liter\nStickoxydul . . .\t100\t1\t1,40 \u00b10,1\t\t0,06 \u00b10,01\nDimethyl\u00e4ther . .\t12 \u00b12\t8,3\t11,6\t\u00b10,1\t0,06 \u00b1 0,01\nChlorraethyl . . .\t6,5 \u00b1 1,5\t15,4\t14,0\t\u00b11\t0,04 \u00b1 0,01\n\u00c4thylenoxyd . . .\t5,8 \u00b1 1,8\t17,3\t31\t\u00b14\t0,07 \u00b1 0,03\nChlor\u00e4thyl ....\t5,0 \u00b1 0,8\t20\t40,5\t\u00b11\t0,08 \u00b10,02\nBrommethyl . . .\t>2,3, ca. 3-4\t25-30\t32\t\u00b11,5\tca. 0,04 .\nAraylen .....\t4,0 \u00b1 0,5\t25\t65\t\u00b16\t0,10 \u00b1 0,03\nDi\u00e4thyl\u00e4ther . . .\t3,4 \u00b1 0,3\t29\t50\t\u00b1 4\t0,07 \u00b1 0,01\nMethylal .....\t2,8 \u00b10,4\t35\t75\t\u00b16\t0,08 \u00b10,02\nBrom\u00e4thyl ....\t1,9 \u00b1 0,3\t53\t95\t\u00b14\t0,07 \u00b10,01\nDimethylacetal . .\t1,9 \u00b1 0,3\t53\t100\t\u00b110\t0,06 \u00b10,02\nDi\u00e4thylformal . .\t1,0 \u00b10,2\t100\t120\t\u00b110\t0,05 \u00b1 0,01\n1.2-Dichlor\u00e4thylen .\t0,95 \u00b1 0,1\t105\tISO\t\u00b110\t0,05 \u00b10,01\nChloroform ....\t0,44 \u00b1 0,04\t228\t265\t\u00b17\t0,05 \u00b1 0,01 Mittel: 0,06\nMan erkennt, da\u00df Wirkungsst\u00e4rke und L\u00f6slichkeitskoeffizient nicht nur symbat, sondern ann\u00e4hernd proportional sind.\nAus den L\u00f6slichkeitskoeffizienten k\u00f6nnen wir nun die molekulare Konzentration der Narkotika in den fett\u00e4hnlichen","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\nLipoiden des Hirns berechnen, die sich bei den narkotischen Grenzkonzentrationen einstellt und im Moment der Narkose herrscht. Ist C der Gehalt der Luft bei 760 mm an Narkotikum in Volumprozenten, L der L\u00f6slichkeitskoeffizient, ^ \u201c 24 1 bei 20\u00b0 die Gaskonstante, C^p die Konzentration der Narkotika in Molen im Liter fett\u00e4hnliches Lipoid, so ergibt sich:\nDie Werte sind in der letzten Kolumne zusammengestellt: CLip ist innerhalb der Fehlergrenzen konstant.\nUnsere Versuche ergeben somit folgendes: Chemisch indifferente Inhalationsan$sthetika wirken auf M\u00e4use dann narkotisch, wenn sie in solchen Konzentrationen eingeatmet werden, da\u00df sich in den fett\u00e4hnlichen Hirnlipoiden ein Gehalt von 0,06 Molen pro Liter einstellt.\ni\nDieser f\u00fcr Lipoide mit \u00e4hnlichem L\u00f6sungsverm\u00f6gen wie fl\u00fcssiges Fett rein experimentell gewonnene Satz l\u00e4\u00dft sich mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit auch auf die Hirnlipoide im ganzen ausdehnen. Tats\u00e4chlich hat n\u00e4mlich das Gesamtgemenge der Hirnlipoide im lebenden Hirn ann\u00e4hernd das gleiche L\u00f6sungsverm\u00f6gen gegen\u00fcber Narkotizis wie fl\u00fcssiges Fett: im Moment der Narkose ist analytisch der gleiche Gehalt an Chloroform ermittelt worden, wie er sich auf Grund der L\u00f6slichkeitskoeffizienten in \u00d6l berechnet.\nFr\u00e4ulein Frison und M. Ni doux1) haben n\u00e4mlich gefunden, da\u00df der Chloroformg\u00e8halt des Hirns narkotisierter Hunde ganz verschieden in der grauen und wei\u00dfen Substanz ist, da\u00df aber das Verh\u00e4ltnis des aufgenommenen Chloroforms zu der in diesen Substanzen enthaltenen Lipoidmenge konstant ist. Sie deuten dies dadurch, da\u00df das Chloroform fast nur von den Lipoiden aufgenommen wird, eine Annahme, der man beipflichten mu\u00df, da der Teilungskoeffizient des Chloro-\n*) C. R. d. la Soc. de Biologie Bd. 63, S. 220 (1907).","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\nformes\nWasser\n= 70*) ist, und der Teilungskoeffizient\nLipoid\nWasser\n\u00e4hnlich gro\u00df sein d\u00fcrfte, so da\u00df sich beim Gleichgewicht fast alles Chloroform in den Lipoiden befinden mu\u00df. Der folgenden von Frison und Nicloux gegebenen \u00dcbersicht f\u00fcgen wir in der letzten Kolumne die molaren Konzentrationen in den Lipoiden hinzu.\n\tSubstanz\tCH CI, in g auf 100 g frisches Gewebe\tLipoidmenge (CHC13-Extrukt) auf 100 g frisches Gewebe\tCH CI, in g auf 100 g Lipoid\tCH CI, in Molen auf 1 1 Lipoid\nHund 10 kg j\tgraue\t0,039\t8,6\t0,45\t0,04\n\twei\u00dfe\t0,0656\t15,2\t0,43\t0,04\n7\ti\tgraue\t0,0385\t8,2\t0,47\t0,04\n\u00ab\t\u2022\t\u00bb\tj\twei\u00dfe\t0,071\t16,9\t0,42\t0,04\n17\t|\tgraue .\t0,0375\t8,7\t0,43\t0,04\n1\u00bb\t1 #\tT\t\\\twei\u00dfe\t0,060\t14,8\t0,40\t0,03\n11 1\tgraue\t0,038\t8,4\t0,45\t0,04\n* 11 \u00bb \\\twei\u00dfe\t0,060\t14,6\t0,41\t0,03\n\u00bb\nDer analytisch gefundene Wert von 0,04 Molen pro Liter Lipoid stimmt befriedigend zu dem von uns beim Chloroform gefundenen Werte von 0,05 \u00b1 0,01.\nVerhalten der in Wasser sehr schwer l\u00f6slichen\nVerbindungen.\nDa der Transport zu den Hirnlipoiden auf dem Wege der Blutb\u00e4hn erfolgt, so wird sich bei schwer in Wasser l\u00f6slichen Verbindungen das Gleichgewicht Lipoid-Gasphase sehr langsam einstellen. Wenn derartige Verbindungen nun noch vom Organismus allm\u00e4hlich verbrannt werden, so kann es gar nicht zur Einstellung des wahren statischen Gleichgewichts kommen, sondern es stellt sich ein station\u00e4rer Zustand (dynamisches Gleichgewicht) ein derart, da\u00df die Konzentration in der Gasphase gr\u00f6\u00dfer ist, als man auf Grund der L\u00f6slichkeitskoeffizienten annehmen sollte. In diesen F\u00e4llen wird man der Atmungsluft eine h\u00f6here Konzentration an Narkotikum erteilen\n*) Siehe S. 7\u00bb.","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62 Kurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\nm\u00fcssen, um in den Lipoiden die Konzentration von 0,06 zu erreichen. Ein solcher Fall liegt sehr wahrscheinlich beim Amylen vor, das einen gr\u00f6\u00dferen L\u00f6slichkeitskoeffizienten als \u00c4thyl\u00e4ther besitzt, aber etwas schw\u00e4cher narkotisch wirkt.\nDer Einflu\u00df der Temperatur.\nDie meisten Inhalationsan\u00e4sthetika wirken bei niedriger Temperatur bekanntlich st\u00e4rker als bei h\u00f6herer. Insbesondere zeigte Overton1), da\u00df Kaulquappen bei 17\u00b0 schon durch Luft von 0,07 g \u00c4ther im Liter, bei 30\u00b0 erst von 0,15 g im Liter narkotisiert werden. Ferner zeigte Frey2), da\u00df M\u00e4use die doppelte Volumkonzentration an Chlor\u00e4thyl zur Narkose brauchen als Kaulquappen bei 17\u00b0. Diese Erscheinung erkl\u00e4rt sich nach unserer Meinung durch das Ansteigen des L\u00f6slich^ keitskoeffizienten bei fallender Temperatur. Wir haben die L\u00f6s-\u2019 lichkeitskoeffizienten einiger Narkotika in \u00d6l bei 17\u00b0 bestimmt und stellen die Werte f\u00fcr L 17\u00b0 und L 37\u00b0 sowie die Quo-\n..\t. L17\u00b0\ntienten zusammen:\n\tL 17\u00b0\tL 37\u00b0\tL 17\u00b0 L 87\u00ae\nStickoxydula)\t1,5\u00ab)\t1,4\t1,1\nDimethyl\u00e4ther\t18\t11,6\t1,6\nChlormethyl\t23\t14,0\t1,6\nCblorftthyl\t72\t40,5\t1,8\nDi\u00e4thyl\u00e4ther\t110\t50,2\t2,2\nChloroform\t470\t267\t1,7\nHiernach ist* auf Grund der Lipoidtheorie zu erwarten, da\u00df bei 17\u00b0 das Stickoxydul nur wenig st\u00e4rker, die anderen Wa\u20142 mal so stark narkotisch wirken wie bei 37\u00b0.\nDie Bedeutung der Adsorption.\nW\u00e4hrend m\u00f6glicherweise hochmolekulare Narkotika teil-weise an den Grenzfl\u00e4chen innerhalb der Zellen angereichert,\n*) Loc. cit. S. 89 und 90.\n*) Biochem. Zeitschr. Bd. 40, S. 29 (1912); vgl. auch Wittgenstein A. exp. P. u. Ph. Bd. 83, S. 236 (1918).\n. *) Be Saussure, zitiert nach Overton S. 159.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch I uhalationsan&stheti ka.\t$3\n\u201eadsorbiert\u201c werden, ist dies f\u00fcr die leicht fl\u00fcchtigen Inhala-tionsan\u00e4sthetika nicht wahrscheinlich. Wir wissen z. B. vom Stickoxydul *), da\u00df es von den stark adsorbierenden kolloiden Suspensionen und L\u00f6sungen von Eisenhydroxyd, St\u00e4rke, Dextrin, Gelatine, Glykogen und Eier- oder Serumalbumin gar nicht adsorbiert wird; ferner zeigte uns ein vorl\u00e4ufiger Versuch, da\u00df gasf\u00f6rmiges Chlor\u00e4thyl von einer Emulsion \u00d6l = Eiwei\u00dfl\u00f6sung nach Ma\u00dfgabe seiner L\u00f6slichkeitskoeffizienten in Ol und Eiwei\u00dfl\u00f6sung aufgenommen, also nicht merklich adsorbiert wird. Auch zeigen alle Arbeiten \u00fcber die Aufnahme niedrig molekularer Narkotika durch tierische Zellen oder Gewebe bei denjenigen Konzentrationen oder Partialdr\u00fccken, die f\u00fcr die Narkose in Betracht kommen, da\u00df bei ihnen das Henry sehe Gesetz gilt, also keine merkliche Adsorption statthat2). Und endlich ergibt der oben erw\u00e4hnte Vergleich des analytisch von Frison und Nicloux ermittelten Chloroformgehaltes des Hirns mit dem auf Grund der L\u00f6slichkeitskoeffizienten berechneten Gehalte, da\u00df der gefundene Gehalt gleich oder etwas geringer (0,04 Mol. pro Liter Lipoid) als der auf Grund der L\u00f6slichkeitskoeffizienten berechnete (0,05 \u00b1 0,01) ist, nicht aber gr\u00f6\u00dfer, was der Fall sein m\u00fc\u00dfte, wenn das Chloroform au\u00dfer durch L\u00f6sung auch noch betr\u00e4chtlich durch Adsorption aufgenommen w\u00fcrde.\nDie Adsorption hat somit keinen merklichen Einflu\u00df auf\n\u2022 \u2022\ndie Menge des von den Geweben aufgenommenen Inhalations-an\u00e4sthetikums.\nDie Konzentration der Narkotika in den Lipoiden narkotisierter Kaulquappen.\nDie von uns gefundene auffallende Konstanz der narkotischen Konzentration in den Hirnlipoiden der M\u00e4use veran-la\u00dfte uns, die entsprechende Rechnung auch f\u00fcr die alten Werte der narkotischen Grenzkonzentrationen und der Tei-\n') Findley und Creighton, J. Ch. soc. 97, I, 557 (1910).\na) Moore und Roaf, Aufnahme von CHCJ8-Dampf durch Sernm. Proc. R. Soc. Bd. 73, S. 382 (1904). \u2014 Warburg, Aufnahme von A\u00e7eton durch Blutk\u00f6rperchen, Erg. der Phys. Bd. 14, S. 288 (1914).","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64 Kurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroht,\nlungskoeffizienten von H. Meyer, Baum und Overton durchzuf\u00fchren. Die Narkotika, umfassend fast das gesamte vorliegende Versuchsmaterial, sind in der Tabelle 3 nach Wirkungsst\u00e4rken geordnet; CLiP ist in Spalte 3 angegeben. Die Fehlergrenzen sind hier sehr viel weiter zu ziehen als bei unseren Versuchen; die nach Overton aus den L\u00f6slichkeiten in \u00d6l und Wasser berechneten Teilungskoeffizienten stimmen meist schlecht mit den von Baum direkt ermittelten \u00fcberein, und auch die Werte f\u00fcr die narkotisch wirksamen Konzentrationen differieren sehr stark. Beim Trional berechnet sich z. B. nach den Werten von Baum CLiP = 0,006 Mol. pro Liter, nach denen von Over ton CLiP == 0,11. Die Werte f\u00fcr CLiP k\u00f6nnen daher nur eine Sch\u00e4tzung der Gr\u00f6\u00dfenordnung erlauben, mit Fehlern von 300% ist zu rechnen. Eine Nachpr\u00fcfung und Erweiterung des vorliegenden Tatsachenmaterials w\u00e4re daher sehr angezeigt.\nWie man sieht, liegen fast alle Werte von Cl\u00eep zwischen 0,01 und 0,13 Mol. pro Liter, obwohl das Endglied der Reihe hunderttausendmal so wirksam ist wie das Anfangsglied und sich die Reihe auf K\u00f6rper der allerverschiedensten Klassen erstreckt. Auffallende Ausnahmen machen Chloralhydrat, Bro-malhydrat und Butylchloralhydrat ; die M\u00f6glichkeit einer geringen Spaltung in das stark wirkende Chloroform oder einer Dissoziation in lipoidl\u00f6sliches Chloral und Wasser bietet hier wohl eine zureichende Erkl\u00e4rung. Ferner fallen einige S\u00e4ureamide aus der Reihe heraus, deren narkotische Kraft vielleicht noch eine besondere Ursache hat.\nIm gro\u00dfen und ganzen schwanken die Werte von Cup um den Wert 0,05, der dem an M\u00e4usen gefundenen Wert 0,06 sehr nahe kommt.\nSchlu\u00dffolgerungen.\nWir glauben es durch unsere Versuche und durch diese Diskussion sehr wahrscheinlich gemacht zu haben, da\u00df Narkose stets dann eintritt, wenn ein beliebiger, chemisch indifferenter Stoff in einer bestimmten molaren Konzentration in die Zell-Lipoide ein-","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan&sthetika.\t65\n*\tNark.-Konz. f\u00fcr Quappen in Mol.\t\tTeilungskoeffi-\t\tKonz, des Narkotikums in Mol. pro Liter Lipoid\n\tpro Liter nact Overto n\tWasser H. Meyei u. Baum\tV nac Overton 1\tNasser :h H. Meyer u. Baum\t\nAlkohol\t\t0,3\t0,5\t0,03\t0,03\t% 0,01 -0,02\nMethylurethan . . .\tt . \u00bb\t0,04\t\t0,04\t0,02 \u2022\nAceton bei 3\u00b0 ...\t! 1\t0,03\t\t0,14\t0,04\ntert. Butylalkohol . .\t0,13\t!\t\t\t0,18\t0,02\nPropylalkohol . . .\t0,11\t\t\t0,13\t0,01 \u20140,02\nAmylenhydrat . . .\t0,057\t;\t\t\t1,0\t0,06\nValeramid\t\t0,05\t\t0,07\t\t0.004\n\u00c4tbylurethan ....\t0,04\t0,03\t0,05\t0,14\t0,002\u20140,006\n\u00c4thyl\u00e4ther \t\t0,024\t\t\t2,4\u00ab)\t0,05\"\nPamldehyd ....\t0,023\t*\t3\t\t0,07\nAcetessigester . . .\t0,019\t\t4\t*\t0,08\nAcetal \t\t0,012\t\t8\t\t0,09\nAcetanilid\t\t0,0094\t\t2\t\t0,02\nMethacetin\t\t0,009\t\t2\t'\t0,02\nSulfouai\t\t0,009\t0,006\t4,5\t1,1\t0,(\u00bb07-0,04\nTetronal\t\t1\t0,0018\t\t4\t..\t<\u2022,007\nTrional\t\t0,007\t0,0013\t16\t4,5\t0,006\u20140,11\nChloralhydrat . . .\t0,006\t0,025\t\t0,22\t0,001-0,005\nBromalhydrat . . .\t\t0,002\t\u2022 \u2022\t0,7\t0,001\nButylchloralhydrat .\t\t0,002\t\t1,6\t0,003\nPhenol \t\t>0,0053\t\t4\t1\t>0.02\nBenzamid\t\t0,003\t0,007 *)\t\t0,44\t0,003\nPhtalid ......\t0,0043\ti\t\" \u25a0\t3,3\t\u2022\t0,01\n\u00c4thylchlorid ....\t0,004\t1 i\t\t.4 >)\t0,10\nVanillin ... \u2022 . .\t0,0033\t\t3\t\t0,01\nPhenacetin .....\t0,003\t|\t4\t\t0,01 \u2022\nGuajacol\t\t0,003\t1 1\t30\t\t0,09\n\u00c4thylbromid ....\t0,0023\t0,0031\t\t37 \u00ab)\t0,08 -0,11\nSalycylamid bei 30\u00b0 .\t\t0,002\t\t14\t0,03 \u00ab\nPiperonal\t\t0,002\t\t100\t\t0,2\nChloroform ....\t0,0012\t\\\t\t70')\t0,08\nHydrochinondimethyl-\t\t\t\t\t\n\u00e4ther \t\t0,0009\t\t300\t160\u00bb)\t0,27 -0,14\nChloreton\t\t\t0,0008\t\t22,8\t0,02 *\u2022\nPhenylurethan . . .\t0,0006\t1 ' <\t150\t\t0,09\nCumarin\t\t0,0006\t\t10?\t\t0,006\nSchwefelkohlenstoff .\t0,0005\t|\t\t50\u00ab)\t0,03\nMenthol ......\t0,0001\t\t250\t\t0,03\nThymol\t\t0,000055\t\t600\t\t0,03\nPhenanthren ....\t0,0000037\t\t40000\t\t0,15\nMittel: 0,05\n\u2018) Best, siehe S. 79.\n*) Knaffl-Lenz, A. exp. Path. u. Pharm. Bd. 84, S. 66 (1918).\n9) Aus den L\u00f6slichkeiten in \u00f6l und Wasser von uns neu bestimmt..","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nKart H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\ngedrungen ist. Diese \u00bbkritische Konzentration14 ist von der Tierart, der Zellart usw. abh\u00e4ngig, im gro\u00dfen und ganzen aber unabh\u00e4ngig von den Eigenschaften des Narkotikums.\nHierdurch wird man weiter zu dem Schlu\u00df gef\u00fchrt, da\u00df die Narkose eine \u2014 vermutlich indirekte \u2014 Folge dieser Aufl\u00f6sung in den Lipoiden ist. Doch ist es nicht m\u00f6glich zu entscheiden, welcher Art die n\u00e4chste direkte Wirkung dieser Aufl\u00f6sung ist, die ihrerseits die Narkose direkt bedingt. Keinesfalls kann es sich bei der ganz verschiedenartigen Reaktionsf\u00e4higkeit und Konstitution der gleichartig wirkenden Narkotika um eine chemische Reaktion handeln. Vielmehr m\u00fcssen wir annehmen, da\u00df es eine physikalische Zustands\u00e4nderung in den Zell-Lipoiden und damit der Zelle ist, die gleichm\u00e4\u00dfig durch gleichmolekulare Aufl\u00f6sung bewirkt wird, \u00e4hnlich wie der Erstarrungspunkt von Fl\u00fcssigkeiten durch gleichmolekulare Zus\u00e4tze um denselben Betrag herabgedr\u00fcckt wird. Ob es sich hierbei z. B. um eine gleichm\u00e4\u00dfige Herabsetzung der L\u00f6slichkeit f\u00fcr Sauerstoff, um eine Art Schmelz-Punktserniedrigung, um eine gleichm\u00e4\u00dfige \u00c4nderung des Quellungsgrades, der Ionenpermeabilit\u00e4t usw. handelt \u2014 das zu entscheiden liegt nicht im Rahmen dieser Arbeit.\n\u2022 \u00bb\nSpezieller Teil.\nBestimmung der wirksamen Konzentrationen der\nInhalationsan\u00e4sthetika.\nZwei wei\u00dfe M\u00e4use werden unter die 22 1 fassende Glasglocke (Fig. 1) gesetzt, die auf eine Glasplatte aufgeschliffen und mit gutgehendem R\u00fchrwerk versehen ist. Darauf wird ein kleiner Me\u00dfzylinder mit einer bekannten Menge fl\u00fcssigen An\u00e4sthetikums \u2014 gegebenenfalls durch K\u00e4ltemischung vorgek\u00fchlt \u2014 derart unter die Glocke gestellt, da\u00df er von den Fl\u00fcgeln des R\u00fchrwerks umgeworfen werden kann. Beim Anlassen und Umwerfen verdampft die Fl\u00fcssigkeit rasch und eine entsprechende Menge Luft entweicht bei a. In einigen F\u00e4llen haben wir die Fl\u00fcssigkeit auch durch eine lange Pipette auf den Boden der Glocke auftropfen lassen. Beim Arbeiten","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00fcsthetika. $7\nv \u2022\nmit Gasen setzen wir die M\u00e4use zun\u00e4chst unter die kleine Glasglocke c, leiten das Gas vorsichtig aus einem kalibrierten Gasometer durch b ein, so da\u00df bei a nur Luft entweicht, und ziehen dann die Glocke e an einem Faden ganz hoch und setzen sofort das R\u00fchrwerk in Gang. Wir r\u00fchren \u00bbnf.ng. 3\u20145 Minuten, sp\u00e4ter alle 5\u201410 Minuten kurze Zeit lang. \u2022\nIn der folgenden Zusammenstellung bedeuten:\nt = Temperatur.\nZ = Dauer des Versuches.\n#\u2022\nN = Gehalt der Luft an Narkotikum in Vol.*Prozenten, bezogen auf 760 mm.\n1 gl = leichte Gleichgewichtsst\u00f6rungen (Torkeln).\ns gl = schwere Gleichgewichtsst\u00f6rungen (Umfallen und Wiederaufrichten).\nIN = leichte Narkose (bleibt auf der Seite oder dem R\u00fccken\nliegen, bewegt sich nicht auf Sto\u00dfen mit dem drehbaren Rohr b).","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\nDimethyl\u00e4ther, t = 21 \u00b0.\n^\t^ /\u00b0 ^ ~ 30'. Nach 15* 1 gl, nach 30' 1 gl, sonst ganz munter.\nN = 12% Z = 30'. Nach 5' 1 gl, nach 20' die eine, nach 25* die andere\nMaus in 1N. Beim Herausnehmen sofortiges Erwachen.\nN = 13% Z = 20'. Nach starkem Erregungsstadium von 3'\u20144' Dauer\nbei 5 1 gl; nach 10* die eine, nach 15' die andere in 1 N.\nWirksame Grenzkonzentration: 12,0% \u00b1 2%.\nDi\u00e4thyl\u00e4ther, t = 20\u00b0.\nN = 1,0% Z ='60'. Keine Wirkung.\nN = 2,3% Z = 60*. Nach 30' 1 gl, sonst nichts.\nN = 3,2% Z = 40'. Nach 35' die eine in 1N, die andere s gl.\nN = 3,4% Z = 60'. Nach 8' 1 gl, die eine nach 20' in 1 N, die andere\nauch nach 60' nur s gl.\nN = 4 % Z = 60'. In den ersten 8' starken Excitationsstadium, nach\n\u00ae 1 i\u00eel nach 20 die eine, nach 28' die andere Maus in IN.\nGrenzkonzentration: 3,4% \u00b1 0,3%.\nBert1) gibt 3,9% an.\n\u00c4thylenoxyd, t = 21 %.\nN = 4,0% Z = 30'. W\u00e4hrend 30' keine Anzeichen au\u00dfer Mattigkeit.\nBeide M\u00e4use starben nachts nach dem Versuch.\nN = 5,8% Z = 60'. Nach 35' 1 N. Beim Herausnehmen erwachten die\nM\u00e4use, blieben aber sehr matt und anscheinend teilweise gel\u00e4hmt und starben nachts.\nGrenzkonzentration: 5,8% \u00b1 1,8%.\nChlormethyl. t = 21\u00b0.\nN = 5,0% Z = 30'. Nur 1 gl nach 30'. Mattigkeit. Die M\u00e4use bliebeu\nmatt und starben nach einem Tag.\nN = 6,5% Z = 35'. Bald 1 gl; nach 30' die eine Maus in 1 N, die andere\ns gl. Beide nach einem Tag tot. Grenzkonzentration: 6,5% \u00b1 1,5%.\nI '\nChlor\u00e4thyl, t = 25\u00b0.\nN = 3,0% Z = 30'. Nach 30' nur Mattigkeit.\nN = 4,2% Z = 150'. W\u00e4hrend 10' erregt, nach 20' 1 gl, nach 150' nur\nTorkeln und Mattigkeit.\n*) C. R. d. l\u2019Ac. des Sciences Bd. 93, S. 768 (1881).","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationaanlathetika.\t$9\nN = 5,0% Z = 30'. Erregung wfihrend 10', nach 30' die eine Maus\nin 1N, die andere hat Krftmpfe.\nGrenzkonzentration: 5,0% \u00b1 0,8%.\nFrey1)\u00bb der bei 20\u00b0 arbeitete, gibt als kritische Konzentration 3,6% . \u2014 bezogen auf 760 mm \u2014 an.\nBrommethyl, t = 19\u00b0.\nN \u2014 20 % Z \u2014 30'. Nach 30' heftig atmend am Boden liegend, eine\nStunde darauf tot.\nN = 2,3% Z = 30'. Erst Erregung, nach 8' 1 gl, dann heftig atmend,\nsehr matt. Bald darauf tot. Die hohe Giftigkeit verhindert also eine genaue Bestimmung der Grenzkonzentration, doch zeigen die 1 gl, da\u00df die Grenzkonzentration bei etwa 3\u20144% liegen d\u00fcrfte.\nBrom\u00e4thyl t \u2014 19\u00ae.\nN = 0,8%\tZ = 120'.\tKeine\tWirkung.\nN = 1,2%\tZ = 120'.\tNach\t15' 1 gl, nach\t120' nur s gl\tund heftiges\nAtmen.\nN = 1,6% Z = 120'. Anfangs starke Erregung, nach 15' 1 gl, nach\n120* nu\u00bb s gl.\nN \u2014 1,9% Z = 40'. Nach r.5' die eine Maus in 1 N, die andere langsam atmend, sehr matt. Bald darauf beide tot.\nGrenzkonzentration*: 1,9% \u00b1 0,3%.\nBert gibt 1,65% an.\nChloroform, t = 20\u00b0.\nN 0,44%\tZ = 30'.\tNach\t12' 8 gl, nach\t30'\t1N.\nN \u2014 0,6 %\tZ = 30.\tNach\t8' 1 gl, nach\t15'\tsgl, nach\t23' die\teine,\nnach 26' die andere Maus in 1 N.\nGrenzkonzentration: 0,44% \u00b1 0,04%.\nBert gibt 1,2%, Wittgenstein1) 0,44% bei 20\u00b0 an.\nMethylal. t = 22\u00b0.\nN = 2,4 % Z = 30'. Nur geringes Torkeln, nach dem Versuch starke\nExcitation, wildes Herumlaufen.\nN = 2,8 % Z = 30'. Nach 30' 1N. Nach dem Versuch heftiges Exci-\ntationsstadium.\n\u2019) Biochem. Zeitschr. Bd. 40, S. 29 (1912).\n\u2019) A. exp. Path. u. Pharm. Bd. 83, S. 235 (1918).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CXII.\tg","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\nN = 3,1 % Z = 30'. Nach 10' 8 gl, nach 30' 1 N. Beim Herausnahmen\nsehr schnelles Erwachen und wildes Herumlaufen. Grenzkonzentration: 2,8% \u00b1 0,4 %\u2022\nDimethylacetal. t = 22\u00b0.\nN = 1,6 %\tZ =\t46'.\tNur nach 40' 1 gl.\nN = 1,9%\tZ =\t30'.\tNach 10' 1 gl, nach 27'\t1 N.\tRasches\tErwachen,\nstarke Excitation.\nGrenzkonzentration: 1,9% \u00b10,3%.\nDi\u00e4thylformal. t = 22\u00b0.\nN = 0,47% Z = 60'. Keine Wirkung.\nN 1,0 f9 7j ~ 60'. Nach 35' die eine, nach 45' die andere in I N.\nBaldiges Erwachen.\nGienzkonzentration: 1,0% \u00b1 0,2%.\nAinvlen (technisch, frisch destilliert). t = 21\u00b0.\nN \u2014 3,0%\tZ \u2014\t120'.\tKeine Wirkung.\nN = 4,0%\tZ \u2014\t30'.\tKeine Wirkung.\nN \u2014 4,0%\tZ =\t120'.\tNach 55' beide M\u00e4use\tin 1 N.\nN = 4,5%\tZ =\t120':\tNach 45' beide M\u00e4use in 1\tN.\tRasch\terwacht\nund schnell erholt. Anscheinend stellt sich hier das Narkoscgleichgewicht langsamer ein, als bei den anderen Verbindungen, was wohl auf die geringe L\u00f6slichkeit des Amylens in Wasser und den dadurch bedingten langsamen Transport zu-riickzuf\u00fchien ist.\nGrenzkonzentration: 4,0% \u00b1 1.\nBert, gibt 4,7% an.\n\u00ab\nn. Pentan, t = 21 \u00b0.\n%\nN = 3,3%\tZ =\t60*.\tKeine Wirkung.\nN \u2014 4,5 %\tZ =\t60'.\tKeine Wirkung.\nN.= 10 %\tZ ==\t60'.\tNach 60' sehr matt, 1\tgl,\theftig\tatmend.\nN = 15 %\tZ =\t25*.\tHeftiges Atmen, nach\t20'\tdie\teine,\tnach 25' die\nandere Maus tot. Auch hier stellt sich offenhar wegen der geringen L\u00f6slichkeit des Pentans in Wasser das Gleichgewicht sehr langsam ein. Die Giftigkeit verhinderte eine genaue Bestimmung. Sie scheint zwischen 10 und 15% zu liegen.\n1,2 Dichlorftthylen. t = 21\u00b0.\nN = 0,74%\tZ =\t30'.\tNach HO' nur 1 gl.\nN = 0.88%\tZ =\t30'.\tNach 20' 1 gl, nach 25' s\tgl.","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\t71\nN = 0,95% Z \u2014 30'. Nach 15' 1 gl; nach 20' die eine Maus in 1 N,\ndie andere hat s gl, atmet heftig und ist matt. Rasches Erwachen ohne Sch\u00e4digung.\nv Grenzkonzentration: 0,95% i 0,1.\nWittgenstein') gibt 0,977% an bei 20\u00b0.\nVon den neu untersuchten Verbindungen werden au\u00dfer Dimethyl\u00e4ther nur die drei Acetale ohne Sch\u00e4digung vertragen i Die Giftigkeit der Halogenalkyle nimmt in der gleichen Reihenfolge zu, wie ihre Verseifbarkeit in Alkohol und Halogen -Wasserstoff: Dichlor\u00e4thylen (sehr schwer verseifbar), Chloroform, Chlor\u00e4thyl, Chlormethyl, Brom\u00e4thyl, Brommethyl. Wir f\u00fchren die Vergiftung daher auf S\u00e4ureabspaltung in der Zelle zur\u00fcck.\nVielleicht beruht die hohe Toxicit\u00e4t des \u00c4thylenoxyds auf intrazellul\u00e4rer Bildung von Glykol durch Wasseranlagerung und darauffolgender Oxydation zur Oxals\u00e4ure. Ob Glykol innerhalb der Zellen giftig ist, entzieht sich unserer Kenntnis, da wir es wegen seiner Lipoidunl\u00f6slichkeit \u00fcberhaupt nicht in die Zelle hineinbringen k\u00f6nnen.\nBestimmung des L\u00f6slichkeitskoeffizienten gasf\u00f6rmiger Narkotika in \u00d6l.\n\u00ab\n1. Gase und sehr leicht fl\u00fcssige Stoffe.\nDa wir unter vermindertem Druck arbeiten mu\u00dften, konnten wir nicht in der \u00fcblichen Weise gasvolumetrisch die Absorption in \u00d6l bestimmen, sondern ma\u00dfen die Druckabnahme, die ein gleichbleibendes Gasvolum beim Sch\u00fctteln mit \u00d6l erf\u00e4hrt.\nDas etwa 300\u2014400 ccm fassende Absorptionsgef\u00e4\u00df (Fig. 2) ist durch den Dreiweghahn 1 und den einfachen Hahn II verschlossen, auf dessen Ansatzst\u00fcck s eine Pipette P aufgeschliffen ist. Die Schliffe der H\u00e4hne m\u00fcssen sehr lang und tadellos sein2). Sie werden mit m\u00f6glichst wenig \u201eRamsayr\nJ) A. exp. P. und Pharm. Bd. 83, S. 236 (1918),\n\u25a0) Geliefert von Hanff und Buest, Berlin, Luisenstra\u00dfe.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nKart H. Meyer und Hins GottUeb-Billroth,\n#\nfett\u201cl) geschmiert. Das Gef\u00e4\u00df kann in dem \u2014 elektrisch beheizten und regulierten \u2014 Thermostaten in eine Wiegevorrichtung gespannt und gut geschattelt werden.\nKg- 2.\tFig. 3.\nZum Einfallen des Gases wird $ mit einem Gummistopfen verschlossen, II ge\u00f6ffnet, das Gef\u00e4\u00df durch k' evakuiert, II, dessen Bohrung jetzt -luftfrei ist, geschlossen, -und nunmehr das ganze Gef\u00e4\u00df bei 40\u00b0 noch 20 Minuten auf etwa 7,-1 mm evakuiert, um die anhaftende Wasserschicht g\u00e4nzlich zu ent-\n0 Leyboldt, K\u00f6ln.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\t73\nfernen. Hahn I wird um 180\u00b0 gedreht, so da\u00df k' und &\" verbunden sind. \u2014 In einem I/a\u201c^\"\u00f6lasballon mit 5 mm weitem Ansatzrohr werden 5 ccm des fl\u00fcssigen Narkotikums 2 Minuten zu lebhaftem Sieden erhitzt, so da\u00df der Dampf herausstr\u00f6mt. Dann wird das Ansatzrohr mit k' verbunden, so da\u00df der Dampf durch k und k\" hindurchbl\u00e4st, und nunmehr durch rasches Umdrehen von I die gew\u00fcnschte Menge Dampf in das Gef\u00e4\u00df gelassen. I wird geschlossen, das Gef\u00e4\u00df in den Thermostaten gestellt, und der Druck nach */\u00bb Stunde abgelesen. Hierzu wird k' mit dem Manometer (Pig. 3) verbunden, Je durch Heben des Niveaugef\u00e4\u00dfes mit Quecksilber gef\u00fcllt, Hahn 1 durch Drehen um 90\u00b0 v\u00f6llig geschlossen, das Quecksilber gesenkt und nun Hahn I vom Gef\u00e4\u00df zum Manometer ge\u00f6ffnet. Man stellt das Quecksilber auf die o-Marke ein und liest die Druckdifferenz in beiden Schenkeln Pt und P2 an der Spiegelskala sp ab; diese \u2014 vom Barometerstand abgezogen \u2014 ergibt den Druck des Gases. Man4 treibt das Gas von der o-Marke bis Hahn I zur\u00fcck, schlie\u00dft Hahn J, nimmt das Absorptionsgef\u00e4\u00df ab und f\u00fcllt nun das \u00d6l ein.\nGase, wie Dimethyl\u00e4ther etc., wurden aus einem gl\u00e4sernen Gasometer, in dem 30%ige Chlorcalciuml\u00f6sung als Absperrfl\u00fcssigkeit diente, in \u00e4hnlicher Weise eingef\u00fcllt.\nDas \u00d6l war Oliven\u00f6l vom spez. Gewicht 0,91; mehrfach benutzten wir auch Sesam\u00f6l, spez. Gewicht 0,91, das das gleiche Absorptionsverm\u00f6gen besa\u00df, wie besondere Versuche zeigten. Das \u00d6l wird durch mehrst\u00fcndiges Evakuieren an der Queck8ilberpumpe bei 100\u00b0 von Luft befreit. Dann werden ein kleines Becherglas mit \u00d6l, die Pipette P und ein St\u00fcck Filtrierpapier zusammen auf 0,01 g genau abgewogen. Man setzt P in s ein, f\u00fcllt \u00d6l in P ein und l\u00e4\u00dft durch vorsichtiges Drehen des Hahnes \u00d6l in das Absorptionsgef\u00e4\u00df flie\u00dfen. Die Pipette wird in das Becherglas gestellt, das in s verbliebene \u00d6l mit dem gewogenen Filtrierpapier sorgf\u00e4ltig aufgenommen und alles zusammen zur\u00fcckgewogen. Unter Ber\u00fccksichtigung der in der Hahnbohrung verbliebenen \u00d6lmenge und des spez. Gewichts des \u00d6ls kennt man dann das in das Gef\u00e4\u00df gebrachte \u00d6lvolumen genau. Nun wird im","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nKurt H. Meyer und Hans Gottiieb-Billroth,\n\u00bb\nThermostaten 2\u20143 Stunden gesch\u00fcttelt, dann der Druck wie oben abgelesen und zur Kontrolle wieder 2 Stunden gesch\u00fcttelt und abgelesen. Um das Gleichgewicht auch von der anderen Seite zu erreichen, haben wir \u00f6fter dann noch bei tieferer Temperatur gesch\u00fcttelt, so da\u00df mehr absorbiert wurde, dann wieder bei der Mefitemperatur gesch\u00fcttelt und abgelesen.\nKorrektionen. Ist das Gef\u00e4\u00df vor dem Einf\u00fcllen des Gases nicht absolut evakuiert, sondern noch etwa */\u00bb\u20141V\u00ab mm Druck darin, so wird dieser Druck von allen gemessenen Drucken abgezogen. Da man ferner nicht den Druck beim Volumen g des Gef\u00e4\u00dfes mi\u00dft, sondern beim Volumen g dem Volum k der Kapillare ha bis zur o-Marke im Manometer, wurde der\nDruck durch Multiplikation mit --i-- (in einem Falle z. \u00df.\n308 4 -j-13\t*\t^\n~ ^ auf das Volum g reduziert). War das \u00d6lvolumen n betr\u00e4chtlich, so wurde mit\tmultipliziert.\nIn der Tabelle sind die so korrigierten Werte angegeben.\nBerechnung. Ist p der \u00e4bgelesene korrigierte Anfangsdruck in mm Hg beim Volum v des Gef\u00e4\u00dfes, p, der Enddruck nach der Absorption, n das \u00d6lvolum, so ist die Gesamtgasmengt*\n=\t* P \u2022 Yi die nach der Absorption noch im Gasvolum\nv - n bleibende Gasmenge =\t\u2022 pt (v - n), die im \u00d6l ver-\nbliebene Menge gleich der Differenz beider\n= rtt (p * v - Pi [> ~ \u201c]>\u2022\nDer L\u00f6slichkeitskoeffizient ist gleich dem Produkt\nGel\u00f6ste Menge Gasvolum Gasmenge * '\u00f6lvolum 1\nalso:","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\t75\nSubstanz\tNr.\tTempe ratur in Qrad t\tGe- samt-volum iu ccm v\tAnfangsdruck (korrigiert) in mm Hg P\t%\u2022 01- volnm in ccm n\tEnddruck (korr.) in mm Hg Pi\tL\u00f6sl kei ko< zii /\u2022\"v fl 1 fl - ! \u2022 :\tlieh- its- >ffi- \u00bbnt \u00ab4 fl\u00ab \u00d6 1 i\t\u2022 \u2022 w \u2022 Mittel\nStickoxydul\t1\t37\t261,4\t603,5\t28,34\t576,7\t1,44\t\t\n(Oliven\u00f6l)\t2\t37\t261,4\t607,5\t29,10\t577,7\t1,47\t\t\n\t3\t37\t261,4\t621,6\t19,37\t606,7\t1,34\t\t\n\t4\t37\t261,4\t632,2\t31,32\t608,4\t1,34\t\t1,40 \u00b1 0,06\nDimethyl-\t1\t37\t308,4\t562,5\t11,71\t401,8\t11,5\t\t\niither\t2\t37\t308,4\t559,5\t9.39\t423,8\t11,5\t\t\n(Oliven\u00f6l)\t3\t\u25a0 :.l\t308,4\t667,0\t10,39\t484,6\t11,6\t\t11,5 \u00b10,1\n\u2022\t1\t17\t308,4\t661,0\t17,39\t340,0\t17,7\t\t' \u2022\n\u2022\t2\t17\t308,4\t686,0\t17,17\t349,0\t18,7\t\t17,9 \u00b1 0,2\nDi\u00e4thyl\u00e4ther\t1\t37\t260,5\t273,5\t5,85\t133,2\t48,0\t\t\n(Oliven\u00f6l)\t2\t37\t260,5\t244,0\t4,10\t137,3\t50,2\t\t\n\t3\t37\t308,4\t262,5\t4,89\t148,6\t49,2\t\t.\u2022\n\t4\t37\t260,5\t316,0\t4,79\t159,8\t. 54,3\t\t\n\t5\t37\t260,5\t308,5\t4,15\t176,4\t48,1\t\t\n\t6\t37\t260,5\t443,5\t6,99\t191,9\t49,6\t\t\n\t7\t37\t308,4\t501,0\t7,60\t215,9\t54,5\t\t50,2 \u00b1 4\nn. Pentan\t1\t37\t405,4\t161,7\t10,38\t84,3\t36,8\t\t\u2022/\n(Sesam\u00f6l)\t2\t37\t405,4\t196,2\t12,57\t91,3\t37,8\t\t37,3 \u00b1 0,5\nAraylen\t1\t37\t405,4\t244,0\t8,50\t98,8\t71,5\t\t\u2022\n(Sesam\u00f6l)\t2\t37\t405,4\t555,0\t18,16\t140,4\t67,0\t\t69,0 \u00b12,0\nChlormethyl\t1\t37\t308,4\t189,0\t14,5\t122,0\t13.0\t\t\n(Oliven\u00f6l)\t2\t37\t308,4\t212,0\t.8,89\t153,1\t14,3\t\t\n\t8\t37\t308,4\t328,0\t10,44\t229,5\t13,6\t\t\n\t4\t37\t308,4\t610,5\t6,28\t480,5\t14,3\t\t\n\t5\t37\t308,4\t750,5\t6,22\t589,5\t14,5\t\t14,0 \u00b1 1,0\n\t1\t17\t308,4\t215,5\t11,88\t119,0\t22,0\t\t\n\t2\t17\t308,4\t270,5\t8,27\t171,2\t22,3\t\t\n\t3\t17\t308,4\t356,0\t12,50\t190,8\t22,3\t\t\u25a0 -\n\t4\t17\t308,4\t305,5\t6,41\t207,9\t23,6\t\t22,6 \u00b1 1,0","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\tKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\nSubstanz\tIr.\tTemperatur in Grad t\tGesamt-Volum in eem v\tAn\u00bb fangsdruck (korrigiert) in mm Hg P\t\u00d6l- volnm in ccm n\tEnddruck (korr.) in mm Hg Pi\tL\u00f6s] kei kot sil o* i \u25ba S\u2014\u2713 \u00a3 1 > \u2022 a\tlich- itK- Iffl\u2014 mt e, \u2022 a\tMittel\nChlor&thyl\t1\t37\t308.4\t423,5\t14,53\t149,6\t39,7\t\t\n(Oliven\u00f6l)\t2\t37\t308,4\t604,5\t17,69\t187,3\t39,9\t\t\n\t3\t- 37\t808,4\t594,5\t15,77\t195,3\t41,0\t\t\n\t4\t37\t308,4\t593,5\t13,21\t218,9\t41,0\t\t\n(Sesam\u00f6l)\t1\t37\t405,4\t181,0\t9,35\t92,8\t42,3\t\t40,5 \u00b11\n(Oliven\u00f6l)\t1\t17\t808,4\t528,5\t17,14\t104,9\t73,7\t\t\n\t2\t17\t308,4\t578,0\t16,62\t125,6\t71,4\t\t\n\t3\t17\t308,4\t527,0\t11,22\t134,6\t78,0\t\t\n\t4\t17\t308,4\t692,5\t12,01\t173,7\t77,3\t\t75 \u00b13\nBrommethyl\t1\t37\t405,4\t438,5\t11,72\t226,2\t33,5\t\t\n(Sesam\u00f6l)\t2\t37\t405,4\t480,0\t10,79\t267,2\t31,2\t\t\n\t3\t37\t405,4\t48610\t9,76\t283,9\t30,8\t\t32 \u00b11,5\nBrom\u00e4thyl\t1\t37\t317,8\t176,0\t4,34\t78,3\t92,1\t\tV\n(Oliven\u00f6l)\t2\t37\t317,8\t202,0\t4,51\t86,4\t95,2\t\t\n\t3\t37\t317,8\t212,0\t3,72\t99,4\t97,7\t\t\n\t4\t37\t317,8\t217,0\t3,75\t101,4\t97,5\t\t95 \u00b13\n2. Fl\u00fcssigkeiten.\nViel bequemer, aber etwas ungenauer l\u00e4\u00dft sich L bestimmen durch Messung des Dampfdruckes, den die Narkotika zeigen, wenn sie in bekanntem Verh\u00e4ltnis in \u00d6l aufgel\u00f6st sind.\nIn dem Trichter c des Manometers Fig. 4, das mit Quecksilber unter den \u00fcblichen Vorsichtsma\u00dfregeln gef\u00fcllt und bei H geschlossen ist, werden etwa 2 ccm luftfreies \u00d6l gegeben, H ge\u00f6ffnet und durch Senken des Niveaugefa\u00dfes etwas \u00d6l eingesaugt, H wieder geschlossen, das Niveaugefa\u00df tief gesenkt und die Tension der noch im \u00d6l enthaltenen Verunreinigungen (Spuren von Wasser oder Luft) gemessen. Sie soll nicht mehr als 1 mm betragen. Darauf wird das \u00d6l hinausgetrieben und durch eine frisch durch Abw\u00e4gen hergestellte","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"77\nTheorie der Narkose durch Inhalatiniminiaathf>tiks,\nSubstanz\tSiedepunkt in Qrad\tNr.\tTemperatur in Orad\tg Substanz in 100 ccm \u00d6l\tMol. p. 1 \u00d6l\tDampfdruck in mm Hg\tL\tDen Berechnungen zugrunde gelegter Wert von L *\nChloroform\t61\t1\t37\t5,37\t0,449\t32,5\t268\t\n\t\t2\t37\t7,27\t0,608\t44,0\t266\t*\n\t\t3\t37\t9,25\t0,777\t56,5\t262\t265 \u00b1 3\n\t\t1\t17\t5,44\t0,445\t17,0\t513\t\n\t\t2\t17\t7,36\t0,615\t27,0\t437\t\n\t\t3\t17\t9,58\t0,801\t33,0\t465\t470 \u00b140\nDichlor*\t55\t1\t37\t2,45\t0,253\t38,0\t129\t130 \u00b110\n\u00e4thylen\t\t2\t37\t3,47\t0,858\t50,0\t139\t\n\u00c4thyl\u00e4ther\t35\t1\t17\t1,07\t0,144\t\u00ab 28,0\t99\t\u2022\n\t\t2\t17\t1,95\t0,263\t42,0\t120\t\u2022 .\n\t\t3\t17\t2,68\t0,362\t62,0\t112\t,\n*\t\u2022\t4\t17\t7,21\t0,974\t117,0\t160\t110 \u00b1 10\n\u2022 \u2022 Athylenoxyd1\t13,5\t1\t37\t0,54\t0,123\t8,7\t28\t\n\t\t2\t37\t0,95\t0,216\t11,6\t36\t30 \u00b1 5\n-\t\t3\t37\t1,73\t0,393\t21,0 t . \u2022\t36\t\nMethylal\t' 41\t1\t37\t2,15\t0,283\t74,0\t74\t#\n\tbis 44\t2\t37\t3,47\t0,457\t101,0\t87\t75 \u00b1 5\nDimethyl*\t64\t1\t37\t1,97\t0,219\t48\t88\t\u2022\nacetal\t\t2\t37\t3,58\t0,375\t60\t121\t\u2022\n\t\t3\t37\t4,20\t0,466\t65\t138\t100 \u00b110\nDi\u00e4thyl-\t85\t1\t37\t1,27\t0,122\t20\t118\tV \u2019V . *\nformal\tbis 87\t2\t37\t1,44\t0,138\t21\t127\t\u00ab\n\t\t3\t37\t3,13\t0,300\t37\t157\t120 \u00b1 10\nAmylen\t37\t1\t37\t1,82\t0,260\t73\t63\t63 \u00b1 6","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nKurt H. Meyer und Hans Gottlieb-Billroth,\ni1,\nL\u00f6sung von Narkotikum in \u00d6l ersetzt, mit der man mehrfach durch Heben und Senken des Niveaugef\u00e4\u00dfes aussp\u00fclt. Man bestimmt die Tension der L\u00f6sung, w\u00e4hrend das ganze Manometer in einem Thermostaten sich befindet. Konstanz tritt in etwa 1/2 Stunde ein. Durch mehrfaches Aussp\u00fclen mit reinem \u00d6l l\u00e4\u00dft sich das ganze Narkdtikum wieder entfernen,\nohne da\u00df das Manometer gereinigt !|\tzu werden braucht. Wir benutzten\ni il\nnur Sesam\u00f6l.\nBei den etwas h\u00f6her siedenden Substanzen ist ein Ansteigen des L\u00f6slichkeitskoeffizienten mit der Konzentration bei gr\u00f6\u00dferer. Konzentrationen wahrzunehmen, z. B. bei Di\u00e4thylformal. Dies h\u00e4ngt mit der Abweichung von den Gasgesetzen zusammen.\n\u2022\u00c7\tAnn\u00e4hernde Berechnung des\nTeilungskoeffizienten\nt\u00bb\neiniger Substanzen f\u00fcr\nIn der ges\u00e4ttigten L\u00f6sung eines schwer l\u00f6slichen Stoffes in Wasser ist die Tension dieses Stoffes gleich der Tension des freien Stoffes selbst. (Richtiger gleich der Tension des mit Wasser ges\u00e4ttigten freien Stoffes.) Kennt man letztere und die L\u00f6slichkeit, so kann man daraus das Gleichgewicht zwischen w\u00e4\u00dfriger L\u00f6sung und Gasphase, also den L\u00f6slichkeitskoeffizienten berechnen. Durch Division des \u2014 weiter oben bestimmten \u2014 L\u00f6slichkeitskoeffizienten in \u00d6l durch den in Wasser erh\u00e4lt\nman den Teilungskoeffizienten\tAlle Werte gelten\nf\u00fcr 20\u00ae.\n_* 4a\u00bb\n\nFte. 4.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika.\nSubstanz\tProzentgehalt der L\u00f6sung in Wasser\tDampf- druck\tL H,0\tL \u00d6l\tT \u00f6l Wasser\nSchwefelkohlenstoff\t0,22 \u00bb)\t300\t1,7\tc\u00e0. 80\t50\nChloroform . . .\t0,62 0\t160\t5,9\t400\t70\nChlor\u00e4thyl . . .\t\u2014\t\u2014\t2,1\u00bb)\t65\t30\nBrom\u00e4thyl ... \u2022 \u2022\t1*)\t387\t4\tca. 150\t35\n\u00c4ther \t\t6,7\t360\t45\t110\t2,4\n*) Nach Herz, Berichte Bd. 31, S. 2669 (1899). *) Nach Overton, C. c,\n*) Nach Frey, B. Z. Bd. 40, S. 29 (1912).","page":79}],"identifier":"lit20918","issued":"1921","language":"de","pages":"55-79","startpages":"55","title":"Theorie der Narkose durch Inhalationsan\u00e4sthetika","type":"Journal Article","volume":"112"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:18:34.917999+00:00"}