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{"created":"2022-01-31T13:52:33.526234+00:00","id":"lit29545","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Peretti","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 8: 157-158","fulltext":[{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht\n157\nvon wie vielen individuellen Faktoren die erste Sprachentwickelung des Kindes (es handelt sich um den Zeitraum von zwei Jahren) abh\u00e4ngt, vor \u00fcbertriebenen Erwartungen hinsichtlich allgemeing\u00fcltiger Ergebnisse nicht zu warnen brauchen, weder was den Lautbestand, noch was die psychische Seite der Sprache betrifft.\n\u00dcberdies ist es dem Beferenten mit Bezug auf den ersten Punkt zweifelhaft, oh die hierher geh\u00f6renden Beobachtungen sorgf\u00e4ltig genug angestellt und bearbeitet sind. Sollte die neuerdings mit grofser Genauigkeit ausgebildete wissenschaftliche Phonetik hier keine n\u00e4here Auskunft zu geben verm\u00f6gen?\nIm ersten Teile behandelt der Verfasser die Frage, welchen Anteil Vererbung und Erziehung an der Sprachentwickelung haben, im zweiten die physiologische Entwickelung des Kindes, soweit sie in sprachlicher Beziehung von Bedeutung ist, im dritten, dem umfangreichsten, die Entwickelung der Sprache nach ihrer phonetischen und psychischen Seite. Die ersten zwei Lebensjahre werden in halbj\u00e4hrige Perioden eingeteilt und zu charakterisieren versucht, wobei eine F\u00fclle interessanter und nicht allgemein bekannter Einzelheiten mitgeteilt wird. Statistische Tabellen schliefsen die fleifsige Arbeit, deren Charakter ein Keferat sehr erschwert.\tUfer (Altenburg).\nFreud. Quelques consid\u00e9rations pour une \u00e9tude comparative des paralysies motrices organiques et hyst\u00e9riques. Publications du Progr\u00e8s m\u00e9d. Extrait des Archives de Neurologie Ko. 77.\nDie hysterische L\u00e4hmung entspricht in ihren Erscheinungen mehr der cerebral bedingten, als der peripheren organischen L\u00e4hmung, insofern als sie niemals einen einzelnen Muskel bef\u00e4llt, sondern eine L\u00e4hmung \u201een masse\u201c darstellt, eine ganze Extremit\u00e4t oder einen Teil derselben betrifft; aber sie unterscheidet sich von der cerebralen L\u00e4hmung darin, dafs bei ihr nicht, wie bei dieser, die peripher gelegenen Partien der Extremit\u00e4ten st\u00e4rker gel\u00e4hmt sind, als die zentral gelegenen, ferner darin, dafs die L\u00e4hmung eine absolute ist, w\u00e4hrend bei der organischen L\u00e4hmung eine geringe Bewegungsf\u00e4higkeit h\u00e4ufig erhalten bleibt, dafs die hysterische L\u00e4hmung viel \u00f6fter von Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rungen begleitet wird, und dafs sie sich auf ein einzelnes Glied oder selbst auf die einzelne Funktion eines Gliedes beschr\u00e4nken kann. Die hysterische L\u00e4hmung umfafst zudem die betroffenen Teile nicht nach den von den Nervenaus-breitungen bestimmten Gebieten, sondern nach den popul\u00e4ren Bezeichnungen, z. B. das Bein gerade bis zum Ansatz der H\u00fcfte.\nF. erkl\u00e4rt sich das Zustandekommen der, als rein funktionell aufzufassenden, hysterischen L\u00e4hmungen entsprechend seinen Anschauungen \u00fcber den psychischen Mechanismus hysterischer Ph\u00e4nomene durch die Unzug\u00e4nglichkeit der Vorstellung eines Organs oder dessen Funktion f\u00fcr die Assoziationen des Bewufstseins, die dadurch verursacht wird, dafs diese Vorstellung infolge einer unbewufsten Assoziation mit der Erinnerung an ein Trauma gebunden ist, und die erst gel\u00f6st wird, wenn die \u201eAffektbetonung\u201c des psychischen Traumas durch motorische","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nLi tteraturbericht.\nGegenwirkung oder durch bewufsten psychischen Affekt \u201eabreagiert\u201c wird.\tPeretti (Grafenberg).\nHecker. \u00dcber Autosuggestionen w\u00e4hrend des hypnotischen Schlafes.\nZeitschrift f\u00fcr Hypnotismus. II. 1893. S. 17.\nHecker bringt eine kurze Krankengeschichte zum Beweise daf\u00fcr, dafs die mancherlei Unzutr\u00e4glichkeiten, wie Angstanf\u00e4lle, Ohnm\u00e4chten, Krampfanf\u00e4lle u. dergl., die mitunter, namentlich bei Benutzung der Fixierungsmethode, auftreten, Folge von Autosuggestion sind. Die zu hypnotisierende Person ist bei der Fixierungsmethode im Moment, wo die Hypnose eintritt, vollst\u00e4ndig ihren Gedanken und Empfindungen \u00fcberlassen. Namentlich bei den ersten solchen Versuchen ist die Person befangen, \u00e4ngstlich, f\u00fcrchtet Kr\u00e4mpfe, Ohnm\u00e4chten u. dergl. zu bekommen, und so wirken diese Gedanken sogleich als Suggestion und rufen die gef\u00fcrchteten Zust\u00e4nde thats\u00e4chlich hervor. Bei der Verbalsuggestion, wo die Patienten ganz in der Macht des Hypnotiseurs sind, auch im kritischen Momente des Beginns der Hypnose, kommen daher die genannten Unzutr\u00e4glichkeiten weniger h\u00e4ufig vor.\nUmpfenbach (Bonn).\nMagnan. Psychiatrische Vorlesungen. VI. Heft. Deutsch von Moebius. Leipzig, G. Thieme. 1893. 54 S.\nDieses Heft enth\u00e4lt in seiner ersten H\u00e4lfte zwei klinische Vorlesungen \u00fcber die Manie, die in der klaren und h\u00f6chst anschaulichen Weise, die wir bei Magnan kennen, dargestellt wird.\nM. sieht ihr Wesen in einer allgemeinen Steigerung der Pinden-th\u00e4tigkeit. Alle Centra sind in extremer Th\u00e4tigkeit, sowohl die sogenannten h\u00f6heren psychischen Funktionen, als auch die Erinnerung und die Motilit\u00e4t.\nAlle Pforten sind weit ge\u00f6ffnet, um Empfindungen, Gedanken, Bestrebungen sich \u00e4ufsern zu lassen. Alles wird zu Bewegungen, sei es, dafs diese das Ergebnis von Vorstellungen, von Trieben oder von rein automatischen Vorg\u00e4ngen sind. \u201eAlles heraus\u201c \u2014 das ist die Formel des Maniakalischen.\nDoch ist die typische Manie eine im ganzen seltene Krankheit; viel h\u00e4ufiger beobachtet man Zust\u00e4nde, die scheinbar der Manie gleichen, bei denen es sich jedoch um andere Krankheiten handelt, und wo die Manie nicht mehr eine klinische Einheit, sondern ein Syndrom, eine Episode im Verlaufe einer anderen Krankheit, bildet. M. teilt auch von diesen einige Beispiele (8) mit.\nBei der Behandlung spielen die prolongierten B\u00e4der (bis zu f\u00fcnf Stunden) eine gr\u00f6fsere Polle, als sie dies wohl bei uns thun; auch d\u00fcrfte das von M. empfohlene Hyoscin kaum auf unsere Zustimmung zu rechnen haben.\nDie folgende Abhandlung \u201e\u00dcber den Alkoholismus\u201c enth\u00e4lt Ausz\u00fcge aus verschiedenen fr\u00fcheren Arbeiten des Verfassers, und wir finden seine bereits bekannten Ansichten \u00fcber das schwere oder fieberhafte Delirium tremens, \u00fcber die Krampfanf\u00e4lle bei Trinkern u. s. w. hier wieder.","page":158}],"identifier":"lit29545","issued":"1895","language":"de","pages":"157-158","startpages":"157","title":"Freud: Quelques consid\u00e9rations pour une \u00e9tude comparative des paralysies motrices organiques et hyst\u00e9riques. Publications du Progr\u00e8s m\u00e9d. Extrait des Archives de Neurologie No. 77","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:52:33.526240+00:00"}