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Die Einrichtungen des Dikopshofes

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{"created":"2022-01-31T15:51:53.252907+00:00","id":"lit25628","links":{},"metadata":{"alternative":"Erster Bericht vom Dikopshof. Die Einrichtungen und die Versuchst\u00e4tigkeit auf dem zur K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf geh\u00f6rigen Gut Dikopshof in den Jahren 1905-1907","contributors":[{"name":"Hansen, Johannes","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Erster Bericht vom Dikopshof. Die Einrichtungen und die Versuchst\u00e4tigkeit auf dem zur K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf geh\u00f6rigen Gut Dikopshof in den Jahren 1905-1907, edited by Hansen, Johannes, 1-4, 28-60. Berlin: Parey","fulltext":[{"file":"a0002.txt","language":"de","ocr_de":"Landwirtschaftliche\nJAHRB\u00dcCHER.\n----------\nZeitschrift\nf\u00fcr\nwissenschaftliche Landwirtschaft\nund\nArcbiv des K\u00f6niglich Preussischen Landes - \u00d6feonomie - Kollegiums.\nHerausgegeben von\nDr. H. Thiel,\nWirkl. Geheimer Rat und Ministerialdirektor im K\u00d6nigl. Prenss. Ministerium f\u00fcr Landwirtschaft, Dom\u00e4nen und Forsten.\nXXXYII. Band. Erg\u00e4nzungshand HL\nErster Bericht vom Dikopshof.\nMit 6 Abbildungen und 19 Tafeln.\nBERLIN.\nVerlagsbuchhandlung Paul Parey.\nVerlag f\u00fcr Landwirtschaft, Gartenban nnd Forstwesen.\nSW., Hedemannstrasse 10.\n1908.","page":0},{"file":"a0003.txt","language":"de","ocr_de":"Erster\nBericht vom Dikopshof.\nDie Einrichtungen und die Versuchst\u00e4tigkeit auf dem zur K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf geh\u00f6rigen Gut Dikopshof in den Jahren 1905\u20141907.\nVon\nDr. J. Hansen,\nProfessor an der K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf.\nMit 6 Abbildungen und 19 Tafeln.\nBERLIN.\nVerlagsbuchhandlung Paul Parey.\nVerlag f\u00fcr Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwesen.\nSW., Hedemannstrasse 10.\n1908.","page":0},{"file":"a0004.txt","language":"de","ocr_de":"Alle Rechte, auch das der \u00dcbersetzung, Vorbehalten.","page":0},{"file":"a0005.txt","language":"de","ocr_de":"Dem\nLandwirtschaftlichen Verein f\u00fcr Rheinpreussen\nzur 75 j\u00e4hrigen Jubelfeier gewidmet\nvom\nVerfasser.","page":0},{"file":"a0007.txt","language":"de","ocr_de":"Vorwort.\nIm Fr\u00fchjahr 1908 befand sich das akademische Gut Dikopshof 4 Jahre im fiskalischen Besitz und w\u00e4hrend eines Zeitraumes von 3 Jahren war es der K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf zur Verf\u00fcgung gestellt. Es d\u00fcrfte daher an der Zeit sein, der \u00d6ffentlichkeit gegen\u00fcber Rechenschaft abzulegen, in welcher Weise dieses wertvolle Versuchsund Demonstrationsgut seiner Bestimmung dienstbar gemacht worden ist.\nIn der vorliegenden Arbeit wird nach einem geschichtlichen \u00dcberblick \u00fcber die Vergangenheit des Gutes zun\u00e4chst \u00fcber diejenigen Um\u00e4nderungen und Einrichtungen berichtet, welche notwendig waren, um den Dikopshof seiner neuen Bestimmung dienstbar zu machen. Dann folgt eine Darstellung der Versuche, welche in Feld und Stall in den ersten drei Jahren von meinen Mitarbeitern und mir zur Durchf\u00fchrung gekommen sind. Die ausgesprochene Absicht, welche mich bei Durchf\u00fchrung meiner Arbeiten leitete, war in erster Linie die, den Landwirten der Rheinprovinz zu dienen. Die umfangreiche Versuchsarbeit auf den verschiedensten Gebieten landwirtschaftlicher Bet\u00e4tigung ist dazu bestimmt, dem Praktiker, soweit das m\u00f6glich ist, Fingerzeig\u00e8 zu geben und ihm die Anstellung m\u00fchsamer und zum Teil kostspieliger eigener Versuche zu ersparen oder doch zu vereinfachen. Sollte es gelungen sein, f\u00fcr weitere Kreise Anregung zu geben, so w\u00fcrde ich das mit besonderer Freude begr\u00fc\u00dfen. Inwieweit diese Hoffnung sich erf\u00fcllen wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich hoffe, da\u00df wenigstens das redliche Streben, nach Kr\u00e4ften an der L\u00f6sung landwirtschaftlicher Fragen mitzuarbeiten, aus den Ausf\u00fchrungen dieses Berichtes zu entnehmen ist.\nS\u00e4mtliche Versuche, deren Ergebnisse in den nachstehenden Er\u00f6rterungen besprochen sind, wurden auf dem Dikopshof, einige wenige noch in der fr\u00fcheren akademischen Gutswirtschaft in Poppelsdorf angestellt. Die Ergebnisse sind in dem meiner Leitung unterstellten Institut f\u00fcr Tierzucht und Molkereiwesen der K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf aufgearbeitet worden. Das umfangreiche in dem Bericht niedergelegte Zahlenmaterial konnte nur durch Hilfe einer gr\u00f6\u00dferen Zahl von Mitarbeitern, welche sich eifrig in den Dienst der Sache stellten und oft weit \u00fcber die \u00fcbliche Arbeitszeit hinaus t\u00e4tig waren, bew\u00e4ltigt werden. Dieser Mitarbeiter hier zu gedenken, ist mir eine angenehme Pflicht. Allen voran steht mein","page":0},{"file":"a0008.txt","language":"de","ocr_de":"vin\nVorwort.\ntreuer Mitarbeiter, Herr Inspektor HoFMANN-Dikopshof, dessen Eifer und Umsicht ich r\u00fchmend hervorzuheben die gr\u00f6\u00dfte Veranlassung habe. Ziemlich gro\u00df ist die Zahl der Assistenten, welche in den 4 Jahren teilweise auf dem Dikopshof, teilweise in Bonn bei der Durchf\u00fchrung und Aufarbeitung der Versuche mitgewirkt haben. Es handelt sich dabei um die Herren: A. Althoff, E. Augustin. K. Becker, K. Bitzer, B. Collmann, H. Geist, H. Herweg, J. Hockenbeck, W. Homberg, H. Meterhoff, Dr. L. M\u00fcller, J. Rippelbeck, Dr. H. R\u00f6hr, P. Stanjek, A. Topp und Fr\u00e4ulein Luise Hoening. Allen diesen Mitarbeitern soll an dieser Stelle der w\u00e4rmste Dank auch \u00f6ffentlich zum Ausdruck gebracht werden.\nBonn, den 7. Juli 1908.\nJ. Hansen.","page":0},{"file":"a0009content.txt","language":"de","ocr_de":"Inhalt,\nSeite\nEinleitung.......................................................................... 1\nErster Abschnitt. Zur Geschichte des Dikopshofes.........................,\t.\t.\t.\t5\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes................................28\n1.\tLage und Gr\u00f6\u00dfe des Hofes.....................................................28\n2.\tDie Bodenverh\u00e4ltnisse........................................................30\n3.\tSchlageinteilung und Eruchtfolge.............................................37\n4.\tDer 'Wirtsehaftshof..........................................................41\n5.\tDie Baulichkeiten............................................................43\n6.\tDas lebende Inventar.........................................................54\n7.\tDas tote Inventar........................................................... 55\n8.\tDie Arbeiterverh\u00e4ltnisse.................................................... 56\n9.\tDie Leitung des Betriebes....................................................59\nDritter Abschnitt. Die Versuchsergebnisse der 3 ersten Jahre (1905\u20141907) ....\t61\nI.\tDie Witterung der Versuchsjahre............................................  61\nII.\tDie Anbauversuche.......................................................... 68\n1.\tAnbauversuche\tmit\tWinterweizen.........................................69\n2.\tAnbauversuche\tmit\tSommerweizen.......................................  78\n3.\tAnbauversuche\tmit\tRoggen...............................................83\n4.\tAnbauversuche\tmit\tHafer................................................91\n5.\tAnbauversuche\tmit\tZuckerr\u00fcben.........................................100\n6.\tAnbauversuche\tmit\tFutterr\u00fcben.........................................116\n7.\tAnbauversuche\tmit\tKartoffeln..........................................129\n8.\tAnbauversuche\tmit\tH\u00fclsenfr\u00fcchten....................................  132\n9.\tAnbauversuche\tmit\tGr\u00e4sern verschiedener Herkunft......................133\nHI.\tBodenbearbeitungsversuche...................................................134\nIV.\tDie Dauerversuche...........................................................141\n1.\tDie Feldsysteme..........................................................141\n2.\tDer statische Versuch....................................................151\nV.\tD\u00fcngungsversuche...........................................................169\nVI.\tF\u00fctterungsversuche mit Milchk\u00fchen...........................................171\nVH.\tSchweinef\u00fctterungsversuche................................................ 203\nVersuchsreihe A. Zuckerschnitzel.........................................205\nVersuchsreihe B. Zuckerschnitzel \u2014 Trockenkartoffeln.....................207\nVersuchsreihe C. Trockenkartoffeln \u2014 Kartoffeldauerfutter \u2014 Zuckerschnitzel ...............................................................209\nVersuchsreihe D. Gerste \u2014 Maizena \u2014\tMais..........................213\nVersuchsreihe E. Gerste \u2014 Maisolin.......................................216\nVersuchsreihe I. Futterr\u00fcben \u2014 Kartoffelflocken..........................216\nVersuchsreihe II. Gerstenschrot \u2014 Kartoffelflocken.......................219\nVersuchsreihe 111. Gerstenschrot \u2014 Kartoffelflocken......................221\nVersuchsreihe IV\u2014VI. Gerstenschrot \u2014\tKartoffelflocken....................223","page":0},{"file":"a0010.txt","language":"de","ocr_de":"X\nInhalt.\nSeite\nVIII.\tVersuche \u00fcber die Aufzucht des Rindes..................................  228\nIX.\tLeistungspr\u00fcfungen mit verschiedenen Rinderschl\u00e4gen.......................236\nA.\tAllgemeine Bemerkungen............................................ . 237\n1.\tDie\tFeststellung der Ertr\u00e4ge......................................237\n2.\tDie\tF\u00fctterung...................................................  238\nB.\tDie Pr\u00fcfung des rotbunten Viehes der holsteinischen Marschen .\t. . 242\n1.\tDie\tVersuchsk\u00fche................................................  242\n2.\tDie\tF\u00fctterung der rotbunten Holsteiner............................245\n3.\tDie\tMilchertr\u00e4ge der rotbunten Holsteiner.........................252\n4.\tDie\tLebendgewichte der rotbunten Holsteiner.......................257\n5.\tDie\tK\u00e4lbergewichte der rotbunten Holsteiner.......................259\n6.\tDie\tFutterausnutzung der rotbunten Holsteiner.....................260\nC.\tDie Pr\u00fcfung der Angler K\u00fche.......................................264\n1.\tDie\tVersuchsk\u00fche................................................  264\n2.\tDie\tF\u00fctterung der Angler..........................................270\n3.\tDie\tMilchertr\u00e4ge der Angler.......................................272\n4.\tDie\tLebendgewichte der Angler.....................................281\n5.\tDie\tK\u00e4lbergewichte der Angler.....................................282\n6.\tDie\tFutterausnutzung der Angler .\t 283\nD.\tDie Pr\u00fcfung der Wesermarschk\u00fche......................................288\n1.\tDie\tVersuchsk\u00fche..................................................288\n2.\tDie\tF\u00fctterung der Wesermarschk\u00fche.................................291\n3.\tDie\tMilchertr\u00e4ge der Wesermarschi\u00fche..............................296\n4.\tDie\tLebendgewichte der Wesermarschk\u00fche............................302\n5.\tDie\tK\u00e4lbergewichte der Wesermarschk\u00fche............................305\n6.\tDie\tFutterausnutzung der Wesermarschk\u00fche..........................305\nE.\tZusammenfassung der Ergebnisse.......................................309\n1.\tDie\tZusammensetzung der Milch.....................................310\n2.\tDie\tLeistungen pro Melktag........................................310\n3.\tDie\tJahresertr\u00e4ge pro Kopf....................................... 311\n4.\tDie\tJahresertr\u00e4ge pro 500 kg Lebendgewicht........................312\n5.\tDie\trelativen Leistungen..........................................313\n6.\tDie\tLebendgewichtszunahmen........................................314\n7.\tDie\tK\u00e4lbergewiohte............................................... 316\n8.\tDie\tGrenzwerte der Produktion...................................  317\nX.\tAnhang. \u2014 Tabellen.......................................................325\n1.\tTabellen zum F\u00fctterungsversuch mit Milchk\u00fchen......................325\n2.\tDie Milchertr\u00e4ge der Holsteiner Marsch-, Angler und Wesermarschi\u00fche 342\nXI.\tTafeln.","page":0},{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Einleitung.\nDie ersten landwirtschaftlichen Hochschulen Deutschlands waren als isolierte Akademien auf dem Lande gegr\u00fcndet worden. Man sah damals einen Gutsbetrieb als einen unentbehrlichen Teil der Hochschule an und erblickte in ihm das wichtigste Unterrichtsmittel. Mit der durch Liebigs Auftreten veranla\u00dften Umw\u00e4lzung auf dem Gebiet des landwirtschaftlichen Hochschulwesens wurden die meisten Akademien aufgehoben. Man verlegte das Studium der Landwirtschaft an die Universit\u00e4ten und errichtete besondere landwirtschaftliche Universit\u00e4ts-Institute. Die erste Einrichtung dieser Art wurde allerdings schon vor Liebigs Einwirkung von F. G. Schulze 1826 in Jena getroffen. Eine besonders nachhaltige Anregung in dieser Richtung wurde aber durch das im Jahre 1863 in Halle durch J. K\u00fchn eingerichtete landwirtschaftliche Institut gegeben. Die Folge war, da\u00df s\u00e4mtliche isolierten Akademien in Preu\u00dfen aufgehoben wurden. Hur die landwirtschaftliche Akademie Poppelsdorf blieb bestehen, zum guten Teil wohl, weil sie unmittelbar vor den Toren der Universit\u00e4tsstadt Bonn gelegen, mit der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universit\u00e4t in gewissem Zusammenhang stand und weil die in Poppelsdorf studierenden Landwirte von vornherein an der Universit\u00e4t Bonn immatrikuliert waren.\nMit der Aufl\u00f6sung der Akademien verschwanden auch die fr\u00fcher als ein so wesentliches Lehrmittel angesehenen Gutsbetriebe. F. G. Schulze glaubte allerdings, einen gro\u00dfen Gutsbetrieb f\u00fcr den akademischen Unterricht nicht entbehren zu k\u00f6nnen. Er hatte zeitweise selbst in dem Kammergut Zw\u00e4tzen einen solchen gepachtet, und wenn er sp\u00e4ter auch diese Pachtung aufgab, so blieb, solange Schulze lebte, dieser Gutsbetrieb doch in inniger Beziehung mit dem landwirtschaftlichen Institut in Jena. Sonst glaubte man aber ohne Gutsbetriebe auskommen zu k\u00f6nnen und vollauf gen\u00fcgend eingerichtet zu sein, wenn neben den Laboratorien noch kleine Versuchsfelder in unmittelbarer N\u00e4he der Institute vorhanden waren. Erst in allerneuster Zeit hat sich hier ein Wandel vollzogen. Die meisten Universit\u00e4ts-Institute haben sich wieder in den Besitz von gr\u00f6\u00dferen Bodenfl\u00e4chen gesetzt. Halle hatte schon seit langer Zeit ein gro\u00dfes Versuchsfeld von etwa .100 ha. Ob man diese Neueinrichtungen nun als Versuchsfelder oder als Versuchswirtschaften bezeichnet, ist an und f\u00fcr sich unwesentlich. Allerdings sollten die alten Akademieg\u00fcter in erster Linie Musterbetriebe sein und Reinertr\u00e4ge\nLandw. Jahrb\u00fccher XXXVII. Erg\u00e4uzungsband III.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nEinleitung.\nbringen, w\u00e4hrend die modernen Einrichtungen mehr als reine Versuchswirtschaften angesehen werden.\nPoppelsdorf hat auch in dieser Beziehung eine besondere Stellung eingenommen. Als Akademie begr\u00fcndet war es von vornherein mit einem Gutsbetrieb verbunden und hat diesen ununterbrochen besessen. Die akademische Outswirtschaft in Poppelsdorf hat sogar fr\u00fcher bestanden als die Akademie selbst. Die letztere wurde erst im Sommersemester 1847 von Schweitzer er\u00f6ffnet, w\u00e4hrend das der Akademie pachtweise \u00fcberlassene Universit\u00e4tsgut in Poppelsdorf schon seit dem 1. Oktober 1846 f\u00fcr Rechnung der noch in Gr\u00fcndung begriffenen Akademie von E. Hartstein als dem ersten Administrator bewirtschaftet wurde. Dieses Universit\u00e4tsgut in Poppelsdorf bestand aus den L\u00e4ndereien der alten Kurf\u00fcrstlichen Schweizerei neben dem Schlo\u00df Clemensruhe und den im Jahre 1822 von Sturm f\u00fcr das unter seiner Leitung von 1819\u20141826 bestehende landwirtschaftliche Institut angekauften L\u00e4ndereien des Eronhofes in Endenich. Der neu erbaute Wirtschaftshof war 1823 bezogen worden.\nDieser alten Poppelsdorfer Gutswirtschaft m\u00f6gen einleitend noch einige Worte gewidmet sein. Sie hat niemals einen bedeutenden Umfang gehabt. Ihre Gr\u00f6\u00dfe schwankte zwischen 25 und 30 ha. Mannigfache Ank\u00e4ufe und Verk\u00e4ufe, teilweise auch Arrondierungen haben stattgefunden. Zuletzt war das Areal auf etwa 20 ha zusammengeschrumpft. Der gr\u00f6\u00dfte Teil dieser Fl\u00e4che war Eigentum der Universit\u00e4t Bonn und von dieser gepachtet. Der kleinere Teil war nach und nach vom Fiskus angekauft und Eigentum der landwirtschaftlichen Akademie. Trotz dieses kleinen Umfanges hat die akademische Gutswirtschaft in Poppelsdorf w\u00e4hrend der Zeit ihres Bestehens sowohl den akademischen Lehrern als auch den Studierenden mannigfache Anregung und F\u00f6rderung in ihren fachlichen Bestrebungen gegeben.\nDie akademische Gutswirtschaft war von Anfang an einem an der Akademie wirkenden Lehrer der Landwirtschaft als Administrator unterstellt. Die Kamen dieser Administratoren m\u00f6gen hier genannt sein.\n1.\tE. Hartstein 1846\u20141856 (dann Direktor der Akademie).\n2.\tC. J. Eisbein 1856\u20141857 (sp\u00e4ter in Heddesdorf-Neuwied).\n3.\tC. G. Wentz 1857\u20141863 (sp\u00e4ter in Weihenstephan).\n4.\tA. Kr\u00e4mer 1863\u20141865 (sp\u00e4ter in Z\u00fcrich).\n5.\tK. Freytag 1865\u20141871 (sp\u00e4ter in Halle).\n6.\tH. Werner 1871\u20141889 (sp\u00e4ter in Berlin).\n7.\tG. Liebscher 1889\u20141890 (sp\u00e4ter in G\u00f6ttingen).\n8.\tE. Ramm 1890\u20141901 (sp\u00e4ter in Berlin).\n9.\tI. Hansen 1901 bis zur Aufl\u00f6sung der Gutswirtschaft bezw. ihrer Verlegung nach Dikopshof im Jahre 1905.\nIn den letzten Jahren konnte die akademische Gutswirt Schaft in Poppelsdorf ihrer eigentlichen Aufgabe als Lehr- und Demonstrationsmittel nur in sehr unvollkommener Weise gerecht werden. Verschiedene Gr\u00fcnde waren hierf\u00fcr ma\u00dfgebend. Die Felder waren vollst\u00e4ndig eingeschlossen von den neuen Teilen der m\u00e4chtig aufstrebenden Stadt Bonn und ihrer Vororte, die","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Einleitung.\n3\ntats\u00e4chlich zusammenh\u00e4ngend seit 1904 auch zu einem politischen Gemeinwesen verschmolzen sind. Die nicht gen\u00fcgend freie Lage war der Entwicklung mancher Kulturpflanzen an und f\u00fcr sich nicht g\u00fcnstig. Eine ungeheure Spatzenplage war ein gef\u00e4hrlicher Feind des Getreidebaues. Durch eine sehr starke Viehhaltung \u2014 etwa 2 St\u00fcck Gro\u00dfvieh auf 1 ha \u2014 war der Boden seit langen Jahren stark \u00fcberd\u00fcngt. Bei Getreide war Lagerfrucht trotz gr\u00f6\u00dfter Vorsicht kaum zu vermeiden. Auf Kunstd\u00fcnger war keinerlei Reaktion vorhanden; D\u00fcngungsversuche konnten daher nicht mehr angestellt werden. Hinzu kam, da\u00df man durch Mutwillen und B\u00f6swilligkeit des Publikums mit viel Sch\u00e4den auf den Feldern rechnen und manchen \u00c4rger in Kauf nehmen mu\u00dfte. Endlich war der Hof der Gutswirtschaft durch neue Bauten sehr beengt, und die Wirtschaftsgeb\u00e4ude vollst\u00e4ndig veraltet.\nDiese erheblichen Schattenseiten der bisherigen akademischen Gutswirtschaft hatte ich bald nach meinem Amtsantritt im Jahre 1901 erkannt. Sie lie\u00dfen in mir den Wunsch rege werden, etwas Besseres, dem Studium mehr F\u00f6rderliches an Stelle dieser wertlos gewordenen Einrichtung zu setzen. Wenn dabei auch von vornherein mit erheblichen Kosten gerechnet werden mu\u00dfte, so war dieser Punkt nicht un\u00fcberwindlich, weil die Felder der bisherigen Gutswirtschaft inzwischen sehr wertvolles Bauterrain geworden waren. Man konnte hoffen, durch deren Verkauf eine so erhebliche Summe zu erzielen, da\u00df nicht nur ein wertvolles Gut daf\u00fcr neu gekauft, sondern auch noch ein erheblicher pekuni\u00e4rer Gewinn f\u00fcr den Fiskus \u00fcbrig bleiben w\u00fcrde.\nNicht leicht war es, ein f\u00fcr die Zwecke der Akademie geeignetes Gut in nicht zu weiter Entfernung von Bonn zu finden. Der stark parzellierte Kleingrundbesitz des Rheinlandes und andere Umst\u00e4nde boten hier erhebliche Schwierigkeiten. Nach l\u00e4ngerem Suchen hatte ich in dem Gut Dikopshof bei Sechtem, das sich im Besitz des Reichstagsabgeordneten Th. Pingen befand, ein nach jeder Beziehung hin geeignetes Gut gefunden. Unterm 19. Februar 1903 reichte ich dem Herrn Minister f\u00fcr Landwirtschaft, Dom\u00e4nen und Forsten eine Denkschrift ein, in welcher ich die Unhaltbarkeit des bisherigen Zustandes darlegte und den Ankauf des Dikopshofes empfahl. Von dem damaligen Direktor der Akademie, Geheimrat Professor Dr. Freiherr von der Goltz, lebhaft unterst\u00fctzt, fand dieser Antrag die Bewilligung des Herrn Ministers. Ich wurde mit weiteren Verhandlungen beauftragt, und am 19. September 1903 kaufte ich den Dikopshof zun\u00e4chst f\u00fcr Rechnung des K\u00f6niglichen Preu\u00dfischen Dom\u00e4nen-Fiskus und im Auftr\u00e4ge der K\u00f6niglichen Regierung K\u00f6ln. Das Gut ging mit dem 1. M\u00e4rz 1904 in den Besitz des Fiskus \u00fcber; es wurde bis zum 31. M\u00e4rz 1905 von mir nebenamtlich f\u00fcr Rechnung des Dom\u00e4nen-Fiskus als Dom\u00e4ne bewirtschaftet. Mit dem 1. April 1905 wurde der Dikopshof dann von der landwirtschaftlichen Verwaltung \u00fcbernommen und durch Erla\u00df des Herrn Ministers f\u00fcr Landwirtschaft usw. vom 20. M\u00e4rz 1905 der landwirtschaftlichen Akademie als Gutswirtschaft \u00fcberwiesen. Mit demselben Tage \u00fcbernahm der Dom\u00e4nen-Fiskus die Grundst\u00fccke der bisherigen akademischen Gutswirtschaft in Poppelsdorf, soweit sie\nl*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nEinleitung.\nEigentum der Akademie waren, um sie als Bauterrain zu verwerten. Die der Universit\u00e4t geh\u00f6rigen Grundst\u00fccke wurden dieser zur\u00fcckgegeben.\nDie landwirtschaftliche Akademie Bonn - Poppelsdorf ist durch diese Ereignisse in den Besitz eines ungemein wertvollen Lehr- und Forschungsmittels gekommen. Sowohl dem damaligen Chef der landwirtschaftlichen Verwaltung, Herrn Staatsminister von Podbielski, als auch namentlich dem unerm\u00fcdlichen F\u00f6rderer der Akademie, Herrn Ministerialdirektor Dr. Thiel, ist die Akademie hierf\u00fcr zu allergr\u00f6\u00dftem Danke verpflichtet.\nVerschiedene Gr\u00fcnde sind es, 'welche den Dikopshof f\u00fcr die Zwecke der landwirtschaftlichen Akademie geeignet erscheinen lassen. Das Gut liegt in nicht zu gro\u00dfer Entfernung von Bonn, es ist mit einer verkehrsreichen Eisenbahn, da es in der N\u00e4he einer Station liegt, bequem zu erreichen. Es ist vollst\u00e4ndig arrondiert, hat zum gr\u00f6\u00dften Teil einen ebenen gleichm\u00e4\u00dfigen Boden und liegt nicht in einem Dorfe, so da\u00df St\u00f6rungen durch Nachbarn nicht zu bef\u00fcrchten sind.\nSelbstredend konnten die Einrichtungen des Dikopshofes nicht ohne weiteres als f\u00fcr die Zwecke einer akademischen Guts- und Versuchswirtschaft geeignet angesehen werden. Mannigfache Umbauten und Neueinrichtungen waren erforderlich. Ehe auf diese n\u00e4her eingegangen wird, soll die Geschichte des Gutes, soweit sie sich ermitteln lie\u00df, einer Besprechung unterzogen werden.","page":4},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"Zweiter Abschnitt.\nDie Einrichtungen des Dikopshofes.\n1. Lage und Gr\u00f6\u00dfe des Hofes.\nDas Gut Dikopshof liegt in der Landgemeinde Keldenich, B\u00fcrgermeisterei Hersei, Landkreis Bonn. Die n\u00e4chste Bahnstation, Sechtem, der linksrheinischen Eisenbahn ist 1,6 km vom Hofe entfernt. Y on der n\u00e4chsten Station der Bheinuferbahn Bonn-K\u00f6ln, Wesseling, betr\u00e4gt die Entfernung 3 km. Die Stadt Bonn liegt 13 km entfernt. Die Grenze zwischen den beiden Landgemeinden Sechtem und Keldenich teilt das Gut in zwei ungleiche H\u00e4lften. Yon der katasterm\u00e4\u00dfig nachgewiesenen Fl\u00e4che liegen 51,74 ha mit dem Wirtschaftshof in der Gemeinde Keldenich, 67,73 ha in der Gemeinde Sechtem. Eine kleine Fl\u00e4che von 0,86 ha ist in der Landgemeinde Schwadorf, B\u00fcrgermeisterei Br\u00fchl, Landkreis K\u00f6ln gelegen. Dieses letztere Grundst\u00fcck h\u00e4ngt aber mit der \u00fcbrigen Fl\u00e4che unmittelbar zusammen. Die Hofmitte liegt unter 50\u00b0 48' 26\" geographischer Breite und 24\u00b0 37' 09,8\" geographischer L\u00e4nge.\nEinschlie\u00dflich einiger im Sommer 1904 zur Arrondierung hinzugekauften Grundst\u00fccke mit einer Fl\u00e4che von 2,32 ha weist das Kataster eine Gr\u00f6\u00dfe von 122,65 ha nach. Der Grundsteuerreinertrag betr\u00e4gt 2880,77 Taler. Die der Bonitierung unterworfene Fl\u00e4che von im ganzen 121,14 ha ist Anfang der 60er Jahre bei der Grundsteuerveranlagung wie folgt klassifiziert worden:\n. .\t10,87\tha\n. . 25,71 \u201e\n. . 71,84 \u201e\n. . 10,08 \u201e\n\u2022 \u25a0\t2,64\t\u201e\nzusammen 121,14 ha.\nDie in dieser Aufstellung nicht enthaltenen 1,51 ha sind als Hofr\u00e4ume, Hausg\u00e4rten, Wasserfl\u00e4chen entweder nicht oder nach anderen Grunds\u00e4tzen bonitiert worden und sollen hier nicht ber\u00fccksichtigt werden.\n\nIII\nIY\nY\nVI","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"1. Lage und Gr\u00f6\u00dfe des Gutes.\n29\nIm Sommer 1904 hat durch den Assistenten des geod\u00e4tischen Instituts der Landwirtschaftlichen Akademie, Landmesser Nehm, eine Neu Vermessung des Hofes stattgefunden. Hiernach betr\u00e4gt die Gr\u00f6\u00dfe des ganzen Gutes 124,20 ha. zu dieser eigenen Fl\u00e4che sind noch 1,11 ha hinzugepachtet worden, so da\u00df im ganzen 125,31 ha oder rund 501 preu\u00df. Morgen bewirtschaftet werden. Hiervon entfallen auf:\nAckerland, Eigentum\t116,26\n\u201e\tPachtland 1,11 .... 117,37 ha\nG\u00e4rten....................................... 0,70\t\u201e\nLaufkoppel f\u00fcr das\tJungvieh.................. 1,13\t\u201e\nHolzungen.................................... 0,67\t\u201e\nHof r\u00e4ume (einschlie\u00dfl. 16 a Komposthof) .\t1,11\t\u201e\nBaupl\u00e4tze.................................... 0,46\t\u201e\nWeiher....................................... 0,47\t\u201e\nWege, \u00f6ffentliche\t1,10\n\u201e private\t1,61.................... 2,71\t,,\nGr\u00e4ben....................................... 0,48\t\u201e\nKiesgrube.................................... 0,21\t\u201e\nzusammen 125,31 ha\nYon Kulturarten kommt demnach wie in der ganzen Gegend zwischen Bonn und K\u00f6ln wesentlich nur das Ackerland in Frage. Die vorhandene \u2022Gartenfl\u00e4che dient teils dem Obst-, teils dem Gem\u00fcsebau. Wiesen sind \u00fcberhaupt nicht vorhanden; ihre Einrichtung ist aber f\u00fcr die Zukunft in Aussicht genommen. Die Feldmark wird von dem vom Yorgebirge oberhalb Br\u00fchl kommenden Dikopsbach und einem aus Sechtem kommenden Bach durchschnitten. Beide f\u00fchren st\u00e4ndig Wasser. Falls dann noch ein k\u00fcnstlicher Abflu\u00df f\u00fcr den den Hof umgebenden Weiher geschaffen wird, so w\u00fcrde man eine Fl\u00e4che von 9\u201410 ha zu W\u00e4sserwiesen einrichten k\u00f6nnen. Die Futterproduktion w\u00e4re damit auf eine wesentlich sichere Grundlage gestellt, und au\u00dferdem k\u00f6nnte man den Weiher der Fischzucht dienstbar machen.\nDie Lage der Grundst\u00fccke wird durch die Karte (Fig. 1, S. 38) veranschaulicht. Die Karte zeigt, da\u00df die Grenze des Dikopshofes zwar an verschiedenen Stellen zu w\u00fcnschen \u00fcbrig l\u00e4\u00dft, da\u00df seine Grundst\u00fccke aber doch eine einzige zusammenh\u00e4ngende Fl\u00e4che darstellen. Die Lage des Wirtschaftshofes inmitten der Grundst\u00fccke mu\u00df als sehr g\u00fcnstig bezeichnet werden. Die Entfernung der Gutsgrenze vom Hof schwankt zwischen 300 und 850 m. S\u00e4mtliche Felder lassen sich bequem \u00fcbersehen und ohne nennenswerten Zeitverlust erreichen.\nDer Dikopshof liegt auf der linken Rheinseite und zwar auf der mittleren Terrasse, welche der Rheinstrom bei der allm\u00e4hlichen Vertiefung \u00abeines Bettes geschaffen hat. Unmittelbar an der \u00f6stlichen Grenze des Gutes findet sich die Abdachung nach der niederen Terrasse, welche den Flu\u00df selbst begrenzt. Weitaus der gr\u00f6\u00dfte Teil (99 ha) des Ackerlandes ist v\u00f6llig","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\neben und hat eine H\u00f6he von 61,5 m \u00fcber dem Meeresspiegel. Nur einige ganz kleine Fl\u00e4chen zeigen Abweichungen, die in den Extremen zwischen 60,2 und 62,2 m sich bewegen. Der kleinere s\u00fcdliche Teil des Ackerlandes-(ca, 18 ha) zeigt kupiertes Terrain. Hier wechseln die H\u00f6hen von 55,8 bis. 62 m. Im Jahre 1904 ist von dem Assistenten des geod\u00e4tischen Instituts der Landwirtschaftlichen Akademie, Landmesser Rompf, ein Fl\u00e4chennivellement des Hofes aufgenommen worden. Dieses zeigt f\u00fcr den erstgenannten Teil des Gutes au\u00dferordentlich gleichm\u00e4\u00dfige H\u00f6henverh\u00e4ltnisse, wie das in gro\u00dfen Z\u00fcgen in der Karte (8. 38) angedeutet wird. F\u00fcr Versuchszwecke ist diese Tatsache von besonderer Bedeutung.\n2. Die Bodenverh\u00e4ltnisse.\nIm Sommer 1904 wurde seitens der Geologischen Landesanstalt in Berlin die geologisch - agronomische Kartierung des Blattes Br\u00fchl, welches sich auch auf das Gel\u00e4nde des Dikopshofes erstreckt, vorgenommen. Meinem Wunsche, die Grundst\u00fccke des Dikopshofes einer eingehenderen Untersuchung zu unterziehen, wurde seitens der Geologischen Landesanstalt bereitwilligst entsprochen. Der damalige Bezirksgeologe Dr. Kaiser \u2014 jetzt Professer der Mineralogie und Geologie in Gie\u00dfen \u2014 wurde mit dieser Arbeit beauftragt. Kaiser hat im ganzen bei seiner Untersuchung auf den Grundst\u00fccken des Dikopshofes 564 Bohrl\u00f6cher hergestellt und an 33 Stellen nach Herstellung gr\u00f6\u00dferer L\u00f6cher typische Proben des Bodens entnommen. Diese Proben sind im Institut f\u00fcr Bodenlehre und Pflanzenbau der Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf auf Veranlassung von Professor Dr. Remy, von Dr. Schmitt und Dr. R\u00f6sing auf ihre mechanische und chemische Beschaffenheit untersucht worden. \u00dcber die Ergebnisse dieser verschiedenen Untersuchungen hat Kaiser auf Veranlassung der K\u00f6niglichen Preu\u00dfischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie eine besondere Schrift herausgegeben.1) Die wesentlichsten Ergebnisse dieser geologisch-agronomischen Bearbeitung des Gutes Dikopshof sollen nachstehend wiedergegeben werden.\nGeologisch ist der Boden des Dikopshofes auf etwa 3/5 der Fl\u00e4che als L\u00f6\u00df anzusprechen, 1/5 ist zwar von ziemlich \u00e4hnlicher, aber doch etwas grobk\u00f6rniger Beschaffenheit und wird von Kaiser als Sandl\u00f6\u00df bezeichnet. Kies, Sand und Ton bilden das letzte F\u00fcnftel. Die L\u00f6\u00dfbildungen geben dem Boden des Dikopshofes im wesentlichen das Gepr\u00e4ge. Sie finden sich auf dem oben erw\u00e4hnten gr\u00f6\u00dferen Teil des Gutes, w\u00e4hrend die anderen Bildungen auf dem s\u00fcdlich gelegenen unebenen Gel\u00e4nde anzutreffen sind.\nUnter dem L\u00f6\u00df lagert grober Kies und Sand, d. h. Flu\u00dfschotter, welchen der Rhein in fr\u00fcherer weit zur\u00fcckliegender Zeit hier abgelagert hat. Diese diluvialen Schotterbildungen zeigen mannigfache Unebenheiten, welche von flie\u00dfendem Wasser herr\u00fchren. Da die Oberfl\u00e4che im ganzen als eben angesprochen werden kann, so mu\u00df die M\u00e4chtigkeit der L\u00f6\u00dfschicht eine nicht\n9 E. Kaiser, Das akademische Gut Dikopshof, Gutswirtschaft der K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf. Berlin 1906.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"2. Die Bodenverh\u00e4ltnisse.\n31\nganz gleichm\u00e4\u00dfige sein. Die Bohrungen zeigen denn auch auf dem aus reinem L\u00f6\u00df bestehenden westlichen Teil des Gutes eine Tiefe der L\u00f6\u00dfschicht zwischen 60 bis \u00fcber 200 cm. Es sind aber nur sehr kleine Fl\u00e4chen, auf welchen Schottermassen schon bei 60\u2014100 cm unter der Oberfl\u00e4che angetroffen werden. Auf weitaus dem gr\u00f6\u00dften Teile der Fl\u00e4che findet sich eine M\u00e4chtigkeit der L\u00f6\u00dfschicht, welche 1 m \u00fcberschreitet und im gro\u00dfen und ganzen kann die M\u00e4chtigkeit des L\u00f6\u00df zu 1,20\u20141,40 m angenommen werden. Die Yerwitterungsvorg\u00e4nge haben den L\u00f6\u00df im Laufe der Zeit nicht unerheblich ver\u00e4ndert. Er ist an Kalk wesentlich \u00e4rmer und daf\u00fcr an tonigen Bestandteilen reicher geworden, als das urspr\u00fcnglich der Fall war. Kur an einzelnen wenigen Stellen findet sich in der oberen Schicht ein gr\u00f6\u00dferer Kalkgehalt; reicher an Kalk sind vielfach die unteren Schichten.\nAusgezeichnet ist der L\u00f6\u00df durch einen ungew\u00f6hnlich hohen Gehalt an feinerdigen Bestandteilen von unter 0,05 mm Korngr\u00f6\u00dfe. Diese sogenannten tonigen Bestandteile machen im allgemeinen mehr als 80% der Feinerde aus, so da\u00df auf die gr\u00f6beren Bestandteile zwischen 2 und 0,05 mm Korngr\u00f6\u00dfe nicht einmal 20% entfallen. Der Gehalt an groben Bestandteilen von mehr als 2 mm Korngr\u00f6\u00dfe ist sehr gering und zum Teil noch durch Kulturma\u00dfnahmen (M\u00fclld\u00fcngungen) zu erkl\u00e4ren.\nDer auf dem \u00f6stlichen Teile der Feldmark vorkommende sogenannte Sandl\u00f6\u00df unterscheidet sich von dem reinen L\u00f6\u00df durch eine etwas gr\u00f6bere Beschaffenheit. Kann man den letzteren zwischen den Fingern vollst\u00e4ndig zerreiben, so bleiben bei dem Sandl\u00f6\u00df zahlreiche feine Teilchen zur\u00fcck. Die mechanische Bodenanalyse zeigt in der Feinerde des Sandl\u00f6\u00df einen Gehalt an gr\u00f6beren Bestandteilen zwischen 2 und 0,05 mm Korngr\u00f6\u00dfe von mehr als 22%, so da\u00df auf die feinsten tonigen Beimengungen nicht mehr als 78, aber auch herunter bis auf 73% entfallen. Allzugro\u00df sind diese Unterschiede der beiden Bodenarten aber nicht. Auch die M\u00e4chtigkeit der Sandl\u00f6\u00dfschicht deckt sich genau mit derjenigen des reinen L\u00f6\u00df. Wie wenig erheblich die Differenzen zwischen den beiden Bildungen sind, ergibt sich aus folgender Bemerkung Kaisers x): \u201eL\u00f6\u00df und Sandl\u00f6\u00df nehmen etwa % des Gebietes ein. Die au\u00dferordentliche Gleichm\u00e4\u00dfigkeit innerhalb jeder dieser beiden Gebiete und die nur geringen Differenzen zwischen beiden bilden einen der Hauptvorz\u00fcge, die f\u00fcr die Erwerbung des Dikopshofes ma\u00dfgebend sein mu\u00dften.\u201c\nWesentlich anders sieht es nun auf dem s\u00fcdlichen unebenen Teil des Dikopshofes aus. Hier haben die B\u00e4che ihr Bett allm\u00e4hlich tiefer gegraben und damit den L\u00f6\u00df teilweise fortgetragen. Die fr\u00fcheren Ablagerungen des Rbeines, Schotter und Kies, sind hierdurch zum Teil blo\u00df gelegt, zum Teil auch von tonigen Bestandteilen, welche die B\u00e4che mit sich f\u00fchrten, \u00fcberlagert. Heben diluvialen Bildungen finden sich alluviale Ablagerungen. Der Boden hat hier deshalb eine innerhalb engbegrenzter Gebiete stark wechselnde Beschaffenheit. Man findet neben feinsandigen Lehmb\u00f6den, welche noch dem Sandl\u00f6\u00df entstammen und nur etwas gr\u00f6ber sind, lehmige\nx) A. a. O. S. 25.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nSand- und 'lehmig-kiesige Sandb\u00f6den. Hierzu kommen noch die nicht unwesentlichen Terrainunterschiede, so da\u00df dieser Teil des Gutes f\u00fcr Versuche nicht brauchbar ist. Ton findet sich als alluviale Bildung nur an einer einzigen kleinen Stelle und spielt f\u00fcr die Bodenbeschaffenheit im ganzen keine Bolle.\nDen aus dem L\u00f6\u00df entstandenen Boden kann man landwirtschaftlich als milden tiefgr\u00fcndigen Lehm ansprechen. Er ist f\u00fcr die Kultur sehr wertvoll, in erster Linie durch seine physikalischen Eigenschaften. Der Bearbeitung setzt er geringe Schwierigkeiten entgegen. Die Lehmschicht ist m\u00e4chtig genug, um eine gen\u00fcgende Wassermenge festzuhalten, bezw. um das Wasser in den Kapillaren nach oben zu bef\u00f6rdern. Die Pflanzen leiden daher nicht zu bald an Trockenheit. Andererseits wird der unter dem Lehm liegende Kies und Sand zu einer nat\u00fcrlichen Drainage, welche gr\u00f6\u00dfere Wassermengen ohne Schaden f\u00fcr die Vegetation sehr bald in den Untergrund ableitet.\nAuch den aus dem Sandl\u00f6\u00df hervorgegangenen Boden w\u00fcrde der Landwirt noch als milden Lehmboden anzusprechen geneigt sein. Kaiser hat ihn aber zum Unterschied von dem aus dem L\u00f6\u00df entstandenen milden Lehm, der einen kleineren Sandgehalt aufweist, als feinsandigen Lehmboden bezeichnet. Ausdr\u00fccklich sei aber betont, da\u00df der Landwirt im allgemeinen unter sandigem Lehmboden eine sehr viel geringere Bodenqualit\u00e4t versteht, als sie unser aus dem Sandl\u00f6\u00df entstandener Acker darstellt. Landwirtschaftlich sehe ich den milden Lehm und den feinsandigen Lehm als nicht wesentlich voneinander verschieden an.\nKunmehr m\u00f6gen die wesentlichsten von Remy gefundenen Ergebnisse \u25a0der Bodenuntersuchungen mitgeteilt werden. Der Gehalt an gr\u00f6beren Bestandteilen von mehr als 2 mm Korngr\u00f6\u00dfe ist nicht erheblich. In den aus L\u00f6\u00df, bezw. Sandl\u00f6\u00df bestehenden Bodenarten, f\u00fcr welche zusammen 28 Untersuchungen vorliegen, bleiben 8 Proben unter 1%, 8 Proben enthalten zwischen 1 und 1,5%, 4 Proben zwischen 1,5 und 2\u00b0/0, 6 Proben zwischen 2 und 3% und nur 3 Proben gehen \u00fcber 3% hinaus. Von.3 F\u00e4llen abgesehen ist der Untergrund von feinerer Beschaffenheit als die Ackerkrume. Diese 3 letzteren F\u00e4lle d\u00fcrften darin ihre Erkl\u00e4rung finden, da\u00df bereits Teile des unter dem L\u00f6\u00df liegenden kiesigen Untergrundes mit in die Probe hineingekommen sind. Sofern in der Ackerkrume nennenswerte Mengen grober Bestandteile sich finden, sind diese auf Kulturma\u00dfnahmen zur\u00fcckzuf\u00fchren. In fr\u00fcherer Zeit haben M\u00fclld\u00fcngungen stattgefunden, und man findet an den betreffenden Stellen Scherben, Steinchen,* Bauschutt und \u00e4hnliche Materialien, welche mit dem milden bezw. feinsandigen Lehmboden an sich nichts zu tun haben, sondern als fremde Bestandteile angesehen werden m\u00fcssen.\nDa\u00df die Menge der gr\u00f6beren Bestandteile auf dem s\u00fcdlichen unebenen. Teil des Gutes sich anders verh\u00e4lt, ist selbstverst\u00e4ndlich. Wie im Boden dieses Gebietes \u00fcberhaupt gro\u00dfe Verschiedenheiten obwalten, so auch in dem Gehalt an Grand und Kies. Auch hier wird stellenweise 1 % nicht erreicht, in anderen Proben wurden 5 \u00b0/0, in einer weiteren 15% und in einem Falle","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"2. Die Bodenverh\u00e4ltnisse.\n33\nsogar bis 25 % Beimengungen mit einer Korngr\u00f6\u00dfe von mehr als 2 mm nachgewiesen.\nEin gr\u00f6\u00dferes Interesse beansprucht die Zusammensetzung der sogenannten Feinerde, deren Korngr\u00f6\u00dfe unter 2 mm bleibt. Die wesentlichsten Zahlen hierf\u00fcr zeigen folgendes Bild:\n\tZahl der Be- stimmungen\tSand (2\u20140,05 mm)\t\t\tTonige Bestandteile (unter 0,05 mm)\t\t\n\t\tmin- destens\th\u00f6ch- stens\tmittel\tmin- destens\th\u00f6ch- stens\tmittel\nMilder Lehm Ackerkrume ....\t19\t10,89\t25,75\t18,96\t74,26\t85,58\t81,04\nUntergrund\t\t19\t9,08\t34,57\t15,57\t65,42\t90,92\t84,43\nFeinsandiger Lehm Ackerkrume .\t.\t9\t21,79\t26,70\t23,77\t73,30\t78,18\t76,23\nUntergrund\t\t8\t10,68\t33,30\t19,32\t66,70\t89,32\t80,69\nLehmiger Sandboden Ackerkrume .\t.\t3\t28,70\t47,69\t38,32\t52,31\t71,29\t61,66\nUntergrund\t\t2\t36,13\t39,47\t37,80\t60,53\t63,87\t62,20\nTieferer Untergrund.\t.\t2\t30,46\t35,82\t33,14\t64,18\t69,54\t66,86\nLehm, sandiger Kieshoden Ackerkrume\t2\t53,05\t63,01\t58,03\t36,99\t46,95\t41,97\nUntergrund\t\t1\t\u2014\t\u2014\t65,25\t\u2014\t\u2014\t34,75\nDie Zahlen zeigen zun\u00e4chst, soweit die aus dem L\u00f6\u00df entstandenen B\u00f6den, der milde Lehm- und der feinsandige Lehmboden in Frage kommen, einen sehr hohen Gehalt an tonigen oder abschl\u00e4mmbaren Bestandteilen (unter 0,05 mm). Sowohl die Durchschnitts- als die Minimal- und Maximalzahlen beweisen, da\u00df der dem L\u00f6\u00df entstammende milde Lehm von feinerer Beschaffenheit ist als der aus Sandl\u00f6\u00df hervorgegangene feinsandige Lehmboden. Im allgemeinen ist es richtig, da\u00df die gr\u00f6beren Bestandteile der Feinerde (von 2\u20140,05 mm) in der Ackerkrume des milden Lehmbodens unter 20\u00b0/o bleiben. 5 von den 19 Untersuchungen gehen \u00fcber diese Zahl hinaus, aber nur eine einzige Probe \u00fcberschreitet den Durchschnitt des feinsandigen Lehmes und erreicht die oben angegebene Maximalziffer von 25,75 %. Dementsprechend bleibt nur diese eine Probe im Gehalt an tonigen Bestandteilen unter dem Mittel des feinsandigen Lehmes. Im \u00fcbrigen beweisen die Zahlen, da\u00df der milde Lehm von mehr feink\u00f6rniger Beschaffenheit ist als der feinsandige Lehmboden. In dem letzteren bewegen sich die Zahlen f\u00fcr den Sandgehalt (von 2\u20140,05 mm) der Ackerkrume zwischen 21,79 und 26,70 \u00b0/0, f\u00fcr die tonigen Beimengungen (unter 0,05 mm) zwischen 73,3 und 78,18 \u00b0/0. Der Untergrund ist sowohl im milden Lehm- als im feinsandigen Lehmboden von feinerer Beschaffenheit als die Ackerkrume. Im Mittel finden sich im milden Lehm in der Krume 19 % Sand und 81 % tonige Beimengungen, in dem Untergrund aber nur 15,6 \u00b0/0 sandige und 84,4% tonige Bestandteile. In dem feinsandigen Lehmboden weist die Ackerkrume im Durchschnitt 23,8% gr\u00f6bere Bestandteile (von 2\u20140,05 mm) und 76,2 \u00b0/0 feinste Bestandteile (von unter 0,05 mm) auf, der Untergrund dagegen 19,3 bezw. 80,7%.\nDieser sehr hohe Gehalt an feinen Beimengungen von unter 0,05 mm Korngr\u00f6\u00dfe im milden Lehm bezw. feinsandigen Lehm, welcher etwa % des\nLandw. Jahrb\u00fccher XXXVII. Erg\u00e4nzungsband HL\t3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nBodens von Dikopshof ausmacht, ist f\u00fcr die Bewirtschaftung von einschneidender Bedeutung. Zwar bewirkt der hohe Gehalt an diesen feinen Bestandteilen nicht eine schwere Bearbeitungsf\u00e4higkeit, aber in anderer Hinsicht macht er sich unangenehm bemerkbar. In den Wintermonaten verschlammt der Boden au\u00dferordentlich stark. Im zeitigen Fr\u00fchjahr ist er dadurch f\u00fcr die Luft schwer zug\u00e4nglich, was namentlich bei den Wintersaaten unangenehm empfunden wird. Ganz besonders trifft das zu, wenn in ung\u00fcnstigen Fr\u00fchjahren wiederholte Niederschl\u00e4ge lange Zeit vergehen lassen, ehe Egge oder Hacke Abhilfe zu schaffen in der Lage sind. Ein recht scholliger Zustand der mit Winterung bestellten Felder ist sehr viel g\u00fcnstiger, als wenn der Boden eine feine Beschaffenheit angenommen hat. Weiter bewirkt die besprochene Beschaffenheit der Ackerkrume, da\u00df die Herbstfurche nicht der Fr\u00fchjahrsfurche in dem Ma\u00dfe \u00fcberlegen ist, als das der Regel nach der Fall zu sein pflegt. Beispielsweise ist ein im ganz zeitigen Fr\u00fchjahr gepfl\u00fcgtes Feld f\u00fcr den Anbau der R\u00fcben ann\u00e4hernd oder ganz so g\u00fcnstig als ein im Herbst tief gepfl\u00fcgter Acker. Diese Anschauung ist in hiesiger Gegend allgemein unter den Landwirten vertreten. Sie widerspricht durchaus den allgemeinen und wohlbegr\u00fcndeten Erfahrungen anderer Gegenden, ist aber trotzdem zutreffend. Die Erkl\u00e4rung finde ich nur in dem starken Verschlammen des vor Winter gepfl\u00fcgten Bodens, w\u00e4hrend der im Fr\u00fchjahr gepfl\u00fcgte Acker der Luft besser zug\u00e4nglich bleibt. Auf diese Tatsache wird sp\u00e4ter noch einmal zur\u00fcckzukommen sein.\nAuf die Ziffern f\u00fcr die sehr wechselnden B\u00f6den au\u00dferhalb der L\u00f6\u00dfregion soll nicht weiter eingegangen werden. Es liegen hier nur wenige Untersuchungen vor; die Durchschnittszahlen haben daher keine Bedeutung.\nF\u00fcr die chemische Bodenuntersuchung beschr\u00e4nke ich mich auf die Mitteilung des Gehaltes an den wichtigsten Pflanzenn\u00e4hrstoffen, an Humus und auf die Angabe der Wasserkapazit\u00e4t in Prozenten. Da hier eine kleinere Zahl von Untersuchungen vorliegt, m\u00f6gen s\u00e4mtliche von Remy angegebenen Einzelzahlen sowie die Durchschnitte f\u00fcr die zusammengeh\u00f6rigen Bodenarten mitgeteilt werden. Bemerkt sei noch, da\u00df die Menge der Aschenbestandteile in 25 prozent. kochender Salzs\u00e4ure bei einst\u00fcndiger Einwirkung und da\u00df der Stickstoffgehalt nach Kjeldahl bestimmt wurde.\n(Siehe die Tabelle 1 S. 35.)\nDiese \u00fcntersuchungsergebnisse zeigen, da\u00df der Boden nach keiner Richtung \u00fcber erhebliche N\u00e4hrstoffmengen verf\u00fcgt. Der milde und feinsandige Lehm, zwischen welchen typische Unterschiede nicht vorhanden sind, k\u00f6nnen bei dieser Betrachtung zusammengefa\u00dft werden. Der Sticlcstoff-gehalt ist in allen F\u00e4llen klein. Im Untergr\u00fcnde findet sich erkl\u00e4rlicherweise noch weniger Stickstoff als in der Ackerkrume, damit deckt es sich, da\u00df der Boden auf eine Stickstoffd\u00fcngung bedeutende Reaktion zeigt. Die Phosphors\u00e4ure ist ebenfalls in m\u00e4\u00dfigen Mengen vorhanden, im Durchschnitt, aber nicht in allen F\u00e4llen, in etwas gr\u00f6\u00dferen Mengen im Untergrund als in der Ackerkrume. Trotzdem haben die bisherigen Erfahrungen gezeigt, da\u00df von Phosphors\u00e4ured\u00fcngungen erhebliche Wirkungen nicht erzielt werden.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"2. Die Bodenverh\u00e4ltnisse.\n35\nTabelle 1.\nNo. der Probe\tOrt der Entnahme\tTiefe\ti Stickstoff\ta 1= \u00a5 Sr\tKali\tKalk\tMagnesia\tWasser- kapazit\u00e4t\n\t\tcm\t%\ti\t\t\t\u00b0/ Io\t\u00b0/ Io\n1. Milder Lehmboden.\na) Ackerkrume.\nIII\tEcke der Schl\u00e4ge X, XI u. XII a\t10\u201420\t0,083\t0,129\t0,182\t0,520\t0,482\t35,2\t1,14\nVIII\tSchlag V\t10\u201420\t0,073\t0,119\t0,177\t0,392\t0,452\t36,3\t1,45\nXIII\t\u201e XV\t10\u201420\t0,084\t0,136\t0,253\t0,500\t0,506\t32,4\t1,33\nXXIX\t., XVIII\t-25\t0,083\t0,191\t0,235\t0,568\t0,477\t34,6\t1,12\nXXXIII\t\u201e XXI\t\u201420\t0,067\t0,124\t0,290\t0,592\t0,621\t23,8\t1,56\n\tMittel:\t\t0,078\t0,140\t0.227\t0,514\t0,508\t32,5\t1,32\nb) Untergrund.\nlila\twie oben\t70\t0,035\t0.139\t0,471\t0,688\t0,670\t39,5\t0,320\nmb\t\t100\u2014110\t0,027\t0,144\t0,384\t10,448\t1,794\t32,3\t0,227\nVHI\tV>\t100\t0,042\t0,145\t0,520\t0,548\t0,984\t40,7\t0,320\nxm\t\u00bb1\tI\u2019\t90\t0,043\t0,150\t0,507\t0,548\t1,015\t38,1\t0,170\nXIX a\t1> 11\t25\u201485\t0,049\t0,177\t0,481\t0,382\t0,652\t35,7\t0,460\nXIX b\t\u201e \u201e\t85\u2014110\t0,045\t0,184\t0,464\t0,536\t0,858\t38,1\t0,420\nXXXIII\t11 11\t120\u2014170\t0,071\t0,145\t0,219\t8,046\t1,660\t32,3\t0,280\n\tMittel:\t\t0,045\t0,155\t0,435\t(3,028)\t1,090\t36,7\t0,314\nMittel ohne mb und XXXIII\t\t\t0,043\t0,159\t0,489\t0,540\t0,836\t38,4\t0,338\n2. Feinsandige Lehmb\u00f6den.\na) Ackerkrume.\nX\tEcke der Schl\u00e4ge XIX, XV, XVI\t10\u201420*\t0,056\t0,124\t0,172\t0,416\t0,509\t32,7\t1,29\nXIV\tSchlag XVI\t10-20\t0,067\t0,119\t0,100\t0,344\t0,461\t32,4\t0,77\nXXI\tGrenze der Schl\u00e4ge XIX und II b\t10\t0,079\t0,119\t0,413\t0,480\t0,559\t31,9\t1,15\n\tMittel:\t\t0,067\t0,121\t0,228\t0,413\t0,510\t32,3\t1,07\nb) Untergrund.\nXIV\twie oben\t120\t0,036\t0,122\t0,345\t0,464\t0,571\t35,4\t0,23\nXXI\t11 1'\t100\t0,012\t0,126\t0,350\t0,648\t0,578\t37,6\t\u2014\n\tMittel :\t\t0,024\t0,124\t0,348\t0,556\t0,575\t36,5\t\u2014\n3. Toniger Sandboden.\na) Ackerkrume.\nXXXII | Schlag XXIII | \u201425 [ 0,089 | 0,124 | 0,232 [ 0,760 | 0,636 | 35,2 ] 1,190\nb) Untergrund.\n\twie oben 1\u00bb 1>\t26\u201480 80-140\t0,049 0,062\t0,154 0,161\t0,195 0,240\t0,320 0,304\t0,497 ! 30,1 0.495 1 \u2014\t0,430 0,334\n\tMittel:\t\t0,056\t0,157\t0,218\t0,312\t0,496 | \u2014\t0,382\n3*","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"86\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nDie Bodenphosphors\u00e4ure muh in einer f\u00fcr die Pflanzen leicht zug\u00e4nglichen Form vorhanden sein. Hier\u00fcber kann uns die Bodenanalyse bislang leider keinen Aufschlu\u00df geben, weshalb sie nur von sehr beschr\u00e4nkter Bedeutung ist und f\u00fcr die Handhabung der D\u00fcngung kaum Aufschl\u00fcsse zu erteilen vermag.\nDer Gehalt des Bodens an Kali ist nicht unbedeutend. In der Ackerkrume des milden Lehmbodens finden sich mindestens 0,177 und h\u00f6chstens 0,253%, im Mittel 0,227 \u00b0/0, in der Krume des feinsandigen Lehmes waren im Durchschnitt von 3 Bestimmungen 0,228% Kali (bei stark schwankenden Einzelziffern) vorhanden. Der Untergrund enthielt in der Mehrzahl der F\u00e4lle nicht unerheblich mehr Kali. Im Durchschnitt fanden sich in dem milden Lehm 0,435 und in dem feinsandigen Lehm 0,348%. Trotz dieser nicht ganz geringen Kalimengen ist wenigstens zu bestimmten Fr\u00fcchten durch Kalid\u00fcngung eine deutliche Ertragssteigerung zu erzielen. Die Kosten der D\u00fcngung machen sich in diesem Falle sehr gut bezahlt.\nSehr verschieden ist der Zi\u00c4gehalt. Nur an einzelnen Stellen wurde ein sehr hoher Gehalt beobachtet, so in dem Untergrund von Probe III 10,4 und von Probe XXIII 8,0 %. Auch an verschiedenen anderen Stellen sind derartige Mengen von Kalk nachgewiesen. Im Vergleich zur ganzen Fl\u00e4che sind diese kalkreichen B\u00f6den aber doch nur sp\u00e4rlich verbreitet. Au\u00dferdem findet sich der gr\u00f6\u00dfere Kalkreichtum der Regel nach nur im Untergrund, nicht in der Ackerkrume. Die Entkalkung des L\u00f6\u00df ist im allgemeinen ziemlich weit vorgeschritten. In der Ackerkrume des milden Lehmbodens finden sich im Durchschnitt 0,514% (von 0,392\u20140,592%), in der Ackerkrume des feinsandigen Lehmbodens 0,413% (von 0,344\u20140,480%) Kalk. Der Untergrund des milden Lehmes schwankt im Kalkgehalt, abgesehen von den zwei oben genannten Stellen, mit ungew\u00f6hnlich hohem Kalkgehalt von 0,382\u20140,688% und stellt sich im Mittel \u2014 unter Ausscheidung der beiden hohen Gehalte \u2014 auf 0,540%. Im feinsandigen Lehmboden wies der Untergrund im Durchschnitt 0,556% Kalk auf. Trotzdem diese Mengen als hoch nicht angesehen werden k\u00f6nnen, ist vorl\u00e4ufig durch eine Kalkd\u00fcngung keine besondere Wirkung zu erzielen.\nDer Gehalt des tonigen Sandbodens entfernt sich nicht allzu weit von den oben besprochenen Ziffern. Wegen der sehr wechselnden Beschaffenheit der B\u00f6den im s\u00fcdlichen Gebiet des Dikopshofes soll auf diese Zahlen nicht weiter eingegangen werden. Selbst wenn hier eine gr\u00f6\u00dfere Zahl von Untersuchungen vorl\u00e4ge, als es tats\u00e4chlich der Fall ist, so w\u00fcrden aus denselben doch nur sehr vorsichtig Schl\u00fcsse gezogen werden d\u00fcrfen. Wie es scheint, ist der Gehalt an Kali in dieser Region noch geringer als auf den besseren B\u00f6den. Auch der Kalkgehalt d\u00fcrfte wenigstens im Untergrund kleiner sein.\nAlles in allem ergeben diese Betrachtungen \u00fcber den Boden, da\u00df abgesehen von dem unebenen s\u00fcdlichen Teil des Gutes der gr\u00f6\u00dfte Teil der Fl\u00e4che des Dikopshofes f\u00fcr die Zwecke eines Versuchsgutes vor-","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"B. Schlageinteihmg und Fruclitfolge.\n37\nz\u00fcglich geeignet ist. Die Grundst\u00fccke zeichnen sich durch eine ebene Lage und eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfe Gleichm\u00e4\u00dfigkeit des Bodens aus. Sie sind infolge jahrelangen starken B\u00fcbenbaues durch Tiefkultur zwar in einem guten Kulturzustande, aber sie sind nicht besonders reich an N\u00e4hrstoffen. Zweifellos sind manche B\u00fcbeng\u00fcter der Bheinprovinz mit besseren B\u00f6den ausgestattet als der Dikopshof, dessen Boden h\u00f6chstens als mittelgut angesprochen werden kann.\n3. Schlageinteilung und Fruchtfolge.\nDer Vorbesitzer hatte das Gut in wenigen gro\u00dfen Schl\u00e4gen bewirtschaftet. Die einzelnen Schl\u00e4ge waren von verschiedener Gr\u00f6\u00dfe; sie umfa\u00dften teilweise 15\u201418 ha und erreichten eine L\u00e4nge bis 700 m. F\u00fcr einen regelrechten Betrieb der Wirtschaft erscheint dies auch ganz zweckm\u00e4\u00dfig. Anders liegt die Sache f\u00fcr eine Versuchs- und Demonstrationswirtschaft. Hier ist eine gr\u00f6\u00dfere Zahl von Schl\u00e4gen und vor allen Dingen eine nicht zu schwierige Zug\u00e4nglichkeit der einzelnen Fl\u00e4chen unbedingtes Erfordernis. Es war infolgedessen nicht zu vermeiden, da\u00df weitere Wege angelegt und eine Neueinteilung der ganzen Grundst\u00fccke vorgenommen wurde. Die gro\u00dfe Verschiedenheit des Bodens, welche in dem vorigen Abschnitt besprochen wurde, l\u00e4\u00dft die Einrichtung von 2 Rotationen ohne weiteres als selbstverst\u00e4ndlich erscheinen. Auf dem ebenen und gleichm\u00e4\u00dfigen gr\u00f6\u00dferen Teil des Gutes mit dem milden bezw. feinsandigen Lehmboden mu\u00dfte die Hauptrotation eingerichtet werden, w\u00e4hrend der unebene kleinere s\u00fcdliche Teil mit seinen wechselnden Bodenverh\u00e4ltnissen eine Nebenrotation verlangt.\nAls Normalfl\u00e4che der Schl\u00e4ge hielt ich 5 ha (20 Morgen) f\u00fcr w\u00fcnschenswert. So entstanden auf dem gleichm\u00e4\u00dfigen Lehmboden des Gutes f\u00fcr die Hauptrotation 17 Schl\u00e4ge. Au\u00dferdem wurden 12,3 ha f\u00fcr weiter unten zu besprechende Dauerversuche und 1,13 ha f\u00fcr eine an den Hof ansto\u00dfende Jungviehkoppel von der allgemeinen Bewirtschaftung ausgeschlossen. Die bequeme Zug\u00e4nglichkeit der einzelnen Schl\u00e4ge wurde dadurch erm\u00f6glicht, da\u00df \u00f6stlich und westlich von dem die Feldmark durchschneidenden \u00f6ffentlichen Wege noch je ein Parallelweg angelegt wurde. So entstanden, wie die Karte (Fig. 1, S. 38) zeigt, auf dem Hauptteil des Gutes 4 nebeneinander gelegene Beihen von Schl\u00e4gen, die m\u00f6glichst genau 5 ha gro\u00df sind, im einzelnen je nach der nat\u00fcrlichen Lage allerdings kleine Schwankungen aufweisen. Dadurch war f\u00fcr die Auswahl der Fr\u00fcchte, f\u00fcr die Durchf\u00fchrung von Versuchen und endlich bei Demonstrationen die n\u00f6tige Beweglichkeit und Freiheit gesichert. Ausdr\u00fccklich sei betont, da\u00df eine solche Vielzahl von Schl\u00e4gen nur f\u00fcr die Zwecke einer Versuchs- und Demonstrationswirtschaft, nicht f\u00fcr einen regul\u00e4ren landwirtschaftlichen Betrieb zweckm\u00e4\u00dfig erscheint.\nAuf dem ungleichm\u00e4\u00dfigen im allgemeinen mehr sandigen Boden war die Einteilung der Schl\u00e4ge durch die nat\u00fcrliche Lage gegeben und sehr viele \u00c4nderungen waren weder erforderlich noch durchf\u00fchrbar. Es wurden","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"Lageplan\n38\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nhier 7 Schl\u00e4ge gebildet, die in einer Nebenrotation bewirtschaftet werden sollen. Selbstverst\u00e4ndlich ist es, da\u00df soweit wie m\u00f6glich eine gleiche Gr\u00f6\u00dfe angestrebt wurde; doch schwanken die Schl\u00e4ge der Nebenrotation von 2,15 bis 2,98 ha. Wie die Karte zeigt, stellen sowohl in der Haupt- wie in der\nNebenrotation in einzelnen F\u00e4llen mehrere Teilst\u00fccke einen einzigen Schlag dar. In dieser Beziehung mu\u00dfte die Lage der einzelnen Grundst\u00fccke, die unab\u00e4nderlich ist, den wirtschaftlichen R\u00fccksichten so gut wie m\u00f6glich angepa\u00dft werden.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"3. Schlageinteilung und Fruchtfolge.\n39\nEine Fruchtfolge war f\u00fcr beide Eotationen von vornherein vorgesehen. Diese soll indessen nur den allgemeinen Rahmen f\u00fcr die Bewirtschaftung abgeben; je nach Bedarf k\u00f6nnen Abweichungen vorgenommen werden, wenn wirtschaftliche Gr\u00fcnde dies zweckm\u00e4\u00dfig erscheinen lassen. Die Zahl von 17 Schl\u00e4gen in der Hauptrotation bedingt auch eine nur f\u00fcr die besonderen Verh\u00e4ltnisse der Versuchs Wirtschaft passende, sehr ausgedehnte Fruchtfolge. Sie gestattet es, wie es f\u00fcr die Futterproduktion notwendig erscheint, 3 Schl\u00e4ge mit Luzerne und einen weiteren mit Rotklee anzubauen. Unter dieser Voraussetzung bieten die beiden Fruchtfolgen nachstehendes Bild :\n1.\n2.\n3.\n4.\n5.\n6.\n7.\n8.\n9.\n10.\n11.\n12.\n13.\n14.\n15.\n16. 17.\nHauptrotation.\nZuckerr\u00fcben -j-\nWeizen\nRoggen\nKlee\nHafer\nZuckerr\u00fcben -f\nSommerweizen, Sommergerste und Hafer\nY\u00e4 Vicia villosa oder Inkarnatklee, danach Gr\u00fcnmais +, Va Zuckerr\u00fcben oder Kartoffeln -f-Hafer mit Luzerne\nLuzerne\nFutterr\u00fcben +\nHafer\nZuckerr\u00fcben +\nWeizen\nRoggen.\nNebenrotation.\n1.\tWintergerste +, danach Gr\u00fcnd\u00fcngung\n2.\tKartoffeln in Gr\u00fcnd\u00fcngung y2 +\n3.\tRoggen\n4.\tKlee\n5.\tHafer\n6.\tKartoffeln +\n7.\tRoggen.\nBeide Rotationen stellen modifixierte Fruchtwechselwirtschaften dar. Die Hauptrotation hat 8 Schl\u00e4ge mit Halm-, 9 Schl\u00e4ge mit Hack- oder Blattfr\u00fcchten bezw. Futterpflanzen. In der Nebenrotation werden 4 Schl\u00e4ge mit Getreide, 3 Schl\u00e4ge mit Hack- und Blattfr\u00fcchten bestellt. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, da\u00df die eben aufgef\u00fchrten Fruchtfolgen nur die allgemeine Richtschnur abzugeben haben. Im einzelnen waren verschiedene Abweichungen aus irgendwelchen Gr\u00fcnden vorzunehmen. So wird es in","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Diiopshofes.\njedem Betriebe sein. Man wird eine Fruchtfolge aufstellen, welche den Rahmen f\u00fcr die Feldwirtschaft abgibt, ohne aber sich sklavisch an dieselbe zu binden. Besondere F\u00e4lle erfordern besondere Ma\u00dfnahmen. Mit dies\u00e9r Einschr\u00e4nkung halte ich aber die Aufstellung einer Fruchtfolge auch f\u00fcr intensive Wirtschaften f\u00fcr empfehlenswert. Ich ziehe sie der sogenannten freien Wirtschaft, die gar keine Anhaltspunkte aufstellt und nur zu leicht in Regellosigkeit verf\u00e4llt, unbedingt vor.\nYerschiedene Tatsachen d\u00fcrften bei n\u00e4herer Betrachtung der obigen Fruchtfolgen auffallen; sie erkl\u00e4ren sich aus besonderen Umst\u00e4nden, namentlich aus den klimatischen Verh\u00e4ltnissen des Rheinlandes. Hierher rechnet der regelm\u00e4\u00dfige Anbau von Winterweizen nach Zuckerr\u00fcben. Im gro\u00dfen und ganzen kann man Weizen unter den hiesigen Verh\u00e4ltnissen noch bis tief in den November event, noch im Dezember s\u00e4en. Selbst wenn der Weizen erst im Januar oder Februar nach dem Auf tauen auf gehen sollte, kann man der Regel nach noch auf sichere und gute Ernten rechnen. Durchaus unzweckm\u00e4\u00dfig ist es, im Gegensatz zu vielen anderen Gegenden, Winterung nach Klee zu bauen. Erfahrungsm\u00e4\u00dfig liefern Weizen wie Roggen nach Klee keine guten Ernten. Die Beobachtungen auf den Versuchsfeldern des Dikopshofes, auf die zur\u00fcckzukommen ist, best\u00e4tigen diese allgemeine Erfahrung. Dagegen ist der Klee eine ausgezeichnete Vorfrucht f\u00fcr Hafer, welcher ohne Stickstoffd\u00fcngung nach ihm hohe Ernten zu liefern vermag. Roggen wird ganz allgemein nach Weizen gebaut, eine Folge, welche man sonst nicht f\u00fcr gerade sehr zweckm\u00e4\u00dfig ansieht. Im Rheinland werden bei diesem Anbau recht gute Resultate erzielt. Die Roggenertr\u00e4ge sind in der hiesigen Gegend ganz allgemein h\u00f6her, als ich sie in den verschiedenen Teilen Deutschlands kennen gelernt habe. Inwieweit besondere Bodenverh\u00e4ltnisse oder das milde Klima hierf\u00fcr die Ursache abgeben, lasse ich dahingestellt; die Tatsache steht fest. Auffallen d\u00fcrfte es auch, da\u00df in der obigen Fruchtfolge H\u00fclsenfr\u00fcchte keinen Platz gefunden haben. Sie gelten in der Rheinprovinz mit Recht als sehr unsichere Gew\u00e4chse. Auch Sommergerste wird im allgemeinen nicht oder doch nur in einem sehr bescheidenen Ma\u00dfe angebaut. Man ist der Meinung, da\u00df man mit Hafer weiter kommt, und diese Anschauung halte ich f\u00fcr zutreffend. Der Regel nach beginnt wegen vielfacher Niederschl\u00e4ge im M\u00e4rz die Bestellung nicht so fr\u00fch, als f\u00fcr Gerste w\u00fcnschenswert ist, und auch die Erntezeit pflegt nur selten ein Bergen der Gerste ohne Regenf\u00e4lle zu gestatten. Man kann dadurch nur sehr schwer eine tadellose Braugerste produzieren, um so mehr als Lagerfrucht dem Hafer viel weniger leicht nachteilig wird als der Gerste.\nDie beiden Fruchtfolgen waren im gro\u00dfen und ganzen im Herbst 1904 eingerichtet. Die Ernten des Jahres 1905 zeigten mit wenigen Ausnahmen die Neuordnung der Dinge. Der tats\u00e4chliche Anbau der verschiedenen Fr\u00fcchte hat in den drei Jahren 1905\u20141907 in Prozenten des Ackerlandes folgendes Verh\u00e4ltnis aufgewiesen:","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"4. Der 'Wirtsehaftshof.\n41\n\t1907\t1906\t1905\n\t0 / 'O\t\u00b0lo\t\u00b0/o\nGetreide\t\t. 50,1\t49,4\t50,0\nHackfr\u00fcchte\t\t. 25,9\t25,3\t26,1\nBlattfr\u00fcchte und Futterpflanzen .\t. 24,0\t25,3\t23,9\nIn Wirklichkeit ist die Nebenrotation genan entsprechend der Fruchtfolge zur Durchf\u00fchrung gekommen. In der Hauptrotation machte der Futterbau einige Schwierigkeiten. Die Luzerne befriedigte nicht in ihren Ertr\u00e4gen, und sie konnte nicht immer, wie angenommen war, 3 Jahre auf demselben Felde bleiben. Man erzielte dann schlechte Ernten und hatte eine starke Verqueckung der Felder zu bef\u00fcrchten. Die Klagen \u00fcber ungen\u00fcgende Ausdauer der Luzerne sind ja ziemlich allgemein. Die Angaben der Literatur, nach welchen Luzerne 6\u20148\u201410 und mehr Jahre ausdauern soll, scheinen der Yergangenheit anzugeh\u00f6ren. In der Praxis hat man in der Rheinprovinz Schwierigkeiten genug mit einer dreij\u00e4hrigen Ausdauer.^ Durch diesen Umstand und einige andere Zuf\u00e4lligkeiten haben Verschiebungen stattgefunden, welche indessen den Gesamtrahmen der Fruchtfolge nicht ber\u00fchrten.\nBei der gro\u00dfen Bedeutung der Viehhaltung f\u00fcr den Betrieb des Dikops-hofes ist eine gen\u00fcgende und vor allen Dingen sichere Futterproduktion eine unbedingte Voraussetzung. Die Erfahrungen, welche mit der kleinen Jungviehweide gemacht wurden, sind durchaus ermutigend. Es wird deshalb beabsichtigt, im Fr\u00fchjahr 1908 weitere 2,5 ha in Weide niederzulegen. Dadurch kann man nicht nur dem Jungvieh, sondern auch den \u00e4lteren Zuchttieren Weidegang zukommen lassen. \u00dcbrigens steht dem Dikopshof auch noch die Futternutzung auf den geod\u00e4tischen \u00dcbungspl\u00e4tzen bei Ippendorf zu. Es handelt sich um zwei gro\u00dfe Fl\u00e4chen von zusammen 10,07 ha, welche eingez\u00e4unt und mit je einem Geb\u00e4ude ausgestattet sind. Die Geb\u00e4ude enthalten je eine Arbeiterwohnung, einen Stall und einen Futterschuppen. Diese Grundst\u00fccke werden im Fr\u00fchjahr und dann von August an als Weide f\u00fcr das Jungvieh benutzt; ein Teil der Fl\u00e4che wird zur Heuwerbung verwendet.\n4. Der Wirtschaftshof.1)\nDer ganze Hof war bei der \u00dcbernahme des Gutes von einem Weiher umgeben. Namentlich auf der Westseite hatte der Weiher eine recht erhebliche Breite und im ganzen betrug seine Fl\u00e4che 0,5 ha. Zweifellos wird durch den Weiher, der von hohen B\u00e4umen auf beiden Seiten umgeben ist, die landschaftliche Lage des Hofes versch\u00f6nert. Wirtschaftlich hatte er doch auch manche Schattenseiten zur Folge. Zum ganzen Hof war nur an der S\u00fcdostecke ein einziger Zugang; bei einer eventuellen Feuersbrunst h\u00e4tten sich hieraus sehr ernste Verh\u00e4ltnisse ergeben k\u00f6nnen. Weiter war eine Durchfahrt durch die Scheunentennen ausgeschlossen und endlich war das\n') Vergl. Hansen, Dikopshof als Gutswirtschaft der K\u00f6niglichen Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf. Deutsche Landwirtschaftliche Presse 1905, No. 45\u201447.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nganze Gel\u00e4nde innerhalb des Weihers vollst\u00e4ndig behaut, so da\u00df Neubauten sich nicht mehr anbringen lie\u00dfen. Den letzteren Umstand kann man nicht \u00e4ndern. Es bleibt nichts weiter \u00fcbrig, als au\u00dferhalb des eigentlichen Hofes notwendig erscheinende neue Geb\u00e4ude zu errichten. Die anderen Nachteile wurden dadurch beseitigt, da\u00df mit Hilfe des Bauschuttes die n\u00f6rdliche Seite des Weihers zugesch\u00fcttet wurde.\nFig. 2. Lageplan des Wirtscha&shofes.\nDie Anordnung der Geb\u00e4ude veranschaulicht der Lageplan (Fig. 2). An der S\u00fcdseite des Hofes liegt das Wohnhaus, daneben die Molkerei und in deren Verl\u00e4ngerung das Eishaus. Die Westseite des Hofes nimmt, der Rindviehstall, die Ostseite Pferde- und Schweinestall sowie das Arbeiterhaus ein. Auf der Nordseite liegt die gro\u00dfe Hofscheune. Die Mitte des Hofes wird von der D\u00fcngerst\u00e4tte eingenommen. Au\u00dferhalb des Hofes befindet sich eine Kapelle sowie ein fr\u00fcher als Schmiede und Backhaus benutztes Geb\u00e4ude. Das letztere dient gegenw\u00e4rtig als Schuppen f\u00fcr Handger\u00e4te und enth\u00e4lt weiter die Transformatoranlage. Neu aufgef\u00fchrt sind w\u00e4hrend des","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n43\nSommers 1904 eine Feldscheune, ein Ger\u00e4te-, ein Wagenschuppen sowie die Fuhrwerkswage mit Wiegeh\u00e4uschen. Die Karte (Fig. 1, S. 38) zeigt dann, da\u00df auf dem Grundst\u00fcck westlich der Eisenbahn noch ein Arbeiterhaus liegt. Im Anschlu\u00df hieran wurde 1904 ein Quarant\u00e4nestall gebaut. Die Gesamtanlage des von hohen B\u00e4umen umgebenen Hofes zeigt die Fig. 1 (Taf. I). Die \u00e4u\u00dfere Ansicht des Hofes, auf welcher das Wohnhaus und das alte Arbeiterhaus ersichtlich ist, bringt die Fig. 2 (Taf. I). Das Innere des Hofes, welcher eine typisch rheinische Bauweise besitzt, wird durch Fig. 3 (Taf. II) veranschaulicht.\nDie vorhandenen Geb\u00e4ude, welche, wie im vorigen Abschnitt nachgewiesen wurde, aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammen, waren bei \u00dcbernahme des Hofes in einem f\u00fcr einen gew\u00f6hnlichen landwirtschaftlichen Betrieb brauchbaren Zustande. Namentlich die St\u00e4lle lie\u00dfen aber hinsichtlich Licht und Luft und auch Bequemlichkeit mancherlei zu w\u00fcnschen \u00fcbrig. F\u00fcr die Zwecke eines akademischen Gutes, das als Versuchs- und Demonstrationswirtschaft verwendet werden sollte, waren die Geb\u00e4ude im allgemeinen weder ausreichend noch zweckm\u00e4\u00dfig. Ein vollst\u00e4ndiger Umbau und eine Reihe von Neubauten waren nicht zu umgehen. Wo es m\u00f6glich war, sind die alten Anlagen weiter verwendet und jeder Luxus ist vermieden worden. Dementsprechend ist der eigentliche alte Hof nicht neu, sondern nur umgebaut. Aber alles ist zweckm\u00e4\u00dfiger und besser, namentlich heller und luftiger geworden, als es fr\u00fcher war. Betrachtet man den Hof als ein fertiges Ganzes, so wird man an ihm mancherlei zu tadeln finden. Wenn man aber bedenkt, da\u00df es sich um den Umbau eines bestehenden Hofes handelt, bei welchem alle unn\u00f6tigen Kosten zu vermeiden waren, so wird man zugeben m\u00fcssen, da\u00df eine zweckm\u00e4\u00dfige und brauchbare, modernen Anspr\u00fcchen gen\u00fcgende Einrichtung geschaffen worden ist. Aus den alten Geb\u00e4uden ist gemacht worden, was eben m\u00f6glich war.\nBemerkt m\u00f6ge noch werden, da\u00df der Umbau der s\u00e4mtlichen St\u00e4lle, der Neubau des Ger\u00e4teschuppens, des Wiegehauses und Quarant\u00e4nestalles von der Firma Franz H\u00fcttenrauch-Apolda projektiert und durchgef\u00fchrt worden ist. Die Feldscheune ist von Arthur M\u00fcller-Berlin gebaut worden. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen sollen die einzelnen Geb\u00e4ude einer kurzen Besprechung unterworfen werden.\n5. Die Baulichkeiten.\n1. Das 'Wohnhaus (Fig. 2 S. 42 und Taf. I Fig. 2) enth\u00e4lt die Wohnung der Beamten und die Wirtschaftsr\u00e4umlichkeiten. Zwei Zimmer sind f\u00fcr den Dienstgebrauch des Administrators und ein 55 qm gro\u00dfer Saal als H\u00f6rsaal reserviert. Das ganze Haus ist unterkellert. An den Einrichtungen des ganz stattlich aussehenden Wohnhauses ist, abgesehen von imbedeutenden Reparaturen, so gut wie nichts ge\u00e4ndert worden. Es entspricht vollst\u00e4ndig seinem Zweck und befindet sich in einem guten baulichen Zustande. In einem nach Osten an das Wohnhaus ansto\u00dfenden Anbau (Fig. 2 S. 42 und Taf. I Fig. 2) finden sich die Gesindestube und das Wohnhaus. Zwischen","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nWeiher und Waschhaus liegt ein kleiner Ziergarten, der dem Ganzen ein recht anmutiges Bild verleiht.\n2.\tDas Arbeiterhaus (Fig. 2 S. 42 u. Tat. I Fig. 2) ist durch den Umbau des alten Wohnhauses entstanden. Dasselbe stammt aus dem Jahre 1687 und ist nach der vorgenommenen Reparatur in einem guten baulichen Zustande. Das Haus enth\u00e4lt in 2 Stockwerken 10 R\u00e4ume, von denen 2 f\u00fcr die Zwecke der Verwaltung reserviert sind. Die 8 \u00fcbrigbleibenden Zimmer sind zu Wohnungen f\u00fcr einen verheirateten Hofmeister und einen verheirateten Oberschweizer eingerichtet. Jede Wohnung hat ihren besonderen Zugang und enth\u00e4lt 3 heizbare sch\u00f6ne R\u00e4ume und eine nicht heizbare Kammer. Der Bodenraum steht, durch Lattenverschlag verschlie\u00dfbar gemacht, jedem Bewohner zur H\u00e4lfte zu. Diese beiden Wohnungen entsprechen allen Anforderungen, die man an Arbeiter Wohnungen zu stellen berechtigt ist.\n3.\tDie Molkerei. An das Wohnhaus st\u00f6\u00dft auf der Westseite ein Anbau {Fig. 2 S. 42), der fr\u00fcher als Pferdestall diente, heute aber durch einen Umbau den Zwecken der Molkerei dienstbar gemacht ist. Wie (Fig. 3 S. 45) zeigt, kommt man vom Hofe aus zuerst in den Sp\u00fclraum von 28 qm Grundfl\u00e4che. In demselben findet sich ein Dampferzeuger und die zum Reinigen der Gef\u00e4\u00dfe und Apparate n\u00f6tigen Einrichtungen. Auf der dem Hof entgegengesetzten Seite f\u00fchrt eine T\u00fcr in den Garten. Hier k\u00f6nnen die Ger\u00e4te und Gef\u00e4\u00dfe unter einem Schutzdach in reiner Luft trocknen und l\u00fcften. \u2014 \u00dcber der Molkerei wurde eine gro\u00dfe Stube gebaut, welche, durch eine Treppe vom Hof her\n'zug\u00e4nglich, zur Unterbringung der unverheirateten Schweizer dient.\nDie eigentliche Molkerei besteht, wie Fig. 3 zeigt, aus einem Raum von 56 qm Grundfl\u00e4che. In ihm sind die erforderlichen Apparate untergebracht. Es handelt sich einmal um den Verkauf frischer Milch nach Bonn und dann um die Verarbeitung des Restes auf Butter. Verkauft werden t\u00e4glich etwa 600\u2014650 1, der Rest wird auf dem Hof verarbeitet.\nF\u00fcr die Behandlung der Verkaufsmilch ist folgende Einrichtung getroffen. Die Milch kommt aus dem Stall zun\u00e4chst \u00fcber die MAHLERSche Wage zur Feststellung ihrer Menge, dann kommt sie in ein Sammelgef\u00e4\u00df, wo eine gr\u00fcndliche Durchmischung stattfindet; letztere ist erforderlich, um eine gleichm\u00e4\u00dfige Qualit\u00e4t zu bekommen, weil die verschiedenen Viehschl\u00e4ge) die auf dem Hofe gehalten werden, einen recht verschiedenen Fettgehalt aufweisen. Aus dem Sammelgef\u00e4\u00df kommt die Milch in eine Helm sehe Tiefk\u00fchlanlage. Der K\u00fchler arbeitet in seiner oberen Partie mit Wasser, in der unteren mit einer aus Eis und Salz hergestellten Soole. Die Milch wird regelm\u00e4\u00dfig auf 3\u20144\u00b0 C. abgek\u00fchlt, kommt in die HELMSchen Kanneu und dann in den durch Eis resp. Soole auf eine niedrige Temperatur gebrachten K\u00fchlraum, in welchem sie bis zum-Bahntransport nach Bonn stehen bleibt. Regelm\u00e4\u00dfig wird die Morgen- und Mittagsmilch abends nach Bonn gebracht, kommt hier im Institut f\u00fcr Tierzucht und Molkereiwesen von neuem in einen K\u00fchlraum, um dann am n\u00e4chsten Morgen mit 2 Milchwagen an etwa 400 Einzelabnehmer vertrieben zu werden. Diese Einrichtung hat sich auch in den hei\u00dfen Sommermonaten sehr gut bew\u00e4hrt.","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n45\nr-\u00efw '\t\n\t0 1\n4\t\n\t4\nn\tc\u00eej\t\t\t\nIr-i\u2014,L\t> I\t\tl\u2014i\u2014\u00e9\u2014.1\u2014\u00e8-\u20141\n\t\t\t1\t\u2018l1\u2014\u2014'I1\t\tT 1 I\nI H\t\\ 1\t\t\n\t\t\t\nu J \tV\t\u25a0.sz'rksz'r p=4=i\t\t> A I i> I\n\t\t\t\nI i 1\t>\t\t>\t| <P\t$\t1\n\t\t\t\nI u\t>\u2022 J\"\t\tf 1 IJ. |\n\u25a0i\u2014iTf\till \u201ci\t\u20141 L\u2014\t\t\u2014nr\u2014iT(-n|L SlilDi\n\t\t\t\n\t\t\t\u2014w\t^\u2014fl\n\t\tSt'*,*\to\tn \u00b0\u00b0 > h >\u25a0\t: j\n\t\tO\t\t<s4> >\tQ* rt .\t\u25a0\n\t\u00ab\t\t\u2022\t-\t! r\n\t\t\ti, a u w\tI\nEilidviehstall und Molkerei.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nDie bislang beschriebene Einrichtung der Molkerei auf dem Dikopshof ist aus der Abbildung (Taf. II, Kg. 4) ersichtlich. In der Molkerei sind ferner vorhanden ein Alfa-Separator, ein Triumph-Butterfa\u00df und ein Botier-Butterkneter. S\u00e4mtliche Maschinen werden von einem zweipferdigen Elektromotor mit Hilfe einer Transmissionswelle betrieben. Die eigentliche Molkereieinrichtung ist nach den Pl\u00e4nen des Ingenieurs W. Helm vom Bergedorfer Eisenwerk beschafft.\n4. Der Rindviehstall wird in seiner Anlage durch den Grundri\u00df (Eig. 3, S. 45) veranschaulicht. Der alte Kuhstall hatte eine L\u00e4nge von 38,5 und eine Tiefe von 9 m, und fa\u00dfte etwa 40 St\u00fcck Gro\u00dfvieh. Eine Erweiterung fand in der Weise statt, da\u00df die westliche Seiten wand um 5 m nach au\u00dfen ger\u00fcckt wurde. Der Dachstuhl wurde davon nicht ber\u00fchrt, sondern der Erweiterungsbau erhielt auf dem Gew\u00f6lbe eine Isolierschicht von Coaksasche, hierauf kam eine Betonschicht und schlie\u00dflich wurde mit doppellagiger Dachpappe abgedeckt. Der 5 m breite Erweiterungsbau wurde nicht nur an dem eigentlichen Stall, sondern auch noch an dem Scheunengiebel entlang gef\u00fchrt, und hierdurch wurde Platz f\u00fcr einen Jungvieh-Tiefstall geschaffen. Der Elachstall ist in der Weise angelegt, da\u00df 4 Doppelreihen Gro\u00dfvieh Platz haben. Jede Doppelreihe hat St\u00e4nde f\u00fcr 20 Tiere. Da in der Mitte des Stalles 2 K\u00e4lberbuchten frei gelassen sind, k\u00f6nnen im ganzen 76 St\u00fcck Gro\u00dfvieh untergebracht werden. In der Mitte befindet sich ein 1,75 m breiter Gang, der in die ansto\u00dfende Putterkammer m\u00fcndet. Auf jeder Seite des Mittelganges stehen 10 Tiere mit den K\u00f6pfen einander gegen\u00fcber an einem gemeinsamen Euttergange von 1,30 m Breite. Die St\u00e4nde sind 2,40 m lang und 1,25 m breit und haben ein Gef\u00e4lle nach der Jauchenrinne von 4 cm. Nur die letzte Standreihe, die f\u00fcr Ochsen bestimmt ist, hat eine L\u00e4nge von 2,70 m und ein Gef\u00e4lle von 6 cm. Die doppelseitigen D\u00fcngerg\u00e4nge sind 1,8, die einseitigen 1,3 m breit. Yon jedem D\u00fcngergange m\u00fcndet eine Kollt\u00fcr ins Freie. Die an den St\u00e4nden entlang laufenden 50 cm breiten Jauchenrinnen sind im Mittelgang mit starkem geriffeltem Eisenblech abgedeckt; sie m\u00fcnden au\u00dferhalb des Stalles in einen Kanal. Aus diesem Kanal flie\u00dft die Jauche in eine neu angelegte 70 cbm fassende Jauchengrube, welche wieder mit der D\u00fcngerst\u00e4tte in Verbindung steht. Nebenbei sei bemerkt, da\u00df die auf Eisenschienen ruhende zementierte Abdeckung dieser Jauchengrube f\u00fcr eine horizontal liegende Viehme\u00dfplatte verwertet wurde.\nDer ganze Stall ist auf Eisenschienen gew\u00f6lbt. Der Fu\u00dfboden besteht aus m\u00f6glichst rauh gehaltenem Beton, 13 eiserne Klappfenster und 5 \u00fcber den T\u00fcren angebrachte Oberlichter sorgen f\u00fcr die n\u00f6tige Beleuchtung.\nDie Ventilation bewirken au\u00dfer den erw\u00e4hnten Klappfenstern in den Au\u00dfenmauern durchgef\u00fchrte Luftzufuhrkan\u00e4le und Dunstsch\u00e4chte. Die in W\u00e4nden angebrachten Luftzufuhrkan\u00e4le (Fig. 3, Querprofil) lassen die Luft \u00fcber der Erdoberfl\u00e4che von au\u00dfen eintreten und in der Fensterbank, wo sie durch eine mit Seitenwangen versehene Klappe verschlossen werden k\u00f6nnen, austreten. Die 5 Dunstsch\u00e4chte \u2014 System H\u00fcttenrauch \u2014 ragen mit ihren","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n47\n\u2022durch T\u00fcren verschlie\u00dfbaren Luftaus- bezw. Eintrittsk\u00e4sten aus verzinktem Eisenblech 0,5 m in den Stall hinein \u2014 siehe Eig. 6, Tat. III \u2014 und \u00fcberragen am anderen Ende die Dachfirst, wo sie mit einer Haube von Jalousiebrettchen abgedeckt sind \u2014 Eig. 5 (S. 50) L\u00e4ngenprofil. \u2014 Der 50 cm im Quadrat weite Schacht selbst besteht aus Brettern, die innen mit Dachpappe gesch\u00fctzt sind. Zwischen den Doppelw\u00e4nden des Schachtes befindet sich eine Schicht Torfmull, wodurch die aufsteigende schlechte Luft gegen zu starke Abk\u00fchlung gesch\u00fctzt ist. Der Yentilationsschacht ist in der Diagonale durch eine Wellblechwand in zwei H\u00e4lften geteilt. Die ganze L\u00fcftungsvorrichtung arbeitet sehr gut. Wie hier, um Wiederholungen zu vermeiden, gleich bemerkt sein mag, ist dieselbe Ventilationseinrichtung in allen anderen St\u00e4llen vorhanden.\nDie Krippen bestehen aus Schalen von glasiertem Ton; sie haben an der Standseite eine je nach dem Gef\u00e4lle von 0,40\u20140,60 cm schwankende H\u00f6he. 46 St\u00e4nde haben Einzel-, 30 durchlaufende Krippen. Auf s\u00e4mtlichen Krippen sind zur Vermeidung des Verstreuens von Futter eiserne 80 cm hohe Fre\u00dfgitter angebracht. Nach dem Mittelgang sind die St\u00e4nde durch in U-Eisen befestigte Monierw\u00e4nde abgegrenzt. Dieselbe Abgrenzung haben die 46 Einzelst\u00e4nde, welche f\u00fcr Versuchsf\u00fctterung eingerichtet sind und es unbedingt verhindern, da\u00df ein Tier von dem Futter des Nachbartieres etwas aufnehmen kann. Um ein Verstreuen von Futter zu vermeiden, haben die Einzelkrippen weiter auf der Seite des Futterganges einen 20 cm hohen Zementaufsatz erhalten, und auf diesen legt sich schr\u00e4g ein 35 cm breites verzinktes Eisenblech, das in einer Eisenstange seinen Halt findet.\nDer ganze Stall ist mit Selbsttr\u00e4nke \u2014 System H\u00fcttenrauch \u2014 versehen. Bei den Einzelkrippen hat jede Kuh ihr besonderes Tr\u00e4nkbecken. An den durchlaufenden Krippen ist in \u00fcblicher Weise ein Tr\u00e4nkbecken f\u00fcr je 2 Tiere vorhanden. Im Kuhstall findet sich, wie in s\u00e4mtlichen B\u00e4umen des Hofes, elektrische Beleuchtung. \u00dcber dem Stande einer jeden Kuh h\u00e4ngt die Stalltafel, auf welcher Alter, Deck- und Kalbetermin, sowie die Milchertr\u00e4ge der drei letzten Probemelkungen verzeichnet sind. Die beschriebene Einrichtung des Stalles wird au\u00dfer durch die Zeichnung Fig. 3, S. 45 durch die Abbildung Taf. III, Fig. 5 veranschaulicht.\nAn dem \u00f6stlichen Ende des Stalles findet sich der schon erw\u00e4hnte Tiefstall, in welchem etwa 20 St\u00fcck Jungvieh in vier durch Lattierb\u00e4ume getrennten Abteilungen Platz finden (Taf. III, Fig. 4, Grundri\u00df Fig. 3, S. 45). Auch hier ist Selbsttr\u00e4nkeeinrichtung vorhanden. Der D\u00fcnger kann durch ein Schiebetor am Nordende des Stalles direkt mit Wagen resp. zweir\u00e4derigen Karren herausgeholt und aufs Feld gefahren werden.\nBesonders bemerkenswert sind die von H\u00fcttenrauch konstruierten verstellbaren Krippen (Fig. 4, S. 48), welche aus verzinktem Eisenblech gearbeitet und mit Fre\u00dfgittern versehen sind.\nIn Verbindung mit dem Stall steht am s\u00fcdlichen Ende ein Baum (Fig. 3, S. 45) der zur Feststellung der Milchmenge an den Probemelktagen und w\u00e4hrend der F\u00fctterungsversuche dient. In ihm ist eine genau arbeitende Mahler sehe","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 4. Einzelheiten des verstellbaren Jungvieh-Krippentisches mit Fre\u00dfgitter im Tiefstall.\n48\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nMilchwage untergebracht. Auch kann in diesem Raum die Milch w\u00e4hrend des Melkens in reiner Luft stehen.\n","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n49\nAn dem entgegengesetzten Ende des Stalles ist in einem fr\u00fcheren Scheunenbansen die Futterhammer eingerichtet. Im ganzen hat diese eine Gr\u00f6\u00dfe von 136 qm. Ein besonderer etwa 24 qm gro\u00dfer Raum dient zum Wiegen des Futters f\u00fcr Versuchszwecke (Fig. 3, S. 45). In der Futterkammer befindet sich die Viehwage. Eine Treppe f\u00fchrt auf den Speicher. \u00dcber der Futterkammer sind 3 Speicherb\u00f6den vorhanden (Fig. 3, L\u00e4ngenprofil). Von einem dreipferdigen Elektromotor werden in der Futterkammer H\u00e4ckselmaschine und R\u00fcbenschneider getrieben (Fig. 7, Taf. IV), und derselbe Motor setzt auf dem ersten Speicher eine Saxonia-Schrotm\u00fchle, eine Haferquetsche und einen \u00d6lkuchenbrecher in Bewegung (Fig. 8, Taf. IV).\nWie hier gleich bemerkt sein mag, liegt auf s\u00e4mtlichen Speichern eine elektrische Kraftleitung. Trieur, Windfege, Putzm\u00fchle tragen kleine Elektromotoren, welche durch Kabel und Stechkontakt mit der Kraftleitung verbunden werden k\u00f6nnen, und es gestatten, da\u00df man die betreffenden Reinigungsmaschinen in jeder beliebigen Stellung, wie es die Lage der Getreidehaufen gerade verlangt, arbeiten lassen kann. Bei Anlage einer Transmission w\u00fcrden die Maschinen viel weniger bewegungsf\u00e4hig sein. Dem gegen\u00fcber kann das durch die getrennten Motore etwas gr\u00f6\u00dfere Anlagekapital keine so erhebliche Rolle spielen.\nAn die Futterkammer schlie\u00dft sich eine Scheunentenne (Fig. 3), welche durch die erw\u00e4hnte Zuschiittung der einen Weiherseite zum Durchfahren eingerichtet worden ist. Sie kann als Vorraum f\u00fcr die Futterkammer betrachtet werden. Auf diese Tenne m\u00fcndet ein Sackaufzug (Einschalter Fig. 8, Taf. IV rechts), welcher, von einem 1/2 pferdigen Elektromotor betrieben, es gestattet, die S\u00e4cke von den Wagen auf die einzelnen Speicher zu bef\u00f6rdern.\nAuf der der Futterkammer entgegengesetzten Seite der Tenne ist eine besondere Kammer f\u00fcr Versuchsheu, welche etwa 75 dz geschnittenes Heu zu fassen vermag, angebracht. Ein verschalter, 1,80 m breiter Gang verbindet die erste Tenne mit der zweiten, so da\u00df der Transport von Heu und Stroh der Hauptsache nach sich innerhalb der Geb\u00e4ude abspielen kann.\n5.\tDie Scheune bietet sonst keine bemerkenswerten Einrichtungen. Im ganzen sind drei Quertennen vorhanden, zu deren Seiten in allgemein \u00fcblicher Weise die Bansen sich befinden. Der hohe spitze Dachstuhl alter Konstruktion wird in absehbarer Zeit einer Erneuerung bed\u00fcrfen. Es ist beabsichtigt, ihn dann so einzurichten, da\u00df ein Heuaufzug angebracht werden kann. Bei der heutigen Konstruktion ist das nicht gut m\u00f6glich.\n6.\tDer Pferdestall befindet sich in der nord\u00f6stlichen Hofecke an Stelle von 2 fr\u00fcheren Remisen. Leider lie\u00df sich eine gr\u00f6\u00dfere H\u00f6he als 2,9 m nicht beschaffen; allerdings ist diesem Mangel durch eine reichlich bemessene Grundfl\u00e4che in Wirklichkeit ziemlich abgeholfen. Der Stall bietet, wie der Grundri\u00df Fig. 5 (S. 50) zeigt, Platz f\u00fcr 10 Pferde, und au\u00dferdem enth\u00e4lt er zwei Boxen f\u00fcr Fohlenstuten resp. Fohlen. Die Krippen bestehen aus Tonschalen, an denselben sind niedrige Raufen angebracht. \u2014 \u00dcber dem Pferdestall be-\nLandw. Jahrb\u00fccher XXXVn. Erg\u00e4nzungshand III.\t4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"Pferde- und Schweinestall.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n51\nfindet sich mit Zugang durch eine vom Hofe herauff\u00fchrende Treppe die Knechtestube.\n7.\tDer Schweinestall (Fig. 5, S. 50) ist entstanden aus dem fr\u00fcheren kleinen Schweine-, dem Jungviehstall und einer Remise. Ein Bild seiner inneren Einrichtung ist in (Taf. V, Fig. 9) gegeben. Charakteristisch f\u00fcr den Schweinestall ist, da\u00df die G\u00e4nge an den W\u00e4nden entlang laufen, die Buchten in der Mitte angebracht sind. Die Trennw\u00e4nde zwischen den Buchten sind 1,30 m hoch und bestehen aus Monierw\u00e4nden in U-Eisen. Die Krippen bestehen aus Tonschalen. Die Trogabschl\u00fcsse sind nach zwei verschiedenen Systemen von H\u00fcttenrauch-Apolda ausgef\u00fchrt; sie sind sehr bequem in der Anwendung. Der Fu\u00dfboden besteht in 4 Buchten aus D\u00f6rritplatten. In den \u00fcbrigen ist auf Yorschlag von H\u00fcttenrauch zun\u00e4chst eine Betongrobschicht, dann eine Isolierschicht aus Coaksasche und darauf Ziegelflachschicht angebracht. Dadurch ist ein kalter Fu\u00dfboden, der erfahrungsgem\u00e4\u00df leicht den Ferkeln nachteilig wird, mit Erfolg vermieden. Die Decke ist als flache Massivdecke neu hergestellt. Vier Buchten sind so eingerichtet, da\u00df man in denselben durch versetzbare eiserne Trenngitter individuelle F\u00fctterung von Versuchsschweinen durchf\u00fchren kann und da\u00df man den Tieren doch nicht das Gef\u00fchl der Zusammengeh\u00f6rigkeit nimmt. Zwischen den Buchten findet sich ein Laufgang f\u00fcr die Ferkel. In den Buchten f\u00fcr Muttersauen sind eiserne Schutzstangen f\u00fcr die Ferkel vorhanden. Der Stall bietet Platz f\u00fcr 6\u20148 Muttersauen mit Ferkeln, 1 Eber und 22\u201426 Mastschweine.\nNeben dem Stall liegt die Futterkammer (Fig. 5), welche au\u00dfer den sonst erforderlichen Ger\u00e4tschaften einen Kartoffeld\u00e4mpfer enth\u00e4lt. Ebenso ist unmittelbar neben dem Stall eine Viehwage untergebracht, die das Wiegen von Versuchs- und auch Mastschweinen jederzeit ohne besondere Schwierigkeiten gestattet (Fig. 5).\nHinter dem Schweinestall, zwischen diesem und dem Weiher, ist ein Schweinelauf ho f eingerichtet, welcher noch einen Teil des hinter der Scheune gelegenen Raumes umfa\u00dft und den Schweinen im Weiher an einer geeigneten Stelle eine Badegelegenheit bietet (Fig. 2, S. 42).\nAnsto\u00dfend an den Schweinestall findet sich der H\u00fchnerstall, in dem Fallennester angebracht sind.\n8.\tIn der Ecke zwischen Weiher, Kuhstall und Molkerei (Fig. 2, S. 42) ist nach einem -Entwurf des Ingenieurs HELM-Berlin ein Eishaus gebaut. Dasselbe hat eine Grundfl\u00e4che von 7x5m = 35 qm. Es ist abgesehen von den gemauerten Fundamenten, ganz aus Holz gebaut und mit Falzziegeldach versehen. Der Fu\u00dfboden ist durch eine CoaksaschenSchicht isoliert. Das Schmelzwasser wird durch eine an den Au\u00dfenw\u00e4nden entlang gehende Rinne gesammelt und flie\u00dft durch ein Rohr in den Weiher. Die Ausflu\u00df\u00f6ffnung des Rohres befindet sich unter dem Wasserspiegel, um den Luftzutritt zu verhindern. Der Schutz des Eises war urspr\u00fcnglich lediglich durch Pre\u00dfstrohballen beabsichtigt. Die Einrichtung erwies sich als ungen\u00fcgend. Im Herbst 1907 ist mit einem Abstand von 50 cm von der \u00e4u\u00dferen eine zweite Bretterwand angebracht. Der Zwischenraum wurde mit\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Ditopshofes.\nTorfstreu ausgef\u00fcllt. Zum Schutze gegen Schm elzwasser ist die innere Wand auf der Innenseite mit Dachpappe benagelt. Nun folgt eine Pre\u00dfstrohschicht von 50 cm. Es ist zu hoffen, da\u00df sich das Eis nunmehr halten wird. Damit w\u00e4ren die Geb\u00e4ude auf dem eigentlichen Hofe besprochen.\n9.\tAu\u00dferhalb des Hofes findet sich zun\u00e4chst die Fuhrwerkswage. Dieselbe ist von Carl Schenck-Darmstadt geliefert. Die Wiegebr\u00fccke gestattet durch ein eingebautes Geleise das Wiegen von Eeldbahnwaggons. Das Wiegen selbst wird in einem kleinen Wiegeh\u00e4uschen vorgenommen. Die Wage besitzt eine Tragf\u00e4higkeit von 10000 kg, die Br\u00fcckengr\u00f6\u00dfe betr\u00e4gt 2x5 m. Sie ist mit Kettenschnellentlastung ausgestattet und arbeitet mit Laufgewicht und einem Registrierapparat System Chameroy.\n10.\tDer neue Ger\u00e4teschuppen (Fig. 2, S. 42 u. Taf. I, Fig. 1) hat eine Grundfl\u00e4che von 30x16 m = 480 qm. Er ist ganz aus Holz gebaut, mit Brettern verschalt und mit Siegener Pfannenblechen abgedeckt. Die S\u00e4ulen sind auf Betonfundamenten verankert. Sechs gro\u00dfe Schiebet\u00fcren gestatten es, an einer Stelle der L\u00e4nge und an zwei Stellen der Quere nach durch den Schuppen hindurchzufahren. Er bietet ausreichenden Raum f\u00fcr die Unterbringung s\u00e4mtlicher Ger\u00e4te. Eine Ecke des Schuppens von etwa 80 qm ist durch Maschendraht abgegrenzt. In diesem Teil wird einmal der Kunstd\u00fcnger aufbewahrt und andererseits soll er zum Aufbewahren und zum Trocknen der Probes\u00e4cke dienen, die bei der Ernte von D\u00fcngungsversuchen gewonnen werden.\n11.\tNeben dem Ger\u00e4teschuppen steht ein offener Wagenschuppen (Fig. 2, S. 42 u. Taf. I, Fig. 1) von 20 m L\u00e4nge und 12 m Breite, der fr\u00fcher in Poppelsdorf stand, dort abgebrochen und auf dem Dikopshof wieder aufgebaut worden ist.\n12.\tEine neue Feldscheune von 44 m L\u00e4nge und 22 m Breite (Fig. 2, S. 42 und Taf. I Fig. 1, Taf. Y Fig. 10) ist von Arthur M\u00fcLLER-Berlin gebaut. Sie ist mit Ruberoid gedeckt. Die Giebelwand nach der Wetterseite ist verschalt. Die Scheune bietet Raum zur Unterbringung der gesamten Ernte des Hofes. Die eigenartige Konstruktion hat den gro\u00dfen Vorteil, da\u00df sie eine vorz\u00fcgliche Raumausn\u00fctzung gestattet und da\u00df man nirgends durch Querh\u00f6lzer behindert ist. An dem einen Ende der Feldscheune wurde 1906 eine besondere Spreukammer eingerichtet. Die Feldscheune ist an die elektrische Kraftleitung angeschlossen und gestattet das Dreschen mit einem 18pferdigen Elektromotor.\n13.\tAuf dem westlich der Eisenbahn gelegenen Grundst\u00fccke ist ein Arbeiterhaus vorhanden. Urspr\u00fcnglich als Zweifamilienhaus gebaut, dient es heute zur Unterbringung der Saisonarbeiter. Durch eine im Sommer 1904 vorgenommene Erweiterung bietet es Platz f\u00fcr den Vorarbeiter und seine Familie sowie etwa 25 andere Personen.\n14.\tAnsto\u00dfend an dieses Haus wurde im Sommer 1904 ein einfacher Quarant\u00e4nestall, der zur Unterbringung von 16 St\u00fcck Rindvieh und 4 gro\u00dfen Schweinen geeignet ist, gebaut. Hierf\u00fcr wurden teilweise Materialien aus dem alten Poppelsdorfer Stall verwendet. Die n\u00e4here Einrichtung, die aus","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"5. Die Baulichkeiten.\n53\nder Zeichnung (Fig. 6) hervorgeht, soll hier nicht weiter beschrieben werden.\n15. Der Hof wurde im Sommer 1905, ebenso wie die mitten auf dem Hof liegende D\u00fcngerst\u00e4tte (Fig. 2, S. 42 und Taf. H Fig. 3) neu gepflastert. Das Pflaster der D\u00fcngerst\u00e4tte ist in der Weise hergestellt, da\u00df zun\u00e4chst dem Bettungssand Zement zugemischt wurde und da\u00df dann die Fugen zwischen den Pflastersteinen mit Zement ausgegossen worden sind. Wie die Erfahrungen mit der alten Poppelsdorfer D\u00fcngerst\u00e4tte gezeigt haben, wird auf diese Weise eine vorz\u00fcgliche, ganz undurchl\u00e4ssige Sohle geschaffen. Eine Jauchengrube liegt zwischen Kuhstall und D\u00fcngerst\u00e4tte; ihre \u00fcberfl\u00fcssige Jauche kann in die D\u00fcngerst\u00e4tte abflie\u00dfen. Eine zweite Grube nimmt die aus dem Pferde-und Schweinestal] abflie\u00dfende Jauche auf. Auf jeder Jauchengrube ist eine\n\u00dfiwiXc&X:\n\nFig. 6. Quarant\u00e4ne-Stall.\nmit einem einpferdigen Elektromotor betriebene Fl\u00fcgelpumpe, welche in 2 bis 21/2 Minuten 1000 1 Jauche leistet, angebracht. Diese Einrichtung ist eine ganz vortreffliche. In Fig. 3 (Taf. II) sind die beiden Zuleitungsmasten und die Jauchenpumpen zu sehen. Die Motore befinden sich in den auf der Mauer befindlichen Schutzk\u00e4sten.\nAls uuzureichend erwiesen sich die Speicherr\u00e4umlichkeiten. Durch den preu\u00dfischen Etat f\u00fcr 1908 ist der Neubau eines Speichergeb\u00e4udes genehmigt. Dasselbe wird unmittelbar neben der Feldscheune im Sommer 1908 aufgef\u00fchrt. Es enth\u00e4lt eine Grundfl\u00e4che von 14 x 32 m = 448 qm und 3 Stockwerke. Das untere Stockwerk wird mit einer L\u00e4ngs- und Quertenne und mit Scheunenf\u00e4chern zur Unterbringung des Getreides von Versuchsparzellen versehen. Die beiden oberen Stockwerke sollen f\u00fcr Speicherzwecke","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\nverwendet werden. Das ganze Geb\u00e4ude erh\u00e4lt eine elektrische Beleuchtungsund Kraftanlage und einen elektrisch betriebenen Sackaufzug.\nDie Genehmigung einer Trocknungsanlage f\u00fcr R\u00fcbenbl\u00e4tter ist f\u00fcr das Jahr 1909 zu erhoffen.\n6. Das lebende Inventar.\nAls Zugtiere werden 8 Ackerpferde rheinisch-belgischen Schlages und 6 Zugochsen gehalten. Rechnet man 4 Ochsen = 3 Pferde, so sind 12 vorhanden. Ein Pferd kommt demnach auf etwa 10 ha. Es ist dies unter Ber\u00fccksichtigung der intensiven Bewirtschaftung, des starken R\u00fcbenbaues und der ausgedehnten Versuchst\u00e4tigkeit ein nicht gro\u00dfer Anspann. Die arrondierte Lage des Hofes und die Benutzung der Feldbahn gibt die Erkl\u00e4rung hierf\u00fcr ab. Hinzu kommen noch 2 in Bonn stationierte Milchpferde.\nDie Rindviehhaltung ist eine kombinierte Zucht- und Abmelkwirtschaft. Die Haupteinnahme des Betriebes, der sich aus eigener wirtschaftlicher T\u00e4tigkeit zu erhalten hat, besteht in dem Milch verkauf. Die Milch wird zu 22 Pf. pro Liter in Bonn mit eigenem Fuhrwerk vertrieben. F\u00fcr Milch in plombierten Flaschen werden 25, f\u00fcr Kindermilch 45 Pf. erzielt, doch wird von diesen beiden Milcharten nur ein kleines Quantum verkauft. Die hohen Preise f\u00fcr Abmelkk\u00fche und weiter der Charakter der Wirtschaft als Demonstrationsbetrieb f\u00fcr Studierende der Akademie lassen es w\u00fcnschenswert erscheinen, neben der Abmelkwirtschaft auch Zucht zu betreiben. Aus diesem Grunde wird die Milch nicht vollst\u00e4ndig verkauft, sondern ein Teil zur\u00fcckbehalten, um dem Jungvieh Magermilch verabfolgen zu k\u00f6nnen. Jede gute Kuh wird wieder zugelassen, und ein Ankauf von hochtr\u00e4chtigen oder frischmelken K\u00fchen findet nur soweit statt, als dies f\u00fcr die Milchlieferung unumg\u00e4nglich notwendig ist. Den Grundstock der Viehhaltung bildet eine kleine Zuchtherde. Im \u00fcbrigen finden sich die verschiedensten Viehschl\u00e4ge im Stall, um den Studierenden m\u00f6glichst viele Viehtypen vorf\u00fchren zu k\u00f6nnen. So entsteht ein Gemisch von Rasse-, Zucht- und Abmelkstall. Folgende Viehschl\u00e4ge finden sich vor: Niederrheiner, Ostfriesen, Ostpreu\u00dfen, Wesermarsch; Breitenburger, Angler, Schwyzer, Simmentaler, Glaner, Westerw\u00e4lder, Vogelsberger und einige Kreuzungen.\nDie Schweinehaltung soli Zucht- und Mastbetrieb zur Darstellung bringen. Hier sind \u00e4hnliche R\u00fccksichten ma\u00dfgebend wie in der Rindviehhaltung. Die meisten Zuchtschweine geh\u00f6ren dem veredelten Landschwein an, daneben finden sich aber zu Demonstrationszwecken wei\u00dfe Edelschweine und Berkshires.\nSchafhaltung wird auf dem Dikopfshof selbst nicht betrieben, weil die Verh\u00e4ltnisse hierf\u00fcr ganz ungeeignet sind. Um aber den Studierenden wenigstens die wichtigsten Typen des Schafes zeigen zu k\u00f6nnen, wird ein kleiner Demonstrationsbestand auf den Viehweiden bei Ippendorf gehalten.\nDie Gefl\u00fcgelzucht beschr\u00e4nkt sich auf H\u00fchnerhaltung.","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"6. Das lebende Inventar. \u2014 7. Das tote Inventar.\n55\n\u00dcber H\u00f6he und Wert des Yiehstandes m\u00f6ge der Durchschnitt der 8 letztj\u00e4hrigen am 1. Juli aufgenommenen Inventuren Aufschlu\u00df geben:\n8\u2014-9 Pferde und 1\u20142 Fohlen .\t.\t.\t.\n6 Zugochsen...........................\n78\u201485 St\u00fcck Rindvieh..................\nZucht-, Mastschweine und Ferkel. .\t.\t.\nBock, Mutterschafe und L\u00e4mmer etwa .\t.\nH\u00fchner rund............................\nzusammen\n6 130 M 3 650 \u201e 32 650 \u201e 3 425 \u201e 400 \u201e 125 \u201e 46 380 M\n7. Das tote Inventar.\nVom Vorbesitzer wurde eine vollst\u00e4ndige Feldbahnanlage \u2014 seinerzeit vom Bochumer Verein bezogen \u2014 \u00fcbernommen. Es sind im ganzen zirka 3,5 km Geleise vorhanden. Ein festes Geleise etwa in der L\u00e4nge von 2 km liegt von der Grenze der Feldmark \u00fcber den ganzen Hof bis an den Bahnhof Sechtem. Der Rest besteht aus losen Geleisen, die nach Bedarf verlegt werden. Der n\u00f6tige Bestand an Feldbahnwagen ist vorhanden. Diese Feldbahnanlage ist f\u00fcr den Betrieb des Hofes \u00e4u\u00dferst wertvoll, ganz besonders f\u00fcr den R\u00fcbentransport von den Feldern zum Bahnhof Sechtem.\nEine elektrische Anlage im Anschlu\u00df an das Elektrizit\u00e4tswerk Berggeist bei Br\u00fchl war ebenfalls schon bei der \u00dcbernahme des Hofes vorhanden. Sie ist im Sommer 1904 durch die Allgemeine Elektrizit\u00e4ts-Gesellschaft in Berlin, bezw. deren Installationsbureau K\u00f6ln, wesentlich weiter ausgebaut worden. Dieser Anlage ist in den vorstehenden Besprechungen schon wiederholt gedacht. Das Elektrizit\u00e4tswerk Berggeist ist in der Luftlinie 5 km entfernt; es liegt inmitten einer Braunkohlengrube am Vorgebirge. Der Strom (Drehstrom) wird mit einer Spannung von 5600 Volt in die auf dem Hofe befindliche Transformatorstation geleitet, hier auf eine Gebrauchsspannung von 220 Volt (Kraft) bezw. 110 Volt (Licht) gebracht und dann seiner Verwendung zur Beleuchtung bezw. Krafterzeugung zugef\u00fchrt.\nS\u00e4mtliche Wohnr\u00e4ume, die Molkerei, alle Stallungen, Futterkammer, Speicher, Tennen, Schuppen usw. sind mit elektrischem Licht versehen. An Elektromotoren sind im ganzen 10 von 1/2 bis 18 Pferdest\u00e4rken vorhanden. Die Dreschmaschine, Wasserpumpe, Molkereimaschinen, Maschinen in der Futterkammer und auf dem Speicher, die Jauchenpumpen und endlich der Sackaufzug werden elektrisch betrieben. Diese elektrische Einrichtung ist au\u00dferordentlich bequem und bei den Preisen, zu welchen der Berggeist den Strom zur Verf\u00fcgung stellt, auch rentabel. In der n\u00e4heren und weiteren Umgebung von Br\u00fchl sind alle gr\u00f6\u00dferen und sehr viele kleine landwirtschaftliche Betriebe an das Stromnetz des Berggeistes angeschlossen.\nDie meisten Kraftmaschinen des Dikopshofes sind bei Besprechung der Baulichkeiten bereits vorgef\u00fchrt worden, hier soll nur noch der Pumpenanlage gedacht werden. In den vorhandenen 20 m tiefen Brunnen wurde von der Firma Weise & Monski-Halle a. S., Filiale D\u00fcsseldorf, eine Tief-","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Diltopshofes.\nbrannen-Pumpenanlage f\u00fcr elektrischen Antrieb eingebaut. Die Pumpe leistet mit einem 21/2 pferdigen Motor in der Stunde 12 000 1. Das Wasser wird in zwei auf dem Boden des Wohnhauses aufgestellte, zusammen 6000 1 fassende Bassins gepumpt und geht von hier in R\u00f6hrenleitungen in die K\u00fcche, in die Molkerei und in s\u00e4mtliche Stallungen.\nTon den \u00fcbrigen Maschinen ist in erster Linie des gro\u00dfen Dreschsatzes von der Badenia-Weinbeim, welcher mit einer Welgerschen Langstrohpresse und mit Lanzschem Kaffexhaustor verbunden ist und von dem erw\u00e4hnten ISpferdigen Elektromotor betrieben wird, zu gedenken. Dieser Satz wurde vom Yorbesitzer, der ihn nicht lange vorher neu gekauft hatte, \u00fcbernommen. An 3 Stellen im Felde, sowie in der Hof- und Feldscheune ist die M\u00f6glichkeit zum elektrischen Dreschen mit diesem Apparat gegeben.\nIm \u00fcbrigen findet sich ein Bestand von Maschinen und Ger\u00e4ten vor, der etwas reichlicher ist, als es sonst bei einem Betriebe von 500 Morgen der Fall sein wird. Der Charakter des Gutes als Demonstrationswirtschaft erkl\u00e4rt die Tatsache zur Gen\u00fcge. Da\u00df darauf Bedacht genommen wird, neue Maschinen soweit wie m\u00f6glich den Studierenden vorzuf\u00fchren, d\u00fcrfte kaum besonders erw\u00e4hnt zu werden brauchen. Es finden sich verschiedene Konstruktionen von Pfl\u00fcgen, Eggen, Walzen, Exstirpatoren, Drillmaschinen, Hackmaschinen, Furchenziehern, Kartoffelerntemaschinen, Binde- und Grasm\u00e4hmaschinen, Rechen, Heuwendern, Futterzubereitungs- und Speichermaschinen usw. Alle diese Maschinen hier einzeln aufzuz\u00e4hlen, hat keinen Zweck.\nDer Gesamtwert des toten Inventars betrug nach dem dreij\u00e4hrigen Durchschnitt der Inventur einschlie\u00dflich des Hausinventars, der Molkereiger\u00e4te, der Wagen und Karren, Geschirre f\u00fcr Pferde und Ochsen, der Handger\u00e4te und des Yersuchsinventars 43 560 M.\n8. Die Arbeiterverh\u00e4ltnisse.\nBei der isolierten Lage des Dikopshofes ist die Beschaffung der erforderlichen Arbeitskr\u00e4fte nicht ganz leicht. In den benachbarten D\u00f6rfern Keldenich und Sechtem sind mehrere gr\u00f6\u00dfere landwirtschaftliche Betriebe vorhanden, Staats- und Rheinuferbahn und endlich die Braunkohlenindustrie des Vorgebirges nehmen den gr\u00f6\u00dften Teil der Arbeitskr\u00e4fte weg. Die Arbeiterfrage ist deshalb auf dem Dikopshof genau so schwierig wie leider in fast allen Gegenden Deutschlands. Kur 3 Tagel\u00f6hner waren in den letzten Jahren im Sommer aus Keldenich zu erhalten. Im Winter pflegen 1 bis. 2 M\u00e4nner mehr und auch einige M\u00e4dchen zur Arbeit zu kommen.\nDiese gro\u00dfen Schwierigkeiten legten es nahe, auf durchgreifende Abhilfe zu sinnen. Etwa 0,5 km vom Dikopshof entfernt liegt der sogenannte Maarhof (Taf. VI Fig. 11), urspr\u00fcnglich ein mittleres Bauerngut, dessen Besitzer in Subhastation geraten war. Die Grundst\u00fccke wurden zum gr\u00f6\u00dften Teil einzeln verkauft. Das Restgut bestand aus 2,30 ha mit den Geb\u00e4uden. Ich beantragte beim Herrn Minister f\u00fcr Landwirtschaft, Dom\u00e4nen und Forsten unterm 30. April 1907 den Ankauf f\u00fcr den Dikopshof. Der Antrag fand Genehmigung, und am 11. M\u00e4rz 1908 kaufte ich im Auftr\u00e4ge der K\u00f6nig-","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"8. Die Arbeiterverh\u00e4ltnisse.\n57\nliehen Regierung in K\u00f6ln f\u00fcr Rechnung des Dom\u00e4nenfiskus den Maarhof an. Br ist vom 1. April 1908 ab dem Dikopshof zun\u00e4chst pachtweise seitens des Dom\u00e4nenfiskus \u00fcbertragen. Es wird beabsichtigt, auf dem Hofe und zwar in dem vorhandenen Wohnhause und in der f\u00fcr diesen Zweck umzubauenden Scheune 5\u20146 Arbeiterfamilien anzusiedeln. Jede Familie soll Wohnung, Stallung f\u00fcr Ziege und Schwein sowie 25\u201450 a Ackerland gegen eine m\u00e4\u00dfige Verg\u00fctung erhalten und dauernd auf dem Dikopshof besch\u00e4ftigt werden. Hoffentlich gelingt es, auf diesem Wege einen festen Stamm von Arbeitern zu schaffen.\nGegenw\u00e4rtig werden, wie schon seit l\u00e4ngeren Jahren der Hauptsache nach Wanderarbeiter aus dem Osten besch\u00e4ftigt. Die Leute kommen Anfang April und bleiben bis Ende November auf dem Gut. Es handelt sich umeinen Vorarbeiter, 4 M\u00e4nner, 4 Burschen und 12\u201415 M\u00e4dchen. Diese Zahl ist h\u00f6her, als der Gr\u00f6\u00dfe des Betriebes entspricht, weil die ausgedehnte Versuchst\u00e4tigkeit sehr viel Anspr\u00fcche an Handarbeit stellt.\nAn st\u00e4ndigen Arbeitskr\u00e4ften sind vorhanden: 1 Hofmeister, 4\u20145 Knechte, 4 Stallschweizer, 1 Schweinew\u00e4rter und 1 Molkereim\u00e4dchen.\nDie gegenw\u00e4rtig an dieses Personal gezahlten L\u00f6hne stellen sich wie folgt: Hofmeister Barlohn 70 M monatlich = 840 M j\u00e4hrlich, freie Wohnung (150 M) und Heizung (40 M), 3 a Gartenland (5 M), 18 dz Kartoffeln j\u00e4hrlich (72 M) und t\u00e4glich 2 1 Milch (73 M), zusammen 1108 M j\u00e4hrlich. Der Barlohn steigt bis zu 100 M monatlich, der H\u00f6chstlohn betr\u00e4gt demnach 1540 M, Knechte von 225\u2014500 M neben v\u00f6llig freier Station, Oberschweizer monatlich 80 M = 960 M + 100 M Pr\u00e4mie \u2014 1060 M, Unterschweizer monatlich 70 M = 840 M j\u00e4hrlich, Schweinew\u00e4rter t\u00e4glich 1,40 M = 511 M j\u00e4hrlich, Molkereim\u00e4dchen monatlich 24 M = 288 M j\u00e4hrlich. Knechte,. Viehw\u00e4rter und Molkereim\u00e4dchen erhalten v\u00f6llig freie Station. Der Haushalt ist dem Inspektor gegen eine feste Entsch\u00e4digung \u00fcbertragen. Einschlie\u00dflich aller Entsch\u00e4digungen f\u00fcr L\u00f6hne usw. stellt sich ein Kosttag f\u00fcr die Verwaltung auf etwa 1,75 M.\nTagel\u00f6hne :\nM\u00e4nner 2,50 M pro Tag Winter wie Sommer, daneben Grasnutzung an Grabenr\u00e4ndern und freie Bearbeitung ihrer eigenen L\u00e4ndereien sowie Anfuhr ihres Brennmaterials zusammen im Wert von 50 M. M\u00e4dchen 1,50 M (kommen nur im Winter).\nDie Wanderarbeiter lassen sich auf dem Dikopshof der vielen Versuche wegen nicht in dem Ma\u00dfe mit Akkordarbeiten besch\u00e4ftigen, als es sonst der Fall zu sein pflegt. Man ist gezwungen, viele Arbeiten, welche eine besondere Sorgfalt verlangen, in Tagelohn ausf\u00fchren zu lassen. Wo es ang\u00e4ngig erscheint, wird selbstredend von der Akkordarbeit Gebrauch gemacht. Die Lohnrechnung weist nach, da\u00df f\u00fcr Akkordl\u00f6hne in den letzten 3 Jahren durchschnittlich ausgegeben worden sind rund 5150 M,\nAn Tagelohn erhalten die Wanderarbeiter:\nM\u00e4nner 2 M, in 6 Emtewochen 2,50 M,\nM\u00e4dchen und Burschen 1,50 M, in 6 Erntewochen 2 M.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Diiopshofes.\nDer Erntetagelohn wird auch an den Tagen gezahlt, an welchen au\u00dferhalb der Erntezeit die Dreschmaschine in Gang ist. Hierf\u00fcr k\u00f6nnen etwa 8 Tage gerechnet werden, so da\u00df im ganzen 44 Arbeitstage f\u00fcr den um 50 Pf. erh\u00f6hten Tagelohn in Frage kommen.\nAu\u00dferdem erhalten die Leute freie einfach m\u00f6blierte Wohnung und Feuerung, w\u00f6chentlich pro Person 10 kg Kartoffeln, sowie freie Hin- und R\u00fcckreise, welche sich pro Person auf 38 M stellt. Der Vorarbeiter erh\u00e4lt f\u00fcr die Anwerbung der Leute 3 M pro Kopf, f\u00fcr die Beaufsichtigung 30 M monatlich, sowie w\u00f6chentlich 7 1 Vollmilch. An seine Frau wird f\u00fcr die F\u00fchrung des Haushaltes t\u00e4glich eine Mark (nur an Arbeitstagen) gezahlt. Diese recht erheblichen Kosten m\u00fcssen auf die Arbeitstage verteilt werden, wenn man die wirklichen L\u00f6hne feststellen will. Man kann annehmen, da\u00df die Leute im ganzen auf dem Hof 30 Wochen = 180 Arbeitstage, die 20 Personen zusammen also 3600 Tage arbeiten. Die Rechnung f\u00fcr die \u2022oben genannten Nebenkosten stellt sich f\u00fcr alle 20 Leute zusammen wie folgt:\nWohnung und Hausinventar................................. 400 M\n60 dz Kartoffeln \u00e0 4 M................................... 240 \u201e\n90 dz Briketts \u00e0 1,10 M einschlie\u00dflich Fuhrlohn ....\t99 \u201e\nReisegeld 20 Personen je 38 M............................ 760 \u201e\nVermittlungsgeb\u00fchren pro Person 3 M...................... 60 \u201e\nf\u00fcr Beaufsichtigung an den Vorarbeiter 8 Monate \u00e0 30 M 240 ,, an die Frau des Vorarbeiters f\u00fcr die F\u00fchrung des Hauhaltes\n180 Tage \u00e0 1 M.......................................... 180 \u201e\nf\u00fcr Milch an den Vorarbeiter.............................21 \u201e\nerh\u00f6hter Lohn an 36 Ernte- und 8 Dreschtagen zusammen\n44 Tage, zusammen 880 Tage je 50 Pf. mehr .... 440 \u201e\nzusammen 2440 M.\nDiese Summe verteilt sich auf 3600 Arbeitstage. Auf den Tag entfallen mithin 68 Pf., so da\u00df der Tagelohn sich f\u00fcr die Verwaltung in Wirk-\nlichkeit stellt\nf\u00fcr M\u00e4nner auf............................2,68 M,\nf\u00fcr M\u00e4dchen und Burschen..................2,18 \u201e\nHierbei sind die h\u00f6heren Akkordl\u00f6hne nicht ber\u00fccksichtigt. Diese Aufstellung liefert eine Best\u00e4tigung der oft nachgewiesenen Tatsache, da\u00df fremde Wanderarbeiter durchaus nicht billiger sind wie einheimische Arbeiter, doch lassen sich diese f\u00fcr den Dikopshof vorl\u00e4ufig leider noch nicht beschaffen.\nF\u00fcr Akkordarbeiten werden folgende S\u00e4tze gezahlt:\nGetreidehacke...........................................2,50\tM\n1.\tR\u00fcbenhacke ..........................................2,00\t\u201e\n2.\tund 3. R\u00fcbenhacke....................................3,00\t\u201e\nR\u00fcben verhacken.........................................1,75\t\u201e\nR\u00fcben verziehen.........................................2,25\t\u201e","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"9. Die Leitung des Betriebes.\n59\nKartoffeln hacken...........................................2,75\tM\nM\u00e4hen, Binden, Aufstellen des\tGetreides.....................4,00\t\u201e\nBinden und Aufsetzen des Getreides hinter der M\u00e4hmaschine und Binden der Nachreche......................... 1,75 \u201e\nM\u00e4hen von Gras, Klee, Luzerne............................ 2,50 \u201e\nErnte der Buben, sofern die R\u00fcben in kleine Haufen geworfen und mit Bl\u00e4ttern bedeckt werden....................11,00 \u201e\nErnte der R\u00fcben, sofern dieselben in Mieten gebracht und\nmit 30 cm Erde bedeckt werden............................14,00\t\u201e\nKartoffelroden und Auflesen.................................13,00\t\u201e\nAlle Angaben beziehen sich auf Morgen (25 a).\nDas Verladen der R\u00fcben auf die Feldbahn waggons, das Verlegen der Geleise und das Einmieten der Bl\u00e4tter wird mit 6 M pro Waggon \u00e0 100 dz bezahlt. Die Bl\u00e4tter m\u00fcssen an die Mietenstelle gebracht werden. Die Verwaltung stellt f\u00fcr diese Arbeit 1 Pferd.\n9. Die Leitung des Betriebes.\nDie fr\u00fchere Art der Leitung ist auch f\u00fcr den Dikopshof beibehalten worden; infolgedessen wurde mir als dem fr\u00fcheren Administrator der akademischen Gutswirtschaft in Poppelsdorf die Verwaltung des akademischen Gutes Dikopshof \u00fcbertragen. Der gr\u00f6\u00dfere Umfang des neuen Betriebes und seine weitere Entfernung von Bonn haben dazu gef\u00fchrt, einen akademisch gebildeten Inspektor f\u00fcr die Wirtschaftsf\u00fchrung anzustellen. Inspektor Hofmann sind f\u00fcr die Erledigung der laufenden Gesch\u00e4fte und f\u00fcr die Durchf\u00fchrung der Versuche 2 Assistenten und in neuerer Zeit 1 Assistent und 1 Eleve an die Seite gestellt.\nDie rechnerische Kontrolle des Betriebes wird nach dem System der doppelten Buchf\u00fchrung bewirkt. Um den eigentlichen Wirtschaftsbetrieb von der Versuchst\u00e4tigkeit zu trennen und ersteren in seinen Ergebnissen f\u00fcr sich zur Darstellung bringen zu k\u00f6nnen, ist f\u00fcr alle Aufwendungen, die mit den Versuchen Zusammenh\u00e4ngen, ein besonderes Konto eingerichtet. Die Hilfsregister werden in eingehender Weise gef\u00fchrt und soviel wie m\u00f6glich wird versucht, zahlenm\u00e4\u00dfig den Betrieb in allen seinen Zweigen zu erfassen. Die Kassengesch\u00e4fte werden durch das Bureau der Akademie 'erledigt.\nAusdr\u00fccklich m\u00f6ge noch bemerkt sein, da\u00df im Gegensatz zu den meisten anderen Versuchswirtschaften das akademische Gut Dikopshof keine Staatszusch\u00fcsse f\u00fcr die laufende Wirtschaftsf\u00fchrung erh\u00e4lt. Zusch\u00fcsse werden nur dann gezahlt, wenn seitens des Herrn Ministers besonders kostspielige Versuche, welche sich aus laufenden Mitteln nicht bestreiten lassen, angeordnet werden. Der Dikopshof ist der Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf als Versuchs- und Demonstrationswirtschaft pachtfrei \u00fcberwiesen worden. Die Ertr\u00e4ge des Gutes sollen zur Anstellung von Versuchen verwendet werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Rentabilit\u00e4t","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nZweiter Abschnitt. Die Einrichtungen des Dikopshofes.\ndes Betriebes nicht aus dem Auge zu verlieren und dem Gesamtbetrieb eine solche Richtung zu geben, da\u00df er Ertr\u00e4ge abwirft. Nur unter dieser Voraussetzung stehen Mittel f\u00fcr die Versuchst\u00e4tigkeit zur Verf\u00fcgung.\nHeute schon Betriebsergebnisse mitteilen zu wollen, w\u00fcrde verfr\u00fcht sein. Die ersten beiden Wirtschaftsjahre standen unter dem Zeichen der Neueinrichtung und k\u00f6nnen als normal nicht angesehen werden. An dieser Stelle m\u00f6ge nur mitgeteilt sein, da\u00df die entsprechend den Kassenvorschriften zusammengestellten Einnahmen und Ausgaben sich je zwischen 100000 und 110000 M bewegen. In dieser Summe sind s\u00e4mtliche Wirtschaftseinnahmen sowie die Ausgaben f\u00fcr die laufende Wirtschaftsf\u00fchrung und Versuchst\u00e4tigkeit zusammen enthalten. Was die Wirtschaft an Ertr\u00e4gen gebracht hat, ist f\u00fcr Versuche verwendet worden. Ein \u00dcberschu\u00df kann und soll durch den Betrieb des Dikopshofes nicht erzielt werden, wenn dieser seiner eigentlichen Bestimmung,, eine ausgedehnte Versuchst\u00e4tigkeit zu entwickeln, gerecht werden soll.","page":60},{"file":"z0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"Landw. Jahrb\u00fccher 1908, Hrycimunguband III.\nTafel I.\nAkademisches Gut Dikopshof.\nFig. 1. Gesamtansicht von Osten her.\nN0I \\Vv\t\t\t\n'C* \\ j - Vy\t\t. i ...\t..: /-# \u25a0M-zr''\u00c6+J&\t^W>\n\t\tV Stiy A. x /MaliA. 'T$f\\ \u25a0 \u2022 <1ff]\tpi\n\t\tIf J\t\n\t\tgr\t\t. $1 .\tj\n\t\tSjir\tr -xy.v3\t\nFig. 2. Vorderansicht von S\u00fcden her.\nVerlag von Pani Parey in Berlin SW.","page":0},{"file":"z0002table2.txt","language":"de","ocr_de":"Lanclto. Jahrb\u00fccher 1908. F.rtjimxwujsbmul 111.\nTafel 11.\nAkademisches Gut Dikopshof.\nFig. 3. Das Innere des Wirtschaftshofes.\nFig. 4. Molkerei mit Helmscher Tiefk\u00fchlanlage.\nVerlag von Paul Parcy in Berlin SW.","page":0},{"file":"z0003table3.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 5. Das Innere des Kuhstalles.\nFig. 6. Das Innere des Jungvieh-Laufstalles.\nVerlag von Paul Faroy in Berlin SW.","page":0},{"file":"z0004table4.txt","language":"de","ocr_de":"Landw. .Jahrb\u00fccher 1!)08. Erg\u00e4nzungsband III.\nla fei IV.\nAkademisches Gut Dikopshof.\nFig. 7. Futterkammer mit elektrischem Antrieb f\u00fcr H\u00e4ckselmaschine und R\u00fcbenschneider.\nFig. 8. Speicher mit elektrischem Antrieb, rechts Einschalter f\u00fcr Sackaufzug.\nVerlag von Paul Parey in Berlin SW.","page":0},{"file":"z0005table5.txt","language":"de","ocr_de":"Landtr. Jahrb\u00fccher IDOS. Ergmizwigsbaml III.\nTafel V.\nAkademisches Gut Dikopshof.\n\tr m i\u00ca\u00ca\t\n\t'If\t\n\t\t\n\t\t^ 1\n\t\ti\nFig. 9. Das Innere des Schweinestalles.\nFig. 10. Feldscheune mit elektrisch betriebener Dreschmaschine.\nVerlag1 von Paul Parey in Berlin S\"\\V.","page":0},{"file":"z0006table6.txt","language":"de","ocr_de":"Landw. Jahrb\u00fccher 1908. Erg\u00e4nxungsband III.\nTafel VI.\nAkademisches Gut Dikopshof.\nFig. 11. Der Maarhof.\nFig. 12. Blick auf die Feldsysteme.\nVorlag von Paul Paroy in Berlin SW.","page":0},{"file":"z0007table7.txt","language":"de","ocr_de":"Jahrb\u00fccher IDOS. Ergiin*ungsbcmrl III.\tTafel, VII.\no\nX\ncn\ncu\no\n5\no\njz\nl\nE\n4)\n*D\n<\nbx)\n13. Blick auf den statischen Versuch.","page":0}],"identifier":"lit25628","issued":"1908","language":"de","pages":"1-4, 28-60","startpages":"1","title":"Die Einrichtungen des Dikopshofes","type":"Book Section","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:51:53.252913+00:00"}

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