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{"created":"2022-01-31T13:56:13.554885+00:00","id":"lit29529","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wreschner, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 8: 133-134","fulltext":[{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turbericht.\n133\ngleichenden Hebungen kein st\u00f6render Zeitverlust einzutreten braucht. Mit H\u00fclfe dieser Methodik best\u00e4tigte Verfasser die Ergebnisse der Untersuchungen von Web kr und Fechner im grofsen Ganzen und konstatierte auch den physiologischen Einflufs gewisser Medikamente auf den Kraftsinn, wTor\u00fcber genaue Mitteilungen in Aussicht gestellt werden. Das wichtigste Resultat der umfangreichen Untersuchung, deren mannigfache Einzelheiten und Nebenergebnisse im Original nachgelesen werden m\u00fcssen, ist das folgende. Der Kraftsinn h\u00e4ngt nach J. weder von dem Druck- oder Tastsinne der Haut, noch von der Muskelsensibilit\u00e4t ab, sondern kommt zu st\u00e4nde \u201eauf Grund einer Vergleichung der Gr\u00f6fse der aufgewendeten Innervationskraft mit der Dauer der Latenzzeit, das heilst jener Zeit, welche zwischen der gewollten Hebung und dem wirklichen Eintritte der Bewegung verstreicht.\u201c Die Gr\u00f6fse der Latenzzeit ist eine Funktion der angewendeten Innervationskraft und der Gr\u00f6fse der zu hebenden Last, und Verfasser hat die gegenseitige Beziehung dieser Gr\u00f6fsen in einer Formel zum Ausdruck gebracht. Die Frage, ob die Wahrnehmung des Bewegungseintrittes auf Gelenkempfindungen, wie Goldscheider annimmt, oder \u2014 wie Referent fr\u00fcher wahrscheinlich gemacht hat \u2014 auf Muskelempfindungen beruht, l\u00e4fst J. noch offen, scheint aber mehr letzterer Auffassung sich zuzuneigen.\nSchaefer (Rostock).\nZwaardemaker. Zur Methodik der klinischen Olfaktometrie. Neurolog. Centrum. XII. No. 21. S. 729-735. (1898.)\nDie Schwellenwerte f\u00fcr die einzelnen Ger\u00fcche wurden fr\u00fcher direkt bestimmt durch die Menge eines Heizk\u00f6rpers, welche einer gewissen Luftmenge beigemischt werden mufs, um eben wahrgenommen zu werden. Hierbei sind successive Verd\u00fcnnungen zu vermeiden, um nicht an der Adh\u00e4sion an den W\u00e4nden eine Fehlerquelle zu haben. Klinisch verwendbar ist jedoch nach des Verfassers Meinung nur die indirekte Methode, z. B. nach dem Grade der Ann\u00e4herung eines Heizk\u00f6rpers an die Nase, der zu einer eben merklichen Empfindung n\u00f6tig ist. Hierbei ist auf die Geschwindigkeit der Ann\u00e4herung und der Diffusion zu achten. Wie sehr verschieden letztere bei den einzelnen K\u00f6rpern ist, zeigt Verfasser durch eine beigef\u00fcgte Tabelle. Eine andere indirekte Methode beruht auf dem vom Verfasser angewandten Prinzipe eines \u00fcber einem Glasrohre verschiebbaren Cylinders, welcher von innen mit der riechenden Materie bekleidet ist, so dafs der Heiz der L\u00e4nge der inneren, von dem Hohre nicht verdeckten Cylinderfl\u00e4che, \u00fcber welche die Einatmungsluft dahinstreicht, proportional ist. Dieses Prinzip ist sp\u00e4terhin von mehreren Forschern mit einigen \u00c4nderungen nachgeahmt worden. Bei jeder klinisch verwertbaren Methode handelt es sich nach dem Verfasser um die M\u00f6glichkeit : 1. mit dem schw\u00e4chsten Heize anfangen, 2. sehr schnell und kontinuierlich zu den st\u00e4rksten Heizen aufsteigen zu k\u00f6nnen. Letzteres sieht er bisher nur durch das Prinzip der verschiebbaren Cylinder erm\u00f6glicht, w\u00e4hrend ersteres bereits bei der direkten Methode ang\u00e4ngig war. Die wichtigste Fehlerquelle liegt nach dem Verfasser auch bei der indirekten Methode in den verschiedenen Arten der Aspiration, die","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nLitteraturbericht.\nwiederum ihren Grund in dem Streben nach den m\u00f6glichst g\u00fcnstigsten Bedingungen zum Wahrnehmen des Heizk\u00f6rpers haben. Der Versuch, diese ganz nat\u00fcrliche Unvollkommenheit durch starre Formen, durch Abschliefsung der Atemwege etc. zu vermeiden, w\u00fcrde nur zu unwahren Reizschwellenwerten f\u00fchren. Dagegen m\u00fcfste man hei physiologischen Untersuchungen nach dem Prinzipe der verschiebbaren R\u00f6hren auf die Fehlerquelle durch die Adh\u00e4sion an der inneren Wand des. Riechrohres achten. Bei klinischen Untersuchungen ist sie ohne wesentliche Bedeutung.\tArthur Wreschner (Berlin).\nZ. Oppenheimer. Schmerz und Temperaturempfindung. Berlin, G. Reimer. 1893. 128 S.\n0. sucht nachzuweisen, dafs der Ausgangspunkt jeder Schmerzempfindung eine \u00fcherm\u00e4fsig grofse chemische Ver\u00e4nderung irgendwelcher Gewebselemente ist. Nur f\u00fcr den Induktionsstrom nimmt er andere Bedingungen der Wirkung an. Die Leitungsbahn f\u00fcr die Schmerzempfindung soll in den vasomotorischen Nerven, also im Sym-pathicus, gelegen sein. Die spinalen Ursprungsstellen der letzteren sollen die kleineren Zellen des Seitenhorns, bezw. deren \u201e\u00c4quivalente\u201c im Vorderhorn sein. Die 'weiteren, ebenso hypothetischen Er\u00f6rterungen \u00fcber die Beziehungen des Hinterhorns zu Analgesie und Gef\u00e4fsl\u00e4hmung w\u00e4ren eventuell im Original nachzulesen.\nDer zweite Abschnitt behandelt die Temperaturempfindung. Dieselbe soll aus der Erregung zweier unter sich verschiedener Nervenorgane, n\u00e4mlich der taktilen Nerven und der sympathischen Bahnen, hervorgehen. Bei dem durchweg hypothetischen Charakter der Ausf\u00fchrung des Verfassers \u2014 ganz abgesehen von zahlreichen Irrt\u00fcmern der Argumentation \u2014 erscheint dem Referenten ein n\u00e4heres Eingehen \u00fcberfl\u00fcssig.\nZiehen (Jena).\nS. Exner. Negative Versuchsergebnisse \u00fcber das Orientierungsverm\u00f6gen der Brieftauben. Sitzungs-Ber. d. kais. \u00c4kad. d. Wiss. 3Iath.-nat.-KL Wien, 1893. Bd. CII. Abt. III. S. 318\u2014331.\nDie Versuche beziehen sich auf die Frage, ob etwa hei den Brieftauben die Empfindungen, welche sie nach der statischen Labyrinththeorie durch ihre Vestibularapparate auf der Hinreise bekommen, eine merkliche Grundlage ihres Verm\u00f6gens bilden, wieder nach Hause zu finden. Zur experimentellen Beantwortung dieser Frage reiste Verfasser wiederholt mit Brieftauben mehrere Meilen von Wien fort. W\u00e4hrend der Fahrt wurde ein Teil der Tiere durch starkes Sch\u00fctteln und Drehen des Korbes oder mittelst querer Durchleitung eines elektrischen Stromes durch den Kopf schwindelig gemacht. Die \u00fcbrigen Tauben dienten als Kontrolltiere. Freigelassen, kehrte von letzteren kein gr\u00f6fserer Prozentsatz zur\u00fcck, als von ersteren, von denen einige sogar am fr\u00fchesten ihren Schlag wieder erreichten. Es geht hieraus hervor, \u201edafs keine w\u00e4hrend der Hinreise gemachte Erfahrung die Orientierung bei dem R\u00fcckfluge bedingt.\u201c\tSchaefer (Rostock).","page":134}],"identifier":"lit29529","issued":"1895","language":"de","pages":"133-134","startpages":"133","title":"Zwaardemaker: Zur Methodik der klinischen Olfaktometrie. Neurolog. Centralbl. XII. No. 21. S. 729-735. 1893","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:56:13.554891+00:00"}